Ramitanid AL 5 mg/ 6 mg Tabletten

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ALIUD ® PHARMA
GmbH
D-89150 Laichingen
Gebrauchsinformation : Information für den Anwender
Ramitanid AL 5 mg/​6 mg Tabletten
Wirkstoffe : Ramipril 5 mg/Piretanid 6 mg
Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
– Heben Sie die Gebrauchsinformation auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
– Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
– Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte
Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Gebrauchsinformation beinhaltet :
1. Was ist Ramitanid AL 5 mg/​6 mg und wofür wird es angewendet ?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg beachten ?
3. Wie ist Ramitanid AL 5 mg/​6 mg einzunehmen ?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich ?
5. Wie ist Ramitanid AL 5 mg/​6 mg aufzubewahren ?
6. Weitere Informationen
1. Was ist Ramitanid AL 5 mg/​6 mg und wofür wird es angewendet ?
Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ist ein Arzneimittel gegen zu hohen Blutdruck, das aus einem ACEHemmer ( Ramipril ) und einem Schleifendiuretikum ( Piretanid ) besteht. Die blutdrucksenkenden
Wirkungen beider Komponenten ergänzen sich.
Ramitanid AL 5 mg/​6 mg wird angewendet zur Behandlung des nicht organbedingten Bluthochdrucks ( essentielle Hypertonie).
Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ist angezeigt bei Patienten, deren Blutdruck mit Ramipril allein nicht
ausreichend gesenkt werden konnte.
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg beachten ?
Ramitanid AL 5 mg/​6 mg darf nicht eingenommen werden
wenn einer der nachfolgend genannten Umstände auf Sie zutrifft, da sonst das Arzneimittel
wahrscheinlich mehr schaden als nutzen wird :
– Überempfindlichkeit gegen Ramipril, einen anderen ACE-Hemmer, Piretanid sowie Sulfonamide
( mögliche Kreuzreaktionen beachten ) oder einen der sonstigen Bestandteile von Ramitanid AL
5 mg/​6 mg.
– Neigung zu Gewebeschwellung ( angioneurotisches Ödem, auch infolge einer früheren ACEHemmer-Therapie).
– Nierenarterienverengung ( beidseitig bzw. einseitig bei Einzelniere).
– Zustand nach Nierentransplantation.
Eine den Blutfluss behindernde ( hämodynamisch relevante ) Aorten- oder Mitralklappenverengung
– bzw. andere Ausflussbehinderungen der linken Herzkammer ( z. B. hypertrophe Kardiomyopathie).
– Primär erhöhte Aldosteron-Konzentration im Blut.
– Schwere Leberfunktionsstörungen ( Praecoma/​Coma hepaticum ) oder primäre Lebererkrankung.
– Schwere Elektrolytstörungen, die sich durch Behandlung mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg verschlechtern können ( z. B. Hyponatriämie, Hypokaliämie).
– Verminderte zirkulierende Blutmenge ( Hypovolämie).
– Schwangerschaft ( vorheriger Ausschluss sowie Verhütung des Eintritts einer Schwangerschaft! ).
– Stillzeit ( Abstillen!).
Da keine ausreichenden Therapieerfahrungen vorliegen, darf Ramitanid AL 5 mg/​6 mg nicht eingenommen werden :
– bei Nierenerkrankungen, die mit Steroiden, nichtsteroidalen Antiphlogistika, Immunmodulatoren
und/​oder zytotoxischen Substanzen behandelt werden.
– bei schweren Nierenfunktionsstörungen ( Serum-Kreatinin  1,8 mg/​dl bzw. Kreatinin-Clearance
 30 ml/​min).
– bei Dialysepatienten.
– bei unbehandelter Herzleistungsschwäche ( dekompensierte Herzinsuffizienz).
– von Kindern.
Die gleichzeitige Anwendung von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg oder anderen ACE-Hemmern und bestimmten Behandlungsmethoden ( extrakorporale Therapieverfahren), die zum Kontakt von Blut mit
negativ geladenen Oberflächen führen, ist zu vermeiden, da schwere Überempfindlichkeitsreaktio­
nen ( anaphylaktoide Reaktionen ) bis hin zum lebensbedrohlichen Schock auftreten können ( siehe
folgende Beispiele). So darf während der Behandlung mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg keine Blut­
wäsche ( Dialyse oder Hämofiltration ) mit Poly( acrylonitril,natrium-2-methylallylsulfonat )-highflux-Membranen ( z. B. „AN 69” ) und keine LDL ( low-density lipoprotein )-Apherese mit Dextransulfat erfolgen. Im Falle einer notfallmäßigen Dialyse oder Hämofiltration oder der Notwendigkeit einer
LDL-Apherese muss deshalb vorher auf ein anderes Arzneimittel gegen hohen Blutdruck ( Hyper­
tonie ) – keinen ACE-Hemmer – umgestellt werden oder eine andere Dialysemembran verwendet
werden. Teilen Sie Ihren Ärzten mit, dass Sie mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg behandelt werden bzw.
