Kompetenzzentrum Friedensförderung Centre pour la promotion de la paix Centro per la promozione della pace Center for Peacebuilding KOFF NEWSLETTER 1. März 2006 / Nr. 45 KOFF – swisspeace Informelles Treffen mit Vertretern der sri-lankischen Zivilgesellschaft anlässlich der Friedensverhandlungen in Genf KOFF nimmt an der „Chatham House“-Sitzung der „International Working Group on Sri Lanka“ teil Diskussionsveranstaltung zur Zukunft des Zivildiensts Informelles NRO-Treffen zu den Entwicklungen in Nepal Angola-Rundtisch zur Rückgabe von „Potentatengeldern“ KOFF-Trainingsserie 2006 FAST International nimmt Netzwerke im Balkan wieder auf und baut jene im Südkaukasus aus Schwerpunkt Reform des Sicherheitssektors und die Rolle der externen Akteure Schweizer Nichtregierungsorganisationen PBI mit aktuellen Projekten in der DRK und in Nepal Intercooperation: Projekte zu lokaler Regierungsführung SÖF-Kurs zu Friedensarbeit im Ausland Schweizer Regierungsstellen Herausgeber: Kompetenzzentrum Friedensförderung KOFF Sonnenbergstrasse 17 CH - 3000 Bern 7 Tel: +41 (0)31 330 12 12 www.swisspeace.org/koff DAC/CPDC-Expertentreffen in Paris Gespräche zum Waffenstillstandsabkommen in Sri Lanka Internationale Partnerorganisationen EPLO, FriEnt, Plattform Zivile Konfliktbearbeitung Veranstaltungen, Publikationen, Webtipp KOFF-Newsletter Nr. 45 2 KOFF – swisspeace Links Artikel zu den Friedensgesprächen in Genf in diesem Newsletter National Peace Council PAFFREL Eastern University Sri Lanka Samadana/m KOFF-Webseiten zu Sri Lanka Informelles Treffen mit Vertretern der sri-lankischen Zivilgesellschaft anlässlich der Friedensverhandlungen in Genf Einen Tag nach den Gesprächen zwischen Vertretern der „Liberation Tigers of Tamil Eelam“ (LTTE) und der sri-lankischen Regierung in Genf waren vier Repräsentanten der sri-lankischen Zivilgesellschaft Gastredner bei einem ausserordentlichen Treffen des KOFF-Sri Lanka-Rundtisches. Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern von Schweizer Nichtregierungsorganisationen, von der Verwaltung und von Hilfsorganisationen diskutierten sie die gegenwärtigen politischen Entwicklungen im Allgemeinen und die Rolle der internationalen Gemeinschaft im Speziellen. Jehan Perera (Direktor National Peace Council) analysierte die Wirkung von internationalen Akteuren wie Norwegen und der Schweiz. Diese sei sehr positiv und beeinflusse direkt und indirekt die Themen der aktuellen Friedensgespräche und den weiteren Friedensprozess. T. Jayasingam (Dozent an der Eastern University Sri Lanka) sprach über die alltägliche Situation nach dem Tsunami im Osten und Norden des Landes und über die fehlende „Friedensdividende“. Kingsley Rodrigo (Vorsitzender PAFFREL) betonte die wichtige Rolle der religiösen Führer während Muzzammil Cader, Moderator bei der Friedensorganisation Samadana/m, die Unzufriedenheit der Muslime analysierte und die Notwendigkeit, diese mit einer separaten Delegation in die Gespräche einzubeziehen. Die anschliessende Diskussion drehte sich um tamilische und regierungsnahe Paramilitärs, um die Notwendigkeit von Kohärenz unter Geberländern und Hilfsorganisationen und um das Potential der internationalen Zivilgesellschaft hinsichtlich der Friedensförderung in Sri Lanka. 24.02.06 KOFF nimmt an der „Chatham House“-Sitzung der „International Working Group on Sri Lanka“ teil An dem Treffen in London wurde die „Chatham House Rule“ angewendet. Es gibt daher keine Hinweise zu spezifischen Organisationen oder Referentinnen und Referenten. Weitere Informationen: KOFF Cordula Reimann Mitte Februar besuchte KOFF ein „Chatham House“-Treffen der „International Working Group on Sri Lanka“ in London. Anwesend waren über 30 Vertreterinnen und Vertreter von nationalen und internationalen Nichtregierungsund Geberorganisationen sowie Akademiker und Akademikerinnen. Sie diskutierten die gegenwärtige politische Situation in Sri Lanka und Ansatzmöglichkeiten für einen Friedensplan. Allgemein wurde die Auffassung geteilt, dass diplomatische Initiativen und die Entwicklungszusammenarbeit verschiedener Länder mit unterschiedlichen Rollen und ungleichem Engagement besser aufeinander abgestimmt werden sollten. Dies sei entscheidend, wenn es darum gehe, die Kohärenz der Friedensförderung in Sri Lanka zu steigern und Norwegen in seiner Rolle als Fazilitator zu unterstützen. KOFF-Newsletter Nr. 45 Links Zentralstelle Zivildienst GSoA SÖF 3 Diskussionsveranstaltung zur Zukunft des Zivildiensts Ende Februar organisierte KOFF auf Anregung der „Gruppe für