Sabrina Kösling • Friedrich Bootz Bildgebung HNO

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Sabrina Kösling • Friedrich Bootz
Bildgebung HNO-Heilkunde
Sabrina Kösling • Friedrich Bootz
Bildgebung
HNO-Heilkunde
Mit Beiträgen von: C. Czerny, H. Greess, S. Kösling, G. A. Krombach, M. Lell
Mit 370 Abbildungen in 1711 Einzeldarstellungen
123
Prof. Dr. med. Sabrina Kösling
Klinik für Diagnostische Radiologie
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Ernst-Grube-Straße 40
06097 Halle
[email protected]
Prof. Dr. med. Friedrich Bootz
Direktor der Klinik für HNO-Heilkunde
Universitätsklinikum Bonn
Sigmund-Freud-Straße 25
53127 Bonn
ISBN 978-3-540-89570-1 Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York
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SPIN 11820222
Gedruckt auf säurefreiem Papier
Kinder sind Gegenwart und Zukunft
Für meine liebe Tochter Doreen Kösling
und
meine lieben Söhne Philip und Robert Bootz
VII
Vorwort
Die radiologische Bildgebung spielt in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde eine bedeutende Rolle.
Auf diesem Gebiet ist es in den letzten 20 bis 30 Jahren zu einer erheblichen Entwicklung gekommen. Die Diagnostik von Akustikusneurinomen wurde in früheren Zeiten anhand von audiologischen Verfahren und mit Hilfe der Stenvers Aufnahme vorgenommen. Die Darstellung war
ungenau und es konnten lediglich Tumoren mit einer Größe von mehr als einem Zentimeter
festgestellt werden. Heute gehört die Kernspintomographie zu den Standardverfahren und hat
auch die audiologischen Verfahren wie die Hirnstammaudiometrie als Screening abgelöst. Damit
können Tumoren festgestellt werden, die nur wenige Millimeter groß sind. Auch andere Erkrankungen des Schläfenbeins wie Fehlbildungen und Frakturen werden heute ausschließlich mit
Hilfe der Bildgebung diagnostiziert. Neben dem Nachweis des pathologischen Befundes ist die
Therapieplanung einschließlich der operativen Zugangsplanung häufig von der Darstellung des
Befundes im MRT oder CT abhängig. Auch die mittlerweile etablierte chirurgische Navigation
basiert auf präoperativen Schnittbildern. Operationen an den Nasennebenhöhlen und der vorderen Schädelbasis sollten heute nur noch dann durchgeführt werden, wenn eine CT-Bildgebung
vorliegt. Die Bildgebung des Kopf-Hals-Bereiches stellt besondere Anforderungen und erfordert
Spezialwissen, das sich insbesondere im interdisziplinären Austausch entwickelt. Vom Kliniker
werden genaue Angaben zu den bisher erhobenen Befunden und konkrete Fragestellungen erwartet, um das geeignetste bildgebende Verfahren auswählen und pathologische Veränderungen
richtig werten zu können. Aus dieser sehr fruchtbaren interdisziplinären Diskussion der Autoren
ist das vorliegende Werk entstanden.
In unserem Buch wird modernes Standardwissen in der Bildgebung von HNO-Erkrankungen
unter dem Motto – knapper Text, prägnantes Bildmaterial – vorgestellt. Neben der Darstellung
der Normalanatomie werden systematisch geordnet alle Krankheitsbilder der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, bei denen eine Bildgebung notwendig oder nützlich ist, anhand von Fallbeispielen
dargestellt. Die einzelnen Kapitel wurden von auf dem jeweiligen Gebiet besonders ausgewiesenen
Experten verfasst und von Frau Prof. Kösling zu einem Ganzen zusammengestellt. Besonderer
Wert wurde auf die Darlegung des Stellenwertes der Bildgebung innerhalb der hno-ärztlichen
Diagnostikkette und die Darstellung spezieller bildmorphologischer Charakteristika gelegt. Damit gibt das Buch einerseits Hilfestellung bei der Wahl der geeignetsten Bildgebung und andererseits kann der Leser anhand von ausführlich erklärten Bildbeispielen einen optischen Eindruck
von der Darstellung spezieller Erkrankungen erhalten und verschiedene Methoden miteinander
vergleichen. Das Buch ist sowohl für Radiologen als auch für Kliniker, insbesondere HNO-Ärzte
und MKG-Chirurgen, geeignet. Aufgrund der ausgezeichneten systematischen Gliederung kann
das Buch auch besonders als Nachschlagwerk verwendet werden.
Friedrich Bootz, Bonn
IX
Inhaltsverzeichnis
1
1.1
1.1.1
1.1.2
1.2
1.2.1
1.2.2
1.2.3
1.2.4
1.2.5
1.3
1.3.1
1.3.2
1.3.3
1.3.4
1.3.5
1.3.6
1.3.7
1.3.8
1.3.9
1.3.10
1.3.11
1.3.12
1.3.13
1.3.14
1.3.15
1.3.16
1.4
1.4.1
1.4.2
1.4.3
1.5
1.5.1
1.5.2
1.5.3
1.5.4
1.5.5
1.6
1.6.1
1.6.2
1.6.3
Schläfenbein und hintere Schädelbasis .
S. Kösling, K. Neumann
Untersuchungstechnik in der
Schnittbildgebung . . . . . . . . . . . . . . .
CT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
MRT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anatomische Strukturen in der
Schnittbildgebung . . . . . . . . . . . . . . .
Äußerer Gehörgang, Mittelohr,
Warzenfortsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Innenohr, innerer Gehörgang . . . . . . . . .
N. facialis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Foramina der posterioren Schädelbasis . . .
Nähte und feine Kanäle . . . . . . . . . . . . .
Normvarianten . . . . . . . . . . . . . . . . .
Variable Pneumatisation des Schläfenbeins
Variables Erscheinungsbild des inneren
Gehörgangs . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Seitendifferentes Foramen jugulare . . . . .
Bulbushochstand . . . . . . . . . . . . . . . .
Lageabweichung des Sinus sigmoideus . . .
Prominentes Emissarium mastoideum . . . .
Persistierender Sinus petrosquamosus . . . .
Lageabweichung der A. carotis interna (ACI)
A. stapedia persistens . . . . . . . . . . . . . .
Gefäß-Nerven-Kontakt im Kleinhirnbrückenwinkel und im inneren Gehörgang . . . . . .
Verlaufsvarianten des N. facialis . . . . . . . .
Dehiszente Bogengänge . . . . . . . . . . . .
Prominentes Körner-Septum . . . . . . . . .
Tiefer Sinus tympani . . . . . . . . . . . . . .
Variationen am Dach des Mittelohrs . . . . .
Globuli ossei bzw. Interglobularräume . . . .
Angeborene Fehlbildungen . . . . . . . . .
Fehlbildungen des äußeren Gehörgangs
und/oder des Mittelohrs . . . . . . . . . . . .
Fehlbildungen des Innenohrs und/oder
des inneren Gehörgangs . . . . . . . . . . . .
Angeborene Liquorfisteln . . . . . . . . . . .
Traumatisch bedingte Erkrankungen . . . .
Längsfrakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Querfrakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gemischte Frakturen . . . . . . . . . . . . . .
Gehörknöchelchenläsionen . . . . . . . . . .
Contusio labyrinthi . . . . . . . . . . . . . . .
Entzündungen . . . . . . . . . . . . . . . . .
Otitis externa necroticans . . . . . . . . . . .
Chronische Mittelohrentzündungen . . . . .
Cholesterolgranulom . . . . . . . . . . . . . .
