VÖB-Zinsprognose-Spektrum November / Dezember 2013

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VÖB-Zinsprognose-Spektrum
November / Dezember 2013
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Herausgeber:
Bundesverband Öffentlicher
Banken Deutschlands, VÖB
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Telefon 0 30/81 92-0
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Internet: www.voeb.de
Redaktion:
Manuel Pauser
Stand: 21. 03. 2012
8
Herstellung:
DCM · Druck Center Meckenheim
November/Dezember 2013
Zinsprognose
Vorwort
Das Zinsprognose-Spektrum des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB)
umfasst verschiedene Prognose-Ansätze, die eine breit fundierte Einschätzung der zukünftigen Zinsentwicklung ermöglichen. Prognostiziert wird die langfristige Entwicklung der Rendite
öffentlicher Anleihen für einen Zeitraum von zwei und sechs Monaten (Monatsdurchschnittswerte).
Die Grundlage der fundamentalen Analyse des VÖB bilden zum einen ein System von Frühi ndikatoren, das die Tendenz der Haupteinflussfaktoren des Rentenmarktes abschätzt, und zum
anderen eine Prognose mittels Multipler Linearer Regression, die vom VÖB entwickelt wurde
und gepflegt wird. Die Zinsprognosen der DekaBank, der HSH Nordbank, der Landesbank
Hessen-Thüringen (Helaba), der NORD/LB sowie der BayernLB verwenden Elemente verschiedener Theorien und sind breit aufgestellt. Sie erscheinen alternierend in dieser Publikation. Das Konzept der einzelnen Prognosemethoden wird in den jeweiligen Kapiteln erläutert.
Die zusammengefassten Ergebnisse sowie eine Kontrolle der Prognosen sind dem Bericht
vorangestellt.
Als Indikatoren der technischen Analyse des VÖB werden die „Methode der Gleitenden
Durchschnitte", „Moving Average Convergence-Divergence / MACD“ sowie der „Index der Relativen Stärke" herangezogen. Hiermit werden vor allem Aussagen zur kurzfristigen Entwicklung der Renditen generiert.
Berlin, im November 2013
Dr. Ralf Hannemann
Manuel Pauser
    I
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November/Dezember 2013
Zinsprognose
Inhaltsverzeichnis
Prognoseüberblick und Rückschau
3
Fundamentalanalyse der Zinsentwicklung
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB
9
Zinsprognose der NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale
15
Technische Analyse der Zinsentwicklung
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB
19
Anhang
Verzeichnis weiterer Publikationen des VÖB
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Zinsprognose
2    
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November/Dezember 2013
Zinsprognose
Prognoseüberblick und Rückschau
Zinsentwicklung
zwei Monate
sechs Monate
VÖB-Fundamentalanalyse


NORD/LB


VÖB-Technische Analyse

–
Ausgangswert:
Umlaufsrendite Öffentlicher Anleihen*, Tageswert 20. November 2013:
1,75 %
PROGNOSEKONTROLLE der vorangegangenen Berichte:
(VÖB-Kapitalmarktbericht von Mai/Juni 2013 und September/Oktober 2013)
zwei Monate
sechs Monate
VÖB-Fundamentalanalyse
f

Helaba

-
BayernLB
-

VÖB-Technische Analyse
f
–
Bezugswert Umlaufsrendite öffentlicher Anleihen*:

zwei Monate: Umlaufsrendite Tageswert vom 20. September 2013:
1,90 %

sechs Monate: Umlaufsrendite Tageswert vom 20. Mai 2013:
1,33 %
Legende:
 =
Prognose einer Zinserhöhung um mehr als 10 Basispunkte
 = Prognose einer Seitwärtsbewegung,
Betrag der Zinsveränderung kleiner oder gleich 10 Basispunkte
 =
Prognose einer Zinssenkung um mehr als 10 Basispunkte
f =
Prognose entsprach nicht dem Renditeverlauf
 =
Prognose entsprach dem Renditeverlauf
- = keine Prognose, bedingt durch Rotation im Prognoseteam
* Quelle: Deutsche Bundesbank: Umlaufsrenditen inländischer Inhaberschuldverschreibungen / Anleihen
der öffentlichen Hand / Mittlere RLZ von über 9 bis einschl. 10 Jahren / Tageswerte
    3
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Zinsprognose
Entwicklung des Kapitalmarkts seit Veröffentlichung des letzten
Berichts
Der Kapitalmarkt wurde seit der letzten Ausgabe weiterhin von geldpolitischen Maßnahmen
der Notenbanken bzw. Spekulationen über mögliche Maßnahmen getrieben. Die geringe Infl ationsrate des Euroraums im Oktober und die darauffolgende Senkung des Leitzinses sowie
zwischenzeitliche Hoffnung auf eine Verschiebung des sogenannten Taperings, also der
Rückführung des Anleiheankaufprogramms der Fed, hatten für eine Senkung der Rendite für
zehnjährige Bundesanleihen gesorgt. Sie notierte zuletzt bei 1,75 Prozent (Stand: 20. November 2013).
3 .0
1 .5
2 .0
2 .5
Prozent
3 .5
4 .0
4 .5
Umlaufsrenditen der öffentl. Hand (9-10 Jahre)
Q1
Q2
Q3
2007
Datenreihe:
Q4
Q1
Q2
Q3
2008
Q4
Q1
Q2
Q3
2009
Q4
Q1
Q2
Q3
2010
Q4
Q1
Q2
Q3
2011
Q4
Q1
Q2
Q3
2012
Q4
Q1
Q2
Q3
Q4
2013
Umlaufsrenditen inländische Inhaberschuldv. / Anl. der öffentl. Hand / Mittlere
RLZ von über 9 bis einschl. 10 Jahren / Tageswerte / Quelle: Bundesbank
Auch wenn die Staatsschuldenkrise im Euroraum derzeit in den Hintergrund gerückt ist, so hat
sie weiterhin indirekten Einfluss auf den europäischen Finanzmarkt. Durch die schleppende
Erholung der Wirtschaft der Eurozone, der äußerst geringen Preisdynamik und der rückläuf igen Kreditvergabe im Währungsgebiet sah sich die Europäische Zentralbank Anfang November gezwungen, den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,25 Prozent zu senken. Das anhaltende
Niedrigzinsniveau sowie der anhaltend günstige Zugang zu Liquidität erhöhten den Abwärt sdruck auf die Renditen insbesondere für deutsche Staatstitel.
Bereits vorher hatten die Renditen nachgegeben. Grund waren Spekulationen, die Federal
Reserve könnte das Ende des dritten Quantitative-Easing-Programms nach hinten verschieben. Die Aussicht auf eine Verlängerung der hohen Liquiditätsversorgung am Markt trieb I n-
4    
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Zinsprognose
vestoren auf der Suche nach sicheren Anlagemöglichkeiten in deutsche und US -Staatstitel.
Während die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren seit Mitte Se ptember wieder unter die Zwei-Prozent-Marke sank, fiel ihr US-Pendant von knapp unter
3 Prozent auf zwischenzeitliche 2,51 Prozent.
Die Suche nach Anlagemöglichkeiten trieb Investoren aber nicht nur in sichere Staatstitel,
sondern auch in US-amerikanische und europäische Aktien. Mitte November erreichten allein
Dow Jones Industrial Average, S&P 500 und DAX neue Allzeithochs. Der Dow Jones überschritt am 18. November 2013 im Tagesverlauf erstmals die 16.000-Punkte-Marke und der
S&P die 1.800-Punkte-Marke. Am gleichen Tag schloss der DAX mit 9.225 Punkten auf dem
höchsten Stand seiner Geschichte. Die Geldpolitik hinterließ auch hier ihre Spuren.
Neben Renten- und Aktienmärkten waren die Wechselkurse von der Notenbankpolitik der ve rgangenen Wochen betroffen. Die Hoffnungen auf eine Weiterführung der Liquiditätsverso rgung durch die Fed ließ den Außenwert des US-Dollar gegenüber dem Euro zwischenzeitlich
deutlich sinken, so dass der Euro-US-Dollar-Kurs mit 1,38 US-Dollar seinen höchsten Stand
seit zwei Jahren erreichte. Die Deflationsbefürchtungen im Euroraum gemeinsam mit der Lei tzinssenkung durch die EZB schwächten den Euro jedoch in seinem Außenwert, so dass er
kurzzeitig auf 1,33 US-Dollar sank. Seitdem hat er sich aber wieder deutlich erholt.
Die wesentlichen Entwicklungen in Kürze:

Mit einer geschätzten annualisierten Veränderungsrate des Harmonisierten Verbrauche rpreisindexes (HVPI) für die Eurozone von 0,7 hat die Preisdynamik im Oktober 2013 noch
einmal deutlich abgenommen. Im September war sie bereits von 1,3 auf 1,1 Prozent gesunken. Die Teuerungsrate ist derzeit weit von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von „knapp unter 2 Prozent“ entfernt.

