Motivationspsychologie kompakt

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2 Freuds psychoanalytische Theorie
der Motivation
2.2.2 Experimente zur Wahrnehmungsabwehr
McGinnies (1949)
UV: Darbietung von neutralen versus Tabuwörtern
AV 1: bis zur Benennung benötigte Darbietungsdauer der Wörter
AV 2: Messung der Hautleitfähigkeit als Indikator für Stress
Zentrales Ergebnis: Tabuwörter benötigen zur Benennung eine längere Präsentationsdauer als neutrale
Wörter; eine Erhöhung der Hautleitfähigkeit zeigt sich bei den Tabuwörtern auch dann schon, wenn die
Wörter noch gar nicht benannt werden können.
Blum (1961)
UV: Hypnotische Induzierung versus Nicht-Induzierung von Blindheit gegenüber einem zuvor angstauslösenden Reiz
AV: Messung der Hautleitfähigkeit nach der Induzierung versus Nichtinduzierung von Blindheit
Zentrales Ergebnis: Die hypnotische Suggestion verhindert die anhand der Hautleitfähigkeit gemessenen
Furchtsymptome.
2.2.3 Unbewusste Informationsverarbeitung und automatisches Verhalten
Bargh, Chen und Burrows (1996)
UV: Beschäftigung mit Materialien, die ein Gedächtnisschema zu Personen hohen Alters nahe legen,
versus Beschäftigung mit anderen Materialien
AV: Gehgeschwindigkeit nach Verlassen des Experimentallabors
Zentrales Ergebnis: Bei Aktivierung eines Schemas für hohes Alter sinkt die Gehgeschwindigkeit signifikant.
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
2.3.2 Aggression in den Medien
Feshbach und Singer (1971)
UV: Variation des Fernsehkonsums bei Schüler eines Internats; hier mit hohem versus geringen Gehalt an
Aggressionen
AV: Aggressionsneigung der Schüler anhand von Verhaltensbeobachtungen über einen längeren Zeitraum
Zentrales Ergebnis: Bei Schülern mit zuvor hoher Aggressionsneigung (nicht jedoch bei den anderen Schülern) sinkt bei Fernsehkonsum mit aggressiven Inhalten die Aggressionsneigung (Katharsishypothese).
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3 Hulls behavioristische Theorie der Motivation
3.1.1 Das Triebkonzept
Richter (1927)
UV: Nahrungsdeprivation der Versuchstiere
AV: Verhaltensbeobachtung
Zentrales Ergebnis: Mit zunehmender Nahrungsdeprivation werden die Versuchstiere immer aktiver; beim
Beenden der Nahrungsdeprivation sinkt das Aktivitätsniveau deutlich.
3.1.2 Gewohnheitsstärke
Perin (1942)
UV 1: Habitstärke (hoch – niedrig)
UV 2: Nahrungsdeprivation der Versuchstiere (hoch – niedrig)
AV: Löschungsresistenz
Zentrales Ergebnis: Die Löschungsresistenz wird von beiden UVs beeinflusst; Verhalten ist also ein Produkt aus Trieb mal Habit.
3.1.4 Triebe als allgemeine Energiequelle?
Meryman (1952)
UV 1: Nahrungsdeprivation (hoch – niedrig)
UV 2: Ängstlichkeit der Versuchstiere (hoch – niedrig)
AV: Stärke einer Schreckreaktion
Zentrales Ergebnis: Die Stärke der Schreckreaktion wird von beiden UVs beeinflusst, und ist also umso
stärker, je höher beide Triebkräfte sind. Beide Triebkräfte wirken somit zusammen („aggregiert“) auf das
Verhalten.
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
3.1.5 Die Rolle des Anreizes
Blodgett (1929) sowie Tolman und Honzig (1930)
UV: Verstärkungsplan (Verstärkung sofort; zu einem späteren Zeitpunkt; gar nicht)
AV: Anzahl von Fehlern beim Durchlaufen eines Labyrinths
Zentrales Ergebnis: Es findet latentes Lernen statt, zu beobachten aufgrund des abrupten Absinkens der
Fehlerrate in der Versuchsgruppe mit Verstärkungen zu einem späteren Zeitpunkt.
