Planung Mein Wunsch, während des Masterstudiums (Lehramt

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Name:
Lisa-Johanna Lehmann
Email:
Land, Stadt:
Australien, Newcastle
Universität:
University of Newcastle
Zeitraum des Auslandsaufenthaltes:
16.02.2014- 14.08.2015
Einverständniserklärung
Ich bin damit einverstanden, dass mein Erfahrungsbericht
an interessierte Studierende weitergeleitet wird.
JA
Ich bin damit einverstanden, dass mein Erfahrungsbericht
auf den Internetseiten des Akademischen Auslandsamtes
veröffentlicht wird.
JA
Soll der Bericht anonym veröffentlicht
NEIN
werden?
Planung
Mein Wunsch, während des Masterstudiums (Lehramt Gymnasium; Englisch und Biologie) für ein
Semester ins Ausland zu gehen, entwickelte sich bereits in meinem letzten Bachelorsemester. So
begann ich ab Dezember 2012/13 Informationen über die verschiedenen Varianten und
Finanzierungsmöglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes einzuholen (z.B. im akademischen
Auslandsamt an der Universität Potsdam und beim International Day der Universität Potsdam).
Schnell wurde mir klar, dass ich ein Semester an einer australischen Hochschule studieren wollte. An
das Semester in Australien hatte ich viele Erwartungen. Ich wollte Kurse belegen, die so an der
Universität Potsdam nicht angeboten werden, die australische Kultur und das australische
Studiensystem kennenlernen, meine Sprachkenntnisse vertiefen, meine interkulturelle Kompetenz
erweitern, und nicht zuletzt auch die Einzigartigkeit des australischen Kontinents erleben. Nachdem
ich mich für Form und Land des Auslandsaufenthaltes entschieden hatte, befasste ich mich im März/
April
2013
gezielter
mit
der
Suche
nach
einer
geeigneten
Hochschule
und
den
Finanzierungsmöglichkeiten für das Auslandssemesters. Nach gründlicher Recherche und Überlegung
entschied ich mich für die University of Newcastle (UoN). Einer der Hauptgründe dafür war das
vielfältige Lehrveranstaltungsangebot der UoN im Bereich indigener und zeitgenössischer
australischer Literatur, Kultur und Geschichte, zum Fremdspracherwerb und zu internationaler
Bildungspolitik. Außerdem ist die UoN eine Partneruniversität der Universität Potsdam. Bei
erfolgreicher Bewerbung um den Austauschplatz würden die Studiengebühren entfallen. Des
Weiteren hatte ich beim Lesen der Erfahrungsberichte Potsdamer Studierender, die bereits ein
Semester an der UoN verbracht hatten, ein sehr positives Bild über die Stadt und die Universität
gewonnen. Nicht zuletzt beeinflussten auch die Größe der Stadt und die, verglichen mit anderen
Städten in Australien, geringeren Lebenshaltungskosten in Newcastle meine Entscheidung. Ort und
Hochschule für den geplanten Auslandsaufenthalt standen nun fest und so bewarb ich mich Ende
Juni 2013 an der Universität Potsdam um den Partnerhochschulplatz für die UoN. Die Bewerbung war
erfolgreich. Als nächstes mussten meine Bewerbungsunterlagen bei der UoN eingereicht werden.
Diese gab ich in der Universität Potsdam ab. Um die Weiterleitung kümmerte sich das akademische
Auslandsamt. Anfang November 2013 buchte ich meinen Flug (über STA Travel). Anfang Dezember
2013 schickte mir die UoN einen sogenannten „Letter of Offer“ in dem mir ein Platz an der UoN für
ein Semester angeboten wurde. Ich bestätigte das Angebot und erhielt Anfang Januar 2014 meine
elektronische „Certificate of Enrolment“. Dieses Dokument ist Voraussetzung für die Beantragung
des „Student Visa“, welches für einen Studienaufenthalt in Australien notwendig ist. Nachdem das
Visum beantragt und genehmigt worden war und mein Abflug immer näher rückte, buchte ich mir in
Newcastle ein Hostel, um eine Unterkunft für die ersten Tage zu haben (ich kann das YHA in
Newcastle empfehlen). Außerdem las ich die von der UoN bereitgestellten Informationsmaterialien
zur Uni und dem Leben in Newcastle durch.
