Anschriften - Buecher.de

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VI
Anschriften
Frans van den Berg
Physiotherapeut, Manualtherapeut
Oberschwand 11
A 4893 Zell am Moos
[email protected]
Renata Horst
Physiotherapeutin, Manualtherapeutin
Stiegelgasse 40
D 55218 Ingelheim
[email protected]
Prof. Dr. Jan Cabri
Physiotherapeut, PhD
Universidade Técnica de Lisboa
Estrada da Costa - Cruz Quebrada
P 1499 Lisboa Codex
[email protected]
Marijke Van Kampen
Physiotherapeutin, PhD
Universitaire Ziekenhuizen Gasthuisberg
Afdeling Fysische
Geneeskunde en Revalidatie
Herestraat 49
B 3000 Leuven
Bob Elvey
Physiotherapeut, Manualtherapeut, B. APP. SC
University of Technology Perth
Western Australia
School of Physiotherapy
GPO Box U 1987
AU 6845 Perth
Prof. Rik Gosselink
Physiotherapeut, PhD
Universitair Ziekenhuis Gasthuisberg
Dept. Physical Therapy
Respiratory Rehabilitation Division
Herestraat 49
B 3000 Leuven
[email protected]
Hans-Josef Haas
Dipl. Sportwissenschaftler
Andreas-Schlüter-Str. 15
D 53639 Königswinter-Vinxel
[email protected]
Ghislaine Heesen
Physiotherapeutin, Manualtherapeutin
Midden 128
NL 8351 HK Wapserveen
[email protected]
Dr. med. Ralf Oettmeier
Gartenweg 5
D 07973 Greiz
Prof. Dr. Tony Reybrouck
Physiotherapeut, PhD
Afdeling Cardiovasculaire Revalidatie
Universitair Ziekenhuis Gasthuisberg
Herestraat 49
B 3000 Leuven
[email protected]
Thomas Schöttker-Königer
Physiotherapeut, Manualtherapeut
Feuerhausstr. 3
D 82256 Fürstenfeldbruck
Heidi Sinz
Physiotherapeutin, Manualtherapeutin
Bräuhausstr. 19
D 88175 Scheidegg
Helen Slater
School of Physiotherapy
Curtin University of Technology
GPO Box U1987
WA 6845 Perth
Australien
[email protected]
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
Anschriften
Mike Steverding
SPT-Education
Andreas-Schlüter-Straße 15
53639 Königswinter
[email protected]
Übersetzungen:
Karin Höppner, Aachen
Gisela Jaeger, Zürich
Klaudia Liebscher, Alsdorf
Markus Vieten, Aachen
Ulrike Wehrstein, Bad Säckingen
Michael Thacker
Physiotherapeut, PhD
93 Douglas Road Surbiton
GB – Surrey KT6 7 SD
[email protected]
Tim Watson
Physiotherapeut, PhD
University of Hertfordshire
Departement of Physiotherapy
Hatfield Campus
College Lane
GB - Hatfield Herts AL 10 9 AB
[email protected]
Monika Wilke
Apothekerin
Friedrichstr. 1
D 35037 Marburg
[email protected]
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
VII
VIII
Grußwort
Es ist mir eine Freude, das Vorwort zu diesem Buch
über die der Physiotherapie zugrunde liegenden
physiologischen Zusammenhänge zu schreiben.
Das Gebiet der Medizin entwickelt sich aufgrund
neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse ständig weiter, und damit ändert sich auch die Betreuung der
Patienten. Dies wird auch reflektiert in dem Paradigma einer auf beweisbaren Fakten beruhenden
Praxis, das im letzten Jahrzehnt zur akzeptierten
Norm in der Gesundheitsfürsorge geworden ist.
Es sind die Grundlagenwissenschaften, auf denen dieser Ansatz aufbaut. Für den Kliniker, der
wirksam eingreifen will, ist es unerlässlich, die physiologische Basis seiner therapeutischen Intervention zu kennen. Mechanische Veränderungen infolge
einer Behandlung, etwa ein vergrößertes Bewegungsausmaß, sind relativ offensichtlich. Selten
werden dagegen die Wirkungen einer bestimmten
Maßnahme auf der Ebene der Zelle betrachtet oder
die Beziehungen zwischen den verschiedenen Körpersystemen, ganz zu schweigen von den physiologischen Gesamteffekten beispielsweise auf die
Durchblutung oder auf das vegetative Nervensystem.
Dieses Buch kommt zur rechten Zeit, um uns
daran zu erinnern, dass wir zu einer wirksamen
Patientenbetreuung die Grundlagen überblicken
müssen, auf denen eine solche Betreuung basiert.
Ohne soliden wissenschaftlichen Hintergrund und
ein Verständnis der therapeutischen Intervention
sind Behandlungen oft wegen verzögertem Eingreifen oder unpassendem Einsatz spezifischer Techni-
ken unwirksam. Vielleicht werden wir mit der Zeit
Syndrome und durch chronische Schmerzen bedingte Dysfunktionen besser verstehen.
Frans van den Berg und seine Koautoren haben
viel Zeit und Energie aufgewendet, um in diesem
dritten Band der Reihe „Angewandte Physiologie“
wissenschaftlich begründete neue Konzepte und
Prinzipien vorzustellen und sie zur Erhöhung der
Wirksamkeit bestehender Theorien und Therapien
auf diese zu beziehen.
Ausgiebige Literaturverzeichnisse zu jedem Kapitel ermöglichen es dem Leser, jeden spezifischen
Aspekt eines erörterten Konzeptes oder Prinzips
nach Belieben eingehender zu ergründen.
Die Diskussion vieler therapeutischer Prinzipien
bietet dem Praktiker in den verschiedensten klinischen Situationen eine Orientierung bei der Frage,
welches aufgrund aller verfügbaren Daten der geeignetste therapeutische Eingriff sein wird und
welches der entsprechende geeignetste Zeitpunkt.
Nimmt ein Therapeut sich die Zeit, das hier zusammengetragene Wissen aufzunehmen, bemüht er
sich, die ständig sich wandelnden Wissensgrundlagen zu kennen und wird so zu einem besseren Kliniker, so werden seine Patienten ihm dies danken.
Kanada
29. März 2000
Robert Sydenham,
B. Sc. D. P. T., F. C. A. M. T., M. C. P. A., M. A. P. T. A.
(ehem. Präsident der IFOMT)
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
IX
Vorwort zur 2. Auflage
Es erfüllt mich mit Stolz, das Vorwort für die 2. Auflage des 3. Bandes der Reihe Angewandte Physiologie schreiben zu können. Ich freue mich, dass die
erste Auflage so viele interessierte Leser gefunden
hat, die sich mit den methodenübergreifenden Inhalten des Buches auseinandergesetzt haben. Wir
wissen, dass sowohl Physiotherapieschüler in der
Ausbildung, Studierende, sowie bereits im Beruf
stehende Kolleginnen und Kollegen mit dem Buch
gearbeitet haben.
Physiologie ist faszinierend und begeistert mich
immer wieder neu. Ich erlebe in meinen Fort- und
Weiterbildungskursen, dass sich diese Begeisterung und auch die Neugier für diese Materie auf die
Teilnehmer überträgt. Obwohl ich seit Jahren unterrichte, wird es mir nie langweilig. Im Gegenteil,
durch die Auseinandersetzung mit der Physiologie
im Unterricht lerne ich auch selbst stets neu dazu,
verstehe Zusammenhänge immer besser und erkenne immer wieder den Wert für die physiotherapeutische Arbeit.
Jeden Tag führen Untersuchungen zu neuen Entdeckungen, unsere Erkenntnisse nehmen stetig zu
und es ist ehrlich gesagt nicht leicht als Therapeut
auf dem neuesten Stand zu bleiben. Und manchmal,
sind wir ehrlich, erscheint es uns beängstigend und
sogar unbequem, sich ständig mit Neuentwicklungen beschäftigen zu müssen. „Bewährtes“ verliert
an Bedeutung, Therapien müssen dem neuen
Kenntnisstand angepasst werden. Aber dieses
„Schritt halten“ sind wir unseren Patienten und
auch den Kostenträgern schuldig. Außerdem: nur
effiziente Therapieformen helfen, die Kosten im Gesundheitssystem zu senken.
Und so bedanke ich mich beim Autorenteam für
das Überprüfen Ihrer Inhalte und für die Überarbeitung der Inhalte, die aktualisiert werden mussten.
Ich bedanke mich bei den Mitarbeitern des Thieme Verlags, die das Buch in seiner 2. Auflage wieder
optimal bearbeitet und die Autoren super betreut
haben.
Danke auch an meine Freundin Sandra, die mir
neue Lebensenergie schenkt und für mich einer Inspirationsquelle gleicht, aus der ich schöpfen darf.
Zell am Moos
im September 2006
Frans van den Berg
Vorwort zur 1. Auflage
Tagtäglich beschäftigen sich Physiotherapeuten mit
der Therapie. Aus diesem Grund nennen wir uns
schließlich Physiotherapeuten. Therapeutische
Maßnahmen können natürlich nur dann sinnvoll
eingesetzt werden, wenn man den Patienten zuerst
gründlich und gezielt untersucht hat, um anhand
der Untersuchungsergebnisse eine gezielte Therapie aufzubauen.
Weil die Therapie nicht nur aus passiven Maßnahmen besteht, sondern gerade auch aus der aktiven Bewegungstherapie, müssen Physiotherapeuten über Basiskenntnisse der Trainingslehre verfü-
gen, ohne die eine optimale Behandlung bzw. Rehabilitation kaum durchgeführt werden kann. Es gibt
im Rahmen der Physiotherapie sehr viele verschiedene Therapieformen mit den unterschiedlichsten
Namen und Bezeichnungen. Wie aber diese Therapien in unserem Körper bzw. in den verschiedenen
Geweben wirken, ist meistens nicht oder kaum bekannt. Manche Therapeuten interessiert es vielleicht auch nicht. Sie verstehen sich als arbeitende
Therapeuten und nicht als „Philosophen“. Dagegen
interessieren sich Kostenträger und Ärzte sehr stark
für diese Fragen, da sie die Behandlungen bezahlen
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
X
Vorwort
müssen bzw. die Überweisungen schreiben. Gewünscht sind Begründungen und Beweise für die
Notwendigkeit der Therapie. Physiotherapeuten
sind leider immer wieder involviert in interne Diskussionen und Auseinandersetzungen, die sich
überwiegend mit der Frage beschäftigen, was ist die
bessere und vielleicht sogar die einzig richtige Therapie. Diese Diskussionen sind meistens vergebene
Liebesmühe bzw. Zeit- und Energieverschwendung. Das größte Problem ist jedoch, dass dadurch
das Ansehen unserer Berufsgruppe geschwächt
wird.
Wenn man dagegen versucht eine wissenschaftliche Grundlage und Belegung für die verschiedenen Therapien zu finden, was u. a. eine der Aufgaben der Autoren dieses Bandes gewesen ist,
dann sieht man, dass die meisten Therapien die
gleichen oder ähnliche Wirkungsmechanismen besitzen.
Diese Wirkungsmechanismen sind z. B. neuroreflektorisch, biochemisch, mechanisch oder energetisch – aber vor allen Dingen auch psychologisch
(psychisch). Möglicherweise beruht ein wesentlicher Teil unserer therapeutischen Wirkungsmechanismen darauf, dass der Patient daran glaubt und
davon überzeugt ist, dass diese Therapie und dieser
Therapeut ihm helfen wird. Normalerweise ist der
Patient motiviert, sich zu verbessern, d. h. er möchte
besser werden und er glaubt auch daran, dass er
besser werden kann. Selbstverständlich gibt es ab
und zu auch Patienten, die nicht motiviert sind und
nicht besser werden möchten. Bei solchen Patienten merkt man als Physiotherapeut schnell, dass
man trotz aller Therapien auf Grenzen stößt: Der
Patient spricht sehr häufig nicht oder kaum auf die
Therapie an. Von der Physiotherapie wird immer
wieder behauptet, dass sie größtenteils auf Plazebo-Effekten beruht und dass sie nur funktionieren kann, wenn der Patient an sie glaubt. Aber gilt
das nicht für die gesamte Medizin? Wir kennen alle
die Redewendung, dass der Glaube Berge versetzen
kann. So sorgt auch der Glaube des Patienten an die
Effektivität der Behandlung dafür, dass er die Beschwerden los werden kann. Trotzdem bin ich der
Meinung, dass man sich als Therapeut nicht dafür
zu schämen braucht, dass unsere Therapie z. T. auf
diese Effekte zurückzuführen ist. Ein Plazebo ist
auch ein Therapeutikum – möglicherweise sogar
ein wichtiges. Daher kann es ebenso wichtig sein
wie Massage, Elektro-, Bewegungstherapie oder
diese rote oder grüne Pille oder, oder, oder... Eine
wichtige Aufgabe für uns Therapeuten ist es, den
Patienten aufzuklären und zu motivieren. Gerade
Letzteres werden die Leser in den verschiedenen
Kapiteln immer wieder beschrieben und angedeutet sehen.
Ein weiteres großes Problem ist die fehlende
Standardisierung von Untersuchungsmethoden,
Testverfahren und deren Dokumentation. Dieses
Problem wird ebenfalls von den Kostenträgern
bemängelt. In nächster Zukunft stehen daher große
Veränderungen an. In den einzelnen Kapiteln werden gebräuchliche Untersuchungsmethoden und
deren Durchführung beschrieben und gezeigt.
Ich bin sehr glücklich und stolz auf die Kapitel,
die die Autoren dieses Buches zu Stande gebracht
haben. Ich erhoffe mir von diesem Buch, dass es u. a.
dafür sorgen wird, dass das Verständnis und die Akzeptanz für die Physiotherapie und deren Wirkungsmechanismen bei den Ärzten und Kostenträgern steigen. Außerdem hoffe ich, dass es weitere
Impulse für die Optimierung der physiotherapeutischen Behandlung unserer Patienten bietet.
Auch beim letzen Band dieser Reihe möchte ich
mich ganz herzlich bei Herrn Markus Voll und seinen Mitarbeitern bedanken für die immer wieder
hervorragenden Zeichnungen, die er für diesen
Band erstellt hat. Die ebenfalls ausgezeichnete Arbeit der Redakteurin Ulrike Wehrstein verdient eine
besondere Erwähnung, weil ohne ihre Arbeit dieser
Band mit so vielen ausländischen Autoren nicht
oder kaum lesbar gewesen wäre.
Außerdem möchte ich mich persönlich bei meinem ehemaligen OMT-Studenten Bernd-Ulrich
Schulze bedanken, der mir immer wieder geholfen
hat bei der mühsamen Suche nach passender Literatur für mein Kapitel zum Thema Therapie des Bewegungssystems.
Zum Abschluss möchte ich mich nochmals herzlichst bedanken bei meiner Frau Birgit für ihr
Durchhaltevermögen, ihre Toleranz und ihre Hilfe
bei der Bearbeitung des Kapitel 1.
