A1 Zeeman-Effekt / Fabry-Perot-Interferometer I. Aufgabenstellung Im ersten Teil sind das Fabry-Perot-Interferometer (FPI) und die optische Abbildung zu justieren. Im zweiten Teil wird mit diesem Interferometer der normale ZeemanEffekt an der roten Cadmium-Linie (51D2 – 51P1) studiert. Das FPI wird dabei durch die gezielte Änderung des Luftdrucks in einem geschlossenen Rezipienten durchgestimmt (pressure scanning). Eine Cd-Lampe befindet sich im Luftspalt zwischen den Polen eines starken Elektromagneten. Die Zeeman-Aufspaltung wird als Funktion der Feldstärke des angelegten Magnetfeldes sowohl in longitudinaler wie auch in transversaler Richtung gemessen. Zudem werden die Polarisationseigenschaften der emittierten Strahlung untersucht. II. Grundlagen FPI (s. III.a,b): • Prinzip und Grundgleichung des FPI • Vielstrahlinterferenz, Airy-Formel • Freier und auflösbarer Spektralbereich, Finesse • Einfluß der Oberflächenqualität auf die Finesse • Dispersion des FPI • Dielektrische Spiegel • Vergleich FPI – Gitterspektrometer • Optischer Aufbau des Versuchs Zeeman-Effekt (s. III.c): • Halbklassisches Bild des normalen Zeeman-Effektes • Magnetisches Moment, Energie im Magnetfeld, Drehimpulsquantelung • Auswahlregeln, Spektrum mit und ohne Magnetfeld • Polarisation (klassische Interpretation der orientierten Dipole) • Quantenmechanische Beschreibung (Hamilton-Operator, Rabifrequenz, Polarisation, Auswahlregeln) • LS-Kopplung, magnetisches Moment des Elektrons • Anomaler Zeeman-Effekt (Vektor-Modell) • Paschen-Back-Effekt III. Literaturhinweise Zum FPI: a) J.M. Vaughan, The Fabry Perot Interferometer, S. 89-112, 123-127, 154-157, Adam Hilger, Bristol (1989), UGL 1081 b) W. Demtröder, Laserspektroskopie, 2. Auflage, S. 66-107, Springer Verlag, Berlin (1991) Zum Zeeman-Effekt: c) H. Haken, H.L. Wolf, Atom- und Quantenphysik, S. 183-228, 235-239, Springer Verlag, Berlin (1990), UHI 1365(4) d) Als weiterführende Literatur z.B.: M.A. Morrison, T.L. Estle, N.F. Lane, Quantum States of Atoms, Molecules and Solids, p. 156-173, Prentice-Hall Inc. (1976), UHK 1195 R. Becker, F. Sauter, Theorie der Elektrizität Bd. II, S. 159-162, B.G. Teubner Verlagsgesellschaft, Stuttgart (1970), UEB 1017 (21) IV. Versuchsanordnung V. Meßprogramm 1. Aufgabe Zunächst müssen die beiden Spiegel des FPI parallel aufgestellt werden. Aufbau des He-Ne-Lasers, der Streuscheibe, der Linse L2 (f = 300 mm) und des FPI. Der helle Fleck des Lasers auf der Streuscheibe dient als Lichtquelle für die Beleuchtung des FPI. Beim Blick in das FPI sieht man ein Muster konzentrischer Ringe. Ziel ist es, durch Drehen an den Schrauben des FPI das „Pumpen“ (dunkle Ringe gehen in helle über) zum Verschwinden zu bringen oder zumindest zu minimieren. Aufbau der optische Abbildung entsprechend der Abbildung. Das FPI wird innerhalb des Rezipienten zentrisch und senkrecht zum Strahlengang aufgestellt. Bei geöffneter Blende und Einsatz des Rotfilters (F) erkennt man ein Ringmuster. Diese Justierung kann auch ohne Rotfilter mit Hilfe des auch im Grünen sichtbaren Ringmusters durchgeführt werden. Der X-Eingang des Schreibers wird mit dem am Rezipienten befindlichen Drucksensor verbunden. Zur eigentlichen Messung muß der Rezipient evakuiert und anschließend wieder belüftet werden. Die Aufnahme eines Spektrums dauert 2 – 3 Minuten. Dabei werden 2 – 3 Interferenzordnungen in dem genannten Druckintervall aufgezeichnet. 2. Aufgabe Durchführen dieser Messung auch für andere Blenden. Bestimmung der erreichten Finesse-Werte und der Signalamplituden als Funktion des Blendendurchmessers aus den Spektren. Ermittlung des „förderlichen“ Blendendurchmessers für die weiteren Messungen. Erreichbare Finesse-Werte liegen im Bereich um 10. Die Minimalanforderung liegt bei 7. Wird diese Minimalanforderung, die für eine vernünftige Durchführung des zweiten Versuchsteils unerläßlich ist, nicht erfüllt, muß die Justierung der optischen Abbildung überprüft werden. 3. Aufgabe Messen des Magnetfeldes an der Position der Lampe bei Spulenströmen von bis zu 9A. Die Lampe muß bei diesen Messungen ausgeschaltet sein. Die Anzeige des Meßgerätes wird mittels des beiliegenden Kalibriermagneten kalibriert. Aufnahme der Spektren in 1A-Schritten, beginnend bei 9A, bei longitudinaler Ausrichtung des Magneten. Einsetzen des Polarisators bei einem Strom von 9A. Aufnahme jeweils eines Spektrums bei horizontaler und vertikaler Einstellung des Polarisators. Messen bei transversaler Ausrichtung des Magneten. Der Polarisator ist zur Unterdrückung der unverschobenen π-Komponente unerläßlich. Die Messung wird wieder bei 9A, 8A,...usw. durchgeführt. Bei Drehung des Polarisators um 90° wird nun die π-Komponente gemessen.