Erfolgskontrollbericht Zuwendungsempfänger: Förderkennzeichen: TU Berlin, Straße des 17 Juni 145, 10632 Berlin 01 LW 0307 Projektleiter: Prof. Dr. Volkmar Hartje Vorhabensbezeichnung: Globaler Wandel und Wasserhaushalt im Einzugsgebiet der Elbe: Regionalisierung sozioökonomischer Entwicklungspfade / Kosten –Wirksamkeitsanalyse von Strategien zur Minderung von Nährstoffeinträgen / Ökonomie der Landnutzung in Feuchtgebieten Bewilligungszeitraum: 01.10.2004 - 30.09.2007 Berichtszeitraum: 01.1.2004 – 30.09.2007 Einleitende Bemerkung Dieser Erfolgskontrollbericht ist in Ergänzung zu dem Schlussbericht „Wirkungen des globalen Wandels auf den Wasserkreislauf im Elbegebiet - Risiken und Optionen. Schlussbericht zum BMBF-Vorhaben GLOWA-Elbe II“ mit ausführlicheren Darstellungen zu den erzielten Ergebnissen zu lesen. Der Antrag der TU Berlin umfasst 5 Schwerpunkte, die unterschiedliche Teilaufgaben mit verschiedenen Querverbindungen zu anderen Teilvorhaben im Rahmen des GLOWA Elbe Forschungskonzeption (siehe Vorhabensbeschreibung) übernehmen. Diese sind wegen der Bearbeitung im Fachgebiet Vergleichende Landschaftsökonomie der TU Berlin zu einem Antrag zusammengefasst worden. Bei den ersten drei Schwerpunkten handelt es sich um die Zusammenfassung von Teilaufgaben, die vom FG innerhalb des Vorhabens II Regionalisierung bearbeitet wurden: Koordination des Vorhabens II, Systematisierung des Entwicklungsrahmens und Aufbau des sozioökonomischen GIS. Modellierung der Raumnutzung (inklusive Unterauftrag an VU Amsterdam) Modellierung der industriellen Wassernutzung Die beiden letzten Schwerpunkte stellen die Teilaufgaben dar, die das Fachgebiet Landschaftökonomie in den Vorhaben III, IV und V bearbeitet hat: Bewertungsfunktionen für die Analyse von Wasserknappheiten Kostenwirksamkeitsanalyse von Strategien zur Minderung von Nährstoffeinträgen Dem Antrag zugeordnet sind zwei weitere Unteraufträge von DIW und ZALF, deren Zielstellung und Aufgaben sich ebenfalls unmittelbar aus der Vorhabensbeschreibung des Verbundes ergeben. Modellierung der Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung in den Verflechtungsregionen im Einzugsgebiet der Elbe (DIW) Stoffretentionspotenziale in Feuchtgebieten des Elbe-Tieflands unter Berücksichtigung des globalen Wandels (ZALF) 1. Beitrag des Vorhabens zu den förderpolitischen Zielen des GLOWA Programms Die innerhalb des Vorhabens bearbeiteten Schwerpunkte bilden elementare Bausteine der Erarbeitung von wissenschaftlich fundierten und integrativen Strategien für ein nachhaltiges Management der lebensnotwendigen Ressource Wasser, dargestellt am Beispiel des Elbeeinzugsgebietes. Dabei finden sowohl Aspekte der Verfügbarkeit von Wasser, wie auch der Wasserqualität Berücksichtigung. Die hier bereitgestellten Bausteine sind insbesondere auch von Bedeutung für die Sicherstellung der Versorgung mit der Ressource Wasser und der Entwicklung geeigneter Planungsinstrumente, die dessen nachhaltige Nutzung ermöglichen. Um beide Gesichtspunkte der Wasserverfügbarkeit und Wasserqualität und daraus eventuell resultierende Nutzungskonflikte untersuchen zu können, ist zunächst eine Darstellung demographischer und ökonomischer Szenarien des Entwicklungsrahmens als Grundlage für die Ableitung von Veränderungen des Nutzungsdrucks auf Wasserressourcen in den Regionen des Elbeeinzugsgebiets erforderlich. Zu diesem Zweck wurden Szenarien der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung, wie auch Szenarien der Entwicklung der Raumnutzung, z. B. mit