04 Währungssysteme im Überblick - SS 2012

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Währungssysteme
Prof. Dr. H. Schumacher
SS 2012
1
Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Währungssysteme (Überblick)
• Internationaler Goldstandard
• Bretton Woods System
• Europäisches Währungssystem (EWS)
• Europäische Währungsunion (EWU)
---------------------------------------------------• Status quo: Instabile Weltfinanzen
• Globalisierung und Weltwährungsordnung
SS 2012
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2
Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Systematik der Währungsordnung
Nationale Währungsordnung
Internationale Währungsordnung
Geldverfassung
Regionale WO
• Institutioneller Rahmen
• Zentralbank (Unabhängigkeit)
• Ziele und Aufgaben
• Instrumente der Geldpolitik
• Finanzsystem/Bankensystem
• Rechtlicher Rahmen
• Marktwirtschaftlicher
Wettbewerb
Internationale WO
Aufgabe: reibungslose Abwicklung des
internationalen Handels und Kapitalverkehrs
Regelungstatbestände:
• Vertragliche Übereinkunft
• Institutioneller Rahmen
• Kompetenzen und Instrumente
• Koordination und Kontrolle
• Aufsicht & Kontrolle
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Der Internationale Goldstandard
(19. Jahrhundert)
SS 2012
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4
Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Internationaler Goldstandard (19. Jh.)
Merkmale:
Feste Parität der Währung zum Goldgewicht.
Konvertibilität der Währung in Gold garantiert die Zentralbank.
Freier Kapitalverkehr: Keine Beschränkung der Gold- und
Kapitaltransaktionen zwischen den Ländern.
Ergebnis: Währungssystem mit fixen Paritäten
Parität
Angebot
e0
Nachfrage
Goldmenge=Devisen-Volumen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Eigenschaften der Goldwährung
Gold hat hervorragende Geld-Eigenschaften:
Ein knappes nicht beliebig herstellbares Gut.
Homogenes Gut.
Gold ist teilbar und gut transportierbar.
Gold hat dauerhaft und lagerfähig (unterliegt keiner natürlichen
Abnutzung).
Goldgewinnung ist sehr aufwändig und mit hohen Kosten
verbunden (knappes Gut).
Gold erfreute sich seit der Antiken einer allgemeinen
Anerkennung.
Gold erfüllt die drei volkswirtschaftlichen Geldfunktionen:
SS 2012
Tauschmittelfunktion
Wertaufbewahrungsfunktion
Recheneinheitsfunktion
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Formen des Goldstandards
Goldumlaufwährung mit Goldmünzen als Zahlungsmittel
Entwickelte Goldumlaufwährung: neben Goldmünzen sind auch
Banknoten im Umlauf.
Goldkernwährung: Die umlaufende Geldmenge ist durch Gold
gedeckt. Das Deckungsverhältnis wird von der Zentralbank
festgelegt. Durch die Veränderung des Deckungsverhältnisses
kann eine konjunkturpolitisch wirksame Geldpolitik betrieben
werden.
Golddevisenwährung: Neben Gold hält die Zentralbank auch
Devisen als Reservemedium (z.B. Gold-Pfund-Standard oder
Gold-Dollar-Standard).
Gold- und Geldmenge sind identisch oder durch die fixierte GoldParität an einander gekoppelt!
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Historische Aspekte des Goldstandards
Isaac Newton war Münzmeister in England (1717)
Wegen der Napoleonischen Kriege (1797-1814) wird der Goldstandard
in England ausgesetzt.
Peel´s Act (1819): Wiedereinführung des Goldstandards in England
Bimetallismus (Gold- und Silbermünzen): Neben Gold- sind auch
Silbermünzen im Umlauf (z.B. in Frankreich).
Neue Goldfunde in Kalifornien (1848) in Südafrika und Australien
erhöhten die weltweite Fördermenge an Gold um das 10fache.
Folge: der Goldpreis sinkt.
Neue Silberminen in Nevada (1858) Silberpreis sank.
Folge: Einige Länder (wie Frankreich) reduzuierten den Feingehalt der
Silbermünzen (835 statt 900).
Greshamsches Gesetz: Schlechtes Geld verdrängt gutes Geld!
Wertvolle Goldmünzen und Silbermünzen (900) durch die schlechteren
Silbermünzen (835 Feingehalt) vom Markt gedrängt
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Internationaler Goldstandards (1873-1914)
Lateinische Münzkonvention (1865):
Beschluss der Länder Frankreich, Schweiz und Belgien ihre FrankenMünzen mit einem Feingehalt von 835 zu prägen.
Anschluss weiterer Länder wie Griechenland, Österreich, Finnland,
einige Balkanstaaten.
Ziel der Münzunion: Wechselkursschwankungen reduzieren.
Deutschland führte 1873 eine Währungsunion zwischen den vielen
deutschen Kleinstaaten durch und begründete offiziell den Internationalen Goldstandard in Europa.
SS 2012
Bis 1878 Goldstandard in England und Deutschland, Frankreich,
Belgien, Schweiz und die Skandinavischen Länder.
Der Goldumlauf wurde nach den strengen Konventionen des
Lateinischen Münzbundes geregelt.
Später folgten Österreich (1892), Russland und Japan (1897) sowie nach
1900 Länder wie Siam, Ceylon, Argentinien, Mexiko, Peru und Uruguay.
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Anpassungsmechanismen beim Goldstandard
Anpassungsmechanismen wie im System fixer
Wechselkurse aus der Interaktion von Goldproduktion,
Geldmenge und Preisniveau
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Goldarbitrage Stabilisierung der Goldparität
Gold/Geldmengen-Preismechanismus
Gold/Geldmengen-Zinsmechanismus
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Interaktion von Goldproduktion und Preisniveau
Eine steigende Goldproduktion führt proportional zu einer
steigenden Geldmenge.
Quantitätstheorie des Geldes: Größere Geldmenge steigendes Preisniveau (=Inflation), wenn Produktion = konstant.
Steigende Preise erhöhen die Kosten der Goldproduktion.
Bei konstantem Goldpreis (fixierte Wechselkursparität) wird die
Goldproduktion eingeschränkt: Die Geldmenge im Umlauf sinkt
und damit steigt wieder das Preisniveau.
Ergebnis:
Die Interaktion von Goldproduktion und Preisniveau garantiert
langfristig einen stabilen Geldwert!
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Probleme des Goldstandards
Goldknappheit und Wirtschaftswachstum
Staatliche Beeinflussung der „Spielregeln“:
Quantitätstheorie des Geldes: Konstante Geldmenge bei
positivem Wirtschaftswachstum führt zu sinkenden Preisen!
Deflationsgefahr Kaufzurückhaltung Horten von Gold!
Staatliches Exportverbot von Gold
Künstliche Verteuerung des Transports von Gold über
Landesgrenzen hinweg.
Aussetzung des „Goldstandards“ in Krisenzeiten
Zusammenbruch des Goldwährungssystems
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Aussetzung im 1. Weltkrieg (Ersatz durch Papierwährung)
Versuch der Wiedereinführung nach dem 1. Weltkrieg in England
Endgültiger Zusammenbruch nach der Weltwirtschaftskrise 1929
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Währungssystem nach BrettonWoods (1944-1971)
-------------------------------------------Das Bretton-Woods-System
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
The Mount Washington Hotel, Bretton Woods
Tagungsort: Bretton Woods
Konferenz: vom 1.7. bis 22.7.1944
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Harry Dexter White und John Maynard Keynes
Die dominanten Akteure der
Bretton-Woods-Konferenz:
White (Finanzminister USA)
Keynes (Experte -UK)
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Bretton Woods System
Konferenz von Bretton Woods (1.7. – 22.7.1944)
Teilnehmer: 44 Finanzminister und ZB-Präsidenten
Ziel: Diskussion der Weltwirtschaftsordnung nach dem 2. Wk.
