Skript zu Grundpraktikum I

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Zoologisches Grundpraktikum I
Sommersemester 2015
für Studenten des Studiengangs
Biologie und Molekulare Biotechnologie
Dozenten:
Dr. Alexander Froschauer
Dr. Michael Kurth
Dipl.-Biol. Stefanie Wiedmer
Zeitplan:
Vorlesung: Morphologie und Anatomie der Tiere
Mittwoch 11:00 – 12:00
Bio-Neubau Raum E48
Praktikum: Morphologie und Anatomie der Tiere (Zoologisches
Grundpraktikum I)
Mittwoch 13:00 – 16:20
Bio-Neubau Raum E48
Thema
Datum
Dozenten
15.04.2015
Stefanie Wiedmer, Dr. A. Froschauer Protisten
22.04.2015
Stefanie Wiedmer, Dr. A. Froschauer Cnidaria
29.04.2015
Stefanie Wiedmer, Dr. A. Froschauer Annelida
13.05.2015
Stefanie Wiedmer, Dr. A. Froschauer Plathelminthes
03.06.2015
Stefanie Wiedmer, Dr. A. Froschauer Mollusca
10.06.2015
Stefanie Wiedmer, Dr. A. Froschauer Nemathelminthes
17.06.2015
Dr. A. Froschauer, Stefanie Wiedmer Arthropoda 1 (Crustacea)
24.06.2015
Dr. A. Froschauer, Stefanie Wiedmer Arthropoda 2 (Insecta)
01.07.2015
Dr. A. Froschauer, Stefanie Wiedmer Echinodermata
08.07.2015
Dr. A. Froschauer, Stefanie Wiedmer Chordata 1 (Acrania)
15.07.2015
Dr. A. Froschauer, Stefanie Wiedmer Chordata 2 (Pisces)
22.07.2015
Dr. A. Froschauer, Stefanie Wiedmer Chordata 3 (Tetrapoda)
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Zoologisches Grundpraktikum I
Teil 1
Dr. Michael Kurth, Dipl.-Biol. Stefanie Wiedmer
Der erste Teil des Skriptes umfasst die Übungen 1-6 des Zoologischen Grundpraktikums I. Es soll
eine Hilfestellung für die Vor- und Nachbereitung sowie eine Anleitung für das Praktikum selbst sein.
Der Inhalt erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist keineswegs als Ersatz für ein Lehrbuch
gedacht.
Zeitplan Teil I
15.04.2015
Protisten (Amoeba, Paramecium, Gregarina, Trypanosoma)
22.04.2015
Cnidaria (Hydra, Laomedea)
29.04.2015
Annelida (Lumbricus)
13.05.2015
Plathelminthes (Dugesia, Dicrocoelium, Fasciola, Taenia, Echinococcus)
03.06.2015
Mollusca (Helix, Loligo)
10.06.2015
Nemathelminthes (Ascaris, Trichinella)
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Wichtig:
-
Bitte bereiten Sie die einzelnen Praktikumstage vor, indem Sie die entsprechenden Kapitel
im "Kükenthal" lesen.
-
Fangen Sie nicht zu spät mit der Klausurvorbereitung an, da der im Praktikum behandelte
Stoff sehr umfangreich ist. Am besten ist es, den Stoff nach jedem Praktikumstag
gründlich nachzuarbeiten.
-
Fertigen Sie Zeichnungen von den Präparaten an.
-
Bringen Sie bitte den Kükenthal zum Praktikum mit. Dort sind in der Regel die
Präparationen beschrieben.
-
Vergessen Sie Ihr Präparierbesteck nicht (Schere, Skalpell, Pinzette, Präpariernadeln,
Stecknadeln, Objektträger, Deckgläschen).
-
Vom Kurs soll ein kurzes Protokoll angefertigt werden.
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1. Übung: Protisten (Einzeller)
Verlauf der Übung
Anhand je eines repräsentativen Vertreters sollen Sie mit charakteristischen Bauplanmerkmalen der
Rhizopoda, Flagellata, Sporozoa und Ciliata vertraut gemacht werden.
1. Rhizopoda (Wurzelfüßer)
Viele Vertreter der Rhizopoda zeigen einen ausgeprägten Polymorphismus, in dem sie begeißelte
Schwärmerstadien entwickeln. Andererseits können auch einige Flagellaten formveränderliche
Cytoplasmafortsätze (Pseudopodien) entwickeln, die für die Rhizopoda charakteristisch sind. Die
Pseudopodien dienen sowohl der Fortbewegung als auch der Nahrungsaufnahme und können
gruppenspezifisch in verschiedenen Ausprägungen auftreten: Bei den lappenförmigen Lobopodien der
Amöben umgrenzt, wie im übrigen Cytoplasma, ein Gel-artiges Ektoplasma das Sol-artige
Endoplasma. Die strahlenförmigen Axopodien der Heliozoen und Radiolarien, die den pelagischen
Formen als Schwebeeinrichtungen dienen, enthalten einen zentralen Achsenstab (Axonem) aus
längsgerichteten Mikrotubuli, über den ein Cytoplasmafilm gleitet, der Nahrungspartikel wie auf einem
Fließband zum Zellkörper führt. Dünne Plasmafäden (Filopodien) treten bei den Foraminiferen aus
den Kammerporen hervor, die nicht aus einem einheitlichen Strang bestehen, sondern ein Bündel nur
elektronenoptisch auflösbarer Cytoplasmafäden bilden, die alle von einem eigenen Plasmalemma
umgeben sind.
Abb.1.1: Organisationsskizze von Amoeba
Abb.1.2: a) Amoeba proteus, b,c) Entamoeba histolytica, d) Arcella,
e,f) Foraminiferen, g) Sonnentierchen (Heliozoa), h) Radiolaria
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1.1. Kursmaterial: Amoeba proteus (Lebendpräparat)
Aufgabe: Mikroskopieren und Zeichnen. Beobachten Sie die Pseudopodienbildung
und geben Sie in Ihrer Zeichnung die Bewegungsrichtung an.