Dialysen benötigen, damit die Ärzte dies bei der Behandlung berücksichtigen können.
Während einer Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft
( Desensibilisierungstherapie ) gegen Insektengifte ( z. B. von Bienen oder Wespen ) und gleichzeitiger
Anwendung eines ACE-Hemmers können z. T. lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen
( z. B. Blutdruckabfall, Atemnot, Erbrechen, allergische Hautreaktionen ) auftreten. Überempfindlichkeitsreaktionen können auch nach Insektenstichen ( wie Bienen- oder Wespenstich ) vorkommen.
Falls eine Desensibilisierungstherapie gegen Insektengifte notwendig ist, ist der ACE-Hemmer
vorübergehend durch andere Arzneimittel gegen Bluthochdruck zu ersetzen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ist erforderlich
Ramitanid AL 5 mg/​6 mg darf nur nach sehr kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung unter regelmäßiger
Kontrolle von bestimmten klinischen Befunden und Laborwerten eingenommen werden bei :
– vermehrter Eiweißausscheidung im Urin ( mehr als 1 g/​Tag).
– gestörter Immunreaktion oder Kollagenkrankheit ( z. B. Lupus erythematodes, Sklerodermie).
– gleichzeitiger Therapie mit Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unterdrücken ( z. B. Kortikoide,
Zytostatika, Antimetabolite), Allopurinol, Procainamid oder Lithium.
– Gicht oder erhöhtem Harnsäurespiegel im Blut.
– bereits erkannter oder verborgener Zuckerkrankheit ( manifester oder latenter Diabetes mellitus).
– Verengung der Hirngefäße ( zerebrale Gefäßsklerose).
– Verengung der Herzkranzgefäße ( Koronarsklerose).
– eingeschränkter Leberfunktion.
– Patienten mit einer Harnabflussbehinderung ( z. B. bei Prostatahyperplasie, Hydronephrose,
Ureterstenose).
– Patienten mit Leberzirrhose und gleichzeitiger Nierenfunktionseinschränkung.
– Patienten mit vermindertem Eiweißgehalt im Blut ( Hypoproteinämie, z. B. bei nephrotischem
Syndrom).
Bei Patienten mit Blasenentleerungsstörungen ( z. B. bei Prostatahyperplasie ) darf Ramitanid AL
5 mg/​6 mg nur eingenommen werden, wenn für freien Harnabfluss gesorgt wird, da eine plötzlich
einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.
Bei Patienten mit erhöhter Aktivität des Renin-Angiotensin-Systems ( ein komplexes Blutdruck­
regulationssystem des Körpers ) besteht das Risiko, dass ein plötzlicher ausgeprägter Blutdruckabfall und eine Verschlechterung der Nierenfunktion aufgrund der ACE-Hemmung auftreten. Wenn
Ramitanid AL 5 mg/​6 mg in solchen Fällen zum ersten Mal oder erstmals in höherer Dosierung
eingenommen wird, ist der Blutdruck so lange sorgfältig zu kontrollieren, bis keine weitere akute
Blutdrucksenkung mehr zu erwarten ist.
Eine erhöhte Aktivität des Renin-Angiotensin-Systems ist beispielsweise zu erwarten bei Patien­ten :
– die mit harntreibenden Arzneimitteln ( Diuretika ) vorbehandelt sind.
– mit Salz- und/​oder Flüssigkeitsmangel.
– mit schwerem Bluthochdruck.
– mit gleichzeitig vorhandener Herzleistungsschwäche.
– mit Ein- oder Ausflussbehinderung der linken Herzkammer ( z. B. Aorten- oder Mitralklappenverengung, hypertrophe Kardiomyopathie).
– mit einer den Blutfluss behindernden ( hämodynamisch relevanten ) Nierenarterienverengung
( das Absetzen einer bestehenden Diuretika-Behandlung kann erforderlich sein).
Zu Behandlungsbeginn sind auch folgende Patienten besonders sorgfältig zu überwachen :
– Ältere Patienten ( über 65 Jahre).
– Patienten, die durch einen unerwünscht starken Blutdruckabfall besonders gefährdet würden
( z. B. Patienten mit Verengungen der Herzkranzgefäße oder der hirnversorgenden Gefäße).
Ein Salz-/​Flüssigkeitsmangel ( z. B. durch kochsalzarme Diät, Erbrechen, Durchfall oder Vorbehandlung mit Diuretika ) muss vor Beginn der Therapie ausgeglichen werden.
Vor Einnahme von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg muss die Nierenfunktion überprüft worden sein. Es
wird empfohlen, die Nierenfunktion besonders in den ersten Wochen der Behandlung zu überwachen.