Blick auf die Siedlungsflächenentwicklung erarbeitet. Die Erarbeitung von Szenarien der Wassernachfrage durch industrielle Nutzer bildet einen von mehren Bausteinen, um den Nutzungsdruck auf Wasserressourcen besser einschätzen zu können. In diesem Zusammenhang wurden für diese und weitere Wassernutzergruppen Ansätze entwickelt, um eine zeitweilig eventuell verringerte Verfügbarkeit von Oberflächenwasserressourcen einer ökonomischen und wasserwirtschaftlichen Bewertung unterziehen zu können. Mit Blick auf langfristig orientierte Strategien zur Erreichung von Wasserqualitätszielen wurden denkbare Strategien zur Minderung von Nährstoffeinträgen einer Kostenwirksamkeitsanalyse unterzogen. Dazu wurden in das bestehende Modell zur Bilanzierung von Nährstoffemissionen MONERIS verschieden Maßnahmen zur Reduktion der Nährstoffemissionen implementiert. Für diese Maßnahmen wurden geeignete Ansätze zur Schätzung der Kosten entwickelt und ebenfalls implementiert. Mit dem so nunmehr erstmalig für Deutschland für ein großes Flussgebiet wie der Elbe verfügbaren integrierten ökonomischhydrologischen Modell können die Kostenwirksamkeitsrelationen nicht nur in Bezug auf die Einträge sondern auch auf die Fracht unter Berücksichtigung der Retention im Flußsystem ermittelt werden. Es können die Kosten verschiedener Maßnahmenkombinationen und deren Zielbeitrag zu den Gewässergütezielen der Elbe und ihrer Nebenflüsse abgeschätzt werden. Entsprechend können Änderungen des erforderlichen Reduktionsaufwandes durch klimatisch bedingte Veränderungen des Abflussgeschehens oder durch Änderungen sozi-ökonomischer Treiber wie die Bevölkerungsentwicklung abgeschätzt werden. 2. Wichtigste wissenschaftlich-technische Nebenergebnisse und wesentliche Erfahrungen Ergebnisse, 2.1. Koordination des Vorhabens II, Systematisierung Entwicklungsrahmens und Aufbau des sozioökonomischen GIS des Die Arbeitsgruppe Szenarien unter der Federführung der TU Berlin hat die weitere Ausarbeitung der im GLOWA Verbund zu modellierenden Szenarien begleitet. Es wurden vier Szenarien des sozioökonomischen Wandels entwickelt. Es wurden sechs interne Workshops im Rahmen des Vorhabens organisiert. Die Ergebnisse der Regionalisierung und Szenarioanalyse des sozioökonomischen Wandels im Elbe-Einzugsgebiet wurden zusammengeführt. Die Regionalisierung umfasst die nationale Bevölkerungs- und Wirtschaftentwicklung, die sich daraus ergebende Landnutzung beim Siedlungsflächenwachstum und bei Veränderungen der landwirtschaftlichen Bodennutzung. Darauf aufbauend wird der Nutzungsdruck für den Bereich der Wasserwirtschaft für bedeutsame Nutzungen der Teilsektoren thermische Kraftwerke, industrielle Wassernutzung und öffentliche Wasserversorgung bezogen auf die Entnahme von Oberflächenwasser und den Anfall von Abwasser bis zum Jahre 2020 projiziert. Dabei zeigt sich, dass die demographische und wirtschaftliche Entwicklung angesichts des Transformationsprozesses für das Einzugsgebiet einen entlastenden Effekt auf den Nutzungsdruck hat, dieser aber regional und bei bestimmten Szenarien zu relativieren ist. Im Vergleich zu bisher verwendeten Ansätzen der Regionalisierung mit sehr hoch aggregierten Szenarien (globaler oder regionaler Maßstab) sind die erzielten Ergebnisse innerhalb des Untersuchungsraumes räumlich differenzierter und bilden die Strukturbrüche der Transformation präziser ab. Die erzielten Ergebnisse werden in dem Beitrag von Hartje et al. (2008) in dem gemeinsamen Abschlussbericht dargestellt. 