1
2
2
6
8
8
12
16
18
20
22
22
24
24
26
26
28
28
30
32
1.6.4
1.6.5
1.6.6
1.7
1.8
1.8.1
1.8.2
1.8.3
1.8.4
1.8.5
1.8.6
1.8.7
1.8.8
1.8.9
1.8.10
1.9
1.10
1.10.1
1.10.2
1.10.3
1.10.4
1.11
2
34
36
38
38
38
38
40
41
42
48
56
59
59
62
64
64
68
70
70
74
82
Tympanosklerose . . . . . . . . . . .
Entzündliche Komplikationen . . . .
Labyrinthitis . . . . . . . . . . . . . .
Periphere Fazialisparese . . . . . . .
Tumoren und tumorähnliche
Erkrankungen . . . . . . . . . . . . .
Schwannome . . . . . . . . . . . . .
Paragangliome . . . . . . . . . . . . .
Meningeome der Kleinhirnbrückenwinkelregion . . . . . . . . . . . . . .
Epidermoide . . . . . . . . . . . . . .
Karzinome . . . . . . . . . . . . . . .
Gehörgangsexostosen . . . . . . . .
Fibröse Dysplasie . . . . . . . . . . .
Chondrosarkom . . . . . . . . . . . .
Metastasen . . . . . . . . . . . . . . .
Perineurale Tumorausdehnung . . .
Otosklerose . . . . . . . . . . . . . .
Posttherapeutische Bildgebung . .
Zustand nach Mastoidektomie . . .
Zustand nach Tympanoplastik . . . .
Zustand nach Stapesoperation . . .
Zustand nach Tumorchirurgie . . . .
Kochleaimplantat . . . . . . . . . . .
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84
88
94
98
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102
102
106
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114
118
122
124
126
128
130
130
134
140
140
146
150
154
158
Nasennebenhöhlen (NNH), vordere
und zentrale Schädelbasis . . . . . . . . .
161
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H. Greess, S. Kösling
2.1
Untersuchungstechniken . . . . . . . . . . .
2.1.1 Konventionelle Röntgenaufnahmen . . . . .
2.1.2 Schnittbilduntersuchungstechnik . . . . . .
2.2
Anatomische Strukturen in der Bildgebung
2.2.1 Nasenhöhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2.2 NNH und zugehörige Knochen . . . . . . . .
2.2.3 Vordere und zentrale Schädelbasis . . . . . .
2.2.4 Parazentrales Kompartiment der zentralen
Schädelbasis . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3
Normvarianten . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.1 Septumdeviation . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.2 Concha bullosa media . . . . . . . . . . . . .
2.3.3 Paradox gebogene mittlere Nasenmuschel .
2.3.4 Varianten des Processus uncinatus . . . . . .
2.3.5 Haller-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.6 Ethmomaxillärer Sinus . . . . . . . . . . . . .
2.3.7 Große Bulla ethmoidalis . . . . . . . . . . . .
2.3.8 Große Agger-nasi-Zellen . . . . . . . . . . . .
2.3.9 Pneumatisationsvarianten der NNH . . . . .
2.3.10 Dehiszenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.11 »Gefährliches« Siebbein . . . . . . . . . . . .
162
162
162
166
166
168
172
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180
180
180
180
182
182
182
188
188
X
Inhaltsverzeichnis
2.3.12 »Gefährliches« Stirnbein . . . . . . . . . . . .
2.3.13 »Gefährliche« Varianten für den N. opticus .
2.3.14 »Gefährliche« Varianten für die A. carotis
interna (ACI) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.15 Weitere Varianten . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4
Fehlbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4.1 Zephalozelen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4.2 Nasales Gliom . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4.3 Nasaler Dermalsinus . . . . . . . . . . . . . .
2.5
Mittelgesichtstraumata . . . . . . . . . . . .
2.5.1 Infrazygomatikale Frakturen . . . . . . . . . .
2.5.2 Zentrale oder pyramidale Mittelgesichtsfrakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.5.3 Zentrolaterale Frakturen . . . . . . . . . . . .
2.5.4 Laterale Mittelgesichtsfrakturen . . . . . . .
2.5.5 Nasenbeinfraktur . . . . . . . . . . . . . . . .
2.5.6 Orbitafrakturen . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.5.7 Impressionsfrakturen des Os frontale . . . .
2.5.8 Unterkieferfrakturen . . . . . . . . . . . . . .
2.5.9 Begleitverletzungen . . . . . . . . . . . . . .
2.6
Entzündungen . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.1 Akute Rhinosinusitis . . . . . . . . . . . . . .
2.6.2 Chronische Rhinosinusitis . . . . . . . . . . .
2.6.3 Pilzbedingte Sinusitis . . . . . . . . . . . . . .
2.6.4 Nichtinfektiöse Entzündungen . . . . . . . .
2.6.5 Entzündliche sinugene Komplikationen . . .
2.7
Tumoren und tumorähnliche Erkrankungen
2.7.1 Invertiertes Papillom . . . . . . . . . . . . . .
2.7.2 Hämangiom . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.3 Osteom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.4 Ossifizierendes Fibrom . . . . . . . . . . . . .
2.7.5 Morbus Paget . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.6 Karzinome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.7 Ästhesioneuroblastom . . . . . . . . . . . . .
2.7.8 Malignes Melanom . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.9 Non-Hodgkin-Lymphom, Plasmozytom . . .
2.7.10 Rhabdomyosarkom . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.11 Chondrosarkom . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.12 Osteosarkom . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.13 Metastasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.8
Postoperative Bildgebung . . . . . . . . . .
2.8.1 Verlassene bzw. nur noch selten
durchgeführte Operationen . . . . . . . . . .
2.8.2 Endonasale NNH-Chirurgie . . . . . . . . . .
2.8.3 »Midfacial degloving« . . . . . . . . . . . . . .
3
Mundhöhle und Pharynx . . . . . . . . . .
3.1
3.1.1
3.1.2
3.2
M. Lell, F. Gottwald
Untersuchungstechnik . . . . . . . . .
CT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
MRT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anatomische Strukturen
und Normvarianten in der Bildgebung
188
190
192
194
196
196
198
200
203
204
204
206
208
210
210
212
214
216
220
220
222
226
230
234
250
250
252
254
256
258
260
266
268
270
274
276
278
280
281
286
290
290
293
. . .
. . .
. . .
294
294
296
. . .
298
Nasopharynx . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Oropharynx . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hypopharynx . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mundhöhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fehlbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Choanalatresie . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Pharynxdivertikel . . . . . . . . . . . . . . . .
Entzündungen . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mundbodenphlegmone und -abszess . . . .
Retropharyngealabszess . . . . . . . . . . . .
Tonsillar- und Peritonsillarabszess . . . . . .
Tumoren und tumorähnliche Erkrankungen
Juveniles Nasenrachenfibrom . . . . . . . . .
Hyperplastische Rachenmandel . . . . . . . .
Antrochoanalpolyp . . . . . . . . . . . . . . .
Ektopes Schilddrüsengewebe . . . . . . . . .
Karzinome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Perineurale Tumorausdehnung . . . . . . . .
Posttherapeutische Bildgebung . . . . . . .
Normale postoperative Veränderungen . . .
Radiogene Veränderungen . . . . . . . . . .
Pathologische posttherapeutische Befunde
298
300
302
304
306
306
308
310
310
316
318
324
324
328
330
332
334
378
382
382
390
394
4
Larynx . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
399
4.1
4.1.1
4.1.2
4.2
4.2.1
4.2.2
4.3
4.3.1
4.3.2
4.3.3
4.3.4
4.3.5
4.4
4.4.1
4.4.2
4.4.3
4.4.4
4.4.5
4.4.6
4.4.7
4.5
4.5.1
4.5.2
4.5.3
4.6
4.7
4.8
H. Greess, L. Jäger, M. Lell
Schnittbilduntersuchungstechnik . . . . . .
CT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
MRT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anatomische Strukturen . . . . . . . . . . .
Räume, Regionen und Bezirke . . . . . . . . .
Schnittbildanatomie . . . . . . . . . . . . . .
