Theoretischer Hintergrund Ziele Die elektrokonvulsive Therapie (EKT) ist ein etabliertes Therapieverfahren, das bei verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen regelmäßig mit gutem Erfolg eingesetzt wird. Sie gilt als wirksamstes Therapieverfahren bei erfolglos medikamentös behandelter Depression. Auch bei erfolglos mit Neuroleptika behandelten schizophrenen Erkrankungen wird sie erfolgreich angewendet. In unserer Studie werden Patienten mit einer depressiven Störung sowie Patienten mit einer schizophrenen Störung, bei denen medikamentöse und psychotherapeutische Therapiestrategien nur unzureichenden Erfolg hatten und bei denen eine Behandlung mit Elektrokonvulsionstherapie geplant ist, untersucht. Eine etwaige Zerstörung oder ein Verlust von Hirngewebe durch eine EKT-Behandlung konnte in zahlreichen Untersuchungen ausgeschlossen werden. Die genaue Wirkung der EKT auf das Gehirn jedoch ist bisher nur in Ansätzen bekannt. Wir möchten deshalb untersuchen ob die EKT zu einer Veränderung bestimmter Hirnregionen, etwa durch Ausbildung neuer Nervenzellen oder Zellverbindungen führt. Zur Klärung der Frage eines möglichen Einflusses der EKT auf die Hirnstruktur bzw. – Funktion sowie eines Zusammenhanges solcher Veränderungen mit dem Ansprechen der vorliegenden Symptome auf die EKTBehandlung werden geeignete bildgebende und psychologische Verfahren eingesetzt. Das Ziel ist die Wirkmechanismen der EKT besser zu verstehen. Studie zum Einfluss der Elektrokonvulsionstherapie auf Hirnmorphologie und -funktion: Untersuchungen mit MRTBildgebung Klinik für Allgemeine Psychiatrie Am Zentrum für Psychosoziale Medizin Universitätsklinikum Heidelberg Mit der Teilnahme an dieser von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Studie tragen Sie wesentlich dazu bei, wichtige Erkenntnisse zu den zugrundeliegenden neurobiologischen Wirkmechanismen der EKT und deren Zusammenhang mit klinischer Symptomatik und kognitiver Leistung zu gewinnen. Informationen für Interessierte An wen richtet sich unser Angebot innerhalb einer EKT-Behandlung? An Personen im Alter von 18-65 Jahren mit: der Diagnose einer depressiven Störung der Diagnose einer schizophrenen Erkrankung bisher unzureichend wirksamer Behandlung Nicht teilnehmen können Personen mit: Neurologischen oder schweren internistischen Erkrankungen oder einem SchädelHirn-Trauma Missbrauch oder Abhängigkeit von Alkohol oder Drogen Herzschrittmacher, Metallimplantat, o.ä., Klaustrophobie (Angst in engen Räumen) Ansprechpartner Ablauf der Studie: Bei Fragen zu unserer Studie wenden Sie sich telefonisch oder per Email an: Dipl.-Psych Henrike Nolte Klinik für Allgemeine Psychiatrie Telefon: 06221-56-35674 [email protected] Die Studie umfasst drei Bereiche: Neuropsychologische Untersuchung: verschiedene neurologische Tests zu Gedächtnis und Aufmerksamkeit werden vor Beginn der EKTBehandlung und nach Beendigung der gesamten EKT-Behandlung durchgeführt (Dauer jeweils 60 min). Klinisches Interview: eine Erfassung der klinischen Symptomatik wird vor und nach der gesamten EKT-Behandlung durchgeführt, weiterhin findet vor erstmaliger EKT-Behandlung eine Überprüfung der Diagnose statt (je nach Termin 30-90 min). MRT-Untersuchung: An maximal 3 Terminen (vor der geplanten EKT-Behandlung, nach der ersten EKT-Sitzung und nach der kompletten EKT-Serie) wird eine Untersuchung mittels Magnetresonanztomographie vorgenommen (ca. 50 min). Studienleitung: Prof. Dr. med. Philipp Thomann Geschäftsführender Oberarzt der Klinik Sekretariat: Evelyn Schäffer Klinik für Allgemeine Psychiatrie Voßstraße 4 69115 Heidelberg Telefon: 06221-56-4480 [email protected] Es werden wiederholt neuropsychologische Tests durchgeführt, die vorliegende Symptomatik erfasst, eine Überprüfung der klinischen Diagnose sowie wiederholt MRT-Untersuchungen vorgenommen.