Oppenheim, August 2000
Frans van den Berg
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
615
Sachverzeichnis
A
Abdominale Hautfalte, Messung 206
Abdominal hollowing 57
Absaugen, endotracheales 282
Absolutkraft 104
Absolutkraft, Einheiten, motorische
109
ACBT 267
ACE-Hemmer 575 f, 578
Achillodynie 601
Adaptation, Leitsatz 94
– plastische 448
– spezifische, Training 86, 93
Adaptiver Reflex 409
ADL 198, 212
ADL-Fertigkeiten 212
β-Adrenozeptorenblocker 571
Aerodur 569
Ähnlichkeitsprinzip 591 f
Aircast-Schiene 454
Akatinol Memantine 559
Aktivierung durch Reflexsynergie
409
Aktivierungskraft, willkürliche
maximale 106
– – Reizkonfiguration 121
Aktivität, elektrodermale 65
– endogene elektrische 64
Aktivitäten des täglichen Lebens 198
Aktren 556
Akupressur 340
Akupunktur 15
Alarmphase, Wundheilung 132
Alter 318
Alignment 438
Alloferin 559
Allopathie 553
Alltagsaktivitäten 199
– Messung 212
Alltagsfunktionen 405
Allvoran 556
Alrheumun 556
Alter, Belastbarkeit von Wunden 85
– Herzfrequenz 97
Alternativ-Medizin 587
Amantadin 585
Amplitudenfenster 67,68
Amuno 556
Analgetika 553, 556
– nicht-opioide 555
Analoga 573
Anco 556
Angehörigenarbeit 457
Angina pectoris, Rehabilitation 313
Angiotensin II-Antagonisten 576,
579
Angiotensin-KonversionsenzymHemmer 5 75
Angst-Vermeidungs-Verhalten 540
Anhidrose 505
Anpassung, funktionelle 131
Anpassungsreserve 87
Antiarrhythmika 314,580
Antiasthmatika 569
Antibiotika 567 f
Anticholinergika 585
Antiparkinsonmittel 584
Antirheumatika, nicht-steroidale
555, 557, 562
Apoplex 426
Aquajogging 182
Arbeitshypothesen 498
Arbeitskapazität 312
Arterielle Durchblutungsstörungen
582
Arterielle Verschlusskrankheit 583
Arthritisbehandlung 152, 162
Arthrokinematik 442
Arthrose 597
Arthrotomie 156
Arzneimittel
– homöopathische 594 ff
– naturheilkundliche 586
– Wirksamkeit der homöopathischen 595 f
Arzneimittelprüfung 592 f
Aspirationssonden 284
Aspirin 556
Assoziatives Lernen 417
Assoziierte Reaktion 432, 446
Asthma 295
Asthmatherapie, Stufenplan 570
Åstrand-Test 265
Atrophie, Kraft-Zeit-Kurve 122
Atemmuskeltraining, maximaler
inspiratorischer Druck 291
– resistive breathing 290
– Threshold loading 291
Atemmuskulatur, Ausgangslänge
292
– Belastbarkeit 289
Atempumpe 287 f
Atemtherapie 266
– Positionen 292
Atemtrainer 279
Atemübungen, inspiratorische 268
Atemwege 283
Atemzyklus, aktiver 267
Atmung, glossopharyngeale 273
Atrioventrikulärer Block 314
Augenscheinvalidität 197
Ausdauer, kardiopulmonale 255, 296
Ausdauertest Shuttle-Walk-Test 265
Ausdauertraining
– aerobes, Durchführung 95
– – Wirkungen 95
– Belastungsintensität 96
– Dauermethode 95
– Entzündungsphase 94
– Häufigkeit 98
– Inhalte 94
– Intervalltraining 98
– Proliferationsphase 94
– Umbauphase 100
Autogene Drainage 267, 272
Autostabilisation 169
B
Bagatellisierung 151
Bagsqueezing 281
Bahnung 409
Balancereaktionen 435
Bandruptur 158
Bandscheibenverletzungen 166
Bandverletzungen 150
Barthel ADL Index 407
Barthel-Index 405
Basistherapeutika 566
Bauchatmung 268
Bauchgurt 294
Bauchspeicheldrüse 365
Beat-Frequenz 73
Beatmungsgerät 273
Beckenboden, Atembewegung 380
Beckenbodendysfunktion 374
Beckenbodenrehabilitation 373
Beckenbodentraining 397
Beeinträchtigungen 196
Behandlungsverfahren, Koordination
63
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
616
Sachverzeichnis
Behinderung 196
Belastbarkeit, kardiopulmonale 255,
310, 319
– Trainingseinstellung 92
Belastungsasthma 259
Belastungsintensität, Wiederholungszahl 104
Belastungsreize, Kontinuität 91
– therapiewirksame 91
– trainingswirksame 90
Beloc 572
Belohnung 391
Benuron 556
Benzothiadiazine 573
Bericht, gelenkter 594
Berotec 569
Berufsbezogenes Training 514
Betablocker 306
Bettnässen 389
Beugersynergie 410
Bewegungssegment nach Junghans
168
Bewegung
– Automatisierung 414
– normale 434
– Planung der 414
– schmerzfreie 135
– zeitliche Reihenfolge 414
Bewegungsapparat, Ursprungsgebiete, sympathische 16
– Testverfahren 196
Bewegungsausmaß, passives 197
Bewegungsbeeinträchtigung 466
Bewegungseinleitung, rhythmische
414
Bewegungseinschränkung 466
– reflektorische 17
– – Schmerzlinderung 19
– – Behandlung 19
– – Symapthikussenkung 19
– strukturelle 18
– – Gelenkmobilisation 20
– Physiologie 20
Bewegungslernen, Phasen 59
Bewegungsmuster 435
Bewegungsprogramme 434
Bewegunssequenz 435
Bewegungstonus 434
Bindegewebe
– Stimulus für die Synthese 138
– unfunktionelles 144
– Zugkraft des 144
Bindegewebsmassage 13, 342
– Effekte, mechanische 5
Bindegewebsmobilisation, Effekte 5
Bindegewebszonen
– Dickdarm 355
– Dünndarm 349
– Galle 360
– Leber 360
– Magen 343
– Pankreas 369
von Bingen, Hildegard 588
Biodex-System 3 219
Bioelektrische Impedanz 207
Bioelektrizität, endogene 64 f
Biofeedback 69, 81, 379, 383 f, 393
Biofeedbackgerät 384
Biofeedbacktraining 373, 382, 399
Biomechanik 442
Biotine 333
Biphosphonate 562
Bizeps-Hautfalte, Messung 205
Blasenentleerungsstörungen 586
Blasentraining 373, 386 f, 389, 392 f
β-Blocker 314, 572, 577, 580, 500
Blutung
– intermuskuläre 189
– intramuskuläre 189
body mass index, BMI 202, 229
Borg-Skala 265, 312
Botox 559
Bradykardie 580
Breathing retraining 295
Bricanyl 569
Bronchialbaum 284
Bronchospasmolytika 569
Bronchospasmus 259
Bronchusobstruktion 288
Brustkorb-Hautfalte, Messung 207
Brustschmerzen 519
Burst-Modus 71
Butazolidin 556
C
Cardarex
Casemanager 457
CFS, Chronisches Müdigkeitssyndrom 506
Chakra, Chakren 338
Chloroquin 566
Cholin 333
Chrom 333
Chronischer Schmerz 537
Chronisches Müdigkeitssyndrom
506
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung 271 ff
Chronizität von Schmerz 533
Chronizität, Verhinderung von 545
Clinical Reasoning 497, 498
Clostridium-botulinum-Toxin 560
Colfarit 556
Compliance 267
COPD 271, 282 ff, 289
– Rehabilitation 296
– Patienten 271
Coping 541
Coudé-Katheter 284
Counter-Movement-Jump 124
Creep 21
Crosslinks
– intramolekulare 144
– pathologische 146
– wasserlösliche 20
CRPS (Komplexes regionales
Schmerzsyndrom) 499
CRPS-Kriterien 507
Cushing-Syndrom 564
Cuxanorm 572
Cryocinetics 153
D
Dantamacrin 559
Diabetes-Patienten, Richtlinien 315
Diaphragmalänge, Optimierung 292
Diuretika 314
Definition, operationale 197
Dehntechniken 138
Dehnung
– Behandlungsdauer 24
– Erwärmung 22
– Motorschiene 23
– zyklische 22
Dehnungsreflex 112
Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus 107
– kurzer 123
– langer 123
– Reflexaktivität 110
Dentigoa 556
Desensibilisierung 513
Desensibilisierungstraining 398
DEXA 208
Diabetes Mellitus 365
Diadynamik 72
Dickdarm 349
Dickdarmbeschwerden, Physiotherapie bei 352
Dickdarmerkrankungen 349
Dickdarm-Meridian 354
Dignodolin 556
Dihydropyridin-Derivate 578
Diltiazem 578
Dilzem 581
Dimensionen von Schmerz 533
Dipidolor 555
Displacement 441
Distorsion 141
Diuretika 573, 579
– Kalium sparende 574
– Kalium retinierende 573
Dociton 572, 581
Dokumentation, Schemata 228
Dolgit 556
Dopaminerge Agonisten 584
D-Penicillamin 567
Dranginkontinenz 395
Drainagelagerungen 273
Drehmoment 210
Druck und Berührungsrezeptoren
141
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
Sachverzeichnis
dual-energy X-ray absorptiometry
208
Dual task 418
Dünndarm 343
Dünndarmbeschwerden, Physiotherapie bei 346
Dünndarm-Meridian 347
Duriles 581
DVZ siehe Dehnungs-VerkürzungsZyklus
Dynamometer 217
Dynamometrie 210
– isokinetische 218
– Kabeltensiometer 218
Dysfunktion
– allgemeine 544
– psychische 544
– sexuelle 396 ff
– spezifische 544
– vegetative 499
Dyspareunie 396, 398
Dyspnoe 287
Dysport 559
E
Effleurage 5
Einheit, motorische 109
– – Absolutkraft 109
Einlagen-Test 376 f
Einlaufschmerz 181
Eis, physiologische Wirkung 133
Eisbehandlung 133
Eisen 333
Ejakulationsstörung 396
Elektroanalgesie 65
Elektroden, Implantation 386
Elektromyographie, kinesiologische
225
Elektrorollstuhl 453, 454
Elektrostimulation 379, 384 f, 397
Elektrotherapie
– Behandlungspakte 63
– Energieformen 62
– Grundlagen 62
– Verfahren, Klassifikation 68
– Vorgehen 63, 67
EMG 225
Emphysem 285
Endorphine 554
Energieflussrate, Reduzierung 108
Energieformen, Elektrotherapie 62
Engpass-Syndrom 501, 50
Entspannungsübungen 289, 337
– Dickdarm 352
– Dünndarm 346
– Galle 361
– Leber 358
– Magen 337
– Pankreas 367
Entzündungshemmer
– Osteoarthrose 37
– steroidale, Mobilisation 30
Entzündungsmediatoren, Freisetzung, Massage 7
Entzündungsphase
– Ausdauertraining 94
– Therapie 133, 137
– vaskuläre, Massage 16
– Wundheilung 133
Entzündungszeichen 134
Enuresis nocturna 389, 391
Epicondylitis humeri lateralis 475,
501
Epikondylalgie 475
Erektion 396
Erektionsstörungen 396
Erfahrungsheilkunde 586
Ergonomie 514
Erholungszeiten 126
Ernährungsberatung, Ziele 331
Ernährungstipps 329
– Dickdarm 349
– Dünndarm 344
– Galle 360
– Leber 357
– Magen 335
– Mundhöhle 329
– Pankreas 365
– Speiseröhre 331
Ersatzblase 393
Erstanalyse 593
Essgewohnheiten 331
evidence-based practice 1 96
Exspiration, aktive 294
– forcierte 271
Exspiratorische Atemübungen 269
Explosivkraft 106
Exterozeptoren, extrinsische 446
Exzitatorische post-synaptische
Potentiale 409
F
Fahrrad-Ausdauertest 265
Fahrradergometer 255
– Test, submaximaler 265
Fasten 350
fatigue 210
Fazilitation 439
Fazilitationseffekt 409
Fazilitationskonzepte 409
Feedback 414, 417
– intravesikales 388
– taktiles 417
– verbales 418
– visuelles 418
Feedback-System 429, 436
Feedforward 415
Feedforward-System 429, 436
Felden 556
Fibrochondroplasten 164
Fibromyalgie 506
FIM-Skala 406
Flow-Volumen-Kurve 260, 270
Fluoride 561
Flutter 277 f
Folsäure 332
Force closure 52
Forced exspiration technique 269
Funktionelle Reservekapazität 79
Forced Use 420 f
Form closure 51
Fragment, proteinspezifisches 88
Frequenzfenster 67
Frequenzierung 104, 110
Friktionen, Entzündungsmediatorenfreisetzung 8
Friktionsbehandlung
– Dauer 9
– Schmerz 10
Friktionsmassage, Effekte, mechanische 9
Frozen Shoulder 467, 475, 479
Frühmobilisation 303
Functional-reach-Test 419
Funktionelle Leistung, Bewertung
212
Funktionelle Relevanz 405
Funktionelle Synergie 410
Funktionelles Neurotraining 421
Funktionskapazität, aktuelle 87
– maximale 87
Funktionsreserve 87
Fußreflexzonen 342
– Dickdarm 354
– Dünndarm 348
– Galle 364
– Leber 358
– Magen 340
– Pankreas 367
Fußreflexzonenmassage 15, 340
G
Gallenbeschwerden, Physiotherapie
bei 361
Gallenblase 360
Gallenblasen-Meridian 362
Gallensteine 360
Gangtrainer 412
Gastritis 335
Gate-control-Modell 11
Gate-control-Theorie 134, 139, 531
Gelenk, Bewegungsumfang 222
Gelenkerguss 151
Gelenkfehlstellung 442
Gelenkkapsel, Behandlung 34
Gelenkknorpel, Behandlung 32
– – Reiz, therapeutischer 33
– Behandlungsaufbau 33
– Flüssigkeitstransport 32
– Kompressionstherapie 33
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
617
618
Sachverzeichnis
Generator
– leuchtend 79
– nicht leuchtend 79
Gespräch, informatives 374
Gesundheit 587, 588
Get-up-and-go-Test 419
Gewebe, Stimulationsbandbreiten
74
Gewebebatterie 64
Giebelrohr 280
Giving way, Lendenwirbelsäule 57
Gleichgewichtsreaktionen 435
Gleiten 24
Gleitmilieu 138
Gleitverhalten 139
Glossopharyngeales Atmen 274
Glukokortikoide 562, 566, 570
Glukosaminsulfat 35
Glykoside, herzwirksame 578
Goldpräparate 566
Golgi-Organ 141, 444
Goniometer 223 ff
– anatomische Bezugspunkte 226
– elektronisches 224
– zweidimensionales flexibles mit
Feedback 224
Graphästhesie 509
Greiffunktion 419, 421
Griff-Dynamometer 217
Griffstärke 197
Guedel-Tubus 283
H
Hämarthos 151
Hämodynamische Anpassung 319
Hahnemann 590
Halswirbelsäule, Kompressionsbehandlung 41
Haltungs- und Bewegungstonus 434
Hautfaltenmessung 203, 230
Hautfalten-Greifzirkel 203
Hawthorne-Effekt 534
Heilpraktiker 591
Heilung
– extrinsische 180
– intrinsische 183
Heilungsprozesse 132
Heißanwendungen 80
Hemiplegie 426
Hennemann-Prinzip 432
Hepatitis 356
Herzfrequenz 97, 313
– Alter 97
– Beeinflussung 97
– Sauerstoffaufnahme 97
Herzglykoside 578, 579
Herzgruppe 306
Herzinfarkt 555
Herzinsuffizienz 578, 580
Herz-Kreislauf-Erkrankungen 603 f,
302
– Rehabilitation 302
Herz-Kreislauf-System, Adaptation
102
Herzminutenvolumen 306
Herzpatient, Typ-I-/Typ-IIDiabetiker 316
– Rehabilitation 315
Herzpatienten, körperliches Training
317
Herzpatienten mit Schrittmachern,
Rehabilitation 314
Herzrhythmusstörung 580 ff
Herzstillstand 565
Heterostase 85
Hilfsmittel 456
Histaminfreisetzung, Massage 7
Hochlagerung 135
Homöopathie 586, 590, 334
Homöopathische Komplexmittel
604
Homöopathische Medikamente 334
Homöopathisches Krankheitsmuster
606
Homöostase 85
Homotoxikologie 587
Howthorne-Effekt 534
Huffing 267, 269
Husten 269
Hyaluronsäure 35
Hydrocollator-Packung 80
Hydroxychloroquin 566
Hyperaktivität 431
Hyperhidrose 505
Hyperreflexie 410
Hypertonie 571 ff, 576
Hypertoniebehandlung, Stufenplan
571
Hypertonus 422
Hypertrophie 86
Hypohidrose 505
Hypokaliämie 565
I
IASP-Algorithmus (International
Association for the Study of Pain)
512
Immobilisation, Kraftdefizit 115
Immunmodulatoren 567
Immunsuppressiva 567
Immunsystem, Massage 14
Impingement-Syndrom 475
Imprinttheorie 595
Impulskurzwellendiathermie 77
Index der Körpermasse 202
Indikationshomöopathie 604
Individuelle Gabenlehre 595 f
– Mittelwahl 595 f
Indobloc 572
Infiltrationsanaesthesie 557
Infrarotstrahlung, Durchdringung 79
Inhaltsvalidität 198
Inhibition, reziproke 435
Inkontinenz, ältere Patienten 394 f
Inkontinenz, des Mannes 392 f, 394
Inositil 333
Input, afferenter 436
Inspirationsbewegung 295
Inspirationsmuskulatur, Ausdauer
289
– Ruhe 296
Inspirationsstellung, Verminderung
288
Instabilität, Definitionen 47 f
– erkennen 56
– klinische 48
– segmentale, Lendenwirbelsäule
56
– Steifigkeit 48
– Strukturen, passive, Bedeutung 52
Instabilitätsfaktor 48
Instabilitätstests, klassische 52
Insuffizienz, repiratorische 296
Intensiv-Pflege, Mukustransport 2
78
Inter- und intramuskuläre Koordination 416
Interaktion 457
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
