bericht - Stadt Dinslaken

Werbung
Tätigkeitsbericht
Gemeinsamer Bericht zum Sachstand der Dinslakener Schulsozialarbeit
des Deutschen Kinderschutzbund Dinslaken-Voerde e.V. und des
Caritasverbandes für die Dekanate Dinslaken und Wesel
1
20
12
Inhaltsverzeichnis
1. Schulsozialarbeit an den weiterführenden Schulen in Dinslaken..................................................3
1.1 Volksparkschule.............................................................................................................................4
1.2 Theoder-Heuss Gymnasium..........................................................................................................7
1.3 Otto-Hahn Gymnasium................................................................................................................10
1.4. Jeanette Wolff Realschule .......................................................................................................... 14
1.5 Gustav- Heinemann- Schulzentrum ..............................................................................................17
1.6. Ernst-Barlach-Gesamtschule....................................................................................................... 21
1.7. Sekundarschule ...........................................................................................................................26
2. Fazit................................................................................................................................................29
Anhang
2
1. Schulsozialarbeit an den weiterführenden Schulen in Dinslaken
Seit dem Ratsbeschluss im Frühjahr 2010 ist das Konzept kommunal finanzierter
Schulsozialarbeit an den weiterführenden Schulen Dinslakens ein fester Bestandteil und
notwendiger Teil der Schullandschaft in Dinslaken geworden. Dieser Beschluss,
Schulsozialarbeit als Säule der schulischen Jugendhilfe als Scharnierfunktion zwischen
Schule und Jugendhilfe an den weiterführenden Schulen zu implementieren, ist von den
Kindern, Eltern, SchulleiterInnen, LehrerInnen und anderen am Erziehungsauftrag beteiligten
Personen überaus positiv aufgenommen worden und hat sich nachhaltig bewährt. Die
angebotenen
Hilfen
könnten
ohne
den
Einsatz
der
kommunal
finanzierten
SchulsozialarbeiterInnen nicht angeboten werden. Schulsozialarbeit ist als Verstärkung des
pädagogischen Auftrages gerade der weiterführenden Schulen unabdingbar geworden um den
Problemlagen an den Schulen gerecht werden zu können. Dabei ist auffällig, dass die
Hilfebedürfnisse in den Schulen in immer größerem Umfang und mit steigender Diversität
auftreten. Die Schulen können mit den SchulsozialarbeiterInnen besser auf die veränderten
Familien- und Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen reagieren und können
dadurch weiterhin dem jeweiligen Bildungsauftrag gerecht werden.
Die SchulsozialarbeiterInnen des Caritasverbandes und des Kinderschutzbundes möchten sich
bei den Verantwortlichen in der kommunalen Politik für die gesetzten Rahmenbedingungen
und die Stundenerhöhung im letzten Jahr bedanken. Der Jugendhilfeausschuss und der Rat der
Stadt Dinslaken gingen mit diesem Beschluss in die richtige Richtung und ermöglichen den
Kinder und Jugendlichen weiterführende und nachhaltige Hilfe durch einen verstärkten
Einsatz der Schulsozialarbeit.
Die konkret jährliche Ausgestaltung des Angebotes der Schulsozialarbeit orientiert sich an den
aktuellen Bedarfen der Schülerinnen und Schüler in der jeweiligen Schule. Die
Zielorientierung und der operative Einsatz der Schulsozialarbeit wird mit den Beteiligten an
der Schule (Schulleitung, Lehrer, Gremien) in Augenhöhe vereinbart und umgesetzt.
Im folgendem ist die standortbezogene Umsetzung kommunalfinanzierter Schulsozialarbeit
ausführlicher beschrieben.
3
1.1 Volksparkschule - Kinderschutzbund
Die Volksparkschule Dinslaken ist eine erweiterte Ganztagshauptschule mit derzeit ca. 150
Schülern/innen. Ein großer Teil der Jugendlichen kommt aus Ein–Eltern Familien oder außer
familiären Betreuungssituationen. Darüber hinaus bezieht eine steigende Zahl der Familien
Transferleistungen. Die Hälfte der SchülerInnen weist einen Migrationshintergrund auf. Der
Kinderschutzbund Dinslaken – Voerde e.V. ist in der Volksparkschule im Rahmen der
Schulsozialarbeit sowie der Ganztagsbetreuung tätig. Kommunal finanzierte Schulsozialarbeit
wird mit 5 Stunden vor Ort durch eine Fachkraft des Kinderschutzbundes umgesetzt. Die
gebundene Ganztagsbetreuung wurde für die Jahrgänge 6 – 10 angeboten und umfasste alle
SchülerInnen
des
Standortes.
Schwerpunktsetzung
der
Schulsozialarbeit
an
der
Volksparkschule erfolgte in Kooperation mit dem Lehrkörper, der sozialpädagogischen
Fachkraft des Landes und dem Deutschen Kinderschutzbund Dinslaken- Voerde e.V.. Derzeit
gibt es keine landesfinanzierte Schulsozialarbeit im Schuljahr 2013/2014 an der
Volksparkschule. Die Tätigkeitsbereiche in 2012/2013 wurden folgendermaßen geteilt:
Landesfinanzierte Schulsozialarbeit übernahm vornehmlich Einzelfallberatung und die
Betreuung der Schüler/innen während der Praktika. Herr Vogelreuter und Frau Boeckmann
übernahmen die Berufsorientierung und Beratung in den Jahrgängen 9 und 10. Die Fachkraft
des Kinderschutzbundes übernahm den Bereich Projektarbeit, Mädchen- und Jungenarbeit,
Bewerbungsunterstützung, Begleitung von schulmüden Klienten. Eine Sprechzeit wurde
Mo.,Di.,Do., und Fr. von 8.00 – 10.00 Uhr angeboten. Weitere Termine wurden in Absprache
mit den Beteiligen gemacht
Die Hilfeersuchen der Kinder und Jugendlichen sowie des
Lehrpersonals sind thematisch vielschichtig. Der Kernbedarf der Hilfesuchenden ist jedoch
am Standort: Schulmüdigkeit, Berufsorientierung und der angemessene Umgang mit dem
anderen Geschlecht.
Fit für die Zukunft
Die AG wurde mit einem Teil des 9. Jahrgangs Montags in einer Doppelstunde umgesetzt. Die
Teilnahme der SchülerInnen war freiwillig. Gegenstand der AG war das Erlernen souveränen
Agierens in Gruppen, sowie eigenständigen Handelns. In Kooperation mit der
Schülerpersonalagentur
bereiteten
sich
die
TeilnehmerInnen
auf
Exkursionen
zu
verschiedenen Betrieben und Berufsfeldern vor. Sie erstellten ein Arbeitgeberportfolio, in dem
sie für sich festhielten, wie die Betriebe in den Berufsfeldern anzusprechen sind, welche
Berufe dort für sie in Frage kommen, welche Zugangsvoraussetzungen erforderlich sind und
4
ob sie diese erfüllen. Nach den Exkursionen reflektierten sie ihre Erfahrungen, inwiefern die
erkundeten Berufsfelder für sie in Frage kommen und ob es Alternativen dazu gibt. Ergänzt
wurde die Arbeit zum einen durch Sozialtrainings, dabei wurden Kernkompetenzen der
Berufsfelder den Kindern durch geeignete Übungen näher gebracht. Zum anderen wurde mit
berufsfeldtypischen Materialien kreativ umgegangen. Die TeilnehmerInnen machten sich so
mit diesen Materialien vertraut und erkannten diese bei den Exkursionen wieder.
AG Jungen/ Mädchen
Der siebte Jahrgang der Volksparkschule befand sich zu Beginn des Schuljahres 2012/13 in
der Pubertät, die Kinder suchten nach Rollenvorbildern. Auf Grund der unterschiedlichen
Ausgestaltung der Familienverhältnisse innerhalb des Jahrganges kam es zu Spannungen
unter den Kindern. Die Jugendlichen suchten nach klaren und richtigen Rollen und
Familienstrukturen. In der AG behandelten wir unterschiedliche gender- und kulturspezifische
Rollenausgestaltungen und zeigen den Jugendlichen, dass verschiedene Rollenbilder und
Familienstrukturen
gleichberechtigt sind. Die Jungen und Mädchen erarbeiteten einen
Parcours mit Tätigkeiten die nach ihrem Dafürhalten,
für das andere Geschlecht eher
untypisch sind. Diese Parcours wurden von der jeweils anderen Gruppe absolviert, die
TeilnehmerInnen sollten dann ein Zertifikat über das erfolgreiche Absolvieren des Parcours
bekommen. (Jungen hätten ein Haushaltsüberlebenszertifikat, Mädchen ein Handwerks/
Orientierungslauf Zertifikat bekommen). Die Umsetzung des Parcours steht derzeit noch aus.
Bewerbungscafé
Einmal wöchentlich bot der Schulsozialarbeiter in den Räumlichkeiten des Ganztages ein
Bewerbercafé an. SchülerInnen konnten hier an den Computern ihre Bewerbungsunterlagen
erstellen, ausdrucken und nach Stellen sowie Adressen recherchieren. Die SchülerInnen hatten
während der Zeit einen Ansprechpartner für Rückfragen. Ihnen standen Vorlagen für
Bewerbungsschreiben zur Verfügung aber genauso können eigene Formate bearbeitet und
verwendet werden. Unsichere Schüler wurden für erste Kontaktaufnahmen mit Arbeitgebern
vorbereitet und begleitet.
5
Fallbeispiel:
Schüler I hat gravierende Probleme regelmäßig am Unterricht teil zu nehmen. Nach dem die
KlassenlehrerIn und Schüler I Hilfebedarf formulieren, erfolgt ein Hilfeplangespräch. Schüler
I teilt mit, dass er morgens erhebliche Probleme beim Aufstehen hat und klagt über Unlust am
Schulunterricht teilzunehmen. Der Schüler kann nicht mitteilen, worin genau die Ursache für
die mangelnde Lust auf Schule liegt. Der Schüler ist augenscheinlich gut in die Klasse und die
übrige Schülerschaft integriert (nach Einschätzung d. Lehrerkollegiums und der
Schulsozialarbeit).Er wird nicht geschnitten und hat in verschiedenen Gruppen Anteil am
Schulleben. Auf Nachfrage teilt der Schüler mit, dass er auch am Unterricht nichts
auszusetzen hat, bemerkt jedoch dass es ihm hin und wieder zu laut ist.
