GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN GETE Hr. Houska Testtermine: 22.10.2002 und 17.01.02 2. Teststoff: 2. Theoriefragen (Spulen, Magnetischer Kreis, Flussdichte, Wechselstromkreis) Zeigerdiagramm (Wechselstrom, Effektivwert, Uss) Rechenbeispiele ELEKTRISCHES FELD: Elektrisch geladene Körper üben aufeinander Kräfte aus. Gleichnamige geladene Körper stießen sich ab, ungleiche Körper ziehen sich an. Im Raum um eine elektrische Ladung herum wirken also Kräfte auf andere elektrische Ladungen. Einen solchen Raum nennt man elektrisches Feld. r Elektrische Feldstärke: E F m Fg r m Q1- 1 Q1 E= . 4.π .ε 0 r ² Q2- 1 Q1.Q 2 . U F 4.π .ε 0 r ² 1 Q1 = E= = = . L Q Q2 4.π .ε 0 r ² Die elektrische Feldstärke E gibt dabei an, welche Kraft F auch die Leitung Q ausgeübt wird. Wie auch die Kraft hat auch die Feldstärke einen Betrag und eine Richtung. Für ein elektrisches Feld in dem ein Betrag und eine Richtung nicht überall gleich ist, man nennt ein solches Feld inhomogenes Feld, muss die elektrische Feldstärke als Vektor betrachtet werden. Die Richtung der Feldstärke E kann man graphisch durch die so genannten Feldlinien dargestellt. Die Pfeile geben die Richtung der Kraft an, die zum Beispiel auf eine Probeladung ausgeübt wird. In homogenen Feldern sind die elektrische Feldstärke E und die Spannung U zwischen den beiden geladen Platten über den Abstand L mit einander verknüpft. W F .L U F ∆U = ϕ 2 − ϕ 1 = = E= = Q Q L Q Andreas Hofer Seite 1 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN DER KONDENSATOR: Ein wichtiges Bauteil der Elektrotechnik ist der Kondensator. Im Prinzip besteht der Kondensator aus zwei Metallplatten, die sich, gegeneinander isoliert, gegenüberstehen. Das Isoliermaterial heißt hier Dielektrikum. Wenn an die Kondensatorplatten eine Spannung angelegt wird, stehen sich die positive und negative Ladung dicht gegenüber und üben Kräfte aufeinander aus. Es entsteht ein elektrisches Feld. Bei der Ladung eines Kondensators werden auf der negativen Platte die Elektronen durch die Anziehungskräfte der positiven Platte zusammen gedrängt, kondensiert. Mann kann eine gewisse Elektrizität speichern. Die Elektrizitätsmenge Q (As) in Coulomb ist abhängig von der angelegten Spannung U und dem Speichervermögen C (Kapazität) des Kondensators. Das Speichervermögen bezeichnet man als Kapazität eines Kondensators. Sie wird im Farad gemessen. A Q = C ⋅U C = ⋅E L Ein Kondensator mit der Kapazität von 1 Farad speichert bei einer Spannung von 1V eine Landung von 1 AS. Die Kapazität eines Kondensators ist abhängig von der Platenfläche A, vom Abstand der Platten L und von der Art des Isolationsmaterials. Є ist die Elektrizitätszahl des Dielektrikum. Es setzt sich zusammen aus der elektrischen Feldkonstante Є 0 und der relativen Dielektrizität des verwendeten Materials. Є 0 ist wie die Lichtgeschwindigkeit eine Naturkonstante: 8,854 . 10-12 F /M 16.09.02 ELEKTRISCHES POTENTIAL U l U 1, 2 = E ⋅ ∆l U 1, 2 = E ⋅ a E= U 1, 2 = U ⋅a l Verbindet man nun im Feld alle Punkte mit dem gleichen Potential, so erhält man die so genannten Äquipotentiallienien. Sie verlaufen im Normalfall im Winkel zu 90° zu den Feldlinien. Der Elektrische Fluss Ψ = PSI, wie eingangs festgelegt wurde, wird das elektrische Feld von elektrischen Ladungsmengen verursacht. Ψ = Q Die Einheit des elektrischen Flusses ist A/S Coulomb. Der Elektrische Fluss entspricht einer elektrischen Ladungsmenge und damit ist seine Einheit = einem Coulomb. Die elektrische Flussdichte ist der, auf die normal zu den Feldlinien liegenden Querschnitt bezogene Elektrische Fluss. Andreas Hofer Seite 2 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 D= Q2 ψ A 3. ABN / 4. ABN = Q A Q AKugel Q1 D= 4 ⋅π ⋅ r² D= A = 4 ⋅π ⋅ r ² Q1 Q2 Q1 F= 1 Q1 ⋅ Q 2 . 4.π .ε 0 r ² F= 1 Q1 F = . Q 2 4.π .ε 0 r ² Q U = ⋅ ε 0 ⋅ εr A L D = E ⋅ ε 0 ⋅ εr Die Flussdichte ist umso größer je kleiner die Fläche ist. Sie ist abhängig von der Fläche und der Ladung. Schaltungen von Kondensatoren: Bei paralller Schaltung von mehreren Kondensatoren addieren sich ihre Plattenoberfläche und damit ihre Kapazitäten. Die gesamt Kapazität ist gleich die Summe der Einzelkapazitäten. Bei der reihen Schaltung ist die Gesamtkapazität kleiner als die gesamte Einzelkapazität, da bei Reihenschaltung mehrere Kondensatoren eine Vergrößerung des Plattenabstandes entspricht. Die Berechnungsformel entspricht im Aufbau der Formel für parallel geschalte Widerstände. Strom durch einen Kondensator: Ein Strom IC fließt durch die Spannungsquelle von einer Platte zu der Anderen und bewirkt damit einen Spannungsunterschied UC zwischen den beiden Platten. Zu jeder Zeit befindet sich jeweils die Ladung Q(t) = C . Uc(t) auf der Kondensatorplatte. I I Ladung Entladung Verbindet man die Platten eines geladenen Kondensators mit einem Stromkreis, so findet ein Ladungsausgleich statt. Die Kondensatorspannung UC sinkt dadurch. Er entlädt sich. Erreicht die Kondensatorspannung 0 so kommt der Entladestrom zum erliegen. Das heißt: Grundsätzlich Andreas Hofer Seite 3 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN fließt nur Strom solange die Spannung sich ändert. Je schneller die Spannung sich ändert, desto größer ist der Strom. dQ du du Q = C ⋅U =C⋅ ic = C ⋅ dt dt dt Zum Laden eines Kondensators muss Arbeit aufgebracht werden. Die im Kondensator gespeicherte Energie ist gleich der Elektrischen Energie die beim Ladevorgang zugeführt wird. Der Energiegehalt eines geladenen Kondensators ist gleich W Æ W = P ⋅T = U ⋅ I ⋅ t T dq dq = C ⋅ du i = Æ dq = i ⋅ dq dt dw = u ⋅ i ⋅ dt = u ⋅ dq P= U U 0 0 W = ∫ dw = ∫ u ⋅ dq Q = C ⋅U Q = I ⋅t dq = C ⋅ du dq = i ⋅ dt C ⋅ du = i ⋅ dt W →W = P ⋅t = U ⋅ I ⋅t t dw = u ⋅ i ⋅ dt dw = u ⋅ c P= U W = ∫ dw = ∫ u ⋅ du ⋅ C = C ∫ U ⋅ du 0 W= C ⋅U ² 2 C mit C-Erweitern C Energie, die man zum Laden des Kondensators benötigt: W= C ² ⋅U ² Q² Q ⋅ Q Q ⋅ C ⋅U Q ⋅U = = = = 2⋅C 2⋅C 2⋅C 2⋅C 2 Q = C ⋅U t 0 = KS t = LL Andreas Hofer dq du =C⋅ dt dt Seite 4 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN UR + Uc − U 0 = 0 UR = ic ⋅ R Uc = U 0 − UR = U 0 − icR = U 0 = R ⋅ X ⋅ du dt du dt du UC − U 0 = − R ⋅ C ⋅ dt du U 0 − UC = R ⋅ C ⋅ dt du