ORIGINALARBEIT / ORIGINAL ARTICLE A. Jüngling1, S. Berger2, I. Goddon2, J. Kühnisch3, R. Heinrich-Weltzien4 Ist der Test Clinpro Cario L-Pop zur Bestimmung des Kariesrisikos in der zahnärztlichen Reihenuntersuchung geeignet? Is the chairside test Clinpro Cario L-Pop suitable for caries risk assessment in the dental public screening? Hintergrund: Der Clinpro Cario L-Pop (CCLP) ist ein „chairside”-Schnelltest, der anhand der Milchsäurebildungsrate in der Zungenmikroflora das individuelle Kariespotenzial eines Patienten bestimmt. Ziel der vorliegenden Studie war es, den CCLP auf seine Einsatzmöglichkeit in der zahnärztlichen Reihenuntersuchung zu prüfen. Methoden: 300 8-, 10- und 12-jährige Schüler des Ennepe-Ruhr-Kreises nahmen an einer Querschnittsuntersuchung teil; bei 73 der 8-Jährigen konnte ein einjähriges Kariesmonitoring durchgeführt werden. Der Kariesbefall wurde nach WHO-Standard erhoben; initial kariöse Läsionen der ersten bleibenden Molaren wurden nach Ekstrand et al. [5] erfasst. Ergebnisse: In der Querschnittsuntersuchung wurde ein „hohes” Kariespotenzial bei 48,5 % aller Schüler ermittelt und war damit der signifikant am häufigsten registrierte CCLP-Befund (p ≤ 0,001). Das ermittelte Kariespotenzial korrelierte nicht mit der Kariesprävalenz und dem Kariesbefall der 8- bis 12-Jährigen sowie der auf Kavitationsniveau ermittelten Kariesinzidenz erster bleibender Molaren der 8-Jährigen nach einem Jahr. Die Progression der Initialkaries erster bleibender Molaren zeigte hingegen eine deutliche Assoziation zum Kariespotenzial. Die Kariesrisikobewertung mit dem CCLP in Ergänzung der nach WHO-Standard durchgeführten zahnärztlichen Reihenuntersuchung erwies sich als ungeeignet. Schlussfolgerung: Die Anwendung im Rahmen der Individualprophylaxe scheint sinnvoll, da hier auch initial kariöse Läsionen einem Kariesmonitoring unterzogen werden. Background: The Clinpro Cario L-Pop (CCLP) is a chairside-rapid test to determine the individual caries potential based on the lactic acid formation rate of the microbial flora on the tongue. The aim of the present study was to test the CCLP in the dental public screening. Methods: 300 8-, 10- and 12-year-old school children of the Ennepe-Ruhr-disrict take place in the first examination. A one year caries monitoring was performed in 73 8-year-olds. Caries experience was scored by using WHO standard criteria. The initial lesions of the first permanent molars were scored with the diagnostic system of Ekstrand et al. [5]. Results: In the cross section examination 48.5 % of the school children showed a „high” caries potential, which was statistically significant the most often registered CCLP-result (p ≤ 0,001). The caries potential did not correlate with caries prevalence and experience in 8- to 12-year-olds, as well as the caries incidence of the first permanent molars of 8-year-olds after one year. The caries progression of initial lesions of the first permanent molars was associated with the caries potential. The CCLP could not be recommended for the caries risk assessment in the dental public screening based on scoring of cavitated caries lesion. Conclusion: The CCLP seems to be useful in the individual preventive care where a caries monitoring of the initial lesions is more common. Keywords: Clinpro Cario L-Pop; lactic acid; caries risk; screening; caries experience; first molars Schlüsselwörter: Clinpro Cario L-Pop; Milchsäure; Kariesrisiko; Reihenuntersuchung; Kariesbefall; erste Molaren 1 Zahnarztpraxis, Rudolstadt Kinder- und Jugendzahngesundheit, Fachbereich Soziales und Gesundheit, Ennepe-Ruhr-Kreis Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Ludwig-Maximillians-Universität München 4 Poliklinik für Präventive Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde am Universitätsklinikum Jena DOI 10.3238/OPKZH.2010.0168 2 3 168 © Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde 32 (2010) 4 A. Jüngling et al.: Ist der Test Clinpro Cario L-Pop zur Bestimmung des Kariesrisikos in der zahnärztlichen Reihenuntersuchung geeignet? Is the chairside test Clinpro Cario L-Pop suitable for caries risk assessment in the dental public screening? 