Die Wachstumsrate der Geldmenge M3 hat sich in den vergangenen zwei Monaten hauptsächlich seitwärts bewegt und hält damit Abstand zum EZB-Schwellenwert von
4,5 Prozent. Nachdem sie im August noch 2,3 Prozent betrug, wuchs die Geldmenge M3
im September nur noch um 2,1 Prozent.

Der Euro-Außenwert ist im Berichtszeitraum von 1,3240 auf 1,3520 US-Dollar gestiegen
(Stand: 20. November 2013).
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Zinsprognose
Konjunkturelle Lage und ihre Auswirkungen auf den Kapitalmarkt
USA
Der globalen wirtschaftlichen Entwicklung fehlt weiterhin der Schwung. Zuletzt hatte die OECD
ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr von 4,0 auf 3,6 Pr ozent herabgesetzt. Während in China langsam die Dynamik wieder zunimmt, kämpfen andere
Schwellenländer weiterhin mit langsamerem Wachstum und rückläufigen Finanzströmen. Auc h
in den USA bewegt sich das Wirtschaftswachstum nur wenig über das moderate Niveau der
vergangenen Quartale hinaus. Im dritten Quartal des Jahres wuchs das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) nach ersten Schätzungen um annualisiert 2,8 Prozent. Das Wachstum des privaten Verbrauchs, die traditionell wichtigste Stütze des US-Wirtschaftswachstums, verringerte sich von
1,8 Prozent im zweiten Quartal auf nun 1,5 Prozent. Die Ausrüstungsinvestitionen nahmen ab,
während der Lageraufbau deutlich zum Wachstum beitrug. Die B auindustrie – Wohnungs- und
gewerblicher Bau – leistete ebenso einen erheblichen Wachstumsbeitrag.
Die Einzeldaten für September, den letzten Monat des dritten Quartals, belegen dieses mod erate Wachstum. Die Aufträge des verarbeitenden Gewerbes gingen im September um 0,1 Prozent zurück, rechnet man den schwankungsanfälligen Transportsektor raus. Das Segment
Flugzeugbestellungen legte allein um 57,5 Prozent zu und verzerrte damit die Gesamtwach stumsraten mit 3,7 Prozent deutlich nach oben. Ohne die Transportkomponente war dies der
dritte leichte Rückgang in Folge. Dennoch liegt das Auftragsniveau weiterhin deutlich über
dem Vorjahreswert, so dass noch kein Grund für Konjunktursorgen besteht.
Die Industrieproduktion bestätigt dieses Bild. Sie wurde im Septemb er um 0,6 Prozent erhöht,
wobei das verarbeitende Gewerbe seinen Ausstoß um lediglich 0,1 Prozent erhöhen konnte.
Grund für die höhere Dynamik der Industrie waren in erster Linie die Versorger, deren Produ ktion um 4,4 Prozent stieg. Für das verarbeitende Gewerbe kam der größte Schub vom Automobilsektor, der seinen Ausstoß um 2,0 Prozent steigerte. Ohne diese Sparte stagnierte die
Produktion des verarbeitenden Gewerbes.
Dass sich das Niveau von Aufträgen und Produktion in den kommenden Monaten kaum sign ifikant ändern wird, zeigt der jüngste ISM-Index. Im Oktober stieg er mit 0,2 Punkten nur leicht
auf 56,4 Punkte. Maßgeblich verantwortlich waren die Aufträge aus dem Ausland, während die
Indizes für Produktion und Beschäftigung jeweils nachgaben. Sie lagen ab er alle über der Expansionsschwelle und zeigen daher weiterhin auf Wachstum.
Etwas deutlicher verbesserte sich der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe. Er kletterte
von 54,4 auf 55,4 Punkte, wobei die Geschäftsaktivitäten und der Beschäftigungsaufbau zum
Anstieg beitrugen. Die Auftragseingänge bremsten gleichzeitig. Insgesamt konnte der Index
damit einen Teil seines Rückgangs aus dem Vormonat wieder gutmachen und liegt weiterhin
im Expansionsbereich.
Die Einzelhandelsumsätze stagnierten im September, wobei in erster Linie schwache PKW Verkäufe die Umsatzentwicklung bremsten. Ohne Autos, Baumaterialien und Tabak konnte
der Einzelhandel hingegen seine Umsätze um 0,5 Prozent steigern. Im Quartalsvergleich b etrug das Wachstum sogar 4,5 Prozent nach 2,2 Prozent im zweiten Quartal. Im Oktober stie-
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Zinsprognose
gen die Umsätze des US-Einzelhandels um 0,4 Prozent, ohne die Autokomponente allerdings
nur um 0,2 Prozent. Die rückläufigen Verkäufe von Baumaterialien und Tankstellen bremsten
den Anstieg.
Ein erster Indikator für die weitere Entwicklung des privaten Verbrauches und der Einzelha ndelsumsätze ist das Verbrauchervertrauen. Dieses fiel im Oktober deutlich von 80,2 auf
71,2 Punkte. Grund hierfür war die Eintrübung der Wirtschaftserwartungen für die kommenden
Monate sowie eine pessimistischere Einschätzung der Lage am Arbeitsmarkt. Ob es sich hie rbei aber um einen längerfristigen Abwärtstrend des Verbrauchervertrauens handelt oder nur
eine Korrektur stattfindet, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
Für eine weitere Steigerung dieses Indikators sprechen sowohl die jüngsten Arbeitsmarktd aten als auch die Preisentwicklung. So wurden im Oktober 204 Tsd. neue Stellen geschafften,
während die bisherigen Zahlen von August und September um zusammen 60 Tsd. erhöht
wurden. Verantwortlich für den Aufwärtstrend war in erster Linie der private Sektor, wobei hier
alle Teilsektoren zum Stellenaufbau beitrugen. Währenddessen musste der öffentliche Sektor
8 Tsd. Stellen abbauen, was nicht zuletzt auf die Haushaltssperre in der ersten Ok toberhälfte
zurückzuführen sein dürfte. Die Arbeitslosenquote stieg allerdings von 7,2 auf 7,3 Prozent,
bedingt durch die gesunkene Zahl an Erwerbspersonen, also Beschäftigte und aktiv Suche nde. Welche Auswirkungen diese positive Lage nicht nur auf den Verbrauch, sondern auch auf
die weitere Liquiditätspolitik der Notenbank haben wird, bleibt abzuwarten.
Das Preisniveau hat sich im Oktober nur geringfügig erhöht. Während die Preise insgesamt
um 0,2 Prozent gegenüber September stiegen, betrug der Anstieg der Kernverbraucherpreise,
also ohne Energie und Nahrungsmittel, lediglich 0,1 Prozent . Die Inflationsrate lag daher bei
1,0 Prozent, ohne Energie- und Nahrungsmittelkomponenten bei 1,7 Prozent.
Euroland
Während der moderate Wachstumstrend in den USA anhält, klettert der Euroraum nur langsam aus dem Rezessionstal heraus. Nach der überraschenden Trendwende im zweiten Qua rtal mit einer Wachstumsrate von 0,3 Prozent sank die Wachstumsdynamik im dritten Quartal
auf eine Veränderungsrate von 0,1 Prozent. Ein positiver Beitrag kam von Deutschland, dessen Wirtschaftsleistung nach ersten Schätzungen um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal
zulegte. Wachstumsimpulse kamen in erster Linie aus dem Inland, darunter die privaten und
öffentlichen Konsumausgaben. Der Außenbeitrag wirkte bremsend. Das französische BIP enttäuschte hingegen. Es fiel überraschend um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal aufgrund