dVc 1 1 dt = dt = ⇒ RC U 0 − UC RC U 0 − UC UC = U 0 − R ⋅ C ⋅ dUc 0 − Uc 1 dUc dt = ∫ ∫ RC U 0 − Uc 1 t + k = − ln(U 0 − Uc) RC 1 − t + k = ln(U 0 − Uc) RC 1 ∫ RC dt =∫ U − e t RC k = U 0 − Uc − Uc = U 0 − K ⋅ e t RC − Uc = U 0 − U 0 ⋅ e Uc = 0 − 0 =U0− K e Andreas Hofer 0 RC t RC ⇒ K =U0 Seite 5 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN laden: − Uc(1ms ) = U 0 − U 0 ⋅ e − Uc(1ms ) = 10 − 10 e − Uc(1ms) = 10 − 10 e t RC 1⋅10 − § 0 ,1⋅10 − 6 ⋅10³ 1⋅10 − § 0 ,1⋅10 − 6 in ca. 5-7 Tau ist der Kondensator umgeladen. τ =R ⋅ C = R1 || R 2 ⋅ C 10³Ω ⋅ 0,1 ⋅10 −6 F = 0,1 ⋅10 −3 s entladen: − Uc(1ms) = U 0 − (U 0 − U e t RC ) t − RC Uc(1ms) = U 0 − U 0 + U e − Uc(1ms) = U e t RC lm (ex) = x MAGNETISCHES FELD 1. Der Magnetismus Die Kompassnadel ist das bekannteste Anwendungsbeispiel des Magnetismus. Die Richtkraft, die magnetisierte Stahlnadel steht’s nach Norden zeigen lässt, wird durch den Erdmagnetismus bewirkt. Die Tatsache, dass Eisen von einem Magneten angezogen wird, ist schon seit langer zeit bekannt, da es natürlich Vorkommen von magnetischen Eisen gibt. Man nennt dieses Phänomen Ferromagnetismus. Dass die Kompassnadel und die Anziehungskraft eines Magneten auf dem gleichen Effekt beruhen, zeigt die Ablenkung Kompassnadel in der Nähe eines Magneten. Den Andreas Hofer Seite 6 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN Wirkungsbereich eines Magneten, in den man die Kraft nachweißen kann, nennt man Magnetisches Feld. Die Richtungslinien heißen Feldlinien oder Kraftlinien oder Wirkungslinien. Der Verlauf der Feldlinien ist zum Beispiel durch aufgestreutes Eisenpulver nachweisbar. Die Punkte eines Magneten, an denen die Wirkung am stärksten auftritt, nennt man Magnetpole. Man bezeichnet sie als Nord- und Südpol. N S Halbiert man einen Stabmagneten, dann findet man, dass beide Hälften wieder vollständige Magneten sind. Die Teilung kann beliebig weit geführt werden und ergibt steht selbständige Magneten. Dies hat zur Theorie der Molekular Magneten geführt. Dies besagt, dass schon die Molekühle Anziehungskräfte ausüben und Magnete darstellen. Falls die Molekular Magnete ungeordnet liegen, hebt sich Ihre Wirkung gegenseitig vollkommen auf. Bei vollständiger Ordnung tritt die Magnetwirkung an den Enden, also an den Polen, in Erscheinung. Eisen ist einer der wenigen Stoffen, bei denen eine vollständige Ordnung der Molekular Magnete möglich ist. Bei weiteren Untersuchen der Magnetischen Effekte stellte man das Grundgesetz fest, dass ungleichnamige Pole sich anziehen und gleichnamige Pole sich abstoßen. S N S N Bei zwei gegenüberstehenden ungleichnamigen Polen, ist der Feldlinienverlauf zwischen den Polen gleichmäßig und glatt. Stehen sich gleichnamige Pole gegenüber, dann erkennt man, am Feldlinienverlauf, die abstoßende Wirkung. S N S N Liegt ein Stück Eisen zwischen den ungleichnamigen Polen, zweier Magnete, dann verlaufen die Feldlinien zum weitaus größten Teil innerhalb dieses Eisenstückes. Sie also offensichtlich den Weg im Eisen. Zur Berechnung und genaueren Definition hat man Vereinbarungen über die Begriffe getroffen. So ist zum Beispiel vereinbart worden, dass als Richtungsregel gelten soll: Die Feldlinien treten am Nordpol aus und treten am Südpol ein. Andreas Hofer Seite 7 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN Weiterhin kann man eine Feldlinie als eine Bestimmte Einheit auffassen. Die Summe aller Feldlinien eines Magneten, die an eine Pol ein oder austreten, heißt Magnetischer Fluss (Φ). Bezogen auf einen bestimmten Querschnitt spricht man von der Flussdichte pro cm² B. Feldlinien sind steht in sich geschlossen. Dass heißt, sie verlaufen von einem Pol durch die Luft zum anderen Pol und innerhalb des Eisens wieder zurück zum Ursprung. 2. ELEKTROMAGNETISMUS Der Dänische Physiker Oersted entdeckte, dass eine Stromdurchflossener Leiter magnetische Wirkungen ausübt. Jeder Stromdurchflossene Leiter ist von einem magnetischen Feld umgeben. Der Nachweiß kann zum Beispiel mit Eisenpulver geführt werden, der sich bei Einschalten des Stromes ringförmig um den Leiter ordnet. Dass heißt die Magnetischen Feldlinien umgeben also an jeder Stelle den Leiter. Zur genauen Untersuchung hat man wieder Feststellungen über die Richtung getroffen: Man stellt sich den Strom als Pfeil vor, in der Richtung von Plus nach Minus fließend. Tritt der Strom von oben her in die Ebene ein, dann wir ein Kreuz gezeichnet. Tritt er von unten her in die die Ebene, dann zeichnet man einen Punkt für die Pfeilspitze. Blickt man in Richtung des Stromflusses, dann verlaufen die Feldlinien im Uhrzeigersinn, also rechtsherum. Wenn Stormdurchflossene Leiter von einem Magnetfeld umgeben sind, dann müssen verschiedene Felder, mehrerer Leiter Kräfte aufeinander ausüben. Parallel laufende Leiter, die von Strömen Entgegengesetzter Richtung durchflossen werden, stoßen sich ab. Bei Darstellung mit Eisenpulver kann man zeigen, dass sich die beiden Felder gegenseitig verdrängen. Verläuft dagegen der Strom in die gleiche Richtung dann ziehen sich die Leiter an. Die Beiden Magnetfelder vereinigen Ihre Feldlinien weitgehend. Gekreuzte Leiter mit gleich sinnig verlaufenden Strömen, versuchen sich unter Einfluss der herrschenden Magnetfelder, parallel einzustellen. Diese Grundtatsachen sind wichtig für die Praktische Anwendung in Elektrischen Maschinen. Die Kraftwirkung der Stromdurchflossenen Leitern ist die tretende Mechanische Kraft bei einem Elektromotor, ihre Richtung und Größe lässt sich vorausberechnen. Die gegenseitige Beeinflussung benachbarter Magnetfelder von Stromdurchflossenen Leitern wird besonders deutlich, wenn der gleiche Leiter spiralartig zu einer Spule aufgewickelt wird. Die Magnetfelder der einzelnen Windungen vereinigen sich zu einem Gesamtfeld der Spule, dass einem Stabmagneten ähnlich ist. Denkt man sich die Spule durchgeschnitten, kann man die Zusammenwirkung der Felder erkennen. Die Gesamtrichtung des Feldes wird durch den Windungssinn der Spule und durch die Stromrichtung bestimmt. Änderung der Stromrichtung bewirkt, eine Umpolung des Gesamtfeldes. Andreas Hofer Seite 8 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN Bei der Grundform