eine Schweiz ohne Armee“ (GSoA), einer KOFF-Trägerorganisation, eine Diskussionsrunde zum Thema „Neue Wege im Zivildienst“. Dabei setzten sich Repräsentantinnen und Repräsentanten von Nichtregierungsorganisationen, von Regierungsstellen und der Politik mit der Zukunft des Zivildiensts auseinander. Vertreter der GSoA, des Schweizerischen Ökumenischen Friedensprogramms (SÖF) und der Zentralstelle Zivildienst hielten Kurzreferate. Der Fokus lag dabei auf Einsätzen und Ausbildungsmöglichkeiten in ziviler Friedensförderung innerhalb des Zivildiensts sowie auf vermehrte Auslandeinsätze. In der Diskussion wurden mögliche Reformen diskutiert, um den Zivildienst bekannter zu machen und attraktiver zu gestalten. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass kurz- und mittelfristig die Friedensarbeit in der Schweiz im Vordergrund stehen sollte. Längerfristig müsse der Zivildienst zu einer echten Alternative zum Militärdienst werden, beispielsweise in Form eines freiwilligen Gemeinschaftsdienstes auch für Frauen und für ältere Personen. Um sowohl Reformen im Zivildienst als auch Alternativen zum Militärdienst voranzutreiben, brauche es politischen Willen und finanzielle Mittel, wurde an dem Treffen festgehalten. Weniger Zivildienstleistende Seit der Armeereform 21 ist die Anzahl der Zivildienstleistenden zurückgegangen. Der „blaue“ Weg scheint einfacher und attraktiver. Junge Männer sind zudem schlecht über den Zivildienst informiert, dieser wird auch häufig mit dem Zivilschutz verwechselt. Der Zentralstelle Zivildienst ist es untersagt, Werbung in eigener Sache zu machen. Weitere Informationen: KOFF Jonathan Sisson Das Durchschnittsalter von Zivildienstleistenden sinkt, gleichzeitig steigen aber die Anforderungen, insbesondere im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Auslandeinsätze werden nur in geringem Ausmass genehmigt. Zudem müssen Zivildienstleistende nach wie vor eine Zulassungsprüfung bestehen und verglichen mit dem Militärdienst das Anderthalbfache an Diensttagen leisten. 23.02.06 KOFF-Newsletter Nr. 45 Links Vergleiche PBI-Artikel zu Nepal in diesem Newsletter South Asian Alliance for Poverty Eradication NGO Federation of Nepal EDA-Webseiten zu „Menschlicher Sicherheit“ Weitere Informationen: KOFF Anita Müller Links Die französische Tageszeitung „Le Monde“ widmete der Schweizer Initiative zur effizienteren Rückgabe von Korruptionsgeldern am 16. Februar die Titelgeschichte „l’ Argent des dictateurs: La Suisse vide ses coffres“. Weitere Informationen: KOFF Lisa Rimli Links Flyer zur KOFF-Trainingsserie NADEL 4 Informelles NRO-Treffen zu den Entwicklungen in Nepal Im Februar besuchten Arjun Karki, Präsident der „NGO Federation of Nepal“, und Mingma Bomzan, Menschenrechtsbeauftragte der „South Asian Alliance for Poverty Eradication – Kathmandu“, auf Einladung der Politischen Abteilung IV (PA IV) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten die Schweiz. Anlässlich dieses Besuchs organisierte KOFF ein informelles Treffen mit schweizerischen Nichtregierungsorganisationen (NROs), um die neusten Entwicklungen in Nepal zu diskutieren. Ausgiebig zur Sprache kamen dabei die jüngste Verhaftungswelle vom 19. Februar, von der rund 400 Angehörige der nepalesischen Zivilgesellschaft betroffen waren, und die äusserst schwierigen politischen Bedingungen für lokale NROs. Mingma Bomzan machte deutlich, dass es neben den massiven Menschenrechtsverletzungen auch um die ökonomischen, sozialen und kulturellen Rechte sehr schlecht bestellt sei. Sie verwies auf die vielen intern vertriebenen Personen, die Abwesenheit von Männern in den Dörfern sowie auf die Tatsache, dass es Frauen und Kinder als Folge des Konflikts besonders schwer hätten, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Günther Baechler, „Peacebuilding Advisor“ der PA IV für Nepal, analysierte die gegenwärtigen Kräfteverhältnisse und skizzierte die damit verbundenen Potentiale und Herausforderungen der nahen Zukunft für externe Akteure der Konflikttransformation. 