rückläufiger Investitionen und des geringeren Außenbeitrags.
Dass der Euroraum im letzten Quartal des Jahres auf Wachstum skurs bleibt, deuten die Frühindikatoren wie das von der Europäischen Kommission erhobene Wirtschaftsvertrauen sowie
die von Markit ermittelten Einkaufsmanagerindizes an. Der Economic Sentiment Indicator der
Kommission stieg im Oktober um 0,9 Punkte auf nun 97,8 Zähler, wobei sich in erster Linie im
Industriesektor die Stimmung erheblich aufhellte. Die Bau-, Einzelhandel- und Dienstleisterkomponenten fielen jeweils und bremsten damit den Anstieg. Zudem zeigten sich die Befra gten in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden deutlich optimistischer als die in Italien
und Spanien.
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Zinsprognose
Der für Deutschland erhobene ifo-Geschäftsklimaindex legte im Oktober eine Verschnaufpause ein. Er sank um 0,3 Zähler auf 107,4 Punkte. Für den Rückgang waren hauptsächlich die
Geschäftserwartungen verantwortlich, während die aktuelle wirtschaftliche Lage geringfügig
positiver eingeschätzt wurde. In der Gesamtbetrachtung deutet der Index wenig Dynamik an,
verspricht aber anhaltendes Wachstum.
Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der Währungsunion stieg im
Oktober um 0,2 Punkte auf 51,3 Punkte und festigte damit seine Position im Expansionsbereich. Der deutsche Index stieg von 51,1 auf 51,7 Punkte, während das französische Pendant
auf 49,1 Punkte fiel. Der entsprechende Index für Italien gab leicht auf 50,7 Punkte nach,
während der spanische um 0,2 Zähler auf nun 50,9 Punkte kletterte. Damit bewegte sich das
verarbeitende Gewerbe des Euroraums langsam aus der Rezession heraus, wobei Frankreich
leicht bremst.
Im September hat die deutsche Industrie ihre Auftragseingänge deutlich ausgeweitet. Die
Nachfrage stieg gegenüber dem Vormonat um 3,3 Prozent. Allein das Niveau der Au slandsaufträge wuchs um 6,8 Prozent. Insgesamt betrachtet wurden wesentlich mehr Kap italgüter (5,5 %) und Konsumgüter (2,7 %) nachgefragt als noch im August.
Da die Aufträge der Produktion um einige Zeit voraus sind, schlägt sich diese gestiegene D ynamik bisher nicht in den Produktionsdaten wieder. So fiel der Ausstoß der Industrie im Se ptember um 0,9 Prozent gegenüber August. Allerdings wurde die Veränderungsrate des August
von 1,4 auf 1,6 Prozent nach oben revidiert, so dass der Gesamtausstoß der Industrie im dri tten Quartal um 0,6 Prozent gegenüber der Vorperiode wuchs. Getrieben von den rückläu figen
Produktionszahlen aus Deutschland gab auch die Industrieproduktion des Euroraums im Se ptember um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat nach. Im Vergleich zum Vorjahresmonat
stieg das Produktionsniveau aber um 1,1 Prozent. Gebremst hatte insbesondere der Ausstoß
von Investitionsgütern, Vorleistungsgütern und Verbrauchsgütern.
Die Preisdynamik in Deutschland und im Euroraum hat erneut deutlich abgenommen. Die
deutsche Inflationsrate sank im Oktober von 1,4 auf 1,2 Prozent. Im Monatsvergleich sanken
die Preise um 0,2 Prozent. Grund hierfür waren neben rückläufigen Energiepreisen auch Pa uschalreisen, Flugtickets und Beherbergungen. Ohne Mineralölpreise betrug die Inflationsrate
im Oktober 1,7 Prozent. Das Verbraucherpreisniveau im Euroraum ging im Oktober um
0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. Damit verringerte sich die jährliche Inflationsr ate von 1,1 Prozent im September auf 0,7 Prozent im Oktober. Kraftstoffe für Verkehrsmittel,
Brennstoffe und Telekommunikationskomponente bremsten die Preisbeschleu nigung.
August 2013
September 2013
Oktober 2013
Verbraucherpreise
+ 1,5
+ 1,4
+ 1,2
Großhandelspreise
- 1,7
- 2,2
- 2,7
Quelle: Statistisches Bundesamt; jeweils Veränderung gegenüber Vorjahresmonat in %.
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Zinsprognose
Fundamentalanalyse der Zinsentwicklung des
Bundesverbandes Öffentlicher Banken, VÖB
Annahmen für die Prognose
Ausgehend vom Tageswert vom 20. November 2013 (1,75 Prozent) erwarten wir für die kommenden zwei Monate entsprechend unserer Fundamentalanalyse für die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen einen leichten Anstieg der Rendite. Ein mögliches Vorziehen des Taperings durch Fed angesichts guter US-Arbeitsmarktzahlen könnte den Aufwärtsdruck auf die
Renditen kurzfristig erhöhen. Das niedrige Zinsniveau im Euroraum wird aber große Renditeanstiege vorläufig verhindern.
Konjunktur und Zinsniveau
An der grundsätzlichen Wirtschaftslage in Deutschland, dem Euroraum und die USA hat sich
in den vergangenen Wochen wenig geändert. Mit Blick auf die jüngsten Frühindikatoren dürfte
dieser Trend bis Jahresende und darüber hinaus anhalten. In den USA bremst die weiterhin
hohe Arbeitslosigkeit das Wirtschaftswachstum, auch wenn es zuletzt positive Signale vom
Arbeitsmarkt gab, während im Euroraum die Folgen der Staatsschuldenkrise für di e Wirtschaft
noch immer zu spüren sind. Nur langsam bewegen sich die einzelnen Volkswirtschaften aus
der Rezession heraus. Eine wachsende Dynamik halten wir zumindest bis zum ersten Quartal
des kommenden Jahres für unwahrscheinlich.
Die deutsche Wirtschaft, die sich noch immer robust zeigt, ist durch ihre Abhängigkeit von
Exporten in den Euroraum indirekt von dieser nur schleppenden Erholung ebenso betroffen.
Dies zeigte sich zuletzt im rückläufigen Außenbeitrag und der starken Abhängigkeit von der
Inlandsnachfrage. Daher dürfte das Wirtschaftswachstum in Deutschland in den kommenden
Monaten auch nur moderat ausfallen.
Der Kapitalmarkt befindet sich weiterhin in einer schwierigen Lage. Während die hohe Liquid ität und der Mangel an attraktiven Anlagemöglichkeiten die Aktienkurse treiben, bremsen genau diese Faktoren die Renditen der Staatsanleihen aus. Zudem bleibt die konjunkturelle
Entwicklung weiterhin hinter den Erwartungen zurück. Sollten sich allerdings Überraschungen
einstellen, wie zuletzt die US-Arbeitsmarktzahlen, dann könnte sich zumindest in den USA
schneller als gedacht eine Veränderung der Liquiditätspolitik ergeben und damit schlagartig
den Aufwärtsdruck auf die Renditen erhöhen. Das Potenzial einer solchen Änderung war b ereits im Sommer zu spüren, als die Fed erste Signale für eine Rückführung ihrer Anleihekäufe
sendete. Ähnlich könnte die Reaktion ausfallen, wenn mehr Details über das Rückführung sprogramm bekannt werden.
Genau entgegengesetzt wird sich die derzeitige Geldpolitik der EZB auswirke n. Der Leitzins
wird auf mittelfristige Sicht auf seinem niedrigen Niveau verharren, so dass einem Anstieg der
