capex-report 2014

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GE Capital
CAPEX-REPORT 2014
Investitionsabsichten und Geschäftsstimmung auf Basis
einer Umfrage unter mehr als 2.250 Entscheidungsträgern
im Mittelstand in sieben europäischen Märkten
1. Quartal 2014
GE imagination at work
Inhalt
Vorwort3
Die Ergebnisse im Überblick 4
Ergebnis-Highlights nach Ländern
5
Geschäftsstimmung6
Investitionsabsichten7
Investitionsgründe9
Verpasste Chancen10
Geplante Neueinstellungen
11
Finanzierungsmöglichkeiten
12
Methodik13
Vorwort
Die aktuellen Nachrichten rund um die wirtschaftliche
Situation der Eurozone klingen vielversprechender als
noch vor einem Jahr. Die europäischen Krisenländer
senden positive Signale und die deutsche Wirtschaft
zieht immer mehr an, zumindest im Mittelstand, der als
Innovationstreiber und Jobmotor stets eine Vorreiterrolle
hat. Die Ergebnisse unseres CAPEX-Reports 2014 sind in
der Tat zum Großteil erfreulich. Vor allem, dass bei unseren
Nachbarn – insbesondere in Frankreich und Polen – der
Wirtschaftsmotor so eindrucksvoll anspringt, macht
Freude und Hoffnung. Gerade hier in Deutschland, wo wir
die Finanzkrise zwar recht robust überstanden haben,
jedoch ein großer Teil des Auslandsgeschäfts mit den
schwächelnden Nachbarn wegfiel.
Unsere jährliche Umfrage unter mehr als 2.250
mittelständischen Führungskräften in sieben EU-Ländern
ist mittlerweile ein etablierter Stimmungsindikator. Der
CAPEX-Report ist sehr nahe dran an der Gefühlslage
des Mittelstands in Europa, das zeigt auch die hohe
Bereitschaft der Unternehmen, sich an dieser Studie zu
beteiligen. In Deutschland, Frankreich, Großbritannien,
Italien, Polen, Tschechien und Ungarn wollen die kleinen
und mittleren Unternehmen (KMU) in den nächsten
zwölf Monaten insgesamt rund 2,4 Millionen neue
Jobs schaffen – das ist beeindruckend! Gleichzeitig
sollen 410 Milliarden Euro in neue und bessere
Produktionsanlagen investiert werden – das macht
die Mittelständler wettbewerbsfähiger gegenüber
Großkonzernen und globalen Mitbewerbern. Dass
Deutschland bei der Investitionsbereitschaft keine
Steigerungen verzeichnet, ist dabei sicher erstaunlich.
Haben wir die Nachbarn als Konjunkturlokomotive
mitgezogen, und nun geht uns selbst die Luft aus?
Ganz so ist es nicht, der deutsche Mittelstand stagniert
auf hohem Niveau.
Noch ist die Wirtschaft in Europa insgesamt nicht über
den Berg. Betrachtet man die Ergebnisse detailliert,
sieht man, dass es zum Beispiel in Italien einen großen
Investitionsstau gibt, der dem Land voraussichtlich noch
länger zu schaffen machen wird. Oder dass es in Ungarn
zwar wieder mehr Zuversicht gibt, aber auf weiter eher
niedrigem Niveau. Und schließlich haben die Mittelständler
in allen Ländern weiterhin eine Herausforderung:
Der Zugang zu Finanzierung ist oft verbaut oder mit
ungünstigen Konditionen versehen. Kein Wunder,
dass die Finanzierung von Investitionen bevorzugt
über das Eigenkapital erfolgt. Doch immerhin sehen
die Unternehmen laut Report immer öfter die Vorteile
alternativer Finanzierungsmöglichkeiten, etwa über
Leasing. Diese Trendwende ist auch nötig, denn die Zahlen
für „entgangene Geschäftschancen“ sind auch in diesem
Jahr wieder alarmierend: Was könnten die innovativen
Mittelständler alles an Neugeschäft verwirklichen,
wenn sie ausreichend Kapital für Investitionen hätten.
Diese Herausforderung darf nicht zum Normalzustand
werden. Was den Mittelständlern heute verloren geht,
holen sie später kaum noch nach. Der Umsatz fehlt der
Gesamtwirtschaft und letztlich dem Arbeitsmarkt. Es ist
Zeit zu handeln.
