„Da bin ich schon mal weggegangen “ – „ Da bin

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Einführung
„Da bin ich schon mal weggegangen “ – „ Da bin
ich schon mal angekommen“
vorgestellt von: Annette Barnscheidt
Bei diesen Fragestellungen handelt es sich um eine Übung, die die
Wahrnehmung der Schüler/innen auf die Gemeinsamkeiten mit
Kindern mit Migrationshintergrund lenken kann und soll. Anders als
bei vielen Aktivitäten zum Thema „Migration“ zielt diese
Herangehensweise darauf ab, ähnliche Erfahrungen zu
thematisieren und so die Erkenntnis zu fördern, dass „Migration“ als
Prozess nichts Außergewöhnliches ist, dass die Schüler/innen selbst
schon Erfahrungen dieser Art gemacht haben. Denn auch Ümzuge
innerhalb des Heimatlandes oder der Heimatstadt, Schulwechsel,
oder der Wechsel von „Zugehörigkeiten“ haben mit Weggehen,
Abschied und Neubeginn zu tun.
Dieses Vorgehen unterstützt die Entwicklung von
Einfühlungsvermögen und Verständnis für Menschen in solchen
(Migrations-)Situationen. Auch das Gefühl bzw. die Idee der
Andersartigkeit, und damit der Distanz verändert sich, wenn der
Fokus auf die Gemeinsamkeiten gelegt wird.
•
Die Schüler/innen erkennen, dass „Migration“ als Prozess
nichts Außergewöhnliches ist und dass sie selbst schon
Erfahrungen dieser Art gemacht haben
•
Sie nehmen Gemeinsamkeiten mit Kindern mit
Migrationshintergrund wahr
•
Sie entwickeln Einfühlungsvermögen und Verständnis für
Menschen mit Migrationerfahrungen
•
Sie reduzieren vorhandene Gefühle von Distanz und
Fremdheit/Andersartigkeit
Ziele
Zielgruppe
Zeit
Raum
Gruppen ohne „Migrationsberührung“, ab Klasse 4. Die Übung kann
gut auch für Erwachsene (z.B. in Fortbildungen) sowie in größeren
Gruppen eingesetzt werden, da der Selbsterfahrungsaspekt im
Vordergrund steht, somit jeder für sich arbeitet und die Auswertung
auch in Kleingruppen passieren kann.
Je nach Schwerpunkt variabel. Steht die Selbsterfahrung im
Vordergrund reichen 10-15 Minuten, bei ausgiebiger Auswertung
sollten 35-45 Minuten angesetzt werden
Klassen-/Seminarraum
Material
Vorraussetzungen
•
Je ein farblich markiertes Schild mit den Aufschriften:
1. „Da bin ich schon mal weggegangen“
2. „Da bin ich schon mal angekommen“
•
Wortkarten/Karteikarten in der Markierung entsprechenden
Farben
ausreichend Stifte
•
•
Keine
Die Lehrperson stellt die beiden Fragen vor und erläutert den AA:
Ablauf
Notiert bitte die Antworten auf die beiden Fragen auf je einer
Wortkarte. Achtet dabei auf die passende Farbe. Schreibt alles auf,
was euch in den Kopf kommt. Es müssen nicht nur Orte oder Plätze
sein, auch Personen, Gruppen, Freunde, Situationen usw. kommen in
Frage/sind möglich. Ihr dürft euch aussuchen, mit welcher Frage ihr
beginnen wollt. Viele finden es einfacher, mit der Frage „wo
weggegangen“ zu beginnen.
Die Antwortkarten sollen für alle gut sichtbar hingelegt, an die Brust
geklebt o. hinter sich gehängt werden, je nach räumlichen
Gegebenheiten. Wer fertig ist, kann leise umhergehen und sich die
anderen Karten anschauen.
