Bürgerdialog in 50 Städten zur Zukunft Deutschlands Wie wollen wir in Zukunft zusammen leben? Wesentliche Inhalte aus 50 VHS-Veranstaltungen Seite 1 Liebe Teilnehmerin, lieber Teilnehmer, bei der Berliner Veranstaltung mit Bürgern aus ganz Deutschland werden Sie zur Frage „Wie wollen wir in Zukunft zusammen leben?“ diskutieren. Um Ihnen die Vorbereitung zu erleichtern, haben wir Ihnen einige zentrale Inhalte aus den 50 Bürgerdialogen in Deutschland zusammengestellt. Viel Spaß beim Einlesen! Thema Konkrete Vorschläge / prägnante Zitate / Vorschlagstitel Thema wurde diskutiert bei den Volkshochschulen… Offene und tolerante Gesellschaft „Was wir als vertraute Kultur kennen, ist nichts anderes, als – mühsam errungene – Integration verschiedener fremder Einflüsse“ (Ebern). Ebern, Heinsberg, Böblingen-Sindelfingen, Hannover, Herten, Reckenberg-Ems, Altenkirchen, Mülheim an der Ruhr, Fürth, Diepholz, Berlin-Neukölln, Kaiserslautern, Leipzig „In ganz Deutschland soll ein angepasstes Schulfach unter dem Namen „Grundethik“ für alle Schüler an jeder Schule eingeführt werden. Dieses Pflichtfach soll ab der Grundschule unterrichtet werden. Das Fach soll folgende Unterrichtspunkte beinhalten: Verschiedene Religionen, verschiedene Kulturen, moralische Grundsätze (Wie wollen wir miteinander umgehen?), verschiedene Rechtssysteme auf der Welt. Dadurch wird die Toleranz und Akzeptanz gefördert, sodass aus „Multikulti“ eine Einheit wird!“ (Böblingen-Sindelfingen) „Mehrnationenhäuser – direkte Integration unter einem Dach! Vergünstigungen: Mietzuschüsse & Steuerentlastungen für Haushalte in denen Personen verschiedener Herkunft (Nationen) leben! ➔ Anreiz zum Zusammenleben mit anderen Nationen! Förderungen: Gemeinsame Weiterbildungsmöglichkeiten, Sportangebote, Vereine, usw.. ➔ Stärkung des Gemeinschaftsgefühls! Chancensteigerungen: Durch Nachweiße/Beglaubigung des Staates könnten Jobanwärter etc. bessere Chancen/Boni bei der Jobsuche erhalten. ➔ Chancensteigerung für Integrationsfähige.“ (Altenkirchen) Insbesondere Schülern liegt eine tolerante und offene Gesellschaft in der Vielfalt von Kulturen und Religionen am Herzen Forderung nach mehr interkulturelle Bildung und mehr Austauschmöglichkeiten zwischen Einheimischen und Zugewanderten Soziales, solidarisches und gerechtes Gemeinwesen Flensburg, Winnenden, Passau, Altenkirchen, Menden-Hemer-Balve, „Gleichberechtigung statt Diskriminierung! Geschlechter: Gleiche Bezahlung Dülmen, Mülheim an der Ruhr, für gleiche Arbeit, gleiche Einstellungsbedingungen: nicht nach Geschlecht (z.B. Norden, Papenburg Quoten), sondern anonyme Bewerbungen ohne Bild und Name für Vorauswahl! Äußerliche Merkmale: Aufklärungsarbeit von/durch Städte und Vereine gegen Behinderung (z.B. Wohnungssuche), Passkontrollen nach Quoten und nicht nach persönlichen Verdächtigungen“ (Winnenden) „Durchsetzung einer Gesellschaft mit gleichen Chancen und Verantwortungsübernahme für/von Frau und Mann“ (Norden) Reichensteuer in Kombination mit der Förderung von Bedürftigen: „Höhere Steuern für Reiche. Diese Abgaben können für kinderreiche Familien genutzt werden. Wir wollen Ausbildungshilfe für ärmere Schichten und einen höheren Mindestlohn. Ein Taschengeld für Kinder auf Klassenfahrten aus ärmeren Schichten.“ (Menden-Hemer-Belve) Eine Kooperation von: Bürgerdialog in 50 Städten zur Zukunft Deutschlands Wie wollen wir in Zukunft zusammen leben? Wesentliche Inhalte aus 50 VHS-Veranstaltungen Seite 2 Thema Konkrete Vorschläge / prägnante Zitate / Vorschlagstitel Thema wurde diskutiert bei den Volkshochschulen… Zusammenleben der Generationen, WorkLife-Balance und Qualität von Erziehung Mehrgenerationenhäuser – „Schaffung von integrativen Wohnkonzepten: Für mehr miteinander statt nebeneinander“ (Gütersloh) Wiesbaden, Gütersloh, Wolfsburg, MendenHemer-Balve, Ebern, Oberbergischer Kreis, Passau, Bremen, Bodenseekreis, Kaiserslautern, Lingen, Landkreis München Nord, Oberspreewald-Lausitz, Speyer, Südwestpfalz Engagierte Bürgergesellschaft und transparente Politik „Nicht nur Politik bildet unsere Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft sind wir nur, wenn Bürger und Politik aktiv miteinander kommunizieren.“ (Winnenden) „Vergeudet nicht das Potential der älteren Generation!