2. Wimpertierchen (Ciliata = Ciliophora, Alveolata)
Die Ciliaten (Wimpertierchen) gelten als die höchstorganisiertesten und an cytoplasmatischen
Differenzierungen reichsten Protozoen. Ihre beiden kennzeichnenden Merkmale sind der Besitz von
Cilien und ein Kerndimorphismus. Die Cilien lassen sich generell durch Reduktion ihrer Länge und
Vereinfachung der Schlagweise von Flagellen ableiten. Unter Kerndimorphismus versteht man das
gleichzeitige Auftreten von Mikro- und Makronucleus. Der diploide Mikronukleus synthetisiert keine
RNA, so dass der Phänotyp der Ciliaten ausschließlich von den Genen des Makronucleus bestimmt
wird und dem Mikronucleus allein die Rolle eines Speichers genetischer Information (generativer
Kern) zukommt. Der Zellmetabolismus wird bei Ciliaten vom polyploiden Makronucleus - dem
somatischen Kern - gesteuert, da in ihm verschiedene Teile des Genoms unterschiedlich stark
amplifiziert sind, ist eine geordnete Mitose oder Meiose nicht mehr möglich. Im Kerndimorphismus der
Ciliaten zeigt sich daher eine gewisse Analogie zur Differenzierung in Keimzellen und Soma bei
Metazoen.
Abb. 1.3: Die Formenvielfalt der Ciliaten. Neben den freischwimmenden Formen wie z.B. Paramecium oder
Tetrahymena gibt es Zellen, die auf Cirren laufen (z.B. Stylonychia) oder sessil sind (Stentor, Vorticella auf
Pflanzen, Spirochona auf den Kiemenblättern des Bachflohkrebses). Einige Arten leben parasitisch (Polypenlaus
Trichodina), andere symbiontisch (Ophryoscolex aus dem Rinderpansen). Nach verschiedenen Autoren.
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Abb.1.4: Phagocytose bei Paramecium
Abb.1.5: Organisationsskizze von Paramecium
2.1. Kursmaterial: Paramecium caudatum (Lebendpräparat)
Aufgabe: Lebendbeobachtung, Fütterung und Färbung von Paramecium caudatum
Die Lebendbeobachtung des Ciliaten ist ebenso wie bei den Flagellaten durch die Beweglichkeit der
Organismen erschwert (s.u.). Mit nur wenig Wasser unter dem Deckglas ist aber eine Beobachtung
gut möglich. Besonders auffällig sind der koordinierte Cilienschlag und die Tätigkeit der kontraktilen
Vakuolen, die der Osmoregulation dienen.
a)
Beobachten Sie zunächst Bewegung und die Organisation der Paramecien.
Versuchen Sie die Schlagfrequenz der kontraktilen Vakuolen zu bestimmen.
b) Cyclose: Beobachten Sie den Weg der Nahrungsvakuolen durch den Körper der
Paramecien. Füttern Sie die Ciliaten mit Kongorot-gefärbten Hefepartikeln
(1% Kongorotlösung; neutral bis basisch: rot; ab pH 3: blau).
c)
Kernfärbung:
Geben
Sie
bei
einem
Paramecium-Präparat
einen
Tropfen
angesäuertes Methylgrün an den Rand des Deckgläschens. Diese Färbung fixiert
die Tiere gleichzeitig. Beobachten Sie die Reaktion der unter der Pellikula
liegenden Trichocysten. Zeichnen Sie ein Paramecium mit seinen Organellen!
Notieren
Sie
ihre
Beobachtungen
zur
Cyclose,
Kernfärbung
und
Trichocystenreaktion.
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3. Sporozoa (,,Sporentierchen“, Apicomplexa)
Zu dieser Protozoenklasse werden sehr verschiedenartige einzellige Organismen gezählt. Alle sind
Parasiten, die entweder in Körperhöhlen oder in einzelnen Zellen leben. Sie besitzen eine komplexe
Zellbegrenzung (Pellicula), die auch besondere Bewegungsorganelle enthält. Sporozoen zeichnen
sich durch charakteristische Entwicklungszyklen aus; dabei auftretende Dauerstadien werden als
„Sporen“ bezeichnet. Die Sporozoa werden in neueren Systematiken als Apicomplexa bezeichnet, da
sie sich durch einen komplizierten, nur elektronenmikroskopisch sichtbaren Apikalkomplex
auszeichnen. Der apikale Komplex setzt sich aus dem Polring, dem Conoid und den Rhoptrien
zusammen.
3.1. Kursmaterial: Gregarinen (Lebendpräparat)
Aufgabe: Lebendbeobachtung von Gregarinen aus Mehlkäferlarven
Präparation: Einem “Mehlwurm“ (Larve des Mehlkäfers Tenebrio molitor) schneidet man Kopf und
Hinterende ab. Mit einer spitzen Pinzette zieht man den Darm heraus, streicht ihn auf einem
Objektträger aus, gibt einen Tropfen Leitungswasser dazu und legt ein Deckglas auf. Die drei
Gregarinen-Arten, die Sie finden können, sind im KÜKENTHAL und unten abgebildet. Nicht alle
Mehlkäferlarven sind befallen!
Abb.1.6
a. Fertigen Sie von einer Gregarinen-Art eine ,,halbschematische" Zeichnung an.
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4. Flagellata (Geißeltierchen)
Die Bewegungsorganellen der Flagellaten sind Geißeln (Flagellen). Sie können in Ein- oder Mehrzahl
auftreten, am Vorder- oder Hinterende der Zelle entspringen (Zug- oder Schleppgeißeln) oder wie bei
den Hypermastigiden große Teile der Zelloberfläche besetzen. Bei den autotrophen Dinoflagellaten
führt eine Quergeißel schraubenförmige Bewegungen in einer quer verlaufenden Ringfurche aus,
während eine Längsgeißel nach hinten schwingt. Die im Blutplasma der Wirbeltiere lebenden
Trypanosomen besitzen eine am Hinterende entspringende Geißel, die nach vorn gerichtet und mit
der Zelle über eine undulierende Membran verbunden ist. Bei der intrazellulär parasitierenden
Leishmania-Form ist sie völlig reduziert. Hinter dem Basalkörper (Kinetosom) der Geißel liegt bei den
meisten Trypanosomiden ein Kinetoplast (= Blepharoplast), eine DNA-Anhäufung innerhalb des
großen (einzigen) Mitochondriums.
Abb. 1.7: Flagellaten. Die Dinoflagellaten Ceratium und Noctiluca (letzterer ist der „Erreger“ des
Meeresleuchtens), Opalina ranarum aus dem Darm des Frosches, Trypanosoma (Erreger von Schlafkrankheit
und Nagana-Rinderseuche), Trichomonas vaginalis (parasitiert im Urogenitaltrakt von Frauen), Giardia lamblia
(Erreger der Giardienruhr), Euglena (Augentierchen), Spirotrichonympha (Zellulase-produzierender
hypermastigider Flagellat aus dem Darm der Termite) und der Choanoflagellat Salpingoeca.
