Elektronik 1, Foliensatz 2: Handwerkszeug, Dioden G. Kemnitz 16. Januar 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Handwerkszeug 1.1 Widerstandsnetzwerke . . . . 1.2 Spannungsteiler . . . . . . . . 1.3 Stromteiler . . . . . . . . . . 1.4 Zerlegung in Überlagerungen 1.5 Zweipolvereinfachung . . . . . 1.6 Aufgaben . . . . . . . . . . . 2 Dioden 2.1 LED-Anzeige für Logikwerte . 2.2 Gleichrichter . . . . . . . . . 2.3 Diode als Spannungsquelle . . 2.4 Logikfunktionen . . . . . . . . 2.5 Aufgaben . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 3 4 5 7 8 . . . . . 9 11 12 13 14 16 Handwerkszeug Werkzeugkasten • Die Abschätzung der Spannungen und Ströme in einer Schaltung erfolgt in der Praxis überwiegend durch mehrfache Anwendung einfacher Analyseschritte: Schrittweise Nachbildung durch immer weiter vereinfachte Ersatzschaltungen, die sich im betrachteten Arbeitsbereich (nahezu) gleich verhalten. Zusammenfassen von Widerständen. Zurückführen auf Strom- und Spannungsteiler. Zerlegen in Überlagerungen. • Die Analyse über Knoten- und Maschengleichungen ist in diesem Werkzeugkasten die Not- lösung, wenn die einfacheren Lösungswege versagen. 1 2 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) 1.1 Widerstandsnetzwerke Grundregeln Uges U1 I U2 R1 Reihenschaltung: U I1 R1 I2 R2 Iges R2 Uges U1 U2 = Rges = + = R1 + R2 I I I Parallelschaltung Rges Iges I1 I2 = Gges = + = G1 + G 2 U U U 1 1 1 R1 · R2 = = 1 = R1 kR2 = = 1 Gges G1 + G 2 R1 + R2 R + R 1 2 Schrittweises Zusammenfassen Widerstandsnetzwerk 1. Vereinfachung I 2. Vereinfachung I I R1 R1 R1 U U R3 R2 R4 R2 k (R3 + R4 ) U R2 R3 + R4 3. Vereinfachung U I R1 + (R2 k (R3 + R4 )) Das schrittweise Zusammenfassen funktioniert nicht immer Brückenschaltung In dieser Schaltung gibt es keine Widerstände, durch die der gleiche Strom fließt oder über denen die gleiche Spannung abfällt. Einfache Zusammenfassung nicht möglich! Iges R1 R2 R4 R3 R5 Uges 3 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) Notlösung Gleichungssystem K1 I1 K1 : −I1 − I2 + Iges = 0 K2 : I1 − I3 − I4 = 0 K3 : I2 + I3 − I5 = 0 R1 U1 I4 R4 I2 R2 U2 M3 K3 I5 R5 U5 U3 I3 K2 M1 : −R1 · I1 + R2 · I2 − R3 · I3 = 0 M2 : −R4 · I4 + R3 · I3 + R5 · I5 = 0 M3 : −R5 · I5 − R2 · I2 = −Uges M1 R3 U4 M2 Iges Uges Das gesamte Gleichungssystem −1 −1 0 0 0 1 0 −1 −1 0 0 1 1 0 −1 −R1 R2 −R3 0 0 0 0 R3 −R4 R5 0 −R2 0 0 −R5 1 0 0 0 0 0 · I1 I2 I3 I4 I5 Iges = 0 0 0 0 0 −Uges • 6 Gleichungen und 6 Unbekannte • gesuchter Gesamtwiderstand: 1.2 Rges = Uges Iges Spannungsteiler Spannungsteilerregel R1 UR1 R2 UR2 Ia = 0 I Ue Ua Werden zwei Widerstände vom gleichen Strom durchossen, verhalten sich die Spannungsabfälle proportional zu den Widerständen: UR2 Ue Ua UR1 = = = =I R1 R2 R1 + R2 R2 Anwendung auf die Beziehung zwischen Ue und Ua : Ua = Ue · R2 R1 + R2 Belasteter Spannungsteiler Ue R1 UR1 Ia 6= 0 R2 UR2 RL Ue Ua R1 R2 k RL UR1 Ia = 0 UR2 Ua 4 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) • Transformation in einen unbelasteten Spannungsteiler. • Anwendung der Spannungsteilerregel: Ua = Ue · R2 k RL R1 + (R2 k RL ) Mehrfachanwendung R1 Ue R2 R3 UR2 I=0 Ua R4 Zusammenfassen von R2 bis R4 zu einem Ersatzwiderstand: R234 = R2 k (R3 + R4 ) = R2 · (R3 + R4 ) R2 + R3 + R4 Berechnung von UR2 über die Spannungsteilerregel: UR2 = Ue · R234 R1 + R234 Berechnung von Ua aus UR2 über die Spannungsteilerregel: Ua = UR2 · Zusammenfassen: Ua = Ue · 1.3 R4 R3 + R4 R4 R234 · R1 + R234 R3 + R4 Stromteiler Stromteilerregel U I1 R1 I2 R2 Iges Die Ströme durch Widerstände, über denen dieselbe Spannung abfällt, ist umgekehrt proportional zu den Widerstandswerten: R1 · I1 = R2 · I2 = (R1 k R2 ) · Iges = U Anwendung auf das Verhältnis zwischen Iges und I1 : I1 R1 k R2 = = Iges R1 R1 ·R2 R1 +R2 R1 = R2 R1 + R2 Wie Spannungsteiler nur nicht durchossener Widerstand im Zähler. 5 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) 1.4 Zerlegung in Überlagerungen Überlagerungssatz In linearen Systemen ist die Ausgabe einer Linearkombination von Eingaben gleich der Linearkombination der Ausgaben der einzelnen Eingaben: f (k1 · x1 + k2 · x2 ) = k1 · f (x1 ) + k2 · f (x2 ) Angewendet auf ein System X = M−1 · Q bei dem die Eingabe Q ein Vektor von Quellenwerten und das Ergebnis X ein Vektor der gesuchten Ströme/Spannungen ist: X = M−1 · (Q1 + Q2 ) = M−1 · Q1 + M−1 · Q2 Man kann den Quellenvektor in Summanden zerlegen, die gesuchten Ströme und Spannungen für jeden Summanden einzeln berechnen und addieren. Helmholtzsches Überlagerungsprinzip Bei einem linearen System mit n Quellen ist folgendes möglich: • Aufteilung des Vektors der Quellenwerte in eine Summe von n Vektoren mit nur einer Quelle, z.B.: 0 IQ1 0 IQ1 = 0 + 0 + UQ2 UQ2 UQ2 0 UQ1 UQ1 + UQ2 • Berechnung aller M−1 · Qi und Summation. Zu diesem Rechenweg ist identisch: • Aufstellung von n Ersatzschaltungen mit nur einem Quellenwert ungleich null. • Berechnung der gesuchten Ströme und Spannungen für jede dieser Ersatzschaltungen und Summation. Die Analyse mehrerer Ersatzschaltungen mit satzschaltung mit mehreren Quellen. einer Quelle ist oft einfacher als die Gesucht: UR2 in Abhängigkeit von UQ1 und UQ2 R1 UQ1 11 00 00 11 R2 R3 UR2 UQ2 11 00 00 11 Ersatzschaltung für UQ2 = 0 R1 UQ1 11 00 00 11 R2 11 00 00 11 R3 Ersatzschaltung für UQ1 = 0 11 00 00 11 UR2.1 UR2.2 R1 UR2 = UR2.1 + UR2.2 R2 11 00 00 11 R3 UQ2 einer Er- 6 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) Berechnung von UR2 für die Ersatzschaltung mit der ersten Quelle Ersatzschaltung für UQ2 = 0 11 00 00 11 R1 UQ1 UR2.1 R3 R2 11 00 00 11 UR2.1 = R2 kR3 · UQ1 R1 + (R2 kR3 ) Berechnung von UR2 für die Ersatzschaltung mit der zweiten Quelle Ersatzschaltung für UQ1 = 0 11 00 00 11 UR2.2 R1 R3 R2 UQ2 11 00 00 11 UR2.2 = R1 kR2 · UQ2 R3 + (R1 kR2 ) Die Summe der beiden Teilergebnisse R1 UQ1 11 00 00 11 R2 R3 UR2 UQ2 11 00 00 11 UR2 = R2 kR3 R1 kR2 · UQ1 + · UQ2 R1 + (R2 kR3 ) R3 + (R1 kR2 ) | {z } | {z } UR2.1 UR2.2 Vorteile des Helmholtzschen Überlagerungsprinzips: • Oft auf mehrfache Anwendung der Spannungs- oder Stromteilerregel rückführbar. • Aus dem Ergebnis ist der Einuss der einzelnen Quellen auf die untersuchten Ströme/Spannungen direkt ablesbar. 7 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) 1.5 Zweipolvereinfachung Black-Box-Verhalten eines linearen Zweipols (auÿer Stromquelle): U = U0 + RErs · I Ein linearer Zweipol aus vielen Bauteilen lässt sich immer durch einen Zweipol aus einem Widerstand und einer Quelle nachbilden. linearer Zweipol RErs I U U0 Schaltung zur Berechnung von RErs : Weglassen aller internen Quellen. Berechnung von U0 : Leerlaufspannung der unveränderten Schaltung. RErs I U = RErs · I RErs I=0 U0 = 0 U = U0 U0 Tatsache Der Ersatzwiderstand eines Zweipols ist der Ersatzwiderstand des Widerstandsnetzwerks, dass übrig bleibt, wenn alle Quellenwerte auf null gesetzt werden. Die Leerlaufspannung eines Zweipols ist die Anschlussspannung, wenn kein Strom eingespeist wird. Beispiel linearer Zweipol I vereinfacht I R2 UR1 R1 U R3 IQ3 RErs U UQ1 U0 Berechnung von U0 Berechnung von RErs I U= RErs · I R2 R1 I1 I=0 R1 UR1 R3 U = U0 UR2 R2 IQ3 R3 UR3 M I1 I3 UQ I1 K IQ3 8 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) Berechnung von U0 über ein Gleichungssystem I1 I=0 UR1 U = U0 R1 UR2 R2 K R3 UR3 M I1 I3 UQ1 IQ3 1 1 (R1 + R2 ) −R3 I1 IQ3 · = I3 UQ1 Berechnung von U0 durch Überlagerung UQ1 = 0 IQ3 = 0 I=0 IQ3 I=0 R2 U0.1 UR1 R1 UR3 R3 UR1 U0.2 R1 R2 R3 UQ1 U0.1 = −UR1 = −R1 · (R1 + R2 ) kR3 · IQ3 R1 + R2 | {z } Stromteiler U0.2 = UR23 = R2 + R3 · UQ1 R1 + R2 + R3 | {z } Spannungsteiler 1.6 Aufgaben Widerstandszusammenfassung Wie groÿ ist Rges ? R1 R3 R2 R4 R1 R2 R3 R4 R5 R6 R5 R6 = 4 kΩ = 8 kΩ = 6 kΩ = 1 kΩ = 3 kΩ = 4 kΩ Mehrfacher Spannungsteiler Wie groÿ sind U2 und U3 ? R1 U1 R4 R2 R3 R1 = R4 = R6 = 2 kΩ R2 = R3 = 8 kΩ R5 U2 R7 R6 R8 R5 = R7 = R8 = 1 kΩ U1 = 8 V U3 9 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) Überlagerungssatz Wie groÿ ist Ua ? R R UQ1 R UQ2 UQ3 R R Ua UQ4 R – Widerstände mit demselben Wert Zweipolumformung