13.02.06 Angola-Rundtisch zur Rückgabe von „Potentatengeldern“ Mitte Februar lud KOFF Vertreterinnen und Vertreter von Schweizer Regierungsund Nichtregierungsorganisationen zu einem Rundtisch ein. Thema waren die Restitutionsverhandlungen der Schweizer Regierung mit Angola über die vormals von der Genfer Justiz blockierten angolanischen Vermögenswerte. Im Weiteren wurde die geplante Rückgabe vor Ort in Form von humanitärer Hilfe unter gemeinsamer Leitung der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der angolanischen Regierung besprochen. Die Teilnehmenden diskutierten über Chancen und Risiken dieser neuen Modalität der Rückgabe von Geldern „politisch exponierter Personen“ ins Ursprungsland. KOFF hat mit dem Fallbeispiel Angola ein aktuelles Thema aufgegriffen, das für den Finanzplatz Schweiz wie auch für internationale Antikorruptionsbemühungen von grosser Bedeutung ist. 17.02.06 KOFF-Trainingsserie 2006 KOFF hat für das laufende Jahr eine vierteilige Trainingsserie zu ausgewählten Themen der zivilen Friedensförderung zusammengestellt. Am 26. und 27. Juni findet ein Training zu „Do no Harm“ statt. Die Teilnehmenden lernen, wie sie mit diesem wichtigsten Instrument für konfliktsensibles Arbeiten mögliche negative und positive Auswirkungen ihrer täglichen Projektarbeit auf den Konfliktkontext besser abschätzen und alternative Optionen entwickeln können. KOFF-Newsletter Nr. 45 Weitere Informationen: KOFF Anita Müller Links FAST International 5 Am 3. und 4. Juli organisiert KOFF ein Training zu Dialogprojekten in der Friedensförderung. Dabei werden Methoden und Ansätze für die Vorbereitung, Organisation und Fazilitation von Dialogprojekten vermittelt und praktische Übungen durchgeführt. Das dritte KOFF-Training findet am 6. und 7. September zum Thema Versöhnung in Nachkriegsgesellschaften statt. Anhand von Fallstudien werden Möglichkeiten und Herausforderungen für externe Akteure identifiziert. Am 9. und 10. Oktober wird ein Training zu strategischer Konfliktanalyse angeboten. Dabei wird ein Überblick über verschiedene Analyseinstrumente vermittelt, einige davon werden auf eine konkrete Fallstudie angewendet. Aufbauend auf der Analyse entwickeln die Teilnehmenden eine organisationsspezifische Projektstrategie. Im Weiteren führt KOFF zusammen mit dem „NADEL“ der ETH Zürich vom 15. bis 19. Mai zum dritten Mal den Kurs zu „Friedensförderung in der Internationalen Zusammenarbeit“ durch. 01.03.06 FAST International nimmt Netzwerke im Balkan wieder auf und baut jene im Südkaukasus aus FAST International, das Frühwarnprojekt von swisspeace, hat Ende Januar den Betrieb des Balkan-Netzwerks wieder aktiv aufgenommen. Dies bedeutet, dass zu den bestehenden lokalen Informationsnetzwerken in Kosovo und Mazedonien wieder solche in Bosnien-Herzegowina und Serbien-Montenegro aufgebaut werden. Im Weiteren wurde das Netzwerk im Südkaukasus vervollständigt. Zusätzlich zu Georgien werden nun auch Informationen aus Armenien und Aserbaidschan gesammelt, wobei Daten zum umstrittenen Gebiet Nagorno-Karabach sowohl aus armenischer wie auch aus aserbaidschanischer Perspektive erhoben werden. FAST International erfasst Konflikte in Europa, Afrika und Asien anhand von Meldungen von Beobachtern vor Ort über konfliktive und friedensrelevante Ereignisse. 30.01.06 Schwerpunkt Links Security System Reform and Governance DAC Guidelines. Paris. OECD DAC 2005. Heiner Hänggi. Sicherheitssektorreform (SSR) – Konzept und Kontexte. S+F 3/2005. S. 119-125. Reform des Sicherheitssektors und die Rolle der externen Akteure Seit den späten 1990er Jahren ist die Reform des Sicherheitssektors (SSR) zu einem bedeutenden Bereich der Aussen-, Entwicklungs- und einer umfassend verstandenen Sicherheitspolitik westlicher Geberländer geworden. Ferner hat das SSR-Konzept Eingang in die friedens-, entwicklungs- und sicherheitspolitischen Zusammenarbeitsprogramme internationaler Organisationen und zahlreicher transnationaler Akteure gefunden. Dahinter steht die Erkenntnis, dass ein nicht reformierter Sicherheitssektor oft ein entscheidendes Hindernis für die nachhaltige Förderung von Frieden, Demokratie und Entwicklung darstellt. KOFF-Newsletter Nr. 45 Alan Bryden/Heiner Hänggi (eds.) Reform and Reconstruction of the Security Sector. Munster: LIT Verlag. 2004. “Security Sector Reform and Post-Conflict Peacebuilding“, Publikationsbesprechung in diesem Newsletter DCAF GFN-SSR 6 Stark verallgemeinert kann der Sicherheitssektor als ein grundsätzlich staatlicher Sektor bezeichnet werden, der für die Gewährleistung der inneren und äusseren Sicherheit verantwortlich ist und zu diesem Zweck das Gewaltmonopol des Staates ausübt. Folgerichtig umfasst der Sicherheitssektor zum einen den gesamten staatlichen Sicherheitsapparat, also zunächst das Militär, aber auch alle para- und nichtmilitärischen Kräfte wie Polizei, Gendarmerie, Grenzschutzverbände, Nachrichtendienste, Sondertruppen usw. In den meisten Fällen werden auch die Organe von Strafjustiz und Strafvollzug zum Sicherheitssektor