Dies gilt insbesondere für :
– Patienten mit Herzleistungsschwäche.
– Patienten mit einseitiger Nierenarterienverengung ( in diesem Fall kann bereits ein geringer
Serum-Kreatinin-Anstieg Hinweis auf den Ausfall der betroffenen Niere sein ; siehe auch Abschnitt 2. „Ramitanid AL 5 mg/​6 mg darf nicht eingenommen werden“).
– Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Während der Therapie mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg sollten die Serumelektrolyte ( insbesondere
Kalium, Natrium, Calcium), die Harnsäure sowie der Blutzucker und die Leukozytenzahl regelmäßig
kontrolliert werden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sind häufigere Kontrollen der
Serum-Kalium-Konzentration erforderlich.
Insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Risikopatienten ( Patienten mit Diabetes mellitus,
Nierenfunktionsstörungen, Kollagenerkrankungen, ältere Patienten ) und bei Behandlung mit Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unterdrücken ( Immunsuppressiva, Zytostatika), oder mit
­Allopurinol, Procainamid, Herzglykosiden, Glukokortikoiden sowie Abführmitteln sind Kontrollen
der Serumelektrolyte, des Serumkreatinins, der Harnsäure, des Blutzuckers bzw. des Blutbildes
kurzfristig angezeigt.
Sollten im Verlauf der Therapie mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellungen und/​oder Halsentzündungen bzw. eine erhöhte Blutungsneigung ( z. B. schwer stillbares Zahnfleischbluten ) auftreten, muss umgehend das Blutbild untersucht werden.
Wenn plötzlich Gewebeschwellungen ( angioneurotische Ödeme ) während der Behandlung auftreten,
muss Ramitanid AL 5 mg/​6 mg sofort abgesetzt werden. Ein durch ACE-Hemmer ausgelöstes
­angioneurotisches Ödem kann mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/​oder Zunge verlaufen
( siehe auch Abschnitt 4. „Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten,
und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind“). Gewebeschwellungen der Lippen, des Gesichts, der
Gliedmaßen und des Darms können ebenfalls auftreten.
Kinder
Da keine ausreichenden Therapieerfahrungen vorliegen, darf Ramitanid AL 5 mg/​6 mg von Kindern
nicht eingenommen werden.
Ältere Menschen
Die Therapie älterer Patienten ( über 65 Jahre ) sollte mit Vorsicht erfolgen ( siehe auch oben und
Abschnitt 3. „Wie ist Ramitanid AL 5 mg/​6 mg einzunehmen?“).
Dopingkontrollen
Die Anwendung von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen
führen.
Bei Einnahme von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/​anwenden
bzw. vor kurzem eingenommen/​angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungs­
pflichtige Arzneimittel handelt.
Folgende Wechselwirkungen können bei gleichzeitiger Anwendung von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg,
ACE-Hemmern oder Piretanid und den nachfolgend genannten Arzneimitteln bzw. Substanzen
auftreten :
– Nephrotoxische bzw. ototoxische Arzneimittel ( z. B. Aminoglykosid-Antibiotika, Cisplatin) : Verstärkung der nierenschädigenden bzw. gehörschädigenden Wirkung dieser Substanzen durch
Piretanid. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein. Die gleichzeitige Anwendung der
vorgenannten Arzneimittel sollte daher vermieden werden.
– Kaliumsalze, kaliumsparende Diuretika ( z. B. Amilorid, Triamteren, Spironolacton) : Verstärkte
Zunahme der Serum-Kalium-Konzentration ( wenn eine gleichzeitige Behandlung mit diesen
Arzneimitteln angezeigt ist, erfordert dies eine engmaschige Überwachung des Serum-Kaliums).
– Heparin : Möglicher Anstieg der Serum-Kalium-Konzentration.
– Blutdrucksenkende Arzneimittel ( z. B. andere harntreibende Mittel, Betarezeptorenblocker ) und
andere Arzneimittel mit blutdrucksenkendem Potenzial ( z. B. Nitrate, Vasodilatatoren, Barbiturate, Phenothiazine, tricyclische Antidepressiva) : Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung
von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg.
– Schlafmittel, Betäubungsmittel ( Hypnotika, Narkotika, Anästhetika) : Verstärkter Blutdruckabfall
( ggf. Information des Narkosearztes über die Therapie mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ).
– Katecholamine ( z. B. Epinephrin) : Mögliche Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung
von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ( engmaschige Blutdruckkontrollen empfohlen). Außerdem kann
Piretanid die Wirkung der Katecholamine abschwächen.
– Probenecid : Mögliche Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Piretanid.
– Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen ( nichtsteroidale Antiphlogistika, Analgetika,
z. B. Indometacin, Acetylsalicylsäure) : Mögliche Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ; möglicherweise erhöhtes Risiko einer Verschlechterung der
Nierenfunktion und eines Anstiegs der Serum-Kalium-Konzentration. Insbesondere bei verminderter zirkulierender Blutmenge kann ein akutes Nierenversagen ausgelöst werden.
– Hochdosierte Salicylatgaben : Verstärkung der das zentrale Nervensystem schädigenden Wirkung von Salicylaten durch Piretanid.
– Lithium : Erhöhung der Serum-Lithium-Konzentration und dadurch Verstärkung der herz- und
nervenschädigenden ( kardio- und neurotoxischen ) Wirkung von Lithium ( regelmäßige Kontrolle
der Serum-Lithium-Konzentration erforderlich! ).
– Allopurinol, Procainamid oder Arzneimittel, die die Abwehrreaktionen unterdrücken ( Zytostatika,
Immunsuppressiva, systemische Kortikoide ) sowie andere Arzneimittel, die das Blutbild ver­
ändern können : Erhöhte Wahrscheinlichkeit von Blutbildveränderungen, insbesondere Abnahme
der weißen Blutzellen ( Leukopenie).
– Kaliumausscheidende harntreibende Mittel ( z. B. Furosemid), Glukokortikoide, ACTH, Carbenoxolon, größere Mengen von Lakritze und andere vermehrt kaliumausscheidende Arzneimittel
( z. B. Amphotericin B, Penicillin G ) oder Abführmittelmissbrauch : Erhöhte Kalium- und/​oder
Magnesiumverluste durch Piretanid.
– Digitalisglykoside : Wirkungen und Nebenwirkungen von Digitalisglykosiden können bei vorhandenem Kalium- und/​oder Magnesiummangel verstärkt werden.
– Blutzuckersenkende Arzneimittel zum Einnehmen ( z. B. Sulfonylharnstoffe, Biguanide), Insulin :
Wirkungsabschwächung durch Piretanid oder Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes
durch Ramipril möglich ( eine Dosisanpassung von oralen Antidiabetika oder Insulin kann erforderlich sein ; zu Behandlungsbeginn wird eine besonders sorgfältige Kontrolle des Blutzuckers
empfohlen).
– Muskelrelaxanzien vom Curare-Typ : Verstärkung und Verlängerung der muskelrelaxierenden
Wirkung durch Piretanid ( Information des Narkosearztes über die Therapie mit Ramitanid AL
5 mg/​6 mg!).
Bei Einnahme von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
– Kochsalz : Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg.
– Alkohol : Verstärkung der Blutdrucksenkung und der Alkoholwirkung.
– Größere Mengen von Lakritze : Erhöhte Kaliumverluste.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/​Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um
Rat.
Schwangerschaft
Vor Einnahme von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ist bei Frauen im gebährfähigen Alter eine Schwangerschaft auszuschließen. Während einer Behandlung mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg müssen bei diesen
Frauen geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung getroffen werden. Wird dennoch
unter der Behandlung mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg eine Schwangerschaft festgestellt, muss so früh
wie möglich unter ärztlicher Beratung eine Umstellung auf andere, für das Kind risikoärmere Therapiemöglichkeiten erfolgen. Andernfalls kann es bei Einnahme von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg, insbesondere während der letzten 6 Monate der Schwangerschaft, zu einer Schädigung des Kindes – auch
mit Todesfolge – kommen.
Stillzeit
Die Wirkstoffe von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ( Ramipril und Piretanid ) gehen in die Muttermilch über.
Für ACE-Hemmer liegen keine Erfahrungen beim Menschen mit einer Anwendung in der Stillzeit
vor. Für harntreibende Mittel ist bekannt, dass sie die Produktion der Muttermilch ( Laktation )
hemmen können. Daher ist Folgendes zu beachten : Wird gestillt, darf Ramitanid AL 5 mg/​6 mg
nicht eingenommen werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen
Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen
so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen
von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt im verstärkten
Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken
mit Alkohol.
3. Wie ist Ramitanid AL 5 mg/​6 mg einzunehmen ?
Nehmen Sie Ramitanid AL 5 mg/​6 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen
Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Wie Sie Ramitanid AL 5 mg/​6 mg einnehmen sollen, sagt Ihnen Ihr Arzt. Er wird sich im Allgemeinen
an folgenden Empfehlungen orientieren :
– Grundsätzlich sollte die Behandlung des Bluthochdrucks mit einem Einzelwirkstoff in niedriger
Dosierung einschleichend begonnen werden.
– Die Gabe der fixen Kombination Ramitanid AL 5 mg/​6 mg wird erst nach vorangegangener individueller Dosiseinstellung ( Dosistitration ) mit den Einzelsubstanzen ( d. h. Ramipril und Piretanid )
empfohlen. Wenn klinisch vertretbar, kann eine direkte Umstellung von der Monotherapie auf die
fixe Kombination in Erwägung gezogen werden.
Was ist zu Beginn der Behandlung zu beachten ?
Da es bei der Umstellung von der Monotherapie auf die Kombination Ramitanid AL 5 mg/​6 mg und
bei Erhöhung der Dosierung von Ramipril bzw. Piretanid – insbesondere bei Patienten mit Salzund/​oder Flüssigkeitsmangel ( z. B. Erbrechen/​Durchfall, Diuretikavorbehandlung), Herzleistungsschwäche oder schwerem Bluthochdruck – zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen kann,
sind diese Patienten mindestens 8 Stunden ärztlich zu überwachen.
In der Regel wird die fixe Kombination Ramitanid AL 5 mg/​6 mg nach vorangegangener Therapie
mit der freien Kombination aus Ramipril und Piretanid angewendet, wenn die Erhaltungsdosen der
Einzelwirkstoffe denen der fixen Kombination entsprechen und damit eine Normalisierung des
Blutdrucks bewirkt werden konnte. In den meisten Fällen beträgt die Dosierung täglich 1 Tablette
Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ( entspr. 5 mg Ramipril und 6 mg Piretanid). Die tägliche Maximaldosis
von 2 Tabletten Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ( entspr. 10 mg Ramipril und 12 mg Piretanid ) sollte nicht
überschritten werden.
Bei Patienten, die mit einem Diuretikum vorbehandelt sind und bisher noch keinen ACE-Hemmer
erhalten haben, ist zu erwägen, dieses wenigstens 2 – 3 Tage vor Beginn der Behandlung mit
Rami­tanid AL 5 mg/​6 mg abzusetzen oder zumindest in der Dosis zu verringern.
Bei Patienten mit schwerwiegender Verlaufsform des Bluthochdrucks ( maligne Hypertonie ) soll die
Einstellung der Behandlung mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg im Krankenhaus erfolgen.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ( Kreatinin-Clearance 30 – 60 ml/​min ) und ältere
Patienten
Die Dosiseinstellung ist besonders sorgfältig vorzunehmen ( Titration der Einzelkomponenten). Die
Erhaltungsdosis beträgt täglich ½ Tablette Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ( entspr. 2,5 mg Ramipril und
3 mg Piretanid), die Maximaldosis täglich 1 Tablette Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ( entspr. 5 mg Rami­
pril und 6 mg Piretanid).
Art der Anwendung
Ramitanid AL 5 mg/​6 mg Tabletten sind unzerkaut und mit ausreichend Flüssigkeit ( etwa ½ Glas
Wasser ) vor, während oder nach einer Mahlzeit einzunehmen. Grundsätzlich wird empfohlen, die
verordnete Tagesmenge morgens auf einmal einzunehmen.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung
von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Ramitanid AL 5 mg/​6 mg eingenommen haben, als Sie sollten
Bei dringendem Verdacht einer Überdosierung benötigen Sie ärztliche Hilfe !
In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung sind z. B. folgende Symptome möglich :
– Stark erhöhte Harnausscheidung.
– Starker Blutdruckabfall.
– Verlangsamte Herzschlagfolge.
– Kreislaufschock.
– Elektrolytstörungen.
– Nierenversagen.
Wenn Sie die Einnahme von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg vergessen haben
Wenn Sie einmal vergessen haben sollten, Ramitanid AL 5 mg/​6 mg einzunehmen, nehmen Sie
beim nächsten Mal nicht zusätzlich mehr Tabletten ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der
verordneten Dosis fort.
Wenn Sie die Einnahme von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg abbrechen
Sie sollten die Behandlung mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg nicht ohne Anordnung des Arztes unterbrechen oder vorzeitig beenden, denn Sie gefährden sonst den Behandlungserfolg.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apo­
theker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Ramitanid AL 5 mg/​6 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei
jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt :
Sehr häufig :
mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig :
1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich :
1 bis 10 Behandelte von 1 000
Selten :
1 bis 10 Behandelte von 10 000
Sehr selten :
weniger als 1 Behandelter von 10 000
Häufigkeit nicht bekannt :Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren D
­ aten nicht abschätzbar
Mögliche Nebenwirkungen
Unerwünschte Wirkungen, die von der fixen Kombination aus Ramipril und Piretanid, anderen
ACE-Hemmern oder Piretanid bekannt sind, finden Sie nachfolgend :
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten : Insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Kollagenkrankheiten oder
gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder bestimmten Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unterdrücken oder anderen Arzneimitteln, die das Blutbild beeinträchtigen können, kann
es zu einer krankhaften Verringerung oder sonstigen Veränderungen der Blutzellenzahl ( Anämie,
Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie, Eosinophilie ) kommen.
Sehr selten: Insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Kollagenkrankheiten
oder gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder bestimmten Arzneimitteln, die die
Abwehrreaktionen unterdrücken oder anderen Arzneimitteln, die das Blutbild beeinträchtigen
können, kann es zu einem völligen Verlust bestimmter oder aller Blutzellen ( Agranulozytose oder
Panzytopenie ; z. B. infolge Myelosuppression ) kommen. Hämolytische Anämie/​Hämolyse ( auch im
Zusammenhang mit Glukose-6-PDH-Mangel), Leukozytose, erhöhte Titer antinukleärer Antikörper,
erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit.
Häufigkeit nicht bekannt: Hämoglobinkonzentration, Hämatokrit, weiße Blutzellen- oder Blutplättchenzahl können abfallen.
Hinweis :
Die o. g. Laborwerte sollen vor und regelmäßig während der Behandlung mit Ramitanid AL 5 mg/​
6 mg kontrolliert werden.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich : Z. T. durch Wasser- und Elektrolytstörungen können Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, Benommenheit auftreten.
Selten : Übermächtige Schläfrigkeit ( Somnolenz), Kribbeln, Taubheits- und Kältegefühl an den Gliedmaßen ( Parästhesien), Zittern ( Tremor), Geruchsstörungen, Geschmacksveränderungen, vorübergehender Geschmacksverlust.
Augenerkrankungen
Gelegentlich : Bindehautreizung ( Konjunktivitis).
Selten : Z. T. durch Wasser- und Elektrolytstörungen kann verschwommenes Sehen auftreten.
Erkrankungen des Ohrs und des Innenohrs
Selten : Z. T. durch Wasser- und Elektrolytstörungen können Hörstörungen ( z. B. Ohrensausen ) auftreten.
Erkrankungen der Atemwege und des Brustraums
Häufig : Trockener Reizhusten.
Selten : Krampfartige Verengung der Bronchien ( Bronchospasmus), Atemnot, Bronchitis, Entzündung der Nasennebenhöhlen ( Sinusitis ) oder Schnupfen ( Rhinitis). Durch ACE-Hemmer ausgelöste
Gewebeschwellungen ( angioneurotische Ödeme ) mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/​oder
Zunge ( siehe unten : „Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und
Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind“) ; im Vergleich zu nicht-schwarzen Patienten wurde bei
schwarzen Patienten eine höhere Inzidenz von Gewebeschwellungen ( Angioödemen ) unter der
Behandlung mit ACE-Hemmern beobachtet.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Gelegentlich : Beschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit, Oberbauchbeschwerden ( in manchen
Fällen mit Erhöhung der Pankreasenzyme), Verdauungsstörungen.
Selten : Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Entzündungen der Mund- bzw. Zungenschleimhaut oder des Magen-Darm-Trakts, Mundtrockenheit, Durst, Erhöhung der Pankreasenzyme.
Sehr selten : Bauchspeicheldrüsenentzündung ( Pankreatitis), Gewebeschwellungen im Bereich des
Darms ( intestinales Angioödem), Darmverschluss ( Subileus, Ileus).
Hinweis :
Die o. g. Laborwerte sollen vor und regelmäßig während der Behandlung mit Ramitanid AL 5 mg/​
6 mg kontrolliert werden.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich : Nierenfunktionsstörungen können auftreten oder verstärkt werden.
Selten : Vermehrte Eiweißausscheidung im Urin ( Proteinurie), teilweise mit gleichzeitiger Verschlechterung der Nierenfunktion.
Sehr selten : Akutes Nierenversagen.
Häufigkeit nicht bekannt : Insbesondere zu Beginn der Therapie kann es zu einer vermehrten
Flüssigkeitsausscheidung kommen.
Bei Patienten mit gestörter Blasenentleerung oder Prostatahyperplasie können die Symptome einer
Harnabflussbehinderung erstmals in Erscheinung treten bzw. verstärkt werden.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich : Z. B. als Ausdruck einer allergischen Reaktion können Haut- und Schleimhautreaktio­
nen wie Ausschlag ( selten makulopapuläre oder lichenoide Ex- und Enantheme), Nesselsucht
( Urtikaria), Juckreiz ( Pruritus ) oder ein angioneurotisches Ödem mit Beteiligung von Lippen, Gesicht und/​oder Extremitäten auftreten und zum Absetzen von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg zwingen.
Auch leichtere nicht-angioneurotische Ödeme, z. B. im Bereich der Sprunggelenke, sind möglich.
Selten : Erythema multiforme, Lichtüberempfindlichkeit der Haut ( Photosensibilität), Haarausfall
( Alopezie).
Sehr selten : Schwerwiegende Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse, schwere blasenbildende Hauterkrankung ( Pemphigus), Verschlimmerung einer
Schuppenflechte ( Psoriasis), schuppige oder blasige ( psoriasiforme oder pemphigoide ) Haut- oder
Schleimhautveränderungen, Nagelablösungen ( Onycholyse).
