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Korreferent: Prof. Dr. Co e h n . Tag der mündlichen Prüfung: 24. Februar 1926. ■ t Meinem lieben Vater in Dankbarkei t zum 60. Geburtstage. I. Einleitung. In einer Reihe experimenteller Arbeiten hat man zeigen können, daß man beim Kontaktpotentia^ zwischen einem festen Dielektrikum und einer Flüssig keit einen thermodynamischen und etektrokinetischen Potentialsprung unterscheiden muß. Beide sind von einander unabhängig. Wir wollen im Anschluß an Freundli ch den thermodynamischen Potentialsprung mit e,- den elektrokinetischen mit £ bezeichnen. Zu Folgendem vergleiche man C o e h n , Kontaktpotential, Ergebnisse der exakten Naturwissenschaften 1922. Das elektrokinetische Potential wird auf folgende Weise gemessen. Man erzeugt durch ein elektrisches Feld entweder eine Verschiebung des festen Dielektri kums gegen die ruhende Flüssigkeit oder der Flüssigkeit gegen das feste ruhende Dielektrikum und beobachtet dann die Verschiebung des Dielektrikums bezw. die der Flüssigkeit. Man kann aber auch mechanisch das feste Dielektrikum gegen die Flüssigkeit oder die Flüssig keit gegen das Dielektrikum verschieben und die dabei auftretende elektrische Spannung beobachten. Fol gendes von S m o l u c h o w s k i stammende Schema ergibt eine Uebersicht über die möglichen Vorgänge. l* 1. Eine elektrische Span- 2. Eine mechanische Benung erzeugt eine Bewegung erzeugt eine elektrische Spannung: wegung: a) durch das Bewegen a) der Flüssigkeit gegen das Dielektrikum, der Flüssigkeit gegen das Dielektrikum, b) durch Bewegen des b)des Dielektrikums ge gen die Flüssigkeit. Dielektrikums gegen die Flüssigkeit. Bei lb ergibt sich dann z. B. die wirksame Potential« differenz £ aus der Wanderungsgeschwindigkeit des be* wegten Teilchens u, der inneren'Reibung der Flüssig keit?;, ihrer Dielektrizitätskonstanten d? der angelegten Spannung E zu u-An'r) tm d-E Aehnliche Formeln gelten für die anderen Fälle. Sie sind in ihren Gründzügen zum Teil schon von Helmhöltz abgeleitet. Das thermodynamische Potential eines Dielek trikums wie Glas gegen eine Lösung läßt sich nach H a b e r 1) dadurch messen, daß man ein dünn wandiges Glaskölbchen mit beliebiger Elektrolytlösung füllt, in diese Elektrolytlösung eine zum Elektrometer führende Elektrode taucht und das ganze Kölbchen in eine durch eine Kalomelelektrode geerdete Lösung bestimmter Wasserstoffionen-Konzentration bringt. Das Glas verhält sich dann wie eine Wasserstoffelektrode x) H a b e r , F., und K l e m e n s i e w i c z , phys. Chemie 67, 385, 1909. Ztschr. f. J von bestimmtem, konstantem Druck, wenn seihe Oherfläche durch eine Art Quellungsvorgang Wasser in sich aufgenommen hat. Durch Aenderung der Wasser stoffionenkonzentration im .äußeren Gefäß ändert sich dann der auf tretende Potentialsprung wie ein thermo dynamischer an einer Metallelektrode entsprechend der Nernstschen Formel RT e = - F TT ln —. Tip ’ Wasserstoffdruck der Elektrode. Das elektrokinetische Potential zeigt eine ganz andere Konzentrationsabhängigkeit wie dieser von Haber ge messene Potentialsprung. Beim elektrokinetischen Potential rufen minimalste Konzentrationsänderungen größte Potentialänderungen hervor, die sich nicht durch die Nernstsche Formel wiedergeben lassen. Zum Beispiel verursachen IO"-6 im Liter Mol A1G13 eine Ladungsumkehr beim Glas (siehe Fußnote 1, Seite 6). Man vergleiche z. B. auch Co e h n und M oz e r 1). Daß die für die elektrokinetischen Vorgänge maßgebende Potentialdifferenz £ nicht mit der von Haber gemessenen Potentialdifferenz übereinstimme, darauf hat C o e h n2) 1910 hingewiesen. Später hat direkte Vergleiche B o r e i i u s3) vorgenommen, indem, er die Konzentrationsabhängigkeit des > Potentials am Paraffin nach -einer elektrostatischen Methode untersuchte und sie mit den £ Werten verglich, die P o w i s 4) bei der 1) Ann. d. Phys. 1913, Bd. 43, S. 1048. 2) C o e h n , A., Ztschr. f. Elektrochemie 1910, Bd. 16, S. 568. *) B or el i u s , G., Ann. d. Phys. 1916, Bd. 50, S. 447. 4) P o w i s , F., Ztschrft. f. phys. Chemie 89, 91,«1915. Wanderung von Paraffinöltröpfchen erhielt. Die Ver suche sprachen nicht für Identität von e und £. Schließ lich haben F r e u n d 1 i c h und R o h a1) und F r e u n dM c h und E t t i s c h 2) am Glas die Konzentrations abhängigkeit des elektrokinetischen und des thermo dynamischen Potentials gemessen und einen ganz anderen Charakter beider festgestellt. Das Problem der vorliegenden Arbeit war nun, den Nachweis zu erbringen, daß diese beiden von ein ander unabhängigen Potentialsprünge mit ihren charak teristischen Eigenschaften auch an der Grenzfläche Metall/FIüssigkeit auftreten. Es sei hier einiges Prinzipielle über die Elektrokinese der Metalle gesagt. also Konzentrationsänderungen auftreten, die die elek trokinetischen Erscheinungen stören können. Zweitens ist der Stromlihienveriauf •beim Metall und beim Dielektrikum, die sich innerhalb eines Elektrolyten in einem elektrischen Felde befinden, verschieden. Beim Metall stehen die Stromlinien senkrecht zur Oberfläche; beim Dielektrikum dringen sie dagegen nicht in die Oberfläche, sondern sie laufen ihr parallel. (Vgl. Fig'l.) Es ist nichtberechtigt, worauf S m o l u c h o w s k i3) hinweist, die Formeln, aus denen man das elektro kinetische Potential berechnet, ohne . weiteres ' auf Metalle zu übertragen. Helmholtz hat sie zunächst nur für Dielektrika abgeleitet. Die Metalle können das elektrokinetische Verhalten, wie man es beim Dielektrikum beobachtet, nämlich einmal dadurch ändern, daß sie Mittelleiter sind. Ein in eine Lösung gebrachtes Metallstück wird bei Stromdurchgang durch die Lösung sich an seinen Enden wie eine Kathode bezw. eine Anode verhalten. An beiden Enden werden Die Tangentialrichtung der Kraftlinien ist aber für elektrokinetische Erscheinungen Vorbedingung, da alle elektrokinetischen Messungert mit Hilfe eines tangential gerichteten Stromes geschehet!. Die Untersuchung sollte auch über die Berechtigung dieser Einwände Aufklärung bringen. 1) F r e u n d l i c h u* R o n a , Sitzungsberichte d. Berl Akad. 1920 Bd. 20, S. 397. 2) F r e u n <11 i c h u. E t t i s c h , Ztschr. f. phys. Chemie 1925, 116, 76. 3) G r a e t z , Handbuch d. Elektrizität u. d. Magnetismus. Artikel v^n S m o l u c h o w s ki. Fig. 1. Es sei noch auf die Bedeutung des Problems für die Kolloidchemie hingewiesen. In der Kolloidchemie ist es schwer verständlich gewesen, daß die Kolloide der Edelmetalle, z. B. des Ag, Pt, und Au gegen Wasser bei elektrokinetischen Messungen negative Ladung zeigen, obwohl man ihrer elektrolytischen Lösungstertsion nach positives Vorzeichen erwarten sollte. Es ist jedoch sehr zweifelhaft, ob man die elektrolytische Betrachtungsweise auf die elektrokinetischen Erschei nungen anwenden kann. * 10 Da man bei Kolloiden niemals thermodynamische Potentiale messen kann, so spitzt sieh das Problem also dahin zu,!zunächst einmal beim kompakten Metall elektrokinetisches und thermodynamisches Potential miteinander zu vergleichen und daraus Rückschlüsse auf das Verhalten der Kolloide zu ziehen. II. Theoretisches. Der Unterschied zwischen dem elektrokinetischen und thermodynamischen Potential wird deutlich, wenn man den Bau der an der Grenzfläche sich ausbildenden elektrischen ,,Doppelschicht“ betrachtet. Zur Deutung der elektrokinetischen Erscheinungen macht man zwei Annahmen, 1. Wenn sich Flüssigkeit und fester Körper gegen einander bewegen, so haftet eine Flüssigkeitsschicht von mindestens molekularer Dicke an dem Körper, so daß sich also nicht Körper gegen Flüssigkeit, sondern Flüssigkeit gegen Flüssigkeit bewegt. 2. Zwischen dem festen Körper und dem Inneren der Lösung besteht ein bestimmter Potentialsprung y 0. Der Uebergang des Potentials vom Werte y)0 zum Werte 0 # in der Lösung wird, als Funktion des Abstandes von der Wand betrachtet, nicht sprung haft sein, sondern stetig verlaufen, so daß man innerhalb der Lösung in der Nähe des Körpers von 0 verschiedene Potentialwerte bekommt. Die elektrische Doppelschicht hat also eine räumliche Ausdehnung in die Lösung hinein. Wir erhalten also etwa folgenden Potentialverlauf. In Figur 2 bedeutet die schraffierte Fläche das Metall, die nicht schraffierte Fläche die Lösung. Abszisse ist der Abstand von der Wand, Ordinate das Potential. 1 und 2 seien zwei Kurven für den stetigen Potentialverlaüf, ö sei die Dicke der festhaftenden Schicht. Das Zustandekommen des e und £ Potentials ist jetzt Fig. 2. augenfällig. Wenn man thermodynamische Potentiale mißt, bekommt man stets den Wert y)0, denn man hat eine Elektrode im Inneren der Lösung, eine andere im Metall. Beim thermodynamischen Potential ist es also gleich gültig,- ob der Potentialverlauf die Form 1 oder 2 hat. Bei dem elektrokinetischen bekommt man dagegen die Potentialdifferenz oder ^2, je nachdem Kurve 1 oder Kurve 2 gilt. £ kann also gleiche^ ab er auch ent gegengesetztes Vorzeichen wie e haben. Daß es bei den elektrokinetischen Erscheinungen Fälle gibt, für die man einen Potentialverlauf an der Grenzfläche annehmen mußte, sowie Figur 2 ihn zeigt, wußte man seit langem; es ist das Verdienst S t e r n 's1), die Ladungsverteilung und den Potentialveflauf quan titativ gefaßt zu haben und für einen solchen Verlauf eine verständliche physikalische Deutung gegeben zu haben. i) S t e r n , O., Ztschr. f. Elektrochemie 1924, 21/22, 508. Seine physikalischen Grundgedanken sind folgende. Wenn man ein Metallblech in eine Lösung taucht, so wird es nach den Nernstschen Ueberlegungen eine elektrische Aufladung erfahren, indem sich z. B. posi tive'Ionen apf dem Metall niederschlagen. Dadurch wird in der Lösung ein Ueberschuß von negativen Ionen hervorgerufen. Diese negativen Ionen werden nicht nur durch elektrische Anziehung vom Metall angezogen, sondern es findet auch eine spezifische, durch die Molekulärkräfte bedingte Adsorption statt. Ein Teil der negativen Ionen wird dann so stark gebunden sein, daß die Wärmebewegurig der Flüssigkeit sie nicht von der Oberfläche loslösen kann. Es-wird sich also parallel zum Metall eine homogene flächenhafte Ladung aus bilden. Stern nimmt mit Helmholtz an, daß diese Ladungssschicht den Abstand eitles Ionenradius habe. Dieser Teil der Doppelschicht ist als ein Kondensator