1 Einleitung Die Früherkennung von Kindern mit einem erhöhten Kariesrisiko ist eine zahnärztliche Herausforderung. In der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie entfielen auf 10,2 % der untersuchten 12-Jährigen 61,1 % aller DMFZähne ihrer Altersgruppe [17]. Diese so genannten „Kariesrisikokinder” bedürfen einer verstärkten zahnärztlichen Betreuung. In Reihenuntersuchungen erfolgt die Identifikation der Kinder mit einem erhöhten Kariesrisiko nach den Kriterien der DAJ [4]. Manifeste kariöse Schäden der Zahnhartsubstanz werden dabei der Kariesrisikoeinschätzung zugrunde gelegt. Neben dem manifesten Kariesbefall werden mikrobiologische und nicht bakterielle Speicheltests, deren Aussagekraft in der Literatur als unzureichend eingeschätzt werden [2, 3, 22, 23], zur Kariesrisikobewertung herangezogen. So verfügt die alleinige Bestimmung der Speichelkonzentration von Mutans-Streptokokken und Laktobazillen ohne Berücksichtigung anderer kariogener Mikroorganismen nur über eine begrenzte Möglichkeit der Kariesrisikoeinschätzung [3]. Der „chairside”-Schnelltest Clinpro Cario L-Pop (CCLP; 3M ESPE, Seefeld, Deutschland), der die Laktatkonzentration aus einer Biofilmprobe des Zungenrückens erfasst, gehört zu den jüngsten Entwicklungen kommerzieller Tests zur Kariesrisikoeinschätzung. Milchsäure (Laktat) als meist produzierte Säure [15, 20] wird bei diesem Test als Indikator für die metabolische Aktivität der kariogenen Mikroorganismen herangezogen [8]. Auf dem CCLPTeststäbchen befindet sich eine definierte Menge Saccharose, die während der Inkubationszeit im CCLP-Blister durch die kariogenen Mikroorganismen der Biofilmprobe zu Laktat metabolisiert wird. Im Reaktionsansatz (Blister) erfolgt mit Hilfe der Laktatdehydrogenase die Umwandlung von Laktat in Pyruvat und NicotinamidAdenin-Dinucleotid-Hydrogen (NADH), dieses geht in eine Kaskade von Redoxindikatoren unter Bildung eines blauen Farbstoffs ein. An der Blaufärbung der Teststäbchenspitze wird das Testergebnis abgelesen. Das so ermittelte Kariespotenzial beschreibt eine neue Messgröße in der Kariesfrüherkennung und © Deutscher Ärzte-Verlag, Köln ist als Säurebildungskapazität der Bakterien definiert. Nach Angaben des Herstellers erlaubt der Test eine Bestimmung der aktiven und passiven Phasen der Bakterien, die auf das aktuelle Kariesrisiko des Patienten schließen lassen. Die rechtzeitige Kariesrisikoanalyse und nachfolgende Prophylaxemaßnahmen sollen so die Initiation bzw. die Progression der Karies verhindern [1]. Die in der Literatur vorliegenden Untersuchungsergebnisse bescheinigen dem CCLP eine gute bis sehr gute (60–100 %) Reproduzierbarkeit [12, 19]. Veränderungen des oralen Milieus nach der Anwendung antimikrobieller Zahnpasta oder Mundspüllösungen wurden ebenfalls gut reproduziert [9, 19]. Um vergleichbare CCLP-Ergebnisse zu erhalten, forderten Erdogan et al. [7] die vom Hersteller empfohlene Notwendigkeit bzw. Einhaltung des Zähneputzens vor der Anwendung des CCLP [1] . Ziel der vorliegenden Studie war es, den „chairside”-Schnelltest CCLP in der zahnärztlichen Reihenuntersuchung hinsichtlich seiner Eignung zur Einschätzung des Kariesrisikos zu prüfen. 2 Probandengut und klinisches Vorgehen 2.1 Probandengut In die vorliegende Querschnittsuntersuchung wurden 300 8- bis 12-jährige Schüler im Rahmen einer erweiterten zahnärztlichen Reihenuntersuchung im Ennepe-Ruhr-Kreis (EN-Kreis) einbezogen. Der CCLP wurde bei den Schülern nach Aufklärung und schriftlichem Einverständnis der Eltern in der Untersuchung eingesetzt. Nach einem Jahr wurde ein Kariesmonitoring mit 73 der 8-Jährigen durchgeführt. 