gezählt. Zum anderen werden alle staatlichen Organe mitgerechnet, die für die Führung und Kontrolle des Sicherheitsapparates zuständig sind. Dazu gehören die Regierung, Ministerien, das Parlament und die zuständigen parlamentarischen Ausschüsse, die Justizbehörden und weitere spezialisierte Aufsichtsgremien wie Ombudspersonen und nationale Menschenrechtskommissionen. Diese Definition widerspiegelt einen Sicherheitsbegriff, der weit über die traditionelle Vorstellung einer primär militärischen Sicherheit hinausgeht und zudem auf dem Prinzip des demokratischen Regierens aufbaut. Gleichzeitig beschränkt sie sich aber auf staatliche Institutionen, was beispielsweise in schwachen, fragilen oder kollabierenden Staaten zu kurz greift. In der Literatur wird deshalb vorzugsweise eine weiter gefasste Definition des Sicherheitssektors verwendet, die auch nichtstaatliche Gewalt- und Kontrollakteure als Teil des Sicherheitssektors betrachtet. Dazu zählen so unterschiedliche Formationen wie Guerillatruppen, Befreiungsarmeen, irreguläre Paramilitärs, Privatarmeen von „Warlords“, private Militär- und Sicherheitsfirmen und fremde Truppenverbände, letztere entweder als Besatzungs- oder als multinationale Friedenstruppen. Ferner werden in dieser Definition oft auch zivilgesellschaftliche Akteure wie Nichtregierungsorganisationen, Medien, Forschungseinrichtungen oder staatsbürgerliche Gesellschaften in den Sicherheitssektor einbezogen. Ganzheitliches Konzept Der Ausgangspunkt für SSR ist ein Sicherheitssektor, der nicht wirksam die innere und äussere Sicherheit gewährleistet oder gar selber eine Ursache von Unsicherheit und Gewaltkonflikten darstellt. Reformbedarf gibt es auch dann, wenn es an ziviler Führung und demokratischer Kontrolle mangelt. Die Reformziele bestehen dann darin, effiziente, wirksame, transparente und verantwortliche Sicherheitskräfte aufzubauen sowie die Prinzipien demokratischer oder zumindest guter Regierungsführung im Sicherheitssektor zu verankern bzw. zu stärken. Das SSR-Konzept steht für einen ganzheitlichen Reformansatz. Erstens bietet es einen integrativen Rahmen für alle Teilreformen im Militär-, Polizei- und Justizwesen, die in der Vergangenheit meist als separate Ansätze betrachtet wurden. Zweitens knüpft es Massnahmen zur Steigerung der Wirksamkeit und Effizienz des Sicherheitssektors an das Prinzip des demokratischen Regierens. SSR-Massnahmen, die allein auf die Modernisierung und Professionalisierung von Streitund Sicherheitskräften abzielen, ohne dass gleichzeitig die zivile und demokratische Kontrolle über diese sichergestellt wird, entsprechen demnach nicht den Anforderungen des SSR-Konzepts. Diese doppelte Aufgabe ist selbst für reformwillige Entwicklungsländer und Transformationsstaaten enorm schwierig. Besonders gross ist die Herausforderung aber für Nachkriegsgesellschaften, in denen SSR-Programme zusätzlich die spezifischen Hinterlassenschaften eines Gewaltkonflikts bewältigen helfen sollen. KOFF-Newsletter Nr. 45 7 Internationale Akteure und die Rolle der Schweiz Den Anstoss zu SSR-Programmen geben in der Regel externe Akteure, welche sie zum grossen Teil auch finanzieren und die notwendige Expertise zur Verfügung stellen. Zu den bedeutendsten internationalen Akteuren zählen erstens entwicklungspolitische Organisationen wie die OECD (DAC), UNDP (BCPR, BDP) und am Rande auch die Weltbank (Development Research Group, Public Sector Governance/PREM, Conflict Prevention and Reconstruction Unit). Weitere Beteiligte sind Organisationen mit dem Arbeitsschwerpunkt Demokratieförderung wie der Europarat (vor allem die „Parlamentarische Versammlung“), sowie primär sicherheitspolitisch ausgerichtete Organisationen wie das UNDPKO, die OSZE, die NATO/EAPC und zunehmend auch die Europäische Union (EU) im Rahmen der GASP/ESVP. Die EU und die UNO – letztere vor allem im Rahmen der „Peacebuilding Commission“ – dürften inskünftig die dominierenden Akteure bei der SSR werden. Regionale Akteure wie OSZE und NATO werden wohl weiterhin wichtige Nischen besetzen, dazu dürfte sich auch der Europarat gesellen. Dieser Schwerpunktartikel stammt von Heiner Hänggi, „Assistant Director“ des „Geneva Centre for the Democratic Control of Armed Forces“ (DCAF). Das Genfer Zentrum wurde im Jahr 2000 von der Schweizer Regierung mit dem Ziel gegründet, die demokratische und zivile Kontrolle von Organisationen des Sicherheitssektors zu verbessern. Weitere Informationen: DCAF Heiner Hänggi Die Wechselbeziehungen der Schweiz mit diesen internationalen Akteuren