Joachim Secker
CEO, GE Capital Deutschland
3
Die Ergebnisse im Überblick
Die europäischen KMU (kleine und
mittlere Unternehmen) planen in den
kommenden 12 Monaten mit einem
Investitionsvolumen von insgesamt
€ 410 Mrd. (2013: € 418 Mrd.).
Die Geschäftsaussichten in allen
untersuchten Märkten (Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen,
Tschechien und Ungarn) haben sich erholt,
mit Ausnahme Deutschlands, das auf
hohem Niveau verharrt.
Investitionen in
Maschinenanlagen
(€ 184 Mrd.) sind erneut
der größte Posten,
wobei die Ausgaben
für IT (€ 81 Mrd.) und
Büroausstattung
(€ 26 Mrd.) im
kommenden Jahr
deutlich steigen werden.
Die Steigerung der
Produktivität ist der
Hauptgrund für
Investitionen bei den
KMU in Westeuropa
(49 % im Vergleich zu
47 % bei den mittelund osteuropäischen
Unternehmen in Polen,
Tschechien und Ungarn)
Der veranschlagte
Umsatzausfall wegen
veralteter Anlagen wird
2014 insgesamt € 63
Mrd. betragen, wobei
ein Großteil (€ 59 Mrd.)
die Unternehmen in
Westeuropa trifft.
In den untersuchten
Märkten sollen in den
kommenden 12 Monaten
2,4 Mio. neue Stellen
geschaffen werden.
Die KMU bevorzugen
zum Großteil (75 %) eine
klassische Bank als
Finanzierungspartner,
62 % (Mehrfachnennungen)
ziehen eine Finanzierung
über den Hersteller in
Betracht, 56 % einen
Leasinganbieter.
Eigenkapital ist für die
Unternehmen die bevorzugte
Finanzierungsart (37 %),
danach folgen Leasinglösungen
(17 %) und Bankkredite (15 %).
Für die Neueinstellungen
in Westeuropa ist vor
allem die wirtschaftliche
Gesamterholung (37 %)
verantwortlich, während
in Mittel- und Osteuropa
steigende Nachfrage und
Neugeschäft (42 %) die
meisten Arbeitsplätze
schaffen.
Rund 20 % der Unternehmen
in Westeuropa können nach
eigenen Angaben ohne
staatliche Restriktionen so
investieren, wie sie möchten
(in Mittel- und Osteuropa
nur 12,5 %).
4
Ergebnis-Highlights nach
Ländern
DEUTSCHLAND
GROSSBRITANNIEN
Netto-Vertrauenswert:
54% (vs. 33% in 2013)
Geplante Gesamtinvestitionen:
€ 71 Mrd.; Anstieg um 12%
Durchschnittliche Ausgaben pro KMU:
€ 70 Tsd.
Geplante neue Stellen:
661.000
Netto-Vertrauenswert: 45% (gleich zu 2013)
Geplante Gesamtinvestitionen: € 136 Mrd.; gesunken um 18%
Durchschnittliche Ausgaben pro KMU: € 115 Tsd.
Geplante neue Stellen: 890.000
POLEN
Netto-Vertrauenswert: 45% (vs. 24% in 2013)
Geplante Gesamtinvestitionen: € 31 Mrd.; Anstieg um 33%
Durchschnittliche Ausgaben pro KMU: € 119 Tsd.
Geplante neue Stellen: 232.000
TSCHECHISCHE REPUBLIK
Netto-Vertrauenswert:
37% (vs. 21% in 2013)
Geplante Gesamtinvestitionen:
€ 13 Mrd.; gesunken um 16%
Durchschnittliche Ausgaben pro KMU:
€ 60 Tsd.
Geplante neue Stellen:
137.000
UNGARN
Netto-Vertrauenswert:
10% (vs. -24% in 2013)
Geplante Gesamtinvestitionen:
€ 10 Mrd.; Anstieg um 50%
Durchschnittliche Ausgaben pro KMU:
€ 57 Tsd.
Geplante neue Stellen:
51.000
FRANKREICH
Netto-Vertrauenswert:
23% (vs. 4% in 2013)
Geplante Gesamtinvestitionen:
€ 90 Mrd.; Anstieg um 41%
Durchschnittliche Ausgaben pro KMU:
€ 76 Tsd.