2.2. Modellierung der Raumnutzung Szenarien der künftigen Siedlungsflächenentwicklung, die den sozioökonomischen Wandel berücksichtigen, wurden für das Elbeeinzugsgebiet erstellt. Hierfür wurden unterschiedliche Entwicklungsrahmen der sozioökonomischen Entwicklung analysiert und anhand von Wohnungsprognosen der Siedlungsflächenbedarf für das Jahr 2020 berechnet. In einem Landnutzungsmodell wurde die Siedlungsflächenentwicklung räumlich explizit für ein Raster mit 250m Kantenlänge simuliert. Antriebskräfte zur räumlichen Verortung von Veränderungen stellen hierbei raumplanerische Vorgaben, physisch geographische Eigenschaften, wie z.B. Hangneigung, Erreichbarkeitsmaße und die aktuelle Raumnutzung dar. Die vier Entwicklungsrahmen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer sozioökonomischen Entwicklung, der Nachfrage nach Wohnfläche sowie der angenommenen Bebauungsdichte. Trotz sehr heterogener Bevölkerungsentwicklungen wird die Siedlungsfläche bis zum Jahr 2020 weiterhin zunehmen. Besonders starke Zuwächse von bis zu 20 Prozent verzeichnen die Umlandregionen der Metropolen. Ein deutlich niedrigeres Wachstum verzeichnen die Entwicklungsrahmen verstärkter Umweltpolitik, da hier eine deutlich höhere Bebauungsdichte angenommen wird, als sie heute vorzufinden ist. Aus den Szenarien der Siedlungsflächenentwicklung wurden schließlich Versiegelungswerte und Bevölkerungszahlen für Gemeinden und Teileinzugsgebiete abgeleitet, indem die regionalen Bevölkerungsprojektion auf die Siedlungsflächenentwicklung verteilt wurde. Die erzielten Ergebnisse werden ausführlich in dem Beitrag von Hoymann et al. (2008) in dem gemeinsamen Abschlussbericht dargestellt. 2.3. Modellierung der industriellen Wassernutzung Unter Berücksichtigung der für die Szenarien Globalisierung und Differenzierung erarbeiteten Pfade der Produktionsentwicklung in den Branchen des verarbeitenden Gewerbes wurden für wasserintensive Wirtschaftszweige Szenarien der Wassernachfrage erarbeitet. Dabei wurden für beide Makroszenarien je eine Variante mit einer unveränderten Orientierung der Umweltpolitik und einer verstärkten Verfolgung umweltpolitischer Ziele, insbesondere mit Blick auf die Effizienz der Wassernutzung erarbeitet. Grundlage hierfür bildete die Nutzung von im Projektverbund erstellten Analysen zu den technischen Entwicklungslinien in den einzelnen Branchen. Zu diesem Zweck wurde durch die TU Berlin auch eine auf das Elbeeinzugsgebiet eingegrenzte Befragung in 1602 Betrieben des verarbeitenden Gewerbes durchgeführt, um zusätzliche Informationen zur aktuellen und zukünftigen Wassernachfrage und Wassernutzung zu gewinnen. Darüber hinaus wurde auf Erhebungen und Sonderauswertungen der amtlichen Statistiken im Bereich der industriellen Wassernutzung zurückgegriffen. Mit Blick auf die Szenarioergebnisse für das verarbeitende Gewerbe insgesamt zeigt sich in der überwiegenden Anzahl der Szenarien ein Rückgang der Oberflächenwasserentnahmen für industrielle Zwecke. Eine Ausnahme bildet das Szenario A10 mit einer leichten Zunahme der Entnahmemengen bis zum Jahr 2020 um rund 2%, hervorgerufen durch eine relativ dynamische Ausweitung der Produktion z. B. in der chemischen Industrie bei einer gleichzeitig moderaten Erhöhung der Effizienz der Wassernutzung. Die für einzelne Branchen entwickelten Szenarien der Wasserentnahme und Wassernutzung wurden in einem weiteren Schritt auf einzelne industrielle Nutzer übertragen, die als Entnehmer im Wassermengenbewirtschaftungsmodell WBalMo berücksichtigt werden. Die erzielten Ergebnisse werden ausführlich in dem Beitrag von Mutafoglu (2008) in dem gemeinsamen Abschlussbericht dargestellt. 