“ (Oberbergischer Kreis) „Wir fordern, dass v. a. größere Betriebe für interne Einrichtungen, in denen die Kinder der Mitarbeiter/innen betreut werden, aufkommen. Außerdem sollte eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten im Unternehmen für Eltern stattfinden. (z.B. mittels Teilzeitarbeit). Die Vorteile im Betrieb sind: weniger Ausfälle, Image und Konkurrenzfähigkeit. Die familiäre Vorteile sind: geringere Belastung, dadurch weniger Stress, trotz Arbeit bleibt Zeit für Familie und Kinder.“ (Passau) „Mehr und direkte Demokratie …durch einen weitgehenden Abbau des Föderalismus: Der Länderfinanzausgleich muss auf aktuelle Tauglichkeit geprüft werden. Es bedarf einheitlicher Bildungsstandards in allen Bundesländern. …durch Wahlrechtsänderung: Eine Stärkung der Demokratie erfolgt durch mehr direkte Beteiligung der Bürger, z.B. Direktwahl des Bundespräsidenten. …durch Bürgerentscheidungen auf allen politischen Ebenen.“ (Badische Bergstraße) Winnenden, Altenkirchen, Jena, Reckenberg-Ems, Badische Bergstraße, Gütersloh, Norden, Stralsund, Weimar, Dresden, Rottenburg, Bodenseekreis, Bremen, Speyer, Passau „Auf Grund vieler sozialer und familiärer Missstände in der Bundesrepublik ist soziales Engagement immer mehr gefragt! Dieses Engagement sollte belohnt werden. Es sollte eine bessere Aufnahmechancen für Stud./ Ausbild. gewährleisten.“ (Stralsund) ➔ Soziales und politisches Engagement wird nicht nur durch Dank, sondern durch konkrete Vorteile/Leistungen entlohnt. „Es sollte einen Ehrenkodex für Politik, Wirtschaft und Banken sowie eine wahrheitsgemäße und breitgefächerte Information und Berichterstattung geben.“ (Dresden) Gleiche Lebensbedingungen in Stadt und Land, in Ost und West „Weil es für die Bevölkerung ländlicher Regionen heute oft unzumutbar ist, die notwendigsten Güter und Dienstleistungen zu beziehen, fordern wir eine flächendeckende Versorgung mit mobilen und stationären Service-Leistungen, wie z.B. mobile Lebensmittelhändler, Verwaltungsniederlassungen. Mobilität, in welcher Form auch immer, ist eine Voraussetzung, Gemeinschaft leben und fördern zu können.“ (Jena) „Durch die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten sind auch andere Löhne vorhanden. Wichtig ist und bleibt die Anpassung beider wirtschaftlich abhängigen Faktoren. Auch die Chancengleichheit ist maßgeblich unterschiedlich. Gerade die großen Unterschiede bei der Bildung sind nicht mehr zeitgemäß. Alle Bundesländer sollen ein vergleichbares Abitur haben. Die Lehrpläne sollen einander angepasst werden und die Bewertungsmaßstäbe aufeinander abgestimmt.“ (Weimar) Die Themen Chancengleichheit und Entvölkerung ländlicher Regionen sind besonders für Ostdeutschland von hoher Bedeutung! Eine Kooperation von: Dreiländereck, Jena, Weimar, Stralsund Bürgerdialog in 50 Städten zur Zukunft Deutschlands Wie wollen wir in Zukunft zusammen leben? Wesentliche Inhalte aus 50 VHS-Veranstaltungen Seite 3 Zentrale Ideen und Forderungen: Mehrgenerationen- und Mehrnationenhäuser: Alt und jung, einheimisch und zugezogen können voneinander lernen und profitieren, gleichzeitig werden Vorbehalte und Vorurteile abgebaut. Interessant ist die Idee, solche Wohnkonzepte mit konkreten Vorteilen und Vergünstigungen für die Bewohner zu verknüpfen, z.B. niedrigere Mieten, gemeinsame Fortbildungsmöglichkeiten und die Zertifizierung als besonders integrationswillig als Vorteil bei der Jobsuche. Gleiche Lebensbedingungen in einer solidarischen Gesellschaft: In Stadt und Land, in Ost und West, für Männer und Frauen, für Einheimische und Migranten. Dahinter stehen Forderungen wie „Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit“, mehr Solidarität der Vermögenden, Aufbrechen des Föderalismus und Verbesserung der sozialen Infrastruktur für den ländlichen Raum. Mehr Bürgerbeteiligung und transparente Politik: Das bedeutet mehr direkte Demokratie, bspw. durch Direktwahl des Bundespräsidenten, eine offene, frühzeitige und verlässliche politische Kommunikation, sowie die konkrete Förderung von und Vorteile für politisch und sozial engagierte Menschen. Die Auswertung der Ergebnisse aus 50 Veranstaltungen erfolgte durch den Deutschen Volkshochschul-Verband e.V. Eine Kooperation von: