BVD-Sanierung, Stand 11.2009

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BVD-Sanierung
Umsetzung der BVDV-Leitlinien
NRW
Dr. Detlef Grote, Kreis MindenDr. Detlef Grote, Kreis Minden-Lübbecke
Lübbecke
Virus
• Pestivirus aus der Fam. der Flaviridae
• Verwandtschaft: Klassische Schweinepest, Border Disease
• Zwei Genotypen BVDV I und BVDV II,
– keine Unterschiede bzgl. Infektionseigenschaften
– deutliche antigenetische Unterschiede; Folge: in Ländern mit beiden
Genotypen sollten Impfstoffe beide Varianten enthalten
– BVDVI häufiger vorkommend als BVDV II
• Zwei Biotypen (bei beiden Genotypen möglich) nicht
cytopathogenes (ncp) und cytopathogenes (cp) Virus
– Unterscheidung anhand der Schädigung von Zellkulturen
– Bei beiden Biotypen gibt es milde und hochaggressive Stämme
Dr. Detlef Grote, Kreis MindenLübbecke
Epidemiologie
• weltweite Verbreitung
• hohe Prävalenz 60 – 80 % Seroprävalenz und 0,5 – 2 % PI-Tier
• Infektionsgeschehen BVD-Virus kombiniert zwei
Infektionsstrategien
– Transiente Infektion (Hit & Run): kurze Phase der „Verwundbarkeit“ eines Wirtes
wird zur Virusmehrung und –ausscheidung genutzt, bevor nach Bildung von
Antikörpern lebenslanger Schutz vor Neuinfektion eintritt
– Persistierende Infektion (Infect & Persist): BVD-Virus „umgeht“ Immunsystem
des Wirtes, indem dieser vor Erreichen der Immunkompetenz infiziert wird.
Folge: Wirt verhält sich gegenüber Virus immuntolerant.
Dr. Detlef Grote, Kreis MindenLübbecke
Epidemiologie II
Dr. Detlef Grote, Kreis MindenLübbecke
Epidemiologie III
Schlüsselstellung im Infektionsgeschehen PI-Tiere
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Lebenslanger Virusträger
Immuntolerenz; daher fehlende Antikörperbildung eingeschränkte Diagnostik
Virusausscheidung über Sekrete und Exkrete in hoher Konzentration
In vielen Fällen klinisch unauffällig
PI-Tiere gebären erneut PI-Tiere
Konsequenz:
Sanierung muss Auffinden und Eliminieren von PITieren beinhalten
Dr. Detlef Grote, Kreis MindenLübbecke
Epidemiologie IV
Übertragungswege
• Zwischen Individuen --> über PI-Tiere oder akut infizierte Rinder im
Rahmen einer transienten Infektion
– direkte Übertragung
• Aufnahme über Maul und/oder Nase
• Sperma
• Embryotransfer
– Indirekte Übertragung
• Rektale Untersuchung
• Iatrogene Übertragung durch Impfbesteck, Spritzen
• Kontaminierte Stallungen
• Zwischen Beständen
– Zukauf von Tieren
– Gemeinsamer Weidegang
Dr. Detlef Grote, Kreis MindenLübbecke
Umsetzung der Leitlinen
• Vorwegnahme der verpflichtenden BVD-Sanierung ab 01.01.2011
gem. der BVDV-Verordnung
• Freiwilliges Verfahren
• Start: 01.10.2009
• Ende: 01.04.2010 (Ausschlussfrist!!!)
• Falls Teilnahme gewünscht Verpflichtungserklärung muss dem
Veterinäramt vorliegen; damit „Freischalten“ des Betriebes in der
HIT-Datenbank
• Vorteile der Teilnahme:
– Übernahme der Laborkosten durch Tierseuchenkasse auch über
den 01.01.2011 hinaus
– Möglichkeit, den Status „BVD unverdächtiger Bestand“ bis zum
01.01.2011 zu erlangen ggf. Handelserleichterungen für
Mastkälber
– Kombination der Beprobung mit BHV1, Leukose und Brucellose
möglich
• Nachteile der Teilnahme ?????
• Hoftierarztvollmacht, daDr.
HIT-Anträge
Detlef Grote, Kreis „verpflichtend“
MindenLübbecke
Umsetzung der Leitlinen II
Statusanerkennung
Gesamtbestandsuntersuchung spätestens bis zum 01.05.2010
– Alle Rinder ab dem 61. Lebenstag
Ausnahmen
» Kühe, deren Kälber negativ getestet wurden
» Rinder, von denen ein Altergebnis in der HITDatenbank vorliegt
» Mastrinder im Bestand, die älter als 6 Monate sind
– Jüngere Rinder (auch Mast)
» Nach Erreichen des 61. Lebenstages
» Spätestens nach 6 Monaten
Beginn des 12-monatigen Beobachtungszeitraumes
Dr. Detlef Grote, Kreis MindenLübbecke
Umsetzung der Leitlinen III
Statusanerkennung (im Beobachtungszeitraum)
• Untersuchung aller nachgeborenen Rinder
– Bis 01.01.2010 mittels Blutprobe
» Alle Verkaufstiere: Blutprobe bis zum 7. Lebenstag
» Tiere, die im Bestand Blutprobe am dem 61.
Lebenstag bis spätestens zum 6. Lebensmonat
– Ab 01.01 (02).2010 mittels Ohrstanzprobe
» Beprobung der Tiere im Rahmen der Kennzeichnung
bis zum 7. Lebenstag
• Einstallung negativ untersuchter Rinder
Status „BVD unverdächtig“ kann erteilt werden
Dr. Detlef Grote, Kreis MindenLübbecke
Umsetzung der Leitlinen IV
Nachweis von PI-Tieren
• Positiver Antigen-ELISA in Blutproben bei Rinder > 60. Lebenstag
Nachuntersuchung nach 21 bis 60 Tagen; falls erneut positiv =
Bestätigung
• Positive PCR in Blutprobe bei Rindern bis 7. Lebenstag direkte
Bestätigung, keine Nachuntersuchung
• Positive Ohrstanzprobe (PCR) direkte Bestätigung, keine
Nachuntersuchung
Merzung (Tötung/Schlachtung) des PI-Tieres innerhalb
von 14 Tagen nach Bestätigung (Beihilfe); danach
beginnt Beobachtungszeitraum erneut
Impfempfehlung
Dr. Detlef Grote, Kreis MindenLübbecke
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