Entzündungen . . . . . . . . . . . . . . . . .
Epiglottitis und Epiglottisabszess . . . . . . .
Granulomatöse Entzündungen . . . . . . . .
Larynxbeteiligung bei Kollagenosen . . . . .
Refluxlaryngitis . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hereditäres Angioödem . . . . . . . . . . . .
Tumoren und tumorähnliche Erkrankungen
Laryngozele . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Stimmlippenpolyp . . . . . . . . . . . . . . .
Vaskuläre Raumforderungen . . . . . . . . .
Lipom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Chondrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Larynxkarzinom . . . . . . . . . . . . . . . . .
Chondrosarkom . . . . . . . . . . . . . . . . .
Posttherapeutische Bildgebung . . . . . . .
Postradiogene Veränderungen . . . . . . . .
Postoperative Veränderungen . . . . . . . . .
Rezidive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Stimmlippenlähmung . . . . . . . . . . . . .
Trauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erworbene Trachealstenose . . . . . . . . .
400
400
402
403
403
406
410
410
412
414
416
418
420
420
422
422
424
426
428
438
440
440
442
442
446
449
452
3.2.1
3.2.2
3.2.3
3.2.4
3.3
3.3.1
3.3.2
3.4
3.4.1
3.4.2
3.4.3
3.5
3.5.1
3.5.2
3.5.3
3.5.4
3.5.5
3.5.6
3.6
3.6.1
3.6.2
3.6.3
XI
Inhaltsverzeichnis
5
Speicheldrüsen . . . . . . . . . . . . . . . .
C. Czerny
5.1
Untersuchungstechnik . . . . . . . . . .
5.1.1 Sonografie . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.1.2 CT und MRT . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.1.3 Sialografie . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.1.4 Feinnadelaspirationsbiopsie . . . . . . . .
5.2
Normalanatomie . . . . . . . . . . . . . .
5.2.1 Glandula parotidea . . . . . . . . . . . . .
5.2.2 Glandula submandibularis . . . . . . . . .
5.2.3 Glandula sublingualis . . . . . . . . . . . .
5.2.4 Kleine Kopfspeicheldrüsen . . . . . . . . .
5.2.5 Varianten . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.3
Entzündungen . . . . . . . . . . . . . . .
5.3.1 Akute bakterielle Sialadenitis . . . . . . .
5.3.2 Chronische Entzündungen . . . . . . . . .
5.3.3 Autoimmun bedingte Sialadentis . . . . .
5.4
Sialolithiasis . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.5
Sialadenose . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.6
Tumoren und tumorähnliche Läsionen .
5.6.1 Pleomorphes Adenom . . . . . . . . . . .
5.6.2 Papilläres Zystadenolymphom
(Warthin-Tumor) . . . . . . . . . . . . . . .
5.6.3 Weitere gutartige Tumoren . . . . . . . .
5.6.4 Mukoepidermoides Karzinom . . . . . . .
5.6.5 Adenoid-zystisches Karzinom . . . . . . .
5.6.6 Weitere Karzinome . . . . . . . . . . . . .
5.6.7 Lymphominfiltration . . . . . . . . . . . .
5.6.8 Metastatische Absiedlungen . . . . . . .
5.6.9 Zystische Läsionen . . . . . . . . . . . . .
5.6.10 Periglanduläre tumoröse Veränderungen
5.7
Posttherapeutische Veränderungen . .
5.7.1 Strahlentherapeutisch bedingte
Veränderungen . . . . . . . . . . . . . . .
5.7.2 Postoperative Veränderungen . . . . . . .
6
6.1
6.2
6.2.1
6.2.2
6.2.3
6.3
6.3.1
6.3.2
6.3.3
6.3.4
6.4
6.4.1
6.4.2
6.4.3
455
.
.
.
.
.
.
.
.
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.
.
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456
456
456
457
458
458
458
460
462
462
464
466
466
470
472
474
476
478
480
.
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482
484
486
488
490
492
496
496
498
500
. .
. .
500
502
Hals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
505
G.A. Krombach, J. Ilgner, M. Westhofen
Schnittbilduntersuchungstechnik . . . . . .
Anatomische Strukturen in der
Bildgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Faszienräume . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Weitere Räume . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lymphknoten (LK) . . . . . . . . . . . . . . . .
Entzündungen . . . . . . . . . . . . . . . . .
Parapharyngealer Abszess . . . . . . . . . . .
Nekrotisierende Fasziitis . . . . . . . . . . . .
Lymphadenitis colli . . . . . . . . . . . . . . .
Aktinomykose . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tumoren und tumorähnliche Erkrankungen
Tornwaldt-Zyste . . . . . . . . . . . . . . . . .
Laterale Halszysten und -fisteln . . . . . . . .
Mediane Halszysten . . . . . . . . . . . . . . .
506
508
508
512
516
520
520
522
526
530
532
532
536
538
Hämangiome . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lymphangiome und zystische Hygrome . . .
Epidermoide und Dermoide . . . . . . . . . .
Schwannome . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neurofibrome . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Paragangliome . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Pleomorphes Adenom des Parapharyngealraums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fibromatosis colli . . . . . . . . . . . . . . . .
Lipome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Maligne Lymphome . . . . . . . . . . . . . . .
Rhabdomyosarkome . . . . . . . . . . . . . .
Neuroblastome . . . . . . . . . . . . . . . . .
Lymphknoten-(LK-)Metastasen . . . . . . . .
Gefäßassoziierte Veränderungen . . . . . .
Normvariante Gefäße . . . . . . . . . . . . . .
Aneurysmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Thrombophlebitis und Thrombose der
V. jugularis interna (VJI) . . . . . . . . . . . . .
Retropharyngeale Hämatome . . . . . . . . .
540
544
546
548
550
552
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . .
583
6.4.4
6.4.5
6.4.6
6.4.7
6.4.8
6.4.9
6.4.10
6.4.11
6.4.12
6.4.13
6.4.14
6.4.15
6.4.16
6.5
6.5.1
6.5.2
6.5.3
6.5.4
554
556
558
560
564
566
568
572
572
576
578
580
XIII
Abkürzungen
ACC
ACE
ACI
ADC
a. p.
c-MRA
CI
CISS
CT
CTA
DSA
DWI
FDG
FS
HE
HNO
HR
i. v.
KHBW
A. carotis communis
A. carotis externa
A. carotis interna
»acute diffusion coefficient«
anterior-posterior
»contrast enhanced magnetic resonance
angiography«, kontrastgestützte
MR-Angiografie
»cochlear implant«, Kochleaimplantat
»constructive-interference in steady state«
Computertomografie, Computertomogramm
CT-Angiografie
digitale Subtraktionsangiografie
»diffusion weighted imaging«,
Diffusionsbildgebung
Fluordesoxyglukose
Fettsuppression
Hounsfield-Einheit
Hals-Nasen-Ohren
»high resolution«, Hochauflösung,
hochauflösend
intravenös
Kleinhirnbrückenwinkel
KM
LEDS
MALT
MIP
MPR
MRA
MRT
MZCT
NNH
PET
PORP
p. a.
