grundlagen der pneumologischen rehabilitation

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GRUNDLAGEN DER
PNEUMOLOGISCHEN
REHABILITATION
JULIA OSTERLOH
VORTRAG DES MÜNDLICHEN
REFERATS AM 17.01.2007
INHALT
• Definition
• Einordnung der Rehabilitation
• Ziele der pneumologischen Rehabilitation;
Outcome
• Essentielle Komponenten der pneumologischen
Rehabilitation
• Teamkreis
• Notwendigkeit
INHALT
• Methoden und Programme
• Patiententraining
• Möglichkeiten zur Durchführung einer
Rehabilitation
• Rehabilitationsgrundsätze
• Literatur
Definition
• ... ist das gesamthafte medizinische Vorgehen
mit individuell angepasstem multidisziplinärem
Programm, das durch genaue Diagnostik,
Therapie sowie psychosozialen Hilfen und
Schulung die pathophysiologischen und
pathopsychologischen Folgen von Atemwegsund Lungenerkrankungen stabilisiert oder
bessert und den Patienten befähigt, die
bestmögliche Funktion und Lebensqualität zu
erreichen
Definition stark vereinfacht:
„Leben lernen mit der
Krankheit“
Ziele:
Erhaltung/Wiederherstellung
der Erwerbsfähigkeit,
Verbesserung von
Kosten/Effektivität
Steuerung über
Gesundheitsökonomie, Analysen,
Leitlinien, QS-Management
Prävention
Hausarzt
Fachklinik
Akutklinik
REHABILITATION
Nachsorge
Rückkoppelung
über
OutcomesAssessment
Ergebnismessung
Nach
Raschke/Fischer
ZIELE der pneumologischen
Rehabilitation
• Evaluierung und Monitoring von Beeinträchtigungen
als Folge einer Erkrankung der Atmungsorgane
• Linderung der (leistungs-) schwächenden physischen
und psychischen Symptome
• Wiederherstellung der bestmöglichen funktionellen
Leistungsfähigkeit
• Förderung der sozialen Reintegration
• Steigerung der Lebensqualität
ZIELE der pneumologischen
Rehabilitation
• Maximierung der Anwesenheit am Schul-, Ausbildungsund Arbeitsplatz
• Ermutigung zur aktiven Teilnahme und Produktivität in
Ausbildung und Beruf
• Aufforderung zur Teilnahme an altersentsprechender
körperlicher Aktivität unter geeigneter Anleitung
• Förderung von Selbsteinschätzung (Self-Assessment) und Vertrauen (Self-Managements) sowie Abbau von Angst
über die Erkrankung (Erkrankungsverarbeitung)
Patientenorientierte Ziele/
Outcome
• Aktiver, unabhängig und
selbständig sein
• Hobbys pflegen
• Reisen können
• Wieder arbeiten können
• Weniger Hospitalisation und
Medikamentenverbauch;
Exazerbationen verhindern
• Verbesserte Lebensqualität
• Weniger respiratorische
Symptome Æ besser atmen
• Kraft und Ausdauer
verbessern
• Linderung psychosozialer
Symptome (Angst,
Depression)
• Besseres Krankheitswissen
und Management
• Verbesserung der
Durchführung von Aktivitäten
des täglichen Lebens
(Acitivities of Daily Living
(ADL))
• Senkung der Mortalität
• Verlängerung der
Lebensarbeitszeit
Essentielle Komponenten
pneumologischer Rehabilitation
• Nachsorge
• Verhaltenstraining
(Selbsthilfe)
• Medikamentöse
Therapie
• Assessment
• Psychosoziale
Intervention
• Physikalische
Therapie, Sport und
Bewegung
(Selbsthilfe)
Rehabilitation =
Ganzheitlichkeit = Teamwork
Der Teamkreis
ERNÄHRUNG
SCHULUNG
PFLEGE
PSYCHOLOGIE
COACH
ARZT
BALNEOLOGIE
PHYSIOTHERAPIE
SPORT
ARBEIT
Notwendigkeit
• Zunahme der Häufigkeit obstruktiver
Atemwegserkrankungen
• Zunahme von Morbidität und Mortalität trotz verbesserter
Diagnostik und Therapie ungebremst
• hohe direkte und indirekte Kosten
• Behinderung der Lebensqualität sowie der körperlichen
Aktivitäten
• Beeinträchtigung der Berufs- und Erwerbsfähigkeit und
Zunehmende Inanspruchnahme medizinischer Ressourcen
• Psychosoziale Probleme, Gasaustauschstörung,
eingeschränkte Lungenfunktion
Notwendigkeit
• “Versagen” der üblichen medikamentös-therapeutischen und betreuerischen Ansätze