aufzufassen, es ergibt sich also sofort daß in diesem der Potentialverlauf linear ist Wie Fig. 3 angibt. (Be zeichnung wie Figur 2.) Zwi schen der Ladung dem Po tential yjQ des Metalls, dem Abstand d der beiden Be legungen voneinander und der Dielektrizitätskonstanten d des Mediums^zwischen beiden Belegungen besteht die für einen Plattenkondensator gül tige Beziehung:. y0 = T~j(wo~y)i)y Vi = Potential im Abstand <5 von der Wand. Die Wärmebewegung wird den Rest des Ueberschusses an negativen Ionen gleichmäßig über die Lösung zu verteilen suchen. Da aber die elektrische Anziehung auch über die erste Schicht hinaus wirksam ist, so wird eine gleichmäßige Verteilung nicht eintreten, sondern die Dichte der negativen Ionen wird nach der Grenzfläche zu wachsen. Es schließt sich also an die flächenhaft verteilte, erste Ladungsschicht ein Gebiet räumlicher negativer Ladung von nach dem Innern der Lösung zu abnehmendem Betrage an; ebenso wird auch das Potential nach dem Inneren der Lösung mit der Ladung abnehmen. Das Gesamtbild der Ladungsverteilung und des Potential verlauf es wird dann etwa durch Figur 3 verdeutlicht. Die positive Ladung rj0 wird in der Oberfläche des Metalls sitzen; im Abstand d eines Ionenradius befindet sich die negative Ladung — rjv die ihrer absoluten Größe nach kleiner als rj0 ist. Rechts schließt sich an die Flächenladung ein Gebiet räumlicher negativer Ladung an, die jedoch nach dem Inneren der Lösung zu abnimmt. Ihr Gesamtwert sei — *?2- Es gilt stets Vo = % + rj2. Der Potentialverlauf sinkt innerhalb <5 linear vom Werte ip0 auf ^ rechts davon nimmt das Potential von dem Werte bis auf den Wert Null ab (e-Funktion). Das Gleichgewicht nämlich, das sich in dem Ge biet rechts der ersten Molekülschicht zwischen Wärme-, bewegung und elektrischer" Anziehung ausbildet, ist ganz analog dem atmosphärischen Gleichgewicht, das sich in einem Gas unter derb Einfluß der Schwere aus bildet. Die Dichte der Gasmoleküle an der Erdober fläche ist größer als im weiteren Abstande von der Erde, weil die Schwerkraft stärker ist.TMan denke auch an eine Emulsion. Die Brownsche Bewegung sucht die emulgierten Teilchen gleichmäßig zu verteilen, die Schwerkraft wirkt dem entgegen, und die Emulsion ist daher am Boden konzentrierter. Die negative Ladung wird also nach dem Innern der Lösüng zu nach einem der barometrischen Höhenformel entsprechendem Ge setze (e-Funktion) abnehmen. G o~u y und C h a p m a n 1) haben dieses Gleichgewicht schon vor Stern berechnet, und sie fanden für die'Gesamtladung rj2 die Formel - | / D R T ,r / |j Y \ e 2 RT — e 2 RTy 2 71 = FyA D Dielektrizitätskonstante des Wassers. R Gaskonstante. T Absolute Temperatur. C Konzentration des Salzes in Mol pro ccm. . F ein Faraday. Diese Gleichung gilt für 1 qcm Oberfläche. Das elektrokinetische Potential hat dann die Größe % plr das thermodynamische ^0. i) Go t i y, Compt. rend. 149, .654,1909. Ann. d. Phys. 7, 129, 1917. C h a p m a n , Phil. Mag. 25, 475, 1913. Das eigentliche Problem der Sternschen Rechnung ist nun, auch für ^ seinen Wert anzugeben. Es ist bisher so getan worden, als ob nur die negativen Ionen ad sorbiert würden, die negative Ladung — ^ sich a'lso nur aus negativen Ionen zusammensetzte. In Wirklichkeit aber werden die positiven Ionen ebenfalls in die örenzschicht hinein adsorbiert werden und ^ die Differenz der dort vorhandenen positiven und negativen Ionert sein. Die Hauptrechnung in der Sternschen Theorie besteht darin, die Anzahl der negativen bezw. positiven Ionen in % zu bestimmen. Sie sind bestimmt und auch zu berechnen aus dem Adsorptionspotentialen, d. h. den Arbeiten, die notwendig sind, um 1 Mol Kation bezw. Anion in die Grenzschicht zu befördern. Die Adsorptions-Potentiale beider können sehr verschieden sein und dementsprechend kann der f % Ausdruck ^ und mit ihm y>x variieren. In der verschieden starken Adsorbierbarkeit bei der Ionen liegt also der phy sikalische Grund, wenn die Kurve nicht wie in 1, sondern wie in 2 angedeutet ist, verläuft. (Fig. 2.) Es Ergibt sich etwa das Bild von Figur 4, wenn ifa negativjst. Der Ausdruck, der von Stern für wird, lautet berechnet \________________________ 1_________\ 0~ " F^i RT 0+ -f- lrtpx t + ie 24- -e P i F Ein Faraday R Gaskonstante 0 - bezw. 0 + Adsorptionspotentiale pro Mol Anion bezw. Kation c Konzentration des gelösten Salzes T Absolute Temperatur Z Konstante, die der Größenordnung nach bestimmt werden kann. Setzen wir die für rj0, rjv ^¿gefundenen Ausdrücke in die Gleichung Vo = Vi + . V2 ein, so erhalten wir die Sternsche ,,Grundgleichung“ .. 1 d (iPo-Vh)— FZ 4 oid Jp— - - F y>i RT 2 + c e o_ ~ | / g R T r ~ V 2 n \e 0 - -f* F y>x RT 2 + -e *iV, 2R T _ e ~~ 2 RT ) f v,\ Aus der Grundgleichung hat Stern eine Reihe experi menteller Befunde über die Elektrokapillarkurve, Polari sationskapazität usw. aufkl^ren können. Die Grundgleichung werde hier jedoch nur hin sichtlich der für unsere Arbeit wichtigen Folgerungen diskutiert. Bei den elektrokinetischen Messungen handelt es sich stets um sehr geringe Konzentrationen, s^daßfast alle Ionen in die erste flächenhafte Ladungs- j Schicht adsorbiert werden. rj2 ist sehr klein gegen rjv Daher können wir rj2 gegen % vernachlässigen und den letzten Ausdruck in der Grundgleichung streichen. Die zu diskutierende Gleichung lautet dann 1 4 ^ ( V o - y 1) = F Z 1 0 — —*F Xpy \ 0 + + F ^1 2 + 1e RT 1 c ... 1 2 - f -1 e RT c Sie gilt also nur für kleine Konzentrationen und außer dem nur für einen einwertigen, binären Elektrolyten. Diese Gleichung ist quadratisch in' der Konzen tration c (sie bat nämlich nach c aufgelöst die Form c* 4- c-A = B, wo A und B Ausdrücke sind, die von y)± abhängen). Es ergibt sich also als erste Forderung der Sternschen Theorie: Das elektrokinetische Po ft o tential ^ hat als Funktion der 5c 5= Konzentration Extremwerte Ci e 5 (Maxima oder Minima).; siehe Figur 5. Weiter sieht man, daß für eine bestimmte Konzentra Pobenh'cl tion („Umkehrkonzentration“) Fig. 5 das elektrokinetische Potential durch den Nullpunkt geht. Mit wachsenden Konzen tration wechselt also das elektrokinetische Potential das Vorzeichen. Wie schön oben gezeigt ist, kann das thermo- dynamische Potential gleiches aber auch entgegen gesetztes Vorzeichen haben wie das elektrokinetische. Das thermodynamische und das elektrokinetische'Po tential sind also hinsichtlich des Vorzeichens vonein ander unabhängig. Diese Folgerungen der Sternschen Theorie, die sich für den Fall der Berührung eines Dielektrikums mit verschiedenen Lösungen bereits bewährt haben, wurden in der vorliegenden Arbeit für die Berührung von Metall mit Flüssigkeiten geprüft. III. Messungen. Es wurden zunächst die elektrokinetischen Messun gen vorgenommen. Dabei ergaben sich folgende Schwierigkeiten. Bei der Elektrophorese von Metallen besteht eine starke Fehlerquelle in dem Zubodensinken der Metallflitter. Strömungsströme zu messen ist nicht gut durchführbar, weil ge_eigneteIMetallkapillaren schwer herzüsteilen sind. Da also die gewöhnlichen Methoden versagen, wurde eine Versuchsanordnung ausgeärbeitet^ wie sie ähnlich früher von B i H i t e r 1) bei Versuchen, den absoluten Nullpunkt des Potentials zu finden, be nutzt woraen ist und neuerdings von K l e e m a n n und F r e d r i c k s o n2). Ein dünner Metalldraht »st isoliert an einem Seiden faden äufgehängt. Der Metalldraht taucht, in die zu . x) Bi 1f i t e r , Ann. d. Phys. 11, 902, 1903. *) Kl e emann u. Fredri ckson, Phys. Rev. 32 334,1923r- untersuchende Lösung ein. In diese Lösung sind zwei Elektroden eingebaut. Bei angelegter Spannung er^ fährt dann der Draht eine seitliche Ablenkung nach der Anode bezw. Kathode, je nachdem er negativ oder positiv geladen ist. Die Größe der Ablenkung ist ein Maß für die Größe des £ Potentiales. Auf diese Weise erhält man die Abhängigkeit des £ Wertes von der Konzentration, indem man die Konzentration der Lösung variiert. Der Absolutwert des £ Potentiales kann nicht festgestellt werden. Das Beobachtungsgefäß war eine Glasküvette von der Größe 10 x 10 x 6 ccm (6 cm Breite). Die Glas wände sind planparallel. Die Drähte, über deren Dicke, Reinigung usw. unten Näheres gesagt wird, waren an einem Seidenfaden (Dicke höchstens 0,01 mm) sorg fältig mit etwas Wachs oder durch eine Schlinge be festigt. Um bei der seitlichen Ablenkung die Hubarbeit möglichst klein zu machen, wurde der Seidenfaden ent sprechend der Anordnung von Kleemann und Fredrickson ungefähr 2 m lang genommen. Im Laufe der Untersuchung zeigte sich jedoch, daß die Länge erheblich verkürzt werden konnte, ohne die Meß genauigkeit herabzusetzen.' Die Länge betrug un gefähr 25 cm. Als Elektroden dienten zwei Platin platten von 3 x 6 qcm Größe. Die Platten wurden parallel zueinander in die Lösung gebracht und der Seidenfaden genau in die Mitte zwischen beide. Die Mittellage wurde bei den ersten Messungen mit einem Kathetometer ausgemessen. Da jedoch eine schwache . Unsymmetrie wenig Einfluß auf die Größe des Aus2 Schlages hatte, wurde es später unterlassen. Die Ein stellung geschah später so, daß ein Kommutieren der Spannung nach beiden Seiten gleiche Ausschläge her vorrief. Die Elektroden konnten gleichmäßig gegenein ander verschoben werden mit Hilfe einer dazu herge stellten mechanischen Verstellung. Vgl. Figur 6. Bei der Messung mußten folgende Meßfehler ver mieden werden. 