Wie groÿ müssen R1 und R2 sein, damit sich die Schaltungen links und rechts nach auÿen hin gleich verhalten? gegebener Zweipol Soll-Verhalten R2 RErs = 100 kΩ R1 2 UQ = 5 V U0 = 2 V Dioden Schaltzeichen und Anschlussbelegung: UD ID A UD ID A K K Durchlassrichtung Sperrichtung Spannungsabfall in Durchlassrichtung Strom in Durchlassrichtung Anode Kathode Realisierungen: • pn-Übergang: Gleichricht-, Schalt-, Leucht-, Fotodiode, ... UD A ID p n K p n Halbleitergebiet mit beweglichen Löchern Halbleitergebiet mit beweglichen Elektronen • Metall-Halbleiter-Übergang (Schottky-Dioden): schnelle Gleichricht- und Schaltdioden. • Bestimmte Typen von Röhren (veraltete Technik). 10 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) Messen des Anschlussverhaltens Spannungsmessung Stromvorgabe UD V typischer Verlauf Toleranzbereich 1V 0,5 V ID UD 0 0,2 0,4 ID in A • Bei einem nennenswerten Strom in Durchlassrichtung fällt über der Diode in grober Näherung eine geringe konstante Spannung UF ab. • Bei einem nennenswerten negativen Strom fällt über einer Diode eine etwa konstante betragsmäÿig viel gröÿere negative Spannung UBR ab. Modellierung durch 3 lineare Kennlinienäste Kennlinie Toleranzbereich ID IDmax = UF (1) Durchlassbereich Pmax UD (1) −UBR (3) Ersatzschaltung UF Arbeitsbereich (2) Sperrbereich UBR UD (3) Durchbruchbereich (2) Kennlinienast Bereich Durchlassbereich 0 < ID ≤ PUmax F Durchbruchbereich − PUmax < I < 0 D BR Sperrbereich −UBR < UD < UF UI-Beziehung UD = UF UD = −UBR ID = 0 Die Parameter einiger Dioden 1N4148 (Standarddiode) BAT46 (Schottky-Diode) TLHR44... (Leuchtdiode rot) TLHG44... (Leuchtdiode grün) BZX83 C4V5 (Z-Diode) Pmax UF UBR 500 mW ≈ 0,7 V ≥ 100 V 150 mW ≈ 0,45 V ≥ 100 V 100 mW ≈ 1,6 V ≥ 6V 100 mW ≈ 2,4 V ≥ 6V 500 mW 4,4 bis 5,0 V UF Flussspannung; UBR Durchbruchspannung im Sperrbereich; Pmax maximal zulässige Verlustleistung. 11 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) 2.1 LED-Anzeige für Logikwerte Aufgabe Am Ausgang eines digitalen Schaltkreises, z.B. eines Mikrorechners, ist eine rote Leuchtdiode so anzuschlieÿen, dass sie bei der Ausgabe einer 0 gut sichtbar leuchtet und bei der Ausgabe einer 1 aus ist. Schaltung UV = 5 V UD DIS ID R UR Ersatzschaltung ”Leuchtdiode ein” UV UD = UF R x UR Ux=0 Ersatzschaltung ”Leuchtdiode aus” UV UD < UF R UR Ux=1 DIS – digitaler integrierter Schaltkreis Ersatzschaltungen und Modelrechnungen Arbeitsbereich Leuchtdiode ein • LED-Modell: Konstantspannungsquelle UV UD = UF R UR Ux=0 UF ≈ 1,6 . . . 1,8 V • Modell DIS-Ausgang: Spannungsquelle Ux=0 ≈ 0 . . . 0,3 V • Abschätzung von R: R= UV − UF − Ux=0 5 V − 1,6 . . . 2,1 V = 290 . . . 