456
Interferenzfelder 73
Interferenztherapie 73, 386
– Anwendungsgebiete 74
– Behandlungsparameter 74
– Effekte 74
Interferone 585
Interleukin-10 15
Interleukin-4 14
Interleukin-6 15
Intertester-Reliabilität 199
Intervalltraining 99, 307
Intratester-Reliabilität 199
Irradiation 409
Isokinetik 218
Isoptin 581
J
JROM (Joint range of motion) 222
K
Kabeltensiometer 219
Kalendermethode 390
Kalzitonin 561
Kalzium 560, 333
Kalziumantagonisten 575, 577
Kapselverletzungen 150
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
Sachverzeichnis
Kardiozirkulatorische Einschränkung 258
Karlsbader Salz 594
Karpaltunnelsyndrom 479, 482
Karvonen-Formel 97, 315
Katatrophisieren 541
Kauen 329
Kavitation, stabile 70
Kegel, A. 373, 383
Kent, J.T. 590
Kernkettenfasern 444
Kernsackfasern 444
Key-points 436
KHK 576
Kipptisch-Untersuchung 504
Kleinhirnabszess 425
Kleinhirnatrophie, progrediente 425
Kleinhirnstörungen 425
Klingelhose 389, 390
Kniegelenk, Mobilisationsbehandlung 163
Knieschwellung, schmerzhafte 593,
595
Knorpeldegenerationshemmende
Stoffe 568
Knorpelüberbelastung 32
Knorpelunterbelastung 32
Kognitive Wahrnehmungsstörungen
410
Kokzygodynie 399
Kollagen, Längen-Belastungs-Kurve
24
Kollaterale Sprossung 408
Kompensation 430
Kompensationsmechanismus 405
Komplementär-Medizin 587
Komplexes regionales Schmerzsyndrom, siehe CRPS 499
– IASP-Algorithmus 512
– Physiotherapie 511
– Typ I 507
– Typ II 507
Kompression 25, 135
– externe 133
Kompressionsbehandlung
– Beispiele 37
– Dosierung 34
– Effekte, therapeutische 31
– Halswirbelsäule 41
– Lendenwirbelsäule 42
– Patellofemoralgelenk 38
– Sprunggelenk, oberes 37
Konditionierung 408, 417
Konstruktion, prophylaktische 145,
157
Konstruktvalidität 197
Konsolidierungsphase, Massage 16
Kontrolle
– anale 377 f
– vaginale 378
Kontroll- und Steuerungssystem 50,
53
Konzentrationsübungen
– Dickdarm 352
– Dünndarm 346
– Galle 362
– Leber 358
– Magen 338
– Pankreas 367
Koordination, intermuskuläre 109,
416
– intramuskuläre 109, 416
Koordinationstraining 157
Koronare Herzkrankheit 576 ff
Koronartherapie 577
Körperdiagramm 499
Körperdichte 230
Körperfett 229
Körpergewicht 201
Körpergröße 201, 228
Korrekturschienen 456
Kortison 593
Kraft
– Faserzusammensetzung 113
– Muskelmasse 113
Kraftausdauer 103, 107
– Maximalkraft 108
Kraftausdauertraining, Rehabilitation 108
Kraftdefizit 104
Kraftdefizit, Ruhigstellung 115
Kraft-Dehnungs-Diagramm von
Bandgewebe 135
Kraftqualitäten, Beeinflussung 102
Krafttraining
– differenziertes 116
– Rehabilitation 114
– – Ziele 115
– Therapiereize 102
– Voraussetzungen 115
Krafttrainingsphase 120
Kraftverhalten
– Beeinflussung 108
– – neuronale 109
– – tendomuskuläre 112
Kraftverlust, Trainingseinstellung 92
Kraft-Zeit-Kurve 105
– Kontraktion, isometrische 122
Krankheitsbild, individuelles 593,
594
Krankheitsverlauf 499
Kriteriumsvalidität 198
Kryotherapie 133
Kurzwellendiathermie 75
– Anwendung 76
Kutschersitz 293
L
Lagerung 448
Langzeitgedächtnis 417
Laufband 255
L-Dopa 583
Leber 356
Lebererkrankungen, Physiotherapie
bei 358
Leber-Meridian 359
Leistungsfähigkeit, sensomotorische
140
Leistungsfähigkeit, Grenze 258
Leitungsanaesthesie 557
Lendenwirbelsäule, Instabilität,
segmentale 56
Lendenwirbelsäule, Kompressionsbehandlung 42
Lernen
– assoziatives 417
– operantes 539
– repondentes 539
– sensomotorisches 434
– soziales 538
Lernphasen, motorische 412
Libido 396
Lift-Übung 380
Liman 556
Lioresal 559
Lipidbrücken 162, 166
Lipidverklebungen 181
α-Liponsäure 586
Lippenbremse 285 ff, 295
Lokalanaesthetika 557 ff
Lokales Muskelsystem 170
Lopresor 572
L-Polamidon 555
Lungenerkrankungen 568
Lungenödem 555
Lymphdrainage, Effekte,
mechanische 6
Lysthenon 559
M
M. ischicavernosus, Palpation 397
Magenbeschwerden 335
– Physiotherapie bei 336
Magen-Darm-Erkrankungen 603
Magen-Meridian 338, 341
Magenulkus 335
Magnesium 333
Malabsorption 343
Malalignment 438
Malleolarfraktur 141
Manipulationen 27
Manualtherapeutische Techniken
139
Manuelle Muskeltests 198, 213
MAO-B 585
Massage 399
– Effekte
– – Immunsystem 14
– – biochemische 7
– – energetische 15
– – mechanische 5
– – Plazebo 14
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
619
620
Sachverzeichnis
Massage, Effekte
– – psychologische 14
– – reflektorische 10
– – sympathikushemmende 12
– – tonusregulierende 13
– Endorphinfreisetzung 10
– – Entwicklungsförderung 10
– – Indikationen 16
– – Kontraindikationen 17
– – manipulative 11
– – mobilisierende 12
– – Organe, innere 16
– – Reflexaktivität, sympathische 5
– – Schmerzlinderung 11
– – Stresshormone 14
– – Verletzung, akute 8
Maximale Sauerstoffaufnahme 258
Maximalkraft 103
– isometrische 104
– konzentrische 103
Mechanische Reize, physiologische
Wirkung 134
Mechanisches Schmerzverhalten
465
Mechanosensibilität 467, 477
Medikamente, Angriffspunkte 553
Medizinische Trainingstherapie 131
Meissnerkörperchen 447
Membrana fibrosa 150
– synovialis 153
Membranpotential 66
Meniskus 160
Meniskusverletzungen 158
Meniskus, Revaskulierung 164
Mentales Training 409
Meridiane 347, 354
– Dickdarm 354
– Dünndarm 347
– Galle 362
– Leber 359
– Magen 341
– Pankreas und Milz 368
Messmethoden 196, 200
Messtechniken 200
Mexitil 581
Miktionskalender 378, 387 ff, 392
Miktionsstuhl 389
Miktionsverhalten 388
– fehlerhaftes 389, 392
Mimische Muskulatur 424
Mineralien 332, 333
12-/6-Minuten-Lauftest 263
Mobilisation
– kollagene 147
– spezifische, inhibitorische 445
– sympathischen Nervensystems
524 ff
– Effekte, therapeutische 17
– Maßnahmen, unterstützende 28
Mobilisationsbehandlung, Effekte,
– negative 30
– mechanische 7
Mobilisationstechniken, kollagene
138
Modell, bioelektrisches 66
Monoaminoxidase B 585
Morbus Parkinson 583
Motivation 408, 429
Motoprogramme, repetitive 415
Motor control deficit 56
Motorische Lernphasen 412
– assoziative 412
– autonome 413
– kognitive 412
Motorisches Lernen 405 ff
MST-Mundipharma 555
Multiple Sklerose 560, 585
Multiple-crush-Syndrom 502
Mund, pathologische Veränderungen im 329
Mundhöhle 329
Musaril 559
muscle endurance 210
Muskel Trancopal 559
– Aktivierungskraft, willkürliche
maximale 106
– Festigkeit, elastische 113
Muskelaktionen, dynamische,
statische 107
Muskelausdauer 210
Muskelermüdung 210
Muskelfaserzusammensetzung,
Kraft 113
Muskelkraft 209
– funktionelle Tests 231,210, 213
– isokinetische 198
– Messung 217
– Messprotokoll 232
Muskelleistung 210
Muskelmasse, Erhöhung, Reizkonfiguration 120
– Kraft 113
Muskelrelaxantien 5 58
Muskelschwäche 565
– periphere 260
Muskelspindeln 141
Muskeltests, manuelle 213 ff
Muskelverletzungen 186
– Klassifikation 187
– Ursachen 187
Muskulatur, bindegewebig
verkürzte, Dehnung 25 f
– strukturell verkürzte, Behandlung
26
Muskuloskelettaler Schmerz 533
Myokardinfarkt 302
Myospasmal 559
N
Nachtröpfeln 394
Narbenbehandlung, Effekte,
mechanische 5
Narkosemobilisation 28
Natrium-Kanal-Blocker 582
Naturheilverfahren 588
Neigungsmesser 224
Negativ chronotrope Wirkung 578
Negativ dromotrope Wirkung 578
Nerven, oberflächliche, des Rückens
154
Nerven, Testreize durch Längsausdehnung
– N. medianus 468, 470
– N. radialis 470, 471
– N. ulnaris 469, 470
Nerven, Testreize durch Palpation
– N. axillaris 475
– N. dorsalis scapulae 475
– N. medianus 475
– N. radialis 475
– N. suprascapularis 475
– N. thoracicus longus 474
– N. Ulnaris 475
– Trunci plexus brachialis 474
Nervenstimulation, transkutane
elektrische 70
Neuralgien 586
Neurodynamische Tests 510
Neurogener Schmerz 463
Neuronale Plastizität 408
– Sprossung 408
Neuropathischer Schmerz 464
Nicht-mechanisches Schmerzverhalten 465
Nitrate 576
Nitro-Verbindungen 576
Nn. nervorum 463
Novalgin 556
Nozizeptiver Schmerz 543
Nozizeptoren 141
NSAR 555, 557, 562, 593
NTPT (neural tissue provoacation
tests) 467 ff
O
Oberflächenanaesthesie 557
Oberschenkel-Hautfalten, Messung
206
Objektivität 200
Obstipation 392
Obstruktive Ventilationsstörungen
268, 2,71, 288, 568, 571
Ödemprotektiva 583
On-Off-Phänomen 584
Opioid-Analgetika 554
Optalidon 556
Organe, innere, Innervation 17
Organon der Heilkunst 590
Organotherapie 587, 607
Organpräparate 608
Orgasmusstörungen 396
Orthopädische Schuhe 455
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
Sachverzeichnis
Orthesen 156
Ösophagus 330
Osteoarthrose, Entzündungshemmer 37
Osteoarthrose, Vitamine 36
Osteokinematik 442
Osteoporose 560, 564
Östrogene 560
Oszillation 276
Overflow 409
P
Pacing 547
Pain-gate-Mechanismus 71
Palpation 510
Pancuronium-ratiopharm 559
Pankreas 365
Pankreasbeschwerden, Physiotherapie bei 367
Pankreas- und Milz-Meridian 368
Para-Amino-Benzosäure 333
Paracelsus 588
Paraffinpackung 80
Parasympatholytika 569, 586
Parasympathomimetika 586
Parkemed 556
Parkinson 421, 423
Patellofemoralgelenk, Kompressionsbehandlung 38
Patientenkonferenz 457
Patientenübungen 484
PEP-Maske 277
Pergamenthaut 566
Perineodetrusor-Inhibitionsreflex
388
Perineometer 383
Periostbehandlung nach Vogler 13
Peripheres Nervensystem 463
Petrissage 5
Peyronie 397
Phänomene, bioelektrische 64
Phlogont 556
physical work capacity 262
Phytopharmaka 589
Phytotherapie 588 f
PKB (prone knee bend) 463
Plastizität 430
Plazebobehandlung 536
Plazeboeffekt 535
– Massage 14
Plazeboreaktion 535
Plazebowirkung 536
Polyneuropathien 586
Positionierung 448
Positiv bathmotrope Wirkung 578
Positiv inotrope Wirkung 565, 578
Positive exspiratory pressure Maske
277
Postural Set 438
Posturale Kontrolle 419
power 210
Pressure Biofedback 57
Pressure Time Index 259
Priapismus 397
Primärsynergien 409
Problemanalyse 428 ff
Proliferationsphase, Ausdauertraining 94
– Massage 16
– Therapie 142
– Wundheilung 137
Propriozeptionstraining 157
Propriozeptoren 141, 415, 444
Prostaglandinsynthese 555
Prostata, Operation 393
Proteinsynthese, Adaptation 91
– Anpassung, aktive 87
– Phasen 87
Proteinsyntheserate, Training 87
Provokationstests für neurales
Gewebe 467 ff
Prüfung des vaginalen Tonus 376
Pulsed Shortwave Diatherm, PSWD
77
Q
Quantitativer sudomotorischer
Axonreflex-Test (QSART) 504
Querschnittlähmung 560
Quetelet-Index 202
– Discus intervertebralis 166 f
– teno-ossaler Übergang 173 f
– Sehnengewebe 180 f
– Muskelgewebe 186 f
REHA-Training 131
Reizerguss 151
Reizknie 600
Reizkonfiguration 126
Rekrutierung 110
Rekrutierungsreihenfolge 416
Reliabilität 199
Reorganisation neuronaler Verbindungen 408
Repetitive Motoprogramme 415
Repetitives Training 415
Replikation 413
Retentionsfähigkeit 411
Rezeptoren
– Arten 141
– intrinsische 444
– langsam adaptierende 447
– schnell adaptierende 447
Reziproke Inhibition 435
Rheumatische Erkrankungen 562,
597
Rhythmik, zirkadiane 564
Rhythmische Bewegungseinleitung
414
Rhythmusstörung 565
Rigiscan 397
Rollstuhl 451
– Ruhelagerung 452
– Versorgung 453
Ruffinikörper 447
R
Radikulärer Schmerz 464
Radikuläres Schmerzsyndrom 483
Radikulopathie 464
Reaktivkraft 107
– Steigerung, Reizkonfiguration 124
Reaktivkrafttraining, Rehabilitation
125
Reflexaktivität, DehnungsVerkürzungs-Zyklus 110
– sympathische 135
– – Massage 5
– – Veränderungen 20
Reflexsynergien 409
Regenerative Sprossung 408
Rehabilitation
– Ausdauertraining 94
– kardiopulmonale 255
– Kraftausdauertraining 108
– Krafttraining 114
– Krafttraining, Ziele 115, 130
– physiologische Grundlagen 130
– Reaktivkrafttraining 125
Rehabilitation, spezifischer Gewebe
130 ff
– Kapsel-, Bandgewebe 150 f
– Meniskus 158 f
S
Sanfte Reaktivierung 513
Sättigungstrend, Training 126
Sarkomer 188
Sauerstoffaufnahme, Einschränkungen 260
– Herzfrequenz 97, 98
– maximale 255
Schienenversorgung
– Füße 454
– Handgelenk und Finger 455
Schleifendiuretika 573, 574
Schleudertrauma 489
Schlüsselpunkt 436 ff
– distaler 437
– proximaler 437
– zentraler 436
Schmerz 531
– akuter 536
– chronischer 537
– Friktionsbehandlung 10
– in der Therapie 12
– im Beckenbereich 399 f
– Kontrollmöglichkeit 540
– neurogener 463 ff
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621
622
Sachverzeichnis
Schmerz
– neuropathischer 464 f
– nichtphysische Aspekte 538
– perinealer 400
– radikulärer 464
– und Clinical Reasoning 542
Schmerzbehandlung
– Förderung der Eigenwirksamkeit
des Patienten 546
– frühe Intervention 546
– Pacing 547
– passive 546
– Patienteninformation 548
Schmerzerfahrung 538
Schmerzlinderung, Massage 11
Schmerzmechanismen
– nozizeptive 542
– peripher neurogene 542
– zentrale Sensibilisierung 542
Schmerzmodelle
– Modell des reifen Organismus 532
– Modell des weisen Handelns 533
– Modell zur Erklärung der beobachteten postmanipulativen
Hypoalgesie 534
Schmerzquellen 544
Schmerztherapie 601
Schmerztoleranz 541
Schmerzverhalten 465
Schmidtbleicher, Phasenmodell 116
Schneeballknirschen 181
Schnellkraft 103, 106
Schuheinlage 455
Schulter, subluxierte 442
Schulter-Arm-Syndrom 501
Schulterinstabilität 416
Schutzsynergien 422
Screening 545
– Fragen 499 f
– Kriterien 499
Sehnenansatz
– direkter 174
– indirekter 173
Sehnen-Knochen-Übergang-Verletzungen 173
Sehnenprobleme 601
Sehnenspindel 444
Sehnenverletzungen 180
Selbstbehandlung 484 f
Selectol 572
Selen 332
Sensitivität 200
Sensorische Tests 509
Seroroninfreisetzung, Massage 10
Sexueller Missbrauch 399
Shuttle-Walk-Test 265
Simile-Regel 591
Sitzhose 452
Slack 156
SLR 510
Slump 510
Somatomotorische Tests 509
Sotalex 572
Spacer 570
Spannungsübungen, isometrische
117
Spastizität 423, 433
Speichel 329
Speicheldrüsen 329
Speiseröhre, Veränderungen der 330
Speiseröhrenproblematik, Physiotherapie bei 334
Spinale Manualtherapie 525
Spitzfuß 560
Sprossung (Nerven) 408
Sprunggelenk, oberes, Kompressionsbehandlung 37
Stabilisation 55
– Behandlungsstrategie 58
– dynamische 55
– – Grundsätze 58
– – mangelhafte 57
– Prinzipien 59
Stabilisationsprogramm 59
Standard-Medizin 587
Startkraft 106
3-Stellen-Formel 230
4-Stellen-Formel 230
7-Stellen-Formel 230
Steifigkeit 47, 48, 422
Steiner, R. 607
Step-Test 261
Stereognose 509
Stimmungsschwankungen 457
Strahlung, elektromagnetische,
Verfahren 75
Straight-Leg-Raise-Test, SLR 510, 467
Stress 137
Stresshormone, Massage 14
Stressinkontinenz 385, 395
Stressreaktion 526
Stresssituation 554
Stretch-Shortening-Cycle 107
Ströme, diadynamische 72
Stroop-Test 418
Subskapulare Hautfalte, Messung
205
Sultanol 569
Summationsprinzip 409
Suprailiale Hautfalte, Messung 206
Surgam 556
SWT 265
Sympathikotonus 138
Sympathisch aufrechterhaltener
Schmerz 507
Sympathische Reflexdystrophie 506
Sympathisches Nervensystem,
Mobilisation 524 ff
β-Sympathomimetika 568
Symptomatisch limitierte Vo2 257
Synaptogenesis 408
Synchronisation 104, 110
Synovitis 34, 152, 153, 160
System
– aktives 50, 52
–
–
–
–
–
–
–
–
endogenes opioides 71
ligamento-muskuläres 52
passives 50, 51
stabilisierendes 50
– Adaptation 54
– Dysfunktion 54
– Funktionsmodell 51
– Untersysteme 50
T
Taillen-zu Hüftweite, Verhältnis 202
Tachykarde Herzrhythmusstörungen
581
Tagesschwankungen 457
Tapeverbände 156
Taping 139
Tapotage 5
Temperaturtest 509
Tennis-Ellbogen 501
Tendopathie 175
Tenormin 572
TENS siehe Nervenstimulation,
transkutane elektrische
Test der Schweißsekretion in Ruhe
504
Test der thermoregulatorischen
Schweißsekretion 504
Test nach Jebsen 420
Tetrazykline 567, 568
Th4-Syndrom 501, 516, 517
– Behandlung 518
Theophyllin 569
Theromoregulatorischer Schweißtest 505
Therapeuten/Arzt-Patientenverhältnis 137
Thermorezeptoren 141
Thiazide 574
Thrombozyten 14
Time-Test 420
Timing 414
– Schulung des 414
T-Lymphozyten 14
Tonusabweichung 442
Totraumvergrößerung 280
Tracheobronchialkollaps 271, 285
Trizeps-Hautfalte, Messung 205
Tracrium 559
Training 130
– Adaptation 86
– Adaptation, spezifische 93
– Gewebsbelastung 84
– koordinatives 155, 307
– Phasenmodell 117
– propriozeptives 140
– Proteinsyntheserate 87
– Rehabilitation, Ziele 84
– Sättigungstrend 126
Trainingsanpassung, individuelle 92
Trainingseinstellung
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
Sachverzeichnis
– Belastbarkeit 92
– Kraftverlust 92
Trainingshäufigkeit 126
Trainingsintensität nach Karvonen
315
Trainingsphasen
– Krafttraining 120
– Vorbereitung 118 f
– Wechsel 116
Trainingsreize, spezifische 93
Trainingswissenschaft 130
Traktionen 24
Tramal 555
Transfer 411
Translation 88, 90
Transmitterausschöpfung 108
Transskription 88, 90
Traumon 556
Trinkgewohnheiten 386
Triphasische Muskelaktivierung 420
TST, s. Theromoregulatorischer
Schweißtest 505
U
Überbelastungsarthrose 32
Überlaufblase 586
Überlaufinkontinenz 395
Übertraining 94
Ultraschall 69, 138, 208
– Effekte, mechanische 69
– Effekte, nicht-thermische 70
– Wirkung 70
ULTT, Upper Limb Tension Test 503,
510
Umbau, funktioneller 144
Umbauphase
– Ausdauertraining 100
– Massage 16
– Therapie 144
– Wundheilung 132, 144
Umfangsmessungen 209
Unterbelastungsarthrose 32
Urinabgang, unwillkürlicher 376,
398
Urin-Inkontinenz 400
Urinmenge 387
Uroflow 388, 392
V
Vaginalkegel 382
Vaginismus 396, 398
Validität 197
Valoron 555
Valsalva-Manöver 314
Valsalva-Versuch 504
Vaskuläre Phase 133, 137
Vasodilatatoren 582
Vegetatives Nervensystem 497
– Evaluation der Funktionen 498
Venenerkrankungen 583
Venentonisierende Substanzen 583
Ventilationsstörung, obstruktive
568, 571
Ventilatorisch anaerobe Schwelle
257
Ventilatorische Einschränkung 258
Verapamil 578
Verdauungssystem 329
Verletzung, akute, Massage 8
Verstopfung 350
Vierfüßlerstand, Trippelphase 57
Vitamin
– D3 561
– A 332
– B1 586, 332
– B12 332
– B2 333
– B3 333
– B5 332
– B6 332
– C 332
– D3 561
– E 332
– K 332
– Provitamin A 332
Vitamine, Osteoarthrose 36
Volmac 569
Voltaren 556
W
Waden-Hautfalte, Messung 207
Wahrnehmung, taktil-kinästhetische
413
Wahrnehmungsstörung, kognitive
410
Wärmekapazitäten, spezifische 80
WHR (waist-to-hip ratio) 202
Wide-dynamic-range-Cell 11
Wiederherstellung, vollständige,
Rehabilitation 125
Willkürsynergie 409
Wirbelkörper, Blutversorgung 168
Wundheilung, physiologische
Grundlagen 131 f
– vier Phasen 132
Wurzelschmerzsyndrom 479 f
X
Xylotocan 581
Z
Zelle, bioelektrische 66
Zelluläre Phase 135, 137
Zentraler neurogener Schmerz 5 43
Zentrales Nervensystem 405 ff
Zerebralparese 560
Zervikobrachiales Schmerzsyndrom
489
Zink 332
Zone
– elastische 49
– neutrale 49, 50
Zungenmotorik 423
Zwei-Punkte-Diskrimination/Unterscheidung 420, 509
Zweispektren-Röntgen-Absorptiometrie 208
van den Berg, Angewandte Physiologie (ISBN 9783131170927), 䊚 2007 Georg Thieme Verlag KG
623
226
9 Professionelle Zahnreinigung – Schritt-für-Schritt-Vorgehen von Sextant zu Sextant
Tabelle 9.20
Instrumente
Gracey-Prophylactic-Kürette SGP 3/4, Hu Friedy oder Prophylactic-Kürette
GR CP 7/8, STOMA im Prämolaren- und zugänglichen Molarenbereich
Gracey-Prophylactic-Kürette SGP 5/6, Hu Friedy oder
Prophylacti c-Kürette GR CP 9/10, STOMA für den Molarenbereich
Zähne und Zahnflächen
linguale Zahnflächen von 47 bis 44
Position des Behandlers
08.00-Uhr-Position
Lagerung des Patienten
45°-Lagerung, Kopf weit nach rechts geneigt, sodass die zu behandelnden Zahnflächen in direkter Sicht gereinigt werden können
Abstützung
intraorale Abstützung von der Kiefergegenseite (Cross-Arch-Rest) fern dem zu
behandelnden Zahn
Linke Hand: Hilfsabstützung mit dem Zeigefinger zur Stabilisierung der Instrumentenführung
Abb. 9.38
Abb. 9.37
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
Klinischer Arbeitsablauf bei der professionellen Zahnreinigung
Tabelle 9.21
Instrument
Scaler 204sd
Zähne und Zahnflächen
mesiolinguale Zahnflächen der Zähne 47 bis 44
Position des Behandlers
12.00-Uhr-Position
Lagerung des Patienten
20–45°-Lagerung, Kopf weit nach rechts geneigt, sodass die zu behandelnden
Zahnflächen in direkter Sicht gereinigt werden können
Abstützung
intraorale Finger-auf-Finger-Abstützung (Finger-on-Finger-Rest)
Der ausgestreckte Zeigefinger der linken Hand liegt auf der Zahnreihe. Die
mesiolingualen Zahnflächen werden im Unterschied zu den mesiobukkalen
Zahnflächen aus der „hohen“ Finger-auf-Finger-Abstützung bearbeitet. Der Scaler
gewinnt durch die hohe Abstützung mehr kontrollierbaren Bewegungsraum. (Die
hohe Finger-auf-Finger-Abstützung ist aus photographischen Gründen in der
Abb. nicht gezeigt.)
Abb. 9.40
Abb. 9.39
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
227
228
9 Professionelle Zahnreinigung – Schritt-für-Schritt-Vorgehen von Sextant zu Sextant
Sextant 5
Tabelle 9.22
Instrument
Scaler 204sd
Zähne und Zahnflächen
alle Zahnflächen, die aus der 08.00-Uhr-Position zum Behandler zeigen
Position des Behandlers
08.00-Uhr-Position
Lagerung des Patienten
45°-Lagerung, der Kopf ist je nach dem Behandlungsgebiet leicht nach links
(Zähne 43 bis 41) oder nach rechts (Zähne 31 bis 33) geneigt.
Die leichten Kopfdrehungen bringen die zu reinigenden Zähne in die Mittellinie
(Medianebene) des Körpers. In dieser Position sind sie wesentlich leichter zu
instrumentieren, beispielhaft gilt das für die Zähne 33 und 43.
Abstützung
Beim Scaling der nach labial zeigenden Zahnflächen:
intraorale Finger-auf-Finger-Abstützung (Finger-on-Finger-Rest) nahe dem zu
behandelnden Zahn (Die Abb. zeigt aus photographischen Gründen eine Abstützung auf der Zahnreihe und nicht die Finger-auf-Finger-Abstützung.)
Beim Scaling der nach lingual zeigenden Zahnflächen:
intraorale Standardabstützung (Standard-Rest) auf der Zahnreihe nahe dem zu
behandelnden Zahn
Linke Hand: Der Zeigefinger der linken Hand liegt im Mundvorhof.
Abb. 9.42
Abb. 9.41
Abb. 9.43
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
Klinischer Arbeitsablauf bei der professionellen Zahnreinigung
Tabelle 9.23
Instrument
Scaler 204sd
Zähne und Zahnflächen
alle Zahnflächen, die aus der 08.00-Uhr-Position vom Behandler weggezeigt haben
Position des Behandlers
12.00-Uhr-Position
Lagerung des Patienten
45°-Lagerung
Die leichten Kopfdrehungen bringen die zu reinigenden Zähne in die Mittellinie
(Medianebene) des Körpers. In dieser Position sind sie wesentlich leichter zu
instrumentieren, beispielhaft gilt das für die Zähne 33 und 43.
Abstützung
Bei der Reinigung der nach labial zeigenden Zahnflächen:
intraoale Finger-auf-Finger-Abstützung (Finger-on-Finger-Rest) nahe dem zu
behandelnden Zahn
Bei der Reinigung der nach lingual zeigenden Zahnflächen:
intraorale Standardabstützung (Standard-Rest) auf der Zahnreihe nahe dem zu
behandelnden Zahn
Linke Hand: Der Zeigefinger der linken Hand liegt im Mundvorhof.
Abb. 9.45
Abb. 9.44
Abb. 9.46
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
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229
230
9 Professionelle Zahnreinigung – Schritt-für-Schritt-Vorgehen von Sextant zu Sextant
Sextant 4
Tabelle 9.24
Instrument
Scaler 204s
Zähne und Zahnflächen
distobukkale Zahnflächen der Zähne 37 bis 34
Position des Behandlers
09.00-Uhr-Position
Lagerung des Patienten
45°-Lagerung, Kopf nach rechts geneigt, sodass die Zahnflächen in direkter Sicht
gereinigt werden können
Abstützung
intraorale Standardabstützung (Standard-Rest) auf der Zahnreihe nahe dem zu
behandelnden Zahn
Linke Hand: Abhalten der Wange mit dem Mundspiegel
Abb. 9.48
Abb. 9.47
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
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Charakteristika und Hinweise zur Benennung von Instrumenten
Der Formenreichtum der für die Zahnreinigung empfohlenen Instrumente ist geradezu Legende. Ein Blick in die
Kataloge der großen Instrumentenhersteller macht unübersehbar klar, dass es kaum eine Schule oder einen
renommierten Parodontologen gibt, dessen Namen sich
nicht mit einem speziellen Instrumentendesign verbindet.
Für die Praxis stellen sich die Fragen:
• Wie lässt sich diese Vielfalt ordnen?
• Welche Instrumente verwende ich sinnvollerweise für
welchen Behandlungszweck?
• Wie erreiche ich zeitsparend und effizient ein für Behandler und Patient optimales Ergebnis?
Die auf den ersten Blick verwirrende Vielfalt der Instrumente lässt sich nach den Behandlungszielen einteilen,
die man mit ihnen erreichen will. Ordnet man dementsprechend Instrumente nach ihren klinischen Anwendungszwecken, lassen sich 2 große Gruppen unterscheiden:
• Die erste Gruppe ist für die supragingivale Zahnreinigung geeignet.
• Die zweite Gruppe wird für die subgingivale Zahnreinigung eingesetzt.
Instrumente, deren Formgebung man vorwiegend (wie
üblich gibt es Ausnahmen) zur supragingivalen Zahnreinigung verwendet, lassen sich in 4 Untergruppen einteilen:
• Schaber (Scaler),
– mit gerader Schneide (Straight Scaler),
– mit gebogener Schneide (Curved Scaler),
• Hauen (Hoe Scaler),
• Meißel (Chisel Scaler),
• Feilen (File Scaler).
Neben dem Verständnis für die Instrumente braucht die
sichere und damit vertrauensbildende Arbeit am Patienten den wissenden und handwerklich geschickten Umgang mit ihnen. Sichere Haltung, sichere Abstützung und
sichere Führung der Instrumente sind hierfür wichtige
Voraussetzungen. Wissen und handwerkliche Geschicklichkeit sind die Basis für ein therapeutisch erfolgreiches
Instrumentieren. Ihr gekonntes Zusammenwirken ist die
Grundlage für den klinischen Erfolg der PZR.
MERKE
Die Herausforderung der PZR heißt, supra- und
subgingivale Zahnflächen so vollständig von ihren
mikrobiellen Reizfaktoren zu befreien, dass ein
erkrankter Zahnhalteapparat seine vollständige
Gesundheit zurückgewinnt (Restitutio ad integrum).
Charakteristika und
Hinweise zur Benennung
von Instrumenten
Die konstruktiven Grundelemente aller Handinstrumente
sind gleich (Abb. 5.1). Sie bestehen aus:
• Griff,
• Schaft,
• Schneide.
Zu den Instrumenten, deren Form vorwiegend zur subgingivalen Zahnreinigung geeignet ist, zählen Parodon-
Griff
talküretten, die sich nach der Form ihrer Arbeitsschneide
einteilen lassen in:
• universell einsetzbare Küretten,
• zahnflächenspezifisch arbeitende Küretten.
Die kontrollierte Führung scharfer Schneiden über die von
Zahn zu Zahn wechselnde Zahnanatomie mit ihren Einziehungen und Wölbungen verlangt ein sicheres und ermüdungsfreies Arbeiten. Dafür ist im Wesentlichen die
Gestaltung des Handgriffs verantwortlich. Die erste Bewertung eines Instruments bezieht sich daher auf seinen
Instrumentengriff. Instrumentengriffe unterscheiden sich
nach:
• ihrem Durchmesser,
• ihrem Gewicht,
• ihrer Oberflächenbeschaffenheit.
Alle Instrumente haben aufgrund ihrer indikationsabhängig gestalteten Merkmale ein charakteristisches Aussehen. Die Eigenheiten drücken sich in der Formgebung
von Griff, Schaft und Schneide aus. Sie geben den Instrumenten ihr unverwechselbares Gesicht. Je vertrauter man
mit den Instrumenten wird, je besser man die Überlegungen für ihre Gestaltung versteht, desto mehr gewinnen sie
die ihnen eigene Individualität und die nur ihnen zugehörigen Behandlungsindikationen. Visuelle Hilfsmittel,
wie beispielsweise grüne, gelbe, rote o.a. Farbmarkierungsringe, durch die man meint, Instrumente schneller
und leichter voneinander unterscheiden zu können, verlieren so ihre Bedeutung. Nicht der Farbring, sondern die
Formgebung bestimmt die sichere Auswahl im Instrumentensatz!
Griffdurchmesser
Das feinfühlige und ermüdungsarme Instrumentieren ist
eng mit dem Durchmesser des Griffes verknüpft. Je kleiner der Durchmesser, desto schwieriger wird die Handhabung und umso schneller verkrampfen die Finger- und
die Unterarmmuskulatur. Schlanke Handgriffe erschweren das Arbeiten. Sie ermüden den Behandler. Ein typisches Beispiel für solch ungünstige Griffformen sind z. B.
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5 Professionelle Zahnreinigung mit professionellem Handwerkszeug
Abb. 5.1 Die konstruktiven Teile aller Handinstrumente bestehen aus Griff, Schaft, Schneide.
Abb. 5.2 Der Durchmesser des Griffes bestimmt wesentlich die
Handlichkeit der Instrumente. Runde und zugleich hohle und damit
leichte Griffformen werden zunehmend bevorzugt. Dünne Mehrkantgriffe verlieren an Bedeutung.