Häufigkeit nicht bekannt : Manche Hautveränderungen können mit Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen ( Myalgien, Arthralgien, Arthritis), Gefäßentzündungen ( Vaskulitiden ) und bestimmten
Laborwertveränderungen ( Eosinophilie, Leukozytose und/​oder erhöhten Titern antinukleärer Antikörper, erhöhter Blutsenkungsgeschwindigkeit ) einhergehen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten : Muskelkrämpfe, Schwäche der Skelettmuskulatur, Muskelschmerzen, neuromuskuläre
Übererregbarkeit und Tetanie infolge eines Magnesium- oder Calciummangels im Blut.
Sehr selten : Gelenkschmerzen, Gelenkentzündungen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich : Insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen können die Serumkonzentrationen von Harnstoff, Kreatinin und Kalium ansteigen sowie die Natriumkonzentration im
Serum abfallen. Bei Patienten mit manifester Zuckerkrankheit ( Diabetes mellitus ) wurde unter
ACE-Hemmern ein Serum-Kalium-Anstieg beobachtet.
Häufigkeit nicht bekannt : Aufgrund des Piretanid-Anteils kann eine übermäßige Flüssigkeitsausscheidung ( insbesondere bei höherer Dosierung ) zu einem Mangel an Körperwasser ( Dehydratation )
und einer Verminderung der zirkulierenden Blutmenge ( Hypovolämie ) führen. Führt der Flüssigkeitsverlust zur Bluteindickung ( Hämokonzentration), so kann es insbesondere bei älteren Patienten
zur Thromboseneigung kommen.
Der Bestandteil Piretanid kann – insbesondere bei höherer Dosierung – einen Kalium-, Chlorid-,
Magnesium- oder Calciummangel im Blut, Glukoseausscheidung im Urin und eine stoffwechselbedingte Alkalose hervorrufen.
Die Harnsäurekonzentration im Serum kann zunehmen, was vor allem bei Patienten mit zuvor
schon erhöhtem Harnsäurespiegel zu Gichtanfällen führen kann. Erhöhungen von Cholesterin und
Triglyceriden im Serum sowie von Blutzucker wurden beobachtet. Der Blutzuckerhaushalt kann
verändert werden ( Verschlechterung der Glukose-Toleranz). Eine Zuckerkrankheit im Vorstadium
( latenter Diabetes mellitus ) kann in Erscheinung treten, eine bestehende Zuckerkrankheit kann
sich verschlechtern.
Im Urin kann eine vermehrte Eiweißausscheidung auftreten.
Hinweis :
Die o. g. Laborwerte sollen vor und regelmäßig während der Behandlung mit Ramitanid AL 5 mg/​
6 mg kontrolliert werden.
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich : Insbesondere zu Beginn der Therapie mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg sowie bei Patien­
ten mit Salz- und/​oder Flüssigkeitsmangel ( z. B. Erbrechen/​Durchfall, Vorbehandlung mit harntreibenden Arzneimitteln), Herzleistungsschwäche, schwerem Bluthochdruck, aber auch bei Erhöhung
der Dosierung von Ramitanid AL 5 mg/​6 mg kann eine übermäßige Blutdrucksenkung ( Hypotonie,
Orthostase), eventuell bis hin zum Schock, auftreten. Schwindel, Leeregefühl im Kopf – unter
Umständen mit Konzentrationsstörungen, Schwitzen, Schwächegefühl und Sehstörungen, selten
auch Bewusstseinsverlust ( Synkope ) können Symptome der übermäßigen Blutdrucksenkung sein.
Selten : Gesichtsrötung ( Flush), Zunahme oder Auslösung der Gefäßkrämpfe bei Raynaud-Krankheit.
Sehr selten : Gefäßentzündung ( Vaskulitis).
Im Zusammenhang mit einem verstärkten Blutdruckabfall können folgende Nebenwirkungen auftreten :
Gelegentlich : Erhöhte Herzschlagfolge ( Tachykardie).
Selten : Herzklopfen ( Palpitationen), Brustschmerz ( Angina pectoris).
Sehr selten: Herzinfarkt, kurzfristige symptomatische Mangeldurchblutung des Gehirns ( TIA),
Schlaganfall ( ischämischer zerebraler Insult).
Häufigkeit nicht bekannt: Herzrhythmusstörungen können auftreten oder verstärkt werden ; Durchblutungsstörungen infolge einer Gefäßverengung können sich unter Behandlung mit Ramitanid AL
5 mg/​6 mg verschlechtern.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich : Z. T. durch Wasser- und Elektrolytstörungen können Müdigkeit und Schwäche auf­
treten.
Sehr selten : Fieber.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Anaphylaktische Reaktionen bis hin zum Schock. Unter Wirkung von ACE-Hemmern
können anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen eher auftreten und schwerer verlaufen.
Dies muss bei einer Desensibilisierungsbehandlung bedacht werden ( siehe Abschnitt 2. „Ramitanid
AL 5 mg/​6 mg darf nicht eingenommen werden“).
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich : Erhöhung der Bilirubin- und Leberenzymkonzentrationen, „Gallenstauung“ ( intrahepatische Cholestase).
Sehr selten : Leberfunktionsstörungen ( einschließlich akutem Leberversagen), Leberentzündung
( Hepatitis), akute Entzündung der Gallengänge ( Cholangitis). Unter der Behandlung mit ACE-Hemmern wurde ein Syndrom beobachtet, das mit Gelbsucht durch Gallenstau ( cholestatischer Ikterus )
beginnt und bis zum Absterben von Leberzellen ( hepatische Nekrose ; manchmal mit tödlichem
Ausgang ) fortschreitet.
Hinweis :
Die o. g. Laborparameter sollen vor und regelmäßig während der Behandlung mit Ramitanid AL
5 mg/​6 mg kontrolliert werden.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Selten : Z. T. durch Wasser- und Elektrolytstörungen kann Impotenz auftreten.
Psychiatrische Erkrankungen
Selten : Z. T. durch Wasser- und Elektrolytstörungen können Apathie, Depressionen, Schlafstörungen, übermächtige Schläfrigkeit ( Somnolenz), Libidoabnahme, Verwirrtheit, Angstgefühl, Nervosität,
Unruhe auftreten.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen,
wenn Sie betroffen sind
Bei durch ACE-Hemmer ausgelösten Gewebeschwellungen ( angioneurotisches Ödem ) mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/​oder Zunge ist die Behandlung sofort abzubrechen. Auch andere
ACE-Hemmer oder entsprechende Kombinationspräparate dürfen in solchen Fällen nicht angewendet werden. Es müssen sofort 0,3 – 0,5 mg Epinephrin subkutan bzw. 0,1 mg Epinephrin
( Verdünnungsanweisung beachten! ) langsam intravenös unter EKG- und Blutdruckkontrolle gegeben werden ; im Anschluss daran Glukokortikoidgabe.
Ferner wird die intravenöse Gabe von Antihistaminika und H2-Rezeptorantagonisten empfohlen.
Zusätzlich zur Epinephrin-Anwendung kann bei bekanntem C1-Inaktivator-Mangel die Gabe von
C1-Inaktivator erwogen werden.
Der Patient sollte ins Krankenhaus eingewiesen und mindestens 12 – 24 Stunden lang überwacht
werden. Er sollte erst entlassen werden, wenn die Symptome sich vollständig zurückgebildet haben.
Beim Auftreten von Gelbsucht ( Ikterus ) oder bei einem deutlichen Anstieg der Leberenzyme ist die
Therapie mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg abzubrechen und der Patient ärztlich zu überwachen.
Bei Verdacht auf eine schwerwiegende Hautreaktion muss sofort der behandelnde Arzt aufgesucht
und ggf. die Therapie mit Ramitanid AL 5 mg/​6 mg abgebrochen werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der anderen aufgeführten Neben­
wirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit Ramitanid AL 5 mg/​
6 mg bemerken. Einige Arzneimittelnebenwirkungen ( z. B. übermäßiger Blutdruckabfall, angioneu­
rotisches Ödem ) können unter Umständen lebensbedrohlich werden. Darum informieren Sie bitte
umgehend einen Arzt, falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark ent­
wickelt. Nehmen Sie das Mittel auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter ein.
5. Wie ist Ramitanid AL 5 mg/​6 mg aufzubewahren ?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Durchdrückpackung nach
„Verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht
sich auf den letzten Tag des Monats.
Nicht über 25°C lagern !
6. Weitere Informationen
Was Ramitanid AL 5 mg/​6 mg enthält
Die Wirkstoffe sind Ramipril und Piretanid.
1 Tablette enthält 5 mg Ramipril und 6 mg Piretanid.
Die sonstigen Bestandteile sind : Calciumsulfat-Dihydrat, Natriumhydrogencarbonat, Natrium­
stearyl­fumarat ( Ph. Eur.), vorverkleisterte Stärke ( aus Mais).
Wie Ramitanid AL 5 mg/​6 mg aussieht und Inhalt der Packung
Weiße bis cremefarbene, runde Tablette mit der Prägung „RP“ und Bruchrille.
Ramitanid AL 5 mg/​6 mg ist in Packungen mit 20, 50 und 100 Tabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
ALIUD® PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19 · D-89150 Laichingen
E-Mail : [email protected]
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im
Januar 2008
0108-03
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