Für mich notwendige und hilfreiche Informationen habe ich bei verschiedenen Stellen bzw.
Institutionen eingeholt. Das akademische Auslandsamt der Universität Potsdam bot allgemeine
Informationen zum Auslandsaufenthalt und konkretere Informationen zu den Partnerhochschulen.
Ich konnte auch auf die Erfahrungsberichte Potsdamer Studierender, die bereits ein Semester in
Australien
studiert
hatten,
zurückgreifen
(Informationen
jeweils
auf
http://www.uni-
potsdam.de/studium/ausland/studium.html). Ganz konkrete Informationen über die verschiedenen
Universitäten und z.B. das Lehrveranstaltungsverzeichnis erhielt ich direkt auf den Webseiten der
australischen Universitäten (z.B. UoN: http://www.newcastle.edu.au/).
Informationen zu den
verschiedenen Visamöglichkeiten findet man auf den Seiten des Australian Government, Department
of Immigration and Border Protection (http://www.immi.gov.au/Pages/Welcome.aspx).
Da ich im Vorfeld Lehrveranstaltungen herausgesucht hatte, die mit meiner Potsdamer
Studienordnung vereinbar sind, sollte mein Auslandsaufenthalt studienintegriert verlaufen. Ich
konnte an der UoN allerdings nur 3 Kurse (und nicht wie in Deutschland durchschnittlich 8) belegen.
Ich beantragte deshalb ein Urlaubssemester, es wird zu einer Studienverlängerung kommen.
Vorbereitung
Informationen über die kulturellen Unterschiede (z.B. „Land und Leute“) habe ich z.B. durch das
Lesen der Erfahrungsberichte eingeholt. Als besonders hilfreich empfand ich den Kontakt zu
Studierenden der Universität Potsdam, die bereits ein Semester an der UoN absolviert haben. Ich
konnte 2 ehemalige Austauschstudenten per Email kontaktieren und habe von ihnen viele nützliche
Hinweise und Tipps bekommen (Kontaktdaten dürfen von mir nicht weiter gegeben werden).
Weiterhin war der von der UoN bereit gestellte „my start guide“, welcher Informationen zu Land und
Leuten, der Stadt, der Universität, Wohnmöglichkeiten, der Einreise, sowie diverse Checklisten und
Weblinks
enthält
(http://blogs.newcastle.edu.au/wp-
content/uploads/2013/06/UoNi_MyStart_WEB_3_2.pdf), sehr hilfreich. Interessant und gleichzeitig
unterhaltsam ist Bill Bryson’s „Down Under“ - eine etwas andere Art, sich auf einen Australienbesuch
vorzubereiten.
Eine permanente Unterkunft habe ich erst vor Ort gesucht. Bei der Suche bzw. Mietvereinbarung im
Vorfeld ist, so habe ich gehört, die Chance zu groß, dass das entsprechende Zimmer nicht so aussieht
wie auf den Fotos bzw. man ganz und gar einem Betrüger auf den Leim geht. Dank „ZimmersucheHilfsangebot“ der UoN gestaltete sich die Suche nach einer Unterkunft auch viel leichter als gedacht.
Die Uni gab Hilfestellung bei der Onlinerecherche, es wurde ein Telefon bereitgestellt, sodass man
Besichtigungstermine vereinbaren konnte und man wurde sogar zu den Besichtigungsterminen
gefahren. Ich habe mein Zimmer innerhalb eines Tages gefunden. Die Miete betrug 175 australische
Dollar pro Woche (ca. 500 Euro pro Monat) für ein recht geräumiges Zimmer in einem „shared
house“
in der Innenstadt in relativer Strandnähe (Kontakt zum Vermieter kann bei Interesse
vermittelt werden).
Eine Auslandskrankenversicherung konnte ich direkt über die UoN abschließen. Wie fast alle anderen
internationalen Studenten auch war ich über die OSHC (Overseas Student Health Cover) versichert.
Eine gültige und akzeptierte Krankenversicherung ist auch für die Beantragung des Visums
notwendig. Ich habe keine weiteren Versicherungen abgeschlossen.
Situation am Ort
In Australien benötigt man „vor Ort“ immer eine Art von Identifikationsnachweis (z.B. Ausweis,
Führerschein, Reisepass). Das Visum ist elektronisch auf dem Reisepass hinterlegt, man muss also nie
ein Papierdokument mit sich tragen bzw. vorzeigen. Ansonsten benötigt man in Australien, aber auch
schon vor der Abreise (z.B. bei der Bezahlung des Visums), eine Kreditkarte. Ich habe auch vor Ort
ausschließlich eine Kreditkarte benutzt und darauf verzichtet, ein Konto bei einer australischen Bank
zu eröffnen.
Informationen zum Studienablauf allgemein konnte man bei der UoN am besten im International
Office einholen bzw. bei den zahlreichen Informations- und Orientierungsveranstaltungen die von
der UoN und dem International Office in den ersten Tagen (Orientation Week) angeboten wurden.
Konkrete Informationen zu den einzelnen Lehrveranstaltungen habe ich selbstständig online
gefunden (http://www.newcastle.edu.au/course).
Reizvoll für mich war das vielfältige Kursangebot an der UoN zu australischer Geschichte, Politik,
Literatur und Kultur. So habe ich beispielsweise an einer Lehrveranstaltung zur australischen
Geschichte und einer aus dem Bereich der Aboriginal Studies teilnehmen können. Als sehr positiv
habe ich weiterhin das intensive Betreuungsverhältnis zwischen Dozenten und Studenten an der
UoN empfunden. Über diese akademischen Vorzüge hinaus bietet die UoN ein abwechslungsreiches
und kostengünstiges Sportangebot an. Während meines Auslandssemesters habe ich angefangen
Frisbee zu spielen. Für mich war dies die beste Gelegenheit, Kontakt zu australischen Studierenden
aufzubauen. Am Ende des Semesters habe ich sogar an den Eastern Uni Games teilgenommen, einem
einwöchigen Wettkampf, der zwischen allen Universitäten der Ostküste ausgetragen wird. Dies war
zweifelsfrei eine der besten Wochen meines Aufenthaltes in Australien. Als sehr positiv empfand ich
weiterhin die regelmäßig auf dem Campus stattfindenden kulturellen Veranstaltungen der UoN (z.B.
Cultural Diversity Day, Konzerte, Movie in the Moonlight, Semesterauftaktsparty, usw.).
Die Lebenshaltungskosten sind in Australien vergleichsweise hoch. Es folgt eine Auflistung von
Dingen und Aktivitäten für die ich Geld ausgegeben habe und die vermutlich auch für andere
Studenten, die ein Auslandssemester in Australien planen, von Interesse sind. Für Lebensmittel habe
ich ca. 250€ pro Monat ausgegeben. Vor allem das Obst und Gemüse waren sehr teuer. Oft haben
die Supermärkte allerdings auch Sonderangebote und Rabattaktionen bei denen man die
angebotenen Lebensmittel zu deutlich günstigeren Preisen erhält. Außerdem konnte man in der Uni
täglich umsonst frühstücken und zwei Mal pro Woche an einem „free barbeque“ teilnehmen. Einmal
pro Woche konnte man zusätzlich eine „fruit and veggie box“ kaufen. Die Kisten kosteten 15 Dollar
und enthielten Obst und Gemüse im Wert von ca. 35-50 dollar. In Australien ist es weiterhin relativ
üblich Essen zu gehen. Leckeres Essen bekommt man oft schon ab 10 Dollar. Der Eintritt in Bars ist
fast immer umsonst (dort kann man auch tanzen), in Clubs wurde meist ein Eintritt von mindestens
10 Dollar erhoben. Getränke in Bars und Clubs sind wesentlich teurer als in Deutschland. Das
Ausleihen von Autos ist in Australien sehr unkompliziert und auch nicht allzu teuer (vor allem wenn
der Fahrer über 25 Jahre alt ist). Beim Ausleihen muss man meist einen internationalen Führerschein
vorlegen. Öffentliche Verkehrsmittel sind dank Studierendenausweis eher günstig. Eine Zugfahrt von
Newcastle nach Sydney kostete beispielsweise gerade einmal 4,60 Dollar. Hostels kosten zwischen 25
und 35 Dollar pro Nacht und bieten somit eine gute Übernachtungsmöglichkeit für
Kurztrips/Urlaube/Reisen. Während meiner Zeit in Australien habe ich auch an diversen Touren
teilgenommen (z.B. 1-tages Great Ocean Road Tour, 3-tages Uluru Tour, Great Barrier Reef Tour).
Diese Touren sind meist recht teuer (pro Tag ca. 100 Dollar), allerdings waren die Leistung und der
gebotene Service immer sehr zufriedenstellend. Ansonsten kann man Ausflüge in Australien auch
sehr leicht selbst organisieren. Inlandsflüge waren bei rechtzeitiger Buchung auch eher günstig. Und
zu guter Letzt: bei der Bekleidung findet man in einem vielfältigen Angebot zwischen sehr billig und
sehr teuer alles was das Herz begehrt.
In meiner Freizeit habe ich an der UoN Frisbee gespielt. Wie schon beschrieben, war dies eine meiner
besten Erfahrungen in Australien. Ich würde jedem empfehlen, einer Sportgruppe oder Ähnlichem
beizutreten, da man so nette Leute und vor allem auch Australier kennenlernen kann. An der UoN
wurden auch zahlreiche andere Sportarten (z.B. Wasserball, Fußball, Quidditch) angeboten. Während
meiner Zeit in Newcastle habe ich außerdem einen Yoga-Schnupperkurs in der Stadt gemacht und
konnte so eine weitere neue Sportart ausprobieren und für mich entdecken. In meiner Freizeit bin
ich oft an den Strand gegangen und habe mich mit anderen Internationals getroffen. Die wundervolle
Küstenlandschaft und der Hafen Newcastles laden weiterhin zu ausgiebigen Strandspaziergängen,
zum Joggen und Radfahren ein. Ansonsten bin ich von Zeit zu Zeit ins Kino gegangen, habe die
Vorzüge der multikulturellen Küche Australiens genutzt und zahlreiche Tagesausflüge in die
Umgebung Newcastles unternommen (z.B. Hunter Valley; Port Stephens; Central Coast; Sydney). Und
auch für mehrtägige Ausflüge (Blue Mountains bei Sydney) und kleine Reisen (Tasmanien;
Melbourne; Alice Springs und Uluru; Cairns und Cape Tribulation und Great Barrier Reef; Perth und
Westküste)war während der Osterferien bzw. nach Abschluss des Semesters noch Zeit.
Die Australier habe ich als unglaublich freundlich, extrem hilfsbereit und sehr offen bzw. locker
kennengelernt. So habe ich mich in meiner neuen Heimat auf Zeit schnell wohl gefühlt und leicht zu
Recht gefunden.
Situation nach der Rückkehr
Mein „Transcript of Records“ konnte ich vor einer Woche im akademischen Auslandsamt der
Universität Potsdam abholen. Ich kümmere mich nun um die Anerkennung der an der UoN
erbrachten Leistungen.
Während des Auslandsaufenthaltes konnte ich bestimmte Studieninhalte vertiefen. Des Weiteren
habe ich mich mit australischer Geschichte, Politik und Kultur auseinandergesetzt sowie diese Kultur
bzw. dieses Land auch im Alltag erlebt und somit mein Wissen über und mein Verständnis für
anglophone Kulturen erweitert. An der UoN konnte ich weiterhin wertvolle Einblicke in für mich
bisher unbekannte Studiengänge („Australian History“ und „Aboriginal Studies“) gewinnen. Die
Belegung von jeweils einer Lehrveranstaltung in diesen beiden Bereichen war für mich eine einmalige
Gelegenheit, da diese Studienrichtungen nicht an der Universität Potsdam vertreten sind. In den 6
Monaten in Australien habe ich mich meiner Meinung nach nicht nur akademisch, sondern auch
persönlich weiter entwickelt. Ich denke dass ich selbstsicherer, gelassener und abenteuerlustiger
geworden bin und meine Organisationsfähigkeit gestiegen ist. Als besonders wertvoll empfinde ich
die zahlreichen neuen (internationalen) Kontakte, die ich knüpfen konnte.
Wenn ich den Auslandsaufenthalt erneut planen könnte, würde ich für einen längeren Zeitraum ins
Ausland gehen wollen. Ich denke, dass man dann einfach mehr Zeit hat, sich vor Ort einzuleben, sich
in das Studentenleben einzubringen und das neue Land bzw. die neue Kultur zu erleben.
Mein Fazit: Ein Auslandssemester an der UoN kann ich nur empfehlen!
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