Notenstein Gespräch, Februar 2013 Professor Laurence J. Kotlikoff, USA – Schulden ohne Ende? An den Finanzmärkten ist nichts von einer Überschuldung der USA zu sehen. Sollte sich dies ändern, droht ein «Roter Abgrund». Notenstein: «US-Fiskalklippe» und «US-Schuldenobergrenze» – diese Begriffe bewegten zu Jahresbeginn Presse und Finanzmärkte. Dabei wiederholt sich ein bereits bekanntes Muster: Eine unvermittelt auftretende Krise im Staatshaushalt der USA erregt die Gemüter rund um den Globus. In letzter Minute gelingt es Republikanern und Demokraten, sich medienwirksam zu einigen und das Problem (vermeintlich) zu lösen. Die Märkte atmen auf – aber nur bis zur nächsten Krise. Herr Kotlikoff, sind Sie ebenfalls der Meinung, dass es sich bei diesem Theater lediglich um die Bekämpfung von Symptomen eines gravierenden, viel tiefer liegenden Schuldenproblems handelt? Die USA sind pleite. Sie sind es nicht erst in 30 oder 15 oder 5 Jahren. Sie sind es heute schon. Laurence J. Kotlikoff: Die USA sind pleite. Sie sind es nicht erst in 30 oder 15 oder 5 Jahren. Sie sind es heute schon. Hinzu kommt, dass sich das Land finanziell in einem schlechteren Zustand befindet als jedes andere Industrieland – inklusive Griechenlands. Wer die Schuldensituation nur anhand konventioneller Messgrössen – etwa der Verschuldung in Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) – analysiert, verkennt diese. Es ist den Regierungen und dem Kongress bis weit zurück in die Zeit von Präsident Eisenhower immer wieder gelungen, die wahren finanziellen Verpflichtungen unseres Landes durch eine geschickte Wahl von Begriffen aus dem Staatshaushalt der USA auszublenden. Wir haben es hier mit einem System der Selbstbedienung zu tun, das wie folgt funktioniert: Der amerikanische Staat nimmt den jungen Leuten einen Teil ihres Geldes und nennt es «Steuern». Er verspricht ihnen gleichzeitig, diese Steuern später in Form von Transferzahlungen zurückzuzahlen. Die «Steuern» könnten ebenso gut als Darlehen und die Transferzahlungen als Rückzahlung des Kapitals plus aufgelaufene Zinsen bezeichnet werden – allenfalls plus eine kleinere künftige Transferzahlung. Meine Beschreibung würde die impliziten zukünftigen Verbindlichkeiten explizit machen. Deshalb hat sich der amerikanische Staat immer gehütet, diese Begriffe zu verwenden. So haben sich die amerikanische Öffentlichkeit und die globalen Finanzmärkte über Jahrzehnte nahezu ausschliesslich auf die offiziellen Schuldenzahlen konzentriert. Die USA konnten enorme Schulden anhäufen, die nirgends erscheinen. Berechnungen auf der Basis der jüngsten langfristigen Fiskalprognose des Congressional Budget Office (CBO) zeigen, dass zwischen den erwarteten Staatsausgaben, einschliesslich Schuldendienst, und den geschätzten künftigen Steuereinnahmen der USA ein Loch von USD 222 Billionen klafft. Die Langzeitprognosen des CBO schätzen für die kommenden 75 Jahre konkret die öffentlichen Ausgaben und Einnahmen für jedes Jahr. Die vom CBO genutzte Methodik erlaubt nun eine simple Fortführung der Prognosen auch für die Zeit danach. Daraus ergibt sich die genannte Fiskallücke von USD 222 Billionen 1 Notenstein Gespräch, Februar 2013 als Gegenwartswert aller künftigen, über einen unendlichen Zeithorizont anfallenden und zu einem angenommenen realen Zinssatz von drei Prozent diskontierten Nettoausgaben des Staates. Traum – die Hoffnung, dass es unseren Kindern dereinst besser geht als uns selbst – zu zerstören. Offizielle Schuldenzahlen sagen nur die halbe Wahrheit Explizite öffentliche Verschuldung Das Discounted-Cashflow-Modell als Basis für die Berechnung der Fiskallücke Einnahmen / Ausgaben in USD 15% 200% 12% 150% 9% 100% 6% 50% 3% 0% negativer Gegenwartswert (Fiskallücke) 0% Finnland Deutschland Belgien Griechenland USA UK Italien Japan öffentliche Verschuldung heute Fiskallücke * 250% t+1 Staatseinnahmen Nettoausgaben t+2 … ∞ Staatsausgaben Fiskallücke * Dauerhafte Steuererhöhungen /Ausgabenkürzungen (in Prozent des BIP), um die Fiskallücke zu schliessen Quellen: «The Clash of Generations», CIA Factbook, eigene Darstellung Quelle: eigene Darstellung Wählt man für die Fiskallücke einen unendlichen Zeithorizont und nicht einen Zeitraum von, sagen wir, 75 Jahren, vermeidet man das Problem mit den Begriffen. Da Ausgaben und Einnahmen eines Landes so bezeichnet werden können, dass damit jeder gewünschte Zeitpfad von öffentlichen Cashflows produziert werden kann, widerspiegeln Fiskallücken mit zeitlicher Begrenzung nicht die tatsächliche Politik der Regierung, sondern deren Konventionen in Bezug auf die zu benutzenden Begriffe. Gemäss Wirtschaftstheorie muss die Fiskallücke mit einem unendlichen Zeithorizont berechnet werden, um die langfristige Zahlungsfähigkeit eines Staates zu ermitteln. Diese Methode hat den bedeutenden Vorteil, dass sie keinen Begriffskonventionen unterliegt. In den USA ist die Fiskallücke von USD 222 Billionen zwanzigmal so hoch wie die offiziell angegebene Staatsverschuldung. Soll diese Lücke geschlossen werden, und das ist für nachhaltige öffentliche Finanzen absolut unerlässlich, dann müssen die Steuern ab sofort dauerhaft um zwölf Prozent des BIP erhöht oder die Ausgaben entsprechend gesenkt werden! Für Griechenland liegt der vergleichbare Wert bei rund zehn Prozent des BIP, für Grossbritannien bei etwa acht Prozent und für Deutschland und Italien bei fünf Prozent. Wenn wir diese Anpassungen jetzt nicht vornehmen, kommen immer mehr ältere Generationen ungeschoren davon und den Jungen von heute und morgen werden noch grössere Opfer abverlangt. Generationenpolitik ist leider ein Nullsummenspiel. Das Ponzi-Spiel, das die amerikanischen Regierungen seit dem Zweiten Weltkrieg betrieben hat und bis zur Perfektion beherrscht, ist nun auf bestem Wege, den amerikanischen Notenstein: Wir können wohl nicht davon ausgehen, dass die Politik die in einer solchen Situation erforderlichen Reformen durchführen wird. Politiker denken in aller Regel kurzfristig, denn sie fokussieren sich primär auf die nächsten Wahlen. Entsprechend beträgt ihr Zeithorizont meist nicht mehr als vier bis fünf Jahre. Politik ist naturgemäss darauf ausgerichtet, dem Wähler von heute zu gefallen und nicht kommenden Generationen. Vorschläge wie Steuererhöhungen oder Ausgabenkürzungen um zwölf Prozent des BIP zur Schliessung der Fiskallücke würden politische Karrieren ruinieren. Daher sind wir sehr skeptisch, dass das politische System – in den USA und anderswo – das Problem der impliziten künftigen Verbindlichkeiten in nächster Zeit angehen wird. Die Finanzmärkte geben keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass die USA am finanziellen Abgrund stehen. Aber abgesehen davon finden wir es bemerkenswert, dass die USA trotz des Ausmasses der von Ihnen beschriebenen Probleme keine akuten Anzeichen einer finanziellen Notlage zeigen. Betrachten wir die Finanzmärkte, so sehen wir keine Anhaltspunkte dafür, dass die USA vor dem finanziellen Abgrund stehen. Die logische Reaktion besorgter Anleger wäre doch, bei den Zinsen einen Risikoaufschlag zu verlangen oder sich vollständig aus den USA zurückzuziehen. Doch die Zinsen für US-Staatsobligationen und US-Geldmarktpapiere befinden sich auf einem Rekordtief, was die Kosten für den Schuldendienst der USA im historischen 2 Notenstein Gespräch, Februar 2013 Vergleich äusserst tief hält. Selbst bei einem Anstieg der Zinsen würde die Zinslast des Staates nicht sofort zunehmen. Natürlich halten die zahlreichen Interventionen der amerikanischen Notenbank (Fed) zur quantitativen Lockerung der Geldpolitik die Zinsen in den USA künstlich tief. Doch das Schaffen von neuer Liquidität hat bisher weder Inflationsraten noch Inflationserwartungen in die Höhe getrieben. Auch hier gibt es also keinerlei Anzeichen dafür, dass sich ein Sturm zusammenbraut. Da der US-Dollar ausserdem als Reservewährung für die Welt fungiert, können die USA nach wie vor problemlos Schulden in ihrer eigenen Währung aufnehmen. Wir würden erwarten, dass in Panik geratene Investoren den Dollar meiden und in andere Währungen oder reale Vermögenswerte flüchten – doch dies scheint nicht der Fall zu sein. Trotz massiver Ausweitung der Geldmenge noch keine Inflationsängste Zentralbanken-Geldmenge (M 0) in Milliarden USD Rendite der 10-jährigen Treasury Inflation Protected Securities (TIPS) 3’000 5% 2’500 4% 2’000 3% 1’500 2% 1’000 1% 500 0% 0 2000 –1% 2005 Zentralbanken-Geldmenge (M 0) 2010 10-jährige TIPS Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung Mit anderen Worten: Es besteht eine Diskrepanz zwischen dem enormen Haushaltsproblem, das Sie beschreiben, und den offensichtlich nicht beunruhigten Finanzmärkten, wie wir sie beobachten. Früher oder später dürfte sich das Problem der Fiskallücke