SI
T1-w
T2-w
TOF
TORP
UICC
V. a.
VJI
Z. n.
Kontrastmittel
»large endolymphatic duct and sac
syndrome«
»mucosa associated lymphoid tissue«,
mukosaassoziiertes lymphatisches Gewebe
Maximumintensitätsprojektion(en)
multiplanare Rekonstruktion(en)
MR-Angiografie
Magnetresonanztomografie, Magnetresonanztomogramm
Mehrzeilen-CT
Nasennebenhöhle(n)
Positronenemissionstomografie
»partial ossicular replacement prosthesis«
posterior-anterior
Signalintensität
T1-Wichtung, T1-gewichtet
T2-Wichtung, T2-gewichtet
»time of flight«
»total ossicular replacement prosthesis«
Union Internationale Contre le Cancer
Verdacht auf
V. jugularis interna
Zustand nach
XV
Autorenverzeichnis
Prof. Dr. med. Christian Czerny
Prof. Dr. med. Sabrina Kösling
Universitätsklinik für Radiodiagnostik
Allgemeines Krankenhaus Wien
Währinger Gürtel 18–20
A-1090 Wien
Universitätsklinik und Poliklinik für Diagnostische Radiologie
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Ernst-Grube-Straße 40
06097 Halle
Dr. med. Frank Gottwald
Prof. Dr. med. Gabriele A. Krombach
Klinik für HNO, Kopf-und Halschirurgie
Universitätsklinikum Erlangen
Waldstraße 1
91054 Erlangen
Klinik für Radiologische Diagnostik
Universitätsklinikum der RWTH Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
PD Dr. med. Holger Greess
PD Dr. med. Michael Lell
Kreiskliniken Esslingen
Paracelsus-Krankenhaus Ruit
Klinik für Diagnostische Radiologie
Hedelfinger Straße 166
73760 Ostfildern
Radiologisches Institut
Universitätsklinikum Erlangen
Maximiliansplatz 1
91054 Erlangen
PD Dr. med. Kerstin Neumann
Dr. med. Justus Ilgner
Klinik für HNO-Heilkunde und
Plastische Kopf- und Halschirurgie
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-,
Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Magdeburger Straße 12
06112 Halle
Prof. Dr. med. Martin Westhofen
PD Dr. med. Lorenz Jäger
Diagnostisches Zentrum
Partnachstraße 65
82467 Garmisch-Partenkirchen
Klinik für HNO-Heilkunde und
Plastische Kopf-und Halschirurgie
Universitätsklinikum Aachen
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen
1
1 Schläfenbein und hintere
Schädelbasis
S. Kösling, K. Neumann
1.1
Untersuchungstechnik in der Schnittbildgebung – 2
1.2
Anatomische Strukturen in der Schnittbildgebung – 8
1.3
Normvarianten – 22
1.4
Angeborene Fehlbildungen – 41
1.5
Traumatisch bedingte Erkrankungen – 59
1.6
Entzündungen – 70
1.7
Periphere Fazialisparese – 98
1.8
Tumoren und tumorähnliche Erkrankungen – 102
1.9
Otosklerose – 134
1.10 Posttherapeutische Bildgebung – 140
1.11 Kochleaimplantat – 158
2
1
Kapitel 1 · Schläfenbein und hintere Schädelbasis
Erkrankungen des Schläfenbeins sind vielfältig und in ihrer vollständigen Ausdehnung klinisch häufig schwer zu diagnostizieren. Kaum auf einem anderen Gebiet der HNO-Heilkunde ist die Bildgebung für die Diagnostik daher von derart enormer Bedeutung. Dies verlangt
ein besonderes Verständnis des Radiologen für die Fragestellung des Klinikers und für dessen
Vorgehensweise. Durch die Feinheit der pathologischen Strukturen ist es zudem wichtig, bei
der Bildgebung enge Schichten anzufertigen, damit sich z. B. ein kleines Akustikusneurinom
oder eine isolierte Felsenbeinfraktur nicht der Darstellung entzieht. Auch bei der Artdiagnostik ist die Bildgebung für den HNO-Chirurgen von großer Bedeutung, um z. B. einen neurogenen Tumor von einer gefäßreichen Geschwulst abzugrenzen.
1.1
Untersuchungstechnik in der Schnittbildgebung
CT- und MRT-Geräte sowie die entsprechenden Aufnahmetechniken unterliegen einer
raschen Weiterentwicklung. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, wird im Folgenden nur das Prinzip der Vorgehensweise in der Bildgebung dargestellt.
1.1.1
CT
4 Lagerung des Kopfes, sodass axial möglichst parallel zur Infraorbitomeatallinie
gescannt werden kann (. Abb. 1.1A)
4 Planung am seitlichen Übersichtsbild (. Abb. 1.1A): Untersuchungsumfang von der
Schläfenbeinoberkante bis zur Mastoidspitze
4 Axiales Scannen in Dünnschicht- und HR-Technik
4 Bei Einzeilenspiral- und Mehrzeilen-CT (MZCT) Rekonstruktion aller weiteren
Ebenen aus dem Primärdatensatz
4 Direktes koronares Scannen nur noch an Einzelschichtgeräten
4 Zunächst Darstellung beider Schläfenbeine im Seitenvergleich, danach Vergrößerung
auf das Schläfenbein mit dem pathologischen bzw. klinisch auffälligen Befund anhand
der Rohdaten (. Abb. 1.1B, C)
4 Voraussetzung für optimale multiplanare Rekonstruktionen (MPR): sehr enges Rekonstruktionsintervall
4 Exakt seitensymmetrische axiale und koronare Rekonstruktionen
4 I. v. Kontrastierung als Ausnahme, dann primär bei Tumoren und entzündlichen
Komplikationen, die aller Voraussicht nach keiner zusätzlichen MRT-Untersuchung
zugeführt werden sollen – hier zusätzliche Bildberechnung im Standardalgorithmus
4 Darstellung der HR-Bilder im weiten Knochenfenster:
5 Weite: >4000 HE
5 Mitte: ca. 700 HE
4 Darstellung der Standardalgorithmusbilder im weiten Weichteilfenster:
5 Weite: ca. 450 HE
5 Mitte: ca. 60–80 HE
4 Nutzung der interaktiven Workstation-Darstellung mit Abbildung feiner Strukturen
(z. B. Stapes, Stapesprothese) abweichend von der üblichen axialen/koronaren Ebene
entsprechend der individuell vorliegenden räumlichen Ausrichtung (. Abb. 1.1E, F)
4 Verschiedene Nachbearbeitungsmöglichkeiten (. Abb. 1.1D) – weniger für diagnostische Zwecke als zur Visualisierung für klinische Kollegen oder für anatomische Demonstrationen
3
1.1 · Untersuchungstechnik in der Schnittbildgebung
. Abb. 1.1A–F. Schläfenbeindarstellung im CT. A Untersuchungsumfang, festgelegt
am seitlichen Übersichtsbild.
B Axiale Rekonstruktionen beider Schläfenbeine. C Vergrößerung auf das linke, klinisch suspekte Schläfenbein anhand der
Rohdaten. D 3D-Oberflächenrekonstruktion von Hammer
und Amboss. E, F Schräg-koronare Positionierung der Schichten (E) zur Darstellung einer
Stapesprothese in einer
Schicht (F)
1
4
1
Kapitel 1 · Schläfenbein und hintere Schädelbasis
. Tab. 1.1 fasst wesentliche CT-Untersuchungsparameter für verschiedene CT-Gerätegenerationen entsprechend den Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Kopf-Hals-Diagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft, einsehbar über www.drg.de, zusammen.
Aufgrund unterschiedlicher technischer Umsetzungen der MZCT durch verschiedene
Hersteller können einzelne Parameter wie das mAs-Produkt an den jeweiligen Geräten
deutlich differieren. Das Dosislängenprodukt DLPw bzw. die Effektivdosis E einer Standardschläfenbein-MZCT beträgt unter Zugrundelegung der in . Tab. 1.1 angegebenen
Parameter, basierend auf Berechnungen mit dem Dosiskalkulationsprogramm CT-Expo V 1.5, ca. 144 mGy × cm bzw. 0,3 mSv.