Geplante neue Stellen:
299.000
ITALIEN
Netto-Vertrauenswert:
18% (vs. 6% in 2013)
Geplante Gesamtinvestitionen:
€ 60 Mrd.; gesunken um 24%
Durchschnittliche Ausgaben pro KMU:
€ 53 Tsd.
Geplante neue Stellen:
163.0000
5
Geschäftsstimmung
Insgesamt sehen die europäischen Mittelständler 2014 ihre Zukunftsaussichten weitaus zuversichtlicher als noch vor zwölf
Monaten. Dabei stieg die positive Einschätzung in allen Märkten mit Ausnahme Deutschlands, das auf hohem Niveau stagniert.
NETTO-VERTRAUENSWERT DES MITTELSTANDES IN EUROPA
23%
FR
4%
DE
37%
21%
18%
6%
45%
CZ
IT
45%
HU
-24%
Die Zuversicht steigt in Europa
In Deutschland, Großbritannien, Polen und Tschechien
sind die Unternehmen am zuversichtlichsten. Frankreichs
Mittelständler haben in Sachen Zuversicht einen deutlichen
Sprung nach vorn gemacht. Selbst das Land am unteren
Ende der Skala – Ungarn – besitzt nun immerhin einen
Netto-Vertrauenswert (zuversichtliche Unternehmen
gegenüber pessimistischen Unternehmen) von positiven
10 Prozent, während 2013 noch ein Minuswert
verzeichnet wurde.
Die Stagnation in Deutschland gegenüber den
deutlichen Anstiegen in anderen Ländern ist jedoch
nicht verwunderlich. Nach der Finanzkrise hatte sich die
deutsche Wirtschaft am schnellsten erholt. Hier gab es in
den vergangenen CAPEX-Untersuchungen jeweils deutliche
Steigerungen. Nun hat die Erholung auch die übrigen
Länder erfasst, während der Aufschwung in Deutschland
nun offensichtlich eine grundlegende Stabilität erreicht hat.
10%
GB
54%
33%
PL
45%
24%
Q1 2013
Q1 2014
Steht Frankreich als zweitgrößter Volkswirtschaft
Europas endlich der Aufschwung bevor?
Das wohl überraschendste Ergebnis in diesem Jahr
sind die deutlichen Steigerungen bei Zuversicht
und Investitionsabsichten unter den französischen
Mittelständlern. Hier spielt auch der Umfragezeitpunkt
eine Rolle. Zum Ende des 4. Quartals 2013 gab es in der
französischen Wirtschaft nach neun schwierigen Monaten
erstmals wieder Zeichen einer Stabilisierung. Zusätzlich
festigte sich das Geschäftsklima für die Industrie im
1. Quartal 2014 und es gab aktuelle Hinweise
auf Wachstum. Schließlich ergab der nationale
Einkaufsmanager-Index PMI im März, dass die
Produktionsleistung so stark gestiegen war wie seit
drei Jahren nicht mehr. [1] All diese Faktoren können die
Zuversicht der Entscheider im französischen Mittelstand
beeinflusst haben. Auf jeden Fall wäre es erfreulich,
wenn sich durch die aufkommende Stabilisierung der
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der zuversichtliche
Index-Trend in reales Wachstum verwandeln würde.
[1] Der französische PMI-Index stieg von 49,7 Punkten im Februar auf
51,9 Punkte im März 2014. Ein Wert über 50 zeigt dabei „Wachstum“ an.
6
Investitionsabsichten
Während in allen Märkten die Zuversicht zurückgekehrt ist, sind die Investitionsabsichten unterschiedlich. In
Großbritannien und Frankreich werden steigende Investitionen erwartet, wohingegen diese Absichten in Deutschland
und Italien sinken. Dabei wollen deutsche Mittelständler mit 136 Milliarden Euro immer noch mehr investieren als die
Unternehmen in jedem anderen der befragten Länder. Und das, obwohl diese Unternehmen nach eigenen Angaben
bereits meist schon in neue Maschinenanlagen bzw. Modernisierungen investiert haben. Dies ist eine Erklärung, warum
die Gesamtinvestitionen – auf hohem Niveau – im Jahresvergleich doch deutlich sinken. In Mittel- und Osteuropa
dagegen werden die steigenden Investitionsabsichten vor allem durch Polen vorangetrieben, das seine Prognose um
33 Prozent gegenüber dem Vorjahr anheben konnte.
INVESTITIONSPLANUNG EUROPÄISCHER KMU IN DEN NÄCHSTEN 12 MONATEN (€ MRD.)