der Spule spricht man von der einlagigen Zylinderspule. Spulen können aber auch mehrlagig gewickelt werden. Werden die Windungen einer Spule von einem Elektrischen Strom durchflossen entsteht ein Magnetisches Feld. Das Magnetfeld wird durch Feldlinien um die Windung herum wiedergegeben. + Dabei kann man sich bildlich vorstellen, dass die Feldlinien von einem elektrischen Strom durchflossen werden oder man sagt auch durchflutet werden. Bei mehreren Windungen werden die Feldlinien vom gleichen Strom mehrmals durchflutet. Die Durchflutung D ist deshalb das Produkt der Stromstärke I in Ampere und der Windungszahl N aufzufassen. Als Einheit hat man die Amperewindungszahl gewählt Durchflutung D = I ⋅ N Die Abmessungen der Spule sind ebenfalls vom Einfluss. Die Magnetische Feldstärke ist umso größer je kürzer und gedrungener (dichter) die Spule gewickelt ist. Für Zylinderspulen ist die Magnetische Feldstärke H, dass Verhältnis der Durchflutung zur Länge l der Spule. Die Einheit ist Ampere pro Meter, da die Windungszahl eine reine Zahl ist und auch bei der Durchflutung die Dimension Ampere ist. Lediglich vervielfältigt mit der Windungszahl. Magnetische Feldstärke H = I ⋅N l Bei Spulen mit gleichen Abmessungen ergibt sich daraus, dass man die gleiche Feldstärke entweder mit vielen Windungen bei geringem Strom oder mit wenigen Windungen bei hohem Strom erreichen kann. Wie bereits erwähnt besitzen einige Materialien wie zum Beispiel Eisen, die Eigenschaft, die Kraft bzw. Feldlinien eines Magnetfeldes zu bündeln. So nimmt die Kraftwirkung einer Spule erheblich zu, wenn man sie mit einem Eisenkern versieht. Dieses Phänomen wird durch die Magnetische Flussdichte B beschrieben. Anschaulich kann man sie sich als Felddichte innerhalb des Magnetischen Feldes an der entsprechenden Stelle vorstellen. Die Einheit der Flussdichte Tesla. Vs Vs A ] ⋅[ ] (bei Luft) µ0 = 4 π . 10-7 [Wb/Am] B= µ0 . H [ ] = [ m² A⋅ m m Bei Spulen ohne Eisenkern, den so genannten Luftspulen, ergibt sich die magnetische Flussdichte aus der Feldstärke: Φ Magnetische Flussdichte B = A Andreas Hofer Seite 9 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN µ0 ist die so genannte Permeabilität des Vakuums oder magnetische Feldkonstante. Das Produkt aus magnetischer Flussdichte und Austrittsfläche der Feldlinie (also Anschaulich die Gesamtheit der Feldlinien) wird als Magnetischer Fluss bezeichnet. Einheit: 1 Weber [WB] oder 1 Voltsekunde [Vs] Enthält eine Spule einen Eisenkern, so werden die Feldlinien konzentriert. Bei Eisenkernspulen ist die Magnetische Flussdichte größer als bei Luftspulen. Um wie viel sie größer ist, hängt vom Material und dem Magnetisierungszustand ab. Der zusätzliche Faktor wird als relative Permeabilität bezeichnet Vs Vs A ] ⋅[ ] (ohne Luft) µ0 = 4 π . 10-7 B= µ0 . µr . H [ ] = [ m² A⋅ m m HYSTERESE Der Eisenkern in einer Spule verhält sich bei Stromfluss genau wie ein Stabmagnet. Die Magnetische Feldstärke, bei feststehender Windungszahl und Spulenform nur vom Strom abhängig, bestimmt den Magnetisierungszustand. Als Wirkung kann man die Feldliniendichte im Eisenbestimmen und aus H und B ein Diagramm zeichnen. Man sieht, dass die magnetische Flussdichte nicht linear mit der magnetischen Flussdichte zunimmt. Bei zunehmender Feldstärke wächst die magnetische Flussdichte nach einer Kurvenfunktion. Sie nimmt bei stärkeren Strömen nur noch wenig zu. Dass heißt, die Kurve verläuft schwach. Die Flussdichte nähert sich einen Endwert an. Dieser entspricht dem Zustand, dass alle Molekularmagnete im Eisen geordnet sind. Man bezeichnet diesen Zustand als Sättigung. Der Verlauf kann mathematisch dadurch beschrieben werden, dass die relativer Permeabilität µr kein konstanter Wert ist. µr ändert sich mit dem Magnetisierungszustand. Das Verhalten eines Eisenstückes, beim magnetisieren hängt sehr stark von seinem Gefüge und der Legierung ab. Weicheisen verliert seinen Magnetismus bis auf einen geringen Rest, den Restmagnetismus (Remanenz). Wenn die Feldstärke des äußeren Feldes wieder auf Null zurückgeht, ist eine Restfeldstärke zu messen. Man kann das Kurven mäßig darstellen, indem man bei Erhöhung und Verringerung von H die jeweiligen Werte von B aufträgt. Der ansteigende Kurvenzug ergibt sich also bei Erhöhung der äußeren Feldstärke, der abfallende Kurvenzug bei nachfolgender Verringerung der äußeren Feldstärke. Andreas Hofer Seite 10 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN Um den Verbleibenden Restmagnetismus vollständig zu beseitigen, muss man die Stromrichtung in der Spule also auch die Richtung des Magnetfeldes umkehren. Mit einem Verhältnismäßig geringen Strom kann das Eisen ganz entmagnetisiert werden. Die Feldstärke, die zur Beseitigung des Restmagnetismus notwendig ist, bezeichnet man als Koerzitivkraft oder als entmagnetisierende Kraft. Steigert man das Magnetfeld über die Koerzitivkraft hinaus, wird das Eisen in umgekehrter Richtung magnetisiert und erreicht auch hier eine Sättigung. Ebenso bleibt beim Ausschalten des äußeren Magnetfeldes ein Restmagnetismus zurück, der durch eine entgegengesetzt wirkende Koerzitivkraft wieder beseitigt werden kann. Trägt man dies in einem B-H Diagram auf, erhält man die so genante Hysteresis Schleife oder Hystere Kurfe. Bei magnetisch hartem Material ist die Remanenz sehr hoch, fast so hoch wie die Sättigung. Das bedeutet, das Material behält seinen Magnetismus, auch nach Wegfall des erregenden Stromes. Dass nennt man Dauermagnet. Magnetisch weiches Material besitzt dagegen einen sehr geringen Restmagnetismus. Auch dieser geringe Rest ist mit geringer Koerzitivkraft leicht zu beseitigen. Diese Eigenschaft ergibt eine schlanke Kurvenform. Andreas Hofer Seite 11 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN INDUKTION Durch fließenden Elektrischen Stromes wird ein Magnetisches Feld hervorgerufen. Umgekehrt wird auch durch Bewegung eines elektrischen Leiters in einem Magnetfeld eine Spannung hervorgerufen. Man bezeichnet diesen Effekt als Induktion. Die Vorraussetzung zum Nachweiß sind: 1. Das Vorhandensein eines magnetischen Feldes mit der Flussdichte B 2. Das Vorhandensein eines elektrischen Leiters der Länge L 