Ergebnis: Bretton-Woods-Abkommen
Zwei Programm-Vorschläg standen zur Wahl:
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Keynes-Plan
White-Plan
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Bretton Woods Konferenz – Keynes-Plan
Ziele: (orientiert am britischen Interesse – LB-Defizite)
Fixierung von allgemein anerkannten Wechselkursen
Förderung der weltwirtschaftlichen Nachfrage!
Mittel (Instrumente):
Schaffung einer „International Clearing Union“ mit unbegrenzten
„Ziehungsrechten“ aller beteiligten Länder (englisches Interesse!)
Etablierung einer quasi supranationalen Zentralbank mit einer
„virtuellen“ internationalen Verrechnungseinheit „Bancor“
Wert des „Bancor“ in Gold fixiert.
Wert der nationalen Währungen an den „Bancor“ gebunden.
Sicherstellung
einer langfristig orientierten Entwicklungshilfe.
Abbau von Handelsschranken und Devisenkontrollen.
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Bretton-Woods Konferenz – White-Plan
Ziele: (orientiert am us-amerikanischen Interesse – LB-Überschüsse!)
Stabilisierung der Wechselkurse und
Reduzierung der Inflationsgefahr!
Stärkung der internationalen Finanzkraft!
Förderung des Welthandels!
Mittel (Instrumente):
SS 2012
Gründung eines internationalen Stabilitätsfonds im Umfang von
5 Mrd. US-$;
Festgelegte Einzahlungs-Quoten durch die Mitglieder
Kreditvergabe durch den Fonds (mit limitiertem Kreditpotenzial);
Begrenzung des Finanzrisikos
Abbau von Handelsschranken (Handelsunion)
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Kompromiss – Bretton-Woods-Abkommen 1944
Ziele des neuen internationalen Währungssystems:
Mittel/Instrumente:
SS 2012
Kontrolle der nationalen Währungspolitik und
Gewährung von Liquiditätshilfen für Länder mit ZB-Defiziten
Fixe Wechselkurse (mit Anpassungsoptionen)
Fed-Garantie der Goldparität des US-Dollars (35 je Unze Gold)
Aufbau eines Finanzierungs-Fonds (aus Mitgliedsbeiträgen)
Aufbau einer Weltbank zur Finanzierung von langfristigen
Entwicklungsprojekten
Folge: Stabilität des Währungssystems bis Ende 1960er Jahre
Drei neue internationale Institutionen:
IWF - Weltbank - Gatt 47
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Grundpfeiler der Weltwirtschaftsordnung
Bretton-Woods-Sytem
(Konferenzergebnis 1944)
Weltwährungsordnung
Bretton-Woods-System
Gatt 47 WTO (1994)
- Fixe Wechselkurse
- Liberalisierung des WeltHandels
- US-Dollar ist Leitwährung
- Goldparität des US-Dollar
Neue Institutionen: IWF + WB
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Welthandelsordnung
- Abbau der tarifären und
nicht-tarifären HandelsHemmnisse
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Institutionen des Bretton-Woods-Systems
Internationaler Währungsfonds (IWF)
Liquiditätsfonds: Quoten der Mitgliedsländer
Gewährung von Liquiditätshilfen an Ländern mit ZB-Defiziten
Überwachung der Wechselkurs-Systems
Weltbank (IBRD – International Bank for Reconstruction and Development):
Fix-Kurssystem
Anpassungsoptionen auf Antrag, wenn ökonomisch gerechtfertigt
Eigenkapital durch Einzahlung der Mitgliedsländer (BIP-Proportional)
Stimmrechte gemäß EK-Anteil (Dominanz der USA)
Marktorientierte Projektfinanzierung (Weltbank-Anleihen)
Auswahl der Projekte auf Basis von Kosten-Nutzen-Überlegungen
Finanzierung & Projektcontrolling durch Experten der Weltbank.
GATT 47: Welt-Handelsorganisation (Später WTO 1994)
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Abbau von Zollschranken und nicht-tarifären
Handelsbeschränkungen!
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Zusammenbruchs des Bretton-Woods-Systems 1971
Weltwirtschaftliche Verunsicherung seit Ende der 1960er J.