2.4 Bewertungsfunktionen für die Analyse von Wasserknappheiten Es wurde untersucht, auf welche Weise die Oberflächenwasserverfügbarkeit im Elbeeinzugsgebiet vom wirtschaftlichen Wachstum, dem Strukturwandel und dem Klimawandel beeinflusst wird. Basierend auf Szenarien wurde mit Hilfe von ökonomischen Bewertungsfunktionen, die in das Wasserbewirtschaftungsmodell WBALMO implementiert wurden, die Vulnerabilität von wasserabhängigen Sektoren auf mögliche Veränderungen im Wasserdargebot ermittelt. Zu den Berücksichtigten Sektoren gehören: Industrie, landwirtschaftliche Beregnung, multifunktionale Feuchtgebietsnutzungen, Sportbootsschifffahrt auf den Bundeswasserstraßen, Wasserkraftanlagen, Kraftwerke, Trinkwasserversorgung. Darauf aufbauend wurden langfristige Wasserbewirtschaftungsstrategien bezüglich ihres Beitrages zur Minderung von Wasserverfügbarkeitsproblemen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass durch Wassermangel verursachte Verluste bei Wassernutzern in den nächsten 40 Jahren ansteigen. Die am stärksten betroffenen Sektoren sind die Bewässerung (Landwirtschaft und Niederungsfeuchtgebiet) und die Wasserkraftanlagen. Das Einzugsgebiet der Havel ist am intensivsten betroffen, aber auch das Gebiet von Spree und Schwarzer Elster ist auf Grund der dort befindlichen Tagebauaktivitäten besonders betroffen. Die erzielten Ergebnisse werden ausführlich in dem Beitrag von Grossmann et al. (2008) und Lienhoop et al. (2008) in dem gemeinsamen Abschlussbericht dargestellt. 2.5 Kostenwirksamkeitsanalyse von Strategien zur Minderung von Nährstoffeinträgen In das bestehende Modell zur Bilanzierung von Nährstoffemissionen MONERIS wurden verschiedene Maßnahmen zur Reduktion der Nährstoffemissionen implementiert. Für diese Maßnahmen wurden geeignete Ansätze zur Schätzung der Kosten entwickelt und ebenfalls implementiert. Mit dem so nunmehr erstmalig für Deutschland für ein großes Flussgebiet wie der Elbe verfügbaren integrierten ökonomisch-hydrologischen Modell können die Kostenwirksamkeitsrelationen nicht nur in Bezug auf die Einträge sondern auch auf die Fracht unter Berücksichtigung der Retention im Flußsystem ermittelt werden. Es können die Kosten verschiedener Maßnahmenkombinationen und deren Zielbeitrag zu den Gewässergütezielen der Elbe und ihrer Nebenflüsse abgeschätzt werden. Entsprechend können Änderungen des erforderlichen Reduktionsaufwandes durch klimatisch bedingte Veränderungen des Abflussgeschehens oder durch Änderungen sozi-ökonomischer Treiber wie der Bevölkerungsentwicklung abgeschätzt werden. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass, um die im Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtline formulierten Ziele zu erreichen, die verfügbaren reduktionspotenziale voll ausgeschöpft werden müssen. Die erzielten Ergebnisse werden ausführlich in dem Beitrag von Grossmann et al. (2008) in dem gemeinsamen Abschlussbericht dargestellt. 2.6 Modellierung der Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung in den Verflechtungsregionen im Einzugsgebiet der Elbe (DIW) Mit dem Modellierungsansatz von REGE wurde gekoppelt an die Zukunftsbilder der globalen demographischen und ökonomischen Entwicklung des International Panel on Climate Change (IPCC) eine Regionalisierung des Entwicklungsrahmens zur Bevölkerung und Wirtschaft in der Elberegion vorgenommen. Es wurden Quantifizierungen bis 2020 für Deutschland und Tschechien sowie für subnationale Regionen vorgenommen. Die Entwicklung im Szenario Globalisierung (IPCC-Szenarienfamilie A1) ist durch ein hohes wirtschaftliches Wachstumstempo bestimmt. Die Zahl der Beschäftigten wird im deutschen und tschechischen Elbeeinzugsgebiet deutlich steigen. Bis 2020 ist nur eine geringfügige Verringerung der Gesamtbevölkerungszahl zu erwarten. In den Stadtregionen um Berlin, Hamburg, Prag, Leipzig und Dresden wird die Bevölkerungszahl bei überdurchschnittlicher Beschäftigungsentwicklung sogar spürbar zunehmen. Im Szenario Differenzierung (IPCC-Szenarienfamilie B2) ist nicht nur das gesamtwirtschaftliche Wachstum schwächer, auch die regionalen Entwicklungsimpulse werden selektiver sein als im Szenario Globalisierung. So konzentriert sich das Wachstum von Beschäftigung und Bevölkerung auf die drei Metropolregionen Berlin, Prag und Hamburg. In den anderen Raumordnungsregionen im Elbeeinzugsgebiet sind dagegen die Rückgänge der Bevölkerungszahl schon bis 2020 stark spürbar. Gleichzeitig geht in weiten Teilen der Region die Beschäftigung weiter zurück. Die erzielten Ergebnisse werden ausführlich in dem Beitrag von Blazejczak et al. (2008) in dem gemeinsamen Abschlussbericht dargestellt. 2.7 Stoffretentionspotentiale in Feuchtgebieten des Elbe-Tieflands unter Berücksichtigung des globalen Wandels (ZALF) Zur Berechnung der Nährstoffretention großer Feuchtgebiete im Elbe-Tiefland wurde ein Modellmodul für das Modellsystem WBalMo GLOWA Elbe entwickelt. Die Eignung dieses Modellkonzepts für eine mesoskalige, szenarienbasierte Abschätzung der Stickstoffretention konnte mit Modelltests zur Abbildung der Stickstoffretention an aggregierten Messwerten zweier Feuchtgebiete nachgewiesen werden. Bei den Untersuchungen zur Entwicklung der Stickstoffretention in den großen (>1000 ha) Feuchtgebietes des Elbe-Tiefland bis 2050 wurde berücksichtigt, dass mit einer Minderung der Belastung durch Stickstofffrachten aus ihren Einzugsgebieten der Feuchtgebiete zu rechnen ist. Dabei sind aber leicht erhöhte Stickstoffkonzentrationen zu erwarten. Die Untersuchungsergebnisse zur Entwicklung der Stickstoffretention zeigen ein regional differenziertes Bild zwischen 5,1 und 2,3 kg DIN ha 1 a 1. Bei weniger als die Hälfte der untersuchten Gebiete betrugen die Zunahmen oder Rückgänge nicht mehr als 0,5 kg DIN ha 1 a-1. Größere vornehmlich klimabedingte Verluste der Stickstoffretention wurden vor allem in Feuchtgebieten der Havel und der unteren Elbe festgestellt. Feuchtgebiete in ehemals bergbaulich genutzten Einzugsgebieten reagieren auf die bis 2050 absehbare erhöhte Wasserverfügbarkeit mit einer höheren Stickstoffretention. Die Auswirkungen von Änderungen der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung und des Status der Feuchtgebiete bei Wasserverknappung waren noch nicht abschätzbar. Die erzielten Ergebnisse werden ausführlich in dem Beitrag von Steidl et al. (2008) in dem gemeinsamen Abschlussbericht dargestellt. 2.8 Abschlußberichte Blazejczak J, Gornig M, Schulz E (2008) Szenarien zur Demographie und Ökonomie in der Elbe-Region, In: Wirkungen des globalen Wandels auf den Wasserkreislauf im Elbegebiet - Risiken und Optionen. Schlussbericht zum BMBF-Vorhaben GLOWAElbe II, Kapitel 2.3. Hartje V et al. (2008) Regionalisierung der Szenarioanalyse (der Antriebskräfte und des Nutzungsdruckes) des globalen Wandels für die Wasserwirtschaft, In: Wirkungen des globalen Wandels auf den Wasserkreislauf im Elbegebiet - Risiken und Optionen. Schlussbericht zum BMBF-Vorhaben GLOWA-Elbe II, Kapitel 2. Hoymann J, Dekkers J, Koomen E (2008) Szenarien der Siedlungsflächenentwicklung im Elbeeinzugsgebiet, In: Wirkungen des globalen Wandels auf den Wasserkreislauf im Elbegebiet - Risiken und Optionen. Schlussbericht zum BMBF-Vorhaben GLOWA-Elbe II, Kapitel 2.4. Mutafoglu K (2008) Szenarien der Wassernachfrage und Wassernutzung im Elbeeinzugsgebiet bis zum Jahr 2020, In: Wirkungen des globalen Wandels auf den Wasserkreislauf im Elbegebiet - Risiken und Optionen. Schlussbericht zum BMBFVorhaben GLOWA-Elbe II, Kapitel 2.7. Grossmann, M. Behrendt, H. (2008) Kosteneffiziente Maßnahmenkombinationen zur Reduktion der Nährstoffeinträge im Einzugsgebiet der Elbe In: Wirkungen des globalen Wandels auf den Wasserkreislauf im Elbegebiet - Risiken und Optionen. Schlussbericht zum BMBF-Vorhaben GLOWA-Elbe II, Kapitel 4.5. Lienhoop, N., Grossmann, M. Koch, H. (2008): Vulnerabilität durch Wasserknappheit im Kontext des globalen Wandels: Eine ökonomische Analyse von Szenarioeffekten und Wassermanagementstrategien. In: Wirkungen des globalen Wandels auf den Wasserkreislauf im Elbegebiet – Risiken und Optionen. Schlussbericht zum BMBF Vorhaben GLOWA Elbe II. Steidl, J., Dietrich, O., Rennoch, M., Balla, D. Schweigert, S., Fritsche, S., Pavlik, D., (2008) Nährstoffretentionspotentiale großer Feuchtgebiete im Elbe-Tiefland unter veränderten globalen Bedingungen In: Wirkungen des globalen Wandels auf den Wasserkreislauf im Elbegebiet – Risiken und Optionen. Schlussbericht zum BMBF Vorhaben GLOWA Elbe II. Kapitel 4.4. Grossmann, M., Lienhoop. N., Vögele, S., Mutafoglu, K., Koch, H., Kaltofen, M., Dietrich, O. (2008) Economic assessment of risk associated with low flows in the Elbe River Basin: an integrated economic-hydrologic modelling approach In: Wirkungen des globalen Wandels auf den Wasserkreislauf im Elbegebiet – Risiken und Optionen. Schlussbericht zum BMBF Vorhaben GLOWA Elbe II. 2.8 Sonstige Veröffentlichungen Dekkers, J.E.C., Koomen, E., (2007) Land-use simulation for water management: application of the Land Use Scanner model in two large-scale scenario-studies, in: Koomen, E., Stillwell, J.C.H., Bakema, A., Scholten, H.J. (eds.), Modelling land-use change; progress and applications, GeoJournal Library, Springer, Dordrecht. Meyerhoff, J. & Grossmann, M. (2007): Queuing in Front of Locks: Recreational Skippers' Willingness to Pay for Passing Through Faster. Working Papers on Managment in Environmental Planing 018/2007, TU Berlin. Grossmann, M. (2005): Berücksichtigung des Wertes von Feuchtgebieten bei der ökonomischen Analyse von Bewirtschaftungsstrategien für Flussgebiete: Beispiel Spreewaldniederung. In Wechsung, F., Becker, A. & Graefe, P. (Hrsg.): Integrierte Analyse der Auswirkungen des globalen Wandels auf Wasser, Umwelt und Gesellschaft im Elbegebiet. Auswirkungen des globalen Wandels auf Wasser, Umwelt und Gesellschaft im Elbegebiet. Weißensee Verlag: Berlin, s 304-325. 2.9 Vorträge und Poster auf wissenschaftlichen Tagungen Grossmann, M. (2007) Economic assessment of basin-scale strategies to achieve water quality goals. Czech-German Confrence on Climate Change Impacts in the Czech-German Elbe River Basin 05.-06. November 2007 in Ústí nad Labem, Czech Republic. Hartje, V. (2007) Water related socio-economic changes in the ERB. Czech-German Conference on Climate Change Impacts in the Czech-German Elbe River Basin, 05.-06. November 2007 in Ústí nad Labem, Czech Republic Hartje, V. (2007): Modelling Regionalized Socio-Economic Global Change for the Elbe River Basin. 