Mehrkantgriffe mit ihren kleinen Griffdurchmessern.
Griffe mit größeren Durchmessern erleichtern dagegen
die Arbeit (Abb. 5.2).
Eine verkrampfte Instrumentenhaltung und -führung
durch ungünstige Griffformen kann zu entzündlichen Veränderungen im Bereich der Handwurzelknochen (Ossa
carpalia) führen. Die Symptome der Entzündungen äußern sich in einem Taubheitsgefühl des Daumens, Zeigeund Mittelfingers. Ursache ist hierfür die Verengung des
Nerventunnels für den Nervus medialis in den Handwurzeln. Das Krankheitsbild heißt nach seiner Lokalisation und Entstehungsursache Karpaltunnelsyndrom
(Abb. 5.3). Eine Hilfe zu seiner Vermeidung sind Fingerübungen zur Stärkung der Hand- und Unterarmmuskulatur (Abb. 5.4 u. 5.5).
Große, runde Instrumentengriffe, so genannte OrbanGriffe, mit einem Durchmesser von ca. 8–10 mm liegen
bequem in der Hand. Sie erlauben eine verkrampfungsfreie Instrumentenhaltung und damit entspannte, fein gesteuerte Arbeitsbewegungen über die Zahnoberflächen.
Griffgewicht
Der Handel bietet Griffe aus massivem Stahl an und solche, die innen hohl sind. Hohlgriffe machen nicht nur das
Instrument leichter. Ein hohler Griff überträgt auch Erschütterungen, wie sie von mineralischen Zahnauflagerungen ausgelöst werden, wesentlich besser auf die Tastrezeptoren der Finger als massive Metallgriffe. Leichtere
Hohlgriffe optimieren so die Arbeit. Sie werden von vielen
Klinikern bevorzugt.
Griffoberflächenbeschaffenheit
Abb. 5.3 Das Karpaltunnelsyndrom macht sich mit einem Taubheitsgefühl im Daumen-, Zeige- und Mittelfingerbereich bemerkbar.
Ursache ist die Einengung des Nervkanals für den Nervus medialis,
dort, wo er die Handwurzel durchzieht.
Die Oberflächenbeschaffenheit des Griffes unterstützt die
Instrumentenhaltung und -führung. Sie erhöht das wörtlich zu nehmende Fingerspitzengefühl während der Arbeit. Eine durch unterschiedlichen Querhieb aufgeraute
oder gerippte Oberfläche verbessert die Griffigkeit. Beliebt
und deswegen besonders verbreitet ist der Querhieb in
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
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Charakteristika und Hinweise zur Benennung von Instrumenten
Abb. 5.4 u. 5.5 Beispiele für Fingerübungen zur Stärkung der Finger- und Handmuskulatur. Sie können das Karpaltunnelsyndrom vorbeugend
vermeiden.
Diamantstruktur (Abb. 5.6). Jüngste Griffentwicklungen
tragen eine satinierte Oberflächenstruktur (Hu-Friedy).
Bei anderen Herstellern (Safident) dient eine Silikonummantelung der Verringerung des Gewichts und der besseren Griffigkeit (Abb. 5.7). Rutschsichere Oberflächen helfen den Fingern als Stützbremse. Das Instrument liegt
sicher in der Hand. Selbst wenn die Schneide mit einem
variablen Arbeitsdruck von bis zu mehr als 3,0 N über die
Zahnoberfläche geführt wird, behalten die Finger ihren
sicheren Halt.
MERKE
Wenn es um den Griff geht, sind Instrumente mit
runden und hohlen Griffen sowie griffigen Oberflächen die erste Wahl. Größere Griffdurchmesser
vermeiden ein verkrampftes Arbeiten. Leichte Instrumente mit großem Griffdurchmesser lassen
sich entspannt führen.
Schaft
Der Schaft verbindet den Griff mit dem Arbeitsteil des
Instruments: der Schneide. Schaft und Schneide geben
den Instrumenten ihr eindeutiges und unverwechselbares
Aussehen. An beiden Merkmalen lässt sich die Vielzahl
der Instrumente auf einen Blick zuordnen. Schaft und
Schneide formen das charakteristische „Gesicht“ jedes
Instruments. Die Schaftform variiert in:
• ihrer Abwinkelung,
• ihrer Länge,
• ihrer Stärke.
Abb. 5.6 u. 5.7 Die Oberflächenbeschaffenheit des Griffes beeinflusst das klinische „Fingerspitzengefühl“. Beliebt ist der Querhieb in Diamantstruktur (Abb. 5.6). Er fördert die gute Griffigkeit der
Instrumente. Andere Hersteller nutzen zur Verbesserung des Instrumentenhaltes Silikonbeschichtungen (z. B. Safident, Schweiz)
(Abb. 5.7).
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5 Professionelle Zahnreinigung mit professionellem Handwerkszeug
Schaftabwinkelung und Schaftlänge
Die Schaftabwinkelung ist ein erstes und leicht zu beurteilendes visuelles Merkmal. Sie gibt über den Hauptanwendungsbereich der Instrumente Auskunft. Als grobe
Regel gilt: Mit schwach abgewinkelten Instrumentenschäften arbeitet man im Frontzahnbereich und mit stärker abgewinkelten im Seitenzahnbereich (Abb. 5.8).
Das Zusammenwirken von Schaftabwinkelung und
Schaftlänge erlaubt die Zugänglichkeit der Instrumente
zu allen Zahnabschnitten und -flächen. Lange Schäfte sind
Abb. 5.8 Die unterschiedliche Abwinkelung der Instrumentenschäfte lässt auf einen Blick erkennen, wo ein Instrument eingesetzt
wird. Schwach abgewinkelte Schäfte bearbeiten die Frontzähne
(links) und stärker abgewinkelte Schäfte werden im Seitenzahnbereich eingesetzt (rechts).
Abb. 5.9 Die funktionsgerechte Gestaltung des Instrumentenschaftes bestimmt seine Fähigkeit, unterschiedliche Zahnflächen zu erreichen. Der Schaftanteil, der sich von der Schneide bis zur ersten
für den Seitenzahnbereich, für die Arbeit an klinisch verlängerten Zahnkronen und für die Instrumentierung tiefer
Zahnfleischtaschen vorgesehen. Kurze Schaftlängen empfehlen sich für den Frontzahnbereich, für klinisch kleine
Zahnkronen und für die Entfernung supra- wie subgingivaler Zahnbeläge in flachen bis mittleren Zahnfleischtaschen. Schaftabwinkelung und Schaftlänge entscheiden
somit über die Funktion der Instrumente: „Ihre Form folgt
der Funktion.“ Aus diesem Grund nennt man den Abstand
zwischen der ersten Abwinkelung des Schaftes nach dem
Griff bis zum Beginn der Schneide auch den funktionellen
Schaftanteil (Abb. 5.9).
Ein Teilabschnitt des funtionellen Schaftanteils ist der so
genannte terminale Schaftanteil, auch 1er-Schaft genannt. Er erstreckt sich vom Ende der Schneide bis zur
ersten Schaftabwinkelung. Dieser der Schneide unmittelbar benachbarte Schaftanteil hat für die subgingivale Instrumentierung mit Gracey- oder Langer-Küretten große
klinische Bedeutung. Aus seiner Stellung zur Zahnoberfläche lässt sich jederzeit der Anstellwinkel der Schneide
zur Zahnoberfläche beurteilen. So liegt die Schneide einer
Gracey-Kürette nur dann im richtigen Anstellwinkel, d. h.
in ihrer korrekten Arbeitsposition am Zahn, wenn der
terminale Schaftanteil parallel zur Zahnoberfläche ausgerichtet ist. Hierauf wird in Kap. 6 (S. 179ff) näher eingegangen. Ganz anders dagegen bei der Langer-Kürette:
Hier weist der zum Zahn hingeneigte 1er-Schaft auf den
vorschriftsmäßigen Anstellwinkel der Schneide hin.
Schaftabwinkelung erstreckt, nennt sich terminaler Schaftanteil. Er
wird auch 1er-Schaft genannt. Ihm folgen der 2er- und der 3erSchaft.
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2 Patientengerechte Parodontaldiagnostik – messen, entscheiden, handeln
einem durch den CHX-Tropfen antibakteriell vorbehandelten Untersuchungsbereich (Abb. 2.18b u. c).
Die Vermeidung bakterieller Kreuzkontaminationen
durch Zwischenreinigung und Tauchdesinfektion gilt
nicht nur für die Arbeit mit Parodontalsonden. Sie schützt
den Patienten in gleicher Weise bei der Zahnreinigung mit
Handinstrumenten. Jede Arbeitsbewegung über eine infizierte Zahnoberfläche kontaminiert die Instrumentenschneide. Die Unterbrechung einer möglichen Infektionskette von Zahn zu Zahn verlangt die Reinigung und Tauchdesinfektion der verschmutzten Instrumentenschneide!
MERKE
Patienten beobachten und schätzen Maßnahmen
zu ihrem persönlichen Infektionsschutz. Dies gilt
insbesondere, wenn man ein Wort über sein Tun
verliert! Wenn der Patient weiß, warum man
ständig seine Sonde oder das Handinstrument
in 2 Gläser taucht, abreibt, 1 Tropfen CHX in das
nächste Parodont fließen lässt und erst dann mit
der Taschenmessung bzw. Instrumentierung weitermacht, erkennt er Kompetenz und Professionalität im Handeln der Fachkraft. Es liegt in der
Verantwortung des Behandlers, Kreuzkontaminationen zu vermeiden!
a
Bewertung des parodontalen
Erkrankungsrisikos und Systematik der Behandlungsplanung
b
c
Abb. 2.18a–c a Nach der Sondierung eines Parodonts erfolgt die
Zwischenreinigung der bakteriell verschmutzten Sonde in 3%igem
Wasserstoffperoxid und ihre Tauchdesinfektion in 0,2%igem Chlorhexidindigluconat (CHX). b Der Zellstofftupfer reibt den Sondenschaft ab. c Ein Tropfen desinfizierendes Chlorhexidindigluconat
0,2%ig wird mit der Parodontalsonde nach Zwischenreinigung und
Tauchdesinfektion aufgenommen und in das Parodont des Zahnes
gegeben, der als nächster untersucht werden soll. Zwischenreinigung und Tauchdesinfektion vermeiden Infektionsübertragungen
von Parodont zu Parodont.
Die Diagnostik des erkrankten Zahnhalteapparats darf
sich nicht in drögen, buchhalterischen Messungen erschöpfen, so bedeutungsvoll sie auch für die fachliche
Bewertung sein mögen. Die parodontale Befunderhebung
braucht mit ihren Messergebnissen auch eine emotionalpsychologische Ebene. Sie soll die Bereitschaft des Patienten zur langfristigen Mitarbeit wecken.
Wenig patientenmotivierende Eintragungen dokumentiert der deutsche Parodontalstatus. Er verlangt die Messung der Zahnfleischtaschentiefen an mindestens 2 Zahnflächen: mesial und distal. Bei einwurzeligen Zähnen sind
2 Messwerte das Minimum der klinisch geforderten Information. An mehrwurzeligen Zähnen sind mindestens 6
Messwerte die untere Grenze der nur punktuellen Sondierung: mesio- und distobukkal, mesio- und distolingual
sowie bukkal-lingual. Die Befunde werden im Parodontalstatus eingetragen (Abb. 2.19). Ergänzende Angaben zur
Vitalität, Beweglichkeit, Furkationsbeteiligung und zum
Knochenverlauf bestimmen die Gesamtheit der Befunde.
Sie sind die Grundlage für den Therapievorschlag an den
Patienten.
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Bewertung des parodontalen Erkrankungsrisikos und Systematik der Behandlungsplanung
eines Plaquepräparats noch am ehesten geeignet, dem
Patienten die ursächliche Verknüpfung seiner Parodontalerkrankung mit den krankheitsauslösenden Bakterien
zu vermitteln. Sichtbares macht einsichtig!
Warum Phasenkontrastmikroskop?
Abb. 2.19 Die Taschensondierung bei einwurzeligen Zähnen verlangt nach dem deutschen Parodontalstatus mindestens 2 Messpunkte (mesial und distal), bei mehrwurzeligen Zähnen mindestens
6 Messpunkte.
Erfolgreiche parodontale Behandlungsmaßnahmen brauchen das Bündnis von Praxisteam und Patient. Dieses
Ziel ist zum einen durch fachliche Überzeugungsarbeit,
aber mehr noch durch eine pädagogisch wie didaktisch
nachhaltige Motivierung des Patienten zu erreichen. Sie
lässt sich zuallererst mit einer für den Laien transparenten
und verständlichen Diagnostik und durch eine auf die
individuelle Gebisssituation abgestellte parodontalprophylaktische „Wachmacher“-Aufklärung für den Patienten verwirklichen. In der Praxis des Autors helfen 4 Ansätze, die angestrebten Vorgaben dauerhaft zu erreichen:
• die Bakteriendiagnostik im Phasenkontrastmikroskop,
• das Parodontitis-Risiko-Protokoll,
• der praxiseigene Zahnladen für „mehrzahngesundheit“,
• ein Wiederbestellsystem, dessen Patientenmotivierung
auf dem Prinzip der Reversibilität beruht.
MERKE
Motivierung ist das nicht nachlassende Bemühen,
den Willen des Patienten zum Handeln zu wecken
und über Jahre zu erhalten.
Bakteriendiagnostik im
Phasenkontrastmikroskop
Der Blick durch ein Phasenkontrastmikroskop in den Mikrokosmos des vitalen Biofilms macht auf dramatische Art
und Weise den bakteriellen Lebensraum in den Nischen
des Gebisses sichtbar. Ein Patientenmerkblatt hilft, das
Gesehene zu verstehen (Abb. 2.20). Von allen Aufklärungsmöglichkeiten ist die Besprechung und Bewertung
Will man die krankheitsauslösende Wirkung der Plaque
mikroskopisch bewerten, braucht man lebende Ausstrichpräparate. Eingefärbte Präparate mit toten Bakterien geben nicht den gewünschten diagnostischen Aussagewert.
Die besonderen optischen Eigenschaften des Phasenkontrastmikroskops erlauben die Bewertung lebender
Strukturen. Das Phasenkontrastmikroskop macht in einem durchsichtigen Lebendpräparat Grenzflächen erkennbar. Fällt Licht durch einen Bakterienkörper, verändert sich die Lichtgeschwindigkeit. Sie wird verlangsamt.
In der Sprache des Optikers ausgedrückt: Es ändert sich
die Phase der Lichtwelle. Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit denen das Licht durch verschiedene
Medien fällt, nutzt das Phasenkontrastmikroskop. Jeder
Wechsel der Lichtphase – dies geschieht im Lebendpräparat von Punkt zu Punkt – schafft ein kontrastreiches
Abbild der ansonsten transparenten Mikroorganismen.
Die klar begrenzten Zellstrukturen im Phasenkontrastmikroskop sind, verglichen mit den Bildern im Dunkelfeldmikroskop, deutlich besser zu beurteilen.
Herstellung eines bakteriellen
Ausstrichpräparats
Für die diagnostische Bewertung der subgingivalen
Plaque sollte man mindestens 3 Abstrichpräparate in
unterschiedlichen Gebissabschnitten gewinnen. Empfehlenswert ist die Belagsentnahme von nicht erkrankten
Zahnflächen, wie z. B. einer Approximalfläche der Oberkiefermolaren, einer Approximalfläche der Unterkieferprämolaren und von einer Zahnfläche, die deutlich parodontale Erkrankungssymptome aufweist (Ausnahme: eitriger Parodontalabszess).
Die Entnahme nicht nur einer, sondern mehrerer subgingivaler Plaqueproben verbessert die Aussagekraft der
mikroskopischen Untersuchung. Vor der subgingivalen
Plaqueentnahme ist der supragingivale Zahnbelag sorgfältig mit einem sterilen Tupfer wegzuwischen. Eine Politur der Zähne darf nicht durchgeführt werden. Die
Schleifkörper der Polierpaste beherrschen ansonsten das
mikroskopische Bild.
Für die Entnahmetechnik eignen sich grazile Parodontalküretten, wie z. B. die Gracey-Küretten 5/6, 11/12, 13/14.
Die lose, nichtadhärente, subgingivale Plaque ist nach ihrer Entnahme im Gegensatz zu supragingivalen Abstrichen oftmals auf der Schneide der Kürette kaum zu erkennen. Die 3 Plaqueproben werden in 3 getrennten Tropfen Leitungswasser auf einen Objektträger gegeben (Abb.
2.21a). Sie lassen sich am besten mit einer Mikropipette
aus Kunststoff (im medizinischen Handel erhältlich) auf
den Objektträger platzieren. Ein Deckglas deckt die Prä-
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
33
34
2 Patientengerechte Parodontaldiagnostik – messen, entscheiden, handeln
Abb. 2.20 Eine praxisinterne Patienteninformation erläutert dem Patienten den Wert der mikroskopischen Bakterienbestimmung. Sichtbares
macht einsichtig! (Hellwege, Lauterecken).