3.2.3 Soziale Erleichterung und Aktivation
Triplett (1898)
UV: Personen bearbeiten eine Aufgabe allein, oder zwei Personen bearbeiten beide unabhängig voneinander gleiche Aufgaben.
AV: Leistungsgüte
Zentrales Ergebnis: Bei einer gemeinsamen Aufgabenbearbeitung ist die individuelle Einzelleistung stets
besser als bei einer alleinigen Aufgabenbearbeitung („co-action effect“).
Dashiell (1935)
UV: Personen bearbeiten eine Aufgabe allein oder während einer Beobachtung durch andere Personen.
AV: Leistungsgüte
Zentrales Ergebnis: Bei einer Aufgabenbearbeitung unter Beobachtung ist die individuelle Leistung stets
besser als bei einer alleinigen Aufgabenbearbeitung („audience effect“).
Zajonc, Heingartner und Herman (1969)
UV: Küchenschaben sitzen entweder allein an einer Wand oder in Anwesenheit mehrerer weiterer Küchenschaben.
AV: Schnelligkeit, mit der die Küchenschaben lernen, einem plötzlich auftauchenden Lichtstrahl auszuweichen
Zentrales Ergebnis: In Anwesenheit anderer Küchenschaben lernen die angestrahlten Tiere schneller, sich
zu entfernen.
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
4 Skinners „System
4.2.1 Die Skinnerbox
Skinner (1933)
UV: Anzahl der Verstärkungen für eine Reaktion (1 versus 60)
AV: Anzahl der Reaktionswiederholungen bis zur vollständigen Extinktion
Zentrales Ergebnis: Die Reaktionsrate erhöht sich umso mehr, je häufiger eine Reaktion verstärkt wird. Der
Zusammenhang ist allerdings nicht linear, sondern negativ beschleunigt.
4.3.1 Operantes Konditionieren im Klassenzimmer
Schmidt und Ulrich (1969)
UV: Verstärkung durch Sportunterricht (in den jeweiligen Versuchsphasen an- versus abwesend)
AV: Geräuschpegel im Klassenzimmer
Zentrales Ergebnis: Der Geräuschpegel sinkt deutlich, wenn entsprechende Verstärkungen eingeführt werden, und sinkt nach Aussetzen der Verstärkung wieder auf das Ausgangsniveau („base line level“).
Ayllon und Roberts (1974)
UV: Verstärkung durch ein Token-System (Vorher-Nachher-Vergleich)
AV: Leseleistungen und Unterrichtsstörungen
Zentrales Ergebnis: Leseleistungen verbessern sich und Unterrichtsstörungen nehmen deutlich ab, wenn
das Token-System eingeführt wird.
4.3.2 Operantes Konditionieren im klinischen Kontext
Ayllon und Azrin (1965)
UV: Verstärkung durch ein Token-System (in den jeweiligen Versuchsphasen an- versus abwesend)
AV: Selbständigkeit bei schizophrenen Patienten
Zentrales Ergebnis: Die Selbständigkeit der Patienten verbessert sich deutlich, wenn das Token-System
eingeführt wird, und sinkt wieder ab nach Aussetzungen des Token-Systems.
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5 Kurt Lewins Feldtheorie
5.3.1 Erinnerung an unterbrochene Handlungen
Zeigarnik (1927)
UV 1: Unterbrechung versus Nicht-Unterbrechung bei verschiedensten Aufgaben
UV 2: Zeitdauer zwischen Ende des Experiment und Abfrage der Erinnerungen
AV: Erinnerungsleistung; hier: das Verhältnis zwischen der Anzahl erinnerter unterbrochener und erinnerter nicht unterbrochener Aufgaben (Zeigarnikquotient).
Zentrales Ergebnis: Unterbrochene Aufgaben werden besser erinnert als nicht unterbrochene Aufgaben;
dieser Effekt schwächt sich mit zunehmender zeitlicher Distanz zwischen Gedächtnisprüfung und Ende des
Experiments ab.
Marrow (1938)
UV: Unterbrechung versus Nicht-Unterbrechung bei verschiedensten Aufgaben; wobei unterbrochene
Aufgaben als vollendet, nicht unterbrochene Aufgaben als nicht vollendet gelten
AV: Erinnerungsleistung; hier: das Verhältnis zwischen der Anzahl erinnerter unterbrochener und erinnerter nicht unterbrochener Aufgaben
Zentrales Ergebnis: Nicht unterbrochene Aufgaben werden besser erinnert als unterbrochene Aufgaben.