418 410
166
357
136
119
90
51
82 79
64
63
60
71
47
38
14 16 13
DE
FR
EU7
IT
GB
CZ
Der gesamte Investitionsaufwand ist mit € 410 Mrd. relativ stabil gegenüber 2013
24
6
31
7 10
HU
PL
Q1 2012
Q1 2013
Q1 2014
Der höchste Wert für beabsichtigte Investitionen pro Unternehmen mit 119.000 Euro ist in Polen wohl auch ein
Ergebnis der deutlich gestiegenen Geschäftsstimmung. Diese positiven Zahlen sind auch auf die volkswirtschaftlichen
Rahmenbedingungen im Land zurückzuführen. Polen erwartet laut neuesten Prognosen der EU 2014 das höchste
Wirtschaftswachstum aller osteuropäischen Märkte, sinkende Arbeitslosigkeit sowie hohe nationale Nachfrage dank
niedriger Inflation.
INVESTITIONSPLANUNG PRO KMU IN DEN NÄCHSTEN 12 MONATEN (€ TSD.)
+42%
144
138
+50%
115
99
72 70
63
53
54
FR
119
89
76
43
+33%
DE
IT
Polnische KMU führen 2014 die Rangfolge an
70
61
71
60
47
57
37 38
GB
CZ
HU
Q1 2012
PL
Q1 2013
Q1 2014
7
Im gesamten westeuropäischen Markt (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien) nehmen die geplanten
Investitionen in Hard- und Software sowie in Büroausstattung zu, während die Ausgaben für Maschinenanlagen und
Firmenfahrzeuge leicht fallen. Umgekehrt ist die Situation in den mittel- und osteuropäischen Märkten Polen, Tschechien
und Ungarn: Hier sollen die Ausgaben für Maschinenanlagen und Firmenfahrzeuge steigen, während Investitionen in IT
und Büroausstattung sinken.
INVESTITIONSPLANUNG NACH VERMÖGENSWERTEN (€ MRD.)
Davon € 66 Mrd.
von deutschen KMU!
192
184
Davon € 9,6 Mrd.
von polnischen KMU!
170
129
120
70
Davon € 9,4 Mrd.
von britischen KMU!
43 40 47
Maschinenanlagen
Gewerblicher
Fuhrpark
IT
Hardware
Investitionen in Maschinenanlagen sind immer noch der größte Posten,
wobei die Ausgaben für Hard- und Software ebenfalls steigen
37
Davon € 7,9 Mrd.
von französischen KMU!
37
31 34
26 26
IT
Software
Büroausstattung
Q1 2012
Q1 2013
Q1 2014
Apogee: Steigende Investments in die IT
Das erst 1993 gegründete Unternehmen Apogee hat sich rasant zu einem der führenden unabhängigen
Anbieter digitaler Büro-Kommunikationslösungen in Großbritannien und Frankreich entwickelt. Seit 2005 ist
das Unternehmen organisch sowie durch 18 Zukäufe gewachsen und beschäftigt fast 600 Mitarbeiter in
22 Niederlassungen. In den letzten Jahren verzeichnete Apogee zweistellige Zuwächse bei den Verkaufszahlen
und erreichte 2013 einen Umsatz von 100 Millionen Pfund. Auch für dieses Jahr rechnet das Unternehmen mit
einer starken Entwicklung.
Um seine Marktposition auszubauen, will Apogee die eigene IT-Infrastruktur vor allem im zuletzt akquirierten
französischen Markt auf den neuesten Stand bringen. In Großbritannien plant das Unternehmen, die
Mitarbeiterzahl zur Steigerung des Wachstums um zehn Prozent zu erhöhen. Nach Firmenangaben „sind die
Wirtschaftsaussichten in Großbritannien und Frankreich gut und bieten zahlreiche Möglichkeiten für Neugeschäft,
was uns bei den wichtigen Investitionsentscheidungen bestärkt“. 2014 sei sehr
vielversprechend gestartet, da bei den Kunden eine hohe Bereitschaft für stärkere
Investitionen in IT-Ausrüstung und –Service erkennbar sei.