4.1. Aufgabe: Mikroskopieren von Trypanosoma-Dauerpräparaten.
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Abb.1.8: Trypanosomen (Kinetoplastida) Abb. aus Dönges.
a)
1) amastigot (cryptomastigot); 2) promastigot; 3) epimastigot; 4) trypomastigot
b)
Entwicklungskreislauf von Trypanosoma brucei in Glossina sp. und Mensch
Literatur:
R. Wehner; W. Gehring (1995) Zoologie; Thieme Stuttgart
V. Storch; U. Welsch (1996) Kükenthals Leitfaden für das Zoologische Praktikum; Fischer Stuttgart;
22. Auflage
V. Storch; U. Welsch (2004) Systematische Zoologie; Fischer Stuttgart; 6. Auflage
K. Hausmann; N. Hülsmann (1996) Protozoology, Thieme Stuttgart
N. A. Campbell (1997) Biologie, Spektrum Verlag
M. Mayer (1956) Kultur und Präparation der Protozoen; Kosmos-Verlag, Stuttgart
H. Streble, D. Krauter (1988) Das Leben im Wassertropfen, 8. Auflage, Kosmos-Verlag, Stuttgart
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2. Übung: Cnidaria (Nesseltiere)
Cnidaria sind sehr einfach gebaute Metazoen, die als Polypen und/oder Medusen auftreten können.
Früher wurden sie mit den Acnidaria (Ctenophora, Rippenquallen) zur systematischen Einheit
Coelenterata (Hohltiere) zusammengefasst. Aufgrund der klaren Symmetrieverhältnisse ihrer
Körpergestalt und ihrer reich differenzierten Epithelien mit Nerven-, Sinnes- und myofibrillenhaltigen
Zellen erheben sich die Hohltiere eindeutig über das Organisationsniveau der Schwämme. Doch
besitzen auch sie - wenn man von einigen recht komplexen Sinnesorganen absieht - noch keine
echten Organe, die sich wie bei den höheren Metazoen (Eumetazoa) durch einen eigenständigen
ontogenetischen Entwicklungsgang auszeichnen. Lange Zeit galten die Cnidaria deshalb als
ursprüngliche Metazoenklasse, nach neuerer Ansicht ist ihr Körperbau jedoch sekundär in der
Evolution vereinfacht worden. Die Cnidaria werden in vier Klassen eingeteilt: Anthozoa (Blumentiere),
Cubozoa (Würfelquallen), Scyphozoa (Scheibenquallen) und Hydrozoa.
Von den Nesseltieren sind ca. 8500 Arten bekannt. Unvollständig aufgeklärte Entwicklungszyklen und
die alle anderen Eumetazoa übertreffende Vielgestaltigkeit von Individuen ein und derselben Art
(Polymorphismus), führen allerdings oft zu unterschiedlichen Angaben über die Artenzahl. Cnidaria
sind vorwiegend marine Organismen (alle Anthozoa, Cubozoa und Scyphozoa). Dies gilt auch für die
Mehrzahl der Hydrozoa, von denen aber einige Arten (z.B. Hydra) individuenreich im Süßwasser
leben.
Die Cnidaria sind eine ungewöhnlich erfolgreiche Tiergruppe, was in erster Linie auf den Besitz von
Nesselkapseln zurückzuführen ist. Sie ermöglichen ihnen einerseits die optimale Nutzung eines
reichhaltigen Nahrungsangebots, andererseits beschränken sie die natürlichen Feinde auf wenige
Spezialisten, hauptsächlich Gastropoda, sowie einige Fische und Seesterne. Die hohe Regenerationsfähigkeit und die häufige Symbiose mit einzelligen Algen sind wahrscheinlich weitere Gründe, die die
Cnidaria zu einer der verbreitetsten aquatischen Tiergruppen werden ließen.
Abb.2.1
Polyp und Meduse bilden bei Hydrozoen und Scyphozoen die aufeinanderfolgenden Glieder eines
Generationswechsels (Metagenese). Die Medusen entstehen auf ungeschlechtlichem Wege durch
Querteilung der Polypen (Strobilation bei Scyphozoa), Knospung (bei Hydrozoa) oder Metamorphose
des ganzen Polypen (bei Cubozoa). Als geschlechtliche Generation entwickeln sie Gonaden. Die aus
dem befruchteten Ei entstehende bewimperte Planula-Larve oder die schon tentakeltragende
Actinula-Larve setzt sich fest und wächst zu einem neuen Polyp aus (siehe Abb.2.1).
Bei vielen Formen lösen sich die Medusen gar nicht mehr als freischwimmende Stadien vom Polypen
ab, sondern erscheinen als sessile, stark reduzierte Medusoide (Gonophoren). Bei Hydra bestehen
die Medusoide nur noch aus den Gonaden, so dass hier der Polyp die geschlechtliche und
ungeschlechtliche Generation repräsentiert. Sowohl Polyp als auch Meduse sind diploid. Wie bei allen
Metazoen wird das einzige haploide Stadium im Lebenszyklus der Cnidarier von den Gameten
gebildet.
Abb. 2.2: Laomedea flexuosa, Nährpolyp und Gonangium.
Eine hervorstechende Eigentümlichkeit vieler Cnidarier ist die Stockbildung. Durch Knospung
entstehen Polypen, die mit dem Mutterpolypen in Verbindung bleiben und auf diese Weise
Polypenstöcke aus vielen Tausenden von Einzelpolypen bilden. Meistens ist diese Stockbildung mit
einer morphologischen und funktionellen Differenzierung zwischen den Einzelpolypen verbunden
(Polymorphismus). Vielfach lassen sich dann Freßpolypen (Trophozooide), mundlose Wehrpolypen
(Nematozooide), die reich mit Nesselkapseln besetzt sind, und medusenbildende Geschlechtspolypen
(Gonozooide)
unterscheiden.
Bei
den
Geschlechtspolypen
sind
Peristom
und
Tentakeln
zurückgebildet. Da die Gastrovaskularräume aller Polypen miteinander in Verbindung stehen, werden
auch
die
mundlosen
Individuen
mit
Nahrung
versorgt.
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Körperbau
Die Körperstrukturen der Cnidaria können in Teilen bilateralsymmetrisch sein, grundsätzlich sind sie
vier- bis n-strahlig radiärsymmetrisch um eine zentrale Hauptachse angeordnet. Diese verläuft vom
proximalen Pol (Fußscheibe, animaler Pol, larvale Scheitelplatte) zum distalen Pol (Mundfeld,
vegetativer Pol, embryonale Urmundregion). Das Grundmuster eines Cnidariers repräsentiert am
anschaulichsten der Polyp: ein schlauch- oder sackförmiger Organismus der im Allgemeinen mit
seiner Fußscheibe am Substrat festsitzt. Die einzige Körperöffnung, die von den ins freie Wasser
hängenden Tentakeln umgeben wird, fungiert gleichermaßen als Mund und After. Die Fangarme
dienen zum Beutefang. Sie sind stark dehnbar und tragen dichtsitzende Batterien verschiedenartiger
Nesselzellen (Nematocysten, Cniden: z.B. Penetranten, Volventen, Glutinanten, ...; an die 30
verschiedene Bauarten sind bekannt) Der Polyp entspricht dem Lebensformtypus des sessilen
Tentakelfängers (Schlingers), der die unverdauten Nahrungsreste durch den Mund-After wieder
herauswürgt. Vom Polypen ist die ursprünglich pelagische Meduse (Qualle) abzuleiten, deren
glockenförmiger Bau sie zum Rückstoßschwimmen befähigt. Sie ist bei den metagenetischen Cnidaria
(Cubozoa, Scyphozoa, Hydrozoa) Träger der Keimzellen und sorgt für die Verbreitung der Art.
In ihrer Körperarchitektur stimmen alle Hohltiere darin überein, dass eine dreischichtige Körperwand
einen zentralen Hohlraum (Gastrovaskularraum) umschließt. Wie sein Name besagt, erfüllt letzterer
eine Doppelfunktion: Er ist einerseits Ort der extrazellulären Verdauung (Gastro-), übernimmt aber
andererseits auch die Rolle eines Verteilersystems von Nährstoffen und Abbauprodukten (-vaskular).
Mit einer einzigen (Mund/After-) Öffnung mündet er nach außen. Im Bau der Körperwand lässt sich
stets ein äußeres und ein inneres einschichtiges Epithel (Ektodermis und Entodermis) und eine
dazwischenliegende Mesogloea unterscheiden. Ekto- und Entodermis gehen aus eigenen
Bildungsgeweben (Blastemen) hervor. Das Ektoderm trägt außer den Epithelmuskelzellen noch
Cnidoblasten, aus denen Nesselzellen gebildet werden, und Sinneszellen mit einer apikalen Cilie
(Mechano-, Photo- oder Chemorezeptoren). Der Gastralraum wird begrenzt von Entoderm
(Gastrodermis), das aus zwei Hauptzelltypen besteht: Drüsenzellen und Nährmuskelzellen. Die
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Mesogloea (Stützlamelle) bildet dagegen primär eine azelluläre Matrix, in die Zellen der Ekto- und
Entodermis mit pseudopodienartigen Fortsätzen hineinragen (Verankerungsfunktion). Sie besteht aus
Kollagenfasern und wird von beiden Zellschichten gebildet. Wenn sekundär ektodermale Zellen in die
Mesogloea einwandern, kann sie bindegewebsähnliche Struktur annehmen und - wenn es sich bei
den eingewanderten Zellen um Skleroblasten handelt - Endoskelettfunktion erfüllen.
Abb.2.5
Abb.2.4
Im Gegensatz zu den Schwämmen kommt es bei den Cnidaria durch den teilweise recht engen
Zusammenschluss mehrerer Zelltypen innerhalb der Epithelien zu Ansätzen von Gewebsbildung.
Den häufigsten der ca. 20 Zelltypen von Hydra bilden die Epithelmuskelzellen. Sie sind durch einen
flachen basalen Zellfortsatz gekennzeichnet, der Myofibrillen enthält und für die Kontraktionsfähigkeit
des Epithels verantwortlich ist. Die Myofibrillen verlaufen im Ektoderm längs und im Entoderm
ringförmig. Ferner können sie (in der Ektodermis) Skelette sezernieren und (in der Entodermis) mittels
Flagellenschlag einen Flüssigkeitsstrom erzeugen, aus dem sie Nahrungspartikel endocytotisch
aufnehmen (Verdauungszellen = ,,Nährmuskelzellen"). Die Verdauung erfolgt bei Coelenteraten also
sowohl extra- als auch intrazellulär. Für die extrazelluläre Verdauung sezernieren Drüsenzellen (=
Zymogenzellen) der Entodermis Verdauungsenzyme in den Gastralraum.
Kleine interstitielle Zellen (I-Zellen), die in Ekto- und Entodermis an der Basis der Epithelzellen liegen,
sind Stammzellen, aus denen durch Differenzierung die Nerven- und Sinneszellen, die Nessel- sowie
die Drüsenzellen hervorgehen. Auch die Gameten leiten sich von ihnen ab. Als multipotente Zellen
sind sie für die ausgeprägten Regenerationsleistungen der Coelenteraten verantwortlich.
Nervenzellen liegen als uni-, bi- oder multipolare Neuronen an der Basis von Ekto- und Entodermis,
wo sie sowohl mit Sinnes- als auch mit Epithelmuskelzellen in Kontakt treten. Bei Polypen bilden sie
ein einheitliches diffuses Nervensystem, bei einigen Medusen können sie jedoch schon zu getrennten,
anatomisch und funktionell verschieden differenzierten Nervennetzen zusammentreten.
Das zweifellos auffälligste cytologische Charakteristikum und exklusive Merkmal der Cnidarier sind die
Nesselzellen (= Nematocyten = Cnidocyten). Sie bilden in ihrem Inneren eine der höchstspezialisierten Zellorganellen tierischer Zellen überhaupt: die Nesselkapseln (= Nematocysten =
Cniden). Jede Hydra ist mit drei Typen von Nematocyten und -cysten ausgerüstet: Stilett- oder
Durchschlagskapseln (= Penetranten = Stenothelen), die mit Stilett- und Nesselschlauch einem
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giftsezernierenden Tubulus den Cuticularpanzer kleiner Arthropoden durchschlagen; Wickelkapseln (=
Volventen = Desmonemen), bei denen sich der ausgeschleuderte Tubulus, bettfederartig spiralisiert,
um Borsten von Beutetieren wickelt; schließlich Klebkapseln (= Glutinanten = Isorhizen), die mit ihrem
klebrigen Tubulus vorübergehende Befestigungsaufgaben bei der Lokomotion übernehmen. HydraPolypen können sich spannerraupenartig auf dem Substrat fortbewegen. Wickel- und Klebkapseln
enthalten kein Giftsekret.
Abb. 2.6: Hydromeduse, der etwas mehr als ein Quadrat ausgeschnitten ist. Schematisiert.
Im Kurs sollen Sie den Grundbauplan der Cnidarier, den Aufbau der Gewebe und die wichtigsten
Zelltypen kennenlernen. Außerdem sollen Sie sich mit den Phänomenen des Polymorphismus und der
Metagenese vertraut machen.
Literatur:
R. Wehner; W. Gehring (1995) Zoologie; Thieme Stuttgart
V. Storch; U. Welsch (1996) Kükenthals Leitfaden für das Zoologische Praktikum; Fischer Stuttgart;
22. Auflage
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Verlauf der Übung
Kursmaterial: Hydra sp.
1. Aufgabe: Beobachtung an lebenden Organismen
Fertigen
Sie
eine
Übersichtszeichnung
von
Hydra
vulgaris
an,
die
den
radiärsymmetrischen Aufbau und die Bildung der Knospe erkennen lässt.
Tippen Sie einer Hydra mit einer Nadel oder Pinzette leicht auf den basalen Teil (=
Fuß).
Beschreiben sie die Reaktion des Polypen.
Bieten Sie den Tieren Nauplien von Artemia salina (Salzkrebs) an. Beschreiben Sie
den Kontakt mit den Artemien und die einzelnen Phasen des Freßvorgangs.
Beschreiben Sie auch das Verhalten einer Hydra, wenn ihr Gastralraum mit Krebsen
gefüllt ist und dann weitere Krebse angeboten werden.
Überführen Sie einen Fangarm von Hydra mit etwas Wasser auf einen Objektträger
und bedecken Sie das Tier mit einem Deckglas. Achten Sie auf die Art und Anordnung
der Nesselzellen in den Batteriezellen der Tentakel. Durch Zugabe von angesäuerter
Methylenblaulösung wird ein Ausschleudern des Nesselfadens ausgelöst. Ziehen Sie
die Lösung mit Filterpapier unter dem Deckglas durch. Zeichnen Sie einen
Tentakelausschnitt und abgeschossene Nesselkapseln. Informieren Sie sich anhand
der Lehrbücher, wie sich Nesselkapseln entladen.
2. Aufgabe: Mikroskopieren und Zeichnen des gefärbten, histologischen
Querschnittes des Rumpfes von Hydra oder Obelia spec.
Hydren bestehen hauptsächlich aus einem äußerem und einem innerem Epithel. Dazwischen befindet
sich die zellfreie Mesogloea. Die wichtigsten Zelltypen sind Epithelmuskelzellen, I-Zellen, Nerven-,
primäre Sinnes-, Geschlechts- und Nesselzellen, Nährmuskel- und Drüsenzellen. Mit diesen sollen
Sie sich ein wenig näher beschäftigen.
Für das Kennenlernen der verschiedenen Zelltypen von Hydra bekommen Sie
Präparate. Die Zellen sind leider mit Ihren Mikroskopen schwierig zu unterscheiden.
Zeichnen Sie bitte zumindest Cniden (Nesselzellen) und Epithelmuskelzellen.
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3. Aufgabe: Anfertigen und Auswerten eines cytologischen Präparates von Hydra
Mazeration
Hydra auf Objektträger übertragen, Wasser weitesgehend absaugen und sofort 3-4
Tropfen Mazerationsflüssigkeit zugeben (1 Teil Glycerin, 1 Teil Eisessig, 13 Teile
Wasser). Das Gemisch ca. 5 min einwirken lassen, dann Objektträger kreisend
schütteln bis der Rumpf sich weitgehend aufgelöst hat, anschließend einen Tropfen
Methylgrün
zugeben
(Kernfärbung,
s.o.),
Deckglas
auflegen,
überschüssige
Flüssigkeit absaugen (abwechselnd von gegenüberliegenden Rändern her).
Abb. 2.7: Zelltypen von Hydra nach Mazeration.
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3. Übung: Annelida (Ringelwürmer)
Anneliden zeigen einen bilateralsymmetrischen Aufbau, wobei
ihr Körper
in eine
linear
aufeinanderfolgende Vielzahl (10 - 700) von Segmenten gegliedert ist (Metamerie) und grundsätzlich
eine vordere und eine hintere Körperhälfte unterscheiden lässt. Dieser äußeren Segmentierung liegt
eine metamere Gliederung des Coeloms zugrunde, bei der jedes Segment von paarigen
Coelomkammern erfüllt wird und zumindest bei den gleichartig (homonom) gegliederten Formen je
eine vollständige Ausstattung an Ganglien, Nephridien und Gonaden enthält. Lediglich dem
Kopflappen (Prostomium = Akron) und dem Anallappen (Pygidium) fehlen die Coelomsäcke. Die
metamere Gliederung ist auch an den durchgehenden Organsystemen erkennbar. So besteht das
Nervensystem aus einem Oberschlundganglion sowie einem Bauchmark, das durch zwei
Nervenstränge gebildet wird, die sich in jedem Segment zu einem Paar Ganglien (Nervenknoten)
verdicken und über Querfasern verbunden sind. Aufgrund dieser typischen Form wird das
Nervensystem der Anneliden als Strickleiternervensystem bezeichnet. Völlige Gleichförmigkeit der
Segmente (Homonomie) tritt allerdings nur bei ursprünglichen Formen auf. Meistens kommt es zu
speziellen
Differenzierungen
funktionsmorphologisch
einzelner
verschiedene
Segmentgruppen
Regionen
des
(Heteronomie),
Wurmkörpers
so
dass
unterscheiden
sich
lassen.
Beispielsweise bleiben bei den Oligochaeten die Gonaden auf wenige Segmente beschränkt und die
Gameten werden dann durch spezialisierte Nephridien nach außen geleitet. Alle Coelomabschnitte
werden von einem einschichtigen Coelomepithel (Coelothel) begrenzt, das Körpermediane und an
den
Segmentgrenzen
mediane
Mesenterien
bzw.
transversale
Dissepimente
bildet.
Die
Metanephridien, die in jedem Coelomabschnitt mit einem Wimpertrichter (Nephrostom) beginnen,
durchstoßen das hintere Dissepiment und münden nach gewundenem Verlauf im nächstfolgenden
Segment über den Nephroporus nach außen. Neben der metameren Körpergliederung unterscheiden
sich die Anneliden von den ebenfalls wurmförmigen Plathelminthen und Nemathelminthen durch das
Auftreten des Coeloms. Die segmental angeordneten Coelomräume sind flüssigkeitsgefüllt und wirken
in ihrer Gesamtheit als hydrostatisches Skelett. Das gekammerte Coelom ermöglicht zusammen mit
der antagonistisch wirkenden Ring- und Längsmuskulatur eine geradlinige Fortbewegung. Dabei
laufen lokale Körperverdickungen und -verkürzungen, bedingt durch gleichzeitige Kontraktion der
Längsmuskulatur und Erschlaffung der Ringmuskulatur, wellenartig von vorn nach hinten über den
Wurmkörper hinweg. Die Entwicklung der Anneliden verläuft über eine doppelkegelige TrochophoraLarve. Der Körper ist von zwei ober- bzw. unterhalb der Mitte verlaufenden Wimperkränzen, dem
Prototroch und dem Metatroch, umgeben.