jedoch in den Finanzmärkten niederschlagen. Wenn die Politiker das Schuldenproblem nicht freiwillig angehen, wird sie der Druck des Marktes unweigerlich dazu zwingen, Massnahmen zu ergreifen. Laurence J. Kotlikoff: Es ist richtig, dass die Politiker wiedergewählt werden wollen und entsprechend daran interessiert sind, ihre Wähler glücklich zu machen. In Schweden, Kanada, Neuseeland, Australien, Norwegen, Holland, Chile und einer Handvoll anderer Länder hat die Sorge um die Zukunft nachfolgender Generationen zu einer systematischen Anwendung der Fiskallückenanalyse oder ähnlicher Instrumente geführt. Und die Fiskallücken sind in diesen Ländern äusserst klein, wenn nicht sogar null. Norwegen hat beispielsweise einen Generationenfonds gegründet, um sicherzustellen, dass die Ölressourcen der Nordsee nicht nur den heutigen, sondern auch den zukünftigen Generationen zugute kommen. Das zeigt, dass sich ältere Generationen und Politiker unter gewissen Umständen durchaus um das Wohlergehen künftiger Generationen kümmern. Wenn wir aus der Finanzgeschichte eines lernen können: Wall Street hat die Zeichen immer wieder falsch gedeutet. Die Antwort auf die Frage, warum die Insolvenz der USA an den Finanzmärkten nicht in den Preisen von langfristigen US-Staatsobligationen enthalten ist, lautet: Wall Street hat immer bis zu dem Moment recht, in dem sie eben nicht mehr recht hat. Wenn wir eines aus der Finanzgeschichte lernen können, dann ist es, dass Wall Street die Zeichen immer wieder falsch deutet. Die Finanzgemeinde verpasste den BörsenCrash von 1929, die Dotcom-Blase, die Subprime-Krise von 2008, die Long-Term-Capital-Management- und die Asienkrise – und diese Liste könnte problemlos weitergeführt werden. Wenn Sie an der Wall Street tätig sind und dabei wie all Ihre Konkurrenten Geld verlieren, bedeutet das noch nicht automatisch das Ende Ihrer Karriere. Wenn Sie dagegen alleine Geld verlieren, dann schon. Der Markt hat nicht die Geduld, um abzuwarten, ob Ihre heutigen Verluste in der Zukunft durch Gewinne wettgemacht werden. Es ist nur wichtig, was andere für wichtig halten. Um den Zustand des amerikanischen Staatshaushalts zu beurteilen, sollte man sich nicht auf die Schuldenbewertung durch Wall Street verlassen, denn diese kann sich buchstäblich von einer Sekunde zur anderen ändern. Vielleicht wacht Wall Street auf, wenn sie realisiert, dass die Fed die Geldmenge in nur fünf Jahren mehr als verdreifacht hat. Die Grafik zeigt, dass die Geldmenge im Jahr 2007 bei USD 800 Milliarden lag. Heute beträgt sie über USD 2.8 Billionen. Dies legt die Basis für eine Verdreifachung des Preisniveaus und mehr. Wir haben diesen Film schon einmal gesehen. Grosse Mächte, die ihre Schulden nicht begleichen können, erleiden Schiffbruch und werden zu hoffnungslosen Fällen. Spanien, einst die grösste Weltmacht, hat im 16. Jahrhundert und in der Zeit danach wiederholt Staatsbankrotte erlitten und sich nie mehr davon erholt. Es konnte seinen Ruhm auch nicht durch das Schaffen von Geld retten, das es in der Neuen Welt auftrieb. Vor 100 Jahren war Argentinien eines der am weitesten entwickelten Länder der Welt. Heute ist es ein Entwicklungsland, weil es konstant über seine Verhältnisse lebte. 3 Notenstein Gespräch, Februar 2013 Niemand weiss, wie lange es dauert, bis die Akteure an der Wall Street aufblicken, ein Alarmzeichen wahrnehmen und ihre US-Obligationen und Dollars abzustossen beginnen. Niemand kann sagen, wie lange es dauern wird, bis die Akteure an der Wall Street aufblicken, ein Alarmzeichen wahrnehmen – vielleicht sogar in Form dieses Gesprächs – und beginnen, ihre US-Obligationen und Dollars abzustossen. Sollte dies geschehen und sollten die Zinsen in die Höhe schnellen, wird die Fed die Druckpresse anwerfen und Obligationen kaufen, um die Zinsen tief zu halten. Die Folge wären noch höhere Zinsen, da allen klar würde, dass die Fed nicht USD 222 Billionen zur Erhaltung der Zahlungsfähigkeit der USA drucken kann, ohne eine Hyperinflation zu provozieren. Aufgrund von Ängsten vor genau dieser Entwicklung würden Dollars zu heissen Kartoffeln, die es möglichst schnell loszuwerden gälte. Schneller umlaufendes Geld ist nichts anderes als mehr Geld. Die Zunahme der Geldumlaufgeschwindigkeit würde zwangsläufig zu einem noch schnelleren Anstieg der Preise führen und die USA – das Land mit der Reservewährung schlechthin – würden letztlich als das gesehen, was sie sind: ein finanziell und aus intergenerationeller Sicht moralisch bankrotter Staat, der denselben Weg beschreiten wird wie ein anderes grosses Weltreich – Griechenland. Es könnte für die USA einen Weg geben, die Schulden durch Wachstum und/oder Inflation langsam, aber sicher abzubauen. Das ist aber nicht das einzige Szenario. Es gibt andere Wege, aus dem Problem der Überschuldung herauszukommen. Künftige implizite Verbindlichkeiten, das heisst die Leistungen an kommende Generationen (im Gegensatz zu künftigen Steuereinnahmen), dürften weder von künftigem Wachstum abhängig noch gänzlich inflationsindexiert sein. Es könnte für die USA einen Weg geben, die Schulden durch Wachstum und/oder Inflation, langsam aber sicher abzubauen. Dieses Szenario, wir nennen es «Stetige Bewältigung», kombiniert diese beiden Möglichkeiten.Verstehen Sie uns nicht falsch, wir wünschen uns keine Inflation, da sie der Politik erlaubt, die Bürger über die Hintertür zu enteignen. Die Menschen können den demokratischen Prozess auch nicht nutzen, um sich gegen diese Art von Besteuerung zu wehren. Unter der Voraussetzung, dass die Inflation unter Kontrolle gehalten werden kann, ist sie aber ein Mittel, um die Fiskallücke auf mittlere Sicht zu verkleinern. Das andere Mittel ist Wirtschaftswachstum. Und genau hier kommt der Aussenwert des Dollars ins Spiel. Ein schwächerer Dollar würde USamerikanische Exportgüter im Ausland billiger machen und entsprechend den US-Exportsektor ankurbeln. Steht dem Dollar eine weitere Abwertung bevor? Notenstein: Wir führen dieses Gespräch, weil wir weiterdenken und nicht einfach nur mit dem Strom mitschwimmen möchten. Wir analysieren das makroökonomische Umfeld und ziehen unsere eigenen Schlüsse. Doch weil es nahezu unmöglich ist, die künftigen Markttrends exakt vorherzusagen, berücksichtigen wir verschiedene Szenarien. Das Szenario, das Sie beschreiben, geht von Staatsbankrott oder Hyperinflation, höheren Zinsen und der Abwertung des Dollars aus und endet im Niedergang des mächtigen US-Imperiums. Bei Notenstein nennen wir dieses Szenario «Roter Abgrund». Es betrifft nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern die ganze westliche Welt. Die Geschichte ist voll von Beispielen, in denen zu hohe Staatsschulden zu einer Katastrophe geführt haben und der Staat als letzten Ausweg das Eigentum seiner Bürger konfisziert hat. Typischerweise untergraben eskalierende Krisen das Vertrauen in den Wert des Geldes und führen zu einem Sturm auf die Banken, während soziale Spannungen, blutige Unruhen und politischer Radikalismus zunehmen. Aussenwert des US-Dollars * 140 130 120 110 100 90 80 2000 2004 2008 2012 *Aussenwert des US-Dollars: Der handelsgewichtete effektive WechselkursIndex wird berechnet als gewichteter Durchschnitt der Wechselkurse zwischen Heim- und ausländischen Währungen, wobei das Gewicht jedes Landes seinem Anteil am Handel entspricht. Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung Das Problem ist, dass rund um den Globus wohl eine Politik der Währungsabwertung eingesetzt hat. Es scheint, als hätten Japan, Grossbritannien, die Eurozone und die weiteren wichtigen Währungsregionen mit einem Abwertungswettlauf begonnen. In der Presse wird bereits von einem Währungskrieg gesprochen. Wäre dies der Fall, droht uns wirklich das Sze- 4 Notenstein Gespräch, Februar 2013 nario eines «Roten Abgrunds», denn zur Schwächung der eigenen Währung müssten die Länder noch mehr Geld drucken, was wiederum den Weg für eine Hyperinflation ebnen könnte. Können Sie sich eine optimistischere, weniger schmerzhafte Lösung für das US-Schuldenproblem ähnlich unserem Szenario der «Stetigen Bewältigung» vorstellen? Alle Anleger, einschliesslich unserer Kunden, müssen wissen, ob dies ein realistisches Szenario ist. In gewissen Zeiten sind radikale Schritte die einzig sinnvolle Massnahme – und in einer solchen Zeit befinden wir uns heute. Laurence J. Kotlikoff: Am ehesten lässt sich die Fiskalpolitik der Industriestaaten seit dem Krieg mit einem langsam wachsenden Krebsgeschwür vergleichen. Die Chirurgen schauen nach und entscheiden sich für eine Operation, aber sie entfernen nicht den ganzen Tumor. Das würde unmittelbare starke Schmerzen verursachen, die der Patient nicht wünscht. Und dieser bezahlt schliesslich die Rechnung. So schneiden sie nur einen Teil