Phosphor Phosphor ist nach Calcium mengenmäßig das häufigste Mineral im menschlichen Organismus und ist Bestandteil von Membranen, Skelett, Zähnen und organischen Verbindungen. Die Bezeichnung Phosphor leitet sich vom Lateinischen „phosphorus“ ab und bedeutet „Lichtträger“. Elementarer Phosphor kommt in vier Modifikationen vor: dem weißen bzw. gelben (giftigen) Phosphor, dem roten, dem schwarzen und dem violetten Phosphor. Im Dunklen leuchtet weißer Phosphor, wodurch der Begriff „Phosphoreszenz“ entstand. Brennender weißer Phosphor ist schwer zu löschen und führt auf der Haut des Menschen zu schwersten Verbrennungen (Phosphorbrandbomben). In der Industrie wird roter Phosphor für Streichhölzer und Feuerwerkskörper verwendet und weißer Phosphor wird zur Erzeugung von Phosphaten für Waschmittel und Düngemittel eingesetzt. Wo kommt Phosphor in der Nahrung vor? Phosphat findet man in Nahrungsmitteln wie Schmelzkäse, Parmesan, Emmentaler, Milch, Fleischwurst, Fisch, Getreide, Nüsse, Hülsenfrüchte und Kürbis. Viele Erfrischungsgetränke (Limonaden, Coca-Cola) enthalten Phosphorsäure als Säuerungsmittel. Zusätzlich erhöht wird der Phosphorgehalt von Lebensmitteln durch den Einsatz von Phosphorsäure und Phosphaten als Lebensmittelzusatzstoffe, wie Antioxidationsmittel, Backtriebmittel, Emulgatoren, Konservierungsstoffe, Säureregulatoren, Schmelzsalze, Trennmittel, modifizierte Stärken . Verluste bei der Zubereitung, wie z.B. mit dem Kochwasser können auf Grund des hohen Phosphatangebotes in den Lebensmitteln vernachlässigt werden. Welche Bedeutung hat Phosphor? Im menschlichen Organismus kommt Phosphor als Phosphat vor und ist für den gesamten Stoffwechsel mit verantwortlich. • Es dient als Baustoff für Knochen und Zähne • Es wird im Energiestoffwechsel benötigt • Es ist Bestandteil der Nukleinsäuren und damit wichtig für die Erbsubstanz • Es ist ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen Wie viel Phosphor brauchen wir täglich? Die tägliche Phosphatzufuhr wird über unsere übliche Ernährung mehr als ausreichend abgedeckt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt bei Erwachsenen eine Aufnahme von 700mg pro Tag. Schwangere sollten 800mg und Stillende 900mg pro Tag zu sich nehmen. Bei Jugendlichem im Wachstum geht man von einem Tagesbedarf von etwa 1250mg aus. Welche Symptome können bei Phosphormangel auftreten? • Skelettverformungen • Wachstumsstörungen • Depression • Rachitis • Anämie • Verwirrtheit • Muskelschwäche • Müdigkeit Was können die Ursachen für einen Phosphormangel sein? • Alkoholismus • künstliche Ernährung • Arzneimittel (gegen Sodbrennen) • Erkrankungen der Nebenschilddrüse • Darmerkrankungen • schwere Verbrennungen • erhöhter Bedarf (Bodybuilder, Heranwachsende, Leistungssportler) Welche Symptome können bei Phosphor-Überdosierung auftreten? Bei exzessiver Phosphataufnahme durch Limonaden, Coca-Cola und Wurstwaren, und bei gleichzeitig zu geringer Ca-Zufuhr kann es zu einer Verringerung der Knochendichte kommen, die zu Osteoporose führen kann. Neuere Forschungen ergaben, dass Jugendliche, die regelmäßig phosphatreiche Softdrinks bzw. Cola tranken ein dreifach erhöhtes Knochenbruchrisiko hatten, als die Kontrollgruppe. Häufig gehe der Konsum dieser Softdrinks zulasten kalziumreicher Milchgetränke, wodurch das Calcium/Phosphor-Gleichgewicht gestört wird. Welche Erscheinungen treten bei einer Phosphor-Vergiftung auf? Phosphor als Element (speziell der weiße Phosphor) ist giftig. Bei oraler Aufnahme kommt es zu Schmerzen in der Magengegend, Aufstoßen und Erbrechen, wobei das Erbrochene einen charakteristischen knoblauchartigen Geruch hat und bei Kontakt mit Luftsauerstoff leuchtet. Es treten in der Folge Durchfall und ein Schockzustand auf. Wenn eine Vergiftung mit weißem Phosphor überlebt wird, treten häufig Leberschäden auf, die auch tödlich sein können. Die Behandlung besteht in einer Magenspülung mit einer Kaliumpermanganat- oder Kupfersulfatlösung. Ferner müssen die Schmerzen und der Schock behandelt werden.