1
18
Abb. 3.1: Polychaeten-Entwicklung
Am oberen Ende befindet sich eine von einem
Wimperschopf
Sinneszellen
bedeckte
und
Scheitelplatte,
Ganglien
enthält.
die
Als
Ausscheidungsorgan besitzt die Larve zwei
Protonephridien. Der Körper der Larve lässt sich
in drei Teile gliedern: die präorale Episphäre, aus
der sich das Prostomium des erwachsenen
Tieres entwickelt, die postorale Hyposphäre, die
den adulten Rumpf bildet, und schließlich der
Afterbereich, aus dem sich das Pygidium bildet.
Das Coelom ist eine rein mesodermale Bildung,
welches aus einem Paar Urmesodermzellen
hervorgeht. Über paarige Urmesodermstreifen bilden diese Zellen zunächst das Coelom der
Trochophora-Larve. Während sich der präorale Teil der Larve zum coelomlosen Prostomium des
adulten Wurms entwickelt, teilt sich das larvale Coelom synchron in 3 - 6 Segmente, die dann die
vorderen Rumpfmetameren des adulten Wurms bilden. Die übrigen Segmente entstehen sukzessiv
aus einer vor dem Pygidium gelegenen Sprossungszone (teloblastische Coelombildung).
Abb. 3.2: Organisationsschema der Anneliden. Oben: Seitenansicht. Unten links: teils Dorsalansicht (in der
Medianen) teils Horizontalschnitt (lateral). Unten rechts: Querschnitt. Abkürzungen: Au, Auge; Co, Coelom; Ct,
Coelothel; Cu, Cuticula; Da, Darm; Dg, Dorsalgefäß; Dl, Darmlumen, Ds, Dissepiment; Ed, Epidermis; Ez,
Eizellen; Gg, Ganglienpaar des Bauchmarks (ventrale Ganglienkette); Hm, Hautmuskelschlauch; Kn, Konnektive;
Lm, Längsmuskulatur; Mn, Metanephridium; Mst, Mesenterium; Mu, Mundöffnung; Og, Oberschlundganglion; Pr,
Prostomium; Rg, Ringgefäß; Rm, Ringmuskulatur; S 1,2,... Segmente (Metamere); Sk, Schlundkonnektive, Te,
Tentakel; Vg, Ventralgefäß.
1
19
Die Anneliden lassen sich in die Klassen Polychaeta (Vielborster), Archiannelida (Urringelwürmer),
Oligochaeta (Wenigborster), Hirudinea (Egel) sowie Myzostomida (Saugmünder) unterteilen.
Oligochaeta (Wenigborster)
Abb. 3.3: Lumbricus terrestris. Ventralansicht
Abb. 3.4: Fortpflanzung Lumbricidae. Pfeile: Weg des
des vorderen Körperabschnittes.
Spermas
Unten: Borstenstellung im Querschnitt. 4x
Diese Anneliden zeichnen sich durch das Fehlen der Parapodien aus, von denen lediglich die Borsten
erhalten geblieben sind; überdies sind am Kopf in der Regel keine Fühler vorhanden. Charakteristisch
ist das Anschwellen einer bestimmten drüsenreichen Region der Epidermis, des sogenannten Gürtels
(Clitellum), vor allem zur Zeit der Geschlechtsreife. Ein typischer Vertreter dieser Gruppe ist der
Regenwurm (Lumbricus terrestris).
Die mit einer Chitincuticula bedeckte Epidermis der Oligochaeten, wird im Falle der drohenden
Austrocknung über Poren in den Coelomsäckchen mit Körperflüssigkeit feucht gehalten. Zur Zeit der
Geschlechtsreife kommt es zu einem Anschwellen des Genitalbereichs. Es bildet sich das Clitellum,
das über spezielle Drüsenzellen den Kokon für die Eiablage absondert. Die Wenigborster leben in der
Regel als Zwitter, wobei die Befruchtung wechselseitig erfolgt. Beim Regenwurm (Lumbricus
terrestris) besteht der Geschlechtsapparat aus zwei Paar Hoden, die im 11. und 12. Segment liegen,
sowie einem Paar Eierstöcken (Ovarien) im 13. Segment. In den Segmenten 9, 10 und 11 befinden
sich ebenfalls paarweise angeordnete Samensäckchen, in denen sich das in den Hoden produzierte
Sperma sammelt. Eine wichtige Aufgabe haben auch die als Empfängnisorgane gebildeten
2
20
Samentaschen, in denen der Wurm das Sperma des Partners ablagert, bis es später bei der Eiablage
zur Befruchtung kommt. Bei vielen Wenigborstern kommt aber auch der ungeschlechtlichen
Fortpflanzung durch Querteilung des Körpers eine große Bedeutung zu. Allgemein besitzen sie eine
stark ausgeprägte Regenerationsfähigkeit und können im Falle einer unfreiwilligen bzw. zu
Fluchtzwecken erfolgten Teilung die fehlenden Körperteile ersetzen.
Abb. 3.5: Lumbricus. Schema des Gefäßsystems im
Querschnitt.
Die Atmung erfolgt bei den Oligochaeten über die
gesamte
Hautoberfläche,
lediglich
einige
Wasserbewohner sind mit Kiemen ausgestattet. Beim
Regenwurm sind die beiden großen Blutgefäße im
Rücken und Bauch durch Seitengefäße verbunden,
deren Wände im Bereich der Speiseröhre kontrahierbar
sind und in der Art eines Herzens die Blutzirkulation in
Gang halten. Das Blut des Regenwurms ist durch darin
enthaltenes Hämoglobin von roter Farbe.
Literatur:
R. Wehner; W. Gehring (1995) Zoologie; Thieme; Stuttgart
V. Storch; U. Welsch (1996) Kükenthals Leitfaden für das Zoologische Praktikum; Fischer
Stuttgart; 22. Auflage
W. Westheide, R. Rieger (1996) Spezielle Zoologie – Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere;
Fischer; Stuttgart
2
21
Verlauf der Übung:
1. Äußere Inspektion (Binokular) und Präparation von Lumbricus terrestris nach
Anleitung (Kükenthal)
Tier an Prostomium und Pygidium unter Wasser feststecken, Dorsalseite nach oben! Medianschnitt
von der Körpermitte bis zum Prostomium durch den Hautmuskelschlauch; dabei Körperwand mit der
Pinzette anheben, um beim Schneiden den Darm nicht zu verletzen (Vorsicht!!). Bevor die
Körperwandhälften auseinandergelegt und festgesteckt werden können, müssen die Dissepimente an
der Innenseite des Hautmuskelschlauches schrittweise durchtrennt werden (aber nur jeweils zur
Hälfte, da sonst die Metanephridien abgerissen werden!).