heraus und sagen dem Patienten, er solle in ein paar Jahren wieder zur Kontrolle kommen. Der Patient kommt zurück. Der Tumor ist natürlich grösser geworden und das Ganze beginnt von vorne. Dieses Muster wiederholt sich, bis der Patient stirbt. Wenn die Industrieländer das Problem der Fiskallücken zu wenig konsequent und zu spät angehen, werden sie genauso daran zugrunde gehen wie der Krebspatient an den Folgen wiederholter und zu wenig radikaler chirurgischer Eingriffe. Ihr Szenario der «Stetigen Bewältigung» ist in Wirklichkeit ein Rezept, das die Katastrophe herbeiführt. In gewissen Zeiten sind radikale Schritte die einzig sinnvolle Massnahme und in einer solchen Zeit befinden wir uns heute. Es ist nicht einfach vorherzusagen, wann der Patient – in unserem Fall die USA und andere in fiskalische Schieflage geratene Länder – stirbt. Er wird mit Schmerzmitteln vollgepumpt, so dass wir seine Klagen kaum hören. Zudem kann die Ausbreitung des Krebsgeschwürs nicht abgeschätzt werden (zumal die Finanzmärkte unberechenbar sind). Nach jeder «Heilung» durch die Chirurgen fühlt sich der Patient grossartig und lacht jene aus, die seinen Tod vorhersagen. Doch dieses Lachen wird ihm irgendwann vergehen. Das von Ihnen beschriebene Vorgehen, bei dem man die Schulden weginflationiert und darauf hofft, dass Inflation und eine expandierende Wirtschaft das reale Ausgabenwachstum in Grenzen halten, ist zumindest für die USA keine wirkliche Option. In den USA sind die öffentlichen Ausgabenverpflichtungen entweder explizit oder implizit inflations- und wachstumsindexiert. Ein kürzlich gemachter Vorschlag, die Formel für die Inflationsindexierung der Sozialhilfeleistungen zu ändern, wurde zurückgewiesen, weil er die Leistungen für die Rentner ganz langsam senken würde. Notenstein: Wir haben zwei wichtige Dinge gelernt: Erstens, der Grund für den grossen Unterschied zwischen den offiziellen Schuldenzahlen und der Fiskallücke liegt darin, dass die Defizit- und Schuldenzahlen durch eine sorgfältige Begriffswahl verfälscht werden. Sie sagen, dass die Finanzmärkte und die Regierungen ökonomisch bedeutungslose Messgrössen verwenden, um die fiskalpolitische Nachhaltigkeit zu beurteilen. Zweitens, die USA können dem Problem nicht einfach entwachsen oder es weginflationieren. Um zu den Wurzeln des Problems vorzudringen, muss man von der sinnlosen Defizit-Berechnung zur sinnvollen FiskallückenBerechnung mit infinitem Zeithorizont wechseln. Wie würden Sie, Herr Kotlikoff, abgesehen vom Vorschlag einer ökonomisch korrekten Buchführung, die Haushalts- und Wirtschaftsprobleme der Vereinigten Staaten lösen? Laurence J. Kotlikoff: Ich würde sofort die «Purple Plans» (so nenne ich die Vorschläge) lancieren. Purple (englisch für Violett) ist eine Kombination aus den Farben Rot und Blau und die Pläne sollen die roten Republikaner ebenso ansprechen wie die blauen Demokraten. Die Vorschläge sind einfache, effiziente und gerechte Reformen für das Gesundheitssystem, die Sozialversicherungen sowie das Steuer- und das Bankensystem. Sie würden die Fiskallücke schliessen und die USWirtschaft ankurbeln. Die Reformen sind aber nicht nur auf die USA ausgerichtet, sondern könnten in jedem Industrieland angewendet werden. Der Purple Health Plan (Gesundheitsreform) begrenzt die jährlichen Staatsausgaben für das Gesundheitssystem auf die gegenwärtig bestehenden zehn Prozent des BIP. Jeder Bürger erhält jährlich einen Gutschein, der die Prämien einer Einheitsgrundversicherung vollumfänglich deckt. Die Höhe des Gutscheins ist auf die persönlichen Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet, das heisst gesundheitlich angeschlagene Personen erhalten umfangreichere Gutscheine. Damit wird das Rosinenpicken der Versicherungen eingedämmt, denn die höchsten Risiken verfügen über die grössten Gutscheine und die Versicherungsgesellschaften können die Deckung nicht ablehnen. Der Purple Health Plan ist genau das, was die Ökonomie vorschreibt. Aber er ist eine Radikalkur. Er beseitigt die immens teuren Gesundheitssysteme der USA. Der Purple Tax Plan (Steuerreform) schafft die Einkommensund Unternehmenssteuer sowie die Immobilien- und Schenkungssteuer ab und ersetzt sie durch progressive Steuern auf Konsum, Gehälter und Erbschaft, wobei der Höchststeuersatz für all diese Steuern bei 15 Prozent liegt. Dieser Plan gene- 5 Notenstein Gespräch, Februar 2013 