2.2 Durchführung des Kariesrisikotests CCLP Die Untersuchung der Schüler erfolgte nach dem Zähneputzen. Zur Bestimmung des Kariespotenzials wurden die Schüler in Vierergruppen aufgeteilt. Nach der Entnahme des Teststäbchens aus der Verpackungsfolie wurde der wattierte Kopf des Teststäbchens unter Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde 32 (2010) 4 leichtem Druck auf der herausgestreckten Zunge des Kindes flächig viermal hin und her gedreht, bis er vollständig mit Speichel durchfeuchtet war. Das Teststäbchen wurde für zwei Minuten im Reaktionsblister belassen. Die Erfassung des Kariespotenzials erfolgte nach seiner Entnahme durch den visuellen Vergleich mit der vom Hersteller kodierten Farbreferenzskala. Die Farbfelder 1–3 entsprechen einem „niedrigen”, die Felder 4–6 einem „mittleren” und die Farben 7–9 einem „hohen” Kariespotenzial. Jedes Testergebnis wurde mit dem schwarz markierten Kontrollstäbchen überprüft. Dazu wurde das Kontrollstäbchen in den zuvor für den Test verwendeten Blister geschoben, viermal gedreht und für zwei Minuten in der Flüssigkeit belassen. Das Kontrollstäbchen musste als Positivkontrolle den Farben 7–9 der Farbtafel entsprechen. War dies nicht der Fall, wurde der Test verworfen. 2.3 Klinische Untersuchung der Schüler Der Kariesbefall wurde von einer kalibrierten Jugendzahnärztin (S. B.) als zahnflächenbezogener d3–4mfs- bzw. D3–4MFS-Index nach WHO-Standard [24] erfasst. Die Untersuchung erfolgte im Zahnmobil (Mercedes-Benz Sprinter, Daimler Chrysler AG, Stuttgart, Deutschland), das mit einer zahnärztlichen Behandlungseinheit ausgestattet ist (1300HK, Ultradent, München, Deutschland), unter Verwendung einer Lupenbrille mit 4-facher Vergrößerung (Lactona, American Opticals, USA). Nach professioneller Zahnreinigung mit einem rotierenden Bürstchen (Miniature Prophy Brushes, Hawe Neos Dental, Bioggio, Schweiz) wurde der differenziert-visuelle Befund der okklusalen Fissuren und palatinalen bzw. bukkalen Grübchen erster bleibender Molaren nach dem von Ekstrand et al. [5] inaugurierten Kariesdiagnostiksystem (Tab. 1) erhoben. 3 Statistische Auswertung Zur Berechnung der klinischen Daten wurde das Programm Microsoft Excel 2000 (Microsoft, Redmond, WA, USA) und SPSS 15.0 (SPSS Inc., Chicago, Illinois, USA) für Windows verwandt. Für 169 A. Jüngling et al.: Ist der Test Clinpro Cario L-Pop zur Bestimmung des Kariesrisikos in der zahnärztlichen Reihenuntersuchung geeignet? Is the chairside test Clinpro Cario L-Pop suitable for caries risk assessment in the dental public screening? Abbildung 1 Darstellung der Zähne mit kavitierten kariösen Läsionen (D3–4T, Angabe in % der Gesamtzahl betroffener Zähnen) bei 8-, 10- und 12-Jährigen des EN-Kreises. Figure 1 Demonstration of teeth with cavitated caries lesion (D3–4T, in % of all cavitated teeth) in 8-, 10- and 12-year-olds of the EN-district. die klinischen Parameter d3–4mfs, D3–4MFS und D1–2S wurden Mittelwerte und Standardabweichung (SD) berechnet. Die zahnbezogene Häufigkeitsverteilung der D-Komponente des mittleren Kariesbefalls (D3–4S) wurde für die einzelnen Altersgruppen bestimmt. Zur statistischen Prüfung von gruppenbezogenen Unterschieden des Kariespotenzials bzw. des Zusammenhanges zwischen dem Kariesbefall und dem CCLP wurden der Chi-Quadrat-Test und der Randhomogenitätstest herangezogen; das Signifikanzniveau wurde mit p < 0,05 festgelegt. 