3. Die Bewegung des Leiters innerhalb des Magnetfeldes mit der Geschwindigkeit V U = v ⋅ B ⋅l Wird der Leiter durch einen äußeren Stromkreis zu einer geschlossen Schleife ergänzt, so kann ein elektrischer Strom fließen. Die Stromrichtung hängt dabei von der Richtung der Bewegung und auch von der Bewegung des Magnetfeldes ab. Bewegt man den Leiter in einer Richtung und danach in die andere Richtung, dann fließt der Strom in beiden Fällen auch in einer und in die entgegen gesetzte Richtung. Als Richtungsregel gilt hier die rechte Handregel. Bei der Induktion einer Spannung durch Bewegung muss nicht unbedingt der Leiter im ruhenden Magnetfeld bewegt werden. Es kommt nur auf die Relativbewegung an. Das bedeutet, dass auch ein Leiter oder eine Spule in Ruhe bleiben kann, wenn ein Magnet in der Nähe sich bewegt. Auch in diesem Fall, wird eine Spannung induziert. Bei einer Spule tritt die Spannung verstärkt auf, da Andreas Hofer Seite 12 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN die Windungen hintereinander geschalten sind und sich die Spannung mit der Anzahl der Leiter vervielfacht. U =N⋅ dΦ dt Induktionsgesetz Allgemein gilt für eine oder mehren Leiterschleifen bestehende Spule, dass dann eine Spannung in der Spule induziert wird, wenn der magnetische Fluss durch die Windungen der Spule sich ändert. Dabei ist die Spannung der Windungszahl und der Geschwindigkeit der Fluss Änderung proportional. Induktionsspannungen können auch von zwei Spulen hervorgerufen werden, da der Stromfluss in einer Spule ein Magnetfeld hervorruft. Die erste von einem Fremdstrom durchflossene Spule verhält sich dabei wie ein entsprechender Magnet und induziert in einer zweiten Spule eine Spannung. U = −N ⋅ dΦ dt B = µ0 ⋅ H Φ = B ⋅ A = µ 0 ⋅ H ⋅ A =µ 0 ⋅ H= I ⋅N ⋅A l i⋅N ⋅A l i⋅N µ0 ⋅A N ² ⋅ µ 0 ⋅ A di l U = −N = ⋅ dt l dt D I ⋅N = l l dΦ = µ 0 ⋅ U = −L ⋅ di dt v r v v Bxv =| B | ⋅ | v | sin(α ) v v Fmag = Q ⋅ Bxv v v Fel v v Æ Fel = E ⋅ Q E= Q v v Fel + Fmag = 0 v v v v v v Q ⋅ Bxv = E ⋅ Q Bxv = E v v Uind Q ⋅ Bxv = l B ⋅ v ⋅ l = Uind Φ Æ Φ = B ⋅ A( x) B= A(x) Andreas Hofer Seite 13 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN A( x) = ( x0 − x) ⋅ l = −dx ⋅ l Φ = B(−dx) ⋅ l dΦ dx = B ⋅ l (− ) = −v ⋅ l ⋅ B = Uind dt dt dΦ dΦ Uind = N Uind = − dt dt Einschaltvorgang an einer Spule Elektrische Induktion tritt nicht nur zwischen zwei getrennten Spulen auf. Auch innerhalb der gleichen Spule findet eine Beeinflussung von Windung zu Windung statt. Man nennt dies die Selbstinduktion. Im Augenblick des Einschaltens bewirkt die Selbstinduzierte Spannung ein verzögertes Ansteigen des Stromes, da erst nach einer gewissen Zeit, die Gegenwirkung überwunden ist. Nach dieser Anfangszeit, fließt ein Strom, der sich aus der angelegten Spannung und dem Drahtwiderstand der Spule nach dem Ohmschen Gesetz berechnen lässt. Beim Ausschalten einer Spule versucht die Selbstinduzierte Spannung den Stromfluss aufrecht zu erhalten. Da der Vorgang der Selbstinduktion innerhalb der Spulenwindungen auftritt, ist die Stärke der Selbstinduktion von der Windungszahl abhängig. Ist die Spule sehr locker und weit gewickelt, dann können sich die einzelnen Windungen nicht sehr stark beeinflussen. Bei enger Wicklung ist dagegen die Selbstinduktion sehr hoch. Da im Eisen die Feldlinien stark gebündelt und konzentriert werden, bewirkt ein Eisenkern bei sonst gleichen Daten, eine Erhöhung der Selbstinduktion. Das Maß für die gegenseitige Beeinflussung, ist der Selbstkoeffizienten (Induktivität). Formelzeichen L wird in der Einheit H (Henry) gemessen. Über eine Spule mit der Induktivität von einem Henry entsteht bei einer Änderung mit der Geschwindigkeit von einem Ampre per Sekunde eine Spannung von einem Volt. A V= sek 1 1 1 1 1 Parallelschaltung: Serienschaltung: Lges = L1 + L2 + L3 + Ln = + + + Lges L1 L 2 L 3 Ln Andreas Hofer Seite 14 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 Φ = B ⋅ A⋅ µ0 ⋅ H ⋅ A = µ0 ⋅ I ⋅ Nm ⋅A l 3. ABN / 4. ABN B = µ0 ⋅ H N ⋅ A ⋅ di l dΦ N di = µ0 ⋅ ⋅ A⋅ dt l dt dΦ N di Uind = − N ⋅ Uind = − N ⋅ µ 0 ⋅ ⋅ A ⋅ dt l dt [V] = [H] +[A/S] H= I ⋅N l dΦ = µ 0 ⋅ Uind = − L ⋅ − U 0 + UR + UL = 0 di dΦ N ² ⋅ A di = −N = −µ 0 ⋅ ⋅ dt dt l dt UR = iR ⋅ R UL = −Uind = L dic dt di =0 dt U0 beim Einschalten: I 0 ⋅ RL diL − I 0 ⋅ RL + iL ⋅ RL + L =0 dt diL − R L ⋅ ( I 0 − iL ) = − L dt − U 0 + iR ⋅ R + L L diL ⋅ R dt L ( I 0 − iL ) ⋅ dt = ⋅ diL R RLdt diL = L (i 0 − iR ) RL diL ∫ L ⋅ dt = ∫ (i 0 − iR) RL K + ⋅ t = − ln( I 0 − iL ) L RL − ⋅ t − K 3 = ln( I 0 − iL ) L I 0 − iL = e − RL ⋅t L ⋅ K 4 = I 0 − iL Anfangsbedingung: e e − RL ⋅t L − RL ⋅0 L ⋅K4 = I0 −0 K4 = I0 ⋅ I 0 = I 0 − IL − iL = − Io + Io ⋅ e Andreas Hofer − RL ⋅t L Seite 15 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 iL = Io − Io ⋅ e − RL ⋅t L iL = Io + ⋅(1 − e iL = 3. ABN / 4. ABN U0 ⋅ (1 − e RL − RL ⋅t L ) RL − ⋅t L iL ⋅ RL = U 0 ⋅ (1 − e UR = U 0 ⋅ (1 − e ) − RL − ⋅t L RL ⋅t L ) ) − U 0 + UR − UL = 0 −U 0 +U 0 −U 0 ⋅ e −U 0 ⋅ e RL − ⋅t L UL = U 0 ⋅ e − RL ⋅t L + UL = 0 = −UL RL − ⋅t L SPULE BEIM LADEN UR + UL – U0 = 0 UR = iL . R IL . R + uL – U0 = 0 DiL UL = - Uind = L dt di iL ⋅ R + L − U 0 = 0 dt diL iL ⋅ R = U 0 − L dt U 0 L diL − ⋅ iL = R R dt − t − t iL = I 0 − I 0 ⋅ e τ ' = I 0 ⋅ (1 − e τ ) UL = U 0 − UR = U 0 − ir ⋅ R − t UL = U 0 − ( I 0 ⋅ R − I 0 ⋅ R ⋅ e ) = U 0 − U 0 + U 0 ⋅ e Andreas Hofer τ − t τ =U 0⋅e Seite 16 von 47 − t τ = UL aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN SPULE BEIM ENTLADEN: − UL − UR = 0 UL = −UR − t iL = I 0 − ( I 0 − I 0 ⋅ e ) iL = I 0 − I 0 + I 0 ⋅ e iL = I 0 ⋅ e − − τ t τ t τ UL = −UR = −iL ⋅ R = − I 0 ⋅ R ⋅ e UL = U 0 ⋅ e − − t τ t τ WECHSELSTROMKREIS ω= 2 ⋅π = 2 ⋅π ⋅ f T Andreas Hofer f = 1 T Seite 17 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN Der Effektivwert In der Elektrotechnik wird die Größe einer Sinunsförmigen Spannung meist nicht durch ihre Ampliute sonder durch ihren Effektivwert angegeben. Dies ist der Wert, einer Gleichspannung, die an einem Ohmschen Verbraucher die gleiche Elektrische Leistung beziehungsweise in einer Schwingungsperiode die gleiche Elektrische Energie umsetzen würde, wie die betrachtete Wechselspannung. Im Kondensator