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
35
Bewertung des parodontalen Erkrankungsrisikos und Systematik der Behandlungsplanung
a
b
Abb. 2.21a Subgingivale Plaqueproben werden in getrennten Tropfen Leitungswasser auf den Objektträger gegeben.
Abb. 2.21b Ein Deckglas deckt die Plaqueausstriche ab. Um die
Schichtstärke des Präparats möglichst dünn zu halten, wird das
Deckglas leicht gegen den Objektträger geklopft.
a
b
Abb. 2.22a u. b Auf dem Fernsehmonitor, der über eine Videokamera an das Phasenkontrastmikroskop angeschlossen ist, wird das bakterielle
Leben in einer Zahnfleischtasche für den Patienten sichtbar.
parate ab. Um eine möglichst dünne Schichtstärke der
Proben zu erhalten, ist es empfehlenswert, das Deckglas
leicht mit dem Griff eines Instruments gegen den Objektträger anzudrücken bzw. „tap-tap-tap“ anzuklopfen (Abb.
2.21b).
Der Zahnarzt bzw. seine qualifizierten Mitarbeiter besprechen das Ausstrichpräparat mit dem Patienten. Im Phasenkontrastmikroskop, das über eine Schwarzweiß-Videokamera mit einem Monitor verbunden ist, lässt sich
bei 400facher Vergrößerung das bakterielle Leben in einer
Zahnfleischtasche eindrucksvoll demonstrieren und bewerten (Abb. 2.22a u. b). Für eine 400fache Vergrößerung
braucht man ein 10fach vergrößerndes Okular und ein
40fach vergrößerndes Objektiv (10 × 40 = 400fache Vergrößerung). Um eine Gesamtübersicht vom ausgestrichenen Plaquepräparat zu gewinnen, empfiehlt sich zusätzlich die Betrachtung in einer 100fachen Vergrößerung.
Benötigt wird dazu ein 10fach vergrößerndes Objektiv.
Die Anschaffung weiterer Objektive ist aus persönlicher
Erfahrung nicht notwendig. Sie verteuert die mikroskopische Hardware nur unnötig.
MERKE
Wer die lebendigen Ursachen für seine Erkrankung
gesehen hat, der weiß, worum es geht. Das Verständnis für parodontale Behandlungsmaßnahmen und für eine sorgfältige PZR sowie die Bereitschaft des Patienten zur Mitarbeit in der Prävention erfahren durch die dramatische Wirkung
des mikroskopischen Bildes einen starken Motivationsschub.
Diagnostik bakterieller Ausstrichpräparate
Die diagnostische Beurteilung bakterieller Lebendpräparate erfolgt nach qualitativen Gesichtspunkten. Bewertet werden:
• die Zahl der beweglichen (motilen) Bakterien im Vergleich zu den unbeweglichen,
• das Vorhandensein und die Zahl weißer Blutkörperchen
(Leukozyten),
• die Zahl von Spirochäten, Amöben und gleitenden Stäbchen.
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
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36
2 Patientengerechte Parodontaldiagnostik – messen, entscheiden, handeln
Im Gegensatz zur qualitativen Diagnostik mit dem Mikroskop misst eine quantitative Diagnostik den Anteil
krankheitsauslösender Markerkeime mit einer Genauigkeit von bis zu 103 Keimen in einer Plaqueprobe aus Abermillionen Mikroorganismen. Die Gensondentechnik
(S. 48) stellt hierfür das geeignete Instrumentarium bereit.
Die Untersuchung im Sichtfeld des Mikroskops bei 400facher Vergrößerung erlaubt allein die abschätzende,
eben qualitative Zuordnung der Befunde. Sie werden
nach Paul Keyes 4 parodontalen Gefährdungsklassen zugeordnet.
MERKE
Mikroskopische Befunde subgingivaler Ausstrichpräparate und ihre Zuordnung zu 4 parodontalen
Gefährdungsklassen nach Paul Keyes
Klasse 1: Befunde ohne parodontale Gefährdung
Das Ausstrichpräparat zeigt keine spiralförmigen
Spirochäten, keine drehenden oder gleitenden
Stäbchen, keine Amöben. Einige kugelförmige
Kokken und fadenförmige Stäbchen durchziehen
das Bild. Wenige weiße Blutkörperchen (< 6) sind
im Betrachtungsfeld erkennbar.
Klasse 2: Befunde mit parodontaler Gefährdung
(Gingivitis)
Einige Spirochäten ziehen zuckend durch das Präparat. Gleitend und/oder drehend bewegen sich
Stäbchen in der Plaqueprobe. Die Zahl der weißen
Blutkörperchen ist merklich erhöht ( 12). Daneben
beherrschen bewegliche runde Kokken und unbewegliche fadenförmige Stäbchen das Sichtfeld.
Klasse 3: Befunde mit hoher parodontaler Gefährdung
(chronische Parodontitis)
Die bakteriellen Befunde entsprechen der Klasse 2.
Allein die Zahl der krankheitsauslösenden parodontopathogenen Keime wie Spirochäten und beweglichen Mikroorganismen ist so hoch, dass sie
sich nicht mehr zählen lassen. Zusätzlich können
vereinzelt Amöben und Trichomonaden beobachtet werden.
Klasse 4: Befunde mit höchster parodontaler Gefährdung (aggressive Parodontitiden)
Die beweglichen Bakterien sind zu zahlreich, um
sie zählen zu können. Das Verhältnis von beweglichen zu unbeweglichen Bakterien ist eindeutig
zugunsten der beweglichen Mikroorganismen
verschoben. Spirochäten sind massenhaft vorhanden. Weiße Blutkörperchen sind zahlreich und zum
Teil traubenförmig verbacken. Amöben und
Trichomonaden lassen sich im Präparat beobachten.
Die mikroskopischen Befunde lassen sich auf einem einfachen Befundblatt dokumentieren (Abb. 2.23). Es ist zugleich die Rückseite des später vorgestellten ParodontitisRisiko-Protokolls (S. 41 ff.).
Therapieempfehlungen
nach den Befunden bakterieller
Ausstrichpräparate
Mikroskopisch überwachte und
antibakteriell angepasste
Parodontaltherapie nach Paul Keyes
Die Behandlungsvorschläge, die sich aufgrund der im Mikroskop sichtbar gemachten Befunde eines infizierten oder
infektionsgefährdeten Zahnhalteapparats ergeben, bauen
auf den immer wiederkehrenden, gleichen und einfachen
Grundüberlegungen auf. Gelingt es, die bakteriellen Infektionsursachen unter einem krankheitsauslösenden
Schwellenwert zu halten, ist das Ergebnis Heilung und
dauerhafte Wiederherstellung parodontaler Gesundheit.
Eine solchermaßen kausal ausgerichtete, d. h. antibakterielle Parodontaltherapie beruht auf einem zweifachen
(dualen) Behandlungsansatz:
• auf instrumentell-maschinellen sowie gegebenenfalls
auf indikationsabhängigen parodontalchirurgischen
Maßnahmen,
• auf einem mit der mechanischen Behandlung verbundenen medikamentös-antibakteriellen Vorgehen.
Die Therapievorschläge von Paul Keyes, dem Schöpfer der
mikroskopisch überwachten und antibakteriell angepassten Parodontaltherapie (Microscopically monitored and
antibacterially modulated periodontal Therapy, MMAPT),
spiegeln dieses kausal ausgerichtete Vorgehen wider. Für
die medikamentös-antibakterielle Behandlung empfiehlt
Paul Keyes unter vielem anderen seine gut begründete
Anwendung einer pastösen Mischung aus Natriumhydrogencarbonat (Backpulver) und Wasserstoffperoxid. Seine
Überlegungen sind eingeflossen in die Rezepturen heute
kommerziell vertriebener Zahnpasten (Abb. 2.24).
Parodontale Gefährdungsklasse 1
(keine parodontale Gefährdung)
• Therapieplan
Vorbeugende PZR, Mundhygieneinstruktionen:
– vorbeugender Infektionsschutz durch Spülung der
Mundhöhle mit 0,2%igem CHX vor Beginn der PZR;
– instrumentelle PZR, verbunden mit der Zwischenreinigung und Zwischendesinfektion der Instrumentenschneiden von Zahn zu Zahn;
– Instruktionen und Übungen zu einer zielgenauen, auf
die Gefährdungsbereiche des Gebisses abgestellten
supra- wie subgingivalen Mundhygiene;
– Zungenreinigung.
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
Bewertung des parodontalen Erkrankungsrisikos und Systematik der Behandlungsplanung
Abb. 2.23 Das Parodontitis-Risiko-Protokoll dokumentiert und bewertet die mikroskopischen Ausstrichpräparate nach der von Paul Keyes
empfohlenen, mikroskopisch überwachten und antibakteriell angepassten Parodontaltherapie.
Abb. 2.24 u. 2.25 Produktbeispiele für Zahnpasten und Zahnseiden, die Backpulver, Fluorid und zum Teil Wasserstoffperoxid enthalten.
• Empfehlungen für die häusliche Mundhygiene
Lobende und verhaltensverstärkende Remotivation des
Patienten im Gebrauch der Hilfsmittel und Mundhygienetechniken, wie sie durch die Zahnfleischrandpflege nach BASS, durch Zahnseide oder Dreikanthölzer,
durch Zahnpasten mit z. B. Fluorid-, Wasserstoffperoxidund Backpulveranteilen sowie durch die regelmäßige
Anwendung von Mundduschen erreicht werden kann
(Abb. 2.24 u. 2.25). Zungenreinigung mit Zungenschaber 1 × täglich.
• Mikroskopische Überwachung
Kontrolle der mikrobiellen Befunde während der nächsten Recall-Sitzung.
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
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37
V
Vorwort
Das Kompliment an ein Buch, ein „Langläufer“ zu sein, ist
ein Begriff, der mehr als nur einen Verkaufserfolg beschreibt. Für die 3., vollständig überarbeitete Auflage dieses Werkes spiegelt das Attribut „Langläufer“ den Wertewandel in der Zahnheilkunde wider. Was für den Autor
vor ca. 20 Jahren nicht denkbar war, ist heute zum wirtschaftlichen Erfolgsfaktor vieler Praxen in Deutschland
geworden. Sie gewinnen Patienten mit einer neuen Praxisphilosophie, in deren Mittelpunkt nicht mehr nur solche Patienten stehen, die die Zahnarztpraxis erst dann
aufsuchen, wenn sie Beschwerden haben: die so genannten sporadisch Zahnkranken. Praxen, die an einer lebensbegleitenden Vorsorge ausgerichtet sind, wollen vielmehr
aus den „sporadisch Zahnkranken“ die „chronisch zahngesunden Patienten“ machen und betreuen – ein Angebot,
das Patienten wünschen und diese nachhaltig an die Praxis bindet.
Die große Verbreitung, die dieses Buch gefunden hat,
belegt, dass seine im Detail beschriebenen Inhalte, Abbildungen und Gesprächsbeispiele zur professionellen Zahnreinigung dem neuen Denken der Zahnärzteschaft entsprechen.
In diesem Sinne wünschte ich mir, dass die vollständig
überarbeitete 3. Auflage die verlegerische Wertschätzung
„Langläufer“ auch in Zukunft behält. Sie ist das Spiegelbild
einer präventiv-orientierten Zahnheilkunde für mehr
Zahngesundheit in Deutschland.
Professionelle Zahnreinigung – was hat mich bewogen,
dieses Thema zu bearbeiten? Zum einen sicher die Freude
am systematischen Instrumentieren und an den erfolgreichen Behandlungsergebnissen. Zum anderen aber
auch, täglich erleben zu dürfen, wie im Rahmen der professionellen Zahnreinigung das Engagement und die Geschicklichkeit meiner qualifizierten Mitarbeiter aus ehemals sporadisch erkrankten Patienten chronisch Zahngesunde gemacht hat. Die Zahnheilkunde durchlebt seit den
80er Jahren einen grundlegenden Wandel.
Aus der tradiert kurativen Einzelkämpfersituation des
Zahnarztes ist das kurativ wie präventiv tätige Team ge-
worden. Praxen mit solchen Strukturen möchte dieses
Buch Hilfestellung geben.
Ich verstehe seinen Inhalt als ein unterstützendes Arbeitsmittel für die tägliche Arbeit und als Hilfe für die praxisinterne Qualifizierung oder – wie man heute sagt – für
das „quality management" der Mitarbeiter. Das Buch präsentiert keine klinischen „Sahnestückchen". Sein Inhalt
will vielmehr eine Fundgrube für alltägliche Fragestellungen sein, die sich an der Wirklichkeit der Praxis ausrichten. Ein Praktiker spricht mit Praktikern!
Vertrauensbildende, überzeugende und professionell
durchgeführte, eben kausal-therapeutische professionelle
Zahnreinigungen sind zu wirtschaftlichen Eckpfeilern der
modernen Zahnarztpraxis geworden. Gute professionelle
Zahnreinigung lebt vom Detail! Sie lebt vom Wissen um
den vielfältigen Nutzwert von Ultraschallgeräten mit ihren Einsätzen, von Handinstrumenten mit ihren konstruktiven Merkmalen, ihren Anstell- und Abstandwinkeln, ihren zahnflächenspezifischen Funktionen etc.. Professionelle Zahnreinigung lebt ebenso von der handwerklichen
Geschicklichkeit, mit der die Instrumente gebraucht werden. Zu diesen und vielen anderen praxisbedeutsamen
Details will das Buch Antworten geben.
Die Bilderfolgen, welche Schritt für Schritt die Handhabung der Instrumente darstellen, die Textbausteine mit
ihrer Aufforderung: „Machen Sie bitte mit!", die Gesprächsbeispiele und die didaktischen Aufklärungshilfen
dieses Buches stehen für ein gewinnendes Tun in der
Praxis.
Das Buch richtet sich in erster Linie an Zahnärztinnen und
Zahnärzte sowie an deren Mitarbeiter-Team. Es hat aber
sicherlich auch seinen Nutzwert für die Studierenden der
Zahnmedizin.
Das Werk würde seinem Bemühen gerecht, wenn das
Prädikat seiner Leser lautete:
„Nützlich für unsere praktische Arbeit".
Den Autor würde es freuen.