In Absprache mit den Beteiligten werden die Eltern zu einem gemeinsamen Gespräch in der
Schule eingeladen. Die Mutter teilt mit, dass sie kaum Zeit hat ihren Sohn zu kontrollieren ob
und wann er aufsteht, da sie beruflich bedingt sehr früh aus dem Haus muss, hinsichtlich des
Vaters wird derselbe Sachverhalt erörtert. In Absprache mit den Eltern des Schülers wird
erarbeitet, dass ein neuer Wecker angeschafft wird. Der Schüler wird morgens durch die
Mutter geweckt und stellt zur Sicherung einen neuen lauteren Wecker auf. Die Mutter des
Schülers teilt jedoch bereits im Gespräch mit, dass sie nicht wüsste, ob sie es durchhalten
könne, ihren Sohn jeden Morgen selbst zu wecken. Im weiteren Gesprächsverlauf sichert die
Mutter jedoch ihre Kooperation zu. Der Schüler schafft es in den kommenden 14 Tagen
regelmäßig und wesentlich pünktlicher am Unterricht teilzunehmen. Er beginnt jedoch wieder
erneut zu spät zu kommen und die Schule vor dem Ende zu verlassen. Mit dem Schüler
werden wöchentliche Gesprächstermine vereinbart. Im Laufe der Sitzungen teilt der Schüler
mit, dass er zwischenzeitlich das Gefühl hat, dass es egal ist ob er anwesend sei oder nicht.
Die Mutter teilt zwischenzeitlich mit, dass sie sich außerstande sieht, regelmäßig zu
kontrollieren ob ihr Sohn morgens aufsteht und das Haus verlässt. Mit dem Schüler wurde
vereinbart, dass er in den kommenden 4 Wochen jeden Morgen durch den Schulsozialarbeiter
angerufen und geweckt wird. Mit dem Schüler wird weiterhin Kontakt gehalten, derzeit geht
er wieder regelmäßig zur Schule.
6
1.2. Theodor- Heuss Gymnasium - Caritasverband
Schulsozialarbeit am Gymnasium ist noch ein relativ neues Aufgabengebiet. Schüler/Innen
dieses Schulzweigs benötigen jedoch ebenso Schulsozialarbeit, da viele der geschilderten
Probleme und Lebenssituationen der Jugendlichen unabhängig vom Schultyp auftreten.
Andere Aspekte hingegen konzentrieren sich vor allem in dieser Schulform.
Das THG hat derzeit eine Schülerzahl von 886, die von den Angeboten profitieren können.
Die Verkürzung der Schulzeit auf 12 Jahre, bringt nicht nur eine Verlängerung des
Unterrichtstages bis in den Nachmittag mit sich, auch der Leistungs- und Selektionsdruck
wird immer größer. Schüler/Innen fühlen sich schnell überfordert, auch Eltern fühlen sich
durch den Leistungsdruck, unter dem ihre Kinder stehen überfordert und fordern noch einiges
mehr ein. Die Schülerschaft besteht zumindest in den jüngeren Jahrgängen aus einer sehr
heterogenen Gruppenzusammensetzung. Die Umstellung von der Grundschule zum
Gymnasium ist für die Schüler/Innen erheblich. Ein weiteres Thema sind die Schüler/Innen
die die geforderte Leistung aus unterschiedlichen Gründen nicht erbringen können, teilweise
sind
diese gegen
die
Empfehlung der Grundschule ins
Gymnasium gegangen.
Versagensgefühle und Frustration beeinträchtigen das Lebensgefühl der Jugendlichen,
Verhaltensauffälligkeiten oder ein vollkommenes „in sich zurückziehen“ sind die Folgen, die
sich auf den Klassenverband auswirken. Das Klassenklima ist oftmals durch wenig soziales
Miteinander und starke „Individualisierung“ geprägt. Auch ist Mobbing in Schulklassen ein
ernst zu nehmendes Problem, dass ohne externe Hilfe kaum noch zu lösen ist. Am THG nahm
die Einzelfallberatung ca. 80% des Zeitkontingents in Anspruch. Die häufigsten Themen
waren hierbei: Leistungsdruck und familiäre Probleme.
In Absprache mit der Schulleitung wurden folgende Arbeitsschwerpunkte vereinbart und
installiert:
Soziales Lernen in Klasse 5:
Die Schulsozialarbeiterin führte in einer 5. Klasse, über einen Zeitraum von einem
Schulhalbjahr mit einem wöchentlichen Tonus, soziale Kompetenzförderung in Gruppen
durch. Die Stärkung der Persönlichkeit jedes Einzelnen war erklärtes Arbeitsziel. Übungen
zur Selbst- und Gruppenwahrnehmung förderten das „Hineinfühlen“ in andere. Auf dieser
Grundlage können die Kinder Verständnis und gegenseitige Akzeptanz entwickeln. Konflikte
wurden thematisiert. Dabei wurde ein Leitfaden für ein friedliches Miteinander gemeinsam
mit den Schülern entwickelt. Die Kinder stellten selbst ihre Klassenregeln auf, anhand derer
7
sie im Sozialtraining immer wieder arbeiteten. Grenzen einhalten ist wichtig und das ist nur
möglich, wenn diese Grenzen/ Regeln bekannt sind. Die Klassenregeln wurden daher
schriftlich vereinbart. Die individuellen Befindlichkeiten der Kinder wurden ernst genommen
und darauf eingegangen. Wir standen den Schülern und Schülerinnen daher auch für
persönliche Gespräche oder Beratungen zur Verfügung.
Lerncoaching :
Das Lerncoaching basiert auf der Überlegung, dass der schulische Erfolg häufig nicht nur von
Intelligenz und intellektuellen Fähigkeiten eines Jugendlichen abhängt, sondern wesentlich
auch davon, wie motiviert der Schüler ist und wie strukturiert er schulische Arbeiten wie
Hausaufgaben oder kontinuierliches Lernen bewältigen kann. Das Lerncoaching wendete sich
deshalb gezielt an Schüler, welche in diesem zweiten Bereich Schwächen aufwiesen. Es war
keine
fachliche
Nachhilfe,
sondern
eine
Unterstützung
zur
Strukturierung
des
Arbeitspensums. Die Schüler trafen sich regelmäßig im wöchentlichen Rhythmus mit der
Schulsozialarbeiterin, die mit ihnen Lern- und Organisationsstrategien besprach und
Lernpläne erstellte.
Anti-Mobbing-Interventionen:
Mobbing
ist
ein Thema,
dass
zum
pädagogischen Alltag
der
Lehrkräfte
und
Schulsozialarbeiter gehört. Der Umgang mit diesem Thema stellt eine große Herausforderung
dar. Um dem Mobbing zu begegnen, arbeiteten wir nach einem lösungsorientierten
Interventionsansatz. Die Wirksamkeit dieses Ansatzes liegt darin begründet, dass trotz der
schwerwiegenden Problematik vollständig auf Schuldzuweisungen und Strafen verzichtet
wurde. Vielmehr werden die SchülerInnen in einen Gruppenprozess eingebunden, der sie
konsequent in die Verantwortung für die Behebung des Problems einbezieht. Sie werden als
Helfer instruiert und gestalten den Lösungsprozess selbst.
Für dieses Angebot gab es keine festen Zeiten, sondern wurden spontan bei Bekanntwerden
von Mobbing, über einen Zeitraum von 3-4 Wochen bearbeitet. Insgesamt war das in 3
Klassen der Fall.
8
Offenes Angebot zur Meditation und Entspannung:
Wenn Kinder entspannen, wirkt sich das auf die gesamte Entwicklung, insbesondere aber auf
die Körperwahrnehmung und Konzentration aus. Kindern, die regelmäßig entspannen, fällt
das Lernen leichter. Die Konzentrationsfähigkeit wird gesteigert. Auch Ängste können
abgebaut werden. Um diesen Zustand der Entspannung bei einigen Kindern zu erreichen,
wurden Phantasiereisen und progressive Muskelentspannung angeboten. Hauptzielgruppe
waren Schüler, die Probleme mit ihrer Konzentration und Nervosität hatten. Es hatten
insgesamt pro Kurs 8 Schüler der Klassen 6-11 teilgenommen.
Der Kurs wurde 2x jeweils für ein Schulhalbjahr angeboten.
Fallbeispiel:
Der Vater eines Schülers telefonierte mit der Schulsozialarbeit. Der Vater erzählte, dass sein
Sohn Max keine Freunde findet und nicht mehr gerne in die Schule geht. Der Vater
befürchtete, dass sein Sohn die Motivation für die Schule ganz verliert und somit auch
schulisch den Anschluss verpasst.
Die Schulsozialarbeit lud Vater und Sohn zu einem persönlichen Gespräch ein, in dem die
Situation genauer besprochen wurde. Es wurde vereinbart, dass Max fünf Mal zur
Schulsozialarbeit ging, mit dem Ziel seinen Selbstwert zu fördern und zu lernen auf andere
zuzugehen. Parallel suchte die Schulsozialarbeit, mit der Einwilligung von Max und seinen
Eltern, das Gespräch mit der Klassenlehrperson. Diese bestätigte dass Max eher ein
Einzelgänger sei und in den letzten Monaten noch ruhiger wurde. In einer Schulstunde
besprach die Schulsozialarbeit zusammen mit der Lehrperson die Situation von Max mit der
ganzen Klasse. Max hatte im Voraus zu diesem Schritt eingewilligt. Der Klasse war das
Leiden von Max nicht bewusst. Mit den Eltern von Max wurde nach Möglichkeiten gesucht,
wie sie ihren Sohn vermehrt unterstützen könnten, Kontakte zu anderen Schülern zu knüpfen.
Nach zwei Monaten meldete sich der Vater bei der Schulsozialarbeit und berichtete über die
positive Veränderung von Max.
9
1.3. Otto- Hahn Gymnasium - Kinderschutzbund
Der Anteil der kommunalfinanzierten Schulsozialarbeit am OHG liegt bei 10 Stunden pro
Woche. Der Tätigkeitsbereich der Schulsozialarbeit ist sehr heterogen. Auffallend ist der hohe
Leistungsanspruch, der oft zu Überforderung führt. Daraus resultierend gestaltet sich die
Arbeit neben dem Bearbeiten individueller Krisen auch sehr präventiv. Schüler, Eltern und
Lehrer wenden sich sehr häufig direkt an die Mitarbeiterin. Insgesamt müssen am OHG 767
SchülerInnen mit ihren Eltern und ca. 90 LehrerInnen mit dem Angebot versorgt werden. Die
Schülerschaft bewegt sich in gänzlich voneinander unterschiedlichen Lebenslagen und
Problematiken.
