Außenbeziehungen in Ostasien 1600- 1900

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Vortrag
Außenbeziehungen in Ostasien 16001900: Chinas Anspruch auf „Alles
unter dem Himmel“
 14.05.2009 (Donnerstag) 13:30 Uhr
 Hörsaal C2, AAKH Campus, Hof 2
Margareta Griessler-Hermann studierte Sinologie, Allgemeine
Sprachwissenschaft und Geschichte an der Universität Wien und an
der Shāndōng-Universität in Jĭnán. Sie ist Fellow und
Lehrbeauftragte am Institut für Ostasienwissenschaften der
Universität Wien. Dr. Griessler-Hermann ist seit 1991 in der
Magistratsdirektion-Präsidialabteilung für die Internationalen
Beziehungen der Stadt Wien verantwortlich. In ihrer Forschung
beschäftigt sie sich mit der Neueren Geschichte Chinas, mit einem
Schwerpunkt auf die Qīng-Dynastie und Chinas Außenbeziehungen.
Jahrhunderte lang ist die zentrale Machtposition Chinas im System der
internationalen Beziehungen in Ostasien definiert durch die Universalität des
chinesischen Konzepts von „tiān xià“, „alles unter dem Himmel“. Die festgelegten
Rituale des faszinierenden Tributsystems sind gleich einem hierarchischen
Ordnungsprinzip dem inneren Bereich zugeordnet und regeln den Kontakt zur
Außenwelt - vornehmlich im asiatischen Raum. In der politischen Auseinandersetzung mit der (imperialistischen) Außenwelt im 19. Jahrhundert gerät jedoch das
traditionelle Selbstverständnis vom Einheitsstaat, der großzügig all jene inkulturiert,
die sich dem umfassenden Anspruch auf „alles unter dem Himmel“ unterwerfen, ins
Wanken. Der Verlust der Universalität wird China schmerzhaft bewusst, die
Strahlkraft der Zentralmacht geht an Japan verloren. China muss erkennen, dass
„alles unter dem Himmel“ kein bestimmender Teil im Gefüge der Nationen ist, ja gar
keine Rolle im Wettbewerb mit den anderen Nationen spielt. Seitdem gilt es die
„rechtmäßige Stellung in der Welt“ wiederherzustellen.
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