5
1.1 · Untersuchungstechnik in der Schnittbildgebung
. Tab. 1.1. CT-Untersuchungstechnik des Schläfenbeins an unterschiedlichen CT-Geräten entsprechend den Empfehlungen der
Arbeitsgemeinschaft Kopf-Hals-Diagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft
Parameter
Einzelschicht-CT
Spiral-CT
4-(8-)Zeilen-CT
(10-)16-ZeilenCT
(32-)64-ZeilenCT
Spannung [kV]
120
120
120
120
120
Stromstärke × Rotation
(effektive) [mAs]
180
180
100–180
100–180
100–180
Kollimation [mm]
1
1
2 (4) × 0,5
2 × 0,6
12 × 0,3–0,7
Tischvorschub [mm]
bzw. normierter Pitch
1
1
1
0,8
0,8
(Rekonstruktions-)
Schichtdicke, axial [mm]
1
1
0,5–11
0,6–11
0,4–11
(Rekonstruktions-)
Schichtdicke, koronar [mm]
1
1
1,01
1,01
1,01
Rekonstruktionsintervall [mm]
–
0,8/0,32
0,8/0,32
0,8/0,32
0,4–0,8/0,32
Kern
Knochen, fakultativ Weichteile3
Knochen, fakultativ Weichteile3
Knochen, fakultativ Weichteile3
Knochen, fakultativ Weichteile3
Knochen, fakultativ Weichteile3
Untersuchungsbereich
Schläfenbeinoberkante bis
Mastoidspitze
Schläfenbeinoberkante bis
Mastoidspitze
Schläfenbeinoberkante bis
Mastoidspitze
Schläfenbeinoberkante bis
Mastoidspitze
Schläfenbeinoberkante bis
Mastoidspitze
Ebenen
Axial (parallel zur
IOM), bei Befund
koronar
Axial (parallel zur
IOM), bei Befund
koronar
Axial (parallel zur
IOM), bei Befund
koronar
Axial (parallel zur
IOM), bei Befund
koronar
Axial (parallel zur
IOM), bei Befund
koronar
Konzentration [mg Jod/ml]
≥300
≥300
≥300
≥300
≥300
Volumen [ml]
120
120
120/80
120/80
120/80
Injektionsrate [ml/s]
2,5
2,5
2,5/4
2,5/4
2,5/4
Startverzögerung [s]
60
60
60/20
60/20
60/20
Scannereinstellungen
Spezielles
KM (fakultativ3)
IOM Infraorbitomeatallinie
Rekonstruktion der zur Diagnostik vorgesehenen Schichten im 3D-Programm
2 2. Spiralrekonstruktion zur Erzeugung koronarer multiplanarer Rekonstruktionen
3 bei Tumorverdacht (insbesondere Glomustumorverdacht) und entzündlichen Komplikationen
1
1
6
1
Kapitel 1 · Schläfenbein und hintere Schädelbasis
1.1.2
MRT
Auf eine detaillierte Angabe von Sequenzparametern wird im Folgenden verzichtet, da
diese bei der Vielfalt der heute eingesetzten MRT-Geräte deutlich variieren können. Es
wird stattdessen das generelle Prinzip einer MRT-Untersuchung des Schläfenbeins erläutert (. Tab. 1.2).
4 Geeignet und für die Anwendung am Menschen zugelassen sind 1,0- bis 3,0-TeslaGeräte – die meisten Untersuchungen werden heute an 1,5-Tesla-Geräten unter Verwendung von Kopfspulen durchgeführt
4 Im Untersuchungsprotokoll sollte eine T2-w Sequenz des Hirnschädels zur Erfassung
möglicher Begleitbefunde enthalten sein
4 Untersuchungsumfang und Schichtorientierung analog zum CT
4 Dünnschichttechnik
4 Stark T2-w 3D-Sequenzen mit hohem Kontrast zwischen Flüssigkeiten und Gewebe
– z. B. »constructive-interference in steady state« (CISS), »fast imaging with steady
precession« (FISP), Fast-Spinecho-(FSE-)Sequenz – im Submillimeterbereich zur detaillierten Darstellung anatomischer Strukturen und ihres Bezugs zu Pathologien am
Innenohr, am inneren Gehörgang und am Kleinhirnbrückenwinkel (KHBW; . Abb.
1.2A)
4 T2-w FSE-Sequenz für die Aufdeckung und Unterscheidung von Gewebestrukturen
im Mittelohr und im Bereich des Foramen jugulare geeigneter als CISS-Sequenz
4 Erzeugung von MPR oder Maximumintensitätsprojektionen (MIP) aus 3D-T2-w für
spezielle Fragenstellungen (. Abb. 1.2B, C)
4 Native T1-w Sequenz mit einer Schichtdicke von 2 mm bis max. 3 mm zur Differenzierung von hohem Nativkontrast (blut-, fetthaltige Strukturen) und KM-Enhancement
4 Die T1-w Sequenz mit KM (. Abb. 1.2D) ist für den Läsionsnachweis am sensitivsten
– eine zusätzliche Fettsättigung bewirkt eine höhere Kontrasterfassung, jedoch eine
schlechtere anatomische Auflösung bei geringerem Sequenzumfang und Anfälligkeit
gegenüber Suszeptiblitätsartefakten
4 Diffusionsbildgebung (»diffusion weighted imaging«, DWI) für die Identifizierung
von Cholesteatomen, jedoch Limitationen aufgrund von Suszeptibilitätsartefakten
und begrenzter Ortsauflösung
Am Schläfenbein erfolgt eine Gefäßdarstellung für diagnostische Zwecke heute als CToder MR-Angiografie (CTA, MRA). Letztere wird als 3D-TOF (TOF: »time of flight«) oder
kontrastgestützte MRA (»contrast enhanced magnetic resonance angiography«, c-MRA)
durchgeführt. Die DSA erfolgt in Zusammenhang mit Interventionen.
Weiterführende Literatur (Auswahl)
[1] Arbeitsgemeinschaft Kopf-Hals-Diagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft. CT- und MRT-Protokolle. www.drg.de
[2] Bundesärztekammer (2000) Leitlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in der Magnetresonanztomographie. Dtsch Ärztebl 97: A2557–A2568
[3] Bundesärztekammer (2007) Leitlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in der Computertomographie. www.bundesaerztekammer.de
[4] Chakeres DW, Augustyn (2003) Temporal bone: Imaging. In: Som PM, Curtin HD (eds) Head and neck
imaging, 4th edn. Mosby, St. Louis, pp 1093–1108
[5] Henrot P, Iochum S, Batch T et al. (2005) Current multiplanar imaging of the stapes. Am J Neuroradiol
26: 2128–2133
[6] Stamm G, Nagel HD (2002) CT-EXPO – ein neuartiges Programm zur Dosisevaluierung in der CT. Fortschr
Röntgenstr 174: 1570–1576
7
1.1 · Untersuchungstechnik in der Schnittbildgebung
. Abb. 1.2A–D. Schläfenbeindarstellung im MRT. A Axiales
CISS-Bild, auf das linke Schläfenbein vergrößert. B Multiplanare Rekonstruktion durch
den Fundus des inneren Gehörgangs, rechtwinklig zu dessen
Längsachse – erstellt aus dem
CISS-Datensatz zur Darstellung
der Nerven im inneren Gehörgang. C Maximumintensitätsprojektion von Bogengängen
und Schnecke – erstellt aus
dem CISS-Datensatz. D Axiales,
T1-w Bild. CISS »constructiveinterference in steady state«
. Tab. 1.2. MRT-Untersuchungstechnik am Schläfenbein
Region
Sequenz
Bemerkungen
Hirnschädel
FSE T2
4 Übersichtssequenz
Innenohr, innerer Gehörgang,
Kleinhirnbrückenwinkel
3D-T2
4 Schichtdicke: ≤0,7 mm
4 Axial, hohe Matrix
4 Multiplanare Rekonstruktionen, Maximumintensitätsprojektionen
T1, nativ
4 Schichtdicke: ≤2 mm
4 Axial, hohe Matrix
T1, kontrastgestützt
4 Schichtdicke: ≤2 mm
4 Axial und koronar, hohe Matrix
4 Optional: Fettsättigung
T2
4 Schichtdicke: 2–3 mm
4 Axial und koronar
T1, nativ
4 Schichtdicke: 2–3 mm
4 Axial, hohe Matrix
T1, kontrastgestützt
4
4
4
4
Optional MR-Angiografie
4 3D-TOF oder kontrastgestützte MR-Angiografie
Optional Diffusionsbildgebung
4 Schichtdicke: 3 mm
4 Axial oder koronar
Mittelohr, Foramen jugulare
FSE Fast-Spinecho; TOF »time of flight«
Schichtdicke: 2–3 mm
Axial und koronar, hohe Matrix
Optional: Fettsättigung
Fakultativ Spät-MRT: Differenzialdiagnostik Narbe/Cholesteatom
1
8
1
Kapitel 1 · Schläfenbein und hintere Schädelbasis
1.2
Anatomische Strukturen in der Schnittbildgebung
Das Schläfenbein entwickelt sich embryologisch aus verschiedenen Geweben und setzt
sich aus unterschiedlichen Teilen zusammen:
4 Pars petrosa (Felsenbein): entsteht durch chondrale Ossifikation um die Labyrinthkapsel, welche aus der neuroektodermalen Ohrplakode hervorgeht
4 Pars tympanica: entsteht durch Knochenanbau am bindegewebig-knöchernen Ring,
in den das Trommelfell eingelassen ist
4 Pars squamosa: entsteht aus Bindegewebeknochen
4 Processus styloideus: entsteht wie der Steigbügel aus Skelettmaterial des 2. Kiemenbogens
Der Processus mastoideus wird ventral aus Teilen der Pars squamosa und dorsal aus Teilen
der Pars petrosa gebildet. Nach der Geburt wird das Schläfenbein in den ersten 2 Lebensjahren zunehmend pneumatisiert. Der äußere Gehörgang erreicht etwa im 9. Lebensjahr
seine endgültige S-Konfiguration. Form und Größe von Labyrinth und Gehörknöchelchen ändern sich nicht.
Im Bereich des Schläfenbeins spielen konventionelle Röntgenuntersuchungen aufgrund bekannter Überlagerungen und einem erheblichen Unsicherheitsfaktor bei der
Bildinterpretation heute praktisch keine Rolle mehr. Daher wird auf die Darstellung der
Anatomie im konventionellen Röntgenbild verzichtet.
1.2.1
Äußerer Gehörgang, Mittelohr, Warzenfortsatz
Die CT bildet Strukturen in diesem Bereich hervorragend ab. Die MRT kann Normalstrukturen aufgrund fehlender Wasserstoffkerne in kompaktem Knochen und Luft hier
nicht ausreichend darstellen.
4 1 Meatus acusticus externus (. Abb. 1.3A) – relevant für die Bildgebung sind die medialen knöchernen 2/3
5 1.1 Scutum (Attiksporn; . Abb. 1.3A): Sporn an der Grenze zum Mittelohr – wichtig für die Diagnostik sekundärer Cholesteatome
4 2 Membrana tympani (. Abb. 1.3B): grenzt äußeren Gehörgang vom Mittelohr ab,
Schallübertragung auf die Gehörknöchelchenkette, im CT als hauchdünne Linie teilweise erkennbar, nicht von direktem radiologischen Interesse – otoskopisch besser
beurteilbar
4 3 Räume des Mittelohrs (3.1–3.3 am besten im koronaren Bild entlang der Verlängerungslinien des äußeren Gehörgangs abzugrenzen) – Lagebeschreibung von Cholesteatomen und Mittelohrtumoren
5 3.1 Epitympanon (. Abb. 1.3A, E) auch Recessus epitympanicus oder Atticus
5 3.2 Mesotympanon (. Abb. 1.3A): hinter dem Trommelfell liegend
5 3.3 Hypotympanon (. Abb. 1.3A)
5 3.4 Antrum mastoideum (. Abb. 1.3E): Vorhof zu Mastoidzellen
5 3.5 Prussak-Raum (Stern in . Abb. 1.3A): zwischen Pars flaccida des Trommelfells,
Hammergriff und lateralem Hammerband – häufig Ausgangspunkt sekundärer
Cholesteatome
5 3.6 Sinus tympani (. Abb. 1.3F): Nische an der dorsomedialen Paukenhöhlenwand
– Ausdehnung von Cholesteatomen und chronischen Entzündungen
4 4 Promontorium (. Abb. 1.3B): durch basale Schneckenwindung bedingte Vorwölbung der medialen Paukenhöhlenwand
4 5 Gehörknöchelchenkette
5 5.1 Malleus – liegt am weitesten ventral
– 5.1.1 Caput (. Abb. 1.3A, E)
9
1.2 · Anatomische Strukturen in der Schnittbildgebung
. Abb. 1.3A–D. CT-Anatomie
des Mittelohrs. A–D Koronare
Bilder von ventral nach dorsal
* Stern: Prussak-Raum
1
10
Kapitel 1 · Schläfenbein und hintere Schädelbasis
1
4
4
4
4
4
4
4
– 5.1.2 Collum (. Abb. 1.3A, F)
– 5.1.3 Manubrium (. Abb. 1.3A, G)
5 5.2 Incus
– 5.2.1 Corpus (. Abb. 1.3B, E)
– 5.2.2 Crus breve (. Abb. 1.3E)
– 5.2.3 Crus longum (. Abb. 1.3B, F)
– 5.2.4 Processus lenticularis (. Abb. 1.3B, G) – häufig nur angedeutet erkennbar
5 5.3 Stapes – am besten im axialen Bild erkennbar
– 5.3.1 Crus anterior, Crus posterior (. Abb. 1.3F) – in Submillimeterschichten
regelmäßig erkennbar
– 5.3.2 Caput (. Abb. 1.3G) – häufig nur angedeutet erkennbar
– 5.3.3 Basis – liegt im ovalen Fenster (8.1. in . Abb. 1.3E)
5 5.4 Gelenke:
– Articulatio incudomalleolaris (in . Abb. 1.3E zwischen 5.1.1 und 5.2.1)
– Articulatio incudostapedialis (in . Abb. 1.3G zwischen 5.3.2 und 5.2.4) – häufig
nur angedeutet erkennbar
5 5.5 Bänder zur Fixierung der Gehörknöchelchen – stärkste Fixierung hat der Hammer, Ambossbänder in der Regel nicht erkennbar, auch Hammerbänder meist nur
bei Tympanosklerose abgrenzbar; in der entsprechenden Abbildung deutet der Pfeil
auf die Lage hin, das Band selbst ist nicht erkennbar
– 5.5.1 superiores Hammerband (. Abb. 1.3A)
– 5.5.2 anteriores Hammerband (. Abb. 1.3E)
– 5.5.3 laterales Hammerband (. Abb. 1.3A)
6 Muskeln zur Stabilisierung der Gehörknöchelchenkette und zur Trommelfellspannung
5 6.1 M. tensor tympani (. Abb. 1.3F) – in knöchernem Kanal parallel zur Tuba
auditiva, innerviert von einem Ast des N. mandibularis
– 6.1.1 Sehne (. Abb. 1.3F) – biegt am Processus cochleariformis rechtwinklig um,
inseriert am Hammerhals
5 6.2 M. stapedius (. Abb. 1.3G) – liegt in kleiner Grube an der Paukenhöhlenhinterwand medial des mastoidalen Fazialisabschnitts, innerviert von einem Ast des
N. facialis, Sehne inseriert am Processus pyramidalis und zieht zum Stapesköpfchen (sehr selten angedeutet erkennbar)
7 Processus cochleariformis (. Abb. 1.3E): kleiner Knochenvorsprung an der medialen
Paukenhöhlenwand
8 Fenster
5 8.1 Fenestra ovalis (Fenestra vestibuli; . Abb. 1.3C, E): Ankopplungsstelle der
Schallwelle auf das flüssigkeitsgefüllte Innenohr
5 8.2 Fenestra rotunda (Fenestra cochleae; . Abb. 1.3C, G): ermöglicht Ausgleichbewegung der Flüssigkeitswelle im Innenohr (Schalldruckprotektion)
9 Tuba auditiva (. Abb. 1.3G) – Belüftung der Paukenhöhle, endet im Nasopharynx
10 Chorda tympani (. Abb. 1.3D, H) – zum Teil erkennbar im Eintritts-/Abgangsbereich in/aus dem N. facialis nahe des Foramen stylomastoideum, sehr selten in
posteriorer Paukenhöhle nahe des Manubrium mallei
11 Septum petrosquamosum (Körner-Septum; . Abb. 1.3B): an der Grenze zwischen
Pars squamosa und Pars petrosa
12 Cellulae mastoideae (. Abb. 1.3D, E)
11
1.2 · Anatomische Strukturen in der Schnittbildgebung
. Abb. 1.3E–H. CT-Anatomie
des Mittelohrs. E–G Axiale Bilder von kranial nach kaudal.
H Stark vergrößertes Bild zur
Darstellung der Chorda tympani. Anatomische Strukturen zu
den Zahlen im Text (7 Kap. 1.2.1)
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1
Kapitel 1 · Schläfenbein und hintere Schädelbasis
1.2.2
Innenohr, innerer Gehörgang
Die CT stellt das knöcherne Labyrinth dar, die MRT das flüssigkeitsgefüllte.
Das häutige Labyrinth umschließt ein mit Peri- und Endolymphe gefülltes, in sich geschlossenes Hohlraumsystem. Dazu gehören die Bogengänge, Utriculus und Sacculus, die
Cochlea sowie Ductus und Saccus endolymphaticus. Letztere sind der nichtsensorische
Teil des häutigen Labyrinths. Eine Darstellung des Ductus cochlearis, zwischen Scala
vestibuli und Scala tympani gelegen, gelingt mit derzeitigen bildgebenden Methoden
in der Routinediagnostik nicht. Damit ist keine Differenzierung von Peri- und Endolymphräumen und keine komplette Visualisierung des häutigen Labyrinths möglich.
4 1 Vestibularorgan – Gleichgewichtssinn
5 1.1 Vestibulum (. Abb. 1.4D; Abb. 1.5B) – auf dünnschichtigen CISS-Bildern sieht
man im Vestibulum zum Teil schattenartige Gebilde, die bezüglich Lage und Größe
den Maculae entsprechen; Utriculus und Sacculus selbst sind nicht abgrenzbar
– 1.1.1 Macula sacculi (. Abb. 1.4K)
– 1.1.2 Macula utriculi (. Abb. 1.4K, L)
5 1.2 Ductus semicirculares
– 1.2.1 superior (auch anterior bezeichnet; . Abb. 1.4B; Abb. 1.5B, C)
– 1.2.2 lateral (auch horizontal; . Abb. 1.4C; Abb. 1.5B, C)
– 1.2.3 posterior (. Abb. 1.4D; Abb. 1.5C)
4 2 Hörorgan – Schnecke
5 2.1 Windungen (2½)
– 2.1.1 basale (. Abb. 1.4H; Abb. 1.5B)
– 2.1.2 mittlere (. Abb. 1.4F)
– 2.1.3 apikale (. Abb. 1.4F)
5 2.2 Lamina spiralis ossea (. Abb. 1.4E) – nur im MRT eindeutig darstellbar;
trennt:
– 2.2.1 Scala vestibuli (. Abb. 1.4G): Perilymphraum – liegt vorn
– 2.2.2 Scala tympani (. Abb. 1.4G): Perilymphraum – liegt hinten
5 2.3 Modiolus (. Abb. 1.4F) – liegt in der Schneckenachse, umschließt Nervenfasern
und Ganglienzellen
4 3 Aquaeductus vestibuli (. Abb. 1.4H) – häufig im CT abgrenzbar; in ihm verläuft der
Ductus endolymphaticus, der noch im Felsenbein in den an der Felsenbeinhinterkante zwischen den Durablättern gelegenen Saccus endolymphaticus übergeht – in transversalen CISS-Bildern sind beide Strukturen im Normalfall häufig nicht abgrenzbar
4 4 Aquaeductus cochleae (. Abb. 1.4J) – immer an der Mündungsstelle abgrenzbar; in
ihm verläuft der Ductus perilymphaticus (4.1; . Abb. 1.4I) von der Scala tympani in
der Nähe des runden Fensters zum Foramen jugulare – ob beim Erwachsenen eine
echte Kommunikation mit dem Subarachnoidalraum besteht, ist nicht eindeutig geklärt
13
1.2 · Anatomische Strukturen in der Schnittbildgebung
. Abb. 1.4A–L. CT- und MRTAnatomie des Innenohrs und
des Kleinhirnbrückenwinkels
(KHBW). A–J Gegenüberstellung
von jeweils einem axialen CISSund einem CT-Bild in gleicher
Höhe zur Demonstration der
Abbildungsmöglichkeiten beider Methoden; E, F stark vergrößert. K Stark vergrößertes
axiales CISS-Bild mit Darstellung von Feinstrukturen im
Vestibulum. L Koronare multiplanare Rekonstruktion aus
einem 3D-CISS-Datensatz. CISS
»constructive-interference in
steady state«; anatomische
Strukturen zu den Zahlen im
Text (7 Kap. 1.2.2)
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Kapitel 1 · Schläfenbein und hintere Schädelbasis
4 5 Meatus acusticus internus
5 5.1 Porus (. Abb. 1.4D; Abb. 1.5B)
5 5.2 Fundus (. Abb. 1.4D; Abb. 1.5B)
5 5.3 Nerven
– 5.3.1 N. facialis (. Abb. 1.4C; Abb. 1.5D) – liegt in der Regel vorn und oben im
inneren Gehörgang
– 5.3.2 N. vestibulocochlearis (. Abb. 1.4C) – zweigt sich im inneren Gehörgang
auf:
– 5.3.2.1 Pars vestibularis superior (. Abb. 1.4C; Abb. 1.5D)
– 5.3.2.2 Pars vestibularis inferior (. Abb. 1.4E; Abb. 1.5D)
– 5.3.2.3 N. cochlearis (. Abb. 1.4E; Abb. 1.5D)
Durch den inneren Gehörgang verlaufen weiterhin die A. und die V. labyrinthi, welche in
der Regel zu dünn sind, um bildgebend visualisiert zu werden.
15
1.2 · Anatomische Strukturen in der Schnittbildgebung
. Abb. 1.5A–D. CT- und MRTAnatomie des Innenohrs.
A–C Koronare CT-Bilder von
ventral nach dorsal. D Multiplanare Rekonstruktion aus einem
3D-CISS-Datensatz durch den
Fundus des inneren Gehörgangs rechtwinklig zu dessen
Längsachse. CISS »constructiveinterference in steady state«;
anatomische Strukturen zu den
Zahlen im Text (7 Kap. 1.2.2)
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1
Kapitel 1 · Schläfenbein und hintere Schädelbasis
1.2.3
N. facialis
Im Verlauf des N. facialis werden folgende Abschnitte unterschieden:
4 1 zisternaler Abschnitt (. Abb. 1.6A) – in KHBW-Zisterne, zusammen mit N. intermedius
4 2 kanalikulärer (meataler) Abschnitt (. Abb. 1.6A) – im vorderen oberen Anteil des
inneren Gehörgangs, zusammen mit N. intermedius
4 3 labyrinthäre Strecke (. Abb. 1.6B, H) – durch Felsenbeinpyramide, zusammen mit
N. intermedius und dünnen arteriellen Zweigen
4 4 Fossa geniculata (. Abb. 1.6B): erstes Knie; enthält weiterhin: Ggl. geniculi, Anfangsstrecken der Nn. petrosi major et minor, dünne arterielle Zweige
4 5 tympanale Strecke (. Abb. 1.6A, D, H) – entlang der medialen Paukenhöhlenwand,
oberhalb des ovalen Fensters; Wanddehiszenzen (freiliegender N. facialis) sind hier
nicht selten
4 6 zweites Knie (. Abb. 1.6C, D): Übergang von tympanaler in mastoidale Teilstrecke
4 7 mastoidale Strecke (. Abb. 1.6E–H) – durch Processus mastoideus, begleitet von
A. tympanica posterior
4 8 Foramen stylomastoideum (. Abb. 1.6G, H): Austrittsstelle des N. facialis aus dem
Mastoid
Mit HR-Oberflächenspulen und dem Einsatz höherer Gradienten gelingt im Gegensatz zu
herkömmlichen Techniken zum Teil eine Trennung von N. intermedius und N. facialis.
