Material Werkstattgottesdienst

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Werkstattgottesdienst Konfirmanden entwickeln, gestalten und verantworten aktiv ihren Gottesdienst. KonfirmandInnen und Gottesdienst ‐ ein Thema nicht erst seit der neuen bundesweit angelegten Konfirmandenstudie. In vielen Publikationen aus den vergangenen 30 Jahren findet man den Standardsatz: „Konfirmandinnen und Konfirmanden im Gottesdienst – das ist ein Thema, mit dem sich für alle davon Betroffenen manch leidvolle Erfahrungen verbinden: KonfirmandInnen empfinden die zur Pflicht gemachte Teilnahme am sonntäglichen Gemeindegottesdienst fast immer als lästig, … erleben sie doch den Gottesdienst zumeist als ein fremdartiges Geschehen … Die gottesdienstliche Gemeinde ihrerseits erlebt die Teilnahme der KonfirmandInnen am Gottesdienst … eher schon als störend.“ (aus: U. Fischer, Konfirmanden gestalten Gottesdienst, Stuttgart 1991) Die bundesweite Konfistudie verschärft nun noch einmal die „Problemkonstellation“ KonfirmandInnen und Gottesdienst. Zum einen beschreiben die Jugendlichen in der Studie die Gottesdienste mit zunehmender Kenntnis als langweilig; als eine Veranstaltung die mit ihnen und ihren Fragen nichts zu tun hat. Zum anderen ergibt sich ein deutlich anderes Bild, wenn die KonfirmandInnen selbst am Gottesdienst beteiligt werden. Aus dieser Sicht kann man mindestens zwei Schlüsse ziehen. 1. Beteiligt die KonfirmandInnen an den Gottesdiensten. In diesem Zusammenhang soll nun auch noch erwähnt werden, dass die „harten“ Kontrollen der Teilnahme unbedingt aufzugeben sind. Wenn wir wirklich Gottesdienst feiern, dann kann nicht eine Gruppe zur Teilnahme per Kontrolle verpflichtet werden. 2. Versucht andere Wege zu gehen im Blick auf Gottesdienste mit und für KonfirmandInnen. Nebenbei: Das gilt nicht nur für diese Zielgruppe, sondern auch für andere, aber das ist hier nicht das Thema. Einer der wichtigen Hinweise aus der Studie ist die Aussage der Jugendlichen, dass die Gottesdienste nichts mit ihnen zu tun haben, dass sie keine Antworten auf ihre Fragen geben. (Die Bewertung langweilig ist auch genannt, aber das würden andere BesucherInnen der Gottesdienste sicher auch sagen ☺) Es gibt einige Definitionen oder vielleicht besser Kriterien darüber was denn einen Gottesdienst zu einem Gottesdienst macht. Einverständnis herrscht in folgenden Punkten: Der Gottesdienst soll eine Feier, ein Fest sein, ein Fest der Begegnung zwischen Gott und Mensch, ein Fest der Freude, dass Gott sich uns Menschen in Liebe zugewandt hat und dass Gott jeden Menschen im Blick hat; der Gottesdienst soll „spirituell – geistliche Nahrung geben“, „spirituell – geistliche Praxis“ sein; bei allem aber soll die „Welt“ nicht außen vor bleiben. Gottesdienst und Welt sollen etwas miteinander zu tun haben. Wenn letztes gelten soll, dann muss im Blick auf die KonfirmandInnen der Welt der Jugendlichen Raum gegeben werden, ihre Fragen und Probleme müssen vorkommen, ihrer Sicht der Feier muss Rechnung getragen werden. Dazu bietet nun die Methode/Form des Werkstattgottesdienstes eine gute Möglichkeit. 3. Der „Werkstattgottesdienst“ bietet größtmögliche Beteiligung, Partizipation und Identifikation für eine bestimmte Zielgruppe. Im Blick auf Werkstatt‐Gottesdienste sind folgende Punkte wichtig. a) Werkst.Gd. braucht: Zeit, Ort und Raum. b) Werkst.Gd. braucht das unmittelbare Aufeinanderfolgen von Entstehen und Geschehen. c) Werkst.Gd. braucht eine „Gruppe“, die sich kennt. d) Vgl. a) Zeit zum Vorbereiten für die einzelnen Teile des Gd. e) Werkst.Gd. lebt von der Identifikation mit dem Geschehen, es geht nicht um das Konsumieren einer Veranstaltung oder Feier. f) Werkst. Gd. erfordert ein Loslassen von festen Vorgaben z.B. durch die PfarrerInnen. Nur so können die Erfahrungen von Überraschung und Improvisation raumgreifen. Oder anders gesagt dem Heiligen Geist und seinem nicht planbaren Wirken Raum gegeben werden. 4. Mit der Gruppe ausprobieren, Schritt für Schritt zu einem „Werkstattgottesdienst“: … Der Werkstattgottesdienst (Die Methode in 7 Phasen) Folgende Phasen sind notwendig, wenn man mit großen Gruppen innerhalb von zwei bis drei Stunden einen gemeinsamen Gottesdienst vorbereiten will: Phase 1 Begeisterung ‐ wecken (Idee Werkstattgottesdienst) Phase 2 Elemente – bestimmen (Welche Elemente sollen im Gottesdienst vorkommen? Gruppendiskussion mit der ganzen Gruppe ‐ Ergebnisse auf Kärtchen festhalten) Phase 3 Thema, Ort – festlegen (drinnen oder draußen), Inhalte, Gestalt: Gruppendiskussion Wenn „Thema“ genannt wird, „gilt es sich zu einigen“ genauso bei Festlegung des Ortes/Raumes Phase 4 Gruppenfindung nach Interessen (Raumgestaltung, Moderation/Regie, Lieder/Musik , Gebete, Verkündigung, Segen, Theater, etc.) Phase 5 Gruppenarbeit Jede Gruppe setzt sich zu Beginn der Vorbereitungsphase mit dem Bibeltext oder dem Thema des Gottesdienstes auseinander. Dann widmet sie sich ihrem Themenbereich z.B: Raumgestaltung: Verantwortlich ist die Gruppe für die Gestaltung des Raumes, in dem der Gottesdienst gefeiert wird. z.B.: Altargestaltung, Blumen, Kerzen, Stühle, Bänke, Kissen, Bilder Lieder und Musik: Diese Gruppe ist verantwortlich für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes. z.B. Lieder auswählen, Liederzettel vorbereiten, für die musikalische Begleitung sorgen Gebete: Diese Gruppe bereitet die Gebete des Gottesdienstes vor und liest sie auch. z.B.: Fürbitten Gebet, Vater unser, Segen Verkündigung: Diese Gruppe ist verantwortlich für die Präsentation des Bibeltextes oder Themas. z.B.: eine Vortragsform ausdenken, ein Anspiel vortragen, Improvisationstheater, eine Aktion machen Moderator/die Moderatorin: Diese kleine Gruppe geht während der Vorbereitung von einer Gruppe zur anderen und koordiniert die Beiträge (z.B. zwischen Gebetsgruppe und der Liedergruppe. Im Gottesdienst führt sie durchs Programm Phase 6 Fundus (Genügend Materialien dabei haben) Phase 7 Durchführung (gemeinsam Gottesdienst feiern) Zusammenstellung von Robert Mehr
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