Der Arbeitsschwerpunkt liegt in der Einzelfallberatung. Eine Sprechstundenzeiten werden Di
von 11.00 bis 13.00 Uhr und am Donnerstag von 11.00 bis 16.00 Uhr angeboten. Eine
niederschwellige
Kontaktaufnahme
war
jedoch
jederzeit
auch
außerhalb
der
Sprechzeitenmöglich möglich. Die in der themenbezogenen Intervention sowie der
Krisenintervention am häufigsten angesprochenen Problematiken erstrecken sich über die
Themenfelder: Pubertät, Mobbing und Cybermobbing, ADHS, Schwierigkeiten bei den
Hausaufgaben, Essstörungen, schwierige oder gestörte Mutter-Kind (besonders MutterTochter) Beziehung, psychische Erkrankungen, psychische Auffälligkeiten, adäquate
Beschulung (evtl. Wechsel der Schulform), Schulängste, Förderung bei Hochbegabung,
Trennungssituation der Eltern, SchülerInnen, die „abgehauen sind“ oder evtl. nicht mehr zu
Hause bleiben wollen und vor allem Erziehungsberatung. Eine landesfinanzierte Stelle
Schulsozialarbeit existiert am OHG nicht.
Fallbesprechungen und Intervision des Ganztags-Teams
Die Schulsozialarbeit unterstützte das Ganztagsteam wöchentlich bei Fallbesprechungen
durch Intervision und der Nachhaltung eines gesamtpädagogischen Konzeptes.
Projekt und Aktionstage:
Inklusion – 25.09.12 „Inklusion beginnt vorher – wir vernetzen uns!“ Informationen zum
Thema Leben mit Behinderung; Sensibilisierung der SchülerInnen und LehrerInnen in
verschiedenen Aktionen, u.a. in einem Rollstuhl-Parcour und in Einfühlräumen.
10
Streitschlichtung
Im Rahmen der präventiven Arbeit ist die Streitschlichtung bereits seit ca. 10 Jahren fest am
OHG installiert. Die Ausbildung, Leitung und Unterstützung der Streitschlichter erfolgt durch
die Schulsozialarbeit und ein bis zwei LehrerInnen. Ausgebildet werden die Schüler in der 9.
Jahrgangsstufe. Die Streitschlichtung hat sich als bewährtes Mittel in der präventiven
Stärkung der Sozialkompetenzen bewährt.
Projekt "Ich trau mir was zu" in der Jahrgangsstufe 5
Das Projekt findet über zwei Schultage, kurz vor den Sommerferien, im ND- Jugendheim in
Dinslaken statt. Im Rahmen des Projekts können die Schüler folgende Workshops wählen:
Streitschlichtung, Zaubern, Kochen, Masken und Theater, Tanz, Klettern, Akrobatik, Karate
und Land-Art. Die Workshops laufen über einen oder zwei Tage. Die Schulsozialarbeit bietet
hier zum Thema „Streitschlichtung“ in Gruppen bis zu 14 Teilnehmern Projektarbeit an.
Projekt "Richtiger Umgang mit dem Internet / sozialen Netzwerken / Handy"
Jahrgangsstufe 6
Ziel des präventiven Projektes ist es, dass die SchülerInnen den richtigen Umgang mit dem
Internet und dem Handy in Kleingruppen kennenlernen (Themen: Richtiger Umgang mit
sozialen Netzwerken, Cyber-Mobbing, Recht und Gesetz im Internet, Suchmaschinen, Handy
und Internet.)
Projekt "Stark gegen Süchte" Jahrgangsstufe 7
Die SchülerInnen arbeiten präventiv über drei Schultage zum Thema stoffgebundene und
nichtstoffgebundene Süchte. Nach den theoretischen Phasen erstellen die SchülerInnen in
Kleingruppen Kreativarbeiten, die zum Ende des Projektes in der Aula den MitschülerInnen
vorgestellt werden. Das Projekt findet kurz vor den Sommerferien statt.
Kunstpädagogische Projekte
Im Juli konnte im Rahmen der „Emscherkunst 2013“ die Installation „Gedankenfluss“ im neu
entstehenden Informationszentrum „Emschermündungshof“ der Emscher-genossenschaft in
Eppinghoven errichtet werden, die im Sinne von Nachhaltigkeit dauerhaft dort verbleiben
kann und die sinnbildlich für den ökologischen Wandel im Ruhrgebiet steht. Die Installation
wird im Rahmen der Emscherkunst als „work in progress“ zu sehen sein.
11
Lerntherapeutische Zusatzangebote
Hier wurden Themen wie Lernschwierigkeiten, Prüfungsängste, Rechtschreibung und
Grammatik, schulische Ängste, mündliche Mitarbeit, selbstständiges Lernen, Strukturierung
der Hausaufgaben, des Lernens und der Arbeitsmaterialien, Klassenarbeitsvorbereitung,
Konzentrationsschwierigkeiten, Vokabelübungen und Stärkung des Selbstwertgefühls
besprochen und eingeübt.
12
Fallbeispiel
Frau S, die Mutter von Lara S. (Name geändert), nahm telefonisch Kontakt zur
Schulsozialarbeit auf, da ihre Tochter sehr häufig krank ist, sich nicht zur Schule traut und oft
unter Kopf- oder Bauchschmerzen leidet. Die Problematik existiert bereits seit dem 5.
Lebensjahr (Kindergarten). Zeitgleich suchten zwei Lehrerinnen im selben Fall Hilfe, da Lara
häufig wegen Krankheit fehlt. Es erfolgten Anamnese - und Beratungsgespräche mit a) der
Mutter, b) der Tochter, c) mit beiden gemeinsam. Die Ursachen für Laras Beschwerden
konnten so herausgearbeitet werden und folgende Maßnahmen wurden ergriffen:
Aufgrund des Übergewichts der Tochter wurde vereinbart, Termine bei der Kinderärztin
wahrzunehmen, eine Kur zu beantragen (Empfehlungsschreiben aufgesetzt), ein Sportangebot
zu finden und regelmäßig daran teilzunehmen, zuhause den freien Zugang zu Süßigkeiten
einzuschränken und regelmäßig verschiedene Obst- und Gemüsesorten als Alternative
auszuprobieren (im 3. Schuljahr nahm sie bereits an einem Adipositas-Programm teil, danach
erfolgte nichts mehr). Aufgrund von Laras Versagensängsten wurde ein Hausaufgabenheft
angelegt und Strategien zum regelmäßigen Lernen entwickelt. Um Beschimpfungen oder
Ausgrenzungen entgegen zu treten, wurden Strategien entwickelt, wie sie sich besser wehren
kann.
Die
ungelenke
Schreibweise
und
Rechtschreibproblematik
konnte
durch
lerntherapeutische Einheiten verbessert werden. Da Frau S. in Gesprächen regelmäßig aus
Hilflosigkeit in Tränen ausbricht, sobald es um Lara geht (bei der jüngeren Schwester liegt
keine Problematik vor), wurde vereinbart, dass auch sie für sich eine Kur beantragt und sie
sich Angebote sucht, durch die sie gestärkt wird. Aufgrund des starken Heimwehs bei
Klassenfahrten wurde vereinbart, sie erst zu kurzen, dann zu längeren Ferienaufenthalten in
Gruppen zu motivieren, so konnte sie ohne vorherige Angst die anstehende Klassenfahrt ohne
Heimweh überstehen.
Die ersten Gespräche erfolgten Anfang Mai 2013, seitdem hat Lara nicht mehr in der Schule
gefehlt, sie kommt noch regelmäßig zu mir, die Mutter bei Bedarf. Sämtliche Vereinbarungen
werden eingehalten.
13
1.4. Jeanette Wolff Realschule - Caritasverband
Auch hier besteht die Schülerschaft zumindest in den jüngeren Jahrgängen aus einer sehr
heterogenen Gemeinschaft. Es besteht zurzeit eine Gesamtschülerzahl von 200. Wie auch
feststellbar an anderen Schulen, sind Schüler/Innen trotz fehlender oder eingeschränkter
Realschulempfehlung vor Ort und stark geprägt von Frustration und Versagensgefühlen.
Hinzu kommen sprachliche Defizite bei Kindern/Eltern mit Zuwanderungshintergrund, was
wiederum dazu beiträgt, dass Frust aufkommt, Lernziele nicht erreicht werden und in
Aggressionen übergehen. Mit steigender Tendenz beobachteten wir eine Zunahme von
Verhaltensauffälligkeiten, wie z.B. ADHS, ungestörtes Lernen und Unterrichten kann im
gesamten Kontext nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden. Ein positives Lernklima
und eine geschlossene Klassengemeinschaft konnten sich nur durch begleitende
sozialpädagogische Maßnahmen entwickeln. Die Einzelfallberatung nahm an der JWR einen
relativen kleinen Teil des Zeitkontingents in Anspruch. Auch zu erwähnen ist es, dass es hier
kaum zu Beratungen kam, in den die Schüler selbst aktiv wurden. Dieses Angebot wurde
überwiegend von Eltern und von Lehrern geschickte Schüler genutzt.
Somit lagen die Tätigkeitsschwerpunkte, die mit den Lehrkräften und der Schulleitung
vereinbart wurden, hier folgendermaßen:
Keepsmilingtraining:
Das Ziel des Keep-Smiling-Trainings ist es, das die Schüler mit dem Thema Gewalt in
Berührung kommen und sich ernsthaft damit auseinandersetzen. Sie sollen lernen sich in
Konfliktsituationen angemessen zu verhalten, ohne aggressives Verhalten zu zeigen.
Außerdem ist es das Ziel, dass die Schüler durch die Auseinandersetzung mit dem Thema
"Gewalt" lernen, wie sie sich bei Konflikten fair zu verhalten können, ohne aggressives
Verhalten zu zeigen. Das Wissen der Schüler sollte hierbei erweitert werden. Rollenspiele und
Präsentationen wurden eingesetzt. Die Schüler sollten selber nachdenken und erarbeiten, wie
man Gewalt vermeiden kann. Den Schülern wurden im Laufe des Trainings die eigenen
Rollen als Täter, Opfer oder Zuschauer aufgedeckt und damit einer bewussten Veränderung
zugänglich gemacht. Die aktuellen Täter-Opfer-Strukturen in der Klasse wurden teilweise
offen gelegt und so bearbeitbar gemacht. Es ging um die grundlegenden sozialen Fertigkeiten,
wie Wahrnehmen und angemessenes Ausdrücken von Gefühlen, Strukturen menschlicher
Begegnung, Selbstbehauptung und Deeskalation in Konfliktsituationen und kooperatives
Verhalten in Gruppen. Die Einstellungen und Verhaltensweisen der Kinder und Jugendlichen
wurden visualisiert und teilweise thematisiert. Die Kinder und Jugendlichen lernten ihre
14
eigenen Empfindlichkeiten in Bezug auf Beleidigungen, Rempeleien, Provokationen usw.
besser kennen. Die Schüler erlernten Techniken, die der Gewaltverhinderung dienen, um
Gewalthandlungen zu unterbrechen und somit eine „positive Streitkultur“ zu entwickeln. Ziel
war es, pro-soziales Verhalten zu entwickeln und zu trainieren und das Gruppengefühl in der
Klasse zu stärken.
Dieses Angebot wurde insgesamt mit 2 Klassen durchgeführt, mit jeweils 2 Wochenstunden
über einen Zeitraum von jeweils einem halben Schuljahr.
Soziales Kompetenztraining ( siehe THG )
Das Training wurde in 3 Klassen durchgeführt, mit 2 Klassen jeweils einer Unterrichtsstunde
pro Woche und in einer Klasse mit einer Doppelstunde in der Woche. Es erstreckte sich
jeweils über einen Zeitraum von 6 Monaten.
Spezielle Angebote für Kinder mit Migrationshintergrund:
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund nahmen hier alle Angebote der
Schulsozialarbeit im Verhältnis zu deutschen Jugendlichen überproportional in Anspruch. Die
Probleme, mit denen die Kinder und Jugendlichen zur Schulsozialarbeit kamen, unterschieden
sich nicht wesentlich von denen deutschen SchülerInnen. Es ging um familiäre Probleme,
Schul – und Leistungsprobleme, Sprachprobleme, Konflikte untereinander.
Diese Kinder und Jugendlichen fanden in der Schulsozialarbeit oft die einzigen
Ansprechpartner für ihre Probleme. Durch zuverlässige und intensive Beziehungsarbeit
entwickelten sich langfristige Begleitungen. Die Jugendlichen griffen in Krisensituationen
immer wieder auf die Schulsozialarbeit zurück. Die Gruppenangebote sind für diesen
Personenkreis ein besonders wichtiges Angebot zur Integration, zur persönlichen
Stabilisierung und Entwicklung und zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Zusätzlich haben wir im Rahmen der AG`s für die betreffenden Kinder der jüngeren
Jahrgänge einen Deutsch-Förder-Kurs installiert, in der es nicht nur um die Aufarbeitung
sprachlicher Defizite ging, sondern auch um die Auseinandersetzung mit individuellen
Besonderheiten dieser Zielgruppe, wie z.B. Wer bin ich eigentlich? Deutscher? Türke?....
15
Fallbeispiel:
Eine Schülerin meldete sich per SMS bei der Schulsozialarbeit. Die Schülerin Lisa schrieb,
dass sie mit ihrer Mutter oft Streit habe. Sie wollte etwas ändern und fragte, was sie tun kann.
Die Schulsozialarbeit fragte Lisa, ob sie nach der Schule Zeit habe, um die Situation genauer
zu besprechen. Im Gespräch stellte sich heraus, dass es immer Streit um die Ausgangszeiten
gab. Die Schulsozialarbeit besprach mit Lisa die empfohlenen Ausgangszeiten für ihr Alter.
Das Gespräch drehte sich auch um Gefahren im Ausgang und die Sorgen der Mutter. Lisa
erkannte die Sorge ihrer Mutter nicht nur als Einschränkung ihrer Freiheit, wenn diese festlag,
wann Lisa zuhause sein musste. Lisa nahm sich vor, mit ihrer Mutter über die empfohlenen
Ausgangszeiten zu sprechen und ihr mehr darüber zu erzählen wo und mit wem sie in den
Ausgang ging. Lisa meldet sich eine Woche später persönlich bei der Schulsozialarbeit auf
dem Pausenplatz und erzählt über das geglückte Gespräch mit ihrer Mutter.
16
1.5 Gustav- Heinemann- Schulzentrum - Kinderschutzbund
Das
Gustav-Heinemann-Schulzentrum
(kurz:
GHZ)
besteht
aus
den
Schulformen
Hauptschule, Realschule und Gymnasium mit derzeit ca. 1540 Schülern/innen. Davon
besuchen ca. 280 SchülerInnen
die Hauptschule und jeweils ca. 630 SchülerInnen die
Realschule und das Gymnasium.
Bei den SchülerInnen der Hauptschule weist ein Großteil einen Migrationshintergrund auf. In
der
Realschule,
sowie
dem
Gymnasium
ist
der Anteil
der
SchülerInnen
mit
Migrationshintergrund wesentlich geringer. Viele der SchülerInnen der Realschule und des
Gymnasium kommen aus Ein-Eltern Familien. Der Kinderschutzbund Dinslaken – Voerde
e.V. ist sowohl im GHZ im Rahmen der Schulsozialarbeit, als auch in der offenen
Ganztagsbetreuung
tätig.
Herr
Latuske
ist
mit
5
Stunden/Woche
pro
Schule
(kommunalfinanziert) vor Ort als Kinderschutzbundfachkraft für Schulsozialarbeit tätig. Die
offene
Ganztagsbetreuung wird für die Jahrgänge 5 – 10 angeboten und umfasst alle
Schulformen des GHZ. Die Schwerpunktsetzung der Schulsozialarbeit im GHZ erfolgte in
Kooperation mit dem Lehrkörper der sozialpädagogischen Fachkraft des Landes und dem
Deutschen Kinderschutzbund Dinslaken- Voerde e.V.. Zwischen der landesfinanzierten
angestellten Schulsozialarbeiterin und des kommunalfinanzierten Schulsozialarbeiters des
DKSB Din-Voe. findet ein regelmäßiger fall- und projektbezogener Austausch statt. Die
Landesschulsozialarbeiterin ist an drei Schultagen für die Belange der Hauptschule im GHZ
zuständig, der Schulsozialarbeiter des DKSB Din-Voe. ist für alle Schulformen des GHZ
Hiesfeld zuständig. Die Zusammenarbeit besteht zum einem in der gemeinsamen
Unterstützung von Schülern und Lehrern bei Konflikten, Problemen und Auffälligkeiten,
sowie bei schulformübergreifenden Konflikten unter Schülern verschiedener Schulformen.
Der Tätigkeitsschwerpunkt am GHZ ist die Einzelfallberatung.
Die Hilfeersuchen der Kinder und Jugendlichen, sowie des Lehrpersonals sind thematisch
vielschichtig.
Der Kernbedarf der Hilfesuchenden ist jedoch am Standort:
 angemessener Umgang mit LehrerInnen und MitschülerInnen
 Schulmüdigkeit
 Berufsorientierung
 und Probleme in der Familie.
17
Hauptziel der Schulsozialarbeit ist es, die SchülerInnen in ihrer schulischen und sozialen
Entwicklung zu begleiten, zu fördern und zu unterstützen. Dabei liegen die Schwerpunkte in
den Bereichen Prävention, Intervention und Vernetzung.
Ein weiteres Ziel ist es die Eltern und Lehrkräfte bedarfsgerecht zu beraten und in ihrem
Lehr- und Erziehungsauftrag zu unterstützen.
Für die Realisierung der Ziele stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.
Das sind:
 Tägliche Sprechzeiten für Schüler, Lehrer und Eltern
 Soziales
Kompetenztraining
in
den
Bereichen
Sozialverhalten,
Konfliktlösungsstrategien, Antiaggressionstraining, Teamfähigkeit, Mädchen- und
Jungenarbeit.
 Projektbezogene Segelpädagogik
Die Sprechzeiten für Schüler und Lehrer sind montags, dienstags und freitags von 08.30 Uhr
bis 11.30 Uhr (nach Bedarf können Termine außerhalb der festen Zeiten vereinbart werden).
Das Elterncafe ist mittwochs und donnerstags von 09.30 Uhr bis 11.00 Uhr geöffnet (hier
können ebenfalls nach Bedarf Termine außerhalb der festen Zeiten vereinbart werden).
Die sozialen Kompetenztrainings werden, je nach Bedarf, in Gruppen von bis zu 8
SchülernInnen eines Jahrgangs von montags bis freitags von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr
angeboten und nach Absprache mit dem jeweiligen KlassenlehrerIn und der Schulleitung
problemorientiert durchgeführt.
Die AGs finden an verschiedenen Tagen von montags bis freitags, nach Unterrichtsende von
14.00 Uhr bis 16.00 Uhr statt und sind für Jungen und Mädchen aller Jahrgangsstufen
zugänglich, ausgenommen die Mädchen/Kosmetik-AG, die ausschließlich für Mädchen
zugänglich ist.
Hauptthemen in den Schülersprechzeiten sind:
 angemessener Umgang von und mit Schülern und/oder Lehrern
 verbale und nonverbale Gewalt in Schule und Elternhaus
 und Verständigungsprobleme mit Mitschülern unterschiedlicher ethnischer Herkunft.
18
In den sozialen Kompetenztrainings werden Disziplin, kommunikative Kompetenz,
Konfliktverhalten, Team- und Gemeinschaftsfähigkeit, sowie emotionale Kompetenz in
Gruppenspielen oder Gesprächsrunden trainiert und gefestigt.
19
Fallbeispiel
Eine Schülergruppe beschwert sich bei mir über das Verhalten eines neuen Schülers. Der neue
Schüler sei nur auf Streit aus, beleidige, drohe mit Schlägen und provoziere sie ständig. Sie
bitten mich etwas dagegen zu unternehmen, da sie sich in der Schule, insbesondere in der
großen Pause bedroht fühlen, da der Schüler auch ständig ihre Nähe suche. Nachdem ich zu
dem betreffenden Schüler Kontakt aufgenommen habe und ihm im Gespräch mit den
Vorwürfen konfrontiere, verlang der Schüler als erstes Beweise für sein Fehlverhalten von
mir. Ich erkläre ihm, dass es nicht um Schuldzuweisungen und Bestrafungen geht, sondern
darum ihn dabei zu unterstützen, Kontakte zu knüpfen und in die Klassengemeinschaft
integriert zu werden. im Verlauf des Gesprächs teile ich dem Schüler mit, dass ich hinter
seinem Verhalten ein oder mehrere Probleme vermute die ihn belasten und bei deren Lösung
ich ihn gern unterstützen würde. Der Schüler erzählt mir, dass seine Eltern sich getrennt
haben, er jetzt mit seiner Mutter nach Dinslaken gezogen ist und aus diesem Grund seinen
Vater nur noch selten sieht. Zwischen seiner Mutter und seinem Vater gab es sehr viel Streit
und deshalb sind sie so weit weg gezogen, das macht ihn oft traurig und wütend. Auf die
Frage, warum er sich dann gegenüber seinen Mitschülern so aggressiv verhält und seine Wut
an ihnen auslässt, erklärt er, er wolle nicht hier zur Schule gehen und wenn er sich so verhält
fliegt er von der Schule und dann würden sie wieder zurück nach xxx ziehen und er könnte
seinen Vater wieder öfter sehen. Im weiteren Verlauf des Gesprächs kann ich den Schüler
davon überzeugen, dass es zwar möglich ist dass er die Schule wechseln kann, dass es jedoch
unwahrscheinlich ist dass sie wieder aufgrund dessen wieder zurück zum Vater ziehen. Der
Schüler erklärt weiter, dass er nicht nur seinen Vater, sondern auch seine alten Freunde
vermisst und es ihm schwer fällt, neue Freunde zu finden. Auf den Vorschlag, einen Teil
seiner Freizeit im Hausaufgaben- und Freizeitzentrum der Schule zu verbringen, um dort die
Möglichkeit zu nutzen neue Freunde kennen zu lernen, geht der Schüler zögernd ein.
Am
ersten Tag begleite ich den Schüler ins Hausaufgaben- und Freizeitzentrum und mache ihn mit
den Regeln im Umgang miteinander vertraut. Wir vereinbaren, dass wir uns nach einer Woche
wieder
zusammensetzen
und
das
weitere
Vorgehen
besprechen.
Durch die Möglichkeit seine Mitschüler „außerhalb“ von Unterricht und Pausenhof kennen zu
lernen, hat der Schüler schnell neue Freunde gefunden und sein Verhalten hat sich seit dem
zum Positiven gewandelt. Er geht jetzt regelmäßig ins Hausaufgaben- und Freizeitzentrum.
Über seine familiären Probleme sprechen wir bei Bedarf, so dass es ihm jetzt leichter fällt, die
Trennung zu akzeptieren.
20
1.6. Ernst-Barlach-Gesamtschule - Caritasverband
Die Wurzeln des Arbeitsfeldes Schulsozialarbeit in Deutschland sind eng verknüpft mit der
Gesamtschulbewegung, die ein neues Bild von Schule entwarf. Sie forderte den Einzug von
sozialpädagogischen Konzepten und Methoden in die Schule. So war die Gesamtschule die
erste Schulform, die sozialpädagogischer Arbeit im Rahmen von Schule Raum und Bedeutung
gab. Die Besonderheit von Schulsozialarbeit an Gesamtschulen ergibt sich aus der
Heterogenität der Schülerschaft.
Das Gesamtschulkonzept bietet Voraussetzungen und Freiräume für sozialpädagogische
Arbeit die Schulsozialarbeit nutzen, erweitern und ergänzen kann. Die Mitarbeiterin in der
Schulsozialarbeit, des Dinslakener Modells, konnte am EBGS in ein bestehendes
Schulsozialarbeiterteam integriert werden und ist zuständig für die Klassen 5 und 6, was eine
Schülerzahl von 320 ausmacht. Sie befasste sich mit folgenden Schwerpunkten:
Einzelfallberatung
Die
Einzelfallberatung
nahm
das
meiste
Zeitkontingent
der
Mitarbeiterin
der
Schulsozialarbeit ein. In den meisten Fällen handelte es sich um wochen- bis monatelange
regelmäßige Unterstützung und Begleitung einzelner Schüler und auch deren Eltern. Die enge
Begleitung dieser Schüler stabilisierte die Schüler, ermöglichte den Schulbesuch und schaffte
Raum zum Lernen. Die jeweilige Familien- und Lebenssituation erschwerten es den Schülern,
sich auf das Lernen zu konzentrieren und am Schulleben aktiv teilzunehmen.
Vor allem das Leben in einer Patchworkfamilie stellte für viele Kinder und auch deren Eltern
eine große Herausforderung dar, der sie sich zunächst nicht gewachsen fühlten. Es häuften
sich Fälle, wo der Wechsel zur weiterführenden Schule mit der Geburt eines neuen
Geschwisterkindes einherging. Die Kinder mussten nun nicht nur in der Schule ihren Platz
finden, sondern auch ihre Rolle in der Familie neu definieren. Hinzu kam, dass sie durch die
beginnende Pubertät mit den Veränderungen des Körpers und ihrer Gefühlswelt konfrontiert
und zusätzlich verunsichert wurden.
Die Zahl der Kinder, die mit einem psychischen oder suchtkranken Elternteil aufwachsen
mehrt sich ebenfalls. Diese Kinder übernehmen häufig die Verantwortung für sich, den
erkrankten Elternteil und die Geschwister. In solchen Fällen steht interdisziplinäre
21
Zusammenarbeit an erster Stelle. Die Schulsozialarbeit ermöglichte den betroffenen Schülern
ein regelmäßiges Forum zum Reden, wodurch sie Entlastung erfuhren und ihre Probleme aus
verschiedenen Sichtweisen betrachten konnten. Wünschen und Träumen wurde Raum und
Zeit gegeben.
Das Beratungsangebot wurde Dienstags, Mittwochs und Freitags von 9.00 – 14.00 Uhr
angeboten.
Begleitung und Reflexion der ausgebildeten Streitschlichter
Die Streitschlichterinnen und Streitschlichter haben eine große Verantwortung, deswegen
wurden sie sorgfältig ausgewählt und ausgebildet und während ihrer Tätigkeit begleitet. Die
Streitschlichter boten ihre Hilfe zweimal in der Woche in den Pausenzeiten in den Räumen
der Schulsozialarbeit an. So konnten die Schulsozialarbeiterinnen eingreifen, wenn der
Konflikt über alltägliche Streitereien (Beschimpfungen, Auslachen, Rempeleien etc.)
hinausging oder ihre Unterstützung anbieten, wenn die Streitschlichtung sich als knifflig und
komplexer erwies. Zudem hatten die Streitschlichter zweimal im Monat die Möglichkeit zur
Reflexion und Fallberatung und damit zur Festigung ihrer erlernten Fähigkeiten.
Trainingsraum:
Die Mitarbeiterin der Schulsozialarbeit hat bis Oktober 2012 die Begleitung des
Trainingsraumes im Umfang von 15 Stunden übernommen. Danach übernahm eine
landesfinanzierte Schulsozialarbeiterin dieses Aufgabenfeld.
Die EBGS hatte den Trainingsraum installiert unter der Maxime des gegenseitigen Respekts
und der Idee der maximalen Entfaltung der persönlichen Fähigkeiten. Dazu gelten drei
wesentliche Grundregeln im Unterricht:
 Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht ungestört zu lernen.
 Jede Lehrerin und jeder Lehrer hat das Recht ungestört zu unterrichten.
 Jeder muss stets die Rechte der anderen beachten.
Wurden diese Regeln nicht eingehalten, musste der Schüler in den Trainingsraum gehen. Dort
wurde die restliche Unterrichtszeit verbracht und er sollte sich folgenden Überlegungen und
Aufgaben stellen:
 Welche Regeln habe ich überschritten?
 Welche Auswirkungen hat mein Verhalten auf mich selbst, meine Mitschüler und
Lehrer?
22
 Was kann ich tun um in Zukunft störungsfrei am Unterricht teilzunehmen?
Die Schüler entwickelten in der Trainingsraumstunde einen Rückkehrplan, wie er in Zukunft
die Regeln einhalten kann. Der Plan zur Verhaltensänderung wurde zeitnah mit dem Lehrer
besprochen, der den Schüler aus dem Unterricht geschickt hatte. Schüler und Lehrer trafen
dann eine Vereinbarung mit dem Ziel eine verbindliche Grundlage für das zukünftige
Verhalten im Unterricht zu schaffen. Zielsetzungen des Trainingsraums sind somit in erster
Linie: Den Umfang von Unterrichtstörungen zu verringern und damit Mitarbeit,
Aufmerksamkeit und Ruhe im Unterricht zu erhöhen, so dass in höherem Maße ein positives
Lernklima entsteht. Dies dient dem unterrichtenden Lehrpersonal und vor allem den Schülern,
die aktiv am Unterricht teilnehmen wollen. In konkreten Konfliktsituationen soll der
Trainingsraum deeskalierend wirken, indem ein Konflikt zwischen Lehrern und Schülern
nicht während des Unterrichts in der Klasse ausgetragen wird, sondern nach Besuch des
Trainingsraums mit dem Schüler anhand des Rückkehrplans gelöst wird.
23
Fallbeispiel, Schüler Tim
Tim, 14 Jahre, war erst seit Anfang des letzten Schuljahres an der EBGS und ging in die 6.
Klasse. Er lebte vorher bei seiner Mutter im Sauerland. Dort besuchte Tim ein Gymnasium,
seine schulischen Leistungen fielen dort rapide ab. Geschwister hatte Tim nicht. Da die
Mutter große Schwierigkeiten hatte, ihren Sohn zu erziehen, ist er zum Vater gezogen. Der
Vater ist seit drei Jahren wieder liiert, seine Lebensgefährtin hat einen neunjährigen Sohn mit
in die Lebensgemeinschaft gebracht. Der Vater ist voll berufstätig und mit der neuen Rolle
überfordert, ebenso auch seine Lebensgefährtin. Tim fühlte sich zu Hause nicht wohl. Er
fühlte sich von der Mutter abgeschoben und in seinem „neuen Zuhause“ war er noch nicht
angekommen. Er wünschte sich, auch einmal in den Arm genommen zu werden wie sein
Stiefbruder. Tim wurde in der Klasse akzeptiert, weil er immer „gute Sprüche“ drauf hat und
die Lehrer damit auf die Palme bringen konnte.
Dies war auch der Grund, weswegen er bereits zum dritten Mal in den Trainingsraum
geschickt wurde.
Nicht selten ergaben sich durch den Aufenthalt im Trainingsraum längerfristige Beratungen,
vor allem dann, wenn die Probleme im häuslichen Umfeld das Lernen in der Schule sehr
erschwerten.
Anti-Mobbing-Interventionen
Immer häufiger ist zu beobachten, dass einzelne Schüler nicht im Klassenverband integriert
waren und sich von ihren Mitschülern gemobbt fühlten. Sie berichteten von Hänseleien,
Beleidigungen und Auslachen bis hin zum Bloßstellen. Der Schulbesuch und das Lernen
wurden hier zur Qual. Die Gründe für die gezielte Ausgrenzung einzelner Schüler waren
meist unklar. In solchen Fällen hatte es sich bewährt, dass Gespräch mit dem gesamten
Klassenverband zu suchen und so die Stimmung in der Klasse einzufangen. Die
verschiedenen Sichtweisen wurden gemeinsam beleuchtet und diskutiert. Ziel war es, die
Schüler für die Gefühle anderer zu sensibilisieren und das eigene Verhalten zu reflektieren.
An Empathie und Verständnis für die Situation anderer mangelte es den meisten Schülern.
Individualität führte häufig zur Ausgrenzung. In den meisten Fällen genügten aber 1-3
Interventionsgespräche, um Missverständnisse auszuräumen, Empathie zu wecken, den
Schülern besser zu integrieren und den Zusammenhalt in der Klasse zu stärken.
24
Raum/Umzug
Die Zusammenarbeit mit den landesfinanzierten Schulsozialarbeitern am EBGS war sehr eng
und intensiv, es wurde in einem Team zusammengearbeitet. Eine besondere Herausforderung
barg hier die Organisation der Zusammenarbeit, da an unterschiedlichen Standorten und zu
unterschiedlichen Zeiten gearbeitet wurde.
Am 27.02. 2013 bezog die Schulsozialarbeit der Dependance Goethestraße (Jahrgänge 5 und
6) ihre neuen Räumlichkeiten im Parterreanbau des Altbaus. Zuvor war die Schulsozialarbeit
im Dachgeschoß beheimatet, wo auch die Bibliothek, Teestube und der Trainingsraum
untergebracht sind. Die zentralere Lage in direkter Nähe des Schulhofs, des Lehrerzimmers
und der Verwaltung (Sekretariat, Abteilungsleitung und Beratungslehrerin) ermöglichte der
Schulsozialarbeit ein effektiveres Arbeiten. Die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und der
Kontakt zu den Schülern sind dadurch intensiver geworden. Lehrer und Schüler finden den
Weg zur Schulsozialarbeit schneller und Berührungsängste bauen sich nach und nach ab.
Die Schulsozialarbeit ist umso mehr zu einem festen Bestandteil des Schulalltages geworden.
1.7. Sekundarschule - Kinderschutzbund
Die Sekundarschule Dinslaken ist eine Ganztagsschule mit etwas über 200 SchülerInnen.
Aktuell existiert nur der 5. und 6. Jahrgang, da sich die Schule im Aufbau befindet. Ein
Großteil der SchülerInnen kommt aus einem problematischen Elternhaus oder außerfamiliären
Betreuungssituationen.
und
leben
am
Viele der Familien beziehen verschiedene Transferleistungen
finanziellen
Existenzminimum.
Der
Anteil
der
Kinder
mit
Migrationshintergrund ist erhöht. Die Aufgaben des Kinderschutzbundes liegen an der
Sekundarschule im Bereich der Ganztagsbetreuung, hierzu gehören die Pausengestaltung und
die Planung, Organisation und Durchführung von AG’s. Außerdem ist der Kinderschutzbund
im Bereich der Schulsozialarbeit tätig. Die Schulsozialarbeit an der Sekundarschule Dinslaken
ist ein fester Bestandteil des pädagogischen Konzepts. Der Deutsche Kinderschutzbund
Dinslaken Voerde e.V. hat eine Stelle mit derzeit 5 Wochenstunden für die Schulsozialarbeit
eingerichtet. Das Land NRW hat eine Schulsozialarbeiterin mit 16 Wochenstunden an die
Sekundarschule abgeordnet. Das Angebot der Schulsozialarbeit soll in den kommenden
Jahren,
mit
dem
Zuwachs
der
Sekundarschule
ausgebaut
werden.
Die
Schul-
sozialarbeiterinnen verstehen sich als gleichwertige Partnerinnen bei der Gestaltung des
Bildungs- und Erziehungsprozesses und fungieren als Schnittstelle zwischen Schule
(SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern) und dem Gemeinwesen (Jugendhilfe, freie Träger,
Verbände, Vereine etc.). Die Klassen an einer Sekundarschule setzen sich aus sehr
25
unterschiedlichen SchülerInnen zusammen. Die Kinder unterscheiden sich hier nicht nur in
Herkunft und Religion, sondern auch in Ihren Lernniveaus. Teilweise kommt sogar noch
besonderer Förderbedarf mit hinzu.
Auch auf den Pausenhöfen und in den Betreuungssituationen wird das Geschehen immer
mehr von Schülern bestimmt, die in ihrem häuslichen Umfeld enormen Risikofaktoren
ausgesetzt
sind.
Kinder
und
Jugendliche
mit
Migrationshintergrund,
mangelnden
Sprachkenntnissen, teilweise psychisch belastete und psychisch erkrankte Schüler prägen das
Bild.
Die
Rahmenbedingungen
der
Sekundbarschule
bieten
jedoch
geeignete
Grundvoraussetzungen um mit dieser heterogenen Schülerschaft umgehen zu können und alle
SchülerInnen
unter
Berücksichtigung
ihrer
unterschiedlichen
Kompetenzniveaus
gleichermaßen zu fördern. Daher ist es enorm wichtig bereits frühzeitig ab Klasse 5 auch das
soziale Lernen der Schüler/innen zu fördern. Daher wurde im 2. Halbjahr für die Klassen
Angebote Sozialen Lernens gemacht:
Soziales Lernen
Im zweiten Halbjahr wurde vier Monate lang einmal wöchentlich ein anderthalbstündiges
Sozialtraining in zwei 5er Klassen durchgeführt, an dem sich auch die Schulsozialarbeiterin
mit Landesstelle beteiligt hat. Bei diesen Sozialtrainings ging es darum, das eigene Verhalten
bewusst wahr zu nehmen und zu reflektieren. Außerdem seinen Platz in der
Klassengemeinschaft zu finden und den Zusammenhalt der Klasse zu festigen. Dazu wurden
auch zusätzlich besondere Teamspiele (sogenannte Metalog Tools) mit eingebaut.
SMR – Streiten mit Regeln
Zusätzlich wurde in zwei weiteren 5er Klassen ein Halbjahr lang das Programm „Streiten mit
Regeln“ durchgeführt. Hierbei wurden den SchülerInnen Wege aufgezeigt Streitsituationen
ohne Gewalt zu lösen, sowie Alternativen um mit Wut richtig umzugehen. SMR ist ein
Programm das von Mitarbeitern des Kinderschutzbundes entwickelt wurde. Es wurde 2007
zum ersten Mal an Grundschulen in Klasse 4 durchgeführt und in diesem Jahr auch für den
Jahrgang 5 weiterentwickelt.
Soziales Lernen (Übergang Grundschule- Weiterführende Schule)
Zu Beginn des Schuljahres 2012/2013 wurden in der Einführungswoche in jeder Klasse je
eine Doppelstunde zum Thema soziales Lernen angeboten, mit dem Ziel den Übergang von
26
der Grundschule in die weiterführende Schule zu erleichtern und eine Klassengemeinschaft zu
bilden.
Fallbeispiel:
Am 22.09.2013 wurde Schüler X durch die Schulsozialarbeit während der Unterrichtszeit
weinend auf den Schulhof aufgefunden. Schüler X nahm das Gesprächsangebot gerne an und
wurde
in
den
Beratungsraum
begleitet.
Dort
wurde
mit
geeigneten
Gesprächsführungsmethoden das Problem von Schüler X herausgearbeitet. Er schilderte, dass
eine Mitschülerin über ihn erzähle dass er sich einnässt. Dies sei ihm in der Grundschulzeit
einmal passiert und nun würde besagte Mitschülerin dies an die ganze Klasse weiter geben.
Dem Schüler wurde geraten ebenfalls die Klassenlehrerin ins Vertrauen zu ziehen, darauf
reagierte er mit Schüchternheit und teilte mit, dass er sich das nicht trauen würde und es auch
nicht vor der ganzen Klasse besprechen möchte, da ihm die ganze Situation sehr peinlich sei.
Er teilte mit, dass er der Schulsozialarbeit vertrauen würde und bat darum ihm zu helfen.
Daraufhin wurde ihm das Angebot gemacht, Stellvertretend für ihn sowohl mit seiner
Lehrerin, als auch mit seiner Klassenlehrerin über die Problematik zu sprechen. Außerdem
wurde er gebeten bei weiteren Vorkommnissen oder Problemen das Gespräch zur
Schulsozialarbeit zu suchen.
Am 23.09.2013 wurde die Klassenlehrerin über den Sachverhalt informiert und die weitere
Vorgehensweise vereinbart. Wir entschieden uns dafür, zuerst ein Vieraugengespräch mit der
entsprechenden Mitschülerin zu suchen und anschließend noch einmal mit dem Schüler X. In
der folgenden Pause wurde der Betroffenen Gelegenheit gegeben den Sachverhalt aus ihrer
Sicht zu schildern. Sie gab zu, dass Gerücht über Schüler X verbreitet zu haben. Ihr wurde
daraufhin deutlich gemacht, wie unangenehm die Situation für Schüler X ist. Ein
Perspektivwechsel wurde bei der Täterin erfolgreich eingeleitet. Daraufhin lenkte sie schnell
ein, es tat ihr leid und sie versprach das Thema ruhen zu lassen. Des Weiteren vereinbarten
wir, dass sie sich bei Schüler X entschuldigt und die erzählten Gerüchte auch bei den anderen
Kindern aus der Klasse gerade stellt. Schüler X und die Klassenlehrerin werden sich bei
erneuten Problemen wieder an mich wenden.
27
2. Fazit
Die Schulsozialarbeit kann seit ihrem Bestehen auf eine Erfolgs- und ereignisreiche
Geschichte zurückblicken. Seit dem Beschluss und seit Beginn der Arbeit an den Schulen hat
sich im Arbeitsfeld Schulsozialarbeit viel bewegt. Zu nennen sind hier das Kennenlernen der
Schulen und aller an ihr beteiligten Personen, Netzwerkbildung und ein aktives Eintreten für
das neue Arbeitsfeld Schulsozialarbeit an den jeweiligen Schulen im Sinne all ihrer
Adressaten. Als besonderer Meilenstein lässt sich die Erhöhung der Stunden hervorheben,
welche eine Verbesserung und Entlastung geschaffen hat. Aus Sicht der Schulsozialarbeit hat
auch die erfolgte Schwerpunktsetzung, eine effektive und nachhaltige Entwicklung der
Schulsozialarbeit an den betroffenen Schulen ermöglicht und stellt einen wichtigen und
richtigen
Schritt
in
Bezug
auf
die
vorhandene
personelle
Ausstattung
und
Schulsozialpädagogische Wirkungspotentiale dar. Somit konnte die Stadt Dinslaken dazu
beigetragen, eine kontinuierliche und verlässliche Schulsozialarbeit auf den Weg zu bringen.
Dafür bedanken wir uns bei allen Entscheidungsträgern und Befürwortern und möchten auch
nochmal darum bitten, zu überdenken, dass trotz der Stundenerhöhung und unseres ganzen
Bemühens es immer noch nicht möglich ist, vielen gerecht zu werden. Stellenweise können
wir nur als „Feuerwehr“ agieren, obwohl der Anspruch an unsere Arbeit ein anderer ist.
Dinslaken im Oktober 2013
Martin Herrmann
Jessica Wende
Svenja Dudziak
28
Kinderschutzbund
Caritasverband
Caritasverband
Anhang:
Tätigkeitsbericht 2011
Die Träger bieten an den weiterführenden Schulen ein Angebot der Schulsozialarbeit an, dass
sich an den folgenden Grundannahmen orientiert:
„Unter Schulsozialarbeit wird ein Angebot der Jugendhilfe verstanden, bei dem
sozialpädagogische Fachkräfte, kontinuierlich am Ort Schule tätig sind und mit Lehrkräften
auf einer verbindlich vereinbarten und gleichberechtigten Basis zusammenarbeiten, um junge
Menschen in ihrer individuellen, sozialen, schulischen und beruflichen Entwicklung zu
fördern, dazu beitragen, Bildungsbenachteiligungen zu vermeiden und abzubauen,
Erziehungsberechtigte und LehrerInnen bei der Erziehung und dem erzieherischen Kinderund Jugendschutz zu beraten und unterstützen sowie zu einer schülerfreundlichen Umwelt
beizutragen. (....) und Vernetzung mit dem Gemeinwesen.“ (Speck, 2006,S.:23).
Die Ausgestaltung der Schulsozialarbeit und die Koordination aller weiteren kommunalen,
landes- und schulischen Hilfeprodukte orientieren sich an der Förderung und Ausbildung der
durch die OECD in verschiedenen Studien herausgestellten Kernkompetenzen für ein
erfolgreiches Leben und eine gut funktionierende Gesellschaft. Die OECD fasst dazu
folgende Kompetenzen zusammen:
„…Interagieren in sozial heterogenen Gruppen; selbständiges Handeln und interaktive
Nutzung von Instrumenten und Hilfsmitteln.
Die Fähigkeit, mit anderen gut auszukommen, zusammenzuarbeiten und Konflikte handhaben
und lösen zu können, die unter der ersten Kategorie "Interagieren in sozial heterogenen
Gruppen" figuriert, ist besonders relevant in pluralistischen multikulturellen Gesellschaften.
Menschen müssen lernen, wie man in Gruppen und sozialen Rangordnungen mitarbeitet und
agiert, deren Mitglieder aus verschiedenen sozialen Verhältnissen kommen und wie man mit
Unterschieden und Gegensätzen umgeht.
"Selbständiges Handeln", die zweite Kategorie, umfasst Schlüsselkompetenzen, die den
Einzelnen in die Lage versetzen, sein Leben durch eigenständiges Kontrollieren der Lebensund Arbeitsbedingungen auf veranwortungsvolle[!] und sinnvolle Weise zu gestalten. Die
Fähigkeit, in einem größeren Rahmen oder Kontext agieren zu können, Lebenspläne und
persönliche Projekte zu entwickeln und handzuhaben sowie seine eigenen Rechte, Interessen,
29
Grenzen und Bedürfnisse zu verteidigen und zu behaupten, ist sehr wichtig für die effektive
Teilhabe an den verschiedenen Lebensbereichen - am Arbeitsplatz, im persönlichen und
familiären Leben und im bürgerlichen und politischen Leben.
Die Fähigkeit, "Hilfsmittel und Instrumente interaktiv zu nutzen", die dritte Kategorie der
Schlüsselkompetenzen, geht auf die sozialen und beruflichen Anforderungen der globalen
Wirtschaft und der modernen "Informationsgesellschaft" ein, die die Beherrschung der soziokulturellen Instrumente wie Sprache, Information und Wissen sowie physische Instrumente
wie Computer erfordern. Das interaktive Nutzen von Instrumenten bedeutet nicht nur das
Vorhandensein von technischen Kenntnissen zur Nutzung eines Instruments (z.B.: Lesen von
Texten, Benutzung der Computermaus etc.), sondern setzt auch eine Vertrautheit mit dem
Instrument selbst und ein Verständnis dafür voraus, inwieweit das Instrument die Art und
Weise des Interagierens mit der Welt beeinflusst und wie das Instrument zur Erreichung der
Zielsetzungen genutzt werden kann. Die drei in dieser Kategorie aufgeführten
Kernkompetenzen sind die Fähigkeiten, Sprachen, Symbole und Texte, wie beim Testen der
Lesekompetenz und der mathematischen Grundbildung definiert, Wissen und Informationen,
wie beim Testen der naturwissenschaftlichen Grundbildung definiert, und Technologien –
interaktiv – nutzen zu können.
Jede dieser Schlüsselkompetenzen setzt
praktische
Fähigkeiten sowie
die Mobilisierung des Wissens, kognitive und
bestimmte
Sozial-
und Verhaltenskomponenten
wie
Einstelllungen, Gefühle, Werte und Motivationen voraus.“(www.OECD.org)
Die Ausgestaltung des Angebotes orientiert sich an den verschiedenen Standorten unabhängig
von Schulgröße oder Form an den oben genannten Eckpunkten. Darüber hinaus werden bei
der Ausgestaltung die Bedürfnisse und Gegebenheiten der verschiedenen Sozialräume
berücksichtigt.
30
Schulsozialarbeit in Dinslaken
Das Aufgabenfeld der Schulsozialarbeit setzt sich grundlegend aus folgenden Bereichen
zusammen:
1) Beratungen der Schüler, Lehrer und Eltern
2) Gewaltpräventive Maßnahmen
3) Soziales Lernen
4) Netzwerkarbeit/ Drittmittelprojekte
5.) Sonstiges
Offenes Kontakt – und Beratungsangebot
Dieses Angebot bietet den Schülern/Innen die Möglichkeit, jederzeit unkompliziert Kontakt
zu den Mitarbeiter/Innen der Schulsozialarbeit aufzunehmen. Die Büros an den
unterschiedlichen Standorten sind in der Regel in den Pausen und während der Unterrichtszeit
geöffnet. Auch halten sich die Mitarbeiter/Innen während der unterrichtsfreien Zeiten im
Schulhof oder an anderen Orten, an denen sich die Schülerinnen und Schüler aufhalten zur
Kontaktaufnahme bereit.
Für intensive Beratungen oder Konfliktlösungsgespräche werden extra Termine vereinbart. An
einigen Standorten gibt es mit der Schule Vereinbarungen über ein Prozedere, das eingehalten
werden muss, wenn Schüler/Innen während des Unterrichts eine Beratung in Anspruch
nehmen.
An den unterschiedlichen Standorten lässt sich übereinstimmend ablesen, dass die Kontakt –
und Beratungsangebote sehr gut angenommen und hoch frequentiert werden. Sie sind fester
Bestandteil des Schulalltags geworden und über den Erstkontakt hinaus die Basis, für
weitergehende Interventionen, Beratungen und Einzelfallbegleitungen.
31
Soz.päd. Beratung und Begleitung
Dieser Bereich nimmt ein grosses Zeitkontingent der Arbeit in Anspruch. Dabei handelt es
sich um Begleitungen über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten bis hin zu
einem Schuljahr.
In den meisten Fällen dieser Art sind in den Prozess Eltern und Lehrkräfte einbezogen. In
Einzelfällen auch weitergehende, z.T. fachspezifische Beratungsinstitutionen oder der
Fachdienst Jugendhilfe. Bei Konflikten von Schüler/Innen untereinander, mehrere
Schüler/Innen oder ganze Klassen.
Beratungsthemen waren unter anderem:
Schulprobleme
• Mobbing
• Probleme mit Lehrern wie z.B. Benachteiligung, Unangemessenes Verhalten von
Lehrern gegenüber den Schülern
• Streitigkeiten mit Mitschülern
• Erpressung
• Gewalt
• Schwierigkeiten mit Leistungsanforderungen
• Prüfungsängste
Probleme im privaten Bereich
• Trennung/Scheidung der Eltern
• Vernachlässigung im Elternhaus
• Beziehungsprobleme mit Eltern
• Tod von Familienangehörigen
• Schwierigkeiten mit Geschwistern (Geschwisterneid)
• Kriminalität
• Gewalt
• Drogen bzw. Sucht
• Freundschaftsprobleme
• Individuelle Probleme z.B. pubertäre Krisen
32
• Vereinsamung
Handlungsformen der Beratung
• Konstruktive Konfliktbearbeitung und Mediation
• Berufsorientierung und Lebenswegplanung
• Krisenintervention , Hilfeplanung
• Kinder- und Jugendschutz/ Schutz bei Kindeswohlgefährdung
• "offenes Ohr" für Kinder und Jugendliche
• Beratung von Eltern und anderen Personensorgeberechtigten
• Enge Zusammenarbeit und kollegiale Beratung mit den Lehrkräften
 Koordinierung kommunaler Hilfeangebote
Gewaltpräventive Maßnahmen
„Das Angebot der Gewaltprävention ist breit und heterogen strukturiert. Es ist in Maßnahmen
der öffentlichen und freien Jugendhilfe und in Angebote aus dem Bildungsbereich der
Schulen untergliedert. Nach gängiger Praxis werden sie dem § 14 SGB VIII - Erzieherischer
Kinder- und Jugendschutz - oder auch in Verbindung mit dem JGG und dem § 27 SGB VIII Hilfen zur Erziehung - und als ambulante Hilfe und Angebot des sozialen Lernens im Bereich
der Sozialen Gruppenarbeit (§ 29 SGB VIII) zugeordnet.“(Schatz,G.; 2002).
Gewaltprävention bezeichnet nach unseren Vorstellungen alle institutionellen und personellen
Maßnahmen, die der Entstehung von Gewalt jeglicher Art vorbeugen und so die Ausübung
reduzieren. Diese Maßnahmen zielen auf die Lebenswelt und die Adressaten selbst ab. Die
Programme für Schüler und Lehrer sind vielfältig, in Dinslaken werden folgende Modelle
praktiziert:
 Konstanzer Trainingsmodell (KTM)
 Das Trainingsprogramm mit aggressiven Kindern
 Das Streitschlichter- bzw. Konfliktlotsenmodell
 Coolness-Training.
33
Soziales Lernen
Soziales Lernen findet nach Absprache mit den KlassenlehrerInnen in den Jahrgängen 5 bis 8
an den Standorten statt. An der Durchführung sind die Schulsozialarbeit d. Landes, das
Lehrerkollegium und die Träger beteiligt.
Soziale Werte- und Verhaltensdefizite wirken sich nicht nur unmittelbar auf den Umgang in
der Klassengemeinschaft aus, sondern auch auf die Persönlichkeitsentwicklung und die
Entwicklung sozialer Schlüsselqualifikationen. Ebenso gefährden diese Defizite die
Teamkompetenz, die im heutigen Berufsleben immer mehr an Bedeutung gewinnt. Soziales
Lernen ist ein präventiver Ansatz und soll die AdressatInnen in die Lage versetzen adäquates
Verhalten und Erleben sowie souveränes auftreten in heterogenen Gruppen zu lernen, bevor
dieses durch verschiedene Ausprägungen der Rahmenbedingungen auftreten.
Ziele des „Sozialen Lernens“ sind:
 die Gruppenbildung innerhalb einer Klasse fördern
 die soziale Kompetenz steigern und soziale Einstellungen und Werthaltungen bilden
 das Klassen- und Lernklima verbessern
 die Arbeitsproduktivität der Klasse erhöhen
 souveränes und sicheres Auftreten in heterogenen Gruppen
Konkrete Themen können hier sein:
o
o
o
o
o
o
o
o
Unruhe und Lautstärke im Unterricht
Regelverletzungen
Ausgrenzung und Mobbing
Kommunikation – und Konfliktlösung
Klassengemeinschaft
Teamfähigkeit
Verbesserung des Arbeitsverhaltens
uvm.
Das Augenmerk liegt hier auf einem spielerischen Lernen, das die Möglichkeit schafft sich
besser kennen zu lernen und die Angst voreinander zu verlieren. Ein Vertrauensverhältnis
unter
den
Schüler/innen
soll
aufgebaut
werden,
so
dass
eine Akzeptanz
und
Kommunikationsbereitschaft untereinander angebahnt wird. Im spielerischen Umgang
müssen automatisch Regeln eingehalten, Spannungen ausgehalten und Fähigkeiten des
anderen genutzt werden, damit die Aufgabenstellungen gelingen.
34
Koordinierte Zusatzangebote/ 3.Mittelprojekte
Das Angebot der Schulsozialarbeit wird auf Grund eines guten Netzwerkes und vorhandenen
Förderprogrammen sinnvoll um folgende Punkte ergänzt:
Berufsfindung
Innerhalb der Schulen finden Maßnahmen der Berufsfindung statt. Im Rahmen der
Berufsfindung erfolgt die Begleitung an verschiedenen Tagen und je nach Bedarf werden
Einzel- und Härtefälle mit der Schulsozialarbeit der unterschiedlichen Standorte besprochen
und konstruktive Lösungsmöglichkeiten eruiert, um die SchülerInnen individuell bei der
Berufsfindung zu unterstützen, in ein (neues) Praktikum zu vermitteln oder Bewerbungen zu
schreiben.
Offene Jugendarbeit
Schulsozialarbeit versteht sich als Bindeglied zwischen inner- und außerschulischer
Lebenswelt. Im Rahmen individueller, situationsadäquater Hilfeplanung ist die offene
Jugendarbeit in der Stadt eine tragfähige und wertvolle Ressource. Gemeinsamer Austausch
und koordinierte Hilfeplanung steigern die Qualität der Schulsozial- und offenen
Jugendarbeit. In diesem Sinne befindet sich die Schulsozialarbeit an den verschiedenen
Standorten im engen und fruchtbaren Austausch mit der offenen Jugendarbeit.
JA Dinslaken
Eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem ASD des Jugendamt Dinslaken ist unabdingbar
und im Interesse aller beteiligten Akteure. Z.B. bei Schulschwänzer, SchülerInnen mit einem
ganzheitlichen Beratungsbedarf für die Bewältigung ihres Alltags. In diesen und anderen
Fällen stößt die Schulsozialarbeit an die Grenzen ihres Arbeits – und Aufgabenbereichs. Die
wertvolle Zusammenarbeit mit dem ASD verhindert, dass junge AdressatInnen nicht durch ein
Raster fallen und ohne Hilfebegleitung verbleiben müssen. In Absprache mit den Klientel
werden die Jugendlichen/ und ihre Familien an den ASD mit den notwendigen sachbezogenen
Informationen weitervermittelt. Der gemeinsame Austausch hilft beiden Parteien dabei,
(weiterhin) eng mit dem Jugendlichen zu arbeiten.
35
Quartiersmanagement Blumenviertel
Eine wichtige Aufgabe des Quartiersmanagements ist, neben der Koordination von
Bauprojekten, die Zusammenarbeit und Vernetzung der Akteure und Akteurinnen im
Projektgebiet Blumenviertel zu verbessern. Die Schulsozialarbeit hält seit Etablierung des
Quartiersmanagement Blumenviertel engen Kontakt und war bereits an der Organisation
verschiedenster Projekte wie dem Heimspiel CUP beteiligt. Verschiedene AG´s werden durch
den Verfügungsfondbeirat unterstützt und erhalten projektbezogene Fördermittel zur
erfolgreichen Umsetzung, diese erfolgt orientiert an den Lebenswelten im Quartier
„Blumenviertel“.
Zur
Quartiersmanagement
nachhaltigen
Kontakt
zu
Umsetzung
den
und
Begleitung
verschiedenen
Experten
wird
über
das
hergestellt.
Die
Schulsozialarbeit übernimmt hier eine betreuende und koordinierende Funktion. Ziel ist es,
Jugendlichen intensiver in das Quartier einzubinden und ihnen ihren alltäglichen Wohnraum
bewusster zu machen.
Forum Lohberg
Das Quartiersmanagement Lohberg (Forum Lohberg e.V.) stellt ein weiteres Bindeglied
zwischen
inner-
und
außerschulischer
Lebenswelt
für
SchülerInnen
die
ihren
Lebensmittelpunkt in diesem Stadtteil haben dar. Durch die langjährige gute Kooperation mit
dem Stadtteilbüro konnten bereits unterschiedliche Aktionen umgesetzt werden. Die
Zusammenarbeit funktioniert analog der Kooperation mit dem Quartiersmanagement
Blumenviertel. So konnten auch durch das Forum Lohberg verschiedene Kontakte für den AG
Bereich geknüpft werden. Derzeit erfolgt eine engere Kooperation mit dem Forum in Form
berufsvorbereitender Maßnahmen die quartiersnah angeboten werden.
AK Schulsozialarbeit und Jugendhilfe
Seit Mitte 2009 treffen sich die Dinslakener KollegInnen der Schulsozialarbeit und der
Jugendhilfe in regelmäßigen Abständen für den gemeinsamen Austausch. Hier konnten
sowohl neue Akteure kennen gelernt, neue Kontakte geknüpft, alte Kontakte aufgefrischt und
vertieft werden. SchulsozialarbeiterInnen des Landes und der Träger vertreten die Schulen
gemeinsam. Bisher konnten hier verschiedene Projekte vorgestellt und ein fruchtbarer
Wissenstransfer initiiert werden.
36
Drittmittel Projekte
Im Rahmen des Förderprogramms „Stärken vor Ort“, “Toleranz fördern, Kompetenz Stärken“,
„Aktion Mensch“, des Verfügungsfonds Blumenviertels und Projektmitteln des Sparkassen
Verbandes Dinslaken-Voerde-Hünxe können und konnten in den letzten Jahren viele
ergänzende Angebote an den Standorten gemacht werden. Dazu gehörten Projekte die sich der
Problematik
des
Schulschwänzens
widmen,
Berufsfindungsprojekte
etc.
(Weitere
Informationen findet man unter www.svo-dinslaken.de; www.blumenviertel-dinslaken.de;
www.tfks-dinslaken.de ). Drittmittelprojekte sind in vielerlei Hinsicht wichtig für die
Ausgestaltung der Schulsozialarbeit und deren Angebote an den einzelnen Standorten. Neben
den umgesetzten Projektinhalten bieten Drittmittelprojekte eine ideale Basis
um das
vorhandene Netzwerk und existierende Kooperationen mit anderen Trägern auszubauen und
zu stärken.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Projekten aus 2011 sind unter den oben genannten
Internetadressen zu beziehen, eine Kurzbeschreibung befindet sich im Anhang.
Sonstiges
Begleitung bei Tagesausflügen und Klassenfahrten
Nach Rücksprache mit der Schulleitung, den Klassenlehrern ist die Begleitung einzelner
Klassen bei Tagesausflügen und/oder Klassenfahrten erwünscht und möglich.
Mitwirkung bei Schulveranstaltungen und Versammlungen
Bei Schulveranstaltungen und Versammlungen wie z.B. "Tag der offenen Tür", erster
Elternabend der 5-Klässler, Schulpflegschaftsversammlungen, Lehrerkonferenz u.a. ist die
Mitwirkung der Schulsozialarbeit erwünscht.
Öffentlichkeitsarbeit
Öffentlichkeitsarbeit ist im Rahmen der Schulsozialarbeit wichtig. Texte und Berichte über
Projekte, Streitschlichterarbeit, Veranstaltungen u.a. Internetseiten der Schule und/oder
Schulsozialarbeit und die örtliche Presse werden nach Rücksprache mit den Schulen und
Trägern erstellt und weitergeleitet. Für die SchülerInnen bedeutet es an manchen Standorten
eine Überwindung die soziale Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Erfahrung hat gezeigt,
dass hier "Werbung in eigenem Interesse" sinnvoll ist.
37
Herunterladen