7th International Conference of the European Society for Ecological Economics 5-8- June 2007 in Leipzig. Grossmann, M. (2007): Economic assessment of basin scale strategies to achieve WATER quality goals (good status) in the Elbe River Basin. 7th International Conference of the European Society for Ecological Economics 5-8- June 2007 in Leipzig. Borgwardt, J. (2007): Future population and residential land use scenarios for the Elbe river basin. Framing Land Use Dynamics II. 18-20 April, 2007. Utrecht Grossmann, M. (2007): Ökonomische Bewertung von Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte. Workshop der FGG Elbe. Hartje V. (2006): Wasser bezogener sozioökonomischer Wandel im Elbeeinzugsgebiet | Water related socio-economic changes in the Elbe river basin. GLOWA-Elbe Statuskonferenz im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. am 16. Dezember 2006 Grossmann, M. (2006): Ökonomische Bewertung von Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte / Economic assessment of basin-scale strategies to achieve water quality goals. GLOWA-Elbe Statuskonferenz im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. am 16. Dezember 2006 Grossmann, M. et al. (2006):Elbe Baselineszenarien I und II | Elbe Baselineszenarien I and II. GLOWAElbe Statuskonferenz im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. am 16. Dezember 2006 Grossmann, M. (2006): Ökonomische Bewertung von Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte. Workshop im Umwelt Bundesamt. Borgwardt, J. et al. (2006): Szenarien zukünftiger Raumnutzung – Stärke und Richtung der Veränderungen | Scenarios of future land use – Magnitude and locations of change. GLOWA-Elbe Statuskonferenz im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. am 16. Dezember 2006. Borgwardt J. & Hartje V. (2006): Szenarien zukünftiger Raumnutzung – Erste Ergebnisse und Regionalisierung sozioökonomischer Indikatoren | Scenarios of future land use – First results and regionalisation of socio-economic indicators . GLOWA-Elbe Statuskonferenz im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. am 16. Dezember 2006 Mutafoglu, K. et al. (2006): Industrielle Wassernutzung im Elbeeinzugsgebiet | Industrial Water Use in the Elbe River Basin: Demand scenarios & drought impacts. GLOWA-Elbe Statuskonferenz im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. am 16. Dezember 2006 Grossmann, M., Balke, M., Möhring, J. (2006): Ökonomische Bewertung von Wassermanagementoptionen: Bewässerung, Feuchtgebiete (I), Ökonomische Bewertung von Wassermanagementoptionen: Wasserkraft und Schifffahrt (II) | Economic assessment of water management strategies: irrigation and wetlands (I) Economic assessment of water management strategies (II): instream water uses - hydropower and shipping (II). GLOWA-Elbe Statuskonferenz im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. am 16. Dezember 2006. Kofalk, S., Matthies, M., Hahn, B., J.-L. de Kok, M. Grossmann: Wissen und Modelle für das Flussgebietsmanagement bereitstellen: Entscheidungsunterstützungssysteme (DSS), Integriertes und nachhaltiges Flussgebietsmanagement – Beispiel Elbe – Herausforderungen für die Flusspolitik und Lösungsansätze aus der Flussforschung Tagung am 8. - 9. November 2005 im UFZ Leipzig Dietrich, O., Grossmann, M. Global Change Impacts on Wetlands Water Balance and Economic Value Water Management Strategies for the Protection of the Spreewald Wetland, ICID 21st European Regional Conference 2005 - 15-19 May 2005 - Frankfurt (Oder) and Slubice - Germany and Poland Dietrich, O., Grossmann, M. Global Change Impacts on Wetlands Water Balance and Economic Value Water Management Strategies for the Protection of the Spreewald Wetland, GLOWA Statuskonferenz Köln. 18.