Die zentralen Teile der Samenblasen (sog. Samenkapseln, im 10. und 11. Segment) dorsal öffnen
und nach den beiden Hoden sowie den Öffnungen der Receptacula seminis suchen!
Verfolgen Sie den Verlauf der Samenleiter!
Etwas Samenblaseninhalt mikroskopisch untersuchen: Unterscheiden Sie Spermatogenesestadien
und Spermien. Außerdem häufig zu sehen: Sporocysten und Sporen von Monocystis.
Abb. 3.6: Lebenszyklus von Monozystis agilis aus den Samenblasen des Regenwurms.
2
22
2. Mikroskopieren und Zeichnen Sie den Querschnitt von Lumbricus terrestris:
Abb. 3.7: Lumbricus terrestris, einige histologische Details und Feinheiten.
2
23
4. Übung: Plathelminthes (Plattwürmer)
Die
Plathelminthen
sind
einfach
gebaute,
unsegmentierte,
dorsoventral
abgeflachte,
bilateralsymmetrische Tiere ohne Coelom (sekundäre Leibeshöhle). Im Gegensatz zu den
Coelenteraten zeigen sie klar die Organisationsform der Triblastie. Zwischen der ektodermalen
Epidermis und dem entodermalen Verdauungsepithel liegt das mesodermale Parenchym, in das alle
inneren (mesodermalen) Organe eingebettet sind. Hierbei handelt es sich um eine lockere Anordnung
von Zellen, die mit ihren pseudopodienartigen Zellfortsätzen ein interzelluläres Spaltensystem
(Schizocoel) freilassen. Dieses Schizocoel dürfte die primäre Leibeshöhle verkörpern. Erstmals
repräsentieren die Plathelminthen auch das Organisationsniveau von ,,Organtieren“. In ihrem reich
differenzierten Parenchym liegt eine Vielzahl von Organen: Exkretions- und Genitalorgane, Muskeln
und ein z.T. schon recht zentralisiertes Nervensystem mit Cerebralganglion und Marksträngen. (Von
Organen spricht man dann, wenn die entsprechenden Gebilde auf eine jeweils eigene Organanlage
zurückgehen und eine spezifische Organogenese durchlaufen). Darüber hinaus sind die
Plathelminthen mit ihrem bilateralsymmetrischen Körperbau und dem deutlich betonten cranialen
Körperpol (Cephalisation), wo die meisten Sinnesorgane, wie die Lichtsinnesorgane (Augen) liegen,
zu gerichteter Fortbewegung befähigt. Die Auswertung der Sinnesreize wird vom Gehirn
(Oberschlundganglion) vorgenommen. Als Nierenorgane dienen Protonephridien, blind geschlossene
Kanalsysteme, an deren Ende Wimperflammenzellen (Reusengeißelzellen) die harnfähigen Stoffe aus
dem umliegenden Gewebe sammeln. Die Entsorgung erfolgt über mit Treibwimperflammen versehene
Kanäle, die in die Harnblase münden. Blutgefäßsystem und Atmungsorgane fehlen. Plathelminthen
sind fast immer Zwitter mit stark entwickelten Geschlechtsorganen.
Peripher
im
Parenchym
liegen
ringförmig,
längs
und
diagonal
verlaufende
Muskeln.
Dorsoventralmuskeln durchziehen das Parenchym, das mit seiner Turgeszenz als hydrostatisches
Skelett antagonistisch zum Muskelsystem wirkt. Diesem Hautmuskelschlauch verdanken freilebende
Plathelminthen ihre hohe Beweglichkeit.
Wie die Coelenteraten weisen die Plathelminthen ein einheitliches, noch nicht nach Verdauungs-,
Kreislauf- und Respirationsfunktionen untergliedertes Gastrovaskularsystem auf. Dieses blind
endende Schlauchsystem, das mit zunehmender Körpergröße immer stärkere Verzweigungen zeigt,
mündet über einen Pharynx (Schlund) mit einer einzigen Mund/After-Öffnung nach außen. Bei den
Bandwürmern ist es zurück gebildet. Besonders bei den größeren Formen bedarf das Schizocoel
einer Flüssigkeitsdrainage. Diese osmoregulatorische und gleichzeitig exkretorische Funktion
übernehmen die Protonephridien.
2
24
Abb. 4.1: Schematischer Querschnitt durch einen Plathelminthen.
Im Gegensatz zu dieser relativ einfachen Metazoenkonstruktion gehören die Fortpflanzungsorgane
der meist zwittrigen Plattwürmer, die stets eine innere Besamung und damit Kopulationsorgane
besitzen, zu den kompliziertesten des ganzen Tierreichs überhaupt. Im weiblichen Geschlecht
gelangen die Eier aus dem Eierstock (Ovar) durch den Eileiter (Ovidukt) in die Schalendrüse (Ootyp),
in die zahlreiche einzellige Drüsen ihr Sekret entleeren. Aus Dotterstöcken erreichen Dotterzellen
ebenfalls den Ootyp. Dort werden mehrere Eizellen (z.B. bei Planarien) oder je eine Eizelle (z.B. beim
Leberegel) mit bis zu 60 Dotterzellen in einem Kokon verpackt, so dass ,,zusammengesetzte Eier“
entstehen. Diese gelangen durch den Uterus und den Genitalporus nach außen. Das männliche
Begattungsorgan (Penis), das ebenfalls durch den Genitalporus nach außen tritt, führt die
Samenzellen durch einen besonderen Gang (Vagina) oder direkt durch den Genitalporus in den
Uterus ein. In Anpassung an den Parasitismus haben die Saug- und Bandwürmer einen oft
mehrfachen Wirtswechsel, die Saugwürmer zudem noch einen komplizierten Generationswechsel
(Wechsel im Fortpflanzungsmodus) entwickelt. Bei diesem Generationswechsel können - wie beim
Polypen-Medusen-Zyklus der Cnidarier - regelmäßig sexuelle und asexuelle Fortpflanzung
aufeinander folgen (Metagenese) oder bisexuelle Generationen mit einer oder mehreren unisexuellen
(= parthenogenetischen) Generationen alternieren (Heterogonie).