„Das macht uns sehr zuversichtlich!“
8
Investitionsgründe
Die Aufrüstung der bestehenden Maschinen zur Produktivitätssteigerung ist für fast die Hälfte der westeuropäischen
Mittelständler (49 Prozent) der wichtigste Grund für Investitionen. Bei den Unternehmen in Mittel- und Osteuropa dagegen
spielt die Erneuerung veralteter Produktionsanlagen die wichtigste Rolle (ebenfalls 49 Prozent).
DIE GRÖSSTEN INVESTITIONSHINDERNISSE
DIE WICHTIGSTEN INVESTITIONSGRÜNDE
Die unsichere Wirtschaftslage bleibt in allen Ländern ein Hauptgrund
für zurückhaltende Investitionen
Modernisierung oder Ersatz veralteter Betriebsausstattung stehen
bei den KMU mit Investitionsabsichten im Mittelpunkt
Keine Hindernisse/
können wie gewünscht
investieren
19
13
26
Unsichere
Wirtschaftslage
33
21
23
Kürzlich durchgeführte
Modernisierungen
Finanzierungsprobleme
EU4
CEE3
20
9
Modernisierung bestehender
Betriebsausstattung zur
Steigerung der Effizienz
und Produktivität
49
47
43
Veralterung bestehender
Betriebsausstattung
Ein Rückgang von
40 % bzw. 46 %
gegenüber 2013,
der mit einer
wiedererstarkten
Wirtschaft einhergeht!
EU4: Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien
Im Ländervergleich sehen die deutschen Mittelständler
ihren größten Investitionsbedarf in der Erneuerung
veralteter Anlagen (59 Prozent der Unternehmen – deutlich
mehr als der europäische Durchschnitt). Das könnte
mit der bisher vorsichtigen Haltung der meisten Firmen
zusammenhängen. Ähnlich ist die Situation in Ungarn,
wo 60 Prozent ihre veralteten Anlagen erneuern wollen.
In Italien ist der Bedarf, die vorhandenen Maschinen
aufzurüsten, im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent auf
46 Prozent der Unternehmen gesunken.
Aufbau von Kapazitäten,
um steigende Nachfrage
zu bedienen
49
25
28
CEE3: Polen, Tschechien und Ungarn
Hinderungsgrund für Investitionen sehen (von 40 auf
26 Prozent in Westeuropa und von 46 auf 33 Prozent in
Mittel- und Osteuropa).
Bemerkenswert: Rund 20 Prozent der Unternehmen
in Westeuropa können nach eigenen Angaben ohne
staatliche Restriktionen so investieren, wie sie möchten
(in Mittel- und Osteuropa nur 12,5 Prozent). Das ist keine
unerhebliche Anzahl von Firmen, die laut Umfrage frei
wirtschaften können. Insofern auch ein Zeichen für immer
günstigere Wirtschaftsbedingungen in ganz Europa.
In den meisten Ländern gab es einen deutlichen Rückgang
an Unternehmen, die die unsichere Wirtschaftslage als
KBTECH: Vorbildliches Investment
Nach seiner Gründung 1995 konzentrierte sich das ungarische Unternehmen KBTECH auf die Herstellung von
Sicherheits-Werkbänken für die Mikrobiologie und Stahlkammern. 2007 erfolgte die Umstellung auf die Produktion
von Edelmetallprodukten. KBTECH wurde so ein Lieferant für nationale und internationale Kunden aus den
Bereichen IT, Elektronik, Bank- und Medizintechnologie, Maschinenbau sowie Automobilindustrie.
Mit 60 Mitarbeitern erwirtschaftete KBTECH 2013 einen Umsatz von 5,7 Millionen Euro.
Nach der Produktionsumstellung musste die Fabrik ständig auf den neuesten Stand gebracht
werden. Durch die Inanspruchnahme von Fondskapital und Leasingdienstleistungen konnte
KBTECH in modernste Maschinen investieren. Im Zuge dieser Investitionen kann das
Unternehmen nun bis zum Sommer 2014 eine neue Fabrikhalle, dreimal größer als die
vorhandene, fertigstellen. Dadurch verspricht sich KBTECH mittelfristig deutlich
steigende Umsätze.
9
Verpasste Chancen
Obwohl wir einen positiven Trend bei der Geschäftsstimmung in den untersuchten Märkten feststellen können, ist das
Thema „verpasste Geschäftschancen“ im Mittelstand weiter sehr aktuell. Hier geht es um entgangenes Neugeschäft und
Verkaufsausfälle aufgrund von veralteten Maschinenanlagen.
Auch hier sind regionale Unterschiede feststellbar. Bei den Mittelständlern in Westeuropa stieg der Betrag des verpassten
Umsatzes im Durchschnitt um 13 Prozent (gegenüber 2013) an. In den mittel- und osteuropäischen Märkten reduzierte
sich der Umsatzausfall dagegen um 25 Prozent. Deutschland und Frankreich vermelden dabei die höchste Steigerung an
Umsatzeinbußen in absoluten Zahlen. Daher steigt die Gesamtsumme für die untersuchten Länder im Vergleich zu 2013
um 5 Milliarden auf 63,3 Milliarden Euro.
GESCHÄTZTER ERTRAGSVERLUST AUFGRUND VERALTETER UND INEFFIZIENTER AUSSTATTUNG (€ MRD.)
Q1 2013
Q1 2012
Q1 2014
GESAMT
GESCHÄTZTER
ERTRAGSVERLUST
AUFGRUND
VERALTETER
AUSSTATTUNG
26,6
24,5 23,9
21,9
17,9
€ 63,3
14,3
11,4
12,2
11,8
8,6
7,5
6,1
2,8
FR
DE
IT
MRD
GB
3,5
CZ
2,1
1,5 1,4 1,1
0,6 0,9 0,9
HU
PL
Ein Rückblick zeigt, dass der italienische Mittelstand bislang die höchsten Umsatzeinbußen im Vergleich zu den anderen
Ländern hatte. Dabei ist der schwierige Zugang zu Investitionskapital in Italien die größte Herausforderung (ein Drittel der
Unternehmen gibt das als Grund für entgangenen Umsatz an).
Bioveta, a.s.: Innovationschancen genutzt
Bioveta hat sich als führender europäischer Hersteller für Tier-Impfstoffe und -medikamente etabliert.
Das Produktportfolio umfasst 170 innovative bzw. neu entwickelte Veterinärprodukte. Das Unternehmen ist
Marktführer bei Impfungen gegen Pilzerkrankungen und Borreliose. Die Produkte werden in über 70 Ländern
(inkl. Japan und USA) auf vier Kontinenten vertrieben.
Die wichtigsten Investitionen in den letzten drei Jahren waren ein neues Schulungszentrum und vor allem eine
neue Maschinenanlage in Tschechien für über 300 Millionen Tschechische Kronen. Wegen der neu angeschafften
hochmodernen Anlagen können bald weitere innovative Veterinär-Impfstoffe produziert
werden. Die neue Biotechnologie-Fabrikation kann voraussichtlich Mitte 2014
aufgenommen werden. Als nächste Investition plant das Unternehmen die Errichtung
eines neuen Entwicklungszentrums.
10
Geplante Neueinstellungen
In den sieben untersuchten Märkten sollen laut Umfrage
im Mittelstand während der kommenden zwölf Monate
2,4 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. Die
Einstellungen in Westeuropa erfolgen vor allem aufgrund
des verbesserten Wirtschaftsklimas (37 Prozent). In Mittelund Osteuropa sind dafür vor allem Neugeschäftsgewinne
und stärkere Auftragseingänge (47 Prozent) verantwortlich.
Die deutschen Mittelständler planen in absoluten Zahlen
die meisten Neueinstellungen: rund 890.000. Im Vergleich
zu 2013 ist das jedoch ein Rückgang um 10 Prozent. Die
nächstgrößeren Jobmotoren sind Großbritannien (661.000
Jobs – 26 Prozent mehr als 2013) und Frankreich (299.000
– plus 54 Prozent).
BESCHÄFTIGUNGSAUSSICHTEN (GEPLANTE NEUEINSTELLUNGEN)
Q1 2012
986
Q1 2013
Q1 2014
MEHR ALS
890
2,4
717
661
Millionen
ARBEITSPLÄTZE
526
379
WERDEN VON
EUROPÄISCHEN KMU
378
IN DEN NÄCHSTEN
299
281
255
224
193
163
137
77 92
FR
DE
IT
197
GB
CZ
37 48 51
HU
PL
232
12 MONATEN
GESCHAFFEN
DAS ENTSPRICHT
IN ETWA DEN
ABSICHTEN VON 2013
Seidensticker: Ein Marktführer investiert in Wachstum
1919 gegründet ist Seidensticker heute die Hemdenmarke mit dem höchsten Bekanntheitsgrad in Deutschland
und einer der Top-3-Hemdenhersteller weltweit. Die Seidensticker Gruppe beschäftigt weltweit rund 1.800
Mitarbeiter, fertigt jährlich knapp 15 Millionen Kleidungsstücke an und ist weltweit in über 80 Ländern vertreten.
Das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Bielefeld operiert in einem hart umkämpften Markt – mit wenigen, aber
starken Wettbewerbern. Die Seidensticker Gruppe expandiert derzeit mit einer neuen Retail-Offensive und eröffnet
weltweit neue Stores, zusätzlich zum traditionellem B2B- und Handelsgeschäft. Zur Realisierung der Expansion im
Retail-Bereich werden auch neue IT-Prozesse installiert.
Die Kapitalinvestitionen fokussieren sich derzeit auf diese Retail-Expansion – und die dadurch steigenden
Beschäftigungszahlen beim Verkaufspersonal, vor allem in Deutschland und Westeuropa.
11
Finanzierungsmöglichkeiten
Die Umfrage zeigt, dass Mittelständler für Investitionen Eigenkapital bevorzugen – und das möglichst ausschließlich
ohne zusätzliche Quellen. Allerdings ist Leasing die am zweithäufigsten verbreitete Finanzierungsform in Westeuropa
(19 Prozent), während für die KMU in Mittel- und Osteuropa die Inanspruchnahme von EU-Mitteln an zweiter Stelle steht.
Hier ist erkennbar, dass die Mittelständler generell aufgeschlossener für alternative Finanzierungsformen werden.
Dabei ist eine relativ neue Finanzierungsform in den meisten Ländern im Trend: 26 Prozent aller Unternehmen in den
sieben Märkten würden laut Umfrage auch die Finanzierung über einen Peer-to-Peer-Kredit in Betracht ziehen, um
Investitionen zu tätigen.
BEVORZUGTE FINANZIERUNGSMÖGLICHKEITEN (%)
37%
WEN WÜRDEN SIE IN
ANSPRUCH NEHMEN?
DIE DREI HAUPTGRÜNDE FÜR:
EINE BANK
17%
15%
13%
8%
Guter Ruf 15%
Bestehende Geschäftsbeziehungen 13%
Gute Konditionen 11%
EINEN SPEZIALANBIETER
Finanzierung
durch
Eigenkapital
Leasing der
Ratenzahlung
Ausrüstung
über einen
Geschäftspartner
oder einen Spezialisten
EU-Finanzierung
BankÜberziehungskredit
Bessere Raten/ Konditionen 18%
Sicherheit 9%
Eingehen auf die Kundenwünsche 8%
Die Umfrage zeigt, dass Mittelständler Investition aus
Eigenkapital als Finanzierungsmethode favorisieren
EU7
Eveline Cosmetics: Weltweite Markenoffensive
Eveline Cosmetics ist der größte polnische Hersteller und Exporteur für Kosmetik. Das Unternehmen produziert
Beauty- und Kosmetikprodukte, die es über den Groß- und Einzelhandel vertreibt. Die Marke ist in über 70 Ländern
weltweit bekannt und beliebt.
Der Verkaufserfolg von Eveline basiert auf der qualitativ hochstehenden Produktion sowie auf Marketing
und Handelskontakten. Dafür sind innovative Technologien, modernstes Design und Verpackungsmaterial,
hochwertige Produkte und schnelles Reagieren auf Trends im Markt nötig. Eveline Cosmetics hat den Anspruch,
die Produktivität zu steigern und immer neue Produkte auf den Markt zu bringen.
Die nächste große Investition erfolgt in ein neues Lager- und Logistikzentrum in Polen.
Damit sollen die Vertriebsmöglichkeiten gesteigert werden. Gleichzeitig arbeitet das
Unternehmen mit Hochdruck daran, die Markenbekanntheit sowohl in angestammten
als auch in neuen Märkten zu steigern – und das weltweit.