im Bereich SSR konzentrieren sich in entwicklungspolitischer Hinsicht derzeit auf die OECD (DEZA, PA IV) sowie in sicherheitspolitischer Hinsicht auf die OSZE und im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden auf die NATO. Unterschiedliche Voraussetzungen bieten ungleiche Erfolgschancen Auch wenn SSR-Programme meist von externen Akteuren ausgelöst werden, darf nicht übersehen werden, dass für einen nachhaltigen Erfolg in einem derart komplexen und heiklen Bereich wie dem Sicherheitssektor Reformen lokal generiert und adaptiert werden müssen. Vergleichsweise gute Rahmenbedingungen finden sich in stabilen Entwicklungsländern, in denen durch Wahlen oder eine andere Form des friedlichen Machtwechsels ein Demokratisierungsprozess ausgelöst wurde. Ebenfalls recht gut sind die Voraussetzungen in post-autoritären Transformationsstaaten, die sich um die Mitgliedschaft in regionalen Organisationen bemühen, welche dazu Demokratie voraussetzen sowie in Post-Konflikt-Staaten, in denen multinationale Friedensmissionen die Rahmenbedingungen für den Wiederaufbau schaffen, und die lokalen Akteure eine gewisse Reformbereitschaft an den Tag legen. Gering sind die Erfolgsaussichten von SSR-Aktivitäten in Ländern, die sich in einem bewaffneten Konflikt oder am Anfang der Konflikttransformationsphase befinden, sowie in autoritär geführten Staaten bzw. in illiberalen Demokratien mit reformunwilligen Eliten. Schweizer Nichtregierungsorganisationen Links PBI in Nepal PBI mit aktuellen Projekten in der DRK und in Nepal Im Oktober 2005 hat PBI in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) ein zweijähriges Projekt gestartet mit dem Ziel, die Sicherheit von Angehörigen von Nichtregierungsorganisationen und intern Vertriebenen zu erhöhen. In Anknüpfung an die bereits 2004 realisierten Trainings in Bukavu und Goma werden in mehreren Regionen Kurse zu Sicherheitsfragen durchgeführt. Gemäss Einschätzung von KOFF-Newsletter Nr. 45 8 PBI ist der Friedensprozess in der DRK immer noch zerbrechlich. Täglich stürben Hunderte von Menschen aufgrund der Konflikte, bei denen der ernorme Reichtum an Bodenschätzen eine entscheidende Rolle spiele, schreibt PBI. Weitere Informationen: PBI Christa Dold Links Stellenausschreibung Bern Stellenausschreibung Bangladesh Weitere Informationen zu den Projekten und zu freien Stellen (Bewerbungsschreiben bis 5. März an Hilmar Stetter) Weitere Informationen: Intercooperation Pascal Arnold Links Neue Website von SÖF Im Dezember hat PBI ein erstes Training für zukünftige Freiwillige in Nepal durchgeführt. Zurzeit wird der Einsatz eines ersten Teams vor Ort vorbereitet. Dazu muss zuerst das Projekt finanziell abgesichert und ein offizieller Aufenthaltsstatus für die zukünftigen Freiwilligen erreicht werden. Bereits wurde aber gemeinsam mit der „International Commission of Jurists“ eine Serie von Sicherheitsworkshops vor Ort mit rund hundert Vertreterinnen und Vertretern von lokalen Nichtregierungsorganisationen durchgeführt. Diese Workshops werden weitergeführt. PBI beobachtet in Nepal nach dem Verbot der Regierung von politischen Demonstrationen zunehmende Verhaftungen von zivilen Aktivistinnen und Aktivisten, insbesondere auf Gemeindeebene. Viele würden untertauchen. 08.02.06 Intercooperation: Projekte zu lokaler Regierungsführung Intercooperation führt zurzeit 15 Programme im Zusammenhang mit Dezentralisation und lokaler Regierungsführung durch, einerseits in Transitionsländern wie Bosnien, Serbien und Albanien und anderseits in Entwicklungsländern wie Bangladesh, Indien, Bolivien oder Madagaskar. Zurzeit sind neue Projektpläne zu lokaler Regierungsführung in Abklärung. Viele Programme finden in Nachkriegsgesellschaften mit ihren spezifischen Herausforderungen statt. Die meisten Programme zielen darauf ab, lokale Regierungsinstitutionen wie Stadt- oder Gemeindebehörden zu unterstützen. Dabei geht es um gute Regierungsführung, lokale Entwicklung, Steigerung von Transparenz, Verantwortlichkeit und Effektivität sowie um den Aufbau öffentlicher Dienstleistungen. Weitere Programminhalte sind der Einbezug der Zivilgesellschaft und regionale Zusammenarbeit. In den nächsten Monaten sind verschiedene Stellen im Zusammenhang mit Programmen zu lokaler Regierungsführung und zur Unterstützung der Zivilgesellschaft neu zu besetzen. Dies ergibt sich teils aus Stellenwechseln (beispielsweise in Bosnien und Serbien) und teils als Folge von möglichen neuen Projekten (im Kosovo). 