4 Ergebnisse Die Kariesprävalenz und der Gesamtkariesbefall der in die Untersuchung einbezogenen Schüler kann Tabelle 2 entnommen werden. Die Kariesprävalenz wie auch der Kariesbefall im Befund bleibenden Gebiss stiegen stetig mit dem Alter der Schüler an, während beide Parameter im Milchgebiss infolge des Zahnwechsels abnahmen. Die Anzahl initial kariöser Läsionen der ersten bleibenden Molaren wies ebenfalls einen altersbedingten Anstieg auf (Tab. 2). Die zahnbezogene Verteilung der D-Komponente des Kariesbefalls der bleibenden Zähne (D3–4T) zeigte, dass Kavitationen in allen drei Altersgruppen nahezu vollständig auf die ersten bleibenden Molaren konzentriert waren (Abb. 1), sodass die weiterführende Untersuchung nach den Kariesdiagnostikkriterien von Ekstrand et al. [5] ausschließlich an den ersten bleibenden Molaren der 8- bis 12-jährigen Schüler durchgeführt wurde. Zähne mit einer Fissuren-/Grübchenversiegelung oder Füllung, die mehr als zwei Drittel des Fissurenreliefs betraf, wurden ausgeschlossen. 1928 Visuelles Erscheinungsbild Histologischer Befund 0 Gesund – keine oder leichte Veränderung in der Schmelztransluzenz nach > 5 Sekunden forcierter Lufttrocknung Keine Demineralisation 1 Weiße Opazität, sichtbar nur nach > 5 Sekunden forcierter Lufttrocknung Braune Opazität, sichtbar nur nach > 5 Sekunden forcierter Lufttrocknung Demineralisation bis zu 1 /2 der äußeren Schmelzschicht 2 2a Weiße Opazität, sichtbar ohne Lufttrocknung Braune Opazität, sichtbar ohne Lufttrocknung Demineralisation erfasst 1 /2 des Schmelzes bis zu 1/3 des Dentins 3 Lokalisierter Schmelzeinbruch (Mikrokavitation) in opakem oder verfärbtem Schmelz und/oder durchscheinende Grauverfärbung vom darunter liegendem Dentin Demineralisation bis zu 2 /3 des Dentins Kavitation in opakem oder verfärbtem Schmelz, mit freiliegendem Dentin Demineralisation bis ins innere Drittel des Dentins 1a Fissuren und Grübchen dieser Zähne konnten in der Basisuntersuchung differenziert-visuell beurteilt werden. 54 Fissuren und Grübchen zeigten Kavitationen (VB 4), weitere 1038 Zahnflächen wiesen visuell sichtbare Veränderungen (VB 1, 1a, 2, 2a und 3) in Form von initial kariösen Läsionen auf (Tab. 3). Das CCLP-determinierte Kariespotenzial der 8- bis 12-jährigen Schüler aus der Querschnittsuntersuchung wurde in der Tabelle 4 zusammengestellt. Die Testergebnisse von 30 Kindern konnten nicht mit in die Auswertung einbezogen werden, da von ihnen keine Positivkontrolle mit dem Kontrollstäbchen vorlag und der Test verworfen werden musste. Insgesamt 131 von 270 Kindern (48,5 %) zeigten ein „hohes” Kariespotenzial; dieses wurde in allen drei Altersgruppen statistisch signifikant (p ≤ 0,001) am häufigsten registriert (Tab. 4). Tabelle 1 Definition und histologischer Befund der differenziert-visuellen Kariesdiagnostikkriterien nach Ekstrand et al. (2001). 4 the different-visual caries diagnostic criteria defined by Ekstrand et al. (2001). n Initial kariöse Läsionen 170 Table 1 Definition and histological findings of © Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde 32 (2010) 4 A. Jüngling et al.: Ist der Test Clinpro Cario L-Pop zur Bestimmung des Kariesrisikos in der zahnärztlichen Reihenuntersuchung geeignet? Is the chairside test Clinpro Cario L-Pop suitable for caries risk assessment in the dental public screening? Abbildung 2 Vergleich des Kariespotenzials mit dem manifesten Kariesbefall bleibender Zähne (D3–4MFS) bei 8-, 10- und 12-Jährigen des EN-Kreises. Figure 2 Comparison of the caries potential and caries experience for permanent teeth in 8-, 10- and 12-year-olds of the EN-district. Anzahl (N) Alter ± SD d3–4mfs >0 d3–4mfs x ± SD D3–4MFS >0 D1–2S x ± SD D3–4MFS x ± SD erste Molaren 136 8 ± 0,6 77 % 9,4 ± 10,3 14 % 0,2 ± 0,6 2,9 ± 2,5 49 10 ± 0,7 47 % 4,0 ± 6,7 20 % 0,7 ± 1,8 3,5 ± 2,4 115 12 ± 1,3 22 % 0,8 ± 1,9 45 % 2,0 ± 3,5 3,9 ± 2,3 Tabelle 2 Kariesprävalenz (%) und Kariesbefall (d3–4mfs/D3–4MFS) des Gesamtgebisses sowie initial kariöse Läsionen (D1–2S) der Fissuren und Grübchen der ersten bleibenden Molaren von 8-, 10- und 12-jährigen Schülern des EN-Kreises. Table 2 Caries prevalence (%) and caries experience (d3–4mfs/D3–4MFS) of the whole denture and non-cavitated caries lesions (D1–2S) of the fissures and pits of the first permanent molars in 8-, 10- and Der Vergleich der CCLP-Ergebnisse mit dem nach WHO-Standard ermittelten Kariesbefall ließ keine Beziehung zwischen dem Kariesbefall und dem Kariespotenzial erkennen (Abb. 2). Bei den 8- und 10-Jährigen war der mittlere D3–4MFS-Wert bei Kindern mit einem „hohen” Kariespotenzial am niedrigsten und bei den 8- und 12-Jährigen mit einem „niedrigen” Kariespotenzial wurden die höchsten D3–4MFS-Werte registriert. Zudem konnte kein signifi- kanter Unterschied (p = 0,6) der CCLPBefunde zwischen Kindern mit kariösen und kariesfreien Gebissen aufgefunden werden (Abb. 3). Kariös betroffene Schüler hatten in 50 % der Fälle ein „hohes” Kariespotenzial und kariesfreie Schüler (d3–4mft und D3–4MFT = 0) in 45,3 %. In die Wiederholungsuntersuchung nach einem Jahr wurden nur die 8-Jährigen einbezogen, von denen 71,6 % (N = 73) an diesem Kariesmonitoring teil- 12-year-old school children of the EN-district. nahmen. Das Kariespotenzial von 35 Schülern (47,9 %) hatte sich innerhalb des Beobachtungszeitraumes nicht verändert (Tab. 5). Signifikante Unterschiede der CCLP-Befunde (p = 0,81) zwischen der Basis- und Wiederholungsuntersuchung wurden nicht beobachtet. Die auf Kavitationsniveau (D3–4S) ermittelte Kariesinzidenz der ersten bleibenden Molaren nach einem Jahr wurde in Relation zum CCLP-determi- Abbildung 3 Verteilung des CCLP-determinierten Kariespotenzials (%) in Bezug zum dichotomisierten Kariesbefall des Gesamtgebisses (d3–4mft und D3–4MFT) bei 8-, 10- und 12-Jährigen des EN-Kreises. Figure 3 Distribution of the CCLP determined caries potential (%) related to the dichotomised caries experience (d3–4mft and D3–4MFT) in 8-, 10- and 12-year-olds of the EN-district. d3-4mft und D3-4MFT > 0 d3-4mft und D3-4MFT = 0 Tabelle 3 Topographische Zuordnung und Häufig- VB Basisuntersuchung keitsverteilung des differenziert-visuellen Befundes Fläche 0 1 1a 2 2a 3 4 Gesamt Okklusal 241 40 60 59 333 80 27 840 Palatinal 289 25 22 33 135 24 7 535 Bukkal 306 47 9 42 100 29 20 553 Gesamt 836 112 91 134 568 133 54 1928 (VB) der Basisuntersuchung nach Ekstrand et al. (2001) der ersten bleibenden Molaren 8- bis 12- © Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde 32 (2010) 4 Jähriger des EN-Kreises. Table 3 Topographic classification and distribution of the different-visual experience (VB) of the basic examination by Ekstrand et al. (2001) of the first permanent molars in 8-, 10- and 12-year-olds of the EN-district. 171 A. Jüngling et al.: Ist der Test Clinpro Cario L-Pop zur Bestimmung des Kariesrisikos in der zahnärztlichen Reihenuntersuchung geeignet? Is the chairside test Clinpro Cario L-Pop suitable for caries risk assessment in the dental public screening? Abbildung 4 Kariesinzidenz (%) an den ersten bleibenden Molaren (WHO, 1997) nach einjährigem Kariesmonitoring in Relation zum Kariespotenzial 8-jähriger Schüler des EN-Kreises. Figure 4 Caries incidence (%) of the first permanent molars (WHO, 1997) after caries monitoring of one year in relation to the caries potential in 8-yearolds of the EN-district. Altersgruppe Anzahl (Jahre) (N) Niedrig CCLP-Kategorie [N; %] Mittel Hoch 8-J 102 33 (32,3) 22 (21,6) 47 (46,1) 10-J 54 10 (18,5) 18 (33,3) 26 (48,1) 12-J 114 19 (16,7) 37 (32,4) 58 (50,9) Gesamt 270 62 (22,9) 77 (28,5) 131 (48,5) Tabelle 4 CCLP-determiniertes Kariespotenzial von 8-, 10– und 12-Jährigen des EN-Kreises. Table 4 CCLP-determined caries potential in 8-, 10- nierten Kariespotenzial in Abbildung 4 dargestellt; zwischen dem Kariespotenzial und der Kariesinzidenz wurde keine Korrelation festgestellt. 8-jährige Schüler mit einem „niedrigen” Kariespotenzial in der Basisuntersuchung zeigten in der Wiederholungsuntersuchung zu 5,8 % neue kavitierte kariöse Läsionen, bei einem „mittleren” zu 6,7 % und bei einem „hohen” Kariespotenzial zu 5 %. Die nach Ekstrand et al. [5] erhobenen differenziert-visuellen Befunde der okklusalen Fissuren und palatinalen bzw. bukkalen Grübchen der ersten bleibenden Molaren 8-Jähriger wurden in Kombination mit dem CCLP-determinierten Kariespotenzial der Basisuntersuchung und dem differenziert- CCLP Basisuntersuchung and 12-year-olds of the EN-district. visuellen Befund dieser Zahnflächen nach einem Jahr in einer Kreuzklassifikation gegenüber gestellt (Tab. 6). Insgesamt konnten 376 Fissuren und Grübchen in diese Untersuchung einbezogen werden. Zähne mit einer Fissuren-/Grübchenversiegelung und/ oder Füllung, die mehr als zwei Drittel des Fissurenreliefs umfasste, wurden ausgeschlossen, um einen Vergleich zwischen den Ergebnissen von Basisund Wiederholungsuntersuchung zu ermöglichen. 76,6 % der in der Basisuntersuchung festgestellten naturgesunden Fissuren/Grübchen (VB 0) konnten nach einem Jahr unverändert diagnostiziert werden. Die Kariesinitiation an 52 (23,4 %) Fissuren/Grübchen der ersten bleibenden Molaren, d. h. ei- ne Veränderung des Befundes vom VB 0 zum VB 1–3, erfolgte unabhängig vom CCLP-determinierten Kariespotenzial in der Basisuntersuchung. Die initial kariösen Läsionen (VB 1–3) zeigten, dass in Kombination mit einem „niedrigen” Kariespotential in lediglich 9,5 % der Fälle (N = 2) eine Kariesprogression stattgefunden hatte. An einer Fissur veränderte sich der VB 2a zum VB 3 und an einer weiteren wurde aus dem VB 3 eine kavitierte kariöse Läsion (VB 4). Eine deutlich höhere Progressionstendenz der initial kariösen Läsionen war mit 38,1 % (N = 8) bzw. mit 52,4 % (N = 11) in Kombination mit einem „mittleren” bzw. „hohen” Kariespotenzial in der Basisuntersuchung assoziiert. Auf- CCLP Wiederholungsuntersuchung nach 1 Jahr Niedrig Mittel Hoch Gesamt Niedrig 5 10 3 18 Mittel 4 6 5 15 Hoch 2 14 24 40 Gesamt 11 30 32 73 Tabelle 5 Kreuzklassifikation des CCLP-deter- n Übereinstimmendes Kariespotenzial in Basis- und Wiederholungsuntersuchung 172 © Deutscher Ärzte-Verlag, Köln minierten Kariespotenzials (Basis- und Wiederholungsuntersuchung) von 8-Jährigen des ENKreises im Beobachtungszeitraum von einem Jahr. Table 5 Cross tabulation of the CCLP-determined caries potential (first and second examination) in 8-year-olds of the EN-district during the observation time of one year. Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde 32 (2010) 4 A. Jüngling et al.: Ist der Test Clinpro Cario L-Pop zur Bestimmung des Kariesrisikos in der zahnärztlichen Reihenuntersuchung geeignet? Is the chairside test Clinpro Cario L-Pop suitable for caries risk assessment in the dental public screening? Basisuntersuchung VB 0 1 1a 2 2a 3 4 VB Wiederholungsuntersuchung nach 1 Jahr CCLPBefund 0 1 1a 2 2a 3 4 Gesamt Niedrig 42 4 4 1 5 2 – 58 Mittel 36 2 3 – 2 – – 43 Hoch 92 10 7 – 11 1 – 121 Niedrig 5 2 1 – – – – 8 Mittel – – 1 1 – – – 2 Hoch 1 3 1 1 3 – – 9 Niedrig – – 1 – – – – 1 Mittel 1 – 2 – 4 – – 7 Hoch – 3 8 – 2 1 – 14 Niedrig 1 – – – 4 – – 5 Mittel 1 1 – – – – 1 3 Hoch 3 1 – 4 3 – – 11 Niedrig 1 – 1 – 20 1 – 23 Mittel – – – – 16 2 – 18 Hoch – – 1 – 37 2 – 40 Niedrig – – – – 1 – 1 2 Mittel – – – – – 1 – 1 Hoch – – – – – 7 2 9 Niedrig – – – – – – 1 1 Mittel – – – – – – – – Hoch – – – – – – – – 183 26 30 7 108 17 5 376 Gesamt n Kariesremission, n Kariesstagnation, n Kariesprogression Tabelle 6 Kreuzklassifikation der Kombination von differenziert-visuellen Befunden (VB) (Ekstrand et al. 2001) der Fissuren und Grübchen erster bleibender Molaren und dem CCLP-determinierten Kariespotenzial (KP) der Basisuntersuchung mit dem differenziert-visuellen Befund der Wiederholungsuntersuchung bei 8-Jährigen des EN-Kreises. Table 6 Cross tabulation of the combination of the different-visual experience (VB) (Ekstrand et al. 2001) of fissures and pits on the first permanent molars and the CCLP-determined caries potential (KP) of the first examination and the different-visual experience of the second examination after one year of caries monitoring of 8-year-olds of the EN-district. grund der geringen Fallzahl ließ sich die Korrelation zwischen den CCLPBefunden und der Kariesprogression initial kariöser Läsionen statistisch nicht verifizieren. © Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 5 Diskussion In Übereinstimmung mit der Literatur [18, 21] konnte im Rahmen der zahnärztlichen Reihenuntersuchung von Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde 32 (2010) 4 Schülern des EN-Kreises die Konzentration der kariösen Läsionen auf die ersten bleibenden Molaren erneut ausgewiesen werden [10, 11, 16]. Weiterhin wurde wiederum offensichtlich, dass sich eine deutliche Verschiebung des manifesten Kariesbefalls zu initial kariösen Läsionen vollzogen hatte. Durch die Erfassung der Initialkaries stieg die Kariesprävalenz der Fissuren und Grübchen erster bleibender Molaren 8- bis 12-Jähriger von 2,8 % (VB 4; N = 54) auf 53,8 % (VB 1–3; N = 1038) an. Erwartungsgemäß zeigte die vorliegende Studie eine altersbedingte Zunahme der Kariesprävalenz, des Kariesbefalls und der Anzahl der initial kariösen Läsionen der ersten bleibenden Molaren der 8- bis 12-jährigen Schüler. Der Gesamtkariesbefall der bleibenden Zähne war dabei fast ausschließlich auf die Molaren konzentriert. In Anbetracht dieser Ergebnisse muss den bleibenden Molaren besondere Beachtung in der Kariesdiagnostik geschenkt werden. Hannigan et al. [13] berichteten von einer durchschnittlichen Überlebenszeit – der Zeitspanne bis die Okklusalfläche kariös oder gefüllt war – der ersten bleibenden Molaren von 3,9 Jahren. Negative Auswirkungen auf die Überlebenszeit hatten vor allem die mangelnde Zufuhr von Fluoriden, unregelmäßiges Zähneputzen und eine hohe Kariesprävalenz [14]. Um der Initiation bzw. Progression kariöser Läsionen vorzubeugen, sollten Kinder mit einem erhöhten Kariesrisiko – insbesondere dem der bleibenden Molaren – bereits in der Reihenuntersuchung identifiziert werden, sodass eine rechtzeitige Überweisung zur individualprophylaktischen Betreuung möglich wird. Die Einschätzung des Kariesrisikos anhand der aktuellen und vergangenen Karieserfahrung wurde von Bader et al. [2] mit einer Sensitivität von 42 % und einer Spezifität von 78 % ausgewiesen, wobei sich die Sensitivität durch die Einbeziehung der subjektiven Beurteilung des Zahnarztes auf 60 % erhöhen ließ. Um dem Ziel der primären Prävention gerecht zu werden, sollte ein erhöhtes Kariesrisiko, d. h. die Wahrscheinlichkeit zukünftig an Karies zu erkranken, möglichst vor dem Auftreten der ersten Zeichen einer kariösen Läsion nachgewiesen werden. Zu diesem Zweck wurde der CCLP in der vorlie- 173 A. Jüngling et al.: Ist der Test Clinpro Cario L-Pop zur Bestimmung des Kariesrisikos in der zahnärztlichen Reihenuntersuchung geeignet? Is the chairside test Clinpro Cario L-Pop suitable for caries risk assessment in the dental public screening? genden Untersuchung eingesetzt. Nach Angaben des Herstellers kann der CCLP die Säurebildungskapazität der kariogenen Mikroorganismen in Form des Kariespotenzials wiedergeben [1]. Die so ermittelte metabolische Aktivität soll einen Rückschluss auf die Kariesaktivität und das vorhandene Kariesrisiko erlauben. In der vorliegenden Querschnittsstudie wurde bei 48,5 % der 8-, 10- und 12-Jährigen ein „hohes” Kariespotenzial mittels CCLP bestimmt; etwa die Hälfte der untersuchten Schüler wäre somit in einer kariesaktiven Phase gewesen. Gerardu et al. [9] fanden bei Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 26 Jahren sogar in 74 % ein „hohes” Kariespotenzial. Der Vergleich des CCLP-determinierten Kariespotenzials mit der vorliegenden Kariesprävalenz und dem Kariesbefall der 8- bis 12-jährigen Schüler des ENKreises ließ keinen Zusammenhang erkennen. Diese fehlende Korrelation fand auch die Arbeitsgruppe um Erdogan [6]; die Autoren verglichen den Karies- und Plaquebefall mit dem CCLPBefund bei 3- bis 7-jährigen Kindergartenkindern. Eine Ursache für diese Diskrepanz ist möglicherweise die von Gerardu et al. [9] ermittelte fehlende Übereinstim- mung zwischen dem CCLP-Befund und der Laktatbildungsrate in der Plaque. Das technische Produktprofil des CCLP beschreibt dieses hingegen als keinen Widerspruch, da der CCLP einen Wechsel von kariesinaktiven zu kariesaktiven Phasen vor der Initiation bzw. Progression der Karies anzeigt [1]. Das CCLP determinierte Kariespotenzial war nicht in der Lage, die auf Kavitationsniveau ermittelte Kariesinzidenz zu prognostizieren. Das Verhalten initial kariöser Läsionen der ersten bleibenden Molaren ließ hingegen eine Beziehung zum CCLP-Befund erkennen. So wiesen initial kariöse Läsionen der ersten bleibenden Molaren in Verbindung mit einem „niedrigen” Kariespotenzial in lediglich 9,5 % der Fälle eine Progression auf, während bei einem „mittleren” Kariespotenzial mit 38,1 % und bei einem „hohen” mit 52,4 % eine deutliche höhere Tendenz zur Kariesprogression bestand. Aufgrund der geringen Fallzahlen war die statistische Untermauerung dieser Ergebnisse jedoch nicht möglich. Um fundierte Aussagen zu erhalten, sind weitere Untersuchungen notwendig. Im Ergebnis der vorliegenden Untersuchung kann der ergänzende Einsatz des CCLP zur Bestimmung des Kariesrisikos in der zahnärztlichen Rei- henuntersuchung, die nach WHOStandard [24] durchgeführt wird, nicht empfohlen werden. Aussagekräftigere Informationen zum Kariesrisiko der Schüler konnten erst durch die Kombination der CCLP-Befunde mit den initial kariösen Läsionen der okklusalen Fissuren, sowie palatinalen und bukkalen Grübchen der ersten bleibenden Molaren erhalten werden. Im Rahmen von individualprophylaktischen Betreuungskonzepten scheint daher die Anwendung des CCLP sinnvoll, da hier in der Regel initial kariöse Läsionen des Patienten einem Kariesmonitoring unterzogen werden. Die Kariesinitiation und -progression anhand der differenziert-visuellen Untersuchung nach Ekstrand et al. [5] wurde in der vorliegenden Studie lediglich für die Fissuren und Grübchen der ersten bleibenden Molaren beschrieben. Inwieweit eine Übertragung dieser Ergebnisse in Kombination mit dem CCLP-Befund auf andere Zahngruppen möglich ist, sollte in weiterführenden Studien geklärt werden. Literaturverzeichnis 8. Geddes DAM: Acids produced by human den- 13. Hannigan A, O`Mullane DM, Barry D, Schäfer tal plaque metabolism in situ. Caries Res 9, F, Roberts AJ: A caries susceptibility classificati- 98–109 (1975) on of tooth surfaces by survival time. Caries 1. 3M ESPE AG: ClinproTM Cario L-PopTM Milchsäure-Indikatorstäbchen – Technisches Pro- 2. 5. 14. Hannigan A, O`Mullane DM, Barry D, Schäfer F, Bader JD, Perrin NA, Maupomé G, Rush WA, Comparison of Clinpro Cario L-Pop estimates Roberts AJ: A re-analysis of a caries clinical trial by Rindal BD: Exploring the contributions of with CIA lactic acid estimates of the oral survival analysis. J Dent Res 80, 427–431 (2001) components of caries risk assessment guideli- microflora. Eur J Oral Sci 114, 128–132 15. 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