Hintergrundbeitrag Nomura Asset Management Deutschland KAG mbH „Asien ist kein homogener Anleihemarkt“ Markante Unterschiede zwischen den asiatischen Wachstumsmärkten bieten Diversifikationspotenzial / Obwohl das Volumen ausstehender Bonds kräftig wächst, bleibt die Staatsschuldenquote niedrig Frankfurt, 5. September 2012. Das hohe Wirtschaftswachstum in den asiatischen Schwellenländern während der vergangenen Jahre hat auch deren Anleihemärkte beflügelt. Von 2006 bis 2011 hat sich das Volumen ausstehender Lokalwährungsanleihen im Kielwasser der dynamischen Konjunktur von umgerechnet gut drei Billionen auf 6,5 Billionen US-Dollar verdoppelt. 70 Prozent davon waren Staatsund 30 Prozent Unternehmensanleihen, zeigen Daten der Asiatischen Entwicklungsbank. Aus der Perspektive ausländischer Investoren ist das Anlageuniversum allerdings nicht so groß wie diese Zahlen suggerieren. Denn mehr als die Hälfte des gesamten Marktvolumens entfällt auf China, dessen Anleihen für Ausländer kaum zugänglich sind. Nur rund 100 internationale Banken, die als sogenannte Qualified Foreign Institutional Investors zugelassen sind, dürfen chinesische Bonds handeln. Ihnen steht aber nur ein stark eingeschränktes Kontingent zur Verfügung, das etwa 1,5 Prozent der insgesamt ausstehenden Anleihen in China entspricht. Zahlreiche Regularien erschweren den Marktzugang Auch andere Länder erschweren den Marktzugang mit zahlreichen Regularien und Steuern oder haben sich mit Kapitalverkehrskontrollen abgeschottet, um eine Aufwertung ihrer Währung zu verhindern, die den Export schwächt. „Beispielsweise ist es in Taiwan derzeit nur schwer möglich, ausländisches Kapital in Staatsanleihen anzulegen“, erklärt Thomas Kemmsies, Head of Fixed Income bei Nomura Asset Management Deutschland und Manager des Nomura Asien Bonds Fonds. Auch in vielen anderen Märkten sei es für private und institutionelle Investoren nicht einfach, direkt zu investieren. Trotz solcher Einschränkungen führt das wachsende Anleihevolumen und die zunehmende Marktreife zu insgesamt besseren Bedingungen für Investoren: Wegen der steigenden Liquidität sinken die GeldBrief-Spannen und damit die Transaktionskosten. Zudem bieten die Emittenten ein größeres Laufzeitenspektrum an, was unter anderem Fondsmanagern mehr Möglichkeiten bei der Umsetzung aktiver Anlagestrategien bietet und auch langfristig ausgerichteten Investoren wie Pensionsfonds entgegenkommt. Beispielsweise will Südkorea im September erstmals Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren emittieren. Reifegrad, Größe und die erzielbaren Renditen in den einzelnen lokalen Anleihemärkte sind allerdings so unterschiedlich wie die Schwerpunktindustrien in den asiatischen Schwellenländern. „Asien ist kein einheitlicher Anleihemarkt“, sagt Fondsmanager Kemmsies. Während etwa die Rendite zehnjähriger indonesischer Staatsanleihen im August knapp sechs Prozent betrug, lag sie in Singapur bei nur 1,38 Prozent – soviel wie auch deutsche Staatsanleihen einbrachten. Singapur ist das asiatische Schwellenland mit der besten Bonität. Die Ratingagentur Moody´s bewertet den Stadtstaat ebenso wie Deutschland mit einem sogenannten Triple A, der Bestnote. Indonesien ist dagegen erst unlängst in den Kreis der Länder mit einer guten Bonität (Investment Grade) aufgestiegen und rangiert noch am untersten Ende der Skala. Länderspezifische Faktoren beeinflussen lokale Anleihemärkte Auch die Strukturen der beiden Volkswirtschaften unterscheiden sich deutlich. Singapur ist neben Hongkong eines der bedeutendsten Finanzzentren Asiens. Indonesien, mit über 220 Millionen Einwohnern die mit Abstand größte Volkswirtschaft in Südostasien, ist dagegen ein bedeutender Rohstoff- und Agrarproduzent. Das Land ist innerhalb von wenigen Jahren zum weltweit führenden Hersteller von Palmöl aufgestiegen. Zudem werden dort Kohle, Kupfer, Erdgas und Eisenerz gefördert und exportiert. Die markanten Unterschiede zwischen den einzelnen asiatischen Schwellenländern bieten Bond-Investoren auf Portfolioebene Vorteile: sie können ihre Anlagen über verschiedene lokale Anleihemärkte streuen, die vor allem von länderspezifischen Faktoren beeinflusst werden und weniger auf regionale und globale Faktoren reagieren. Nichtsdestotrotz gibt es aber auch eine Reihe von Gemeinsamkeiten: den acht im HSBC Asian Local Bond Index vertretenen Ländern bescheinigen die Ratingagenturen mit Ausnahme der Philippinen eine gute Bonität; die Ausblicke sind stabil bis positiv. Letzteres ist ein Indiz für eine mögliche Ratingverbesserung. Denn obwohl das Volumen der ausstehenden Staatsanleihen steigt, bleibt die Verschuldung gemessen am Bruttoinlandsprodukt aufgrund des hohen Wirtschaftswachstums in den meisten Ländern weitgehend konstant. In manchen Volkswirtschaften nimmt die Schuldenquote sogar ab. „Das zeigt, dass die asiatischen Länder ihr Kapital effizienter einsetzen als die entwickelten Industriestaaten“, konstatiert Fondsmanager Kemmsies. Ihn überzeugt auch die hohe Anpassungsfähigkeit der asiatischen Ökonomien: als Korea als weltweit führender Schiffsbauer von den Chinesen überholt wurde, konzentrierten sich die Koreaner auf die Entwicklung von Spezialschiffen zur Förderung von Flüssiggas. Wegen der hohen Nachfrage nach solchen Schiffen sind sie inzwischen wieder die Nummer eins. Für Kemmsies zeigt dieses Beispiel auch, dass die Qualität des Wachstums in Asien zunimmt. „Früher haben die asiatischen Schwellenländer nur Produkte aus dem Westen kopiert, jetzt streben sie nach Innovationen.“ Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Nomura Asset Management Deutschland KAG mbH E-Mail: [email protected] Gräfstraße 109, 60487 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 – 15 30 93 – 760, Fax: +49 (0) 69 – 15 30 93 – 900 Nomura Asset Management Deutschland KAG mbH (Nomura AM Deutschland) Nomura AM Deutschland verwaltet und vertreibt nach deutschem Recht aufgelegte Publikums- und Spezialfonds und bietet ihren Kunden Zugang zu ausgewählten Konzernprodukten und individualisierte Lösungen an, die auf die Bedürfnisse des deutschen Marktes zugeschnitten sind. www.nomura-asset.de Nomura Asset Management (Nomura AM) Nomura Asset Management ist ein führender Asset Manager mit Sitz in Asien. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Tokio und regionalen Niederlassungen in Hongkong, Singapur, Malaysia, Shanghai, New York, London und Frankfurt beschäftigt weltweit rund 1.200 Mitarbeiter. Nomura AM bietet institutionellen und privaten Kunden eine umfassende Produktpalette internationaler Produkte mit Schwerpunkt Asienfonds. Weltweit verwaltet Nomura AM ca. 288 Milliarden USD für institutionelle Anleger und in Publikumsfonds (Stand: Juni 2012).