Video-Podcast der Bundeskanzlerin #36/07 vom 10. November 2007 Am Montag werden der französische Präsident und die gesamte französische Regierung uns hier bei der Bundesregierung in Berlin besuchen. Wir führen die deutschfranzösischen Regierungskonsultationen durch, die zwei Mal im Jahr stattfinden. Diese besondere Form des Zusammenkommens zeigt, dass wir freundschaftliche, enge Beziehungen zwischen unseren beiden Nachbarländern haben. Normalerweise verlaufen die Regierungskonsultationen so, dass die Minister sich bilateral treffen und anschließend im Plenum diskutiert wird. Diesmal wollen wir nach draußen gehen. Wir wollen uns mit dem großen Thema Integration befassen. Beide Länder – Deutschland und Frankreich – stehen hier vor denselben Herausforderungen: Wie können wir Migrantinnen und Migranten, die später nach Deutschland gekommen sind, manchmal aber bereits in der zweiten, dritten Generation bei uns leben, eine gute Zukunft vermitteln? Wie können wir ihnen gleiche Chancen geben wie anderen Kindern in Deutschland? Dazu gehen wir – Nicolas Sarkozy und ich – in eine Berliner Oberschule und werden darüber mit jungen Menschen, über ihre Erfahrungen diskutieren. Anschließend werden wir uns zu den gewöhnlichen Regierungskonsultationen treffen. Wirtschaftliche Probleme werden auf der Tagesordnung stehen. Aber im Grunde gibt es keine Probleme zwischen Deutschland und Frankreich, die strittig wären. Deshalb können wir uns in unseren Gesprächen auch den Themen der europäischen Einigung und der Lösung von internationalen Konflikten widmen. Ich bin Nicolas Sarkozy persönlich sehr dankbar, dass er als neu gewählter französischer Präsident einen mutigen Schritt unternommen hat, um Europa aus dem Stillstand herauszubringen. Wir konnten deshalb einen Reformvertrag verabschieden, und nun kann sich die Europäische Union wieder den wichtigen internationalen Problemen widmen. Deshalb werden wir uns natürlich auch auf die anstehenden europäischen Ereignisse vorbereiten: auf den Gipfel der Europäischen Union zusammen mit den afrikanischen Ländern, auf die Lösung internationaler Konflikte - wie zum Beispiel den Konflikt im Nahen Osten - und auf die internationale Dimension unserer Sozialen Marktwirtschaft in Europa. Ich freue mich auf den Besuch am Montag aus Frankreich. Wir sind Freunde, das wird man spüren an diesem Tag, und deshalb ist es gut, dass wir uns treffen.