Auswertung
Mögliche
Einbettung
Die Auswertung kann kurz gehalten werden, denn im Vordergrund
steht bei der Übung der Aspekt der Selbsterfahrung, d.h. die
gedanklichen und emotionalen Prozesse, die währenddessen in Gang
gesetzt werden. Diese können in einer anschließenden
Befindlichkeitsrunde erfragt und ausgetauscht werden (Wie ging es
dir bei/mit dieser Aufgabe? Was war leicht? Was ist dir schwerer
gefallen? Wo warst du unsicher? Was ist dir aufgefallen? o.ä.).
Ein ggf. ausführlicherer inhaltlicher Austausch lässt sich hier gut
anschließen.
Je nach Gruppe ist der Hinweis auf respektvollen und
wertschätzenden Umgang mit den in der Regel sehr persönlichen
Informationen der Anderen sinnvoll.
Ggf. Transfer auf andere (z.B. belastetere) Migrationserfahrungen
anregen.
Oberthemen: Kinderrechte; „Wer bin ich“/Identität; Anderssein;
Familie und Gesellschaft, Biographien, Heimat; „Krieg und Frieden“;
Leben in anderen Ländern
Verwandte Themenfelder/ Themen im Anschluss: Heimat, „Wo
komm ich her, wo will ich hin“, Kinderrechte zum Lernfeld Migration;
„Wie deutsch bin ich“ (Soziometrische Methoden zur Reflexion über
Identität und Zugehörigkeit), Wo fühle ich mich fremd/vertraut? Was
brauche ich jeweils dazu?“; „Hilfreiche Geschenke und
Empfehlungen an eine/n gleichaltrige/n neuen Mitschüler/in aus
einer fremden Stadt/einem fremden Land“
Variationen
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•
•
•
Mögliche
Schwierigkeiten
•
•
•
•
Einsatz in der Arbeit mit Erwachsenen
Ergebnisse in Partner- oder Kleingruppenarbeit austauschen
Ergebnisse gemeinsam (Tafel/Wandzeitung) kategorisieren
und Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten
Exemplarisch eine fremde „Migrationsgeschichte“ vorstellen
und mit den eigenen Erfahrungen vergleichen
Unsicherheit, was die Aufgabenstellung alles umfasst
Begrenzung auf ortsgebundene Beispiele
Unwillen, zu viel Privates zu äußern
Unruhe beim Ansehen der Karten der Anderen während
einige noch schreiben
Beispiele aus dem Workshop der Lebenskundetagung am
22.11.07
„Da bin ich schon mal weggegangen“
„Da bin ich schon mal angekommen“
Mit 18 Jahren weg von meiner Familie und
raus auch Bochum
Neukölln, Elternhaus, Bildungsstätte
Staunend, neugierig, verunsichert in Berlin
1977 von meiner Familie in Berlin, 1968 von
Brüssel
Aus Wernigerode im Harz
Nullpunkt
Von meinem alten Arbeitgeber
Religion, von zu Hause
Von der Familie
Tschechien
Aus dem „Berliner Ensemble“ wegen eines
unverständlichen, verwirrenden
Theaterstückes
1965 ein sehr kleines Dorf in Niedersachsen,
1969 Nordspanien, 1976 „zu Hause“
1968 in Deutschland, 1972 in Berlin
Oberhausen (Familienumzug, nicht
selbstbestimmt), Dinslaken (selbstbestimmt),
Schuldienst, verschiedene Beziehungen
(allg.), kath. Kirche, Köln
Schöneberg, eigene Wohnung, HVD
In Berlin, einer Großstadt
Berlin, hier, arrivals
Im Ferienhaus in Dänemark
Empathie, Offenheit
Bei der Familie
Deutschland
Auf dem südamerikanischen Kontinent
1955 Welt, 1965 Spanien, 1969 –75 diverse
Orte im Raum Niedersachsen, 1976 Studium
Detmold, 1979 Endstation? Berlin
In Berlin, beim Partner/Beziehung,
Lebenskunde Humanismus,
Beratung(stätigkeit)/Kommunikationsbereich
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