Renditen vorzeitig Grenzen gesetzt sein dürften. Allerdings könnte eine konjunkturelle B eschleunigung im Euroraum diesen Effekt teilweise aufheben. Eine solche Zunahme der Wirtschaftsdynamik sehen wir wie oben beschrieben allerdings kurzfristig nicht.
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Zinsprognose
Erwartete Wechselkursentwicklung
Bereits in den vergangenen zwei Monaten war der Außenwert des Euro gegenüber dem US Dollar von den (möglichen) geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken in den USA und in
der Eurozone geprägt. Nach einem Zweijahreshoch des US-Dollar-Euro-Kurses aufgrund von
Hoffnungen auf eine Verlängerung des Liquiditätsprogramms der Fed sank der Außenwert des
Euro nach Bekanntwerden der geringen Inflationsrate im Euroraum im Oktober sowie der
EZB-Leitzinssenkung. Zuletzt notierte er bei 1,35 US-Dollar.
Eine mögliche Rückführung des Anleiheankaufprogramms der Fed wird auch Auswirkungen
auf den Außenwert des US-Dollars haben, der sich sicherlich in den ersten Wochen verteuern
dürfte. Für den Euro könnte dies deshalb eine weitere Abschwächung gegenüber der US amerikanischen Währung bedeuten. Ein Unterschreiten der 1,30 -US-Dollar-Marke halten wir
aber für wenig wahrscheinlich. Dafür müsste die konjunkturelle Entwicklung in Europa deutlich
an Tempo verlieren und die USA davonziehen.
Euroland-Preisniveau und Geldmengenentwicklung
Die Preisdynamik in Deutschland und im Eurowährungsgebiet hat in den vergangenen zwei
Monaten noch einmal deutlich abgenommen. Während die deutsche Inflationsrate von
1,4 Prozent im September auf 1,2 Prozent im Oktober sank, fiel die jährliche
Veränderungsrate des Preisniveaus im Euroraum im gleichen Zeitraum auf 1,1 und
0,7 Prozent. Die Großhandelspreise deuten an, dass eine deutliche Beschleunigung der
Preisentwicklung eher unwahrscheinlich ist. Wir gehen von einem anhaltend niedrigen
Preisniveau in Deutschland und im Euroraum aus.
Nicht nur der Inflationsdruck durch die Preisentwicklung ist in den vergangenen Monaten au sgeblieben. Auch das Geldmengenwachstum hat sich weiter spürbar entschleunigt. Zwischen
Juli und September sank die Wachstumsrate der Geldmenge M1 von 7,1 auf 6,6 Prozent,
während im gleichen Zeitraum die Veränderungsrate der Geldmenge M3 von 2,2 auf 2,1 Pr ozent sank und sich damit eher seitwärts bewegte. Die Opportunitätskosten für Bargeldhaltung
bzw. kurzfristige Einlagen sind demnach gestiegen. Dieser Trend könnte sich aber aufgrund
der erneuten Leitzinssenkung umkehren. Einen erhöhten Inflationsdruck erwarten wir von der
Geldmengenentwicklung allerdings für die kommenden zwei Monate nicht.
HVPI Euroland
6
Geldmenge M1
Geldmenge M3
0
-0.5
2
0.0
0.5
4
1.0
1.5
Prozent
2.0
8
2.5
10
3.0
12
3.5
4.0
Geldmengenwachstum im Euroraum
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Q1
Q2
Q3
2007
Q4
Q1
Q2
Q3
2008
Q4
Q1
Q2
Q3
2009
Q4
Q1
Q2
Q3
2010
Q4
Q1
Q2
Q3
2011
Q4
Q1
Q2
Q3
2012
Q4
Q1
Q2
Q3
2013
10    
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Zinsprognose
Ähnlich gering dürfte der Preisdruck durch die Bilanzentwicklung der Kreditinstitute im Euroraum bis Jahresende und darüber hinaus bleiben. Die Kreditvergabe an den privaten Sektor
war dabei in den vergangenen zwei Monaten weiter rückläufig. Sie sank im August um
1,2 Prozent und im September erneut um 1,1 Prozent. Noch deutlicher fiel der Rückgang der
Kreditvergabe an nichtfinanzielle Unternehmen aus. Hier lag die Veränderungsrate bei -3,8
bzw. -3,5 Prozent. Angesichts der sich langsam verbessernden konjunkturellen Lage im Eur oraum und des anhaltenden Niedrigzinsniveaus erwarten wir, dass dieser Trend mittelfristig
gestoppt wird. Allerdings ist hierfür in den von der Staatsschuldenkrise betroffenen Staaten
auch eine Befreiung der Bankbilanzen von Altlasten notwendig.
Geldpolitik / Geldmarktzins in den USA und Euroland
Nach dem überraschenden Zinsschritt der EZB Anfang November erwarten wir bis weit in das
kommende Jahr hinein keine Änderung der Geldpolitik. Der EZB -Präsident hat mehrfach betont, dass er so lange wie nötig am niedrigen Zinsniveau im Euroraum festhalten wolle. Die
konjunkturelle Erholung habe Priorität, zumal die rückläufige Kreditvergabe an den privaten
Sektor sowie das äußerst niedrige Zinsniveau für eine weitere geldpolitische Unterstützung
der Wirtschaftserholung sprechen.
Etwas differenzierter stellt sich die Einschätzung der Federal Reserve für die US -Wirtschaft
dar. Nachdem am Arbeitsmarkt erste Erholungstendenzen zu erkennen waren, stiegen die
Spekulationen über ein baldiges Ende des dritten Liquiditätsprgramms QE3. Bere its auf der
Sitzung des Offenmarktausschusses im Oktober wurde ein Beginn des Ausstiegs im Deze mber nicht ausgeschlossen. Die Fed erwägt aber Gegenmaßnahmen, beispielsweise die Se nkung des Zinssatzes auf die Reserveeinlagen der Geschäftsbanken oder eine l ängere Zusage
des Niedrigzinsniveaus. Sie wird daher weiterhin an ihrem derzeitigen Leitzins von 0,00 0,25 Prozent festhalten, solange weder der Arbeitsmarkt noch die Preisdynamik von einer
stark ansteigenden Wirtschaftsleistung zeugen.
6
Leitzinsentwicklung
1
2
3
4
5
Euroland-Leitzinsen
US-Leitzinsen
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
    11
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Zinsprognose
Zinsprognose mit einem Regressionsmodell
Aufgrund der sich ändernden Einflüsse auf die Zinsentwicklung überprüft der VÖB die Vorhe rsagen mit Hilfe mathematischer Verfahren, wie z. B. einer Multiplen Linearen Regression (MLR).
Bei der MLR wird versucht, (vorverarbeitete) Werte von Zeitreihen aus der Vergangenheit so
mit Faktoren zu multiplizieren und anschließend zu addieren, dass der Wert der Zinskurve (Zielgröße) zum gleichen Zeitpunkt möglichst optimal angenähert wird.
Es wird davon ausgegangen, dass folgende Bedingungen erfüllt sind:
1.)
Eingesetzt werden lediglich Größen, die einen ökonomisch sinnvollen Zusammenhang
zur Zielgröße aufweisen.
2.)
Zwei paarweise verschiedene Einflussgrößen dürfen inhaltlich nicht den gleichen wir tschaftlichen oder geldpolitischen Einflüssen unterliegen und diese somit direkt oder ind irekt widerspiegeln.
3.)
Die Werte der Zeitreihen sind vor Beginn der Regression (neben weite ren umfangreichen
Verarbeitungen) entsprechend ihrem zeitlichen Vorlauf so zu verschieben, dass sie eine
maximale Korrelation zur Zielgröße aufweisen.
Für die tatsächliche Zielgröße werden, unabhängig vom verwendeten Modell, stets Näh erungswerte berechnet. Dazu greift das VÖB-Modell u. a. auf folgende Einflussgrößen zurück:

Geldpolitik und Geldmarkt in USA und Euroland,

Zehnjährige US-Treasuries,

Preisniveau- und Konjunkturentwicklung sowie die

Staatsverschuldung im Euroraum.
Eine weitere wichtige Rolle spielt die Aktienmarktentwicklung.
12    
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Zinsprognose
Fazit
Basierend auf den fundamentalen Bestimmungsfaktoren und dem MLR-Modell der Zinsentwicklung wird auf zwei Monate mit einer geringen Aufwärtsbewegung der Renditen gegenüber
dem Tageswert der zehnjährigen Bundesanleihe vom 20. November 2013 in Höhe von
1,75 Prozent gerechnet. Auf sechs Monate erwarten wir einen weiteren Anstieg der Rendite.
3 .0
1 .5
2 .0
2 .5
Prozent
3 .5
4 .0
4 .5
Prognose
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
zwei Monate
sechs Monate
US-Geldpolitik


Euroland-Preisniveauentwicklung


Euroland-Geldpolitik / Geldmarktzins


 = zinserhöhender Einfluss /  = neutraler Einfluss /  = zinssenkender Einfluss
Zusammenfassung:
Zinsentwicklung
Fundamentalanalyse
Prognose des VÖB (Richtwert: 2,02 %)
zwei Monate
sechs Monate
 (1,85 %)
 (2,00 %)
    13
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November/Dezember 2013
Zinsprognose
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November/Dezember 2013
Zinsprognose
Zinsprognose der NORD/LB
Weltwirtschaftliches Umfeld hellt sich auf
Die Weltwirtschaft hat seit der Jahresmitte leicht an Dynamik gewonnen. So legte die globale
Industrieproduktion in den Monaten Juli und August stärker als zu Beginn des Jahres zu. Auch
der Welthandel scheint im Zuge dieser leichten Belebung wieder etwas a n Momentum zu gewinnen, wenngleich hier die Aktivität in den Sommermonaten insgesamt noch recht verhalten
ausfiel. Während sich in Japan und in der Eurozone die Wachstumsrate in den Sommermon aten wieder etwas abgeschwächt hat, kam es in den USA, Großbritan nien und China im gleichen Zeitraum zu einer Belebung der Wirtschaftsaktivität. Insgesamt hat sich die Stimmung
der Unternehmen und Verbraucher auch im dritten Quartal positiv entwickelt und tendenziell
weiter aufgehellt. In den USA konnte man sich unter Zeitdruck auf eine kurzfristige Lösung für
den Haushalt und für die Schuldengrenze einigen. Damit sind die Probleme erst einmal in die
nähere Zukunft verschoben worden. Das Schuldenlimit wird im Umfang gerade so stark ang ehoben, dass sich die US-Regierung mindestens bis zum Beginn des Februars 2014 nicht mit
Liquiditätsproblemen konfrontiert sieht. Die bisher gemeldeten US -Konjunkturdaten (insbesondere die Zahlen zu den beiden ISM PMIs und der Arbeitsmarktbericht für den Monat Okt ober) legen aber die Vermutung nahe, dass der „Government Shutdown“ keine großen belastenden Effekte ausgelöst hat.
Solider Aufschwung in Deutschland
In Deutschland blieb die konjunkturelle Dynamik im Sommer in etwa auf dem Niveau des er sten Halbjahres, sofern man die beiden ersten Quartale um die witterungsbedingten Verzerrungen bereinigt. So kletterte das reale BIP um saisonbereinigt 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Wachstumsimpulse kamen im Sommer lediglich aus dem Inland. Der private Konsum
legte wie erwartet nur leicht zu, im Gegensatz zu dem recht kräftigen Anstieg des öffentlichen
Verbrauchs. Vor allem die Investitionen lieferten im dritten Quartal einen kräftigen Wach stumsbeitrag. Sowohl in Ausrüstungen (+0,5 % Q/Q) als auch in Bauten (+2,4 %) wurde mehr
investiert. Die zyklische Erholung der Investitionstätigkeit sollte jedoch nicht darüber hinwe gtäuschen, dass die Investitionsquote in Deutschland im internationalen Vergleich gering au sfällt. Vor allem investiert der deutsche Staat gemessen an der Wirtschaftsleistung so w enig
wie dies in fast keinem anderen Land der Eurozone der Fall ist. Während sich die Binnenwir tschaft im dritten Quartal robust zeigte, belasteten die Nettoexporte in realer Rechnung. Der
Anstieg der Importe um 0,8% bei weitgehend stagnierenden Exporten resultierte in einem negativen Außenbeitrag zum BIP-Wachstum. Gleichwohl verzeichnete Deutschland bis zuletzt
einen sehr hohen Leistungsbilanzüberschuss. Im September markierte der Handelsbilanzsa ldo mit über 20 Mrd. € den höchsten Monatswert aller Zeiten.
Ohne dieses starke Exportplus zum Ende des Quartals wären die Bremseffekte beim Wach stum im Sommer sicher ausgeprägter ausgefallen. An den hohen Exportüberschüssen Deutsc hlands entzündete sich zuletzt jedoch international zunehmend Kritik. Mitte November kündigte
die EU-Kommission an, dass sie eine Überprüfung des hohen Leistungsbilanzsaldos im Ra hmen des Verfahrens bei einem makroökonomischen Ungleichgewicht durchführen werde. Die
robuste Binnenkonjunktur wird auch durch die bis zuletzt weiter steigende B eschäftigtenzahl
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Zinsprognose
gestützt. Im September waren erstmals seit der Wiedervereinigung mehr als 42 Mio. Me nschen mit Wohnsitz in Deutschland erwerbstätig. Insofern stellt der leichte Anstieg der sa isonbereinigten Arbeitslosenquote auf 6,9 Prozent während des dritten Quartals keine sonderliche Belastung dar. Auch die Nominallohnzuwächse bei gleichzeitig rückläufigem Preisdruck
stärken das real verfügbare Einkommen. Aber auch aus dem Ausland kommen wieder positive
Impulse für die deutschen Unternehmen. So hat sich die Auftragslage im Verarbeitenden Gewerbe im September spürbar verbessert. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung bleiben wir
daher optimistisch. Auch haben im November alle wichtigen Frühindikatoren von einem ohn ehin hohen Niveau noch einmal zugelegt. Die Dynamik sollte im laufenden Quartal höher als
zuvor liegen. Für das Jahr 2014 rechnen wir mit einem anhaltenden Aufschwung, da die
Wachstumskräfte nicht mehr nur auf dem Konsum basieren werden. Die Exporte werden von
einer anziehenden globalen Nachfrage profitieren und zudem zeichnet sich eine weitere Belebung bei den Investitionen ab. Insgesamt wird das deutsche BIP nach einem in diesem Jahr
nur gedämpften Zuwachs von rund 0,5 Prozent im kommenden Jahr wieder ein Wachstum von
rund 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreichen – sofern neue Schocks im Rahmen der
Schuldenkrise ausbleiben und der US-Notenbank die avisierte Reduktion des monatlichen
