Übungen zur Theoretischen Physik II (Quantenmechanik) für LA und Nanoscience M. Göckeler, WS 2015/16 Blatt 6 (24.11. – 27.11.2015) Aufg. 1 Betrachten Sie ein Teilchen der Masse m in dem eindimensionalen, unendlich tiefen Potentialtopf: 0 für 0 < x < L , V (x) = ∞ sonst. a) Berechnen Sie die Eigenfunktionen ϕn und Eigenwerte des zugehörigen Hamiltonoperators Ĥ = − ~2 d2 + V (x) . 2m dx2 Welche Randbedingungen müssen die Eigenfunktionen bei x = 0 und x = L erfüllen? b) Normieren Sie die Eigenfunktionen. c) Verifizieren Sie, daß die Eigenfunktionen orthonormiert sind: Z L dx ϕ∗n (x)ϕk (x) = δnk . 0 d) Das Teilchen werde zur Zeit t = 0 durch die Wellenfunktion ψ(x, t = 0) = A sin3 (πx/L) (0 ≤ x ≤ L) beschrieben. Bestimmen Sie A sowie ψ(x, t), und berechnen Sie hx̂i als Funktion der Zeit. Was ist der Erwartungswert der Energie in dem betrachteten Zustand? Hinweis: Stellen Sie ψ(x, 0) zunächst als Linearkombination der Eigenfunktionen ϕn des Hamiltonoperators dar. Dabei hilft es, sich daran zu erinnern, daß sich sinn θ und cosn θ als Linearkombinationen von sin(mθ) und cos(mθ) mit m = 0, 1, 2, . . . , n darstellen lassen. Aufg. 2 Betrachten Sie den harmonischen Oszillator mit dem Hamiltonoperator Ĥ = − ~2 d2 m + ω 2 x2 . 2m dx2 2 a) Es sei wkl (x)dx die Wahrscheinlichkeit, das Teilchen gemäß der klassischen Mechanik im Intervall [x, x + dx] zu finden, wenn der Zeitpunkt der Beobachtung zufällig gewählt ist. Zeigen Sie, daß −1/2 1 x2 wkl (x)dx = 1− 2 dx , −a < x < a , πa a wobei a die Amplitude der Schwingung ist. 1 b) Es seien ϕn (x) (n = 0, 1, . . .) die normierten Eigenfunktionen von Ĥ zu den Eigenwerten En = ~ω(n + 1/2). Beweisen Sie, daß die Enveloppe der Maxima von |ϕn (x)|2 für n → ∞ durch r −1/2 2mω mω x2 1− ~π 2 n ~ 2n + 1 gegeben ist. √ Hinweis: Für n → ∞ gilt mit ξ = 2n + 1 cos α die folgende Darstellung der HermitePolynome Hn (ξ), e−ξ 2 /2 Hn (ξ) =2n/2+1/4 (πn)−1/4 n 1 3π 1/2 −1 × (n!/ sin α) sin + (sin(2α) − 2α) + + O(n ) , 2 4 4 wenn ≤ α ≤ π − ( > 0 fest) ist. Berücksichtigen Sie auch, daß die Positionen der Maxima von |ϕn (x)|2 , deren Zahl (linear) mit n wächst, sich in der Variablen α auf das n-unabhängige Intervall ≤ α ≤ π − verteilen. c) Vergleichen Sie wkl (x) mit der quantenmechanischen Wahrscheinlichkeitsdichte wqu (x) = |ϕn (x)|2 im Fall n → ∞. Aufg. 3 Die Hermiteschen Polynome Hn (x) können mit Hilfe der erzeugenden Funktion“ F (s, x) = ” exp(−s2 + 2sx) durch die Gleichung F (s, x) = ∞ X sn Hn (x) n! n=0 definiert werden. a) Beweisen Sie, daß hieraus die Relationen Hn0 = 2nHn−1 , Hn+1 = 2xHn − 2nHn−1 folgen, und leiten Sie daraus die Differentialgleichung Hn00 (x) − 2xHn0 (x) + 2nHn (x) = 0 her. b) Beweisen Sie die Orthogonalitätsrelationen Z ∞ √ 2 dx Hn (x)Hm (x)e−x = π 2n n! δnm , −∞ indem Sie das Integral Z ∞ 2 dx F (s, x)F (t, x)e−x −∞ einerseits explizit berechnen und andererseits als eine Potenzreihe in den Variablen s und t darstellen. 2