Bankenunion und EZB sind unerlässlich

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Datum: 14.02.2014
Nr. 13/2014
Parlamentarischer Abend der IHK Lippe war sehr gut besucht
Bankenunion und EZB sind unerlässlich
Ein
klares
Bekenntnis
Bankenunion
gab
der
zur
EZB
und
Hauptredner
zur
des
Parlamentarischen Abends der IHK Lippe zu
Detmold, Jürgen Fitschen, ab. Für den COVorsitzenden der Deutschen Bank AG
Präsidenten
des
Bundesverbandes
und
deutscher
Banken sind das wichtige Elemente, um zukünftig
einer Finanzkrise frühzeitig begegnen zu können.
In seiner Begrüßung forderte IHK-Präsident ErnstMichael
Hasse
Versorgungssicherheit
beim
Thema Energie. „Ein Totalausfall wäre eine
Katastrophe für unser Land“, mahnte Hasse. Er
appellierte außerdem an die Bundesregierung, die
zukunftsweisenden Aufgaben in der Bildung und
der Infrastruktur nicht zu vernachlässigen.
Die große Koalition sei auch eine „Koalition der
großen Taten“, zitierte der IHK-Präsident die
Bundeskanzlerin. „Doch die Regierung scheint im
Rückwärtsgang zu starten“, erklärte Hasse. Bei
der Rente mit 63 fehlten sowohl Nachhaltigkeit als
auch Generationengerechtigkeit. Und beim Thema
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Fachkräftemangel würden diese Aktionen die
Initiativen
der
untergraben,
mittelständischen
ältere
Arbeitnehmer
Wirtschaft
länger
im
Betrieb zu halten. Klare Worte fand der IHKPräsident zu Europa. „Die Schuldenkrise ist
beileibe
nicht
überwunden.
Grundlegende
Probleme der Währungsunion sind nicht gelöst!“,
brachte es Hasse auf den Punkt. Es gäbe zwar
etwas Licht am Horizont, aber davon dürfe man
sich nicht täuschen lassen. Lobende Worte fand
Hasse für die Ansätze bei der Energiewende. Es
sei gut, dass sich die Bundesregierung zu
Versorgungssicherheit,
Bezahlbarkeit
und
Umweltschutz bekenne. Das EEG zu reformieren,
befürworte er. Wichtig sei dabei der Netzausbau.
„Wir
benötigen
Versorgungssicherheit.
Ein
Totalausfall wäre eine Katastrophe für unser
Land“, so der IHK-Präsident. Ein besonderes Lob
sprach Hasse den lippischen Unternehmen aus,
die weiterhin eine hohe Ausbildungsbereitschaft
zeigten.
Er
hob
Vollversammlung
hervor,
dass
die
IHK-
einen
Ausbildungsfonds
gegründet hätte, der Auszubildende finanziell
unterstütze, damit sie auch bei weiten Wegen die
Berufsschulen
erreichen
könnten.
Das
sei
notwendig geworden, da die Landesregierung die
Mittel dafür gestrichen habe. Er widersprach klar
dem Vorhaben der Landesregierung, mit dem
neuen
Landesentwicklungsplan
den
Flächenverbrauch auf null zu senken. „Lippe ist
ein Industrieland und die Unternehmen brauchen
Platz zum Wachsen!“, erklärte der IHK-Präsident.
Gleich zu Anfang seiner Rede gab der CoVorsitzende der Deutschen Bank AG, Jürgen
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Fitschen, ein klares Bekenntnis für den Standort
Deutschland ab. Die Deutsche Bank bleibe
deutsch und werde wie bisher auch von Frankfurt
aus geführt. Doch wolle er nicht nur den
eingeläuteten Kulturwandel der Deutschen Bank,
sondern auch die Bankenwelt in einem breiteren
europäischen Kontext betrachten, „denn dieses
Jahr wird für Europa und seine Banken besonders
spannend.“ Die Entscheidung der Schweiz gegen
die Freizügigkeit müsse sehr ernst genommen
werden.