Anleiheankaufvolumens weitgehend marktschonend gelingt.
Eurozone überwindet Rezession – Erholung bleibt vorerst aber kraftlos
In den Euro-Mitgliedsländern haben sich die Aussichten für die konjunkturelle Entwicklung
zuletzt weiter verbessert. Die wichtigsten Stimmungsindikatoren für das gesamte Währung sgebiet konnten schrittweise zulegen und haben sich inzwischen den h istorischen Durchschnittswerten zumindest wieder angenähert. Dennoch wird die konjunkturelle Erholung nach
der Beendigung der Rezession im Frühjahr zunächst noch schleppend verlaufen. So hat sich
auch in der Eurozone – wie in Deutschland – die Dynamik im dritten Quartal wieder etwas abgeschwächt. Das preis- und saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt legte in der Währungsunion
nur geringfügig um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Im Sommer hat das BIP Wachstum in den beiden größten Volkswirtschaften der Eurozone an Momentum verloren.
Während sich Deutschland dennoch weiterhin auf einem soliden Wachstumskurs bewegt, ve rringerte sich in Frankreich die Wirtschaftsleistung sogar wieder leicht um 0,1 Prozent gege nüber dem Vorquartal. Besonders im Fokus stehen nach wie vor die südeuropäischen Länder.
In Portugal gab das Wachstum deutlich auf +0,2 Prozent Q/Q nach, blieb aber immerhin im
positiven Bereich. Erfreulich ist auch das Ende der Rezession in Spanien mit einem leichten
BIP-Plus von 0,1 Prozent zum Vorquartal. Italien ist dies auch im Sommer nicht gelungen, die
Wirtschaftsleistung verringerte sich jedoch nur noch um -0,1 Prozent Q/Q. Nimmt man die enttäuschenden Zahlen aus Frankreich und Italien heraus, ergibt sich ein gar nicht so schlechtes
Gesamtbild. Immerhin hat die übrige Eurozone ohne diese beiden Länder eine durchschnittliche Wachstumsrate von 0,3 Prozent zum Vorquartal vorzuweisen.
Trotz der zaghaften Erholung der Gesamtwirtschaft hat sich bis zuletzt die Zahl der Arbeitsl osen weiter erhöht. Im Monat September lag die Arbeitslosenquote in der Eurozone bei
12,2 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit dem Bestehen der Währungsunion. Ins ofern verwundert die anhaltend schwache Binnennachfrage in der Eurozone nicht. Die Schu ldenkrise bleibt nach wie vor das größte Konjunkturrisiko für die Euro-Staaten. Zudem bestehen trotz der Beruhigung der Märkte und einer besseren Konjunkturlage für viele Mitglied sstaaten auch weiterhin erhebliche Konsolidierungserfordernisse. Die ursprünglichen Konsol i-
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Zinsprognose
dierungsziele wurden für viele Staaten zwar zeitlich gestreckt, bleiben jedoch eine große He rausforderung. Im Rahmen der Schuldenkrise werden trotz der verbesserten Stimmung an den
Finanzmärkten vor allem die beiden großen Volkswirtschaften Spanien und Italien im F okus
bleiben. Auch wenn beide Länder nach einer tiefen Rezession vor einer konjunkturellen Stab ilisierung stehen, ist derzeit nicht mit einer dynamischen Gegenbewegung zu rechnen. Die
Konsum- und Investitionsneigung ist derzeit insgesamt noch recht schwach . Aufgrund des
anhaltenden Aufwärtstrends der Frühindikatoren, der sich auch in den Novemberzahlen zu
den ZEW-Konjunkturerwartungen niedergeschlagen hat, rechnen wir aber mit einer Fortsetzung der Konjunkturerholung. Im laufenden Quartal dürfte die Wirtsch aftsentwicklung zudem
wieder etwas dynamischer ausfallen. Für das Gesamtjahr ergibt sich dennoch ein BIP Rückgang von -0,4 Prozent, im Jahr 2014 wird die Wirtschaft der Eurozone um 1,1 Prozent
moderat wachsen. Hierbei wird sich Deutschland erneut als Konju nkturlokomotive erweisen,
ohne die die restliche Eurozone nur um 0,8 Prozent expandieren würde. Die Defizitquote der
Eurozone wird im Jahr 2013 trotz der schwachen Konjunktur wohl erstmals wieder im Bereich
der Marke von 3 Prozent vom BIP (Maastricht-Kriterium) liegen.
Inflationsrate überraschend niedrig – geldpolitische Straffung in weiter Ferne
In der Eurozone ist die Inflationsrate im Oktober auf 0,7 Prozent und damit den tiefsten Stand
seit vier Jahren gesunken. Dies geht auf den ohnehin niedrigen binne nwirtschaftlichen Preisdruck zurück. Dieser inflationsdämpfende Effekt wurde durch einen geringer als in den ve rgangenen Jahren ausfallenden Einfluss von Erhöhungen indirekter Steuern und administrierter
Preise noch verstärkt. Auch bei Energie- und Rohstoffpreisen gab es zuletzt entlastend wirkende Basiseffekte. Die Teuerungsrate auf Verbraucherpreisebene liegt sowohl in Deutsc hland als auch in der Eurozone im Jahr 2014 wie schon im laufenden Jahr im Durchschnitt u nter der Marke von 2,0 Prozent. Die im Oktober sehr gedämpfte Preisentwicklung und Abwärtsrisiken für die noch wacklige Konjunkturerholung waren die Argumente für die EZB, A nfang November erneut den Leitzins für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte um 25 Basispunkte
auf nur noch 0,25 Prozent zu senken. Von einem negativen Zinssatz für die Einlagefazilität
sahen die Währungshüter erneut ab und beließen den entsprechenden Zinssatz bei null Pr ozent, lediglich der Satz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität wurde parallel um 25 Basispun kte gesenkt. Dennoch ist es nicht völlig auszuschließen, dass der EZB-Rat – vor allem bei einem konjunkturellen Rückschlag – doch noch einmal einen negativen Einlagesatz in Erwägung zieht. Zudem verkündete EZB-Präsident Mario Draghi, dass die Hauptrefinanzierungsgeschäfte mindestens bis Juli 2015 weiterhin als Mengentender mit Vollzuteilung zum Fes tzins durchgeführt werden. Auch bei den längerfristigen Refinanzierungsgeschäften mit einer
Laufzeit von bis zu drei Monaten werde es zumindest bis Mitte 2015 keine Änderungen geben .
Auch wurde noch einmal die Forward Guidance bekräftigt, wonach der EZB -Rat davon ausgeht, dass die Leitzinsen für einen längeren Zeitraum auf dem aktuellen oder einem niedrig eren Niveau verharren werden. In der Eurozone ist eine geldpolitische Straffung somit noch in
weiter Ferne. Aufgrund des anhaltend schwachen Geldmengen- und Kreditwachstums sind die
Inflationsrisiken sehr gedämpft und bieten der EZB entsprechenden Spielraum für ihre sehr