eilt der Strom vor. In Induktivitäten wird er sich verspäten. u (t ) = Uˆ ⋅ sin(ω ⋅ t ) u (t ) = R ⋅ i (t ) Æ i (t ) = P (t ) = u (t ) ⋅ i (t ) = dW = P(t ) ⋅ dt u (t ) R u ²(t ) R u ²(t ) Uˆ ² 1 ⋅ dt = ∫ Uˆ ² ⋅ sin ²( wt ) ⋅ dt = sin ²( wt )dt R R0 R ∫0 0 0 0 Beim Integrieren macht’s immer eine Summe. cos(α − β ) = cosα ⋅ cos β − sin α ⋅ cos β cos(α + β ) = cos α ⋅ cos β + sin α ⋅ cos β cos(α − β ) − cos(α + β ) = 2 ⋅ sin α ⋅ cos β α =β cos(α − α ) − cos(α + α ) = 2 ⋅ sin α ⋅ sin α 1 1 − cos(2 ⋅ α ) = 2 ⋅ sin ²α Æ sin ²α = [1 − cos(2α )] 2 1 1 sin ²α = [1 − cos(2α )] Æ sin ²(ϖ ⋅ t ) = [1 − cos(ϖ ⋅ t )] 2 2 T Uˆ ² Uˆ ² 1 Uˆ ² sin ²( wt ) ⋅ dt = [1 − cos(ϖ ⋅ t )] ⋅ dt = [1 − cos(ϖ ⋅ t )] ⋅ dt ∫ ∫ R 0 R 2 2⋅ R ∫ T T T W = ∫ dw = ∫ P (t ) ⋅ dt = ∫ T T T T T Uˆ ² Uˆ ² Uˆ ² Uˆ ² T Uˆ ² Uˆ ² − ϖ ⋅ = = ⋅T = W dt t dt dt T|= [T − 0] = cos( 2 ) ∫ ∫ ∫ 2⋅ R 2⋅ R 0 2⋅ R 2⋅ R 0 2⋅ R 0 2⋅ R 0 Andreas Hofer Seite 18 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 W= Uˆeff ⋅ T Uˆ ² ⋅ T = R 2⋅ R Æ Uˆ ² Uˆeff ² = 2 Æ 3. ABN / 4. ABN Uˆ Uˆeff = 2 u (t ) u ²(t ) = R R T T 1 1 U ²(t ) ⋅ dt = ∫ u ²(t ) ⋅ dt = ⋅ 2,5V ² ⋅ T W =∫ R R0 R 0 P(t ) = u (t ) ⋅ i (t ) = u (t ) ⋅ Ueff ² ⋅ T 1 = W = ⋅ 2,5V ² ⋅ T R R ˆ Ueff ² = 2,5V ² Uˆeff = 1,58V Andreas Hofer Seite 19 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN ÜBERLAGERUNG VON SINUSFÖRMIGEN SCHWINGUNGEN: Beispiel: Zwei gleiche Sinusförmige Wechselspannungen sind zu addieren. U1 eilt der Spannung U2 um 75° vor. Der Scheitelwert U1 = 325V und ist doppelt so groß wie der von U2. Berechnen Sie: a.) Scheitelwert von Uges b.) Effektivwert der Einzelspannungen und der gesamt Spannung GK Hyp GK = sin75° . Hyp GK = sin75° . 325V = 84,12V sin 75° = AK Hyp AK = cos75° . Hyp AK = cos75° . 325V = 84,12V cos 75° = Andreas Hofer Seite 20 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN Uˆ 1 Ugesx = Uˆ 2 + Uˆ 1 cos 75° = + U 1 cos 75 2 Ugesy = 0 + Uˆ 1 sin 75° Uˆ 1 Uˆges = Ugesx ² + Ugesy ² = ( + U 1 cos 75°) + (U 1 sin 75°) 2 Uˆges = 60819,54 + 98549,46 = 399,21V Ueff 1= U1 325V = = 229,81V 2 2 Ueff 2= U2 162,5V = = 114,9V 2 2 Uges 399,21V Uges= = = 282,28V 2 2 EINZELNE VERBRAUCHER IM WECHSELSTROMKREIS Wird ein Ohmscher Verbraucher in einem Wechselstromkreis, so schwankt die elektrische Stromstärke gleichzeitig mit der elektrischen Spannung. u (t ) = Uˆ sin(ωt ) Uˆ i (t ) = sin(ωt ) R Ueff = Ieff ⋅ R Zeichnet man die elektrische Spannung und die elektrische Stromstärke beide in ein Zeigerdiagram ein, so ergeben sich zwei übereinander liegende aber unterschiedlich lange Pfeile. Das Verhältnis der Pfeile der Länge der Pfeile ergibt sich aus der Größe des Widerstandes. Andreas Hofer Seite 21 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN Damit ist auch die im Ohmschen Verbraucher umgesetzte Leistung nicht konstant. Sie ergibt sich aus der Multiplikation der Augenblickswerte von Strom und Spannung. P (t ) = u (t ) ⋅ i (t ) = u ²(t ) Uˆ ² ⋅ sin ²(ϖt ) Uˆ ² Uˆ ² = = = ⋅ [1 − cos(2 ⋅ϖt ) R R 2⋅ R 2⋅ R P(t) u(t) Die Elektrische Leistung schwingt also Sinusförmig aber mit der doppelten Frequenz der Spannung zwischen null und Pmax hin und her, ist aber immer Positiv. Das heißt es wird immer elektrische Leistung aufgenommen und in Wärme um gesetzt. Man nennt diese Leistung daher Wirkleistung. Spule bzw. Induktivitäten im Wechselstromkreis Wird eine Spule in einem Wechselstromkreis so macht sich auch hier eine Selbstinduktion der Spule bemerkbar. Jede Änderung der elektrischen Stromstärke des durch die Spule fließenden Stromes, erzeugt eine Gegenspannung zwischen den beiden Anschlüssen der Spule. Diese ist umso größer je größer die Geschwindigkeit der Änderung der Stromstärke ist. Ändert sich die Strömstärke Sinusförmig, ist die Änderungsgeschwindigkeit in den Nulldurchgängen am größten, hier erreicht also die Spannung UL ihr positives Maximum, wenn sich der Storm in positiver Richtung ändert. Und die Moral von der Geschicht, die Spannung ist der Stromstärke um eine viertel Schwingung (90°) voraus. π sin(ϖt ) diL = L ⋅ iˆL ⋅ = ϖ ⋅ L ⋅ iˆL ⋅ cos(ϖt ) = ϖ ⋅ L ⋅ iˆL ⋅ sin(ϖt + ) dt 2 dt cos(ϖt ) = sin(ϖt + 90°) UL = L ⋅ Andreas Hofer Seite 22 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN Die Amplituden bzw. die Effektivwerte von Strom und Spannung stehen folgendermaßen in Beziehung. uL = ϖ ⋅ L ⋅ iˆL ⋅ cos(ϖt ) uˆL = ϖ ⋅ L ⋅ iˆL ULsff = ϖ ⋅ L ⋅ ILeff ULsff =ϖ ⋅ L ILeff XL = ω ⋅ L Die Größe ϖL wird Induktiver Blindwiderstand XL genannt. Er ist offensichtlich von der Frequenz der Wechselspannung abhängig, für Gleichstrom ist der Induktive Blindwiderstand einer idealen Spule Null. Je höher die Frequenz, desto größer wird der Induktive Blindwiderstand. 1 P(t ) = u (t ) ⋅ i (t ) = uˆ ⋅ cos(ϖt ) ⋅ iˆ ⋅ sin(ϖt ) = uˆ ⋅ iˆ ⋅ ⋅ sin(2 ⋅ϖt ) 2 Der Augenblickswert der Elektrischen Leistung schwingt mit der Doppelten Frequenz des Stromes um den Nullwert hin und her. Dabei sind die Positiven Anteile in denen Energie in den Stromkreis aufgenommen wird, genauso groß wie die Negativen Anteile, in denen Energie an den Stromkreis abgegeben wird. Die Energie wird jeweils im Magnetfeld der Spule zwischen gespeichert. Da sich die Anteile im Mittel aufheben, wird nicht wirklich Energie umgesetzt. Man spricht daher von der Induktiven Blindleistung. 