riert mehr Einnahmen, ist progressiv und macht die jährliche Steuererklärung überflüssig. Der Purple Social Security Plan (Sozialversicherungsreform) friert das aktuelle Vorsorgesystem ein, zahlt aber mit der Zeit zurück, was das alte System schuldet. Mit dem neuen System zahlen die Arbeitnehmer ihre Beiträge auf ein persönliches Konto ein. Der Staat zahlt den gleichen Betrag ebenfalls ein. Alle einbezahlten Kontoguthaben werden in einen globalen Aktien-, Obligationen- und Immobilienindex investiert. Der amerikanische Staat garantiert eine kumulierte reale Rendite von null und schützt die Arbeitnehmer somit vor Abwärtsbewegungen an den Finanzmärkten. Der Purple Financial Plan (Reform des Finanzsystems), auch bekannt unter dem Namen Limited Purpose Banking, löst zwei grosse Probleme des Bankwesens – Fremdfinanzierung und Intransparenz. Er verlangt von allen Finanzinstituten, das heisst allen Gesellschaften mit beschränkter Haftung, ausschliesslich als Anlagefondsgesellschaften zu agieren. Die von diesen Gesellschaften vertriebenen Anlagefonds müssen zu 100 Prozent mit Eigenkapital hinterlegt sein. Das bedeutet, dass sie kein Fremdkapital aufnehmen dürfen. Und da die Fondsgesellschaften nicht fremdfinanziert sind, können sie nicht pleitegehen und das Finanzsystem entsprechend nicht zu Fall bringen. Der Umstieg zum Limited Purpose Banking kann sehr schnell vollzogen werden. Man muss lediglich alle Aktiven einer Bank zu Marktpreisen bewerten und alle Passiven, einschliesslich Sichteinlagen, in Kapital umwandeln und an Fondsgesellschaften transferieren, welche gleichzeitig die Vermögenswerte der Bank kaufen würden. Diese Pläne sind innerhalb der Generationen und zwischen den Generationen absolut fair. Sie sind progressiv, da sie von den Reichen überproportional höhere Beiträge verlangen. Überdies bringen sie eine deutlich gerechtere Verteilung des materiellen Wohlstands, als dies heute in den USA der Fall ist. Sie schaffen neue, effiziente Institutionen, welche die Menschen einerseits zum Sparen und Versichern zwingen und ihnen anderseits den dringend benötigten Sozialversicherungsschutz geben, der auch als soziale Solidarität bekannt ist. Und sie würden den US-Haushalt wieder ins Lot bringen. Die Purple Plans sind nicht gratis, verteilen und reduzieren aber die Lasten der Reformen dank einer funktionierenden und ökonomischen Gestaltung der Institutionen. Der gegenwärtige Zustand könnte andauern – man denke nur an Japan während der letzten 20 Jahre. Notenstein: Hoffen wir also, dass die Politiker den Mut zu radikalen Massnahmen haben. Nun aber zurück zu unserer Arbeit: Als Vermögensverwalter ist es unsere Aufgabe, das Problem der Fiskallücke aus Sicht der Anleger zu betrachten. Die Finanzmärkte scheinen sich um die stetig steigenden zukünftigen Verbindlichkeiten in unserem Sozialversicherungssystem nicht allzu grosse Sorgen zu machen, wenngleich sie sich der Gefahr zunehmend bewusst werden. Die Einschätzung könnte sich zwar von einer Sekunde zur anderen ändern, doch der gegenwärtige Zustand könnte auch noch eine gewisse Zeit andauern – man denke nur an Japan während der letzten 20 Jahre. Wenn die Politiker beginnen würden, das Problem anzupacken, was wir allerdings als eher unwahrscheinlich erachten, hätte dies ebenfalls Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Wie sollte man Ihrer Meinung nach angesichts der heutigen Herausforderungen investieren? Laurence J. Kotlikoff: Ich wünschte, ich hätte eine Kristallkugel. Doch das hat niemand. Kurse von Aktien und anderen Wertpapieren können ja auch gemäss ökonomischer Theorie nicht vorhergesagt werden. Diese besagt, dass die Finanzmärkte alle verfügbaren Informationen in den Kursen der Titel verarbeiten. Somit sollten nur unvorhersehbare, neue Informationen den Kurs eines Wertpapiers verändern. Solche Informationen sorgen dafür, dass die Kurse einmal abgesehen von den Erwartungen für die Gewinne von Zufällen getrieben werden und sich entsprechend entwickeln (sogenannter Random Walk). Ein weiterer Grund für die zufällige Kursentwicklung ist, dass Volkswirtschaften verschiedene Wege einschlagen können – wir Ökonomen nennen dieses Phänomen multiple Gleichgewichte. Diese Gleichgewichte entstehen, weil das menschliche Verhalten vom Verhalten anderer Menschen abhängig ist. Wenn beispielsweise Arbeitgeber denken, dass andere Arbeitgeber einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen, bekommen sie Angst, Kunden zu verlieren, und entlassen ebenfalls Angestellte. Präsident Roosevelt hat genau dieses Problem angesprochen, als er 1933 sagte: «Das einzige, das wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst.» Die Grosse Depression wurde durch den Börsencrash von 1929 ausgelöst, der Ausdruck einer kollektiven Massenpanik war. Multiple Gleichgewichte werden auch Sunspot-Gleichgewichte genannt. So hat etwa das Auftreten von Sonnenflecken bekanntlich keinen Einfluss auf die Wirtschaft. Wenn aber alle glauben, dass ein Sonnenfleck ein Zeichen für schlechte Zeiten ist, dann werden sich schlechte Zeiten einstellen. Wenn wir keine Theorie für die Vorstellung der Menschen über die wirtschaftliche Stimmung ihrer Mitmenschen haben, gibt es nichts, was die Verteilung der Preisschwankungen von Anlagewerten festlegt. Das macht Preismodelle für Optionen und andere Anlagewerte – ganz zu schweigen von der charttechnischen Analyse und anderen Instrumenten zur Vorhersage der Preise 6 Notenstein Gespräch, Februar 2013 von Anlagewerten – äusserst riskant, denn alle hängen von einer stabilen Verteilung der Renditen ab. Wetten Sie gegen den Dollar und mittelund langfristige US-Staatsobligationen genauso wie gegen auf US-Dollar lautende festverzinsliche Wertpapiere. Wenn hingegen jemand über Insiderwissen verfügt, kann er Geld verdienen. Mir scheint, die Grösse der Fiskallücken und die Tatsache, dass konventionelle Messgrössen der Fiskalpolitik, insbesondere die Verschuldung und das Defizit, ökonomisch nicht korrekt definiert sind, stellen Insiderinformationen dar. Wenn das allgemein bekannt wäre, hätten Sie mich wohl nicht angefragt, um mit Ihnen dieses Gespräch zu führen. Ihre Leser können also das Insiderwissen verwenden, das ich über die Haushaltspolitik der USA preisgegeben habe, um gegen den US-Dollar, mittel- und langfristige USStaatsobligationen und gegen auf US-Dollar lautende festverzinsliche Wertpapiere zu wetten. Die Fiskallücken von Japan, Grossbritannien, Frankreich, Deutschland und China sind ebenfalls gross, aber immer noch kleiner oder sogar wesentlich kleiner als diejenige der USA. Australien, Neuseeland, Kanada, Chile, Schweden und Norwegen scheinen kleine Fiskallücken zu haben. Ich würde deren langfristige Obligationen kaufen. Eine weitere, öffentlich zugängliche Insiderinformation ist die Geldmenge, die von den wichtigsten Zentralbanken produziert wird. Ich nenne sie öffentlich zugängliche Insiderinformation, weil ihr die gesamte Finanzgemeinde keine Aufmerksamkeit zu schenken scheint. Die Zentralbanken behaupten, dass sie in der Lage seien, das gesamte Geld zurückzukaufen, falls die Inflationsraten zu steigen drohen, und damit Preisanstiege im Keim zu ersticken. Angesichts der politischen und fiskalpolitischen Situation der Länder ist dies absolut unwahrscheinlich. Meine Empfehlung für ein gewinnbringendes Investment lautet: Meide langfristige nominale Obligationen von Ländern mit einer grossen Geldmenge oder einer grossen Fiskallücke. In Bezug auf die Aktien sagt mir mein Bauchgefühl, dass die Welt eine gute Phase erlebt und der Optimismus vorerst gestiegen ist. Ich glaube deshalb, dass Aktien noch ein bis zwei Jahre eine gute Wahl bleiben. Meiden Sie langfristige nominale Obligationen von Ländern mit einer grossen Geldmenge oder einer grossen Fiskallücke. Notenstein: Professor Kotlikoff, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Fazit Notenstein Die USA sind gemessen an der Fiskallücke stärker verschuldet als Griechenland. Die offiziellen Zahlen sagen demnach nur die halbe Wahrheit. Wie die USA und andere stark verschuldete Länder das Problem lösen können, ist ungewiss. Klar ist dagegen, dass es keinen einfachen Weg aus der Krise gibt. Das hat für Anleger weitreichende Konsequenzen. Fassen wir die Ergebnisse dieses Gesprächs zusammen: • Gemäss Berechnungen auf der Basis von Prognosen des Congressional Budget Office klafft zwischen sämtlichen geschätzten künftigen Ausgaben und den geschätzten künftigen Einnahmen der USA ein Loch von USD 222 Billionen. Diese Zahl ist zwanzigmal so hoch wie die offizielle Verschuldung. • Es wären radikale Reformen notwendig, um das Problem zu lösen. Es ist jedoch nicht damit zu rechnen, dass die Politik die erforderlichen Massnahmen ergreift, insbesondere, weil es kaum Druck von Seiten der Finanzmärkte gibt. Diese zeigen nicht an, dass man vor dem finanziellen Abgrund steht. • Die Wahrnehmung an den Finanzmärkten könnte allerdings von einer Sekunde zur anderen umschlagen. In diesem Fall droht ein «Roter Abgrund». Dieses Szenario ist gekennzeichnet von Staatsbankrott und/oder Hyperinflation, höheren Zinsen und der Abwertung des US-Dollars. Die Folge wäre der Niedergang des mächtigen US-Imperiums. • Neben dem «Roten Abgrund» wird das optimistischere Szenario einer «Stetigen Bewältigung» diskutiert, in dem Wachstum und moderate Inflation zum langsamen Abbau der Schulden führen. Gemäss Laurence J. Kotlikoff führt der Versuch einer «Stetigen Bewältigung» direkt in die Katastrophe. Aus seiner Sicht können nur radikale Reformen die USA vor dem Schicksal Argentiniens bewahren. Die «Purple Plans» sollen das Steuer-, Gesundheits- und Sozialversicherungssystem neu und effizient organisieren und zu mehr Solidarität zwischen Arm und Reich sowie vor allem auch zwischen Jung und Alt führen. • Angesichts der Situation erscheint es ratsam, mittel- und langfristige US-Nominalwerte zu meiden. Das gilt auch allgemein für Engagements in Ländern, die grosse Fiskallücken aufweisen und in denen massiv Liquidität geschaf- 7 fen wird. Schliesslich sollten Positionen im US-Dollar sorgfältig überwacht werden. Währungen von Ländern mit einer kleinen Fiskallücke erscheinen dagegen attraktiv. Gesprächspartner Laurence J. Kotlikoff ist Professor für Wirtschaft an der Boston University und Präsident von Economic Security Planning, Inc., einem Unternehmen, das Finanzplanungssoftware anbietet. Er erlangte 1973 seinen B.A. in Economics der University of Pennsylvania und 1977 seinen Ph.D. in Economics der Harvard University. In seinen Schriften und seiner Forschung befasst er sich mit Themen wie Finanzreform, private Finanzen, Steuersystem, Sozialversicherung, Gesundheitssystem, Defizit, Generationenbilanzen, Renten, Sparen und Versicherung. Professor Kotlikoff ist aktiver Kolumnist mit Beiträgen und Blogs in der Financial Times, bei Bloomberg, Forbes, im Economist u.a. Er ist Autor und Mitautor von 16 Büchern und Hunderten von Fachzeitschriftartikeln. Sein jüngstes Buch trägt den Titel «The Clash of Generations» (in Zusammenarbeit mit Scott Burns, MIT Press). Notenstein denkt in Szenarien. Dieses Gespräch bestätigt uns, dass Anleger das Szenario eines «Roten Abgrunds» auch weiterhin im Hinterkopf haben sollten, wenn sie ihr Portfolio strukturieren. Notenstein-Gesprächspartner Das Notenstein Gespräch wurde geführt von Dr. Michael Zurkinden, Anlageberatung & Vermögensverwaltung, in Zusammenarbeit mit Dr. Ivan Adamovich, Leiter Privatkunden International und Mitglied der Geschäftsleitung, Dr. Patrick Cettier, Anlageberatung & Vermögensverwaltung, Oliver Hackel, Leiter Makro Research, und Lotti Gerber, Kommunikation. Das Notenstein Gespräch Das Notenstein Gespräch soll zum Nachdenken über die wesentlichen ökonomischen und gesellschaftlichen Trends anregen und mögliche Konsequenzen für den Anleger erörtern. Alle zwei Monate führen die Experten von Notenstein einen Dialog mit einer Persönlichkeit aus Wirtschaft oder Wissenschaft. Dabei möchten wir unsere Gesprächspartner mit unseren Erkenntnissen und Thesen herausfordern und dadurch Wissen generieren, das sich letztlich auch in der Praxis umsetzen lässt. Wir sind offen für kontroverse Meinungen, die den Gedankenaustausch lebendig machen. Das Notenstein Gespräch wird über mehrere Tage als schriftlicher Dialog geführt. Diese Art von Austausch ermöglicht ein unaufgeregtes, fundiertes Hinterfragen von Argumenten – und das in einer Zeit, die oft von einer atemlosen Informationsflut geprägt ist. Impressum Ausgabe Notenstein Gespräch Nr. 5, Februar 2013 Herausgeber Notenstein Privatbank AG, Bohl 17, Postfach, CH-9004 St.Gallen, [email protected], www.notenstein.ch Leserservice Das Notenstein Gespräch können Sie auf unserer Website als Podcast hören. Rückmeldungen und Bestellungen für alle Publikationen nehmen wir unter www.notenstein.ch/kontakt oder per Post entgegen. Die Notenstein Privatbank publiziert neben dem Notenstein Gespräch den täglichen Marktkommentar Notenstein Brunch und fünfmal jährlich die Hintergrundinformation Fokus Asien. ISSN 2235-8161 S T. G A L L E N BASEL LU G A N O BERN LU Z E R N CHIASSO CHUR SCHAFFHAUSEN GENF LAUSANNE WINTERTHUR LO C A R N O ZÜRICH