21.02.06 SÖF-Kurs zu Friedensarbeit im Ausland Das Schweizerische Ökumenische Friedensprogramm (SÖF) bietet zwischen September 2006 und März 2007 in Basel, Luzern und Bad Schönbrunn erstmals einen Kurs zu Friedensförderung im Ausland an. Er richtet sich an Fachpersonen aus der Entwicklungszusammenarbeit, die sich im Rahmen von Hilfsprojekten und Einsätzen im Ausland für Frieden und friedliche und gerechte Lösungen von Konflikten engagieren. Der Kurs findet in sechs Modulen zu je drei bis vier Tagen statt zu den Themen Konfliktmanagement, Kommunikation, Einflüsse in Konflikte, „Do no Harm“, Vergangenheitsbewältigung und strukturelle Gewalt. Im Juli und im August finden Informationsveranstaltungen zu dem Kurs statt. 15.02.06 KOFF-Newsletter Nr. 45 9 Schweizer Regierungsstellen Links CPDC „Preventing Conflict and Building Peace: A Manual of Issues and Entry Points“ mit Arbeitshilfen zu „Democratisation“, „Dialogue“, „Institutional Change“, „Civil society“, „Security Sys tems Reform“, „Small arms and light weapons“, „Equal access to Justice and the Rule of Law“, „Land and conflict“, „Forests and conflict“, „vulnerable minerals and conflict“, „Water and conflict“ sowie „Reconciliation“. Weitere Informationen: EDA Raphael Nägeli COPRET Cristina Hoyos Links Schlusserklärung der Gespräche Eröffnungsrede von Urs Ziswiler, Leiter der Politischen Direktion des EDA DAC/CPDC-Expertentreffen in Paris Anfangs Februar fand in Paris das halbjährliche Expertentreffen des Netzwerks für „Confict Prevention and Development Co-operation“ (CPDC) des „Development Assistance Committee“ (DAC) statt. Das Treffen diente dem Informationsund Erfahrungsaustausch unter Experten aller OECD-Länder. Im Rahmen ihrer „Mainstreaming“-Bemühungen erarbeiten die CPDC-Mitglieder gemeinsame Grundlagenpapiere zu den wichtigsten Themen der Konflikttransformation und Entwicklungszusammenarbeit. Am Pariser Treffen wurde die Publikation „Preventing Conflict and Building Peace: A Manual of Issues and Entry Points“ vorgestellt, an der auch die Schweiz mitgearbeitet hat. Sie enthält sechsbis zehnseitige Arbeitshilfen zu verschiedenen Themen (vgl. Kasten) und richtet sich an Praktiker und Praktikerinnen im Feld und in den Zentralen. Ein anderes Thema war die anstehende Prioritätensetzung im DAC. Es gelte, darauf zu achten, dass die Themen Konfliktprävention und Friedensförderung sowie die Menschenrechte wichtige DAC-Themen blieben, wurde festgehalten. Im Weiteren besprachen die Experten die Kontakte zur „Peace Building Commission“ der UNO sowie die „DAC Peer Reviews“. Das DAC ist bereit, in die Leitlinien zu den „Peer Reviews“ ein Instrument zur Integration der Konfliktperspektive aufzunehmen, womit Konfliktfragen inskünftig regelmässig in „Peer Reviews“ einbezogen würden. 08.02.06 Die Schweiz war an dem Treffen durch Vertreterinnen und Vertreter der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der Politischen Abteilung IV des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) vertreten. Cristina Hoyos, Leiterin der COPRET/DEZA, wurde in das Leitungsgremium des CPDC gewählt. Das CPDC lebt wesentlich von den Aktivitäten der Mitglieder in Arbeitsgruppen. Das EDA beteiligt sich an jenen zur Evaluation von Konfliktpräventions- und Friedensförderungsprogrammen, zu Frühwarnung und schneller kollektiver Reaktion, zu Konflikttransformation und Menschenrechten sowie zur Reform des Sicherheitssektors (SSR). Letzteres wird auch in Zukunft ein dominierendes Thema im CPDC bleiben. Gespräche zum Waffenstillstandsabkommen in Sri Lanka Am 22. und 23. Februar fanden in Genf Gespräche zwischen Vertretern der „Liberation Tigers of Tamil Eelam“(LTTE) und der sri-lankischen Regierung zur Implementierung des Waffenstillstandsabkommens in Sri Lanka statt. Zu den vorrangig diskutierten Themen gehörten paramilitärische Gruppen und die Rekrutierung von Kindersoldaten. Die Ergebnisse der Gespräche übertrafen die Erwartungen: Die Parteien erklärten sich einverstanden, von Gewalt abzusehen und sich vom 9. bis 12. April in der Schweiz wieder zu treffen. Gelingt es den Parteien, in den nächsten Monaten eine Vertrauensbasis aufzubauen, könnte die erste Runde der Genfer Gespräche den Start eines Prozesses darstellen, der langfristig zu einer Wiederaufnahme der Friedensgespräche führt. KOFF-Newsletter Nr. 45 10 Die Gespräche wurden von Norwegen fazilitiert, die Schweiz stellte die logistischen Einrichtungen und das Sicherheitsdispositiv zur Verfügung. Weil sich die Konfliktparteien seit drei Jahren nicht mehr getroffen hatten, war es sehr wichtig, ein vertrauensbildendes Umfeld bereitzustellen. Norwegen und die beiden Konfliktparteien äusserten sich sehr zufrieden mit der diesbezüglichen Arbeit der Schweiz. Auch die Medienberichte waren sehr positiv, besonders die sri-lankischen Medien lobten das Engagement der Schweiz. Weitere Informationen: Links EDA Sidonia Gabriel Die Anfrage an die Schweiz, zeige, dass sowohl die sri-lankische Regierung wie auch die LTTE überzeugt von der unparteiischen Position der Schweiz im Konflikt seien, hiess es bei der Politischen Abteilung IV (PA IV) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten. Dies sei die Folge des Schweizer Engagements der letzen Jahre bei der Begleitung des Friedensprozesses aber auch in der Entwicklungszusammenarbeit und in der Humanitären Hilfe. Die Schweiz pflegt intensive Kontakte mit den beteiligten Akteuren und unterstützt Projekte der Konfliktransformation und im Menschenrechtsbereich. 01.03.06 Internationale Partnerorganisationen Info Diese Rubrik enthält Neuigkeiten von neun Partnerorganisationen, mit denen KOFF strategische Allianzen unterhält: Berghof-Center CDA Collaborative Learning Projects Conciliation Resources European Centre for Conflict Prevention (ECCP) European Peacebuilding Liaison Office (EPLO) Gruppe Friedensentwicklung (FriEnt) International Alert Plattform Zivile Konfliktbearbeitung SPICE/GTZ EPLO Der aktuelle EPLO-Newsletter berichtet unter anderem über die Strategie der Europäischen Union im Zusammenhang mit der Kleinwaffenproblematik. Das „Institute for Disarmament Research“ (UNIDIR) der UNO hat zusammen mit SIPRI ein Pilotprojekt „European Action on Small Arms and Weapons and Explosive Remnants of War“ lanciert. UNIDIR hat dazu einen Zwischenbericht sowie vier Hintergrundpapiere mit sehr guten Fallstudien veröffentlicht. International Alert und Saferworld veröffentlichen regelmässige Länder-Fallstudien zu dieser Thematik. FriEnt Der aktuelle FriEnt-Newsletter berichtet unter anderem über das Mainstreaming von Konfliktsensitivität und die Wirkungsmessung von Friedensförderungsprogrammen in Großbritannien sowie über ein FriEnt-Arbeitsgespräch zu „Transitional Justice“. Zudem wird ein neuer Bericht zur Rolle von Nichtregierungsorganisationen in Entwicklung, Humanitärer Hilfe und Konfliktbearbeitung besprochen. Plattform Zivile Konfliktbearbeitung Die Plattform hat eine neue Webseite aufgeschaltet. Diese umfasst erstmals auch englische Seiten. Des Weiteren gibt es zwei neue Recherche-Möglichkeiten: Unter der Rubrik „Experten-Suche“ ist einsehbar, wer bei der Plattform zu welchem Thema, welcher Region, mit welchen Methoden und welchem Selbstverständnis arbeitet. Dazu gibt es kommentierte Linklisten zum nationalen, europäischen und internationalen Umfeld, Jobverzeichnisse und Praktikumsmöglichkeiten. KOFF-Newsletter Nr. 45 11 Veranstaltungen Info Diese Rubrik enthält Hinweise zu ausgewählten Veranstaltungen in der Schweiz im Zusammenhang mit der zivilen Friedensförderung. Weitere Hinweise finden sich im KOFF-Infomarkt. Am 7. März organisiert KOFF einen speziellen Gender- und Sri Lanka Rundtisch zum Thema „1 Jahr nach dem Tsunami“. Am 9. März findet bei swisspeace ein spezieller Rundtisch zum Thema MediaLinks tion und Fazilitation als Werkzeuge in der Konflikttransformation statt mit der Präsentation einer Fallstudie aus Mexiko. PBI Schweiz und PWS bieten am 18. März in Bern und am 25. März in Zürich Informationsveranstaltungen an, um die Arbeit von Freiwilligen in den Projektländern vorzustellen. Die NGO-Trägerveranstaltung des Kompetenzzentrum Friedensförderung (KOFF) findet nicht wie im letzten KOFF-Newsletter angekündigt am 19. Mai sondern bereits am 12. Mai in Bern statt. Vom 3. März bis 14. Mai wird im Forum Schlossplatz in Aarau die Ausstellung „Afghanistan“ mit Bildern des Fotografen Jean-Jacques Ruchti gezeigt. Dazu organisiert swisspeace ein Rahmenprogramm: Am 23. März und am 4. Mai finden Podiumsgespräche zur schweizerischen Friedenspolitik bzw. zu internationaler Mediation in der Friedensförderung statt. Am 6. April werden historische Reiseberichte von Annemarie Schwarzenbach präsentiert und der heutigen Situation gegenübergestellt. Publikationen Info „Security Sector Reform and Post-Conflict Peacebuilding“ Info “Indices, Benchmarks und Indikatoren: Zur Gestaltung und Auswertung von Menschenrechtsdialogen“ „Security Sector Reform and Post-Conflict Peacebuilding“ In Nachkriegsgesellschaften spielen Militär und Polizei beim politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Wiederaufbau eine entscheidende