Folgen für das Bretton-Woods-System
Leistungsbilanz-Defizite der USA infolge des Vietnam-Krieges
(Militärausgaben)
Ausweitung des weltweiten US-Dollar-Umlaufs
Weltweiter Inflationsanstieg
Starke Abwertung des US-Dollars
Kein Vertrauen in die Goldparität des Dollars: Umtausch von $ in
Gold bei der Fed zur fixierten Goldparität (35 $ je Unze).
starke Wechselkurs-Schwankungen behindern den Welthandel
Preisverfall auf den internationalen Energie- Rohstoffmärkten
Ergebnis: Aufkündigung der Umtauschpflicht von Dollar in Gold
durch USA-Präsident Nixon in 1971 (de facto) und 1973 (de jure)
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Folgen des Zusammenbruchs des
Bretton-Woods-Systems ../1
1. Ölkrise im Herbst 1973
OPEC-KARTELL reduziert die Fördermengen Ölpreis steigt
von 10 $ auf 35 $ pro Barrel
Leistungsbilanz-Defizite vieler Industrie- und Entwicklungsländer
Außenwirtschaftliche Ungleichgewichte:
Neue Strategien der Industrieländer:
Recycling der Petro-Dollar aus dem Nahen Osten nach Europa
Reduzierung der Öl-Abhängigkeit
Überschussländer (Opec-Staaten im Nahen Osten)
Defizitländer (alle Industrieländer und viele Entwicklungsländer)
Erschließung der Öl- und Gasfelder in der Nordsee
Gasabkommen mit Russland
Bau von Atom-Kraftwerken
Lomé-Abkommen mit Entwicklungsländern (AKP-Länder)
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Folgen des Zusammenbruchs des
Bretton-Woods-Systems ../2
2. Ölkrise 1979/80 Anstieg des Ölpreises auf 50 $ pro b.
Folge: Inflationsanstieg und Phase der Hochzinspolitik
Strukturreformen in wichtigen Industriestaaten
USA: Reaganomics (neoliberale Wirtschaftspolitik)
England: Thatcherismus (Marktfundamentale Lösung)
Währungspolitisches Problem in EU (1970er Jahre):
Hohe Schwankungsbreite der Wechselkurse
Kursrisiken im EU-Binnenhandel (Handelsunsicherheiten)
Ziel/Wunsch:
Ziel/Wunsch Stabilisierung der Wechselkurse im europäischen
Verbund Gründung einer Wechselkurs-Union!
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Die Europäische Zwischen-Lösung
des Währungsproblems (1972-1998):
- Währungsschlange
- Europäisches Währungssystem
(Währungsunion – EWS)
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Europäische Währungssystem (EWS)
- Vorläufer „Schlange im Tunnel“
Basler Abkommen 1972 – Schlage im Tunnel
Ziel, die Schwankungsbreite innerhalb der EG-Währungen auf +/-2,25%
zu begrenzen.
+
2,25%
Leitkurs
-
2,25%
Problem: Die 1. Ölkrise und die damit verbundenen währungspolitischen
Turbulenzen erforderten zu häufige Paritätsanpassungen.
Faktische Aufgabe der Währungsschlange ab Herbst 1973.
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Europäische Währungssystem (EWS) - 1978
Gründungsväter: Helmut Schmidt und Gispard dÉstaing
Ziele:
Währungspolitische Förderung des europäischen Binnenhandels
Etablierung eines Systems zur Wechselkurssicherung der
Währungen innerhalb Europas mit festen Paritäten.
Das Fundament des EWS
Europäische Rechnungs- und Währungseinheit ECU (European
Currency Unit) – Verrechnungseinheit der europ. Währungen
Abgestimmtes und streng reglementiertes Interventionssystem
Kreditbeistandsverpflichtung der Notenbanken
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Europäische Währungssystem (EWS) - 1978
Stützungspfeiler des EWS
Fundament des EWS
ECU
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Interventionssystem
Kreditsystem
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Europäische Währungssystem (EWS) - 1978
Gewicht der Währungen im ECU
Gewicht der einzelnen Währungen im ECU
in Prozent
FF
19,52
Ir.Pfund
1,13
Esc
0,79
dkr
2,55
Dra
0,57
Pes
4,95
bfr
8,18 lfr
0,3
hfl
9,59
Pfund
12,74
Lira
9,3
SS 2012
DM
30,69
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Errechnung des ECU-Kurses
Währungsbetrag
x Wechselkurs =
Betrag in DM
+
0,6246
DM
x
0,6264
=
0,6264
+
0,1976
dkr
x
26,2163
=
0,0518
+
1,44
Dr
x
0,77478
=
0,011157
+
1,393
Esc
x
1,08122
=
0,01506
+
1,332
FF
x
29,81640
=
0,39715
+
0,2198
hfl
x
88,75193
=
0,195077
+
0,08784
L
x
2,44483
=
0,214754
+
6,6885
Pta
x
1,373858
=
0,09189
=1 ECU
SS 2012
1,96992 DM
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Das Kreditbeistandssystem im EWS
Kurzfristige Kredite (3-9 Monate)
Mittelfristige Kredite (3-5 Jahre)
Kreditarten
kurzfristige Kredite
SS 2012
mittelfristige Kredite
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Krisen im EWS-System
Reaktion auf fundamentale LB-Defizit
Italien 1992 (Abwertung der Lira um 7 %)
Spanien 1992 (Abwertung der Lira um 5 %)
Herbst 1993: Bandbreitenerweiterung ± 15 %
Temporärer Austritt: Italien und England
Spekulative Währungsattaken (Pfundkrise)
SS 2012
Black Wednesday (16.9.92): Soros führt spekulative Attaken
mit geliehenem Geld gegen das britische Pfund
Folge: Erzwungene Pfund-Abwertung gegenüber DM (15 %)
Soros Spekulations-Gewinn: 1 Mrd. US-Dollar
Soros: The man who broke the Bank of England.
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
George Soros
George Soros * 12.08.1930 (in Budapest) ist
ein US-amerikanischer Investor ungarischer
Herkunft und Betreuer vieler Fonds, unter
anderem des Quantum Endowment Fund.
Soros: The man who broke the Bank of England.
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Der Weg vom EWS zur EWU
Politische Motive zur EWU (Europäischen Währungsunion)
Speziell Frankreich fordert schnelle Verwirklichung der EWU als
Preis für die Zustimmung zur deutschen Einheit
Einbindung der Wirtschaftskraft Deutschlands in der EU
Überwindung der EWS-Schwächen (Krisenanfälligkeit)
Entscheidung, dass es die EWU geben wird, fällt in 1990
Optionen: Basisweg oder Krönungsweg
Entscheidung für schnellen Einstieg (Basistheorie) in die EWU mit
einer relativ kleinen Konvergenz-Phase (1993 – 1998)
Vertrag von Maastricht (1992)
Festschreibung des Drei-Stufenplans zur Euro-Einführung
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Optionen zur Euro-Einführung
Basistheorie versus Krönungstheorie
Basistheorie mit
„Mini-Konvergenzphase“
(„Scheinkonvergenz“)
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
1. Stufe zur Euro-Einführung
Die erste Stufe ab 01.07.1990
Uneingeschränkter Kapitalverkehr
Einbeziehung aller EWU-Währungen in den EWSWechselkursmechanismus
Konsolidierung Staatshaushalte
Verstärkte Zusammenarbeit der Zentralbanken
Verstärkte wirtschaftspolitische Koordination
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
2. Stufe zur Euro-Einführung
Die zweite Stufe ab 01.01.1994
Errichtung des Europäischen Währungsinstituts
Verbot der Gewährung von Zentralbankkrediten an
öffentlichen Stellen
Verstärkte Koordinierung der Geldpolitik
Stärkung der wirtschaftlichen Konvergenz
Festlegung der Konvergenzkriterien
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
3. Stufe zur Euro-Einführung
Die dritte Stufe ab 01.01.1999
Unwiderrufliche Festlegung der Wechselkurse
Einführung des Euros
Errichtung der Europäischen Zentralbank (EZB)
Wechselkursmechanismus II innerhalb der EU
Stabilitäts- und Wachstumspakt (Vertrag von
Amsterdam)
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Konvergenz-Kriterien zur Euro-Einführung
Fiskalische Kriterien:
Budgetdefizit der öffentlichen Haushalte < 3 % des BIP
Öffentlicher Schuldenstand < 60 % des BIP
Durchschnittliche langfristigen Nominalzinsen < 2 %
des arithmetischen Mittels der drei preisstabilsten Länder
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Konvergenz-Kriterien zur Euro-Einführung
Monetäre Kriterien:
Inflationsrate < 1,5 % über arithmetischen Mittel der drei
preisstabilsten Länder.