1. Störung durch elektrolytische Gasbläsenentwicklung, 2. Störung durch Luftströmungen, 3. durch Stromdurchgang etwa .hervorgerufene Er wärmung des Elektrolyten bei den höheren Kon zentrationen (IO 3 normal) und bei längerer Ver suchsdauer. Eine recht starke Störung war die elektrolytische Gasblasenentwicklung, dadie Gasblasen eine elektrische Ladung.tragen1). Diese Gasblasenentwicklung trat be sonders bei den höheren Konzentrationen auf. Zur Ver meidung dieser Entwicklung wurde die Richtung des' Stromes nach jeder Ablesung durch, einen Kommutator gewechselt und die Ablesezeit möglichst herabgesetzt. Bei den höheren Konzentrationen wurde mit kleinerer Spannung geabeitet als bei den kleineren. Der Aus schlag wurde dann korrigiert. (Siehe unten.) Zur Vermeidung von Luftströmungen wurde das Beobachtungsgefäß in einen leicht auseinanderzuneh menden Glaskasten eingebaut. Vgl. Figur 6. Der Seiden faden, der aus dem Glaskasten durch eine O'effnung herausragte, hing in einer geerdeten Metällröhre, um zugleich auch elektrostatische Meßfehler zu vermeiden. Zur Vermeidung der Erwärmung des Elektrolyten war das Beobachtungsgefäß von einem zweiten Glas kasten umgeben mit planparallelen Wänden, der mit Wasser gefüllt wurde. Das Wasser wurde nach jeder Versuchsreihe abgehebert und gewechselt. (In Figur 6 nicht gezeichnet.) Die Schaltung ist aus Figur 7 zu erkennen. i) C o e h n u . M o z e r , Ann. d. Phys. 43, 1048, 1913. T* T a g g a r t , Phil. Mag. 27, 297, 1914. C o e h n und N e y m a n n, Ztschr. f. Phys. 20, 54, 1923. ~ Durch Schalter I konnten 220 oder 440 Volt an einen Widerstand W gelegt werden, von dem man be liebige Spannung abnähm. II diente als Kommutator. Die Messungen bei den niedrigen Konzentrationen ge schahen mit einer Spannung von 440 Volt, um den Vorteil möglichst großer Ablenkung, also auch möglichst großer Ablesegenauigkeit zu haben. Bei höheren Kon zentrationen 10-4 bis 10~*3 normal wurde die Spannung auf 220 Volt bezw. 110 Volt herabgesetzt. Der Aus schlag wurde dann, um auf 440 Volt reduziert zu werden, mit 4 bezw. 2 multipliziert. Der prozentuale Fehler bei den" niedrigen Konzentrationen ist daher geringer als bei den höheren. Die Ablenkung wurde durch ein Mikroskop mit Okularmikrometer gemessen. Es wurden je 5 oder 10 Messungen nach beiden Seiten genommen und daraus das Mittel gebildet. und Glasfaden wurde zunächst mit Alkohol und Aether gereinigt und dann längere Zeit mit doppeltdestilliertem Wasser bespült. Die anderen Dielektrika wurden nur mit doppeltdestilliertem Wasser bespült. Als Lösungen {hergestellt mit doppelt destilliertem Wasser) wurden ' Chloridlösungen benutzt.* Eis wurde in 1-, 2- und 3wertigen Chloriden gemessen, um zugleich auch den Ein fluß der Wertigkeit festzustellen; in der Sternschen Theorie wird nur der Fall eines lwertigen Ions be handelt. Powis, der Chloridlösungen verwandte, fand bei Oeltröpfcheri folgendes'Resultat: 1. Die C-c-Kurven haben Maxima und Minima und Nullstellen. 2. Mit steigender Wertigkeit erfogt die Umlagerung des Dielektrikums bei kleineren Konzentrationen, Es seien die Kurven Powis" angegeben. Um die Brauchbarkeit der Methode zu prüfen, wurden zunächst Messungen an Dielektrika vorge nommen, an denen man schon £—c Kurven aufgenommen hat. So hat K r u y t 1) und F r e u n d 1 i c h2) Glas, E 11 i s und P o w i s 3) Oel in Berührung mit Chloridlösung gemessen. Die Ergebnisse dieser Unter suchungen mußten also bestätigt werden. Als Di elektrika wurden benutzt Glas, Siegellack, Kolophonium, Schwefel und Quarz. Die Dicke der benutzten Fäden betrug ungefähr 0,3 mm. Der Quarzfaden war 0,01 mm dick. Der Quarz*) K r u y t , Kolloidztschr. 22, 81, 1918. 8) Ioc. cit. Einleitung. 3) loc. cit. Einleitung. - 0,0b Man sieht, daß in dem gemessenen Konzentrations intervall beim KCl und BaCI2 noch keine Umladung erfolgt. Beim A1C1$ und ThCl4 erfolgt die Umladung und zwa£ beimThCI4 schon bei niedrigerer Konzentra tion als beim A1CI3. 'Die von mir erhaltenen f —c-Kurven an ' den Dielektrika Glas, Quarz, Kolophonium und Sieggellack haben einen durchaus analogen Verlauf wie die Kurven von Powis. Folgende Tabellen und Kurven fassen die Messungen mmen. 1. Glas. KCl Kon^ Ausschlag normal 0 —0,69 io—5 —0,71 2,3. IO-4 —0,60 1,3.10-3 —0,86 4,6.10-3 —0,60 CaCl2 Konz. Ausschlag normal 0 > 0 ,6 4 1,4.10—5 —0,37 1,4,10—4 -» ,1 6 1,6.10-3 —0,12 4,4.10-3 —0,08(?) AlClg Kon?. Ausschlag normal —053 0 3,3.10-5 40,32 1 ,3 .1 0 > 0,50 1,4.10-3 4-0,24 4,8.10-3 +0,23 CaCI2 Konz. Ausschlag normal 0 —0,20 1,4.10—5 —0,15 1,4. IO-4 v —0,13 1,6.10—3 -0 ,2 8 4,7.10-3 —0,16 a ic i 3 3. Kolophonium. KCl Konz. Ausschlag normal 0 -0 ,6 8 1.10-5 —0,78 2 ,3 .1 0 —0,99 1,3.10—3 —2,00 4,7.10-3 —1,52 CaCl2 Konz. Ausschlag normal 0 —0,39 1,4.10-5 -0 ,6 3 1,4.10—4 1,6.10-3 -0 ,7 5 4,7.10 4 —0,40 A1C13 Konz. Ausschlag normal 0 —0,78 3,3.10 - 5 40,84 40,76 1 ,3 .1 0 4. Quarz KCl Konz. Ausschlag normal 0 —1,05 10-5 *-1,18 2,1.ÎQ—4 —1*17 1.3.10—3 —3,80 4,4.10-3 ; —1,80 CaCl2 Konz. Ausschlag normal —1,40 0 1,4.10—5 —1,40 1,6.10—4 —2,90 0,9.10-3 —2,90 3,9.10-3 —0,84 A1C1, Konz. Ausschlag normal — 1,45 0 3,3.10-5 ' 40,54 40,45 1 ,3 .1 0 1 ,4 .1 0 40,23 Konz. Ausschlag normal 0 —0,40 3,3.10—5 4-0,36 1,3.10—4 40,31 1,5.10—3 40,32 4,8.10-3 40,14 40,21' In allen folgenden ^Figuren der Arbeit ist die Einheit auf der Abszissenachse IO-3 normal. 2. Siegellack. KCl Konz. Ausschlag normal 0 —0,42 1.10-5 —0,29 2.3.10-4 —0,36 1.3.10—3 -0 ,6 0 4 ,8 .1 0 Glas * 0.5 . S! egeLlack Der Verlauf der £—c-Kurven hat an den unter suchten Dielektrika denselben Charakter wie er von Powis an Oeltröpfchen gefunden wurde. 1. Die Extremwetre sind vorhanden. 2. Die Umkehrkonzentration nimmt mit steigender Wertigkeit ab. Beim Schwefel wurde vergeblich versucht, den Verlauf der £-c-K urve zu messen. Es traten beim Schwefel dauernd Unregelmäßigkeiten in -den Ab lenkungen auf wie z. B. folgende Meßreihe zeigt. CaCl2 Konzentration Ausschlag normal 0 Kp ; i , n | £ 0,62 1,4.10—5 i i - 0,15 1,4.10—4 - 1 ,2 . i,a.io—3 - 0 ,4 4,4.10-3 Eine Erklärung dieses Verhaltens des Schwefels findet man wohl in seiner besonders unreinen Oberfläche. Da der Quarzfaden besonders dünn ist (0,01 mm), so sind die Ablenkurigen sehr groß. Der Einfluß der Wertigkeit ist jedoch auch hier zu er kennen, ebenso die Extremwerte. Es sei noch darauf hingewiesen, daß mit steigender Wertigkeit auch eine Verschiebung des Extremwertes nach niedrigen Kon zentrationen stattfindet, was auch die Kurven von Powis zeigen. Diese Vorversuche bestätigen also die Brauchbar keit der Methode, und es wurden daher die Messungen am Metall vorgenommen. Es wurden folgende Metalle benutzt: Au, Ag, Pt, W, Mo, Ni, Fe, Zn, Sn, Al, Bi, Pb, Cu, Cd. Die Drähte sind zum Teil von Hartmann und Braun, zum Teil von Heräus bezogen. Au, Ag, Pt, Ni, AI, Cu, W hatten eine Dicke von 0,02 mm; die anderen sind erheblich dicker bis 0,3 mm. Die leichtschmelzbaren Metalle wurden in flüssigem Zustande in Glaskapillaren hochgesogen und die Ka pillaren nach dem Erstarren des Metalles zerstört. Eine der ersten Vorbedingungen war die Reinheit der Oberfläche der Metalle- Die Metalle Au, Ag, Pt, Ni, Fe, Cu, AI, W wurden im H2-Strom elektrisch ge glüht. Dre unedlen Metalle Pb, Zn, Sn» Bi, Cd konnten nur mechanisch gereinigt werden, indem man die Ober fläche abkratzte, was man mit einiger Vorsicht machen konnte. Zunächst wurde der Sinn der Aufladung in reinem Wasser gemessen. Es ergab sich folgendes Resultat. Metall Au Ag Pt Mo W Pb Zn Ladung — ' . :'?+: ■ | — V. ■ ;+ . J Metall Ladung Sn Cd Cu Ni Bi Fe Al =F "'i ^ . =F /. =F ■; 4= Bei einem großen Teil der Metalle schwankt also derLadungsssinn sehr stark, was wohl von der leichteren Verunreinigung "der Oberflächen durch Oxyde herrührt. Beim Fe und Cu scheint das besonders deutlich.; frisch gereinigte Oberflächen haben meistens negative Ladung, deutlich mit Oxyden überzogene dagegen positive (siehe unten £—c-Kurve des Cu). Die Metalle mit dem schwankenden Ladungssinn scheiden für die Messung aus. Es wurden zunächst die negativ geladenen Metalle Ag, Au, Pt, Mo,.W gegen Chloridlösung gemessen. Das Ergebnis sei in folgenden Tabellen und Diagrammen zusammengefaßt: 1. Ag. KCl Konz. Ausschlag normal 0 —0,65 1.10—5 —0,45 2,1.10^ —0,39 _ 1,3,10—3 +0,03(?) 4;5.10-3 +0,02(?) CaCl2 Konz. Ausschlag normal 0 —0,60 1,4.10-5 ; -0 ,4 3 1,6.10—4 —0,31 0,9.10-3 +0,10 3,9.10-3 +0,20 | AICI3 Konz. Ausschlag normal 0 -0,993,3.10-5 -0 ,9 6 1,3.1a-4 —0,64 1,5.10—3 +0,53 4,8.10-3 +0,5$ CaCI2 Konz. Ausschlag normal —0,74 0 l,4.10-s —0,45 1,4.10—4 —0+6 1,6.10—3" —0,42 4,8.10-3 +0,28 AlClg Konz. Ausschlag normal 0 —0,89 3,3.10-5 -0 ,7 2 1,3.10—4 —0,13 1,5.10—3 +0,77 4,8,10-3 +0,60 2. Pt. KCl Ausschlag Konz. norfnal —0,59 0 i.io —5 —0,40 2,1.10—4 —0,35 1.10—3 4-0,14 3.10-3 +0,17 3. Au. KCl Konz. Ausschlag normal 0 —0,84 1.10—5 —0,68 1.1 Qr4 —0,36 1.10“3 —0,04(?) 1.10—3 —0,02(?) Konz. normal 0 1.10—5 2,1.10t-4 1,3.10—3 4,5.10t -2 CaCl2 Konz. Ausschlag normal 0 -0 ,6 6 1,4.10“ ? -0 ,5 6 1,4.10—4 -0 ,3 9 1,6. IO“ 3 +0,08 4,8.10“ 3 ; +0,12 KCl 4. Mo. 5. W. Ausschlag Ausschlag —1,03 —0,69 —0,68 +0,20 +0,30 -o ;3 2 —0,25 —0,28 +0 +0 Konz. normal 0 1,4.1 Or—5 1,6.10—4 0,9.10-3 3,9.10-3 ; a k :i3 Konz. Ausschlag normal 0 —0,77 2,10-s —0,81 1.10—4 —0,54 0.8.10“ 3 | +0,61 4,3. IO“ 3 +0,96 CaCl2 4. Mo. 5. W. Ausschlag Ausschlag -0 ,8 3 —0,54 —0,15 +0,42 +0,32 A1C13 4. Mo. 5. W. Ausschlag Ausschlag Konz. normal 0 —0,88 2 ,6 .ia-5 -0 ,9 0 1,5.10—4 -1 ,2 4 1.5.10-3, . +0,48 4,5.10-3 + 1,16 —0,61 * - 1 ,0 ; +0,30 +0,23 —0,30 —0,58 —0,17 +0,22 + 0,10 Von C o é h n und, M o z e r 1) wurde bei Gasblasen ein besonders starker Umladeeffekt durch H'- Ionen beobachtet2), während von C o e h n und Ra y dt») beim. Glas durch H'- Ionen keine Umladung erreicht wurde. Bei den Metallen wurde durch H2S 04 eine Umladung erzielt. Die Tabellen und Diagramme sind folgende: Schwefelsäure Konzentration Pt normal 0 —1,4 4 :io -s —0,94 2,4.1g - 4 —0,52 1,8.10—3 • +1,78(?) 4,5. IO-3 +0,48 Au —0,60 —0,94 —0,44 +0,48 -¿0,20 Ag —0,40 -0 ,4 8 — 0,70 +0,40 +0,96 ■M Alle Kurven zeigen deutlich das Hauptmerkmal des elektrokinetischen Potentials: die mit der Wertigkeit der in Lösung befindlichen fremden Ionen steigende Beeinflussung. Bei Ag, Au, Pt zeigt sich das in der mit steigender Wertigkeit abnehmenden Umkehr konzentration. Die von der Theorie geforderten Ex tremwerte (Maxima und Minima) treten für A1C13 bei Mo, W, Au deutlich auf. In anderen Fällen liegen sie vermutlich bei niedrigeren als den untersuchten Konzentrationen. Bei den später untersuchten posi tiven Metallen isf auch bei Konzentrationen von 10—7 bis 10~6 normal gemessen worden und die Extrem werte sind gefunden. Mo —0,53 —0,75 ; -0,61 + 1,0 +0,8 Ausschlag W —0.24 —0,32 —0,12 +0,60 +0,48 **—4- 1 o i 1_ rio n -f ■ +-0.S •; k 0 -- ^ ---1___ _1___ *0,S ! W ») loc. cit. s. 17. 8) Siehe Deutung d. Effekts durch L e h a r d, Ann. d. Phys. 47, 463, 1915. 8) C o e h n u. Ra y d t , Ann. d. Phys. 30, 777, 1909. 