Neue Rheuma-Tagesklinik verbessert Patientenversorgung

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http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/Archiv/Archiv+3_2014/PM141217_Rheumatagesklinik.pdf
Neue Rheuma-Tagesklinik verbessert Patientenversorgung
Angebot am Klinikum bündelt Expertenwissen
Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) verbessert die Versorgung von Rheuma-Patienten: Das
Angebot der neuen Rheuma-Tagesklinik richtet sich vor allem an Erkrankte mit komplexen
Symptomen, die auf eine breite fachübergreifende Diagnostik und Therapie angewiesen sind.
Anders als bei einer vollstationären Behandlung übernachten die Patienten nicht in der Klinik,
sondern verlassen sie während der bis zu vier Tage langen Behandlung am Abend wieder. Häufige
stationäre und kostenintensive Krankenhausaufenthalte sollen so vermieden werden. Die ersten
tagesklinischen Patienten wurden bereits versorgt.
Angesiedelt ist die neue Tagesklinik in der Klinik für Innere Medizin III. Klinikdirektor Prof. Dr.
Gunter Wolf betont: "Mit unserer neuen interdisziplinären Tagesklinik bündeln wir unsere
Kompetenz in der Diagnostik und in der Therapie. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten
enorm, denn für sie gibt es nun eine Anlaufstelle." Je nach Krankheitsbild kann etwa eine enge
Zusammenarbeit der Rheuma-Experten mit Nephrologen, Kardiologen, Pneumologen, Radiologen,
Neurologen, Schmerzspezialisten und Physiotherapeuten erforderlich sein.
Geleitet wird die Tagesklinik von Prof. Dr. Peter Oelzner. Der Rheuma-Experte erklärt: "Mindestens
800.000 Menschen in Deutschland leiden z. B. unter Rheumatoider Arthritis, der häufigsten
entzündlich-rheumatischen Erkrankung. Doch das Spektrum entzündlich-rheumatischer
Erkrankungen ist vielfältiger. Daher ist eine exakte Diagnose enorm wichtig." Zu den
Krankheitsbildern gehören neben schweren Ausprägungen der Rheumatoiden Arthritis und der
wichtigsten entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung, dem Morbus Bechterew, Erkrankungen, bei
denen innere Organe betroffen sind. Zu dieser Gruppe zählen etwa systemischer Lupus
Erythematodes, Sklerodermie und verschiedene Formen der Blutgefäßentzündung (Vaskulitis).
"Bis zu zehn Prozent aller entzündlich-rheumatischen Erkrankungen verlaufen mit
Organbeteiligung", so Oelzner.
Viele dieser Krankheitsbilder haben eines gemeinsam: Es sind Autoimmunerkrankungen, bei
denen durch eine fehlerhafte Funktion der körpereigenen Abwehr (Immunsystem) Strukturen von
inneren Organen, Gefäßen oder Gelenke als "feindlich" wahrgenommen und geschädigt werden.
Die so in Gang gesetzten Prozesse lösen die Entzündungen aus, die für die Betroffenen erhebliche
Beschwerden bedeuten.
Enge Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen
Bei vielen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Niere beteiligt, so dass die
gemeinsame Arbeit von Nierenspezialisten (Nephrologen) und Rheumatologen in der Klinik für
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Innere Medizin III für die interdisziplinäre Behandlung der Patienten besonders wichtig ist. Zur
Sklerodermie-Diagnostik gehören zum Beispiel Lungenfunktionstests und
Herz-Ultraschalluntersuchungen ebenso wie Untersuchungen bei Gefäßspezialisten. Bei Lupus
ziehen die Rheumatologen häufig die Nephrologen und die Neurologen heran, bei Morbus
Bechterew ist der diagnostische Blick der Radiologen gefragt, die mittels
Magnetresonanztomografie (MRT) das Ausmaß der Wirbelsäulenentzündung feststellen.
Da bei vielen Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen zusätzlich degenerative
Erkrankungen der Wirbelsäule und der Gelenke bestehen und darüber hinaus teilweise schwierig
zu beeinflussende Schmerzen die Patienten belasten, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit
Fachärzten für Physiotherapie und den Schmerztherapeuten am UKJ besonders wichtig.
Insbesondere werden auch sehr viele Patienten mit Vaskulitis am UKJ behandelt. Da die Vaskulitis
prinzipiell alle Organsysteme betreffen kann, ist eine Zusammenarbeit mit vielen Fachgebieten
erforderlich.
Alle diese Fachrichtungen sind am Klinikumsstandort in Jena-Lobeda unter einem Dach erreichbar,
was kurze Wege bei Diagnostik und Therapie gewährleistet. Zusätzlich gibt es mit der Hautklinik
eine dermatologisch-rheumatologisch-physiotherapeutische Gemeinschaftssprechstunde, denn
viele an Arthritis Erkrankte haben zugleich mit Psoriasis (Schuppenflechte) zu kämpfen. In der
neuen Tagesklinik wird das Versorgungsnetz jetzt noch enger geknüpft.
Kontakt:
Rheuma-Tagesklinik
Klinik für Innere Medizin III - Funktionsbereich Rheumatologie/Osteologie am Universitätsklinikum
Jena
Erlanger Allee 101, 07749 Jena
Telefon: 03641 / 9324361
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 15.12.2014 10:24 Uhr
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