• lebensbegleitende Erkrankung und damit
lebensbegleitende Diagnostik (Grading und Stageing,
Restageing), Assessment und Management
• fehlende Dichte der fachärztlichen ambulanten
Versorgung
• Unterversorgung (medikamentös, Schulung)
• fehlende Nachsorge (z.B. Sport, Atemtherapie)
Methoden und Programme
• Reha-orientierte Diagnostik
• wissenschaftliche Diagnose als Voraussetzung für
individuelle Therapie
• Prognoseeinschätzung und Leistungsbeurteilung
• Optimierung der Pharmakotherapie
• Patientengesundheits- und Verhaltenstraining
• Atemtherapeutische Maßnahmen
• Bewegungs-, Sport- und Trainingstherapie
• Atemmuskulaturtraining
Methoden und Programme
• Atemmuskulaturerholung durch nicht-invasive
Beatmungstechniken
• Sauerstofflangzeittherapie
• Schlafmedizin
• allergologische und umweltmedizinische Diagnostik,
Beratung und Therapie (Karenz/Prävention)
• Ernährungsberatung und -schulung
• psychosoziale Diagnostik, Beratung und Therapie
• Sozial- und Arbeitsberatung
Patiententraining
• Integration aller therapeutischer Bemühungen, die eine aktive
Teilnahme des Patienten an der Bewältigung seiner chronischen
Krankheit ermöglicht
• gewährleistet individuelle Therapie + umfassende Hilfen zur
Krankheitsbewältigung, Selbstwahrnehmung, Selbstkontrolle
und Krankheitsmanagement
• Gesundheitsbildung, verbesserte Lebensqualität, veränderte
Verhaltensweise
• unter dem Gesichtspunkt der Prävention auf Kinder und
Jugendliche anzuwenden
Säulen des Patiententrainings
• KRANKHEITSLEHRE
• MEDIZINISCHMEDIKAMENTÖS
• PHYSIKALISCHE
ATEMTHERAPIE
• BEWEGUNG, SPIEL
UND SPORT
• VERHALTENSPSYCHOLOGIE
Patientenmotivation
• zusammen mit der Patienteninformation und der
Vermittlung alternativer Handlungsmuster die Grundlage
des Gesundheitstrainings
• Patienten und Arzt sollten einen gemeinsamen
Gesundheitsbegriff annehmen und das Rehabilitationsziel
anstreben
• Ärztlich verordnet = Patient und Arzt haben sich über die
Behandlung verständigt, ohne dass der Arzt hierbei die
Grundregeln der Heilkunst außer acht lassen muss
Bei der Durchführung einer
Rehabilitation wird unterschieden
zwischen:
• AMBULANT
• STATIONÄR
• TEILSTATIONÄR
Ambulante Rehabilitation
• Patient kann Rehabilitationsmaßnahmen wahrnehmen, die
bisher nur stationär möglich waren, bzw. Rehabilitation
von Patienten, die einer stationären Maßnahme nicht
zugänglich sind
• Rehabilitationsmaßnahmen sind dem Patienten angepasst
und das Berufsleben wird mit berücksichtigt (z.B. Hilfen
zum Erlangen oder Erhalten eines Arbeitsplatzes)
• wohnortnahe, spezielle Therapien der Rehabilitation, ohne
Verzicht auf gewohntes Umfeld (Familie, Freunde)
• Vorteile: engere Zusammenarbeit mit den
weiterbehandelnden Ärzten, Einbezug von Angehörigen,
nachhaltige Rehabilitationsnachsorge
Ambulante Rehabilitation
• Moderner Leitsatz: Die Rehabilitation kommt zum
Patienten und nicht der Patient zur Rehabilitation
• Physiotherapeutische Begleittherapie
• Patienten(Verhaltens-)training
• Nachschulung
• Prävention (v.a. Kinder und Jugendliche)
Stationäre Rehabilitation
• In Rehabiliationskliniken mit unterschiedlichen
Schwerpunkten in jeweiligen TherapieEinrichtungen
• sollte hinterher immer durch eine ambulante
Behandlungsmaßnahme ergänzt werden
• z.B. bei notwendiger Schadstoffarmut
Teilstationäre Rehabilitation
• Therapien werden ganztags in einer Klinik
durchgeführt (wohnortnah), der Patient
übernachtet zu hause
• Z.B. Tageskliniken im Bereich der Psychiatrie
• Oft im Anschluss an eine stationäre Reha oder
Aufenthalt in einer Akutklinik, um therapeutisch
einen sicheren Übergang aus der
„Komplettversorgung“ in den Alltag abgesicherter
und fließender zu gestalten
Wann kommt was in Betracht?
• Grundsätzlich: ambulante vor stationärer
Therapie
• Nur wenn ambulant nicht geholfen werden
kann, ist stationäre Rehabilitation
notwendig
• in der Regel Ambulante Rehabilitation ohne
stationäre Phase
Kuren
• Entwicklung von Krankheiten und Beschwerden bei
Gesunden verhindern Æ „Primär-Prävention“
• Anwendung ortsgebundener, natürlicher Heilmittel (Moor,
Sole, Klima usw.) und Kurverfahren (z. B. Bädertherapie)
• Schwerpunkt liegt auf den vorhandenen örtlichen
Möglichkeiten und auf allgemeiner Erholung
• Voraussetzungen: Örtliche Heilmittel; Geeignetes Klima
• Ziele der Kur: Verbesserung des Befindens; "Erholung,
Kraftschöpfen“
Kuren
• Wer?
– Patienten, die ein therapeutisches Problem
haben, welches vermutlich durch eine
intensive klinische Zuwendung optimiert
werden kann
Kuren
• Warum?
– Physikalische Therapie (Atemtechnik, Asthmasport)
– Änderung von Verhaltensmustern (Nichtrauchertraining)
– Wissen und Leben mit einer Einschränkung, situationsgerechtes
Reagieren bei Verschlechterung (Patiententraining)
– Einführung und sachgerechte Handhabung bei technischen
Hilfsmitteln (z.B. Sauerstofftherapie)
– Hilfe und Distanzierung bei festgefahrenen
Beziehungsproblemen
– Definition beruflicher Risiken und Empfehlungen zur
beruflichen Umorientierung
– Erholungseffekt
Kuren
• Wohin?
– Geeignete Rahabilitationskliniken
vorgeschlagen durch den niedergelassenen
Arzt
Rehabilitationsgrundsätze
• Prävention vor Rehabilitation
• Rehabilitation vor Rente und Pflege
• Selbsthilfe vor Fremdhilfe
• ambulant vor stationär
• so normal wie möglich
Wo bekommen sie Hilfe?
•
Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland
– www.lungensport.org
•
Institut für Sportmedizinische Prävention und Rehabilitation
– www.ispr.biz
•
Deutsche Atemwegsliga
– www.atemwegsliga.de
•
Patientenliga Atemwegserkrankungen
– www.patientenliga-atemwegserkankungen.de
•
Leitlinien
– www.leitlinien.de
– www.awmf.org
Literaturangaben
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•
Wolfgang Petro (Hrsg.), Pneumologische Prävention und
Rehabilitation: Ziele, Methoden, Ereignisse, Berlin (u.a.),
Springer, 1994
Rudolf Ferlinz, Diagnostik in der Pneumologie, Stuttgart, Georg
Thieme Verlag, 1986
Rudolf Ferlinz (Hrsg.), Pneumologie: Oktober 1990, Stuttgart
(u.a.), Schattauer, 1991
Helmut Fabel (Hrsg.), Pneumologie, 2. Auflage, München (u.a.),
Urban u. Schwarzenberg, 1995
Lexikon der Pneumologie, aus: Wörterbücher der Kardiologie,
München, Medikon-Verlag
Udo Kaiser, Möglichkeiten und Grenzen der Rehabilitation
chronischer Atemwegserkrankungen, Frankfurt: VAS, 1994
Literaturangaben
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www.spomed.sport.uni-mainz.de
www.lungensport.de
www.leitlinien .de
www.hochgebirgsklinik.ch
www.ifap.de
www.besseratmen.de
www.klinikverzeichnis-online.de
www.tinnitus-liga.de
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