Abb. 4.2: Organisation der Plathelminthes. A: Verdauungs- und Exkretionssystem B: ZNS C: Gonaden.
2
25
Klasse Turbellaria, Strudelwürmer
Die
Turbellaria
bilden
die
basale
paraphyletische
Gruppe
der
Plattwürmer, sie sind meist Predatoren oder Aasfresser. Die meisten
Arten leben im Meer, zahlreiche auch im Süßwasser. In den Tropen und
in Gewächshäusern kommen Landplanarien wie Bipahum javanum vor,
die 60 cm Körperlänge erreichen. Die marinen Formen sind meist
benthisch, sehr viele gehören der Sandfauna, dem Mesopsammon, an
und sind mikroskopisch klein. An der bretonischen Küste kommt
Symsagittifera roscoffensis massenhaft vor und lebt in Endosymbiose
mit Algen, welche die Entsorgung der Exkrete übernehmen. Planktische
Süßwasserbewohner wie Dalyellia haben die Größe von Paramecien.
Abb. 4.3: Organisationsschema Turbellaria
Abb. 4.4.: Histologischer Querschnitt durch Dugesia gonocephala.
2
26
Klasse Trematoda, Saugwürmer
Abb. 4.5: Fasciola hepatica. Eine Hälfte eines Querschnittes durch die Körpermitte. 20x
Abb. 4.6: Organisationsschema des kleines Leberegels (Dicrocoelium dentriticum).
Während die Strudelwürmer überwiegend frei leben, sind alle Saugwürmer Parasiten. Dies hat auch
anatomische Konsequenzen. So besitzen sie als Adulte kein Flimmerepithel als Körperdecke, sondern
Cuticularstacheln, außerdem Saugnäpfe oder Klammerhaken. Augen haben nur die freilebenden
Larven. Bei den Trematoden schlüpfen aus den befruchteten Eiern der geschlechtlichen (zwittrigen)
Generation Wimperlarven (Miracidien), auf die in zwei getrennten Wirten (meistens Mollusken) zwei
stark vereinfachte, sich parthenogenetisch und vivipar vermehrende Generationen folgen (Sporocyste
und Redie). Über eine meist frei schwimmende Larve (Cercarie) wird dann wieder die bisexuelle
Generation im Wirbeltierwirt erreicht.
2
27
Abb. 4.7: Entwicklungsgang eines Trematoden: großer Leberegel (Fasciola hepatica).
Klasse Cestoda, Bandwürmer
Im geschlechtsreifen Zustand sind sie Darmparasiten bei Wirbeltieren und haben in extremer
Anpassung an diese Lebensform sogar den eigenen Darm eingebüßt. Daher müssen sie die bereits
vom Wirt für sich aufbereitete Nahrung, den Chymus des Dünndarmes, durch die Haut aufnehmen.
Da sie in der Dunkelheit des Wirtsdarmes leben, sind den reifen Cestoden auch Lichtsinnesorgane
verloren gegangen.
Die Cestoden besitzen - von wenigen, gewiss sekundären Ausnahmen abgesehen - keinen
Generationswechsel. Die aus der Larve hervorgehende Finne (in Leibeshöhle, Bindegewebe,
Muskulatur oder Leber des Zwischenwirts) wächst nach Überführung in den Darm des Endwirts
lediglich zur Adultform heran. Die Wachstumszone hinter dem Skolex, der als Verankerungsorgan im
Wirtsdarm dient, liefert eine Kette von Gliedern (Proglottiden), die alle ein vollständig zwittriges
Geschlechtssystem besitzen. Dabei reifen in den Proglottiden zunächst die männlichen, später die
weiblichen Gonaden heran (Protandrie). Trotz der Ähnlichkeit der Proglottidenbildung mit einer
vegetativen Vermehrung verkörpert ein Bandwurm keinen Tierstock. Muskulatur, Nervensystem und
Protonephridien durchziehen den ganzen Körper; bei manchen Formen kann ein Genitalapparat sogar
über mehrere Glieder hinweg greifen oder die Körpergliederung überhaupt ausbleiben. Bei den höchst
entwickelten Arten sprossen in den Finnen mehrere Skolices, so dass eine ungeschlechtliche
Vermehrung in den Entwicklungsgang eingeschaltet und damit ein Generationswechsel in Form einer
Metagenese ausgebildet wird (z.B. Echinococcus).
2
28
Abb. 4.8: Proglottis mittleren Reifegrades vom Rinderbandwurm, Taenia saginata.
Abb. 4.9: Entwicklungsgang eines Cestoden: Schweinebandwurm (Taenia solium).
2
29
Literatur:
R. Wehner; W. Gehring (1995) Zoologie; Thieme Stuttgart
V. Storch; U. Welsch (1996) Kükenthals Leitfaden für das Zoologische Praktikum; Fischer Stuttgart;
22. Auflage
Verlauf der Übung
1. Aufgabe: Lebendbeobachtung einheimischer Planarien (Planaria sp.). Wie
bewegen sich diese Tiere?
2. Aufgabe: Studium von Dauerpräparaten verschiedener Plathelminthen.
Mikroskopieren und Zeichnen Sie zwei der Ihnen zur Verfügung stehenden
Dauerpräparate.
Klasse Turbellaria (Dugesia gonocephala, Planaria sp.)
• Identifizieren Sie die wichtigsten Organsysteme.
Klasse Trematoda (Kleiner Leberegel Dicrocoelium dendriticum, Großer Leberegel
Fasciola hepatica)
• Identifizieren Sie die wichtigsten Organsysteme und vergleichen Sie die beiden
Trematoden!
• Weist der Lebenszyklus von F. hepatica Unterschiede zu dem von D. dendriticum auf?
Wenn ja welche? Denken Sie an die Lebensräume der Zwischenwirte und die
Übertragungsarten von Wirt zu Wirt!
Klasse Cestoda (Rinderbandwurm Taenia saginata, Hundebandwurm
Echinococcus granulosus)
• Identifizieren Sie die wichtigsten Organsysteme.
3
30
5. Übung: Mollusca (Weichtiere)
Die Mollusken sind nach den Arthropoden der artenreichste Tierstamm (ca. 50.000 rezente Arten) und
lassen sich in die folgenden 7 Klassen unterteilen: Aplacophora (Wurmmollusken), Monoplacophora
(Napfschaler),
Polyplacophora
(Käferschnecken),
Gastropoda
(Schnecken),
Scaphopoda
(Grabfüßler), Bivalvia (Muscheln) und Cephalopoda (Kopffüßler). