Flyer Pupillographie

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Universitätsklinik für Psychiatrie und
Psychotherapie
Sehr geehrte Damen und Herren,
neben den Stoffgebundenen Abhängigkeiten (wie z. B.
von Alkohol, Cannabis etc.) rückt die sog.
Verhaltensabhängigkeit, z. B. im Rahmen einer
Internet- und Computerspielabhängigkeit, zunehmend
in den Fokus des klinisch – therapeutischen aber auch
des wissenschaftlichen Interesses. Basierend auf
neueren Forschungsergebnissen wird eine Internetund Computerspielabhängigkeit dann diagnostiziert,
wenn mindestens 3 der unten genannten Kriterien
gleichzeitig auftreten:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Anhaltende gedankliche Beschäftigung mit dem
Internet/Computerspiel
Entzugssymptome
Toleranzentwicklung gekennzeichnet durch länger
andauernde Internet- bzw. Computerspielnutzung
um Befriedigung zu erlangen
Bestehendes Verlangen und/oder erfolglose
Versuche die Internet-/Computerspielnutzung zu
kontrollieren, zu verringern oder aufzugeben
Andauernde
exzessive
Nutzung
des
Internets/Computerspiels
Interessensverlust, Vernachlässigung früherer
Hobbys und Freizeitaktivitäten
Nutzung
des
Internets/Computerspiels
um
dysphorischer Stimmung (z.B.: Hilflosigkeit,
Schuld, Angst) zu entfliehen
[Tao et al., 2010]
Insbesondere die oben genannten Kriterien der
„Entzugssymptome“ (2.) und der „Toleranzentwicklung“
(3.) weisen darauf hin, dass bei der Entstehung bzw.
bei Vorliegen einer Internet- und Computerspielabhängigkeit ähnliche biologische Mechanismen eine
Rolle spielen, wie dies für die Stoffgebundenen
Abhängigkeitserkrankungen gezeigt werden konnte.
Allerdings erfolgte die wissenschaftliche Betrachtung
des Kriteriums „Toleranzentwicklung“ bisher ausschließlich über die Nutzungsdauer.
Inwieweit sich eine Toleranzentwicklung auch im Sinne
einer
erhöhten
Wachheit
bzw.
verminderten
Schläfrigkeit (also mittels eines messbaren, objektiven
biologischen Parameters) im Vergleich zu Kontrollpersonen nachweisen lässt, ist bisher ungeklärt und
soll Gegenstand dieser Untersuchung sein.
www.mik-ina.de/2010/06/27/word-press-3o/
Projektleitung:
Prof. Dr. Anil Batra (Leiter der Sektion
Suchtforschung)
Tel.: 07071/29-82685
Mitarbeiter :
Dr. rer. nat. Dipl. – Psych. P. Peukert
Cand.- Psych Svenja Steffen
Sylvia Rometsch
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung
Calwerstr. 14, D - 72076 Tübingen
Tel. 07071-29-87205
Email: [email protected]
Email: [email protected]
Information zur
Pupillographiestudie für
Patienten mit Computerspiel/Internetabhängigkeit
Ziel der Studie
Ablauf der Studie
Wir möchten mit Ihrer Hilfe untersuchen,
inwieweit das Spielen eines Computerspiels bei
Personen mit abhängigem bzw. exzessivem
Computerspielkonsum im Vergleich zu einer
Kontrollgruppe zu einer erhöhten Wachheit bzw.
verminderten Schläfrigkeit führt.
Nach ausführlicher Aufklärung über Ziele,
Ablauf, Risiken und Nebenwirkungen der
Untersuchung und erfolgter schriftlicher
Einverständniserklärung werden Ihnen zunächst
einige Fragen zur Internetnutzung, zum
Suchtmittelgebrauch und zu psychiatrischen
Vorerkrankungen, sowie zu chronobiologischen
Parametern (Schläfrigkeit, Schlafqualität) in Form
eines Interviews und in Form von Fragebögen
gestellt.
Verfahren
Die Messung der Schläfrigkeit bzw. Wachheit
erfolgt hierbei mittels eines standardisierten
Verfahrens, dem sog. Pupillographischen
Schläfrigkeitstest (PST). Der PST besteht aus
einer 11minütigen Messung der Pupillenweite mit
Infrarot-Video-Pupillographie in einem ruhigen
dunklen Raum. Sie schauen hierbei in sitzender
Position während der Messung auf eine InfrarotDiode, die als roter Punkt im Dunkeln sichtbar ist
und sich auf der Objektivöffnung einer Kamera
befindet. Die Pupille wird von einer Videokamera
gefilmt und das Kamerabild vom Computer
ausgewertet, der während der Messzeit
fortlaufend Werte der Pupillenweite berechnet.
Im Anschluss daran werden Testverfahren zur
Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistung
durchgeführt.
Im Anschluss daran wird der pupillographische
Schläfrigkeitstest (PST) durchgeführt. Im
Anschluss an die Fragebogenerhebung und den
pupillographischen Schläfrigkeitstest sollen Sie,
möglichst konzentriert, schnell und fehlerfrei ein
Computerspiel spielen. Nach 30 Minuten wird das
Spiel unterbrochen, Sie werden aufgefordert die
aktuelle Stimmung sowie die Absicht weiter zu
spielen einzuschätzen.
Im Anschluss daran werden Sie gebeten, das
Spiel weitere 30 Minuten fort zu führen. Im
Anschluss erfolgt erneut eine pupillographische
Messung, eine Einschätzung des Verlangens
sowie eine Erhebung des aktuellen
Gefühlszustandes.
Rahmenbedingungen
Die Untersuchung erfolgt in der Abteilung für Psychiatrie
und Psychotherapie der Universitätsklinik Tübingen.
Die Eingangsuntersuchung nimmt ca. 1 Stunde in
Anspruch und wird von einer klinisch erfahrenen und
bzgl. des PST geschulten Person vorgenommen. Die
Studie wird insgesamt ca. 3 Stunden in Anspruch
nehmen.
Für die Teilnahme an der Studie erhalten Sie eine
einmalige Aufwandsentschädigung von 25.- Euro.
Die Untersuchung soll an insgesamt 60 Personen
durchgeführt werden, aufgeteilt in folgende drei Gruppen:
1.Kontrollgruppe ohne auffällige Computerspielnutzung
2.Versuchsgruppe mit mehr als 4h Computerspielnutzung
am Tag
3.Versuchsgruppe mit vorliegender
Computerspielabhängigkeit
Rechte
Die Teilnahme an der Studie ist vollkommen
freiwillig. Sie haben jederzeit das Recht,
Ihre Einwilligung formlos und ohne
Angaben von Gründen zurückzuziehen.
Aus dem Abbruch der Studie
wird Ihnen kein Nachteil entstehen.
Zugehörige Unterlagen
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