Er
befürchte,
dass
Europagegner
dadurch bei den anstehenden Wahlen mehr
Stimmen bekommen könnten. Die möglichen
Konsequenzen einer solchen Entwicklung seien
nicht absehbar. Gerade in diesem Jahr ständen
wichtige Änderungen an. Er warnte: „Wenn die
Bankenunion
schief
geht,
werden
wir
am
Jahresende ganz andere Themen haben. Dann
muss die EZB bereit sein, die Verantwortung zu
übernehmen und damit mehr zu tun, als nur einen
Schritt in der Bankenaufsicht.“ Eine europäische
Sicht sei gerade jetzt sehr wichtig, da viele
Probleme nicht mehr national gelöst werden
könnten. Auch wenn die Schwellenländer derzeit
Schwierigkeiten hätten, eines sei klar: „Europa
wird trotz allem weniger dynamisch wachsen wie
andere Länder und Regionen.“ Ursachen für diese
Entwicklung
sei
die
Globalisierung.
„Globalisierung bedeutet für mich: Ein immer
größerer Freiraum, um Dinge auszutauschen.“ Es
gäbe Länder, die die daraus resultierenden
Aufgaben anders angegangen seien. Europa
insgesamt
habe
an
Wettbewerbsfähigkeit
eingebüßt und dieser Zustand habe sich bislang
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nicht
geändert.
Deshalb
müsse
man
die
Europäische Union fit machen für diesen globalen
Wettbewerb. Abschottung sei keine Alternative.
„Europa kann nicht überleben, wenn wir es nicht
schaffen, das, was wir erfolgreich in Angriff
genommen haben, zu vervollständigen: Nämlich
einen europäischen Marktplatz zu schaffen.“
Damit
der
Bankensektor
seinen
Aufgaben
nachkommen könne, sei 2011 die Bankenunion
beschlossen worden. Eine Grundvoraussetzung
für den Erfolg der Bankenunion sei es, dass die
Staaten einen Teil ihrer Souveränität aufgäben.
„Das tun Staaten in der Regel nicht gern“,
ergänzte Fitschen. Es dürfe nicht noch einmal
passieren,
dass
unzureichender
der
Bankensektor
Kapitalausstattung
wegen
durch
den
Steuerzahler aufgefangen werden müsse. Es sei
wichtig, die EZB in die Lage zu versetzen, die
wichtigsten Banken in Europa zu kontrollieren.
Nationale Aufseher könnten diese Aufgabe nicht
bewältigen. Diese Ausrichtung auf Europa habe
Auswirkungen auf alle Banken.
IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Martens stellte in
seinem Schlusswort die Frage: „Was hält uns
zusammen, als Gesellschaft, als Unternehmen?
Es seien die gemeinsame Ziele und Werte sowie
Vertrauen. Handeln und Haften müsse wieder
Hand in Hand gehen. Rendite und Risiko müssten
wieder zusammen betrachtet werden, fasste er
zusammen. In der folgenden Fragerunde kam als
erstes die Frage, wie die Deutsche Bank zu Start
Up-Finanzierung und Crowdbanking stehe. Jürgen
Fitschen erklärte, dass er bei den Banken keine
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Möglichkeiten sehe, Start ups zu finanzieren. Das
sei nicht Aufgabe der Banken. Crowdfunding sei
im
Grunde
interessant,
könne
jedoch
das
Kreditgeschäft nicht ersetzen. Ein Fragesteller
wollte wissen, wie die Deutsche Bank eine
Europäische Wirtschaftsregierung sehen würde.
Fitschen
Möglichkeit
befürwortete
eines
grundsätzlich
EU-Finanzministers.
die
Einige
Themen könnten nicht mehr national entschieden
werden. Der Finanzcrash beispielsweise wäre mit
einer funktionierenden EZB sicherlich anders
verlaufen.
Bildunterschrift: Jürgen Fitschen (m.) nach seinem
Vortrag beim Parlamentarischen Abend der IHK
Lippe. Mit im Bild: IHK-Präsident Ernst-Michael
Hasse (r.) und Hauptgeschäftsführer Axel Martens
Foto: IHK Lippe
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