Allgemeines über Lärm - hss

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Allgemeines über Lärm
Definition
Lärmmessung
Mit der Lärmmessung verbundene Begriffe
Lärm als Belastung
Lärm und Gesundheit
Ökonomische Aspekte des Lärms
Lärm und Gesundheit
Aurale (= direkt das Ohr betreffende) Effekte des Lärms
Als gesichert gilt, dass häufige und langfristige Exposition gegenüber hohen Lautstärken
einen Hörverlust induziert. Lärmschwerhörigkeit ist als Berufskrankheit anerkannt, der
durch gesetzliche Verordnungen (siehe EU-Richtlinie 2003/10/EG) über den Lärmschutz am
Arbeitsplatz entgegengetreten wird. Lärmschwerhörigkeit kann aber ebenso durch
Freizeitlärm verursacht werden (übermäßiger "Konsum" lauter Musik in Diskos, durch
Wiedergabegeräte, bei Hobby-Schützen).
Lärmexposition gilt als Risikofaktor für chronischen Tinnitus.
Exposition gegenüber extrem hohen Schallpegeln (Flugzeugstarts, Explosionen,
Knallkörper) kann zu einer direkten Zerstörung von Gehörstrukturen – etwa des
Trommelfells oder der Gehörknöchelkette – führen.
Extra-aurale (psychische und organische) Effekte des Lärms
Die psychisch-organischen Wirkungen des Lärms werden hauptsächlich dadurch
hervorgerufen, dass Lärm Stress erzeugt. Akute wie chronische Lärmbelastung führt zur
Ausschüttung der Stresshormone Noradrenalin und Cortisol ins Blut. Diese verursachen
höhere Herzschlagfrequenz, Gefäßverengung, erhöhten Blutdruck, Nervosität, Reizbarkeit,
Einschlafstörungen. Bei Menschen, die über lange Zeit in einer lauten Umgebung wohnen,
kommt es zu einer chronischen Erhöhung der Cortisol- und Noradrenalinspiegel im Blut,
ebenso zu Konzentrationsänderungen der Blutfette. Aus Ergebnissen der Stressforschung
ist bekannt, dass damit das Risiko für Magen-Darm- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
erhöht ist. Chronischer Lärmstress beschleunigt auf biochemischem Wege die Alterung des
Herz-Kreislauf-Systems, mit zunehmendem biologischen Alter des Herzens nimmt das
Herzinfarktrisiko zu.
Als gravierende Lärmwirkung werden Schlafstörungen beklagt. Zu unterscheiden sind
Störungen des Einschlafens bzw. Aufwachreaktionen einerseits und Beeinträchtigung der
Schlafqualität andererseits. Letzteres betrifft die Verkürzung der Traumzeiten bzw. des
Tiefschlafanteils. Am nächsten Tag wird die Schlafqualität schlechter beurteilt,
Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sind reduziert.
Die psychischen Effekte des Lärms sind (abgesehen vom Stress): Belästigung ("annoyance"
= das Gefühl, bei einer Tätigkeit [Unterhaltung, Erholung, etc,] gestört zu werden, ohne
dagegen etwas unternehmen zu können), Beeinträchtigung von Konzentrationsfähigkeit,
Reaktionsgeschwindigkeit, (Arbeits-)Leistung. Weiters werden gefunden: herabgesetzte
Schulleistungen, verringerte Frustrationstoleranz, Gereiztheit, verringerte Hilfsbereitschaft
(!), Neigung zu riskanten Entscheidungen.
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