12
Methodik
Überblick über Ansatz und Vorgehensweise dieser Studie
Zahlen, die sich auf den Zeitraum vor dem
Der CAPEX-Report 2014 basiert auf einer Umfrage von
1. Quartal 2014 beziehen, wurden in Bezug auf
GE Capital unter 2.292 Führungskräften von kleineren
Inflation und Währungsschwankungen bereinigt.
und mittleren Unternehmen (KMU) in sieben europäischen
Überschlagsrechnungen in Bezug auf die gesamten
Märkten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien,
Unternehmen eines Landes wurden aufgrund der
Polen, Tschechien und Ungarn).
offiziellen nationalen Informationen zu mittelständischen
Die Studie liefert einen Ausblick auf die beabsichtigten
Unternehmen vollzogen. Zusätzlich auf Basis von offiziellen
künftigen Investitionen der Mittelständler, die Summe
Daten der EU sowie auf Basis folgender Quellen:
der entgangenen Umsätze aufgrund von fehlenden
1EU-Statistikbehörde (Eurostat)
Investitionsmöglichkeiten sowie eine Untersuchung
der Hinderungsgründe, welche die Unternehmen bei
Investitionen einschränken. Zudem hinterfragt die
2 Department for Business, Innovation and Skills (BIS)
3 The National Institute for Statistics (Istat)
Studie die wirtschaftliche Stimmungslage sowie
4 The Bureau van Dijk database (BvD Orbis)
den Arbeitsmarkt.
5 National Institute of Statistics and Economic Studies Überblick:
(INSEE)
• Onlineumfrage, erstellt von Millward Brown Corporate 6 Institut für Mittelstandsforschung in Bonn (IMF BONN)
(London)
7 Polnisches Zentralamt für Statistik (STAT)
• Die mittelständischen Unternehmen wurden aufgrund 8 Opten Informatikal Ungarn
ihrer Mitarbeiterzahl in drei Kategorien eingeteilt:
2–9, 10–49 und 50–249 Mitarbeiter
9 Czech statistical office (CZSO)
• Alle Teilnehmer der Umfrage besitzen Führungsverantwortung in den von der Studie abgedeckten Branchen
• Der Umfragezeitraum belief sich vom 13. Januar bis
14. Februar 2014
• Die Befragung wurde online durchgeführt
(ausgenommen Tschechien und Ungarn, wo eine Kombination aus Online- und Telefonbefragungen angewandt wurde)
13
Haftungsausschluss
Vorsicht bei zukunftsgerichteten Aussagen: Dieses Dokument enthält
sogenannte zukunftsgerichtete Aussagen, also Aussagen, die sich auf
zukünftige und nicht auf vergangene Ereignisse beziehen. In diesem
Zusammenhang betreffen zukunftsgerichtete Aussagen häufig unsere
erwartete zukünftige Geschäfts- und Finanzleistung sowie Finanzlage
und enthalten oft Wörter wie „erwarten“, „rechnen mit“, „beabsichtigen“,
„planen“, „glauben“, „anstreben“, „sehen“ oder „werden“.
Zukunftsgerichtete Aussagen behandeln naturgemäß Themen, die in
unterschiedlichem Ausmaß ungewiss sind.
In unserem Fall gibt es unter anderem (ohne darauf beschränkt zu sein)
folgende Ungewissheiten, durch die unsere tatsächlichen Ergebnisse
wesentlich von den in unseren zukunftsgerichteten Aussagen
prognostizierten Ergebnissen abweichen können: das Nachfrageniveau
und die Finanzleistung der Hauptbranchen, in denen wir tätig sind; die
Auswirkungen der Gesetzgebung, regulatorischen Verfahren,
Untersuchungen und Rechtsstreitigkeiten sowie das Risiko der
Nichteinhaltung gesetzlicher Bestimmungen; strategische Maßnahmen,
einschließlich Übernahmen und Veräußerungen, und unser Erfolg bei der
Integration erworbener Unternehmen sowie zahlreiche andere nationale,
regionale und globale Belange, einschließlich politischer, wirtschaftlicher,
gewerblicher und wettbewerblicher.
Durch diese Ungewissheiten können unsere tatsächlichen Ergebnisse
wesentlich von den in unseren zukunftsgerichteten Aussagen formulierten
Angaben zu Ergebnissen abweichen. Wir verpflichten uns daher nicht zu
einer Aktualisierung unserer zukunftsgerichteten Aussagen.
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