Landeswährung seit mind. 2 Jahren innerhalb fixierten
Bandbreite des EWS (bzw. WKM II**) und keine Abwertung
auf eigene Initiative
*) WKM I = Wechselkurs-Mechanismus
(vor Einführung des Euros 1993-1998)
**)WKM II = Wechselkurs-Mechanismus
(nach Einführung des Euros 1999 für mögliche
Beitrittskandidaten)
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Wechselkurs-Mechanismus (WKM II)
Ziele:
Förderung der gesamtwirtschaftlichen Stabilität in Beitrittsländern
Beobachtungsstatus für den Stand der währungspolitischen
Integration (Prüfung des Konvergenzgrades)
Aktuelle Mitgliedsländer im WKM II
SS 2012
Dänemark (Beitritt durch Volksabstimmung)
Lettland (geplante Euro-Einführung 1.1.2014)
Litauen (geplante Euro-Einführung frühestens 2014)
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
EZB-Direktorium (aktuell)
Hintere Reihe (von links nach rechts): Jörg Asmussen, Peter Praet, Benoît Cœuré
Vordere Reihe (von links nach rechts): Vítor Constâncio (Vizepräsident), Mario Draghi (Präsident), José
Manuel González-Páramo
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Globalisierung und die Bedeutung
der internationalen Finanzströme
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Die Zukunft des Internationalen Währungssystems
Häufige Wirtschafts- u. Finanzkrisen seit den 1970er Jahre
Wirtschaftskrisen (Konjunktur, Wachstum, Rohstoffe, Energie)
Finanzkrisen (einzelwirtschaftlich/gesamtwirtschaftlich)
Schuldenkrisen
Bankenkrisen
Währungskrisen
Interne Verschuldung (öffentl. Haushalte)
Externe Verschuldung (Leistungsbilanz-Defizite)
Ursachenforschung
Instabilität des internationalen Währungsordnung
Globalisierungsfolgen
SS 2012
Wirtschaftliche Globalisierung (Handel, Internationale Arbeitsteilung)
Finanzielle Globalisierung (Systemische Fehler, Vernetzung von
Information & Kommunikation)
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Aktuell:
4 Bill.$/Tag
Chinas Reserven 2011:
SS 2012
3200 Mrd. USD
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Dynamik der Weltfinanzmärkte
Liberalisierung der Finanzmärkte seit 1990er Jahren
Starke Ausweitung der Finanztransaktionen weltweit
Hohe Volatilitäten im System flexibler Wechselkurse
Starker Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen
Finanzierungsbedarf von Merger & Acquisition
Starke Ausweitung des Devisenhandels
Kursabsicherung im Handelsgeschäft (Futures)
Absicherung von Ausfallrisiken (Derivate)
Institutionelle Absicherung: IWF & Weltbank
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Wirtschaftliche Globalisierung
Zwischenergebnis:
Die zunehmende weltwirtschaftliche Vernetzung hat
gravierende Folgen für Ausgestaltung und Richtung
der weltweiten Handelsströme (15 Bill. USD)
des ökonomischen Strukturwandels in den
mit Folgewirkungen für
SS 2012
Industrieländern (Bezugs- und Absatzmärkte)
Schwellenländern (Wachstumsdynamik und Rohstoffbedarf)
Entwicklungsländern (Problemfall !)
die Stabilität der weltweiten Währungssysteme
des nationalen und internationalen Finanzsystems
die Autonomie und Lebensfähigkeit der Nationalstaaten!