20.01.03 Kondensator im Wechselstromkreis Wird ein Kondensator in einen Wechselstromkreis geschalten, so werden ständig die Kondensatorplatten mit wechselnder Polarität umgeladen. Ist der Kondensator maximal aufgeladen, erreicht auch die Kondensatorspannung ihr Maximum. Der Kondensator Strom kommt zum erliegen und fließt anschließend in umgekehrter Richtung. Ändert sich die Stromstärke sinusförmig, erreicht die Spannung ihr positives bzw. negatives Maximum jeweils um 90° später als die Stromstärke. ic = C du dt ic = C ⋅ uˆ sin(ωt ) dt = C ⋅ uˆ ⋅ ω ⋅ cos(ωt ) π ic = C ⋅ uˆ ⋅ ω ⋅ cos(ωt + ) 2 Andreas Hofer Seite 23 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN ic 1 Iceff ic ⋅ 2 Ueff = Xc = uˆ ⋅ 2 = ωC ωC ωC ωC Die Elektrische Stromstärke hat dann einen kosinusförmigen Verlauf. Da der Kosinus um 90° dem nach vorne versetzten Sinus entspricht (um 90°), eilt also der Strom der Spannung um diesen 1 Wickel voraus. Die Größe wird kapazitiver Blindwiderstand XC des Kondensators benannt. ωC Er ist offensichtlich von der Frequenz der Wechselspannung abhängig. Für Gleichstrom ω = 0 ist der Ideale Widerstand eines Kondensator unendlich hoch. Je höher die Frequenz desto öfter wird der Kondensator umgeladen, und die transportierte Ladungsmenge steigt, und dadurch singt der kapazitive Blindwiderstand. uˆ = 21.01.03 P(t ) = u (t ) ⋅ i (t ) u (t ) = uˆ ⋅ sin(ω ⋅ t ) i (t ) = iˆ ⋅ cos(ω ⋅ t ) P̂ uˆ ⋅ iˆ P (t ) = uˆ ⋅ iˆ ⋅ sin(ω ⋅ t ) ⋅ cos(ω ⋅ t ) = ⋅ sin(2 ⋅ ω ⋅ t ) 2 1 sin(ω ⋅ t ) ⋅ cos(ω ⋅ t ) = ⋅ sin(2 ⋅ ω ⋅ t ) 2 Der Augenblickswert der im Kondensator umgesetzten elektrischen Leistung ergibt sich aus der Multiplikation der Augenblickswerte vom Strom und Spannung. Der Augenblickswert der elektrischen Leistung schwingt mit der doppelten Frequenz der Spannung. Dabei sind die positiven Anteile, in denen Energie aus dem Stromkreis aufgenommen wird, genauso groß, wie die negativen Anteile, in denen Energie an den Stromkreis abgegeben wird. Die Energie wird jeweils im Elektrischen Feld des Kondensators zwischen gespeichert. Da sich die Anteile im Mittel aufheben, wird nicht wirklich Energie umgesetzt. Man spricht daher von der kapazitiven Blindleistung. Andreas Hofer Seite 24 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN RLC KOMBINATIONEN - NETZWERKE Große Bedeutung in der Elektrotechnik haben Kombinationen von Ohmschen Verbrauchern, Spulen und Kondensatoren. Häufig haben komplexe Elektrotechnische Systeme sowohl Ohmsche wie auch Induktive und Kapazitive Eigenschaften. Sie haben untereinander Wechselwirkungen, Die bei der Untersuchung solcher Systeme, für Wechselstrom zu berücksichtigen sind. Im folgendem werden die wichtigsten Kombinationen von R L und C untersucht und Verfahren und Kenngrößen zu deren Beschreibung erläutert. Besonders zu beachten ist, dass auch für die Wechselstromnetzwerke die Kirchhoff’schen Regeln gelten. Allerdings werden sie hier nicht auf die Beträge, sondern auf die Zeiger der betrachteten Größen angewendet. Kontenregel: ∑ I zu =∑ I ab ∑ i(t ) zu =∑ i(t )ab Maschenregel: ∑ U =0 ∑ u (t ) =0 - bedeutet Wechsel REIHENSCHALTUNG VON R UND L UR +UL −U = 0 Andreas Hofer Seite 25 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN Die Gesamtspannung U ergibt sich aus der Überlagerung der einzelnen Spannung. Im Zeigerdiagramm werden die Zeiger geometrisch addiert. Die Länge des Zeigers gibt die Länge der Amplitude der Gesamtspannung wieder. Sein Winkel zum Strompfeil ergibt die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung. Uˆ ² = UˆR ² + UˆL ² Uˆ ² = UˆR ² + UˆL ² = iˆ ⋅ R ² + iˆ ⋅ XL ² = iˆ ⋅ R ² + iˆ ⋅ (ω ⋅ L)² = iˆ² ⋅ ( R ² + (ω ⋅ L)²) = iˆ² R ² + ω ² ⋅ L ² = Uˆ Uˆ R ² + ω ² ⋅ L² = Z Iˆ Das Verhältnis von Gesamtspannung und Strom wird Scheinwiderstand Z genannt. 27.01.03 REIHENSCHALTUNG VON R UND C − Uˆ + UˆR + UˆC = 0 Uˆ = UˆR + UˆC Andreas Hofer Seite 26 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN Uˆ = UˆR ² + UˆC ² U R = UˆR ⋅ sin(ϖt ) U C = UˆC ⋅ sin(ϖt + α ) U = U R + U C = UˆR ⋅ sin(ϖt ) + UˆC ⋅ sin(ϖt + α ) Uˆ = UˆR ² + UˆC ² = (iˆc ⋅ R)² + (iˆc ⋅ Xc)² 1 = (iˆc ⋅ R)² + (iˆc ⋅ )² = ϖC = iˆc ² ⋅ ( R ² + 1 )= ϖ ²C ² = iˆc ² ⋅ R ² + 1 = ϖ ²C ² = iˆ c ⋅ R ² + Andreas Hofer 1 = uˆ ϖ ²C ² Æ uˆ 1 = R² + =Z (ϖC )² iˆc Seite 27 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN PARALLELSCHALTUNG VON R UND L I II A −U +UR = 0 UL −UR = 0 I − IR − IL = 0 I = IR + IL R || XL iˆ = iˆR ² + iˆL ² UˆR ² UˆL ² = + R ² XL ² UˆR ² UˆL ² ˆ = + =i R ² XL ² Andreas Hofer Æ iˆ = uˆ 1 1 1 + =Y = R ² (ϖL)² Z Seite 28 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN PARALLELSCHALTUNG VON R UND C I II A iˆ = iˆR ² + iˆC ² Uˆ ² Uˆ ² = + R ² XC ² Uˆ ² ˆ = + U ² ⋅ (ϖC )² = iˆ R² 1 = Z Æ iˆ = uˆ −U +UR = 0 UC −U R = 0 I − I R − IC = 0 I = I R + IC 1 1 + (ϖC )² = R² Z 1 + (ϖC )² R² uˆ 1 IˆC XC XC R = = = R ⋅ϖ ⋅ C tan ϕ = = uˆ 1 XC iˆR R R Andreas Hofer Seite 29 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN NETZWERKE VON R UND C UND L SCHALTUNGEN 28.01.03 U −U R −UC = 0 U = U R + UC II U L − U C = 0 = U L = U C A I = I L + IC I Uˆ = UˆC ² + UˆR = (iˆ ⋅ XC )² + (iˆ ⋅ R )² 1 L L ⋅ϖC XL ⋅ XC ϖL jϖC C C Z = R+ = R+ = R+ = R+ = R+ = 1 1 XL + XC j ( ² LC 1 ) j ( ² LC 1 ) ϖ ϖ ⋅ − ⋅ − j ϖL + j ⋅ (ϖL − ) j ϖC ϖC ϖL = R− j⋅ ϖ ² LC − 1 ϖL | Z |= R ² + (− )² ϖ ² LC − 1 jϖL ⋅ Resonanzfrequenz: Im(YLC ) = 0 ωC − Andreas Hofer 1 1 1 = 0 Æ ωC = Æ ω² = Æ ω= ωL ωL L ⋅C Seite 30 von 47 1 = L ⋅C 1 L ⋅C aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN 10.02.2003 Brückengleichrichter: (außer Konkurrenz) u ( x) = uˆ ⋅ sin( x) Uarith = 1 π π ⋅ ∫ uˆ ⋅ sin( x) ⋅ dx = 0 1 π π ⋅ uˆ ⋅ ∫ sin( x) ⋅ dx = 0 1 π π ⋅ uˆ ⋅ cos( x) ⋅ ∫ = 0 1 π ⋅ uˆ ⋅ [cos(0) − cos(π )] = 2 ⋅ uˆ π SCHWINGKREIS UND RESONANZ Eine Besondere Rolle in der Elektrotechnik spielen Kombinationen von R, L, und C welche in Reihe oder Parallel geschalten sind. Solche Schaltungen nennt man Schwingkreise. Der Name kommt daher, dass eine solche Schaltung in der Lage ist, elektrische Schwingungen auszuführen. 0 E = max H=0 + A E↓ H↑ + E=0 0 H = max E↑ H↓ B 0 E = -max - H=0 C E↓ H↑ Andreas Hofer Seite 31 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN E=0 0 H = -max D zu A: Zu Beginn der Überlegung ist der Kondensator auf Umax geladen. Es fliest zunächst kein Strom. Wird der Stromkreis geschlossen, kann die Stromstärke nur langsam anwachsen, da durch die Änderung der Stromstärke in der Spule eine Entgegengerichtete Spannung induziert wird. Dabei nimmt die Spule elektrische Energie auf und baut ein Magnetfeld auf. Der Kondensator wird durch den fließenden Storm entladen, die Spannung sinkt daher. Mit zunehmender Entladung, des Kondensators wird auch die Zunahme der Stromstärke geringer. zu B: Ist der Kondensator vollständig entladen, kann die Stromstärke nicht weiter wachsen. Der Strom errecht seinen Maximalwert, wenn die Spannung null wird. In der Folge, sinkt die Stromstärke. Durch die Änderung der Stromstärke, wird in der Spule wieder, aber eine Entgegengesetzte Spannung induziert. Der Stromfluss bleibt erhalten und die Spule baut das Magnetfeld wieder ab und