-19.05.2005 V. Hartje, A. Klaphake, M. Grossmann, K. Mutafoglu, J. Borgwardt, J. Blazejczak, M. Gornig, T. Ansmann, E. Koomen, J. Dekkers (2005): Regional Projection of Water Demand and Nutrient Emissions – The GLOWA-Elbe Approach. GLOWA Statuskonferenz Köln. 18.-19.05.2005 V. Hartje, A. Klaphake, M. Grossmann, K. Mutafoglu, J. Borgwardt, J. Blazejczak, M. Gornig, T. Ansmann, E. Koomen, J. Dekkers (2005): Regional Projection of Water Demand and Nutrient Emissions – The GLOWA-Elbe Approach. ICID 21st European Regional Conference 2005 - 15-19 May 2005 - Frankfurt (Oder) and Slubice - Germany and Poland 2.10 Diplomarbeiten im Rahmen von GLOWA Elbe II Heike Schmelter: Waldmehrung im Elbeeinzugsgebiet - Entwicklung & Analyse forstpolitischer Szenarien Manuela Balke: Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserkraftnutzung im Einzuggebiet der Elbe Jacob Möhring: Auswirkungen des Klimawandels auf die Transportgüterschifffahrt auf der Elbe Daija Windler: Economic Valuation of changes in greenhouse gas emissions from fens in the Elbe lowlands as a result of climate change. 3. Fortschreibung des Verwertungsplans 3.1. Erfindungen/Schutzrechtsanmeldungen Keine 3.2. Wirtschaftliche Erfolgsaussichten Nicht relevant 3.3. Wissenschaftliche und/oder technische Erfolgsaussichten Keine Änderung 3.4. Wissenschaftliche und wirtschaftliche Anschlussfähigkeit Der in GLOWA-Elbe II erreichte Stand der entwickelten Modellierungsansätze für alle oben aufgeführten Bereiche ist die Basis für die Integration dieser Bausteine in die im Rahmen der dritten Förderphase von GLOWA Elbe zu entwickelnde Toolbox. Die Verbundaktivitäten haben die Kompetenzen des Fachgebiets erheblich gestärkt und werden auch in die laufende Arbeiten der Forschungscluster der Technischen Universität Berlin eingebracht, die sich mit Wasser bzw. regionaler Wirtschaftsentwicklung befassen. 4. Arbeiten, die zu keiner Lösung geführt haben Keine. 5. Präsentationsmöglichkeiten für mögliche Nutzer Die erzielten Ergebnisse werden im Rahmen verschiedener Tagungen u.a. einer GLOWA Elbe Anwenderkonferenz im Jahr 2008 den interessierten Nutzern präsentiert. Der Transfer der erarbeiteten Modelle in eine für die Nachnutzung geeignete Form ist ein Hauptziel der dritten Förderphase von GLOWA Elbe, die seit dem 1.10.2007 begonnen hat. 6. Einhaltung der Zeit- und Ausgabenplanung Der Arbeitsfortschritt entsprach insgesamt weitgehend der ursprünglichen Aufgabenplanung, die Meilensteinplanung des gesamten Verbundsprojektes wurde durch die Projektleitung angepasst. Allerdings besteht bei integrierten Verbundprojekten erfahrungsgemäß das Problem, dass für Aufgaben der ökonomischen bzw. integrierten Bewertung, die erst nach Abschluss der Modellierungsarbeiten der naturwissenschaftlich orientierten Partner erfolgen kann, wesentlich weniger Zeit als geplant zur Verfügung steht. Dies war auch bei diesem Projekt der Fall. Während es für die integrierte ökonomische Analyse zwar absolut entscheiden ist, in der Konzeptionsphase die Modellentwicklung mit zu bestimmen, ist eine Nachlaufzeit für die ökonomische Analyse erforderlich, die nicht immer, wie durch die sich jetzt anschließende GLOWA III Phase, gewährleistet ist. Die Ausgabenplanung wurde eingehalten.