Ferienkurs Lineare Algebra 1 Übungsblatt 1 26. März 2013 G. Wechslberger Aufgabe 1 Es sei A := {1, 2, 3, 6} B := {2, 3, 4} Bestimmen Sie A ∪ B, A ∩ B, A × B, A\B. Lösungsvorschlag A ∪ B = {1, 2, 3, 4, 6} A ∩ B = {2, 3} A × B = {(1, 2), (1, 3), (1, 4), (2, 2), (2, 3), (2, 4), (3, 2), (3, 3), (3, 4), (6, 2), (6, 3), (6, 4)} A\B = {1, 6} Aufgabe 2 Bestimmen Sie zu den folgenden Mengen M jeweils die Potenzmenge P(M ) a) M = ∅ b) M = {1} c) M = P({1}) Lösungsvorschlag a) P(∅) = {∅} b) P({1}) = {∅, {1}} c) P({1}) = {∅, {∅}, {{1}}, {∅, {1}}} Aufgabe 3 Es sei A := {1, 2, 3, 4} und die Relationen R1 und R2 auf A seien gegeben durch R1 = ∅ R2 = {(1, 1), (1, 2), (2, 2), (2, 3), (3, 3), (3, 2), (2, 1), (4, 4)} a) Untersuchen Sie R1 und R2 bzgl. der Eigenschaften reflexiv, symmetrisch, antisymmetrisch, transitiv. b) Konstruieren Sie R3 als kleinste Äquivalenzrelation, die R2 enthält. Lösungsvorschlag a) R1 : Nicht reflexiv (nicht 1R1 1), aber symmetrisch, antisymmetrisch und transitiv (da jeweils Voraussetzung immer falsch) 1. R2 : reflexiv (1R2 1, 2R2 2, 3R2 3 und 4R2 4), symmetrisch (1R2 2 und 2R2 1, 2R2 3 und 3R2 2), nicht antisymmetrisch (1R2 2 und 2R2 1, aber 1 6= 2) und nicht transitiv (1R2 2 und 2R2 3, aber nicht 1R2 3) b) R3 = R2 ∪ {(1, 3), (3, 1)}, die sogenannte transitive Hülle von R2 . Aufgabe 4 Wo steckt der Fehler in der folgenden Argumentation? ∼ sei eine symmetrische und transitive Relation auf einer Menge M . Dann folgt für a, b ∈ M mit a ∼ b aufgrund der Symmetrie das auch b ∼ a und wegen der Transitivität aus a ∼ b und b ∼ a auch a ∼ a. Folglich ist ∼ eine Äquivalenzrelation. Lösungsvorschlag Der Fehler ist, dass es durchaus ein a ∈ M gegeben kann, dass zu keinem b ∈ M äquivalent ist. Für dieses a folgt mit der Argumentation in der Aufgabenstellung nicht, dass a ∼ b. Aufgabe 5 Welche der folgenden Relationen sind Äquivalenzrelationen auf M ? a) M = R2 (a, b)R(c, d) ⇔ a2 + b2 = c2 + d2 b) M = R2 (a, b)R(c, d) ⇔ ab = cd c) M = R2 \ {(0, 0)} (a, b)R(c, d) ⇔ ad = bc Lösungsvorschlag a) Wegen a2 + b2 = a2 + b2 ∀(a, b) ∈ R2 gilt (a, b)R(a, b) ∀(a, b) ∈ R2 . Also ist R reflexiv. Aus (a, b)R(c, d) folgt a2 + b2 = c2 + d2 , folglich gilt auch c2 + d2 = a2 + b2 und damit (c, d)R(a, b). R ist also auch symmetrisch. Aus (a, b)R(c, d) und (c, d)R(e, f ) folgt a2 + b2 = c2 + d2 = e2 + f 2 folglich gilt (a, b)R(e, f ) und R ist transitiv. b) Wegen ab = ab ∀(a, b)R2 gilt (a, b)R(a, b) ∀(a, b) ∈ R2 und damit ist R reflexiv. Aus (a, b)R(c, d) folgt ab = cd, also gilt auch cd = ab und damit (c, d)R(a, b). Folglich ist R auch symmetrisch. Aus (a, b)R(c, d) und (c, d)R(e, f ) folgt ab = cd = ef , also (a, b)R(e, f ). Damit ist R auch transitiv. c) Wegen ab = ba ∀(a, b) ∈ M gilt (a, b)R(a, b) ∀(a, b) ∈ M . R ist somit reflexiv. Aus (a, b)R(c, d) folgt ad = bc. Damit gilt auch cb = da und somit (c, d)R(a, b) und somit ist R auch symmetrisch. Aus (a, b)R(c, d) und (c, d)R(e, f ) folgt ad = bc und cf = de. Da (c, d) 6= (0, 0) muss entweder c 6= 0 oder d 6= 0 gelten. Fall 1: c 6= 0 Multiplikation der Gleichungen mit e bzw. a liefert ade = bce = acf = ade. Division durch c ergibt be = af . Fall 2: d 6= 0 Multiplikation der Gleichungen mit f bzw. b liefert adf = bcf = bcf = bde. Division durch d ergibt af = be. Insgesamt gilt damit (a, b)R(e, f ) und R ist somit transitiv. Aufgabe 6 Zeigen sie per Induktion die Aussage 3 ist ein Teiler von n3 − n ∀n ∈ N Lösungsvorschlag • Induktionsanfang für n = 1: Wir setzen n = 1 in n3 − n ein und erhalten 13 − 1 = 0. 3 ist ein Teiler von 0. • Induktionsvoraussetzung: 3 ist ein Teiler von n3 − n. • Induktionsschritt: n− > n + 1 (n + 1)3 − (n + 1) = n3 + 3n2 + 3n + 1 − n − 1 = (n3 − n) + (3n2 + 3n) = (n3 − n) + 3(n2 + n) Nach Induktionsvoraussetzung ist 3 ein Teiler von n3 − n. Desweiteren ist 3 auch ein Teiler von 3(n2 + n) und somit auch ein Teiler der Summe beider Terme.