gibt die gespeicherte Energie wieder an den Stromkreis ab. Da die Stormrichtung gleich bleibt, wird hierbei der Kondensator entgegen der Ausgangspolarität aufgeladen. Die Kondensatorspannung errecht ihnen negativen Maximalwert, wenn der Stromfluss zum Erliegen kommt. Dies entspricht dem Ausgangszustand mit umgekehrter Polarität. RESONANZ Ein Schwingkreis ist in der Lage, selbständig zu Schwingen. Von besondern Interesse ist aber auch sein Verhalten, wenn er in einem Wechselstromkreis mit einer fremden Wechselspannung geschalten ist. Andreas Hofer Seite 32 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN Serienschwingkreis: u = uR + uL + UC Beim Serienschwingkreis wird deutlich, dass die Blindwiderstände vom Kondensator und Spule entgegengerichtet sind. Sind beide gleich groß, heben sie sich in Ihrer Wirkung gegenseitig auf. Man sagt dazu, der Schwingkreis ist in Resonanz. z = R + XL + XC = R + jϖL + 1 1 1 = R + j ϖL − j = R + j (ϖL − ) ϖC ϖC j ϖC | z |= Re( z )² + Im( z )² = R ² + (ϖL − 1 )² ϖC Im Resonanz | z |= R ² = R Ist eine feste Kreisfrequenz vorhanden, kann ein Schwingkreis durch geeignete Wahl von L und C in Resonanz gebracht werden. Aber auch für einen beliebigen Schwingkreis gibt es eine Frequenz, bei der der Schwingkreis in Resonanz ist. Diese Frequenz nennt man Resonanzfrequenz (f0). Sie entspricht der Frequenz, mit der der Schwingkreis selbständig schwingen würde. Bei einem Wechselspannungserzeuger mit einem Frequenzgemisch (z.B.: Antenne) erzeugt ein Reihenschwingkreis bei Resonanzfrequenz einen Kurzschluss. Man bezeichnet den Reihenschwingkreis in einem solchen Fall als Saugkreis. Im Gegensatz dazu verwendet man einen Parallelschwingkreis um aus einem Frequenzgemisch eine bestimmte Frequenz, die Resonanzfrequenz, herauszusieben. Daher wird der Parallelschwingkreis als Sperrkreis bezeichnet. UL = UC Æ XL = XC Im Resonanzfall Im(z) = 0 1 1 Im( z ) = ω 0 L − = 0 Æ ω0L = ω 0C ω 0C ω 0² LC = 1 Andreas Hofer Seite 33 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 1 LC 1 ω0 = = LC 3. ABN / 4. ABN ω 0² = 1 = LC 1 ω0 = f0= 2π 2π LC 1 LC Da im Resonanzfall der Betrag von Z sehr klein ist, wird der Strom nur durch den Ohmschen Widerstand begrenzt. Dieser Strom erzeugt an XL und XC die Spannungsabfälle UL und UC. Da im Resonanzfall wegen XL = XC auch UL = UC wird, spricht man von einer Spannungsresonanz. An Spule und Kondensator tritt Spannungsüberhöhung auf. Das Verhältnis einer Teilspannung UL oder UC zur Gesamtspannung U nennt man im Resonanzfall die Güte des Reihenschwingkreises. Q= U L U C I ⋅ XC XC XL = = = = U U I ⋅R R R Parallelschwingkreis: i = iR + iC + iL Im Resonanzfall: | IL |=| IC | Æ | I |=| IR | Ähnlich wie beim Serienschwingkreis beobachtet man das Resonanzverhalten bei einem Parallelschwingkreis. Y= 1 1 1 + + R XL XC Andreas Hofer = 1 1 + + jωC R jωL = 1 1 −j + jωC R ωL Seite 34 von 47 = 1 1 + j (ωC − ) R ωL aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 Im Resonanzfall Im (Y) = 0 1 1 ωC − = 0 Æ ω 0C = ω0L ωC 1 ω 0² = L ⋅C f0= Æ ω0 = 1 = L ⋅C 1 ω0 = 2 ⋅π 2 ⋅π ⋅ L ⋅ C 3. ABN / 4. ABN 1 L ⋅C | Z |= R Ein Parallelschwingkreis hat bei Resonanz seinen größten Widerstand. Die Teilströme durch Spule und Kondensator sind gleich groß, aber in Gegenphase. Sie heben sich daher auf. Man spricht daher von Stromresonanz. In der Spule und im Kondensator tritt Stromüberhöhung auf. Das Verhältnis eines Teilstromes zum Gesamtstrom, aber auch das Verhältnis des ohmschen Widerstandes zum Blindstrom nennt man im Resonanzfall die Güte des Parallelschwingkreises. U R I L XL R Q= = = = U XL XC I R Reeller Parallelschwingkreis: 1 1 1 + + XL + RL RC XC 1 1 = + + j ωC jωL + RL RC 1 1⋅ ( jωL − RL ) = + jωC + RC ( jωL + RL ) ⋅ ( jωL − RL ) 1 jωL − RL = + j ωC + RC − ω ² L ² − jωLRL + jωLRL − RL ² 1 jωL − RL = + jωC − RC ω ² L ² + RL ² 1 j ωL RL = + jωC − − RC ω ² L ² + RL ² ω ² L ² + RL ² Y= Andreas Hofer Seite 35 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 Y= 3. ABN / 4. ABN RL 1 ωL − + j (ωC − ) RC ω ² L ² + RL ² ω ² L ² + RL ² Im Resonanzfall Im(Y) = 0 ωDL 0 = ωDC − ωD ² L ² + RL ² ωDL ωDC = ωD ² L ² + RL ² L C= ω D ² L ² + RL ² L ωD ² L ² + RL ² = C L ω D ² L ² = − RL ² C L 1 RL ² ) − RL ² L( − C C L = ωD ² = L² L² 1 RL ² − RL ² 1 ωD = C L = − = L LC L ² ωD = ω 0 ⋅ 1 − RL ² C 1 (1 − )= LC L RL ²C 1 ⋅ 1− = LC L RL ²C L Beispiel: L=? Q=? Bandbreite = ? f0 = ? f0= 1 2π LC Andreas Hofer 1 LC 1 L ⋅C = f 0 ⋅ 2 ⋅π 1 L ⋅C = ( f 0 ⋅ 2 ⋅ π )² Æ f 0 ⋅ 2π = Seite 36 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 L= Q= 1 ( f 0 ⋅ 2 ⋅ π )² ⋅ C 3. ABN / 4. ABN L = 120 mH | UL | | i | ⋅ | XL | XL ω 0 ⋅ L = = = =6 |U | |i⋅R| R R Bandbreite: (wird unten noch genauer erklärt) 100 R bw = = = 833,33Hz L 120 ⋅10 −3 bw 833,33 b( f ) = = = 133Hz 2 ⋅π 2 ⋅π 8.0V 6.0V 4.0V 2.0V 0V 100Hz V(R1:1,R1:2) 300Hz V(R1:2,L1:2) 1.0KHz 3.0KHz 10KHz V(L1:2,0) Frequency Grenzfrequenz eines Reihenschwingkreises: Andreas Hofer Seite 37 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN 1.2V 0.8V 0.4V 0V 100KHz V(R1:1,R1:2) 300KHz V(R1:2,L1:2) 1.0MHz 3.0MHz 10MHz V(L1:2,0) Frequency L1 R1 1Vac 0Vdc V1 V+ 100 V- V+ 120mH C1 V- V+ 330n V- 0 Für die Teilspannungen UL und UC an Spule und Kondensator erhält man: |U | |U | |U | 1 ⋅ | XC |= ⋅ | XC |= = |Z | |Z | | Z | ωC |U | |U | |U | | UL |=| I | ⋅ | XL |= ⋅ | XL |= ⋅ | XL |= = ωL |Z | |Z | |Z | | UC |=| I | ⋅ | XC |= Die Maximalwerte für die Spannung UL und UC, bei konstanter Spannung U befinden sich bei unterschiedlichen Frequenzen, welche Grenzfrequenzen genannt werden. Wollen wir das Verhalten des Schwingkreises bei konstanter Spannung untersuchen, empfiehlt sich die Bestimmung der Ortskurfe, der Admittanz, da wegen I=Y . U der Strom dem Verlauf von Y folgt. Andreas Hofer Seite 38 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN Damit ist ersichtlich, dass der Strom (beim Betrieb mit konstanter Spannung) bei ω 0 am größten ist und dann von rechts nach links abnimmt. Es ist auch ersichtlich, dass der Im(y) Anteil bei +45° am größten ist, d. h. der Spannungsabfall bei 45° von der Kapazität Ihren Maximalwert annimmt, und der der Spule bei – 45° annimmt. Frequenzen, die von außen gesehen