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Globalisierung: Historische Einordnung
These: Wirtschaftliche Globalisierung vollzieht sich
nicht als ein linearer Prozess, sondern unterliegt
zyklischen Schwankungen im historischen Kontext mit
typischen Beschleunigungs- und Reduktions-Phasen
Globalisierungswellen
SS 2012
Prof. Dr. H. Schumacher
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Historische Globalisierungswellen
Ende des Mittelalters und Beginn der Neuzeit (16 Jh.)
Industrialisierungsphase des 19. Jh. bis 1.Wk. (1914)
Aktuelle Globalisierungswelle nach dem 2. Wk.
Institutionelle Voraussetzung: Bretton-Woods-System
Beschleunigungsphasen in der aktuellen „Welle“
SS 2012
1970er Jahre: Energie- und Rohstoffkrisen
1980er Jahre: Innovationsschub aus dem IuK-Bereich
1990er Jahre: Zusammenbruch des Ostblocks und
Chinas marktwirtschaftliche Öffnung
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Globalisierung und Finanzkrisen
Zunahme der Finanzkrisen infolge der Globalisierung?
Beispiele für Wirtschafts- und Finanzkrisen:
Weltwirtschaftskrise 1929-30
Asiatische Finanzkrise 1996-97
Lateinamerikanische Finanzkrisen (1995 - 2001)
Europäische Währungskrisen im EWS
(1991-1993: England, Italien, Spanien, Portugal)
US-amerikanische Banken- und Finanzkrise 2007-08
Europäische Banken-, Finanz- und Schuldenkrisen (2008-2012)
Spezifische Ursachenforschung ist notwendig!
Frage: Sind die Goldenen Jahre der Globalisierung vorbei?
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Weltfinanzkrise von 2008
• Symptome
und Verlauf
• Spezifische Ursachenforschung
• Markt- und/oder Staatsversagen?
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Weltfinanzkrise 2008 – Marktversagen ?
Marktversagen ?
Ursachen für Marktversagen
Maßnahmen
Erhöhung der Markttransparenz
Wirksamere Regulierung und Wettbewerbskontrolle
Beispiele für Marktversagen in der Finanzkrise:
SS 2012
Asymmetrische Informationsverteilung
Öffentliches Gut
Externe Effekte
Marktmachtkonzentration
Fehlende Transparenz und Kontrolle von Investment-Banken
Existenz von Off-Shore-Finanzplätzen u. Zweckgesellschaften!
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Weltfinanzkrise 2008 – Staatsversagen ?
Staatsversagen ?
Ursachen für Staatsversagen
Maßnahmen
Strenge Finanzmarktaufsicht und Regulierung
Wirksame Wettbewerbskontrolle des Finanzsektors
Nachhaltige Finanz- und tragfähige Schuldenpolitik
Beispiele für Staatsversagen vor der Finanzkrise:
SS 2012
Unzureichende Wettbewerbskontrolle
Unzureichende Regulierung und Finanzmarktaufsicht
Mangelhafte Finanzpolitik und exzessive Schuldenpolitik
Korruption- und Vetternwirtschaft
Unzureichende Finanzmarktaufsicht und Regulierung
Missachtung des EU-Stabilitätspakts; keine verantwortliche Finanzpolitik
Einführung der EURO-Währung in Griechenland 1981
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Ursachen der Weltfinanzkrise
(1) Fundamentale Ungleichgewichte der Weltwirtschaft seit 2000
(2) Global Saving Glut Flutung des us-amerikanischen
Kapitalmarktes mit Geld aus Überschussländern seit 9/11
(3) Gravierende Folgen für den USA-Kapitalmarkt:
Rückgang der Zinsen (wegen Überangebot an Geldkapital)
Suche nach sinnvollen realen Anlageobjekten
SS 2012
Herausgabe von Staatsanleihen (öffentliche Investitionen)
Vergabe von Immobilien-Hypotheken im Subprime-Sektor
Einsatz von modernen Verbriefungstechniken
Steigende Inflation in USA (ab 2005) führte zum Kollaps des
Immobilienmarktes und zum Auslöser der Weltfinanzkrise.