340 Ω ≈ ID 10 mA Arbeitsbereich Leuchtdiode aus UV UD < UF • Voraussetzung: Ux=1 > UV − UF = 5 V − 1,6 . . . 1,8 V Ux=1 > 3,4 V R UR Ux=1 Toleranzbereich des LED-Stroms UVmin − UFmax − Ux0max UVmax − UFmin − Ux0min < ID < Rmax Rmin • Nächster Widerstandswert zu 290 . . . 340 Ω aus der E24-Reihe: 300 Ω • 5% Widerstandstoleranz: 285 . . . 315 Ω • Bereich der Versorgungsspannung: UV = 4,9 . . . 5,1 V 12 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) • minimaler Strom: 4,9 V−1,8 V−0,3 V 315 Ω • maximaler Strom: 5,1 V−1,6 V−0 V 285 Ω ≈ 8,95 mA ≈ 12,3 mA • 20% Abweichung der Helligkeit der LED akzeptabel? • Ist Ux=1 des DIS ausreichend groÿ? • Alle Ströme, Spannungen und Verlustleistungen zulässig? ⇒ Auch der Entwurf kleiner Schaltungen erfordert erheblichen Arbeitsaufwand. 2.2 Gleichrichter Einfacher Gleichrichter Schaltung Ue R Ersatzschaltung Ue > UF UF I>0 Ua Übertragungsfunktion: Ue Ua = R Ua = Ue − UF Ersatzschaltung Ue ≤ UF I=0 Ue R Ua = 0 Ue − UF für Ue ≥ UF 0 für UF > Ue > −UBR Ist- und Wunschverhalten Ua Ue t t einfacher Gleichrichter Wunschverhalten (Brückengleichrichter) Der einfache Gleichrichter schneidet von einer Wechselspannung die untere Halbwelle ab. Wünschenswert ist eine Betragsbildung. Brückengleichrichter 13 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) −2 · UF ≤ Ue ≤ 2 · UF D1 Schaltung D1 D2 D2 Ue R D3 Ue Ua D4 D4 Ua = 0 Ue > 2 · UF UF D1 Ue < −2 · UF D1 D2 Ue D2 R D3 Ue Ua UF R D3 D4 Ua UF D4 UF Ua = Ue − 2 · UF 2.3 Ua R D3 Ua = −Ue − 2 · UF Diode als Spannungsquelle Subtraktion der Flussspannung Schaltung UF Ia ID > 0 Ua = Ue − UF (Sollverhalten) R Ue Soll-Ersatzschaltung ID > 0 Ue Ia Ua R M UV UV Maximale Versorgungsspannung, bis zu der das Modell gilt: UV < Ue − UF + R · Ia Addition der Flussspannung Soll-Ersatzschaltung Schaltung ID > 0 Ua = Ue + UF (Sollverhalten) R Ue UF Ia Ue ID > 0 Ia Ua R M UV UV Minimale Versorgungsspannung, bis zu der das Modell gilt: UV > Ue + UF + R · Ia Konstantes Potential gleich der Flussspannung Schaltung R UV Soll-Ersatzschaltung R Ia Ua = UD UV Ia Ua = UF 14 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) Minimale Versorgungsspannung, bis zu der das Modell gilt: UV > Ua + R · Ia Konstantes Potential gleich der Durchbruchsspannung Schaltung R Soll-Ersatzschaltung R Ia Ua = −UD UV UV Ia Ua = UBR Z-Diode Minimale Versorgungsspannung, bis zu der das Modell gilt: UV > Ua + R · Ia 2.4 Logikfunktionen Zuordnung zwischen Logik- und Signalwerten ϕ(xi ) groß 1 unzulässig X klein 0 • In der Regel und auch in dieser Vorlesung ist die Zuordnung: 1⇒groÿ und 0⇒klein. • Die umgekehrte Zuordnung ist auch zulässig. • Signalwerte zwischen 0 und 1 sind unzulässig oder unbestimmt (X). UND und ODER UND x1 x2 & x1 ∧ x2 ODER x1 x2 ≥1 x1 ∨ x2 x2 x1 0 0 1 1 0 1 0 1 x1 ∨ x2 0 1 1 1 • UND: Der minimale Eingabewert setzt sich durch. • ODER: Der maximale Eingabewert setzt sich durch. x1 ∧ x2 0 0 0 1 15 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) Dioden-ODER D1 x1 x1 D2 x2 Ik y Uy R y∗ Uy ∗ UV x2 UF ϕ1 D1 ϕ 2 < ϕ1 D2 Ik UV y max(ϕ1 , ϕ2 ) − UF y∗ max(UV , ϕ1 − UF , ϕ2 − UF ) R Ne Uy = max (ϕi ) − UF i=1 Ne Anzahl der Eingänge.∗ Ersatz der Stromquelle durch eine Spannungsquelle und einen Widerstand. Hier gilt zusätzlich: Uy∗ = max (Uy , UV ) Dioden-UND D1 x1 x1 D2 x2 Ik y Uy R y∗ Uy ∗ UV x2 UF ϕ1 D1 ϕ 2 > ϕ1 D2 y Ik min(ϕ1 , ϕ2 ) + UF UV y∗ R min(UV , ϕ1 + UF , ϕ2 + UF ) Ne Uy = min (ϕ (xi ) + UF ) i=1 Ne Anzahl der Eingänge.∗ Ersatz der Stromquelle durch eine Spannungsquelle und einen Widerstand. Hier gilt zusätzlich: Uy∗ = min (Uy , UV ) Verkettung von UND- und ODER x1 x2 D1 hier oder hier muss Strom fließen damit Ia > 0 ist D2 R1 x3 x4 D3 D5 D6 Ia Ausgabe D4 R2 UQ Damit einer der grünen D7 Ströme fließt, darf entweder durch D1 und D2 oder D3 und D4 kein Strom fließen Ia ist nur groÿ, wenn entweder die Potentiale von x1 und x2 gröÿer als UF sind oder wenn die Potentiale von x3 und x4 gröÿer als UF sind. Sonst ist Ia = 0. Logische Funktion: y = (x1 ∧ x2 ) ∨ (x3 ∧ x4 ) 16 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) Elektrische Kontrolle für Ia = 0 x1 x2 ϕ1 < UF D1 ϕ2 > UF D2 UF ϕz1 < 2 · UF Ik x3 x4 ϕ3 < UF D3 ϕ4 > UF D4 D5 UF ϕz2 < 2 · UF Ik D6 D7 Ia = 0 ϕz1 = ϕ1 + UF < 2 · UF ⇒ D5 sperrt ϕz2 = ϕ3 + UF < 2 · UF ⇒ D6 sperrt Damit bekommt auch D7 keinen Strom: Ia = 0 Elektrische Kontrolle für x1 ∧ x2 = 1 x1 x2 ϕ1 > UF D1 ϕ2 > UF D2 UF Ik x3 x4 ϕ3 < UF D3 ϕ4 > UF D4 D5 UF Ik D6 D7 Ia = Ik UF Die Dioden D1 und D2 sperren, so das der obere Quellenstrom Ik als Ia durch D7 ieÿt. 2.5 Aufgaben Brückengleichrichter mit einer Diode im Durchbruchbereich Wie ist die Ersatzschaltung für den Brückengleichrichter, wenn die Eingangsspannung so groÿ ist, dass D2 in den Durchbruchbereich übergeht? D1 D2 Ue D3 R D4 • Wie ist die Ersatzschaltung? • Was für Ströme und Leistungsumsätze treten auf? Ua 17 Prof. G. Kemnitz, TU Clausthal: Elektronik I (E1H2.pdf) Bestimmung von Zweipolkennlinien • Welche Strom-Spannungs-Beziehungen haben die drei Zweipole? D1 R1 D3 D2 I U a) R3 b) UF = 0,7 V UBR = 10 V R1 = R2 = 100 Ω R3 = R4 = 200 Ω c) −100 mA< I < 100 mA R4 I R2 I U D5 D4 U Stromteiler mit Dioden Wie groÿ ist Ua in Abhängigkeit von Ie ? Ie D1 D2 R Ua Logikschaltung • Wie groÿ ist Ua in Abhängigkeit von den drei Eingangsspannungen? • Welche logische Funktion lässt sich mit dieser Schaltung nachbilden? Ue1 Ue2 Ue3 D1 D2 D3 Ua