Lauterecken, im Dezember 2006
Klaus-Dieter Hellwege
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
300
Sachverzeichnis
A
Bakteriendiagnostik
DNS-Sondentest
33ff
Doxycyclin
Bakterienverbreitung, plankAbrasion
tonische
199
Abrechnung, private
Abstrichpräparat
Abstützung
177f
– Zeigefingerunterstützung
Abwehrschwäche
177f
16f, 49f
Aerosolbelastung
Aminosäure-Glycin-Pulver
209
36
24
181ff
Anlagerung
179f
Anstellung
181ff
Anstellwinkel
25
7
Erkrankungsrisiko, parodontales
Explanatory Stroke
Extraktion
193ff
23
209
152
– Zusammensetzung
F
2
Blutkörperchen, weiße
35f
Blutung auf Sondierung (BOP) 5, 7, 46f
Federhaltergriff, modifizierter
Blutungsneigung
Feile
5, 24
BOP (bleeding on probing) 5, 7, 46f
– Adaptation
Built-up-Fulcrum
– Anstellwinkel
170
C
180
– Instrument
182ff, 190f
181
– spitzwinkliger
182f
Chisel Scaler
161
85, 87, 112ff
112ff, 255ff
– supragingivale
81
Feinkürette
222ff
188
– stumpfer
182f
Chlorhexidin-Chip
Antibiotika
20
Chlorhexidingluconat
31f, 38, 214
Finger-on-Finger-Rest
Chlortetracyclin-Paste
146
Finirstreifen, handgeführte
Antigen
5, 7
Approximal-Strips
159
Arbeiten, kontrolliertes
Arbeitsbewegung
Arkansasstein
164ff
193
Fingernapf
173, 175, 215
Columbia-University-Satz 88, 98, 183
– Tiefenreinigung
Community Periodontal Index of Treat-
Flora, anaerobe, gramnegative
Compliance
53f
3
Fluoridierung
206ff
Fluoridpräparat
213
Controlled Delivery Devices 146
Foramina caeca
3
Attachmentverlust
CPITN-Index
Fortbildung, praxisexterne
19, 24, 26f
Aureomycin
127
27, 29, 41ff
– Farbkodierung
21
Cross-Arch-Rest
Auswischtechnik, sulkuläre
43ff
Füllungsüberschuss
173f, 225 f, 233ff
19
Deep Scaling
20, 38f, 44
201
Desinfektion
31f, 145f
Bakteriämie
206
Diabetes mellitus
16, 49f
24, 48
Diagnostik
Bakterien
– Dichte
30f
Fusobacterium nucleatum
Baking Soda
– molekularbiologische
2
– fusiforme
– parodontale
20
– parodontopathogene
49f
50
22ff, 40ff
Diamantkörnung
31
85
Furkationssondierung
B
285 f
160f
Furkationsbefall, Gradeinteilung
Furkationskürette
D
16
200
Asynchronous multiple Burst 17
– Therapieindikation
158ff
Fissur
ment Needs s. CPITN-Index
194
212
Clinical Attachment Loss (CAL) 24
129, 160
Assessment Stroke
146
160ff
65, 78f, 81
– subgingivale
Cavishape-Feile
168ff
73, 85ff
Feindepuration
190f, 182, 184ff
32ff
203f
Feileinsatz, schwingender
98f
– geschlossener
12
1ff, 14
49f
24
EVA-System
– subgingivaler
129f
Endokarditis
Enzym
147f, 221
201
– Entfernung
47f
Aluminiumoxid-Schleifstein
Angulation
Eikenella corrodens
59
161
Biberschwanz-Einsatz
Biofilm
141, 143
Anamnesebogen
165
Bindegewebeabbau
145, 206
206
Allgemeinerkrankung
– offener
Behandlungsbereich
Bimsstein
179ff
Anamnese
165f
Bevelshape-Feile
actinomycetemcomitans
Amöben
19f
E
166f
Belagentfernung, subgingivale
20
Actinobacillus
Airscaler
– Linkshänder
– Rechtshänder
222
Air Polishing
Dreikantholz
38f
Behandlerposition
171ff
Adaptation
Überwachung
33, 35f, 288
– Daumenunterstützung
– intraorale
– subantimikrobiell dosiertes (SDD) 12
2, 9
Befund, mikrobieller,
288
288
39
161ff
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
Sachverzeichnis
G
Gebührenordnung für Zahnärzte
287f
Gefährdungsklasse, parodontale
36ff
Genetik
47
H
K
H2O2 21, 31f, 36ff, 214
Karies
Handabstützung
– Entstehung
2f
– extraorale
176ff
– Risikofläche
3
– intraorale
172ff
Karpaltunnelsyndrom
Gensondentest
16f, 48ff, 288
Haue
Gesichtsmaske
145
– Adaptation
Gesundheitsstrukturgesetz
59, 285
Gewebemodulation, parodontale
20
Gingiva, gerötete, geschwollene
73, 82ff
179
– Anstellwinkel
– Schärfen
Hepatitis
5
Kauflächenfissur
Kavitation
181
Keimzahl
24
– Befund, mikroskopischer
– experimentelle
Hilfsmittel
36f
– Parodontaler Screening Index
158ff, 213
42
Hirschfeld-Feile
Hoe Scaler
4f
– horizontaler
– vertikaler
Hubwinkelstück-Kopf
– Symptom
5
Hygienepaket
160ff
53, 55
Kürette
I
20f
Immunabwehr
5, 7
– Schärfen
193, 195ff
Infektionserkrankung
Goldman-Fox-Haue
83f, 181
Infektionsschutz
GOZ (Gebührenordnung für Zahnärzte)
Gracey-Kürette
101, 105ff, 112ff
– Abschrägung der Schneide
– Anstellwinkel
– Benennung
109ff, 113ff,
117ff,
– Charakteristika
– Führung
– Schleifen
119
– Übungsbeispiel
Leitkeim
106ff,
Loe, Harald
Interleukin-1-Polymorphismus
Test
73ff
J
64f, 78f, 81
Jacquette-Scaler
85ff, 105
254
6f, 11
3
16, 48ff
Matrix, extrazelluläre
79f
Meißel
2
73, 81f, 211f
– Adaptation
250ff
202 f
140
Matrix-Metallo-Proteinase (MMP) 7
179
– Anstellwinkel
84f, 215ff
Grunduntersuchung, parodontale
Gumminapf
Magnetfeld
Markerkeim
183ff
– – mit Handinstrumenten
M
48
Makroretention
183ff
– supragingivale
4
Makrophagen
288
82, 84f, 87ff
– subgingivale
130f
194ff
3, 161
Interleukin-1-Polymorphismus-
211f
Grobdepuration
47f
48ff
Lipopolysaccharide (LPS) 7
192ff
Interdentalraumpflege
Gracey-Prophylactic-Kürette
– Rechtwinkelstellung
53ff
193
Lichtreflexionstest
145f
indikationsabhängige
119ff
127ff
– Parallelstellung
Lebensstil
168ff
186
133f
Instrumentenbewegung,
126f
Gracey-Kürvette
105, 186ff
Lateraldruck
129ff
kontrollierter
134, 136
– Sonderform
76, 100ff, 254
– Anstellwinkel
Langzeitbetreuung
145f
Instrumentenandruck,
119
Langer-Kürette
– Schärfen
170f, 179ff
– Zwischenreinigung
113, 115ff
– Krümmung der Schneide
140, 143, 216
202 ff
– Anwendungsbereich
112
73ff
– Haltung, sichere
180
– Formgebung
192ff
78
– Desinfektion
188
– Benutzung der Schneidekante
– Charakteristika
Lamineereinsatz
– Bestimmungsmerkmal
76, 188ff
– Anwendungsbereich
Lamellenschwinger
170ff
– Arbeitsbewegung
117
L
144ff
211ff
– Abstützung
112
2
31f, 82
– Ultraschall-Scaling
Instrument
287f
Gracey, Clayton
– – Vorgehen
182ff
132ff, 138
Individualprophylaxe (IP) 4, 40
158ff
– Instrument
32
180
– Anstellwinkel
Glättungsbewegung
Griff
20
77, 87ff, 254
– Adaptation
13
Gingivoparodontitis, ulzerative
– Schärfen
10f
Kreuzkontamination
20
Glätten
16
Krankheitsaktivität
– ulzerierende, nekrotisierende (NUG)
47f
13
Knochentasche
38
– unspezifische
7, 12
– – Parodontitis-Risiko-Profil
82
9
7, 9
2f, 36ff, 213
Knochenabbau, alveolärer
160ff
86, 180
– reversible
– Therapieplan
Keyes, Paul
– maschinell betriebene
4f
– plaqueinduzierte
140f
214
50
Keratinozyten
Herzschrittmacher
Gingivitis
142
Keimverminderung
131f
74f
3
49
– Schärfen
131
Messsonde
27
181
Metronidazol-Paste
Mikroretention
Miswak
146
2
19f
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301
302
Sachverzeichnis
Mitarbeiter, qualifizierter
– Parodontaler Screening Index
285
– Risikofaktor
Multiple Burst 17f
Mundgeruch
– Sekundärprophylaxe
21
Mundhygiene
– Verlaufskontrolle
4f, 9, 36ff
– parodontalprophylaktische
19f
45
Qualitätsmanagement,
praxisinternes
Parodontitis-Risiko-Diagnostik
Parodontitis-Risiko-Profil
Mundhygienepaket
– Indikation
Mundspiegel
Mutans Streptokokken
144
– Befunderhebung
– Indikation
161
– Ziel
288
töse
Naber-Sonde
23, 37, 41ff R
43f
49
Radiotracer Enamel Abrasion (REA) 201
45
Random Burst 25, 17
Natriumhydrogencarbonat
– Air Polishing
Newton
36f, 161, 201
206, 209
29
27
Recall 13, 288
Patienteninformation
34
Recall-Karte
2f
209
Perlit
Reinigungszone
12
Reversibilität
Plaque
176f, 246f, 279ff
176, 236ff, 269 ff
Parodontaldiagnostik
33ff
Rivanol
193, 196f
44
Rootshape-Feile
– stoffwechselaktive
– subgingivale
14f
S
4f, 16, 152
2f
16
Salbe, tetracyclinhaltige
Plaqueentfernung
Sauerstoff 21
Parodontaler Screening Index (PSI) 40ff
– häusliche
Scaler
Parodontalkürette
– subgingivale
– Grunduntersuchung
40ff
73
Parodontalscreening
5
209
50
179f
– Anstellwinkel
181f
Parodontalsonde
24, 27ff
Plaquehypothese
– Anwendungsbereich
– Anstellwinkel
181
– spezifische
– flexibler
159
4f
– gerader
133
33, 35, 50
– Schärfen
– Desinfektion
– unspezifische
31f
– farblich kodierte
Parodontalstatus
Plaqueprobe
42
Polierkörper, rotierender
32f, 40
Parodontaltherapie
Polierpaste
20
– Behandlungsergebnis
– initiale
16, 48
Politur, selektive
– nach Paul Keyes
36ff
– – Hilfsmittel
– weiterführende
13
– – Vorgehen
Parodontax
– aggressive
158ff
– Stroke
213
Schaber
36f
16, 20, 49f
Prophylaxepersonal, qualifiziertes
Proxoshape-Feile
– Behandlungssystematik
Pseudomembran, gelbbräunliche
5, 13f
14, 36f
– – irreversible
– – Therapieplan
– Keimnachweis
9
38f
49f
Schaft
59,
12f
Pseudotasche
161f
5
Schaftabwinkelung
76
76
77
Schallgerät, druckluftbetriebenes
143
PSI (Periodontal Screening Index) 40ff
Schärfen
131ff
Pulver-/Wasserstrahlgerät
– Fehler
137ff
206ff
Pulver-/Wasserstrahlreinigung
– Kontraindikation
5, 7
74ff, 113
Schaftstärke
20
208
65, 283
80f
179
Schadstoff, bakterieller
Schaftlänge
– Behandlungsbedürftigkeit 43ff
– – Befund
– Wirkungsgrad
285
39
194, 196
73, 77ff
– Gebrauchskontraindikation
16, 49f
Prophylaxenpasten-Index (PPI) 199
– – Therapieplan
20
193ff
Scaling-Zone
202ff, 283
Prevotella intermedia
15ff
– – Befund, mikroskopischer
– chronische
– maschinelles
65, 199
Porphyromonas gingivalis
Parodontitis
133
Scaling
Politurnapf 212
157
204
81f
132f, 138
– sichelförmiger
161, 199ff, 212f
Polierstreifen, handgeführte
152
13
– Wirksamkeit
160
21
77ff, 211f
– Adaptation
Plaqueentnahme, subgingivale
49
161ff
3
– Zusammensetzung, bakterielle
22ff
39
Root Planing
1ff
– supragingivale
Parodont 4ff
53ff
170ff
– Risikofläche
Palmar-up-Rest
194
194
Ringfinger-/Mittelfingerdrehpunkt
201
Planing Stroke
Palmar-down-Rest
159, 163
Phasenkontrastmikroskop
P
53ff
Reinigungsbewegung
27f
12
54f
Recall-System
PER-IO-TOR-Einsatz
84f, 181
Reattachment, bindegewebiges
146
Periostat Roben
74
13
Paste, antibakterielle
Perio-Probe
Orban-Haue
201
Parodontopathie, Klassifikation
Perio-Polishing
Orban-Griff
13f, 47f
RDA (Radiotracer Dentin Abrasion) 199,
Perikymatien
O
Rauchen
9, 12
Parodontometer
30f
285 f
84f
46ff
Parodontitistherapie, medikamen-
N
Quetin-Haue
49
Parodontitis-Risiko-Protokoll
178
Mundspülung, antibakterielle
Q
45
Mundhygienedefizit 13
53, 55
42
13f, 46f
Schleifbewegung
137f
Schleifen, Checkliste
137
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
141,
Sachverzeichnis
Schleifkörper
T
129f, 158
– diamantierter
– rotierender
Schleifstein
160
Tannerella forsythensis
129ff
Schleiftechnik
132
töse
Taschentiefe
Schmelz-Zement-Grenze
24, 26
74, 77f, 113
Tastbewegung
Tetracycline
181ff
– Aufschleifen
129ff
Schneidekantenwinkel
87f, 131f
W
Wasserstoffperoxid
192f
– Wirkung
9
– in Zahnpasta 36f
Therapieplanung
Weiterbildung, duale
288
Trägersystem, antibakterielles
138f
Treponema denticola
Screening
41
Trichomonaden
146
16, 49f
36
29
cyclin) 12
WHO-Sonde
6f
Wiederbestell-System
140f, 152,
U
13, 53ff
Wurzelanatomie
60ff
Wurzelglättung
44, 162
47, 59
Wurzelquerschnitt
Slimline-Ultraschalleinsatz
285f
27f
Wurzellänge
Sharpey'sche Faser
21, 31f, 214
38
TFI (Through-Flow-Inserts) 147ff
Turgor
139f
59
– falscher
SDD (subantimikrobiell dosiertes Doxy-
199, 208
Vibrationsscaling, subgingivales
38
24, 26f, 38f
– Instrumentierung
Schneidekante
Verfärbung, exogene
145
Taschenspülung
tive 208
– Anstellwinkel
16, 49f
Taschenbehandlung, medikamen-
Schmelzreifungsphase, posterup-
Schneide
V
159f
Wurzelreinigung
60ff
152, 163, 189
212
– Adaptation
156f
– Anstellwinkel
– gerader
Ultraschalleinsatz
156
153f
– Indikation
– hakenförmiger
156
153ff
– rechts abgewinkelter
– rechteckiger
152ff
– Arbeitsdruck
– subgingivaler
29
– Infektionsschutz
– einwurzeliger
59ff, 105
– mehrwurzliger
150f
140, 148ff
– supragingivaler
31f
Z
Zahn
148f
149f
– spitz zulaufender
20, 24, 26ff
153f
148
– meißelförmiger
– links abgewinkelter
Sondierung
211f, 221
– Anwendungsbereich
61f, 64, 105
Zahnarzthelferin, weitergebildete
105
147f
Ultraschallgerät 139ff, 157
Zahnbelag
– Messpunkt 32f
– Kavitationseffekt
Zahnbürstenandruck
– PSI-Index
– magnetostriktives
41
142f
140f, 143
5, 7
Zähneputzen
193
4
Sondierungssonde s. Parodontalsonde
– piezoelektrisches
141, 143
Zahnextraktion
Sondierungstechnik,
– Reinigungseffekt
141f
Zahnfleischpapille, gerötete
standardisierte
29f
– Spüleffekt
Sondierungstiefe
46f
Ultraschall-Scaling
Speichel
2
Zahnfleischsaum
143
Spirochäten
20, 36
– Grifftechnik
Sprayschutz
145
– Infektionsschutz
Spülkanüle
38
– subgingivales
Spüllösung
145f
– – Arbeitsbewegung
20, 144
– subgingivale
Standardabstützung
Standard-Gracey-After-Five
126
Standard-Gracey-Extra-Rigid-Kürette
110ff
– Vorteil
156
156
126f
Standard-Gracey-Prophylactic-Kürette
158
105ff, 211f
87ff, 254
– Anstellwinkel
96ff, 182ff
– Anwendung
– Charakteristika
– Schärfen
109f
Standard-Gracey-Rigid-Kürette
126
81
3
119
15ff
– – unspezifische
4
11
– Sondierung
24, 26ff
– Zerstörung
9
Zahnladen
55ff
Zahnpasta
36f, 39, 200
Zahnpflege
133f
19
– intrasulkuläre nach Bass
88, 97
– Schneidekantenlänge
– Übungsbeispiel
Stoßbewegung
99f
96, 98
– Schneidekante
106f,
19
– Reizantwort
– Selbstzerstörung
Universalkürette
– Griffstellung
– Reinigung
– – spezifische
140, 147ff, 216ff
– Anwendung, klinische
Standard-Gracey-Mini-Five
Sulkus
139, 148ff, 250 ff
– supragingivales
222, 243 ff, 260ff
5f
– Festigkeit 19
– – Grifftechnik
38f
55ff
Zahnhalteapparat
144ff
– Nachteil 158
9f
156
Zahngesundheit
151
206
Spülung
– tiefe
151
Zahnreinigung
99
89ff
Unterarm-Hand-Hebel
– professionelle (PZR)
– – Abrechnung
171f, 196
5
52ff
4f, 38f
288
– – Arbeitsablauf 214ff
– – Behandlungsaufwand
Sustained Delivery Devices 146
20
3
Zahnfleischtasche
– Arbeitsbewegung
Spraystrahl
127
– – Behandlungsschritte
– – Gesprächsbeispiel
– – Hilfsmittel
65f
64ff
69f
158ff
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
59,
303
304
Sachverzeichnis
Zahnreinigung
Zahnseide
3, 37
– Makroretention
– professionelle (PZR)
Zahnstein
13, 15, 64
– Politur
– – Instrumente
72ff, 211ff
– – Patientenmerkblatt
– – Taschentiefe
– punktuelle
Zahnsteinentfernung
66ff, 69
59ff
Zahnverlust
202
Zahnschmelz, Wachstumslinie
64, 148
47
– Bakterienmasse
Zahnzwischenraumpflege
Zirkonium-Silikat
Zugbewegung
Zytokine
3
3, 161
201
197
Zungenschaber
Zahnzwischenraum
2f
66, 69
148, 287
– supragingivale
206
Zahnreinigungsbürste
– subgingivale
3
203 f
9, 19
7
– bakterielle
2
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
144
5 Professionelle Zahnreinigung mit professionellem Handwerkszeug
Klinisches Arbeiten mit
Ultraschall-Scalern
Infektionsschutz
Infektionsvermeidung begleitet die PZR! Wenn der Infektionsschutz an dieser Stelle im Zusammenhang mit dem
Ultraschall-Scaling vorgestellt wird, heißt das nicht, dass
er nicht ebenso im Rahmen der instrumentellen und/oder
maschinellen Zahnreinigung zwingend erforderlich wäre.
