„Pferdehusten“ Dr. Kai Kreling – Tierärztliche Klinik Binger Wald - Waldalgesheim Bedingt durch Haltung, Fütterung, Belastung und Umwelt, sowie durch steigenden Infektionsdruck, nimmt das Problem des Pferdehustens Jahr für Jahr zu. Heute sind schon ca. 35% der Renn- und Reitpferde mehr oder weniger an Defekten im Bereich des Atmungsapparates erkrankt. Definition Husten ist eine Reaktion auf einen Reiz in den Atemwegen. Durch einen Verschluß des Kehlkopfes kommt es zu einem Überdruck in der Lunge, der durch plötzliches Öffnen entweicht. --------------------------------------Husten---------------------------------: : : : : : natürliche Reaktion Symtom einer Erkrankung Abwehrmechanismus auf allgemeine Umweltreize im Atmungsapparat Anatomie Die eingeatmete Luft strömt durch die Nüstern in den Rachenraum, über Kehlkopf und Luftröhre in die Bronchien. Die Bronchien teilen sich in viele kleine Äste, die am Ende in die Lungenbläschen münden. Hier findet der Austausch zwischen Sauerstoff und Stickstoff statt. Dies ist für die Leistung eines Organismus Voraussetzung. Die „verbrauchte“ Luft geht auf demselben Weg wieder zurück. Bei der Einatmung muß der Körper die Luft aktiv einsaugen, während das Ausatmen durch die Elastizität der Lungenbläschen passiv geschieht. Krankheitsursachen Infektion durch Bakterien Viren Parasiten Pilze Allergien Fremdkörper Herzerkrankungen Neu- und Zubildungen (Tumore) Symptome Akute Form: Chronische Form: Mattigkeit schnelles Schwitzen reduzierte Futteraufnahme Nasenausfluß (weißlich-cremig, gelblich) Fieber (Normaltemperatur 37,5 °C-38,3°C) Angestrengtes Atmen Husten (verschleimt) verminderte Leistungsfähigkeit Husten (trocken, hart) Erhöhte Anzahl der Atemzüge in Ruhe Angestrengte Atmung mit Dampfrinnenausbildung Lange Erholungsphasen nach Belastung Spätfolgen Dämpfigkeit: häufigste Spätfolge bei übergangenem Husten bzw. nicht behandeltem Husten ist die Dämpfigkeit. Sie ist irreversibel und gehört zu den sog. Gewährmängeln. Kehlkopfpfeiffen: ebenfalls ein Gewährsmangel. Das Pferd zeigt während des Einatmens einen deutlich hörbaren Ton. In extremen Fällen kann Kehlkopfpfeiffen zu deutlicher Leistungsminderung führen. Behandlung 1. Bekämpfung der Erreger, Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte 2. Verflüssigung des zähgewordenen Schleimes 3. Beruhigung der entzündeten Schleimhaut 4. Entfernung der in Frage kommenden Allergene 5. Bei Herzerkrankungen – Therapie des Herzens 6. Chirurgische Behandlung bei Neu- Zubildungen Prophylaxe 1. Pferde „streßfrei“ halten (Streß = Überbeanspruchung/Stallwechsel etc.) 2. Stallklima luftig, nicht zugig 3. Fütterung ausreichend, vitaminreich, nicht staubig 4. Parasitenkontrolle durch regelmäßige Kontrolle 5. Für Pferdegerechte Bewegung in Staubfreier Umgebung sorgen. 6. Gesunde Pferde von kranken Pferden isolieren 7. Inkubationszeit beachten (2 – 14 Tage) 8. Impfen!