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Außenwirtschaftliche Ungleichgewichte
Leistungsbilanz-Salden
2009
2010
USA
Defizit
– 307 Mrd. €
- 350 Mrd €
Deutschland
Überschuss
+ 119 Mrd. €
+ 141 Mrd. €
China
Überschuss
+ 220 Mrd. €
+ 225 Mrd. €
Japan
Überschuss
+ 110 Mrd. €
+ 128 Mrd. €
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
SS 2012
Prof. Dr. H. Schumacher
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
9/11
Immobilien
-Blase
Finanz
krise
Global Saving Glut
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Instabile Weltfinanzen –
Suche nach einer neuen Weltfinanzordnung!
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Grundproblem: Impossible Trinity
Systemstabilität
Globalität
SS 2012
Autonomie
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Grundproblem der Weltwährungsordnung
Impossible Trinity der Systeme
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Autonomie
Keine Währungsordnung ist
möglich, die gleichzeitig die
Erreichung der drei Ziele erlaubt!
„Flexible Wechselkurse“:
Status quo mit weitreichender
Liberalisierung der Finanzmärkte
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Einführung eines neuen Weltwährungssystems
„Impossible Trinity“-Theorie
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nationale
Autonomie
keine globale
Regulierung/Stabilität
(„Status Quo“)
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Anmerkungen zur Suche einer neuen WWO:
Die „alte“ Weltfinanzordnung wurde in Bretton-Woods
auf einer Tagung in 3 Wochen bestimmt.
Die „neue“ Weltfinanzordnung wird zur Zeit auf den
Weltwirtschaftsgipfel-Treffen der G20 Staaten beraten.
Die Schwellenländer China, Indien, Brasilien und
Russland haben ein erhebliches Gewicht in den
laufenden Beratungen.
Der abgestimmte „Lösungsvorschlag“ wird sicherlich
noch einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen:
Weg der kleinen Schritte auf den G20-Gipfeltreffen.
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Zum Abschluss einige Thesen zu Finanzkrisen:
• Finanzkrisen haben wie ein Gewitter oder Donnerwetter oft
eine reinigende Wirkung.
• Historische Finanzkrisen hatten meist eine revolutionäre
Finanz-Innovation zur Folge.
• Die Weltfinanzkrise von 2008 enthält wieder die Basis für
Finanz-Innovationen:
• Reaktivierung von Programmen zur strengeren
Regulierung von internationalen Finanzmärkte
• Implementierung einer neuen international
abgestimmten Weltwährungs- und Finanzordnung
• Zunahme des Einflusses von Schwellenländern wie
China, Indien, Russland und Brasilien (BRIC-Staaten)
SS 2012
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Fundamentale Wirtschaftskrisen
Innovationspotential
Fundamentale
Wirtschaftskrisen
Markt-Innovationen
Tulpenkrise 1634
(Holland)
Geordnete Märkte für
Unternehmensaktien (Börsen)
South Sea Bubble 1720
(England)
Geordnete Märkte für
Staatsanleihen
Weltwirtschaftskrise 1929
(USA, Europa)
Antizyklische Konjunkturpolitik (Keynes)
Weltfinanzkrise 2008
(USA, Europa)
Strengere Regulierung der Finanzmärkte
Neue Währungs- und Finanzordnung
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Trennbanken-System (Glass-Steagall Act)
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Währungssysteme und Finanzinstitutionen
Literaturhinweise (Auswahl):
Deutsche Bundesbank (Hrsg.): Weltweite Organisationen und Gremien im
Bereich von Währung und Wirtschaft; Frankfurt a.M. 2003
Frenkel, M., L. Menkhoff: Stabile Weltfinanzen? Heidelberg 2000
Rübel,G., Grundlagen der Monetären Außenwirtschaft, München 2005
Siebert, H., Außenwirtschaft, Stuttgart 2006
Soros, G., Das Ende der Finanzmärkte und deren Zukunft, München 2008
Stark, J., Auf dem Weg zu einer neuen Weltwährungsordnung?, in: FAZ
5.3.11
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