expansive Geldpolitik. Frühestens Ende des Jahres 2015 ist mit e iner ersten Zinserhöhung zu
rechnen, und dies auch nur, sofern die Wirtschaftslage sich bis dahin nachhaltig stabilisieren
konnte.
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Zinsprognose
Moderater Anstieg der Kapitalmarktrenditen erwartet
Ein massiver Zinsanstieg ist somit für die Eurozone eher nicht zu erwart en, wenngleich bei
Bundesanleihen wegen des geringeren Risikos unkontrollierbarer negativer Entwicklungen im
Rahmen der Schuldenkrise eine vorsichtige Normalisierung sukzessive Raum greifen dürfte.
Die Rendite deutscher Bundesanleihen mit zehn Jahren Restl aufzeit bewegte sich in den vergangenen Monaten zwischen 1,50 Prozent Mitte Juli und dem bisherigen Jahreshoch von
knapp über 2 Prozent, das Mitte September kurzzeitig markiert wurde. In den vergangenen
Wochen verringerten sich die Renditen deutscher Bundesanleihen allmählich – vor allem nach
der überraschenden Verschiebung der ursprünglich für September erwarteten leichten Abse nkung der monatlichen Wertpapierankäufe durch die US-Notenbank. Zusätzlichen Druck auf die
Renditen lösten zudem der deutliche Inflationsrückgang im Oktober und die prompte Reaktion
hierauf durch die EZB Anfang November aus. Gute US-Konjunkturdaten sorgten jedoch kurz
im Anschluss bereits für eine Gegenbewegung. Die Geldmarktsätze blieben auch in den ve rgangenen Monaten weitgehend stabil. Seit Mitte Januar liegt der 3-Monats-Euribor nur leicht
oberhalb von 0,2 Prozent. Während bei den Kapitalmarktzinsen mit einem moderaten sukze ssiven Anstieg gerechnet wird, ist dies wegen der weiterhin sehr expansiven Geldpolitik der
EZB bei den Geldmarktzinsen auch auf mittlere Sicht nicht zu erwarten. Die seit knapp einem
Jahr anhaltende Beruhigung der Finanzmärkte wird auch im weiteren Jahresverlauf sowie im
kommenden Jahr anhalten. Neue Konfliktfelder in der Eurozone wie zum Beispiel die Disku ssion über einen erneuten Schuldenschnitt für Griechenland sind absehbar. Auch die geplante
Rückkehr Portugals an den Kapitalmarkt erscheint aus heutiger Sicht noch schwierig. Die F inanzmärkte dürften inzwischen aber eine gewisse Robustheit gegenüber neuen Konf likten
entwickelt haben. Zudem wird mit Irland der erste Staat noch im laufenden Jahr den Re ttungsschirm verlassen. Ab Dezember beabsichtigt die irische Regierung ihren Refinanzi erungsbedarf wieder voll über den Kapitalmarkt zu decken. Der Fokus der Finanz marktakteure
dürfte in näherer Zukunft weiter eher auf die Entwicklungen in den USA gerichtet sein. Dies
betrifft zum einen den zunächst nur vom Oktober auf den Beginn des kommenden Jahres ve rschobenen Streit über den Haushalt 2014 sowie die Schuldenobergrenze. Zum anderen aber
bleibt für die Weltfinanzmärkte die Frage nach dem Einstieg in den Ausstieg aus der seit Ja hren anhaltenden sehr expansiven Geldpolitik der US-Notenbank und die sich hieraus ergebenden Implikationen für das Zinsniveau in den USA das zentrale Thema. Dies ist von erheblicher Bedeutung für die Renten- und Aktienmärkte, wie die Reaktionen im Juni sowie im September nach der überraschenden Verschiebung der Drosselung der monatlichen Wertp apierankäufe durch die Fed eindrucksvoll belegt haben.
Zinsentwicklung
zwei Monate
sechs Monate
Tendersatz
 (0,25 %)
 (0,25 %)
Zweijährige Bundesanleihe
 (0,10 %)
 (0,20 %)
Zehnjährige Bundesanleihe
 (1,80 %)
 (2,00 %)
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Zinsprognose
Technische Analyse der Zinsentwicklung
Methode der gleitenden Durchschnitte
Die Kurve der gleitenden Durchschnitte auf Basis von 38 Tagen wurde zuletzt zwar von oben
durchstoßen. Ein Schnittpunkt mit der 200-Tageslinie liegt noch nicht vor. Damit liegt ein
schwaches Signal für sinkende Renditen vor.
3 .0
Umlaufsrenditen der öffentl. Hand (9-10 Jahre)
2 .5
38-Tageslinie
1 .5
2 .0
Prozent
200-Tageslinie
Q1
Q2 Q3
2010
Q4
Q1
Q2 Q3
2011
Q4
Q1
Q2 Q3
2012
Q4
Q1
Q2 Q3
2013
Q4
    19
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Zinsprognose
Relative Strength Index (RSI)
RSI-Werte oberhalb von 70 zeigen eine Situation künftig eher sinkender Zinsen an. Werte u nterhalb von 30 sind als Signal für steigende Zinsen zu interpretieren. Vgl. auch Erläuterungen
auf den folgenden Seiten.
Der RSI-Wert liegt im neutralen Bereich zwischen 30 und 70. Es wird kein Signal generiert .
Allerdings bewegt er sich deutlich am oberen Rand.
2 .5
2 .0
1 .5
Prozent
3 .0
Umlaufsrenditen der öffentl. Hand (9-10 Jahre)
Q1
Q2
Q3
2010
Q4
Q1
Q2
Q3
2011
Q4
Q1
Q2
Q3
2012
Q4
Q1
Q2
Q3
2013
Q4
Q2
Q3
2012
Q4
Q1
Q2
Q3
2013
Q4
20 30 40 50 60 70
RSI
Q1
Q2
Q3
2010
Q4
Q1
Q2
Q3
2011
Q4
Q1
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Zinsprognose
Moving Average Convergence-Divergence (MACD)
Der MACD liefert Signale für steigende oder fallende Kurse an den Schnittpunkten der beiden
Linien. Schneidet die (schnellere) 12-/26-Tageslinie die langsamere Signallinie von unten
nach oben, so liegt ein Signal für steigende Zinsen vor. In anderer Richtung spricht man von
einem Signal für fallende Renditen.
Am aktuellen Rand hat die Tageslinie die Signallinie letztmalig von unten durchbrochen. So mit
liegt ein Signal für steigende Zinsen vor.
2 .5
2 .0
1 .5
Prozent
3 .0
Umlaufsrenditen der öffentl. Hand (9-10 Jahre)
Q1
Q2
Q3
2010
Q4
Q1
Q2
Q3
2011
Q4
Q1
Q2
Q3
2012
Q4
Q1
Q2
Q3
2013
Q4
Q2
Q3
2012
Q4
Q1
Q2
Q3
2013
Q4
12-/26-Tageslinie
Signallinie
- 0 .1 5
Prozent
- 0 .0 5
0 .0 5
MACD
Q1
Q2
Q3
2010
Q4
Q1
Q2
Q3
2011
Q4
Q1
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Zinsprognose
2 .5
2 .0
1 .5
Prozent
3 .0
Umlaufsrenditen der öffentl. Hand (9-10 Jahre)
Q1
Q2
Q3
2010
Q4
Q1
Q2
Q3
2011
Q4
Q1
Q2
Q3
2012
Q4
Q1
Q2
Q3
2013
Q4
Q4
Q1
Q2
Q3
2013
Q4
0 .0 5
MACD-Signaldifferenz
0 .0 1
- 0 .0 3
Prozent
bullish
bearish
Q1
Q2
Q3
2010
Q4
Q1
Q2
Q3
2011
Q4
Q1
Q2
Q3
2012
Fazit der technischen Analyse
Die Analyseinstrumente Moving Average und MACD zeigen unterschiedliche Tendenzen auf,
wobei der MACD kaum ein Signal generiert. Der RSI bewegt sich im neutralen aber oberen
Bereich. Es wird für den Prognosehorizont von zwei Monaten von gleichbleibenden Renditen
ausgegangen.
Tendenz der Zinsentwicklung
Prognose auf Basis der
Technischen Analyse
zwei Monate
sechs Monate

