Ärztebefragung zum Thema Demenzerkrankungen Studie 2090/01 2001 Methode: • Telefonische Ärztebefragung – Repräsentativbefragung von 200 praktischen Ärzten • Feldarbeit: 11. Mai bis 6. Juni 2001 Quelle: INTEGRAL, tel. Interviews mit praktischen Ärzten Mai 2001, n=201 2 Krankheiten bei den über 70jährigen Welche der folgenden Krankheiten – glauben Sie - ist diejenige mit der höchsten Dunkelziffer d.h. welche wird am ehesten nicht erkannt und bleibt daher unbehandelt? Basis: Alle Befragten 36 Depression 69 1. Nennung Demenzerkrankungen 69 24 Bluthochdruck Parkinson Diabetes Gesamtnennungen 21 43 10 43 9 37 in % Quelle: INTEGRAL, tel. Interviews mit praktischen Ärzten Mai 2001, n=201 Frage 1 3 Gründe für Dunkelziffer bei Demenzerkrankungen Warum glauben sie, ist die Dunkelziffer hinsichtlich Demenzerkrankungen so hoch? Basis: Vermuten hohe Dunkelziffer bei Demenzerkrankungen, n=139 (=69% der Stichprobe) Gestützte Abfrage Man verdrängt dieses Thema und spricht aus Angst nicht darüber 41 Es handelt sich um ein gesellschaftliches Tabuthema 40 Es gibt keine geeigneten Instrumente zur Erkennung von Demenzerkrankungen 34 Mangelnde Sensibilisierung der Öffentlichkeit – man interessiert sich nicht dafür 29 Z.B. (in abs. Zahlen): wird nicht als solche erkannt (Verwechslung mit normalem Gedächtnisverlust im Alter) (5); schwierig zu erkennen, Diagnose ist schwierig (4); Andere Ursachen 15 in % Quelle: INTEGRAL, tel. Interviews mit praktischen Ärzten Mai 2001, n=201 schleichender Beginn, zu späte Erkennung (4); Arzt kennt Patienten zu wenig (3) Frage 2 4 Besonderer Aufklärungsbedarf Hinsichtlich welcher dieser Erkrankungen besteht besonderer Aufklärungsbedarf? Basis: Alle Befragten 60 Demenzerkrankungen Depression 51 37 Bluthochdruck Diabetes Parkinson 32 31 in % Quelle: INTEGRAL, tel. Interviews mit praktischen Ärzten Mai 2001, n=201 Frage 3 5 Informationsstand Demenzerkrankungen Wie würden Sie Ihren persönlichen Informationsstand hinsichtlich Demenzerkrankungen einstufen? Basis: Alle Befragten Eher gut 66% Sehr gut 13% Eher nicht gut 19% Überhaupt nicht gut 1% Quelle: INTEGRAL, tel. Interviews mit praktischen Ärzten Mai 2001, n=201 Frage 5 6 Vorgehen bei Demenz-Verdacht Wie gehen Sie vor, wenn bei einem Patienten der Verdacht auf eine mögliche Demenzerkrankung vorliegt? Basis: Alle Befragten Ich überweise den Patienten sofort an einen Neurologen bzw. Psychiater 54 Ich führe einen Test mit Hilfe eines Diagnoseinstruments durch und überweise an einen Facharzt, falls der Test meinen Verdacht bestätigt 38 Ich befrage Angehörige der Betroffenen und entscheide dann über die weitere Vorgangsweise Ich verschreibe ein mir geeignet erscheinendes Medikament 31 22 in % Quelle: INTEGRAL, tel. Interviews mit praktischen Ärzten Mai 2001, n=201 Frage 10 7 Sinnhaftigkeit von Tests Halten Sie die Durchführung eines Tests (wie Uhrentest, Minimental Test) beim praktischen Arzt zur Erkennung von Demenzerkrankungen für ***? Basis: Alle Befragten Eher schon sinnvoll 35% Sehr sinnvoll 39% K.A. 3% Eher nicht sinnvoll 18% Überhaupt nicht sinnvoll 4% Quelle: INTEGRAL, tel. Interviews mit praktischen Ärzten Mai 2001, n=201 Frage 11 8 Erfahrungsaustauch mit Fachärzten Tauschen Sie regelmäßig Erfahrungen mit Neurologen/ Psychiatern aus, zu denen Sie Ihre Patienten überweisen? Basis: Alle Befragten Ja 56% Nein 42% K.A. 2% Quelle: INTEGRAL, tel. Interviews mit praktischen Ärzten Mai 2001, n=201 Frage 18 9 Verbesserungsmöglichkeiten der Zusammenarbeit Wie könnte aus Ihrer Sicht die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Neurologen / Psychiatern verbessert bzw. effizienter gestaltet werden? Basis: Alle Befragten Gemeinsame Seminare/ Austauschveranstaltungen 32 Raschere Terminvergabe für überwiesene Patienten 30 Informationsveranstaltungen mit Neurologen/Psychiater 20 Durch eine AlzheimerSpezialisten-Datenbank 12 Institutionalisierter Austausch/Jour-Fixe Terminvereinbarug durch Servicestelle 8 7 28 K.A. in % Quelle: INTEGRAL, tel. Interviews mit praktischen Ärzten Mai 2001, n=201 Frage 23 10 Zusammenfassend: • Über 2/3 der Ärzte nennen Demenzerkrankung neben Depression als Krankheit mit der höchsten Dunkelziffer • 60% orten hohen Aufklärungsbedarf bei Demenzerkrankungen • Nur 13% betrachten sich selbst als sehr gut informiert • 74% bejahen die Sinnhaftigkeit von Demenzfrüherkennungstests in der eigenen Praxis • 42% pflegen keinen regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit Neurologen und Psychiatern • Ein Drittel wünscht sich eine Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Fachärzten Quelle: INTEGRAL, tel. Interviews mit praktischen Ärzten Mai 2001, n=201 11 Danke für die Aufmerksamkeit www.integral.co.at Manfred Tautscher Tel. 01-799-19-94 Email: [email protected]