5.3.2 Wiederaufnahme unterbrochener Handlungen
Ovsiankina (1928)
UV: Unterbrechung versus Nicht-Unterbrechung bei verschiedensten Aufgaben
AV: Wiederaufnahme der Handlungen; hier: das Verhältnis zwischen der Anzahl wieder aufgenommener
unterbrochener und wieder aufgenommener nicht unterbrochener Aufgaben
Zentrales Ergebnis: Unterbrochene Aufgaben werden viel häufiger wieder aufgenommen als nicht unterbrochene Aufgaben; dieser Effekt ist von weiteren Einflussgrößen abhängig, so dem Zeitpunkt der Unterbrechung, der Art der unterbrochenen Aufgabe, der Valenz der unterbrochenen Aufgabe und weiteren Anreizen für die Wiederaufnahme.
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
5.3.3 Ersatzhandlungen
Lissner (1933)
UV: Nach Unterbrechung einer Aufgabe A wird eine andere Aufgabe B vorgelegt.
AV: Tendenz zur Wiederaufnahme der zuvor unterbrochenen Aufgabe
Zentrales Ergebnis: Aufgabe B hat einen Ersatzwert, der die Wiederaufnahme der unterbrochenen Aufgabe
unwahrscheinlicher werden lässt, wenn sie der Aufgabe A ähnlich und mindestens ebenso schwierig ist.
Mahler (1933)
UV: Nach Unterbrechung einer Aufgabe A wird eine ähnliche Aufgabe B bearbeitet, die Aufgabe wird
erläutert, oder man stellt sich vor, diese Aufgabe zu bearbeiten (Realitätsgrad der Ersatzaufgabe).
AV: Tendenz zur Wiederaufnahme der zuvor unterbrochenen Aufgabe
Zentrales Ergebnis: Aufgabe B hat einen Ersatzwert, der die Wiederaufnahme der unterbrochenen Aufgabe
unwahrscheinlicher werden lässt, je höher der Realitätsgrad der Ersatzaufgabe ist. Zudem haben auch selbst
wenig realitätsnahe Ersatzhandlungen einen (wenn auch geringeren) Ersatzwert.
5.3.4 Anspruchsniveau und Leistung
Hoppe (1930)
UV: wiederholtes Bearbeiten einer Aufgabe mit Erfolg oder Misserfolg
AV: Erfassung des Anspruchsniveaus nach Erfolg versus Misserfolg
Zentrales Ergebnis: Typischerweise erhöhen Personen ihr Anspruchsniveau nach Erfolg und senken es
nach Misserfolg; nur bei einigen wenigen Personen ist dem nicht so.
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
6 Die Theorie der Leistungsmotivation
6.4.1 Aufgabenwahl
Atkinson und Litwin (1960)
UV: hohes Erfolgsmotiv versus hohes Misserfolgsmotiv der Probanden
AV: Aufgabenwahl bei einer Ringwurfaufgabe
Zentrales Ergebnis: Hoch erfolgsmotivierte Personen bevorzugen Aufgaben mittlerer Schwierigkeit; bei
hoch misserfolgsmotivierten Personen zeigt sich keine solche Präferenz (zumindest nicht in so klarer Weise).
6.4.2 Anspruchsniveau
Moulton (1965)
UV 1: Erfolg versus Misserfolg nach einer mittelschweren Aufgabe
UV 2: hohes Erfolgsmotiv versus hohes Misserfolgsmotiv der Probanden
AV: Anspruchsniveausetzung nach Erfolg versus Misserfolg bei der mittelschweren Aufgabe
Zentrales Ergebnis: Erfolgsmotivierte Personen zeigen typische, misserfolgsmotivierte Personen in höherem Maße auch untypische Anspruchsniveausetzungen.
6.4.3 Ausdauer
Feather (1961)
UV 1: Manipulation der subjektiven Erfolgserwartung (hoch versus niedrig)
UV 2: hohe Erfolgsmotivation versus hohe Misserfolgsmotivation der Probanden
AV: Ausdauer bei subjektiv immer schwieriger werdenden Aufgaben (nach kontinuierlichem Misserfolg)
Zentrales Ergebnis: Erfolgsmotivierte Personen sind dann ausdauernd, wenn die Aufgaben subjektiv mittelschwer sind; bei misserfolgsmotivierten Personen findet sich die umgekehrte Tendenz.