–
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Methodische Erläuterungen
Grundsätzliche Annahmen der Technischen Analyse
Unter der Technischen Analyse versteht man das Studium von Marktbewegungen (Kurs, Umsatz sowie Open Interest bei Futures und Optionen) auf der Basis von Charts, um künftige
Kurstrends vorherzusagen. Der technische Ansatz basiert auf den folgenden Grundanna hmen (vgl. John Murphy, 2006):
1. Die Marktbewegung diskontiert alles.
2. Kurse bewegen sich in Trends.
3. Die Geschichte wiederholt sich selbst.
Daraus folgt, dass neben den zu untersuchenden Kursbewegungen keine weiteren Einflüsse
in Betracht gezogen werden müssen! Die Technische Analyse konzentriert sich auf das Stud ium von Marktbewegungen und fragt nicht nach den ökonomischen Gründen für das Verhältnis
von Angebot und Nachfrage. Dies verhilft ihr zu Objektivität und macht sie von Meinungen und
Vermutungen weitgehend unabhängig.
Methode der gleitenden Durchschnitte (Moving Averages)
Das Verfahren der gleitenden Durchschnitte wird zur Glättung einer Zeitreihe eingesetzt. Kurzfristige und möglicherweise eher zufällige Schwankungen sollen gedämpft und ein Trend
dadurch sichtbar gemacht werden.
Ein gleitender Durchschnitt wird durch die Bildung des arithmetischen Mittels aus e iner bestimmten Anzahl von Werten einer Zeitreihe bestimmt. Die Breite des Berechnungszeitraumes
des arithmetischen Mittels (der Ordnung des gleitenden Durchschnitts) ist von hoher Bedeutung für die Analyse von Zeitreihen. Meist werden gleitende Durchschni tte über 38 sowie 200
Tagen berechnet.
Der so berechnete gleitende Durchschnitt repräsentiert einen Trend, aus dessen Verhalten
Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Kurses gezogen werden. Je größer die
Ordnung des signalgebenden gleitenden Durchschnitts (z. B. 38 Tage oder 200 Tage) ist, desto zuverlässiger ist in der Regel das angezeigte Signal. Allerdings sinkt mit zunehmender
Ordnung auch die Erkennungsgeschwindigkeit, da Entwicklungen am aktuellen Rand stärker
nivelliert werden.
Relative Stärke Index (RSI)
Der RSI misst die "innere" Stärke eines Titels. Er dient der Erkennung unter- bzw. überverkaufter Marktsituationen. Zur Berechnung des RSI werden über mehrere Schritte die Aufwärtsdifferenzen einer Kursentwicklung ins Verhältnis zu deren A bwärtsdifferenzen gesetzt.
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Zinsprognose
Der Wert des RSI variiert zwischen 0 und 100 und weist folgende Eigenschaften auf: Tiefstwerte unterhalb 30 und Höchstwerte oberhalb 70 bilden sich meist früher heraus, als im Kur sverlauf des Basistitels. Liegt die Indikatorlinie unter 30, so deutet dies auf einen überverkauften Markt hin. Werte oberhalb von 70 deuten auf einen überkauften Markt hin und werden damit als Verkaufssignal interpretiert. Der RSI besitzt seine Stärken in zyklischen oder Sei twärtsmärkten und ist besonders geeignet, rechtzeitig Ausstiegszeitpunkte zu markieren.
Moving Average Convergence-Divergence (MACD)
Der MACD (Moving Average Convergence-Divergence) basiert auf insgesamt drei exponentiell
geglätteten gleitenden Durchschnitten, die zur Konstruktion zwei er Linien benutzt werden. Die
Werte der ersten Linie werden über die Differenz zwischen einem auf 12 - und auf einem 26Tage exponentiell geglätteten gleitenden Durchschnitt errechnet. Die zweite Linie, die man als
Signallinie bezeichnet, erhält man als 9-Tage exponentiell geglätteter und gleitender Durchschnitt der Linie 1.
Signale für steigende oder fallende Kurse entstehen an den Schnittpunkten beider Linien.
Schneidet die (schnellere) Linie 1 die langsamere Signallinie von unten nach oben, so liegt ein
Kaufsignal vor. In anderer Richtung spricht man von einem Verkaufssignal.
Der MACD liefert in Märkten mit einem starken Aufwärts - oder Abwärtstrend sehr gute Signale. In Seitwärtsphasen erhält man jedoch leicht Fehlsignale. Eine Möglichkeit, Fehleinschätzungen zu vermeiden, ist die Nutzung des sog. MACD-Histogramms. Es stellt nur die Differenz zwischen den Werten beider o. g. Linien dar und bewegt sich daher um eine Null-Linie.
Ein Abflachen unter null ist als Kaufsignal zu interpretieren. Umgekehrt verhält es sich beim
Ausstieg.
Die Abbildungen der aktuellen Prognose enthalten alle drei hier diskutierten Linien jeweils in
Verbindung mit der Kursentwicklung. Damit ist ein Vergleich der Charts und eine Aussage zur
Güte der Prognosen möglich.
Autor: Prof. Dr. Tilo Wendler
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Zinsprognose
Weitere Publikationen des VÖB
Sie haben Interesse an weiteren Publikationen des VÖB? Dann schreiben Sie bitte eine E Mail an [email protected]. Nachstehend eine Übersicht der aktuellen VÖB -Publikationen. Weitere Publikationen finden Sie auf unserer Internetseite unter www.voeb.de.
Publikationen
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„7. KWG-Novelle“ mit Verordnungen – KWG, SolvV, GroMiKV, LiqV, AnzV –
Aktuelle Übersicht: Neuregulierungen im Bankensektor
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf Banken und Volkswirtschaft
Bankgeschäfte mit Kommunen in Europa I – Kommunalfinanzierung in den "alten" EU–
Staaten
Basel II – Informationen für Unternehmen (CD-ROM)
Beherbergungsgewerbe in Deutschland – Leitfaden für Immobiliensachverständige –
Betrugsbekämpfung – Leitfaden zur Erstellung der Gefährdungsanalyse zur Verhinderung
betrügerischer Handlungen zu Lasten des Instituts nach § 25c KWG –
Demografieatlas Deutschland – Auswirkungen des demografischen Wandels auf Wirtschaft, Finanzen und Immobilienmarkt
Demographie ist Gegenwart – Förderbanken in der Verantwortung
Der europäische Pass für Wertpapierprospekte und seine Anforderungen
Der Ombudsmann der Öffentlichen Banken – Tätigkeitsbericht
Einführung von Flugzeugpfandbriefen
Einlagensicherung
EU-Finanzsanktionen
Finanzkolloquium IAS 32 – Weiterentwicklung von IAS 32 zwingend erforderlich
Finanzmarktrichtlinie-Umsetzungsgesetz
Fördern und Finanzen
Förderstatistik 1997 - 2007: Wirtschafts-, Wohnungsbau- und Agrarförderung
Gesetz zur Modernisierung des Finanzrechts
Gutachten zur Abgrenzung von Eigen- und Fremdkapital nach IAS 32 – ein Vorschlag zur
Modifizierung von IAS 32
Gutachten zur Abgrenzung von Eigen- und Fremdkapital nach IAS 32 (englische Fassung:
The Differentiation Between Equity Liability According to IFRS)
Interpretationshilfen für die Umsetzung von Basel II – Mindestanforderungen an Kreditrisikominderungstechniken
Jahresbericht 2013
Kernregionen Deutschlands im Mittelpunkt – Demografie, Konjunktur & Immobilienmarkt
Kommunen auf dem Weg in die Doppik – Öffentliche Banken als Wegbegleiter
Kreditwirtschaftlich wichtige Vorhaben der EU (mit CD-ROM) / Oktober 2013
Leitfaden zur Erstellung der Gefährdungsanalyse nach § 25a Absatz 1 Satz 3 Nr. 6 KWG
Leitfaden zur Erstellung eines Beurteilungssystems nach § 18 KWG
Public Private Partnership: Öffentliche Banken – Partner in einem dynamischen Markt
Der Übergang vom nationalen zum europäischen Zahlungsverkehr – Single Euro Payments Area (SEPA)
Umstellung der Rechnungslegung auf IAS/IFRS (2004)
VÖB-ImmobilienAnalyse – Instrument zur Beurteilung des Chance-Risikoprofils von Immobilien
VÖB-Strukturpapier – Struktur der Förderbanken auf Bundes- und Länderebene
Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz
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Herausgeber:
Bundesverband Öffentlicher
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Stand: 21. 11. 2013
8
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März / April 2012
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