Presse-Nachricht vom 28.2.2012 50. Internationale

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Presse-Nachricht vom 28.2.2012
50. Internationale Universitätswochen für Theoretische Physik
"Prospects of Particle Physics":
Einstein behält schließlich doch recht: Nobelpreisträger Prof. C. Rubbia
zu Neutrino-Experimenten im Gran-Sasso Untergrundlaboratorium
Vor ca. einem halben Jahr erregten Nachrichten vom ICARUS-Experiment am Gran-Sasso
Laboratorium über Neutrinos mit Überlichtgeschwindigkeit großes Aufsehen, stellte eine
derartige Beobachtung doch Einsteins Relativitätstheorie in Frage, wonach sich keinerlei
Teilchen schneller als Licht (Photonen) fortbewegen könnten. Die Relativitätstheorie ist eine
der wichtigsten Säulen nicht nur im Standardmodell der Teilchenphysik, sondern auch für
allerlei Anwendungen, z.B. GPS, relevant; sie ist auch die Grundlage für die Kosmologie.
Ein weiteres Experiment mit Neutrinos am Gran-Sasso-Laboratorium, mit dem Acronym
ICARUS, dessen Leiter der Nobelpreisträger Rubbia ist, testete danach die Neutrinos,
welche vom CERN nach Italien gesandt wurden, mit einer anderen experimentellen
Anordnung. Dabei wurde keine Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit festgestellt. Vor ein
paar Tagen wurden nun mögliche Fehler am OPERA-Experiment berichtet. Einsteins
Relativitätstheorie ist, zumindest vorläufig, nicht weiter in Frage gestellt!
Prof. Rubbia ist derzeit einer der Hauptvortragenden auf den 50. Internationalen
Universitätswochen für Theoretische Physik in Schladming, die von der Universität Graz
abgehalten werden. Er referierte Details zu den beiden Experimenten ICARUS und OPERA
und stellte unsere gesicherten Kenntnisse zu Neutrino-Eigenschaften klar. In weiteren
Vorlesungen wird er sich zu laufenden und in Zukunft geplanten Experimenten zur
Erforschung bereits bekannter und noch unbekannter Elementarteilchen äußern.
Die diesjährige Schladming-Winterschule steht unter dem Generalthema "Prospects of
Particle Phyiscs". Erstmals sind gleich zwei Nobelpreisträger unter den Vortragenden,
nämlich, Prof. Gerard 't Hooft von der Universität Utrecht (Nobelpreis für Physik 1999) sowie
Carlo Rubbia vom Europäischen Forschungszentrum CERN in Genf (Nobelpreis 1984). Über
die Problemkreise der Neutrinophysik und der Quantengravitation hinaus tragen sie
zusammen mit 6 weiteren renommierten Physikern/innen u.a. über Dunkle Materie und die
neuesten Ergebnisse vom Large Hadron Collider (LHC) am CERN vor.
Detailinformationen zum Programm finden sich auf dem Internet-Server der Winterschule:
http://physik.uni-graz.at/schladming2012
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Im Bild:
Prof. C. Rubbia erklärt die OPERA und ICARUS Neutrino-Experimente am Gran-Sasso
Untergrundlaboratorium in Italien bei einer seiner Vorlesungen auf den 50. Internationalen
Universitätswochen in Schladming
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Im Bild:
Neutrino-Strahl, welcher vom CERN zum Gran-Sasso-Untergrundlaboratorium gesandt und
dort von den ICARUS- und OPERA-Experimenten vermessen wird.
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