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
6.4.4 Diagnostizität von Aufgaben
Eine Alternativerklärung
Trope und Brickman (1975)
UV 1: Diagnostizität der Aufgabe (hoch versus niedrig)
UV 2: hohe versus niedrige Leistungsmotivation der Probanden
AV: Aufgabenwahl
Zentrales Ergebnis: Generell werden diagnostische Aufgaben bevorzugt; niedrig leistungsmotivierte Personen zeigen eine weniger ausgeprägte Präferenz für diagnostische Aufgaben.
6.5.2 Studien zum wirtschaftlichen Erfolg
McClelland (1961)
UV: Einteilung von Staaten in eher protestantisch versus eher katholisch
AV: Pro-Kopf-Energie-Produktion in diesen Staaten
Zentrales Ergebnis: Im Schnitt ist die Energieproduktion in protestantischen Staaten höher als in nichtprotestantischen Staaten.
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
8 Attributionale Theorien
8.1 Das Konzept der Kausaldimensionen
Triandis (1972)
UV: verschiedene Kulturen
AV: Erfassung von Attributionen für Erfolg.
Zentrales Ergebnis: Es gibt weitgehende Übereinstimmung bei den verschiedenen Attributionen über verschiedene Kulturen hinweg (mit geringen Unterschieden); die genannten Ursachen sind viel zahlreicher als
die vier von Heider genannten Ursachen.
8.2.1 Leistungsverhalten
Meyer und Hallermann (1974)
UV 1: unterschiedlich schwierige Aufgaben, die die Probanden sich vorstellen
UV 2: Schüler mit hohem versus niedrigem Fähigkeitskonzept
AV: Erfolgserwartungen und intendierte Anstrengung für diese Aufgaben.
Zentrales Ergebnis: Personen mit hohem Fähigkeitskonzept wählen schwierigere Aufgaben und haben
höhere Erfolgserwartungen als Personen mit niedrigem Fähigkeitskonzept. Intendierte Anstrengung wird
sowohl durch das Fähigkeitskonzept als auch durch die wahrgenommene Aufgabenschwierigkeit bestimmt.
8.2.2 Attributionale Analysen von Hilfe und Aggression
Weiner, Perry und Magnusson (1988)
UV: Stigmata, die in unterschiedlichem Maße kontrollierbar sind.
AV: Mitleid, Ärger und Hilfsbereitschaft für Personen mit diesen Stigmata.
Zentrales Ergebnis: Je höher die wahrgenommene Kontrollierbarkeit des Stigmas, desto geringer das Empfinden von Mitleid, desto höher der empfundene Ärger und desto geringer die Hilfsbereitschaft.
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
8.3.1 Internale Kontrolle und persönliche Verursachung
DeCharms (Feldstudie; 1968)
UV: Erhalt versus Nichterhalt eines Urhebertrainings über mehrere Schuljahre hinweg.
AV: Lehrer-Schüler-Interaktion, Erleben und Verhalten der Schulkinder
Zentrales Ergebnis: Schulleistungen und Lernatmosphäre werden durch das Urhebertraining signifikant
verbessert.
8.3.2 Intrinsische und extrinsische Motivation
Lepper, Greene und Nisbett (1973)
UV: Angekündigte oder nicht angekündigte Belohnung für ein zuvor intrinsisch motiviertes Verhalten.
AV: Auswirkungen dieser Belohnungen auf die Häufigkeit dieses Verhaltens zu einem späteren Zeitpunkt.
Zentrales Ergebnis: Nur die angekündigte Belohnung schwächt die intrinsische Motivation (gemessen anhand der Auftretenshäufigkeit des Verhaltens zu einem späteren Zeitpunkt).
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
9 Psychologie des Willens
9.3.1 Erlernte Hilflosigkeit
Overmier und Seligman (1967)
UV: unkontrollierbare Schocks versus keine Schocks in Phase 1
AV: Vermeiden kontrollierbarer Schocks in Phase 2
Zentrales Ergebnis: Versuchstiere, die in Phase 1 unkontrollierbare Schocks erhielten, lernen nicht, die in
Phase 2 auftretenden kontrollierbaren Schocks zu vermeiden.
Hiroto (1974)
UV: Trainingsphase in drei Varianten: unkontrollierbarer Lärm, kontrollierbarer Lärm, kein Lärm
AV: erfolgreiche Vermeidung kontrollierbaren Lärms in einer nachfolgenden Testphase
Zentrales Ergebnis: Personen, die in Phase 1 unkontrollierbaren Lärm erhielten, lernen nicht, den in Phase
2 auftretenden kontrollierbaren Lärm zu vermeiden.
9.3.3 Erlernte Hilflosigkeit und Depression
Hilsman und Garber (1995)
UV: Attributionsstil von Studierenden vor Beginn des Semesters
AV: depressive Symptome nach Leistungsrückmeldung am Ende des Semesters
Zentrales Ergebnis: Ein negativer Attributionsstil begünstigt depressive Symptome zum späteren Zeitpunkt.
Stiensmeier-Pelster (1989)
UV: Attributionsstil von Studierenden vor Beginn der Weihnachtspause
AV: emotionale Befindlichkeit nach dem Weihnachtsfest
Zentrales Ergebnis: Ein negativer Attributionsstil führt zu einer schlechteren emotionalen Befindlichkeit
zum späteren Zeitpunkt.
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
9.3.4 Unkontrollierbarkeit und Lageorientierung
Brunstein (1989)
UV: dispositionelle Handlungs-/Lageorientierung (hohe Handlungs- versus hohe Lageorientierung)
AV: Erfolgserwartungen und Leistungsergebnisse nach wiederholtem Misserfolg in einer zweiten Versuchsphase
Zentrales Ergebnis: Lageorientierte Personen haben geringere Erfolgserwartungen und schlechtere Leistungsergebnisse nach Misserfolg.
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
10 Evolutionäre Theorien motivierten Verhaltens
10.2.2 Altruismus unter Verwandten
Hoogland (1983)
UV: Verwandtschaftsgrad innerhalb von Rudeln von Präriehunden (verwandt mit eigenen Nachkommen,
verwandt ohne eigene Nachkommen, nicht verwandt)
AV: Häufigkeit von Warnrufen
Zentrales Ergebnis: Warnrufe sind deutlich häufiger, wenn sich innerhalb des Rudels Verwandte befinden,
unabhängig davon, ob dies eigene Nachkommen sind oder andere Verwandte.
10.2.3 Reziproker Altruismus
Axelrod (1984) sowie Axelrod und Hamilton (1981)
UV: verschiedene Spielstrategien im Gefangenendilemma
AV: Punktwerte, die die verschiedenen Strategien gegeneinander erreichen, bzw. die Anzahl eigener
„Nachkommen“, welche die Programme als Auszahlungen erhalten
Zentrale Ergebnisse: Tit-for-Tat (und sehr ähnliche Strategien des gleichen Typs) sind insgesamt am erfolgreichsten; Tit-for-Tat erweist sich als evolutionär stabile Strategie: Diese kann nicht unterwandert werden
und dominiert im Laufe der Zeit die Population der vorhandenen Programme.
10.3.2 Elterninteressen und Sterblichkeitsraten von Jungen und Mädchen
Voland (1997) sowie Voland und Dunbar (1995)
UV: unterschiedliche Umweltbedingungen in verschiedenen Regionen, die zu unterschiedlichen Kosten
für Töchter versus Söhne führen
AV: Sterblichkeitsrate der Töchter und Söhne; reproduktiver Erfolg von Familien, bei denen die entsprechenden Umweltbedingungen zu einer hoch-differentiellen Sterblichkeit der Töchter versus Söhne
führen
Zentrale Ergebnisse: Die Sterblichkeit der Töchter und Söhne unterscheidet sich in Abhängigkeit von den
Umweltbedingungen. Familien, bei denen dies in besonders hohem Maße der Fall ist, sind langfristig sehr
erfolgreich hinsichtlich der Zahl der Nachkommen (über viele Generationen hinweg).
© Rudolph: Motivationspsychologie. KOMPAKT, 3. Auflage. Weinheim: Beltz, 2013
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