Presseinformation - BRK Augsburg

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Presseinformation
Augsburg, Freitag, 11. April 2008
Milder Winter fördert Zeckengefahr
Bayerisches Rotes Kreuz rät zur Schutzimpfung und gibt
Präventionstips
Aufgrund der milden Temperaturen droht eine Gesundheitsgefahr. Der warme Winter
hat dazu geführt, dass sich Zecken früher als sonst vermehren konnten. Die Tiere
gelten deshalb als gefährlich, weil ihre Bisse Borreliose und die FrühsommerMeningo-Enze-phalitis (FSME) übertragen können. Das Bundesland Bayern gilt nach
Erhebungen des Robert Koch-Instituts als Hochrisikogebiet.
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Wenn die Temperaturen dauerhaft 8 Grad übersteigen, werden Zecken wieder aktiv.
Zecken fallen Experten zufolge erst ab einer Temperatur von 7 grad Celsius in den
Winterschlaf. Fehlende Frosttage führen dazu, dass die Zecken früher aktiv werden
und auch ihre Eier unbeschadet überleben. Damit laufen Wanderer, Spaziergänger,
Jogger und Förster Gefahr, im Wald und an Waldrändern, in hohem Gras, im Laub
oder im Gebüsch von Zecken gebissen zu werden. Der Biss einer Zecke kann
folgenschwer sein. Zum Schutz vor diesen schwerwiegenden Erkrankungen gehört
deshalb eine Impfung.
FSME gehört zu den gefährlichsten von Zecken übertragenen Krankheiten und wird
von Viren ausgelöst. Die Abkürzung steht für die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis,
eine Entzündung der Hirnhäute, die unbehandelt zum Tod führen kann. Die ersten
Symptome, die meist fünf bis zehn Tage nach der Infektion auftreten, ähneln einer
Grippe. Oft verschwinden Fieber, Kopf und Gliederschmerzen von selbst wieder,
dann ist die Krankheit ist überstanden. Doch bei jedem zehnten Erkrankten befallen
die Viren das Nervensystem. Die Folge können bleibende Schäden wie z.B.
Lähmungen sein. Doch es gibt eine Impfung, die zuverlässig vor FSME schützt.
Sefrin: “Sie wird vor allem Menschen empfohlen, die in einem FSME-Risikogebiet
leben. Insgesamt drei Injektionen sind dafür notwendig. Nach etwa fünf Jahren sollte
man die Impfung auffrischen lassen“.
Während eine Impfung zuverlässig vor der selteneren FSME schützt, gibt es gegen
die Borreliose, die auch von Zeckenbissen ausgelöst wird, noch keinen Impfstoff. Im
Gegensatz zur FSME ist die Borreliose in ganz Deutschland verbreitet. BRKLandesarzt Professor Peter Sefrin: „Doch nicht jeder, der von einer Zecke befallen
ist, erkrankt. Wird eine Zecke frühzeitig entfernt, sind oft noch keine Bakterien in den
Körper gelangt. Zudem schafft es in vielen Fällen das Abwehrsystem, die
Krankheitserreger abzutöten“. Weil die Symptome einer Erkältung mit Fieber, Kopfund Gliederschmerzen ähneln, wird sie oft nicht bemerkt. Sefrin: „Ein erster Hinweis
kann eine kreisrunde, sich ausbreitende Rötung um die Einstichstelle sein, die
jedoch nicht immer auftritt“. Wer so eine Wanderröte beobachtet, sollte zum Arzt
gehen. Unbehandelt kann Borreliose zu Nervenstörungen, Herzschäden und
chronischen Gelenkentzündungen führen.
Entdeckt man, dass sich eine Zecke eingenistet hat, muss man sie am besten so
rasch wie möglich entfernen.
Bayerisches Rotes Kreuz
Körperschaft des
öffentlichen Rechts
Die sieben Grundsätze
der Rotkreuz- und
Rothalbmondbewegung
• Menschlichkeit
• Unparteilichkeit
• Neutralität
• Unabhängigkeit
• Freiwilligkeit
• Einheit
• Universalität
-2-
Dr. Robert Prestele, Chefarzt des Bayerischen Roten Kreuzes in der Stadt Augsburg,
gibt folgende Erste-Hilfe-Tipps nach einem Zeckenstich:
1.
2.
Zecke baldmöglichst entfernen!
Zecke niemals quetschen!
Pinzetten und „Zeckenzangen“ sind in der Regel zu grob, um die Zecke
ausschließlich im Kopfbereich fassen zu können, so dass fast zwangsläufig Druck
auf den Zeckenkörper ausgeübt wird. Besonders die kleinen Larven und Nymphen
können nur mit einem Skalpell oder einer extrem feinen Pinzette fachgerecht entfernt
werden. Keine Öle oder Klebstoffe verwenden, da diese die Zecken veranlassen,
Sekrete abzugeben.
Begeben Sie sich also am besten mit einem Zeckenstich zu Ihrem Hausarzt und
lassen Sie die Zecke dort entfernen und über die Risiken informieren.
Am besten ist es allerdings, bereits im Vorfeld einem Zeckenbiss vorzubeugen.
Deshalb
Geschlossene Kleidung tragen. Beim Wandern unbedingt feste Schuhe und lange
Hose, und auf jeden Fall Hemden mit langen Ärmeln anziehen.
Die Kleidung sollte unbedingt helle Farben haben, damit man Zecken schneller
erkennen und schon von der Kleidung entfernen kann.
Beim Wandern am besten feste Wege benutzen. Zecken lauern auf Sträuchern,
Gräsern und im Unterholz.
Wer sich oft in der Natur aufhält, sollte nach jedem Spaziergang oder Wanderung
den gesamten Körper nach Zecken durchsuchen. Beliebteste Stellen sind
Kniebeugen, Ellbogen, der Haaransatz, die Stellen hinter den Ohren, Achselhöhlen
und der Genitalbereich. Auch in Körperfalten sollte man unbedingt nachschauen.
gez. Holder
Medienbeauftragter Einsatzdienste
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