Da der N. facialis in allen Abschnitten, wenn auch unterschiedlich stark, von zarten Gefäßstrukturen umgeben ist, zeigt sich im MRT nicht selten ein diskretes physiologisches
KM-Enhancement – am deutlichsten im Bereich der Fossa geniculata.
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1.2 · Anatomische Strukturen in der Schnittbildgebung
. Abb. 1.6A–H. CT- und MRTAnatomie des N. facialis.
A–F Gegenüberstellung von je
einem axialen T1-w Bild mit KM
und einem CT-Bild in etwa
gleicher Höhe zur Demonstration der Abbildungsmöglichkeiten beider Methoden. G Koronare CT-Rekonstruktion durch
den Warzenfortsatz. H Paraxiale
CT-Rekonstruktion zur Darstellung des gesamten Fazialisverlaufs durch das Schläfenbein.
Anatomische Strukturen zu den
Zahlen im Text (7 Kap. 1.2.3)
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Kapitel 1 · Schläfenbein und hintere Schädelbasis
1.2.4
Foramina der posterioren Schädelbasis
Die posteriore Schädelbasis wird durch das Os temporale und das Os occipitale gebildet.
Das Schläfenbein wird auch als laterale Schädelbasis bezeichnet.
An der Schädelbasis liegen zahlreiche Öffnungen, durch die Nerven und Gefäße
durchtreten. Sie sind Verbindungswege von extra- nach intrakraniell, durch die sich Läsionen bevorzugt ausbreiten können.
4 1 Foramen jugulare: Verbindung zwischen hinterer Schädelgrube und Karotisloge
5 1.1 Pars vascularis (. Abb. 1.7B) – hinten gelegen; Inhalt: Bulbus venae jugularis
5 1.2 Pars nervosa (. Abb. 1.7B) – vorn gelegen; Inhalt: Sinus petrosus inferior, IX.–
XI. Hirnnerv
5 1.3 Spina intrajugularis (. Abb. 1.7B): kleiner Sporn zwischen 1.1 und 1.2
4 2 Canalis caroticus: Verbindung zwischen mittlerer Schädelgrube und Karotisloge;
Inhalt: Pars petrosa der A. carotis interna, Venenplexus, Nn. carotici
5 2.1 Pars verticalis (. Abb. 1.7B, E)
5 2.2 Pars transversalis (. Abb. 1.7A)
4 3 Foramen lacerum (. Abb. 1.7B) – Verbindung über Canalis pterygoideus zur Fossa
pterygopalatina; Inhalt: fibrokartilaginäres Gewebe, meningeale Äste der A. pharyngea ascendens, Nn. petrosus major et minor
4 4 Foramen ovale (. Abb. 1.7B): Verbindung zwischen mittlerer Schädelgrube und
Mastikatorraum bzw. Fossa infratemporalis; Inhalt: N. mandibularis, V. emissaria
4 5 Foramen spinosum (. Abb. 1.7B): Verbindung zwischen mittlerer Schädelgrube und
Mastikatorraum bzw. Fossa infratemporalis; Inhalt: A. meningea media, R. meningeus
des N. mandibularis
4 6 Canalis nervi hypoglossi (. Abb. 1.7C, F): Verbindung zwischen Foramen magnum
und Karotisloge; Inhalt: N. hypoglossus
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1.2 · Anatomische Strukturen in der Schnittbildgebung
. Abb. 1.7A–F. CT-Anatomie
der Schädelbasis. Axiale CT-Bilder eines 15 Monate alten Kindes von kranial nach kaudal
(A–C) und eines 65-Jährigen
(D). E, F Koronare CT-Bilder von
ventral nach dorsal. Anatomische Strukturen zu den Zahlen im Text (7 Kap. 1.2.4)
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Kapitel 1 · Schläfenbein und hintere Schädelbasis
1.2.5
Nähte und feine Kanäle
An den Verbindungsstellen der einzelnen Teile des Os temporale liegen Nähte, die unterschiedlich häufig im CT-Bild nachweisbar sind. Ebenso wie zahlreiche feine Kanäle können sie bei einem Trauma mit Frakturlinien verwechselt werden (Pseudofrakturen). Die
Nachweisbarkeit dieser feinen Linien ist einerseits individuell unterschiedlich und andererseits von der Schichtdicke abhängig.
4 1 Sutura occipitomastoidale (. Abb. 1.8A, I) – immer erkennbar
4 2 Sutura sphenosquamosa (. Abb. 1.8A) – häufig erkennbar
4 3 Sutura tympanosquamosa (. Abb. 1.8A) – inkonstant erkennbar
4 4 Sutura tympanomastoidale (. Abb. 1.8B) – selten erkennbar
4 5 Fissura petrotympanica (. Abb. 1.8A) – Inhalt: A. tympanica anterior, Begleitvene,
Chorda tympani
4 6 Fissura petrooccipitalis (. Abb. 1.8G) – Sinus petrosus inferior verläuft vom Sinus
cavernosus aus entlang dieser Fissur zum Bulbus venae jugularis
4 7 Hiatus canalis facialis (. Abb. 1.8E) – Inhalt: N. petrosus major (aus N. intermedius)
und N. petrosus minor (aus N. tympanicus des N. glossopharyngeus) – beide ziehen
nach vorn
4 8 Canaliculus subarcuatus (auch petromastoidaler Kanal; . Abb. 1.8C) Inhalt: A. subarcuata (Ast der A. cerebelli inferior anterior), kleine Venen
4 9 Canaliculus nervi vestibularis superior (. Abb. 1.8D)
4 10 Canalis nervi cochlearis (. Abb. 1.8F)
4 11 Canaliculus nervi vestibularis inferior (auch Canalis singularis . Abb. 1.8E)
4 12 Canaliculus mastoideus (. Abb. 1.8H, J) – Inhalt: R. auricularis nervi vagi (ArnoldNerv) mit variabler Zahl von Glomera
4 13 Canaliculus tympanicus inferior (. Abb. 1.8G, I) – Inhalt: N. tympanicus (JacobsonNerv, Ast des N. glossopharyngeus) mit variabler Zahl von Glomera, A. tympanica
inferior, Begleitvene
Weiterführende Literatur (Auswahl)
[1] Braitinger S, Pahnke J (1995) MR-Atlas der HNO-Anatomie. Schattauer, Stuttgart New York
[2] Curtin HD, Saelli PC, Som PM (2003) Temporal bone: Embryology and anatomy. In: Curtin HD, Som PM
(eds) Head and neck imaging, 4th edn. Mosby, St. Louis, pp 1057–1091
[3] Fish U, Mattox D (1988) Microsurgery of the skull base. Thieme, Stuttgart New York
[4] Lang J (1992) Klinische Anatomie des Ohres. Springer, Berlin Heidelberg New York Tokio
[5] Lang J (2001) Skull base and related structures. Schattauer, Stuttgart New York
[6] Swartz J, Harnsberger HR (1998) Imaging of the temporal bone, 3rd edn. Thieme, Stuttgart New York
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