34 Dies steht in bester Uebereinstimmung mit Messungen von K r u y t 1) und R à y d t 2) am Glas. Schwefelsäure Konzentration Quarz normal Glas Kolophonium 0 — 0,78 — 0,30 — 0,38 4.10— 5 — 0,50 — 0,50 mÊÈ 0,29 — 0,59 — 0,35 — 0,23v 2 ,4 .1 a -4 1,2.10—3 — 0,45 — 0,20 — 0,19 5,2. IO -3 — 0,25 — 0,11 — 0,07 9>2.10—3 — 0,15 — 0,07 0,09 +o,s - Kolophonium o : l '._I i — ~0,S- 0 ------ - 1;- Die Säuremessungen zeigen sehr deutlich mit Aus nahme des^ Pt die von Stern geförderten Extremwerte. Die H'-Ionenwirkung ist dagegen nicht so überraschend stark wie bei den Coehnschen Untersuchungen über Gasblasen. Bei der Untersuchung der Dielektrika Quarz, Glas, Kolophonium in Schwef elsäure konnte innerhalb der be nutzten Konzentrationen keine Umkehr erzielt werden. p l •i\-' r;o 1 1 3 .— . -1 Quart ' '- - - >■ ' : «• ■ i ■ - -- ■ » i ;• t' ■ ' ' v- ;- * ~ \ .—+•' . ^ GLas -1*) ioc. cit. S. 18. ‘ 2) loc. citi S. 28. . • - Die Messungen an negativ" geladenem Metall wurden damit abgeschlossen und die beiden gegen Wasser deutlich positiv geladenen Metalle Pb und Zn untersucht. Als Lpsungen wurden benutzt KCl, K3Fe(CN)6 also ein 1- und 3 wertiges Anion. Das Er gebnis fassen folgende Tabellen und Diagramme zu sammen: Pb Zn KCl K3Fe(CN)6 Pb Zn Konz, Konz. Ausschlag Ausschlag Ausschlag Ausschlag normal normal + 1,00 0 ‘ 0 +0,97 ;+ U 0 _ +0,25 +0,51 3.10—7 + 1,52 3.10-7 + 1,38 +0,39 1,2.10— 6 + 1,90 +0,70 3,9. IO“ 6 +0,49 2,1.10— 5 + 1,40 +0,71 3.9.10— 5 +0,52 +0,39 1.2. IO"4 +1,53 +0,62 3.6.10—4 +0,33 +0,24 2.2. IO-3' + 1,40 +0,60 3.3.10— 3 — 0,12 0,0 17,7.10—3 —0,08 -0 ,0 8 Pb i-i. ••KCL Hier tritt also auch 1. der /Einfluß der Wertigkeit deutlich hervor und 2. sind die Folgerungen aus der Theorie von Stern bestätigt. Am Cu und am Cd gelang es noch, eine Kurve mit K3Fe(CN)6 aufzunehmen. Der Cu-Draht war dabei deutlich oxydiert. K3Fe(CN)6 Cd Konzentration Ausschlag normal 0 + 0,10 3.10—7 + 0,10 3,3.10-6 + 0,14 3,3.10—s+ 0,33 3,3.1a-4 l + 0,08 3,3.10-3 — 0,18 1,5.10—2 — 0,10 Cu Ausschlag + 0,13 + 0,10 + 0,27 + 0,29 + 0,20 — 0,11 - 0 ,1 4 Die von Stern geforderten Extremwerte sind also auch hier vorhanden. Nachdem es im vorhergehenden zu zeigen gelungen ist, daß die an dielektrischen Staffen gefundenen, der Sternschen Theorie entsprechenden Gesetzmäßig keiten des elektrokinetischen Potentials auch an Me tallen vorhanden sind, mußte es sich weiter darum handeln, nachzuweisen, daß das elektrokinetische Po tential der Metalle von dem gleichzeitig auftretenden thermodynamischen unabhängig ist, daß insbesondere das thermodynamische eine ganz andere Konzentrations abhängigkeit zeigt und der Wertigkeitseinfluß ebenfalls sehr verschieden ist. Ein definiertes Potential, dassichder N er n s t sehen Formel entsprechend mit der Konzentration ändert, ist nur zu erwarten, wenn die Metalle in Lösungen i h r e r Ionen eintauchen und Auflösung und Abseheidung des Metalls reversibel erfolgen. Die Anwesenheit fremder Ionen ist ohne Einfluß, soweit sie nicht die Konzen tration der Metallionen durch Komplexbildung ändert. Edelmetalle wie Pt gegenüber Lösungen, in denen sie praktisch unlöslich sind, funktionieren je nach ihrer Gasbeladung als 02- bezw. H2-Elektrode. Die Potentiale der Metalle gegen Lösungen, die nur fremde Ionen ent halten, sind also von vornherein nicht definiert; sie zeigen aber in der Mehrzahl der Fälle bestimmte, reproduzierbare Werte, und wir können diesen Werten mit Hilfe der N er n s t sehen Formel entnehmen, wie groß die Konzentration der Metallionen ist, die sich beim Eintauchen des Metalls in die ursprünglich ionenfremde Lösung (unter Mitwirkung des Sauer stoffs der Luft) unmittelbar an der Metall Oberfläche tierst eilt. Konzentration und Natur der Lösung wurden hier wie im ersten Abschnitt geändert und gezeigt, daß die Aenderung des Potentials insbesondere nicht von der Wertigkeit von der in der Lösung anwesenden fremden Ionen bestimmt wird. Die Versuchsanordnung ergibt Figur 8. Das zu untersuchehde Metall taucht in die Lösung bestimmter Konzentration, die über ein mit gesättigter KCl-Lösung gefülltes Zwischengefäß durch eine Vio normal Kalomelelektrode geerdet ist. Die Messung .ge schah so, daß man zunächst die Metalle gegen reines Wasser maß und dann gegen Lösungen steigender Konzentration. Die Lösungen waren wie bei den elektrokinetischen Versuchen m it‘doppelt destilliertem Wasser hergestellt, später mit Kahlbaumschem Leit fähigkeitswasser. Als Elektroden dienten Ag-, Auund Pt-Bleche; die W- und Mo-Elektroden waren Drähte. Es wurden die den elektrokinetischen Ver suchen entsprechenden Metalle Und Lösungen ver- wandt, also Ag, Au, Pt, W, Mo in Chloridlösung (KCl, CaCI2, AICIS) und in Ha SO„; Pb, Zn in KCl’ KsFeiCN),, Die Abhängigkeit des Potentials von der Kon zentration konnte gut reproduziert werden. Das Er gebnis der Messungen der Metalle Au, Ag, Pt, W, Mo gegen Chloridlösungert fassen folgende Tabellen und Kurven zusammen: 1. 3. Au. KCl Ausschlag Koiiz. Millivolt normal v +165 0 ■ 2,3. IO“ 5 + 124 2,5. IO“ 4 + 106* 2,5.10-3 + 73 5.10—3 + 59 CaCl2 Konz. Ausschlag normal Millivolt 0 + 126 1,10-5 . +110 1.1D—4 + 96 CIO-3 + 79 6.10-3 + 60 AICI3 Konz. Ausschlag normal Millivolt +137 0 1.10—5 + 128 CIO-4 + 112 2,1.10—3 + 82 6,3.10-3 + 82 4. Mo. KCl Ausschlag Konz. Millivölt normal —260,7 ' .0 2.10—5 —243,9 1.10—4 —:135,0 2,1.10—3 . —144,0 7,5. IO-3 ; —164,7 CaCI2 Ausschlag Konz. Millivolt normal —201,0 0 2.10—5 —129,8 2.10—4 v-—117,5 2.10-3 —119,7 5,6.10-3 —123,4 AICI3 Konz. Ausschlag normal Millivolt 5.10-6 2,5.1g - 4 1,3.10-3 7. IO"3 5. Wo. KCl Ausschlag Konz. Millivolt normal 0 P |> 78,8 2.10—5 — 84,1 1.10—4 —102,7 2,1.10—3 -+[42,9 7,5,10-3 —149,8 CaCl2 Ausschlag Konz. Millivolt normal 78,0 0 2.10—5 — 92,2 2.IO-4 — 99,9 2.10-3 —103,2 5,6.10-3 —120,2 AICI3 Konz. Ausschlag normal Millivolt 5.10-* — 91,4 5.10-5 —112,4 2,5. IO-4 — 96,4 1,3.10—3 ; — 84,5 7.10-3 — 73,1 Pt KCl Konz. Ausschlag normal Millivolt 0 + 155,0 1.1ö—6 + 120,9 2,3.10—5 + 103,5 1 ,4 .1 a -4 + 93,7 2,9.10-3 + 81,3 1,3.10—2 + 58,7 CaCI2 Konz. Ausschlag normal Millivolt 0 7+ 134,3 2.10-5 + 96,7 2.IO-4 + 74,0 2.10-3 + 66,1 5,6.10-3 + 65,4 A1C!3 Konz. Ausschlag normal Millivolt 0 5.10-^ + 140,0 5.10—5 + 126,3 2,5.10“4 + 107,5 1,3.10—3 + 110,1 7.10-3 +115,0 —153,9 —132,9 —122,3 —123*5 2. Ag. Konz. normal 0 2.IO-5 I.IO-4 2,1.10—3 7,5.10-3 KGI Ausschlag Millivolt + 160,0 + 121,0 + 85,8 + 2i;7 + 0,9 CaCl2 Konz. Ausschlag normal Millivolt 0 + 157,5 2.10—5 + 129,6 2.10—4 + 72,3 2.10-3 + 59,4 5,6.10-3 + 37,6 AICI3 Konz. Ausschlag normal Millivolt o' 5.10—6 + 104,0 5+0-5 + 69,1 2,5.10~4 + 61,9 1,3.10-3 + 42,7 7.10-3' + 26,0 m 43 Man sieht, daß bei Chloriden das thermodynamische Potential eine ganz andere Konzentrationsabhängigkeit zeigt als das elektrokinetische. Beim W und Mo traten gelegentlich nicht reproduzierbare Schwankungen des Potentials auf. Die Messungen der Metalle Au, Ag, Pt, Mo, W in Schwefelsäure ergab folgendes Resultat. Wf \ Schwefelsäure Au Ausschlag Ausschlag Konz. Millivolt Millivolt normal —158,6 0 —132,7 1-10"5 +130,2 + Ö,8 1.10—4 + 189,0 + '69,3 +234,0 1.10—3 +110,4 6.10—3 +244,0 Konz. normal 0 i.io —6 l.iO“ 5 1.10-4 1.10—3 3. IO“ 3 Ag Mö Ausschlag Ausschlag Millivolt Millivolt +131,6 ‘ —276,8 +126,9 —271,8 + 119,7 —285,4 + 123,9 —198,9 + 123,5 -133,6 +117,6 — 94,2 Pt Konz. normal 0 1. io—6 1.10—5 M O-4 6.10—3 Ausschlag Millivolt + 150,1 +127,3 + 120,5 + 57,1 + 63,4 Ph o ñu Man sieht ebenso wie bei den Chloridlösungen auch hier eine ganz andere Konzentrationsabhängig keit als bei den elektrokinetischen Versuchen. Die Messung, der positiven Metalle Pb und Zn machte sehr große Schwierigkeiten, z. B. konnte man offenbar durch die Komplikation infolge der eintretenden Komplexbildung keine regelmäßige Konzen trationsabhängigkeit des e-Potentials in K3Fe(CN)6 teststellen. Die Werte lagen unregelmäßig und waren nicht reproduzierbar. «t Das Ergebnis der Messungen für Pb und Zn gegen KCl und KaS04 geben folgende Tabellen und Kurven *u>'9 i-iy* in'S wieder: KCl Konz. normal 0 2,2.10 1,2.10— 4 2.10— 3 1,2.10^ - s Pb Ausschlag Volt —0,630 —0,636 —0,650 —0,682 —0,709 Zn Pb k 2s o 4 Zn Ausschlag Ausschlag Konz. Ausschlag Volt Volt normal Volt —0,930 ; —0,603 0 -0,943 —0,948 : 4.io—5 —0,616 —0,932 —1,048 —0,646 4,4. IO“ 4 -0,952 —1,085 4,4. IO“ 3 —0,680 —1,017 —1,114 —0,747 4,4.10— 2 —1,050 i IV. Diskussion der Messungen. Zur Diskussion der experimentellen Befunde der vorliegenden Arbeit läßt sich folgendes sagen. jt Die Metalle nehmen hinsichtlich der elektro kinetischen: Erscheinungen gegenüber den Dielektrika keine bevorzugte Stellung ein. Das zeigt sich zunächst in reinem Wasser. Man weiß, daß fast alle Stoffe gegen reines Wasser elektro kinetisch negativ geladen sind. Die Untersuchung er gibt, daß. dies bei einer Reihe von Metallen, nämlich Pt, Äu, Ag, Mo, W auch der Fall ist. Bei denjenigen Metallen, bei denen diese negative Ladung nicht auf-tritt (ihr Ladungssinn schwänkt entweder oder sie sind positiv geladen wie Pb, Zn), deutet jedoch folgende Beobachtung darauf hin, daß sie gegen Wasser sich negativ laden würdep, wenn man die Oberfläche wirklich rein bekommen könnte. Frisch gereinigte Cu- und Fe-Oberflächen zeigten nämlich meistens negative Ladung, deutlich mit Oxyden überzogene dagegen eine positive. Da bei den Edelmetallen die Verunreinigung durch Oxyde wesentlich geringer ist als bei den unedlen, so ergibt sich für die eindeutige Ladung der Edelmetalle und das schwankende Vor zeichen der Ladung bei den unedlem eine zwanglose Erklärung in der verschieden stark oxydierten Ober fläche. Auf alle Fälle ergibt sich keine Analogie zur elektrolytischen Spannüngsreihe der Metalle. ■ o» In reinem Wasser sind also die Verhältnisse, bei den Metallen durchaus mit denen bei den Dielektrika vergleichbar. Die Parallelität wird Jedoch noch deut licher beim Vergleich der Erscheinungen in Lösungen. Wir haben bei den Dielektrika Glas, Quarz, Siegellack und Kolophonium.in Uebereinstimmung mit Messungen anderer Forscher gefunden, daß bei einer bestimmten Konzentration der Lösung ein Ladungsumschlag eintritt. Diese Umkehrkonzentration liegt bei sehr niedrigen Konzentrationen. Ihre Größe ist eine Funk tion der Wertigkeit des gelösten Stoffes; sie nimmt mit steigender Wertigkeit ab. Die Kurven der Chlorid lösung zeigen dies. Das £-Potential der Metalle zeigt- genau die gleichen Eigentümlichkeiten, denn 1. durch Zusatz von Elektrolyten konnte eine Umkehr erreicht werden und 2. zeigen die höherwertigen Ionen eine viel stärkere entladende Wirkung als die einwertigen. Die Umkehr konzentration wird durch die Wertigkeit herabgedrückt. Um die e- und ^-Kurven vergleichen zu können, seien die e-Werte auf absolute Werte umgerechnet, indem man den bei ihrer Messung auftretenden Potentialsprung der Vio normal Calomelelektrode eli miniert. Der Potentialsprung der Vi0 Calomelelektrode ist zu 0,61 Volt mit Hilfe der Elektrokapillarkurve ge funden worden, wobei das Hg positiv ist. Die bei der Messung der thermodynamischen Potentiale auftreten den Poterttialsprünge erläutert folgendes Schema: 1. Metall / Lösung / KCl gesättigt/+ / „ normal KCl gesättigt mit Hg2Cl2 / Hg Die Diffusionspotentiale sind durch die Zwischen schaltung der gesättigten KCl-Lösung ausgeschaltet. Wenn dann also Hg geerdet ist, so hat die Lösung das Potential —=-0,61 Volt. Durch Subtraktion des Wertes —0,61 von dem am Quadrant-Elektrometer abgelesenen W M erhält man also den wirklichen Potentialsprung I. Werden die thermodynamischen Kurven in dieser Weise korrigiert, so erleiden sie alle eine Verschiebung parallel zu sich selbst in Richtung der Ordinate. 1. Pt. 11. Es fragt sich jedoch, ob die Erscheinungen beim Metall nicht anders gedeutet werden müssen als beim Dielektrikum. Ein Vergleich der ^Kurven des e -und ^-Potentials lehrt jedoch: die Deutung der elektrokinetischen Erscheinungen kann nur auf Grund einer elektrischen Doppelschicht theorie gegeben werden. Elektrolytische Vorgänge für den £-»■ Potentialsprung heranzuziehen, ist nicht berechtigt. KCL Konz. Ausschlag normal Volt 0 +0,765 1.10“ 6 +0,730 2,3.10—5 +0,713 +0,703 1,4. IO-4 2,1.10-3 4-0,691 1,3. IO“ 2 +0,668 AICI3 Konz. Ausschlag normal Volt 5.10-6 +0,750 5.10-5 +0,736 2,5.1g - 4 +0,717 1,3.10-3 +0,720 5,6.10-3 +0,725 ! • CaCl2 Konz. Ausschlag normal Volt 0 +0,744 2.10-s +0,706 2.10-4 +0,684 2.10-3 +0,676 5,6.10-3 +0,675 4 2. Ag. Konz. normal 5. W. KCl Ausschlag Volt 0 2. 10“ 5 + 0,770 + 0,731 1. 10—4 + 0,695 2, 1. 10—3 + 0,631 7,5. ia - 3 + 0,610 CaCl2 Ausschlag Konz. Volt normal +0,767 0 2.10—5 +0,739 2.10—4 +0,682 2.IO-3 +0,669 +0,647 5,6.10-3 A1C13 Konz. Ausschlag Volt normal 5.10“6 +0,714 5.10-5 +0,679 2,5. l'O"4 +0,671 1,3.10—3 +0,652 LIO“3 +0,636 CaCl2 Ausschlag Konz. Volt normal +0,736 0 1.10-5 +0,720 l.lO -4 +0,706 M O-3 +0,689 6.10-3 +0,670 AICI3 Konz. Ausschlag Volt . normal +0,747 0 l.lO—5 +0,738 1.10t 4 +0,722 +0,692 2,1.10-3 6,3.10-3 +0,692 CaCl2 Konz. Ausschlag normal Volt +0,409 0 +0,481 2.10-5 +0,493: 2.10t 4 2.10-3 +0,491 5,6.10-3 + 0,487 AlCIg Konz. Ausschlag Volt normal 5.10—6 +0,457 5.IO-5' +0,471 2*5. IO“4 +0,478 1,3.10-3 +0,488 7.10-3 +0,487 3. Au. KCl Ausschlag Konz. Volt normal 0 + 0,775 2,3. 10—5 + 0,734 2,5. 1a- 4 ' + 0,716 2,5. 10-3 + 0,683 5.10-3 + 0,669 4. Mo. KCl Konz. Ausschlag Volt normal +0,350 0 2.10-5 +0,377 I.IO-4 , +0,475 2,1.10—3 +0,470 7,5.10-3 +0,456 KCl Konz. Ausschlag normal Volt +0,531 0 2.40-5 +0,526 l.lO“4 +0,508 2,1.10-3 +.0,468 7,5.10-3 +0,461 CaCl2 Konz. Ausschlag normal Volt 0 +0,532 2.10—5 +0,518 .2.10-4 +0,511 2.10—3 +0,507 5,6.10-3 +0,490 Messungen in Schwefelsäure. Au W Konz. Ausschlag Ausschlag normal Volt Volt +0,452 0 +0,748 1.10—5 +0,740 1.10-4 +0,799 +0,610 S p | +0,844 +0,679 +0,854 6.10-3 +0,770 A1C1$ Konz. ' Ausschlag normal Volt 5.10"6 +0,519 5.10—5 +0,498 2,5.1a-4 +0,514 1,3.10—3 +0,526 7.10—3 +0,736 Mo Konz. Ausschlag Volt normal 0 +0,334 1.10-6 +0,339 1.10—3 +0,325 l.lO“4 +0,312 l.lO—3 +0,477 3.10-3 +0,516 Pt Konz. Ausschlag Volt normal +0,760 0 1.10—6 +0,737 l.lO "5 +0,730 l.lO -4 +0,667 +0,673 6.10-3 Ag Ausschlag Volt +0,741 +0,736 +0,729 +0,733 +0,733 +0,727 4* Pb, Zn. k 2s o 4 Konz. normal Messung der positiven Metalle. KCl Pb Zn Ausschlag- Ausschlag Konz. Volt V olt normal -0,333 —0,020 0 —0^322 2,2.10—5 — 0,026 -0,342 —0,040 1,2.10—4 -0,407 2.10—3 —0,072 -0,440 1,2.10 2 —0,109 Pb Ausschlag Volt — 0,007 0 4.10“ 5' —0,006 4,4.10t 4 —0,036 4,4.IO”31 —0,070 4,4. IO“ 2 —0,137 Zn Ausschlag Volt —0,320 —0,338 —0,438 —0,475 -0,504 Durch diese Umrechnung ist erreicht worden,' daß die Metalle Ag, Au, Pt, Mo, W alle dasselbe Vorzeichen haben, nämlich positives, daß ebenso auch die Metalle Pb, Zn dasselbe Vorzeichen haben, nämlich negatives, und schließlich, daß der bei W in Schwefelsäure auf tretende Umkehrpunkt verschwunden ist. Wenn wir das Vorzeichen der elektrokinetischen und der thermodymanischen Potentialdifferenz auftragen, so ergibt sich also jetzt folgende Tabelle für Wasser: Thermodynamisches Potential. Ag Au Pt Mo W Zn Pb Elektrokinetisches Potential. + ’"JL l : W iS M p p .j "• — -f : — - $— • . I T— | :— -f > Vor der Umrechnung zeigten Mo, W ein negatives thermodynamisches Potential. Dem Vorzeichen nach stimmen also in reinem Wasser das elektrokinetische und thermodynamische Potential n i c h t überein. Wenn wir die an kolloidalen Metallen gemessenen £ Werte zum Vergleich zulassen, so herrscht eine gleiche Unstimmigkeit auch hinsicht lich der Größe. Die £ Werte sind von der Größen ordnung einiger zehn Millivolt (0,030 bis 0,050 Volt). Die gemessenen thermodynamischen Potentiale (mit Ausnahme des Pb, siehe Umrechnungstabelle) sind er heblich größer, nämlich ungefähr 0,5 Volt. Betrachten wir jetzt die Ergebnisse der Messungen in Lösungen, so sehen wir eine ganz andere Konzen trationsabhängigkeit beider Potentiale. Denn L das thermodynamische Potential hat innerhalb der benutzten Konzentrationsintervalle keine Umkehr der Potentiäldifferenz. , 2. die Wertigkeit ist nicht maßgebend für den Einfluß fremder Elektrolyten, z. B. liegt beim Pt und Au die KCl-Kurve zwischen der A1C13 und der CaCl2-Kurve, beim Ag und Mo da gegen die A1C13 zwischen der KCl und CaCl2Kurve. Eine Ordnung in Reihenfolge der Wer tigkeit liegt allein beim W vor. Eine besonders starke Wirkung des höherwertigen A1C13 ist jedoch hier auch nicht zu erkennen. 3. Extremwerte treten bei den thermodynami schen Potentialkurven nicht auf. Besonders deutlich wird der große Unterschied des Elektrolyteinflusses beim e bezw. £ Potential, wenn wir die umgerechneten Tabellen in Diagramme 55 zeichnen. Die Aenderung des £ Potential innerhalb des untersuchten Konzentrationsintervallesbeträgt (vgl. die Figuren Seite 29 und 30) bis 200 %; die Aende rung des e;PotentiaIs höchstens 20—30 °/oi siehe die folgenden Figuren. +o.t w *0.1 . „ Voif RS + 'fnct3 ** RI Cl3 • • CaClx * + KCl i • • CaCiz S *'KCl 2 « I J-------1-------1-------L Ru ++RtClz •KCl - • V o lt ** Ca * 'i 3 ♦ tCji & —— T — ' T - * T 7- - ...................... *0\V- . [ •u X Mo ++RlCt5 • " t* « » •• $ V 4 7.##'* Pf 3 CaClt **KCl • • r l ci P3 «-1 *T.. .. *... +0,b- Pt v +0,¥j. \ +0,1 . JL. Q >fl [ Es sei in diesem Zusammenhänge auf Arbeiten von B i l l i t e r 1) eingegangen. Billiter hat die Be hauptung aufgestellt und sie durch zahlreiche spätere Arbeiten zu stützen versucht, daß die elektrokinetischen Erscheinungen bei Metallen auf Grund der gut unter suchten elektrolytischen Vorgänge an Metallen in Be rührung mit Lösungen zu deuten wären. Er sägt, daß es zur Erklärung der elektrokinetischen Potentialdifferenz der Helmholtzschen Doppelschicht theorie nic'ht bedürfe, sondern daß dieser Potential sprung mit dem elektrolytischen zusammenfiele. Ein Unterschied zwischen dem e und £ Potential existiert also bei ihm nicht. Auf Grund dieser Annahme sucht Billiter den absoluten Potentialsprung einer Kalomelelektrode zu bestimmen. Er stellt so konzentrierte Lösungen her, daß er mitreinem bestimmten Metall in dieser Lösung keine elektrokinetischen Erschei nungen erhält. Diese Anordnung mißt er gegen eine Kalomelelektrode und glaubt so, den absoluten Poten tialsprung der Kalomelelektrode zu haben, siehe Figur 9. Kalomelelektrode fib Potential sprung I gleich Null. -ox - KCL ++KSO X + • • x) Ann. d. Phys. II, 902, 1903. Ztschr. f. Elektrochemie 8, 638, 1902. 15, 439, 1909. Ztschr. f. phys. Chemie 45, 307, 1903. 48, 513, 1904.. 51, 167, 1905. Für eine 1/10 normal Kalomelelektrode findet er in gut übereinstimmender Weise bei verschiedenen Metallen und Lösungen den Pötentialsprung zu unge fähr —0,13 Volt, (Hg negativ). Er unterscheidet sich von dem mit Hilfe der Kapillarkurven gemessenen, der bei ungefähr -+-0,61 Volt (Hg positiv) liegt, um ungefähr 0,75 Volt. Nach den Anschauungen, wie sie in Abschnitt II entwickelt sind, ist eine solche Uebereinstimmung auch garnicht zu erwarten. Die Unstimmigkeit spricht viel mehr für die Richtigkeit der Theorien in Abschnitt II. Ein Vergleich der e und £ Kurven zeigt, daß der thermo dynamische Potentialsprung von Null verschieden ist, wenn der elektrokinetische verschwindet. Die Um kehrkonzentration für edle Metalle liegt z. B. für CaCl2 bei ungefähr 0,5.10~3 normal. Bei diesen Kon zentrationen haben dagegen die thermodynamischen Potentiale erhebliche Werte. Um diese Werte sind also die absoluten Potentialbestimfnungen Billiters falsch. Da er jedoch Werte bekommen hat, die in sich gut übereinstimmen, so ist anzunehmen, daß von ihm gerade solche Lösungen verwandt sind, bei denen die Werte des thermodynamischen Potentials bei der Umkehrkonzentration einander gleich sind. Außerdem ist zu Billiters Arbeiten zu sagen, daß er bei elektrokinetischen Versuchen Konzentrationen geändert hat durch Ausfällen des gelösten Stoffes (z. B. AgN03 durch KCl gefällt u n d , den Niederschlag in NH3 gelöst). Aus den Ver suchen dieser Arbeit geht jedoch hervor, daß es ganz unmöglich ist, bei elektrokinetischen Messungen Konzentrationen durch Ausfällen mit chemischen Reagentien ändern zu wollen, die schon allein durch ihre Gegenwart eine viel größere Beeinflussung des elektrokinetischen Potentials hervorrufen als die Aus fällung verursacht. Diese Versuche Billiters scheiden daher überhaupt aus. 3. Als ein drittes Resultat der vorliegenden Arbeit läßt sich sagen, daß der Verlauf der £-x Kurven und die Unabhängigkeit des s vom £ Potential di.e Richtigkeit der Sternschen Theorie sehr wahrscheinlich macht. Die spezielle Forderung der Sternschen Theorie hin sichtlich des Verlaufs der £-c Kurven ist nämlich er füllt. Die £-c Kurven haben wenigstens in Schwefel säure und bei den positiven Metallen (für die negativen Metalle sehe man in Abschnitt III nach) die voraus gesagten Extremwerte und Umkehrpunkte. Es fragt sich also, wie der wahre Verlauf des Potentials als Funktion des Abstandes von der Wand bei den unter suchten Metallen aussieht (siehe Abschnitt II). Wenn man an der Sternschen Annahme, daß die Dicke d der haftenden Schicht sich mit der Konzen tration nicht ändert, festhält, so können wir diesen Verlauf bei den verschiedenen Konzentrationen in seinen Grundzügen bei allen untersuchten Stoffen und Lösungen ängeben. Es sei als Beispiel Ag in A1C13 und Mo in CaCl2 herausgegriffen. Die Bezeichnungen der Figuren 10, 11 sind die selben wie in Abschnitt II. Ordinate ist das Potential tp, Abszisse der Abstand von der Wand. Der gestrichelte Rechts der Ordinate sèi w \ \ \ \ \ \w \ w w w \\ w w x w w ^W i Teil bedeutet die Wand. die Lösung. Kurve 1 gilt für reines Wasser, Kurve 2 für 0,25.10-3 normal Ä1C13, Kurve 3 für 0,4. IO-3 normal A1CI3, Kurve 4 für 1.1Q-3 normal Ä1C13. Bei Figur 11 gilt Kurve 1 für reines Wasser, Kurve 2 für 1,6.10—4 normal CaCl2, Kurve 3 für 3.10-4 normal CaCI2, Kurve 4 für 0,9.IO-3 normal CaCI2. Im Abstand Null sind die e Werte in einem be liebigem Maßstabe aufgetragen^ im Abstand ö von der Wand die £ Werte ebenfalls in einem beliebigen Maß stab. Man kann an der Figur also das Verhalten so wohl des e als des £ Potentials ablesen. Beim Ag nimmt mit steigender A1C13 Konzentration e ab. Beim Mo in CaCl2 nimhit e mit steigender Konzentration zu. In beiden Fällen nimmt der £ Wert von negativem zu positivem Wert zu. Beim e Potential dagegen ist neide Male keine'Andeutung einer Umkehr vorhanden. Die Aufstellungsmöglichkeit des Potentials als Funktion des Abstandes von der Grenzfläche für eine ganze Reihe von Metallen in verschiedenen Lösungen kann für theoretische Betrachtungen wichtig sein. Außer bei den hier untersuchten Metallen besteht diese Möglichkeit noch beim Glas nach den Messungen von F r e u n d l i c h und E t t i s c h 1). IV. Die Bedeutung der Untersuchung für die merk würdige Tatsache der Kolloidchemie, daß die Kolloide der Edelmetalle negativ geladen sind, während man der Lösungstension nach positive Ladung erwarten sollte, ist eigentlich schon durch 2 genügend gezeigt. Die Messung der elektrischen Ladung kolloider Metalle kann stets nur elektrokinetisch geschehen. Das beob achtete Potential hat also mit der Lösungstension und dem edlen oder unedlen Charakter des Metalls garnichts zu tun. Die obigen Messungen am kompakten Metall zeigen vielmehr, daß auch diese, elektrokinetisch ge messen, gegenüber einer elektrolytischen Betrachtungs weise genau dieselbe Diskrepanz aufweisen wie die Kolloide. Diese Diskrepanz aber wird durch die Anx) loc. cit. Einleitung. schauung über den Bau der elektrischen Doppelschicht erklärt. Man kann also bei den elektrokinetischen Er scheinungen der Kolloide eine elektrolytische Betrach tungsweise nicht anwenden. V. Wenn man nun die von G a l e c k i 1) und von B u r t o n 2) an kolloidalen Metallen gemachten Beobachtungen mit den von uns am kompakten Metall erhaltenen Ergebnissen vergleicht, so zeigt sich voll kommene Uebereinstimmung. Galecki hat die elek trische Wanderung von Goldkolloiden, Burton haupt sächlich solche am Cu-Sol untersucht. Beide Male wird bei Zusatz von Elektrolyten eine Verminderung der Aufladung erreicht. (Beim Au werden Chloride zugesetzt, z. B. CaCl2 und LiCl, beim Cu KCl, K2S04,. K3Fe (CN)6.) Au wird durch die Chloride sogar umge laden, ebenso das Cu durch K3Fe (CN)6, nicht durch KCl und K2S04. Aehnliche Resultate erhielten W h i t n e y und B l a k e34). Die <sämtlichen Ergebnisse stehen im Einklang mit unseren Beobachtungen am kompakten Metall. Einige Versuche mit Strömungsströmen an kom pakten* Metallen, bezw. an Metallpulver innerhalb von Lösungen rühren, wie oben erwähnt, von Billifer her, andere von F r e u n d l i c h und M ä k e l t 1). Sie 1) G a l e c k i , Ztschr. f. anorganische Chemie 74, 196, 19i2. 2) B u r t o n, Phil. Mag. 11, 440, 1906. 3) Arh. Chem. Soc. 26, 1399, 1904. 4) ,F r e u n d li c h u. Mä k e l t , Ztschr. f. Elektrochemie 15,, 161, 1909. können nicht mit unseren Messungen verglichen wer den, weil andere Lösungen benutzt sind; Freundlich macht die Bemerkung, daß er mit Schwefelsäure bei Ag keine Umkehr erreicht hat. Dieses Resultat kann durch unsere Versuche nicht bestätigt werden. v . Zusammenfassung. 1. Die für die elektrokinetischen Erscheinungen (Elektrophorese und Strömungsströme) maßgebenden Potentiale lassen sich auch an kompakten Metallen unabhängig von den thermodynamischen, die elektro lytischen Erscheinungen bestimmenden Potentialen messen. , 2. Die Brauchbarkeit der zur Untersuchung des elektrokinetischen Potentials benutzten Methode wird erwiesen, indem, die Aufladung fester Dielektrika in verschiedenen Lösungen geprüft wird, wobei die für diesen Fall bereits festgestellten Gesetzmäßigkeiten wiedergefunden werden. 3. Die an Metallen gefundenen elektrokinetischen Potentiale .(positive wie negative) lassen sich ebenso wie die an Dielektrika gefundenen durch Elektrolyte umladen. Die dazu erforderliche Umkehrkonzentration ist, wie bei den Dielektrika, umso geringer, je höher die Wertigkeit des umladenden Ions ist. ; 4. Die Kurven, die die Abhängigkeit des elektro kinetischen Potentials ;von der Konzentration wieder geben, zeigen,den aus der Theorie von 0. Stern abzu leitenden Verlauf. 5. Die in der Anordnung galvanischer Elemente gemessenen Potentiale derselben Metalle gegen die selben Lösungen wie vorher sind von den elektrokine tischen Potentialen nach Größe, Vorzeichen und Kon zentrationsabhängigkeit verschieden. Die Durchführung der Versuche war durch eine von der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft gewährte Beihilfe ermöglicht. Die Arbeit wurde auf Anregung- von Herrn Professor Dr. C o e h n ausgeführt. Für sein ständiges Interesse und seine Ratschläge möchte Jch meinen herzlichsten Dank aussprechen. G ö 11 i n g e n , Januar 1926. Photochemische Abteilung des Instituts für physikalische Chemie L e b e n s la u f. Ich bin am 6. Mai 1902 zu Barntrup (Lippe) ge boren. Nachdem ich zunächst auf der Volksschule und der Rektorschule in Barntrup vorgebildet war, besuchte iqh* die Öberreaischule' in Detmold. Ostern 1921 bestand ich dort die Reifeprüfung und bezog im Sommer 1921 die Universität Gottingen, Winter 1922/23 die Universität Berlin, ging dann Sommer 1923 nach München und Winter 1923/24 nach Göt tingen zurück. Ich habe hauptsächlich Physik, Mathe matik und Chemie, speziell physikalische Chemie, studiert. An der vorliegenden Arbeit war ich von Sommer 1924 bis Winter 1925/26 beschäftigt. Ich besuchte die Vorlesungen und Ueburtgen fol gender Herren Dozenten: In Göttingen: Ach, Borh, Coehn, Courant, Franck, Goetz, Gudden, Hermann, Hilbert, König, Nelson, Nohl, Pietschmann, Pohl, Prandtl, Reich, Runge, Schrö der, Tammann, Vogel, Walther, Windaus. In Berlin: Blasius, v. Mises, Wehnelt, Fuchs, Wallenberg, Fi sch eit. In Münch eh: Fajans, Lindemann, Perron, Sommerfeld, Volk. Ç % -- v .- + ( t yf s ^ C c f -c _ ) -h ç . C t~ ci K , q •- * -jT r I ’ ^ > /,- n - n - / - / d > d k . » - / 2 -^ ¿ 0 4 c - - - 2 k i r ,- - '! f> . y ^ -o L V M ë ê iittà — d j L ^ - ^ é ^ z z V L * ~ -------- » -— ' ^ - > Ä +* _ 3 7 1P n ; « e' - ô" c- ' cs P ë +C q I_ d v . I S fë lS v i 1 -y . ¿X - x4 e * j ~ Z ~ + Z * $ ' ' : 1 £ " + t - e i . r- ë ) - e ^ - i - t i ’ / ^ I =4 ^ i a /£ ,, 1^ • '<• _ ¿ 4 , -u -■ e \ 6 # /\ « ' : ¿S*■ # v e w - e u é i r <à2 J -k \ fmmîkhW ^M mWm x « 1 % ' / e /-? --K ) l 'y ' ; -í — ' e o /f c - - 10f l nt- n - es oeríK û 4, <f‘, f a i r ' s . M 1 *4y A w * ■ á - i 'fs L' » * ■ - 7 1 * . Í f * ‘t O : ( ¿ & :e ~ 1* ¿ u s — / - ¿ / * ,- * * . . i°> mm ^ ¡ I ! f -*T '- ^ Q s # * « . f 9>rt* > • * $ ol £r* - wo/ 7 Aq _ y* - f * ~y * /, ^ & A 6 W . íR 0 OV ' ferri J o ~" ^ 'P k t ^ f £ /tr *+ W -Z OP 11 V- -^ g - è* rJfe^ sfÉ^ *'^ $0‘y -%^ 'K* x* 1• ' .!>. . , - .- «- , .. e+fâty&fyy' 7S* ¿ V A w i ^ v :J ¿ t ^V * i p 't ÿ <r l ^ . »? -^ 4 i l i ^vW f •w 11Itijfev 11 8filiI!15 :’1iH ;^^ xK X - t- y - n > ,^ X l WBm ù ik *1 - # e 3 .i^ r ? - A , 6 l V fW+:e~% t^ t- ñ l c y 4 ; zf £ yy7 5 T? ZK J.L - fv 7 Ar* ¿^jgM Hi i,Sl-l ä£T e V e 'y IV f? I i^-f-f ÉSS iv-ry 7 -x K ¿ % ^ c j ’' I ' f £g* ^ -ij Z L j= c & iY y W f y f (hi mm i 4 A, il^I-xj i >í M =% + * T n- 4.1/ • ; lg V ffif ( I J t AÚCV Ar Vf U ra ^ WÊMm 05 ._ * L ■g ( d - J • T. “w *""* /~> 1<t-.• -prpx/iyí''’' I £ w x / f y dx_ ' e * » ff" 'F 7 À -* T Z cr ' f e i ' i » i W / r£ e -é ^ ^ r WL wm. Wk " - i f I •-, ■ « ■ '-/’' ¡3 3 $ : , * " Í /. f y - l\ -V e * + e - i -1 J T # ~ * f* - f ï é -¿ * £ käJririilMi i + *‘ f .- W i f U ' c - W ú z ct ~/ ^ Ipil Wïêê ^ ah di e positiv geladen e M etalloberfläche heran stenz der elektrokinetischen E rsch ein u n gen rücken, und zwar, wie eine leichte R ech n u n g zeigt, daß die m eisten viel näher a l s. auf einen A bstan d von Grenzfläche verschiebbar ist. I O "8 cm . i o " 8 cm D as ist aber offenbar un m öglich , darf m an lich m eh r nicht des W assers D m it bei diesem A bstan d natür der D ielektrizitätskonstante rechn en, sondern eher m it ,jier der I onen d, was ebenfalls eine Verk leinerung der K apazität bedingt. B ei Berück sich tigun g D as da die Größ enordnung des I onenradius ist1). A u ß erd em dieser ein T ei l der eigentliche P io blem festzustellen, w i e diese beiden zeigt, negativen B elegu n g gegen die sich besteht nün darin, die negative L ad u n g B elegu n gen , die auf flächenhafte des m olekularen K on densators und die räum liche der r[x, ipx diffusen D oppelschicht, verteilt, wie groß und auch t]Q sind. W i r können zunächst sofort zwei Beziehun gen U m stän de k öm m t m an, wie m ir scheint, zwanglos hinschreiben, die u n sem zu folgen der T h eorie. entsprechen, n äm lich: Fo rm eln ( i a ) und (2 a) der W ärm ebewegu n g wir die vern ach lässigen zu R ech t bestehen. Säm tliche übersch üssigen n ega tiven I onen würden an der G ren zfläch e. sitzen. wir jetzt die T em peratur, J so wird sich ein T ei l von ihnen in fo lge,der. m olekularen W ärm e bewegun g von der G renzfläche losreiß eri und ent sprechend den Gesetzen, der diffusen D oppelsch ich t in der L ö su n g verteilen. D em en tsprech en d ideali sieren wir die gesam te D oppelsch ich t folgender m aß en : D ie positive B elegu n g sitzt flächenhaft m it überall gleich er D ich te verteilt in der M etalloberfläche, L ad u n g -f- rj0 pro cm 9. D ie entsprechende n egative L ad u n g der L ö su n g sitzt zum T ei l eben falls als h om ogen e flächenhafte B elegu n g auf einer D abei ist c — 18 C die K onzentration in M olen brüchen (M olek ulargewicht des W assers gleich 18 gesetzt). W i r m ach en hier einen Feh ler, indem wir ipx in beiden G leichungen dasselbe in ( 1) %px bedeutet den in setzen. D enn der ersten (von der G renzfläche aus gezählten) M olekularschicht der tials, in (2) aber den in der zweiten. Fäl l en -k l ei n ist.. D iese beiden stim m en aber xpx - noch nicht. G leich un gen be-; tpx W ir k önnen die zu geh ö rigen -W erte rj0 von v\x und zur G ren zfläche parallelen E b en e im Abstan de L ad u n g pro ö D iese erhalten wir, wen n ist, die die Jonen an Es mit e ==— ist, wen n wir liche räum liche L ad u n g in der L ö su n g m it nach dem I nnern der L ö sun g zu asym ptotisch bis auf gesamt e in einer Säu le vom Q uerschnitt ein cm 9 enthaltene L ad u n g, Potential rj0 = r\x im Innern der L ö su n g N ull. -}- ?72• Potentialverlauf und Es ist L ad u n gsver B i l d 9) trägt zugleich der E rfah ru n g R ech n un g, daß einerseits die direkten M essun gen der D oppelschichtk apazität für die H e l m h o l tzsgh e T h eorie sprechen, während andererseits die E x i *J G ouy hat dies bereits bemerkt, ¡jedoch ohne die Theorie-verbessern zu können. ® ) W ie sich bei einem Gespräch herausstellte, waren auch die Herren M. V olm er und C assel unabhängig zu diesem Bilde der Doppelschicht gelangt. K 0, was auch, W ert 27 M ikrofarad = sehen, daß bei K r ü g e r gibt für K 0 den 2,43 •1 o 7 cm . die Zah l der positiven . rix — e (n _ n + und n _ sind aber nach dem B o l tz m an n sc h e n e - Satz bestim m t durch die A rbeit 9>===»<p+ -f- e v*i resp. < p_-r-eyv die nötig ist, um ein positives resp. einer 1 n *L ö su n g der gefundene qj+ resp. cp_ tionspotential, das neh m en für yjx ^ sO idealisierend allein vorhanden ist. an, daß cp+ und <p_ nur für die erste der M etalloberfläche anliegende M olek ular Schicht von N ull verschieden sind. A u fgabe, die A n zah l fläche aus cp D ie der I onen pro cm 9 fG ren z zu berechnen, ist dann getiau die glei ch t, wie sie durch die (L a n gm u i r sc h e ) A d sorptionstheorie wird. gelöst L ö su n g auf folgendem W ege. W ir gewinnen sein. D ie letzte Spalte gib t an, wieviel von der Belegu n g des m olekularen K on densatprs gebunden ist und wieviel diffus verteilt ist. . ; ; überwiegt der K 0 =± 2,6 •i o 7 cm . D en W ert ~^==i ' f-y- ■ rund setzen Elek trocapillark urve in der Flü ssigk eit liegenden negativen L ad u n g als und Vi bedeutet, B ei der i n -L o su n g erste T e i l etwas, bei l [I00 n- der können wir nur der G röß enordnung nach L ö su n g der diffuse Anteil, doch sieht m an, wie bei schätzen, doch k om m t es glück licherweise, wie wir wachsender Potentialdifferenz der letztere im m er m ehr zurücktritt. W i r setzen ^ glei ch der Zahl W i r haben nun für den eben behandelten Fall der M ole, die in der Seitenfläche eines 1 cm -W ürfels (reine elek trische Adsorption, W asser enthalten sind, d.h . Z = M öglich k eit, i , 7 . i o " 9 M ol/ cm 9. den oben 3 >_ = erwähnten <£+ = . 0 ) Feh ler schätzen, den wir dadurch began gen haben, daß 2,5-io7(v0—^1)= zweiten M olekülschicht gleich gesetzt haben, d. h. in « ( 9 , 8 2 * I O 6 c —j—1,322 •I 0 6V c) 1, 18 8 . i o * <px o der: wir das elek trische Potential- in der G leichung (2) denselben W ert von ersten tpx haben wie in G leichung ( 1) und (3). und eingesetzt W i r können diesen Fal l näm lich ohne diesen Feh ler und ein - 0-= 1-f- 4,66•iq *:c-j- 0,624•108Vc. facher A u s zusam m engehörigen W erten von ergibt sich ohne weiteres K =s=.-?2-. y>x und y>0 D enn es ist Wo K o( % — ¥ Y ) = Vo> also K Wo idealisieren, d. h. rjx = mit daß zur 0 setzen. wir auch diffusen die Sch ich t erste zählen, T abelle 2 gibt die unter dieser A n n ah m e berechneten W erte. D ie Abweich un gen gegen T abel le 1 sin d nicht groß . D am it ist gleich zeitig auch unsere Behauptung bewiesen, daß es = K auf den genauen W o rt von Z nicht ankom m t, denn (1 vv, K ist also um 10 0 — °/ n kleiner als K .. D ie . Wo T ab . 1 ist m it den obigen W erten von K q und Z für eine 1 n - und so M olekülschicht eine I /100 n -L ö su n g berechnet. aus Z = o folgt ebenfalls von T abel le 2. Es rjx — o und die W erte wäre schließ lich auch , nicht schwierig, den obigen Feh ler dadurch zu beseitigen, daß m an in der G leichung (2) für die diffuse Sch ich t statt ipx den W ert % des Potentials in der zweiten M olekülschicht einführt und unser Gleichungssystem gänzt, wobei y>i / . 51 Vs lOO-if .... Vo . V# sehr klein sehr klein 0,05 1,06 sehr klefin sehr klein 0,1 0,302 ' 0,914 - 6,4. 56 zwischen Konz. ! 0 ,3 7 16,4. 0,87 erster D a der Feh ler , f,° 7 ' l . 1,22 0,108 ) 33' und Es fVioo“ \too~Vi <Po sehr klein sehr klein 0,08 I ,° 5 . sehr klein sehr klein o,ü 0,291 0,18 0,924 M olek ülschicht Bei könnte als recht paradoxes R esultat K nahezu konstant..(von Potentialdifferenz von 1 V die K apazität der D o ppel k leiner ist als die der reinen gative L ad u n g diffus verteilt ist. ; O v 0 0 0 •0 7 ,7 59 38 . *9*5 ' Konz. V» • 12,4 an der Grenzfläche eitier L ö su n g einstellt. um 6,4 bis 4 , 5% E s sei bei der yjQ= aber bedenkt, stand \ physik alisch ö begin gt / In 1 f ^/ioo n daß D as R esultat wird sofort verständlich, wenn m an die diffuse Sch ich t ja erst im A b (m ittlerer I onenradius) von der Grenzfläche und der D ichteabfall in ihr bei hohen K onzentrationen und Potentiajdifferenzen sehr steil ist, so daß die gan ze negative L ad u n g in der N äh e ) der E ben e, in der sie beim m olekularen K o n den oben, behauptet, b) B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r s p e z i f i s c h e n 0 bis k leiner al s K 0. er m olekularen D oppelschicht, obwohl die ganze n e der 1 n -L ö su n g ist, wie allgem ein das Adsorption sgleich gewich t, das sich ist. scheinen, daß z. B. bei einer 1 n -L ö su n g bei einer schicht nur um 7 , 7 % <Po zweiter aber nicht sehr ins G ewicht fällt, als m öglich zu vereinfachen. T abelle 2. Vi ■ ■■ er K ' die K apazität des K on densators ist hiervon zunächst abgeseh en worden, um spweit ZV11 4 ,5 =4 K ' (tpx — ip2) durch eine weitere G leichung »f T abelle 1. sator liegt, zusam m engedrän gt ist. die W i r betrachten ganz die abzu M it diesen W erten wird unsre vereinfachte Grundgleich un g: das gewöhnliche von den M olekularkräften herrührende spezifische A d sö rp - D ie daß beide Anteile gleich sind. negatives I on an die Grenzfläche heranzubringen. D abei ist wie K 0. noch 5 bis 6 °/ 0 k leiner ist, also K 0, resp. n +). groß W ert von K die L ad u n g eines adsorbierten so wird also flacher verlaufen und keine P arabel m ehr W i r werden der G renzfläche festhalten. negativen I onen pro cm 9 bezeichnet!, W ir teilung s. F i g. 3 (Erläuterung bei F i g. 1). D ieses dör Grenzfläche cm 9, D er R est sitzt diffus als kontinuier Null abn eh m en der D ichte, — T h eorie zu erwarten ist. rj9 durch die K räfte bestim m t einzelnen I ons und m it n + resp. n _ , A l so ist hier K = im G egen teil noch beliebig wählen, dann geben uns (1) und (2) an w ist. W i r werden später (S. 513) ; sehen, wie dieser Feh ler nötigen diesen G röß en bestehen. Potential tp0 wie die folgenden R ech n un gen zeigen, nach unserer falls zu k orrigieren ist; daß er aber in den m eisten wir bedenk en, daß « 1 rjx Potential L ö su n g herrschen den W ert des elek trischen Poten und dam it y}x == % — »?2 • E s m uß also noch eine dritte Beziehun g zwischen (mittlerer lonenradius)*: die K apazität K der D oppelschicht unabhän gig vom potenz gar nicht an. daß könnten, so würde die H e l m h o l tz sc h e T h eorie Steigern halb D as bedeutet, daß weiter unten sehen werden , hier au f eine Zehner? D o p p el sch i ch t. die Tem peratur, so tief, W irk u n g und ist fü r kleine Potentialdifferenzen noch nicht von Z I I I . D i e A d so r p ti o n sth eo ri e der el ek tr o l yti sch en W äre finden, daß die Elek frocapillark urve in diesem Falle recht gen au eine Parabel ist. ip0 = 1 V ) und D agegen variiert n -L ö su n g K schon beträchtlich mit y >0 A d so r p t i o n . U n sere G ru n dgleich u n g Jautet, falls und n i c h t N ull gesetzt werden, folgenderm aß en: Aus Kq(v>o — dem Verlau f der m an < 2>+ und &_ Elek tröcapillark urve berechn en können. sollte D a aber für die U n sym m etrie der K u rve auch die Versch ieden Vo heit ö des I onenradtus und vor allem der D i elektrizitätskonstanten d d er positiven und negativen I onen eine wesen tliche R olle spielt, während hier <5 und d für beide. I onen gleich gesetzt würde, soll trationen. hier I st c unen dlich, k lein , „so., wird tft #m O, ==s 0 und l Verdünn ungen bar. yix = durch sorption ergänzten T h eorie für die Gestalt der Elek trocapillark urve ziehen. %px rjx d i eG leich u n g: , I st zunächst capillark urve 0 = 2> so bleibt die Elek tro sym m etrisch , und ih r M axim um der K ap az i tätd u rch die A bn ah m e von d verursacht tials (y)0= o )1). I st &x — 0 2 positiv, werden also die I onen durch die* spezifischen Adsorptionsk räfte beiden I onenarten sehr versch ieden stark adsorbiert aus der Grenzfläche herausgetrieben, so wird gegen verschieden es Vorzeich en haben (s. Fi g. 5). über dem in UI. behandelten Falle der W er t von verkleinert. I onen in um gek eh rt rjx es leicht Vorkom m en kann, daß rp0 und 0 an gereich ert, so ist die K urve für y/j auch tatsächlich worden. als Funktion in vielen Fällen von c auf yjx 0i + #g cm = e aR T ==e würden also statten. A b er D irek te M essun gen von Q eine gute Prüfung der T h eorie ge auch yx der E xtrem wert von hat eine einfache physik alische Bedeutupg. W ü rd e F 1 (0 --J-F ==L(&+—0_)*= Fyx und in folgedessen die L ad u n g 0) ent rjQ= crjx==Q spricht n i c h t dem absoluten Nullpunkt des Poten würde, tials (v>0 = An dererseits kann y>i r falls |.(P_ — o ), sondern« es gelten beim M axim um die Beziehun gen; ' D er Potentialabfall ist Null, im m olekularen die ganze Potentialdifferenz der diffusen Schicht. sonst zu groß vo n B ewegt K on densator (pQ liegt in D i e L ad u n g- der positiven B elegu n g des m olekularen K on densators ist Null, die L ad u n g der negativen um gek eh rt gleich der in der diffusen Sch i ch t enthaltenen L ad u n g (s. F i g. 4). sich L ö su n g relativ zur G ren z die der Grenzfläche direkt b e nachbarten M olekülschichten an ihr festhaften und die B ewegu n g der L ö su n g nicht m itm achen. wie zahlenm äß ige Ü bersch lagsrech n un gen zeigen. E s liegt also, schon D er yjj ^5=yjj -wir.' ferner teözen yx ' -z— Fy; RI 1 an, so daß wir abbrechen ist Schichten dag elek trok inetische £-Pot enfiai. trennt, Da m indestens so groß M öglich erweise ist y& grö ß er als £, wenn extrem Streck e von i o - * cm .noch nicht sehr stark ändert. diesen Fall werden- wir also keinen unsere G leichung wie b ei Vi) I #0 1 ist» (^o ~ G l as, . so I st also ist, und f falls ebenfalls groß en dann den für alle (nicht zu hohen) K onzen Es sei noch beson ders darauf hingewiesen, daß die Vorzeich en des therm odyn am isch en Poten yjx tials y>0 und des £- Potentials abh än gig sind, hervorgehoben was und bereits au ch voneinander un Freu n d lich qualitativ in stets ähnlicher W ei se wie oben gedeutet hat. Fü r eine Berech n un g größ erer En tfern un g natürlich au f die des K urven verlaufs vom M axim um G run dgleichung m uß in m an zurückgreifen und darf dann im allgem einen auch y 9 nicht m ehr vernach lässigen. -Sch luß u n d Z u sam m en fassu n g. E s ist im vorstehenden versucht worden, K lar K onstitution der : elek trolytischen D oppelsch ich t zu gewinnen. E s wurde angenöm - m en, über die daß Belegun g die D oppelschicht idealisierend ersetzt werd en kann, durch dessen durch eine flächenhaft und h om ogen in der L ö su n g liegende B elegu n g durch eine hom o gen e. flächenhafte L ad u n g und daran anschließ end 2,2 •i o t 8= eine räum liche L ad u n g m it nach dem Innern der K . L ö su n g zu abnehm ende? D ich te gebildet wird. W = 4 * 2,2 •i o " 8 (y/0 — y>x) = . M axim um stets ge sorbiert werden als die positiven, wird (y>0 — v/ J einen K on densator höchstens etwa 8,8 - i o “ 8 (y/0 — y j J 1 V ist, Auf G run d dieses Bildes wurde die G run dgleichung (5) Fern er ist beim M axim um d S t e a l s o m it y;, identifizieren, was im folgenden %px n egati v; verteilte L ad u n g gebildet wird, während die andere RTK„ 2Z„E2— D a (y>0 — Absolutwert nim m t M it den oben benutzten Zahlenwerten wird Feh ler begehen , wenn wir das ^-Potential einfach schehen sóli. f / 1 U n sere G run dgleichung gibt uns für (y^)m gesetz t;i st eine in der O berfläche des _ festen Stoffes liegen de verdünnte L ösun gen (M ikrom ol bis M illim ol pro. Liter), bei denen sich y> auf einer Fü r so m es sich bei deri elek trokinetischen Ersch ein un gen stets um können, m in de stens die erste der Grenzfläche anliegende M olekül wie £. 1 positiv und die £ - 0 K u rve z ei gt‘ein M inim um . heit linearen G liede nach einfacher U m form ung; die G estalt an: d e n . festhäftendeii K E r st wenn | V i | >>| Wo I und Vt ebenfalls negativ ist, d. h. die negativen I onen sehr viel stärker ad die e-Po- wegten von y/0 zu setzen. T u n wir dies und nehm en entwickeln tind m it dem näm lich m ehrere Schichten festhaften. N un handelt i) Dagegen wird natürlich der W ert der Oberflächen spannung im Maximum, d.h. die Höhe der Elektrocapillar kurve, von der Adsorbierbarkeit des Salzes abhängen. werden würde, weil die L ad u n g W ert des Potentials auf- der Eben e, welch e die be schicht an ihr festhaftet, ist ^ Fig. 4- p x sein, [ groß ist,, um die G leichung sym m etrischen zu m achen, nahe, Freu n d lich ). die fläche, so werden ( £ - P o ten ti al werden y^ k an n also den W ert.yjj nicht annehm en. nicht sehr verschieden von P o ten ti al wieder z. B. tpx ^ - — -0 +) annehm en, so würde 'die ^ Fy^ = den stark adsorbiert, so wird die E lek trocapillar V . E l ek tr o k i n eti sch es ab. D en n n egativ und die £-c- K u rve besitzt ein M aximum^ wird i^ Vo—Vx+ *1*==0 > Vi= —Jflp ipx) * RT, die Adsörption swärm e von einem den W er t Ko — D araus folgen bis 150 0 ,0 cal © ; 3I+4K’ wobei I ^3 I < rechte Seite der G leichung N ull werden, weil (Vo^o)weSen ein 9 dem M axim alwert K 0 als in U L I st 0 + + &>_, werden also die I onen verschie (rj0 — rpx. 10 0 0 0 2 (Vo—Vi) d e2 D as der K apazität zeigen k leinere A bweich u n gen von D as M axim um von beobachtet für den W ert der K onzentration, bei dem E xtrem u m ist, M ol Salz bezeichnen. größ er als in U I . und die W erte k urve unsym m etrisch- cm (d. h. cm einige i o -6) und hat, h än gt vom Vorzeichen von (y>ö — A u flö su n g der G leich un g nach c ergibt falls wir m it Q 3 negativ, werden also die G renzfläche Salzen es I st beim E xtrem u m : tpx &+ == & _ = ± Q und dam it die K apazität selbst I st a V = der werden, 2F fr verschieden en O b die ^-c-K u r ve ein M axim um oder M in im um ' r - i - i e ^ ' 'r*J c ' 1 f also 0) liegt beim absoluten Nullpunkt des Poten = RT .v getragen ein M axim uni oder M inim um zeigen. die A bn ah m e m ol im L i ter für m it D iese-G lei ch u n g ist in c quadratisch, es wird negativ wird. Schließ lich sei noch bem erkt, daß es, falls die irj i 4 - - e * 1 <c den positiv geladen en som it an G lascapillaren Adsorptionspotentiale pro Ä quivalen t. geladen en I onen leichter verschieblich sind als in und cm ( y x)m ^ + === 2 R T l n + == 2 F um ein ige H undertstel Volt für Ionen adserbiert werden, stetig abnim m t, offenbar den 0 0 gem essen en W erte liegen Um einige Zehntel M illi vernach lässigen, SO1hat m an für in _ -f_ — der A dsarption ssch ich t sitzt. K an n man- rj% neben Ko(Vo —Vi) = daher rührt, daß die Elek tron en 0 0 D ie werden, zum negativen A st hin, wo m ehr positive die Berück sichtigun g der spezifischen A d einzeln zu. berechn en, nach d. h. die .L adun g der L ö sun g zum größ ten T ei l in capillarkurve, wo m ehr negative I onen adsorbiert W i r wollen nun einige Fo lgeru n gen aus dieser | und 0 _ den Form eln : t]x, bei K onzentrationen ausgeführt, bei denen i m ’ allgem einen von dem positiven A st der Elektro- V* potentiale sind aber prak tisch k aum erreich den. von G o u y (1. c.)gefu n den eT atsach e, daß dieK apazität auch So l ch . hohe ln W irk lichk eit sind die m eisten M essun gen hierauf in einer späteren A rbeit ein gegan gen wer E s sei nur kurz darauf hingewiesen, daß die y?G. ist beim %px höchstens ipx mjt p x -\~ ipx - nahezu tßt . ei n ige" M illivolt, lichkeit, aus den W erten der K onzentration d. h. W i r haben so die M ö g und des ^-Potentials beim M axim um , die Adsorption s abgeleitet, welche die T h eorien der Polarisations kapazität, der Elek trocapillark urve und des elektro kinetischen Potentials einheitlich zusam m enfassen soll. E s ist klar, daß dieses Ziel nur durch starke I dealisierung und Verein fach un g erreicht werden konnte. Es wurde nur ein bin äres Salz behandelt, es wurden R adius d, einwertiges D ielektrizitäts- konstante d und Zahl z der verfügbaren Plätze pro cm* Grenzfläche für beide Ionen: gleichgesetzt, es wurde das elektrische Potential ip1 in der ersten und zweiten Molekülschicht gleich gesetzt, es wurde angenommen, daß die spezifischen Adsorptions kräfte nur über eine Molekülschicht reichen und, was nicht besonders betont wurde, das Adsorp tionspotential 0 von der Zahl der adsorbierten Ionen unabhängig ist. Es scheint mir aber einer seits, daß es jetzt leicht sein wird, allen diesen Vernachlässigungen auf dem hier eingeschlagenen Wege Rechnung zu tragen und die Theorie zu verbessern und zu verallgemeinern. Und es scheint mir andererseits, daß die Theorie schon in ihrer jetzigen primitiven Form dem bisher bekannten Tatsachenkomplex in großen Zügen richtig'wieder gibt, Sie deutet vor allem die Tatsachen, daß 1. die Polarisationskapazität nahezu gleich der Kapazität des molekularen Kondensators ist, ob wohl der überwiegende Teil der Ladung der Lösung diffus verteilt ist, 2. das elektrokinetische Potential viel kleiner ist als das Nernstsche thermodynamische Poten tial und sogar entgegengesetztes Vorzeichen haben kann, und 3. gibt die Theorie die Möglichkeit, näherungs weise auch quantitativ, die Abhängigkeit der Ge stalt der Elektrocapillärkurve und des elektrokineti schen Potentials von der Konzentration des Salzes und den Adsorptionspotentialen der beiden Ionen zu überschauen, und umgekehrt aus den Messungen die ungefähre Größe der Adsorptionspotentiale zu berechnen. Anhang. Formel (2a) läßt sich kurz folgendermaßen ableiten: Wir legen in die als eben vorausgesetzte Grenz fläche M etäll=Lösung die x- y-Ebene eines kartesi schen Koordinatensystems, dessen positive z-Achse in die Lösung zeigt. Das Potential xp und die Dichte q der positiven Elektrizität hängen dann nur vqn der z-Koordinate ab. Sie sind verbunden durch die Gleichung: A*II Im M1 1/ — T dz8 D g| * * ‘ * (6) =0 f l =0, p = o, für z = dz 4n ist yj " D ^o’ falls rj0 wieder die Flächendichte der Elektrizität an der Grenzfläche ist (zu derselben Gleichung gelangt man, wenn man die in einer zur z*Achse parallelen Säule vom Querschnitt Eins enthaltene Elektrizitätsmenge — Vo = j0Q dz mit Hilfe von Gleichung (6) ausrechnet). Um ^ zu erhalten, multiplizieren wir (6) auf beiden Seiten mit dz und integrieren von z ===o dz biß z = oo. Dies ergibt: Also: Vo Ä s % - m k . Bezeichnen wir mit C , rçsp. C_ die Konzen tration der positiven resp. megativen Ionen in Mol pro Volumeinheit, so ist für z = oo: C+==i:C_==Cae, für beliebiges z nach Boltzmann: F y> C. ===C e“ RT, ¡0— F (C+ v , C =^C e+RT , ( _ £vY C _ ) =F C ao \e RT.— eRT/ . Eingesetzt in obigen Ausdruck für rjQ und aus integriert ergibt nach einfacher Umformung (2aj. Wie man sieht, ist f gdyt nur dann einfach auszüwerten, wenn Q eine Funktion von yj allein ist und nicht noch explizit von z abhängt. Das ist wohl der Grund dafür, weshalb es bisher noch nicht gelungen, die spez. Adsorption der Ionen in der Theorie zu berücksichtigen, während die oben ausgeführte Theorie diese Schwierigkeit durch idealisierende Annahmen umgeht. Dagegen ist es leicht, statt der Gasgesetze für den osmotischen Druck die Gesetze der idealen konzentrierten Lösungen (gefärbte Moleküle!) ein zuführen. Unter dieser Annahme ergibt sich Für z— oo^ist yj =l Ö II II welche Formel, falls der zweite Summand in der eckigen Klammer klein gegen 1 ist,' in (2a) übergeht. (Eingegangen: 21. August 1924.)