eine Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung von +- 45° verursachen, nennt man Grenzfrequenzen. Dies spielt in der Elektrotechnik eine besondere Rolle, da sie für die Definition der Bandbreite gebraucht werden. Es ist ersichtlich, dass bei den Grenzfrequenzen der Imaginiert Teil von Z gleich dem Real Teil von Z. Bei Grenzfrequenz ist Im(z) = Re(z). z = R + j ωL − 1 1 = R + j (ωL − ) jωC ωC Bei Grenzfrequenz ist Im(z) = Re(z): 1 R = ωL − ωC ωRC = ω ² LC − 1 ω ² LC − ωRC − 1 = 0 Andreas Hofer Seite 39 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN RC 1 − =0 LC LC R 1 ω² − ω − =0 L LC ω² − ω 45°: -45° Re(z) = Im (z) 1 R = ωL − ωC ωRC = ω ² LC − 1 ω ² LC − ωRC − 1 = 0 RC 1 ω² − ω − =0 LC LC R 1 ω² − ω − =0 L LC ω² = ? x =ω R p=− L 1 q=− LC x ² + px − q = 0 p p x ² + px + q + ( )² − ( )² = 0 2 2 p p x ² + px + ( )² = −q + ( )² 2 2 p p p x ² + 2 x + ( )² = −q + ( )² 2 2 2 A² + 2 AB + B ² = ( A + B)² x=− Re(z) = -Im(z) 1 R = −ωL + ωC ωRC = −ω ² LC + 1 ω ² LC + ωRC − 1 = 0 1 RC ω² + ω − =0 LC LC R 1 ω² + ω − =0 L LC x =ω R p= L q=− 1 LC p p + − q + ( )² 2 2 ω (45°) = 1 R R + + ( )² 2L LC 2 L bw = ω (45°) − ω (−45°) = ω (45°) = − 1 R R + + ( )² 2L LC 2 L R R 2R R 1 1 R R R R + + ( )² + − + ( )² = + = = 2L 2L 2L L 2L 2L LC 2 L LC 2 L Für die Anwendung ist es wichtig, wie breit der Bereich zwischen ω ( 45°) und ω (−45°) ist. Daher wird der Begriff Bandbreite folgendermaßen definiert. bw = ω (45°) − ω (−45°) Andreas Hofer Seite 40 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN R . Weiters ist die Bandbreite L bezogen auf die Resonanzfrequenz eine wichtige Größe zur Charaktisierung des Schwingkreises. Man nennt sie die Dämpfung. R R bw R R 1 d= = L = ⋅ LC = L = = 1 ω0 L ω0 ω0L Q LC | XL | Q= |Z | | XL | ω 0 L = Q= R R 1 d = im Resonanzfall Q Beim Serienschwingkreis ergibt sich die Bandbreite zu: bw = Der Kehrwert der Dämpfung entspricht daher der Güte des Schwingkreises. Je größer die Güte desto schmalbandiger und steiler die Resonanzkurfe. Ein Serienschwingkreis bei einer Güte von 1000 wird bei 1V Betreibspannung betrieben. Wie groß ist UL und UC? UL UC = Æ UL = Q ⋅ U Æ UL = 1000V Q= U U Andreas Hofer Seite 41 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN DIGITALTECHNIK DIODE Ideale Diode: Reale Diode: U = UD + IRD Æ I = Andreas Hofer U − UD RD Seite 42 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN Ganzreale Diode: U I = IS ⋅ (e Us − 1) Temperaturspezifisch: UT = kT e Bolzmannkennzahl: k = 1,38 ⋅10 −23 Ws Kelvin Ur(200k) = 26mV Typische Zehnerdioden Schaltung: Schaltverhalten von Halbleiterdioden Jede Diode benötigt für den Übergang vom niederohmigen Zustand in den hochohmigen Zustand und umgehrt Zeit. Im niederohmigen Zustand ist der pn Übergang mit Ladungsträger überschwemmt. Die Diode ist erst wieder hochohmig, wenn die Sperrschicht aufgebaut ist und wenn die in der Sperrschicht befindlichen Ladungsträger ausgeräumt sind. Andreas Hofer Seite 43 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN Die Zeit tfR wird vorwärts erholt sein, Einschaltträgheit oder Einschaltzeit genannt. Es ist jene Zeit, die zum Abbau der Sperrschicht benötigt wird. Die Zeit tRR wird Rückwärtserholzeit, Sperrverzüg, Sperrtätigkeit oder Ausschaltzeit genannt. Sie ist jene Zeit, in der die Sperrschicht wieder aufgebaut wird. TfR und tRR sind von IF und IR abhängig bzw. von den Spannungen U1 und U2 und den Widerständen R1 und R2. Temperaturverhalten Die Intensität der Wärmeschwingungen wird mit steigender Temperatur größer. Damit erhöht sich auch die Anzahl der pro Zeiteinheit aufbrechenden Kristallbindungen. Die Eigenleitfähigkeit des Kristalls nimmt zu. Die auftretenden Sperrströme sind von der Eigenleitfähigkeit stark abhängig. Je größer die Eigenleitfähigkeit, desto größer der Sperrstrom. Bei erhöhter Temperatur ergeben sich größere Ladungsträgerbeweglichkeiten. Das Kristall wird dadurch leitfähiger. Und dadurch wird die Schwellspannung oder Difusionsspannung etwas heruntergesetzt. Durch Temperaturerhöhung wird vor allem das Sperrverhalten der Diode geändert. Das Durchlassverhalten ändert sich nur geringfügig. Die Schaltung ist auf Grund des nichtlinearen Verlaufes der Diodenkennlinie rechnerisch schwierig zu lösen. Es gibt aber einen einfachen graphischen Weg. Andreas Hofer Seite 44 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 Schuljahr 2002/2003 GETE 3. ABN / 4. ABN 1. Leerlaufspannung und Kurzschlussstrom in Bezug auf die Diodenkennlinie berechnen. ULL = U 0 U0 IK = R 2. Die Werte auf der Strom und Spannungsachse auftragen. Gerade zwischen beide Punkte ziehen. Schnittpunkt mit Diodenkennlinie ist der Arbeitspunkt. Spannung im Arbeitspunkt = UF Strom im Arbeitspunkt = IF 3. Im Arbeitspunkt eine Tangente an die Diodenkennlinie legen. Schnittpunkt der Tangente mit der Spannungsachse ergibt die Knickspannung UK. 4. Differenziellen Widerstand einer Diode im Arbeitspunkt ermitteln. UF − UK rD = IF Die Tangente im Arbeitspunkt ist die Widerstandsgerade für den Differenziellen Widerstand. GLEICHRICHTER Die wichtigste Eigenschaft der Diode ist die Gleichrichtung. Das heißt, es wird bei anliegender Wechselspannung der Strom nur in eine Richtung durchgelassen. Andreas Hofer Seite 45 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN 20V 10V 0V -10V -20V 0s 2ms 4ms V(D2:2,0) V(D2:1,V2:-) 6ms 8ms 10ms 12ms 14ms 16ms 18ms 20ms Time 5.0V 0V -5.0V 9.0ms 9.2ms 9.4ms V(D2:2,0) V(D2:1,V2:-) 9.6ms 9.8ms 10.0ms 10.2ms 10.4ms 10.6ms 10.8ms 11.0ms Time Andreas Hofer Seite 46 von 47 aktualisiert am 25.03.2003 GETE Schuljahr 2002/2003 3. ABN / 4. ABN Am Ausgang ist nur die Positive Halbwelle vorhanden, welche von der Flussspannung abgezogen wird. Eine solche Schaltung nennt man Einweggleichrichter. Um die negative Halbwelle auch nutzen zu können, benötigt man die Grätz’sche Brückenschaltung. 20V 10V 0V -10V -20V 0s V(D1:2) 2ms 4ms V(V2:+)- V(V2:-) 6ms 8ms 10ms 12ms 14ms 16ms 18ms 10.4ms 10.6ms 10.8ms 20ms Time 5.0V 0V -5.0V 9.0ms 9.2ms 9.4ms V(D1:2) V(V2:+)- V(V2:-) 9.6ms 9.8ms 10.0ms 10.2ms 11.0ms Time Da jeder Strompfad zwei Dioden passieren muss, werden zwei Flussspannungen abgezogen. Andreas Hofer Seite 47 von 47 aktualisiert am 25.03.2003