Rolle. Den internen Sicherheitsstrukturen mangelt es aber häufig an ziviler und demokratischer Kontrolle, innerem Zusammenhalt sowie an Effizienz und öffentlicher Glaubwürdigkeit. Ausländische Akteure können in einem Reformprozess eine hilfreiche Rolle spielen, indem sie eine grundlegende Sicherheitsumgebung schaffen, bewaffnete Gruppen daran hindern, den fragilen Friedensprozess zu stören und die Reformen im lokalen Sicherheitssektor unterstützen. Das von Albrecht Schnabel und Hans-Georg Ehrhart herausgegebene Buch „Security Sector Reform and PostConflict Peacebuilding“ bietet Analysen von 20 internationalen Experten. Diverse Fallstudien erlauben es, Vergleiche anzustellen und Erfahrungen einzuordnen. Gestaltung und Auswertung von Menschenrechtsdialogen Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat Möglichkeiten untersucht, Menschenrechtsdialoge nach Kriterien des Projektmanagements zu planen, so dass sie evaluiert werden können. Die vorliegende Studie kommt zum Schluss, dass eine Wirkungsmessung für Menschenrechtsdialoge schwierig, aber möglich ist. Sie analysiert Methoden der Wirkungsmessung mit qualitativen und quantitativen Indikatoren und „benchmarks“, die für verschiedene Zielsetzungen von Menschenrechtsdialogen zugeschnitten und angewandt werden können. KOFF-Newsletter Nr. 45 12 „Armed Non-State Actors and Landmines“ Info „Armed Non-State Actors and Landmines“ Bewaffnete, nichtstaatliche Akteure verfügen oft über geringere Ressourcen als der Staat, gegen den sie ankämpfen. Deshalb setzen sie Landminen – die Waffen der Armen – häufiger ein. Der aktuelle Bericht von Geneva Call zeichnet das Vorkommen von Minen in 24 Ländern auf, die von 60 nichtstaatlichen Gruppen ausgelegt worden sind. Kleinwaffen-Newsletter des Schweizerischen Friedensrates Info „Kleinwaffen-Newsletter“ Der kürzlich herausgekommene 16seitige Kleinwaffen-Newsletter des Schweizerischen Friedensrates enthält aktuelle Informationen zu Fortschritten auf internationaler Ebene (neues Markierungsabkommen) und Rückschlägen in der Schweiz (weitere Verschiebung der Waffengesetzrevision). Webtipp „Directory of Development Organizations“ Info „Directory of Development Organizations“ Das „Directory of Development Organizations“ bietet eine Übersicht über insgesamt 47’500 Entwicklungsorganisationen in 227 Ländern. In dem nach Regionen und Ländern geordneten Verzeichnis werden zivilgesellschaftliche Organisationen (einschliesslich Nichtregierungsorganisationen), Forschungsinstitutionen, Regierungsstellen und -organisationen und Akteure des Privatsektors aus dem Entwicklungsbereich aufgelistet. In den Einträgen zu den Organisationen sind die Links zu deren Websites aufgeführt. Ein Länderindex, die Kategorisierung der Organisationen und Kommentare zu ihnen erleichtern das Auffinden und Einordnen der Organisationen. Herausgeber Herausgeber: Kompetenzzentrum Friedensförderung (KOFF) / swisspeace Adresse Adresse: Sonnenbergstrasse 17, CH - 3000 Bern 7 Tel: +41 (0)31 330 12 12; Fax: +41 (0)31 330 12 13 Redaktion Redaktion: Lorenz Jakob Der KOFF-Newsletter erscheint am 1. jedes Monats (ohne 1. August und 1. Januar) in Deutsch, Englisch und Französisch. Der Newsletter wird elektronisch vertrieben. Alle bisher erschienenen Ausgaben sind auf den KOFF-Webseiten im PDFFormat herunterladbar. Im Online-Archiv können sämtliche Artikel nach Suchbegriffen abgefragt werden. Das KOFF wird gemeinsam getragen vom Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) sowie den folgenden Schweizer Nichtregierungsorganisationen: • Alliance Sud • Association pour la démilitarisation • BAHA’I • Bethlehem Mission Immensee • Brot für Alle • Brücke Le pont • Caritas Schweiz • CASIN • CIMERA • cfd • Fastenopfer • Fondation Hirondelle • Forum für Friedenserziehung • Frauen für den Frieden Schweiz • Gemeinden Gemeinsam Schweiz • Geneva Call • Gesellschaft für bedrohte Völker • GSoA • HEKS • Helvetas • Info-Link.org • Intercooperation • International Association for Human Values • Interteam • Medienhilfe • Medico International Schweiz • mission 21 • MIVA Schweiz • Peace Brigades International • Peace Watch Switzerland • Quaker United Nations Office • Schweizerische Flüchtlingshilfe • Schweizerischer Friedensrat • Schweizerisches Arbeiterhilfswerk • Schweizerischer Katholischer Frauenbund • Service Civil International Schweiz • Stiftung Kinderdorf Pestalozzi • Schweizerisches Rotes Kreuz • Swissaid • World Vision Switzerland • Wartorn Societies Project (WSP) International • Terre des Hommes Schweiz