Das Ultraschall-Scaling macht wegen seines Sprühnebeleffekts neben der intraoralen Infektionskontrolle zusätzliche Maßnahmen zur Vermeidung einer bakteriellen Umfeldkontaminierung notwendig.
Der Infektionsschutz ist prinzipiell vor, während und nach
der PZR angezeigt. Entsprechend ist er in den nachfolgenden Grundsätzen gegliedert.
Grundsatz 1: Vor dem Behandlungsbeginn
für Infektionsschutz sorgen
Vor jeder PZR ist für eine wirkungsvolle Infektionskontrolle zu sorgen! Sie schützt Patient wie Behandler und
vermeidet die bakterielle Arbeitsplatzkontamination.
Die erste Schutzmaßnahme besteht in einer deutlichen
Absenkung der Bakterienzahl in der Mundhöhle. Dazu
splt der Patient seinen Mund vor Behandlungsbeginn für
mindestens 30 Sekunden mit einer antibakteriellen Spüllösung wie CHX 0,2%ig, Listerine oder vergleichbaren Präparaten. Studien zeigen, dass die 30-Sekunden-Mundspülung die Bakterienzahl im Tröpfchen-Sprühnebel (Aerosol) des Ultraschalls um ca. 90% reduziert (Abb. 5.155 u.
5.156). Die Spülzeit kontrolliert der Patient anhand einer
medizinischen Laboruhr. Sie steht vor ihm auf dem
Schwebetisch der Behandlungseinheit.
Neben der antibakteriellen Spülung sind allgemeine Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:
Abb. 5.155 u. 5.156 Eine Mundspülung von mindestens 30 Sekunden mit 0,1–0,2%igem Chlorhexidindigluconat (CHX) setzt die bakterielle Umfeldbelastung durch Aerosole um ca. 90% herab. Antibakterielle Mundspülungen sind vor jeder professionellen Zahnreinigung eine wichtige Schutzmaßnahme (Logothetis et al. 1995): (1)
Gesichtsschutz des Behandlers; (2) Ablagefläche 12.00-Uhr-Behandlerposition, Abstand vom Referenzpunkt: 60 cm; (3) Ablagefläche 13.00-Uhr-Behandlerposition, Abstand vom Referenzpunkt:
60 cm; (4) und (5) Kontrollflächen, Abstand vom Referenzpunkt:
1 m.
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
Klinisches Arbeiten mit Ultraschall-Scalern
• Die Kleidung des Patienten ist mit einem Umhang abgedeckt.
• Der Patient trägt eine Schutzbrille mit einem Seitenschutz an den Brillenbügeln.
• Der Behandler schützt sein Gesicht mit einer Gesichtsmaske, die Mund und Augen abdeckt. Die Gesichtsmaske sollte eine hohe bakterielle Filterleistung aufweisen (Abb. 5.157). Ein hervorragendes und preiswertes
Beispiel hierfür ist die Visiermaske für Mund, Nase, Augen (Vertrieb: Peppler GmbH & Co. KG, Gießen).
• Während der klinischen Arbeit sorgt eine wirksame
Absaugtechnik für eine minimale Aerosolbelastung des
Behandlungsbereichs. Das Absaugen ist optimiert, wenn
die Öffnung der Absaugkanüle im Ausfallwinkel des am
Zahn reflektierten Sprays steht.
Einen zusätzlichen Sprayschutz erreicht der Behandler,
wenn die Finger seiner linken Hand oder der Mundspiegel
die Lippen im jeweiligen Behandlungsgebiet so abhält,
dass sie einen Trog bilden. Die Trogbildung verhindert
zusammen mit einer wirkungsvollen Absaugung eine
infektiöse Spraybelastung für Patient und Behandler.
Grundsatz 2: Während der Behandlung für
Infektionsschutz sorgen
Im Verlauf einer PZR werden die Schneiden von Scalern
und Küretten ständig durch Zahnbeläge, Konkrementschollen und infizierten Wurzelzement verschmutzt. Um
während der Behandlung Übertragungen von infektiösem
Material von einem Parodont auf das andere zu vermeiden, ist die Zwischendesinfektion und Reinigung der bakteriell kontaminierten Schneiden von Zahn zu Zahn zwingend erforderlich! Sie lässt sich einfach durch wechselnde
Tauchbäder in 2 mit desinfizierenden Lösungen gefüllten
Gläsern erreichen.
Zwischenreinigung: Im ersten Glas befindet sich 3%iges
Wasserstoffperoxid. Im zweiten Glas eine 0,2%ige CHXLösung. Taucht man die belagsbedeckte Instrumentenschneide in das erste Glas, löst der aufschäumende Sauerstoff des Wasserstoffperoxids die lose, der Schneide angehaftete Plaque. Ein Zellstofftupfer reibt noch verbliebene
Verschmutzungen ab (Abb. 5.158a u. b).
Desinfektion: Die Desinfektion der Schneide geschieht
im zweiten Glas. Die CHX-Lösung macht das vorgereinigte
Instrument keimfrei. Arbeitet man mit Küretten, empfiehlt es sich, 1 Tropfen der CHX-Lösung mit dem Instrument aufzunehmen und in die Zahnfleischtasche des Zahnes fließen zu lassen, der als nächster kürettiert werden
soll (Abb. 5.158c). Die einfache Schutzmaßnahme verstärkt die Sicherheit, die Wurzelreinigung in einem antibakteriell vorbehandelten Milieu durchzuführen.
Grundsatz 3: Nach der Behandlung für
Infektionskontrolle sorgen
Die peinlich genaue Reinigung der Wurzeloberfläche ist
unbestritten die erste und wichtigste Voraussetzung zur
Abb. 5.157 Der Gesichtsschutz hilft mehr als nur ein Mundschutz.
Seine bakterielle Filterleistung und der Augenschutz minimieren die
persönliche Infektionsgefährdung, sich z. B. an Tuberkulose anzustecken.
Heilung und Regeneration parodontalen Gewebes. Trotz
ihres hohen therapeutischen Stellenwerts erreicht die instrumentelle Wurzelreinigung nicht immer das Ziel, infektionsfreie und damit gewebsverträgliche Wurzeloberflächen zu schaffen. Über die Schwierigkeiten, die taschenbezogene Zahnwurzel vollständig von ihren bakteriellen Ablagerungen zu befreien, berichten viele Autoren.
Ihre Untersuchungen an instrumentell gereinigten Zähnen hatten ernüchternde Ergebnisse. In den wenigsten
Fällen fanden sich Zahnwurzeln, die infektionsfrei waren.
Vor diesem Hintergrund ist die unterstützende medikamentöse Taschenbehandlung mit antibakteriellen Präparaten nach subgingivalem Scaling eine wichtige therapieergänzende Maßnahme. Für die Anwendung lokal
wirksamer Chemotherapeutika bietet sich als internationaler Goldstandard CHX als 0,12%ige (USA) oder 0,2%ige
Spüllösung an. Die Spüllösung lässt sich problemlos mit
Einmalspritzen, die stumpfe Spüldüsen tragen, in die
Zahnfleischtasche applizieren (Spülkanüle, Gauge 25,
Æ 0,5, Kerr/Hawe).
Die antibakterielle Wirksamkeit einer Taschenirrigation
mit desinfizierenden Präparaten ist nur von kurzer Dauer.
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
145
146
5 Professionelle Zahnreinigung mit professionellem Handwerkszeug
a
c
b
Abb. 5.158a–c Die Zwischenreinigung in 3- oder 7%igem Wasserstoffperoxid, die Tauchdesinfektion in Chlorhexidindigluconat (Abb.
5.158a) und der Tropfen CHX, der in das Parodont des anschließend
zu reinigenden Zahnes fließt (Abb. 5.158c), sind Schutzmaßnahmen, die eine Verschleppung von Mikroorganismen von Zahnhalte-
apparat zu Zahnhalteapparat durch eine plaqueverschmutzte Instrumentenschneide verhindern können. Ein Zellstofftupfer reinigt
die Beläge, die nach der Zwischenreinigung im Wasserstoffperoxid
noch lose der kontaminierten Instrumentenschneide anhaften (Abb.
5.158b).
Der hohe parodontale Austausch des Sulkus- bzw. Taschensekrets von ca. 40 Mal pro Stunde (parodontale
Clearance) sorgt dafür, dass die antibakterielle Wirkkonzentration mit jeder Minute um 50% abnimmt. Nach wenigen Minuten ist sie nicht mehr nachweisbar.
Gleiches trifft für weitere Spüllösungen zu wie 1,5%iges
Wasserstoffperoxid (H2O2), Povidon-Jod 7,5%ig (Betaisodona); für die subgingivale Anwendung in einer Verdünnung von 1 Teil Betaisodona und 4 Teilen H2O2 (3%ig) oder
für Rivanol unverdünnt.
Anders als Spüllösungen mit kurzer Wirkungsdauer können antibakterielle Trägersysteme wie Pasten und Gele
ihre Wirksamkeit über einen längeren Zeitraum in der
Zahnfleischtasche aufrechterhalten. Die Trägersysteme
unterscheiden sich in 2 Gruppen. Zum einen in Arzneimittel, die ihre Wirkstoffkonzentration nicht in gleichmäßig kontrollierter Dosierung abgeben, sog. „Sustained Delivery Devices“ (engl.: sustained, nachhaltig; delivery, Abgabe; device, Gerätschaft, Mittel). Zu ihnen zählen:
• Metronidazol-Paste (Elyzol),
• Chlortetracyclin-Paste (Aureomycin-Paste),
• Chlorphenol-Kampher-Menthol-Lösung,
• ChKM-Paste.
Die zweite Gruppe der Trägersysteme sind antibakterielle
Arzneimittel mit einer längerfristig und gleichmäßig kontrollierten Abgabe ihres Wirkstoffs, sog. „Controlled Delivery Devices“. Hier dominiert ein hochwirksamer Chlorhexidin-Chip mit 34%iger CHX-Konzentration den Markt:
der Perio-Chip (Dexcel Pharma). Seine Anwendung ist
ausschließlich zur Desinfektion von Zahnfleischtaschen
ab 5 mm Taschentiefe angezeigt.
MERKE
Der antibakterielle, medikamentöse Infektionsschutz begleitet die PZR. Schutzmaßnahmen, um
die Übertragung bakterieller Infektionsursachen
von Zahn zu Zahn oder in den menschlichen Organismus zu vermeiden, sind vor, während und
nach der Behandlung zu ergreifen!
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
Klinisches Arbeiten mit Ultraschall-Scalern
Abb. 5.159 Das Sortiment verschiedener
Ultraschalleinsätze.
Supragingivales Ultraschall-Scaling
Das Sortiment der Ultraschalleinsätze ist vielfältig. Der
führende Hersteller für Ultraschallgeräte DENTSPLY/De
Trey empfiehlt allein 10 Einsätze für die supra- wie subgingivale Ultraschall-Reinigung (ohne Slimline-Einsätze)
(Abb. 5.159). Die nachstehende Auswahl beschränkt sich
beispielhaft auf die Einsätze dieses Herstellers sowie auf
ihre klinisch gebräuchlichsten Formen.
Ultraschalleinsätze lassen sich 3 Anwendungsbereichen
und Indikationen zuordnen:
• Ultraschalleinsätze nur für die supragingivale Anwendung zur Grobdepuration und Feindepuration,
• Ultraschalleinsätze für die supra- und subgingivale
Anwendung zur Feindepuration,
• Ultraschalleinsätze allein für die subgingivale Grobreinigung im Rahmen der PZR, der initialen Parodontaltherapie und der konservativen Parodontaltherapie.
Abb. 5.160
Auswahl der supragingivalen
Ultraschalleinsätze
Die Auswahl der Ultraschalleinsätze für das UltraschallScaling richtet sich nach den Mundhygienedefiziten des
Patienten. Für die Entfernung massiver Zahnsteinablagerungen finden breitere Ultraschalleinsätze Verwendung
(Grobdepuration). Für die Feindepuration von kleinsten
Mineralisationen eignen sich schlankere Formen. Sie sind
auch für das subgingivale Ultraschall-Scaling in flachen
Zahnfleischtaschen geeignet.
Die nachstehende, nicht vollständige, aber nach Praktikabilitätsgesichtspunkten ausgewählte Zusammenstellung
von Ultraschalleinsätzen ordnet diese nach ihrer Indikation und ihren Anwendungsbereichen. Die dabei von
DENTSPLY/De Trey benutzte Abkürzung TFI steht für
„Through-Flow-Inserts“: Wasserspülung durch die Einsätze.
Biberschwanz-Form (TFI-3) (Abb. 5.160 u. 5.161)
Der beliebte „Biberschwanz-Einsatz“ entfernt starke
Zahnsteinablagerungen an bukkalen und lingual/palatina-
Abb. 5.161
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147
148
5 Professionelle Zahnreinigung mit professionellem Handwerkszeug
Abb. 5.162
Abb. 5.163
len Zahnflächen im Seitenzahnbereich und allen weiteren
zugänglichen Zahnflächen einschließlich Frontzahnbereich. Er wird nur mit seiner Spitze eingesetzt, nicht mit
den Seitenflächen oder der Stirnfläche. Für die supragingivale Zahnsteinentfernung ist der Biberschwanz-Einsatz
die gebräuchlichste Form. Die Spitze des Einsatzes steht
im Anstellwinkel von 15° zum Zahn. Mit vertikalen Bewegungen und sehr leichtem Andruck werden starke, oft
dunkel verfärbte Mineralisationen vom Zahnschmelz abgesprengt.
• Arbeitsfläche: Spitze des Einsatzes
• Anstellwinkel: 15° zur Zahnoberfläche
• Anwendungsbereich: bukkale und lingual/palatinale
Zahnflächen im Seitenzahnbereich und an allen weiteren zugänglichen Zahnflächen einschl. Frontzahnbereich
Haken-Form (TFI-7) (Abb. 5.162 u. 5.163)
Zahnstein in engen Zahnzwischenräumen ist mit dem
hakenförmigen Ultraschalleinsatz TFI-7 zu erreichen. Mit
federleichtem Andruck und ziehenden oder stoßenden
Bewegungen lassen sich die Auflagerungen besonders
aus lingual/palatinaler Richtung entfernen. Die Spitze
des Einsatzes ist seine Arbeitsfläche.
• Arbeitsfläche: Spitze des Einsatzes
• Anstellwinkel: nahe 0° zur Zahnoberfläche
• Anwendungsbereich: supragingival in engen Zahnzwischenräumen
Supra- und subgingivales
Ultraschall-Scaling
Entlang des Zahnfleischsaumes und in den zugänglichen
Bereichen flacher Zahnfleischtaschen von weniger als
4 mm lassen sich schlanke Ultraschalleinsätze zur suprawie zur subgingivalen Belagsentfernung verwenden.
Ihr Arbeitsteil ist die Spitze des Einsatzes. Er steht in
einem flachen Anstellwinkel von weniger als 15° zum
Zahn. Die subgingivalen Arbeitsbewegungen bestehen
aus sich überlappenden senkrechten, waagerechten wie
pinselnden Streichbewegungen.
Ultraschalleinsätze, die den supra- wie subgingivale Übergangsbereich des Zahnfleischsaumes erfassen, dürfen
nicht für das tiefere subgingivale Ultraschall-Scaling in
mittleren bis tiefen Zahnfleischtaschen eingesetzt werden. Hierfür sind ausschließlich die Slimline-Einsätze zu
verwenden.
Auswahl der supra- und subgingivalen
Ultraschalleinsätze
Für die supra- wie subgingivale Zahnreinigung bis in flache Zahnfleischtaschen können folgende Einsätze empfohlen werden:
Meißel-Form (TFI-1) (Abb. 5.164 u. 5.165)
Der grazile, meißelähnlich ausgeformte Ultraschalleinsatz
ist für die Entfernung supra- wie subgingivaler Mineralisationen an Approximalflächen im Front- und Seitenzahnbereich gestaltet. Mit sehr leichtem Andruck wird die
Spitze des Einsatzes mit horizontalen Bewegungen
durch den Zahnzwischenraum geführt. In flachen Zahnfleischtaschen reinigt er mit vertikalen Bewegungen die
Zahnwurzeln. Der Anwendungsbereich ist auf die Frontzähne und Prämolaren begrenzt.
• Arbeitsfläche: Spitze des Einsatzes
• Anstellwinkel: nahe 0° zur Zahnoberfläche
• Anwendungsbereich: Approximalflächen der Frontzähne und Prämolaren
Schlanke Biberschwanz-Form (TFI-9)
(Abb. 5.166 u. 5.167)
Der schlanke Biberschwanz erlaubt nicht nur die supragingivale Zahnsteinentfernung. Seine schmale Spitze kann
auch subgingival in flachen Zahnfleischtaschen Mineralisationen absprengen. Der über einen feinen Kanal unmittelbar auf die Spitze gelenkte Wasserspray sorgt für gute
Hellwege, Die Praxis der professionellen Zahnreinigung & Ultraschall-Scaling (ISBN 9783131312839),
© 2007 Georg Thieme Verlag
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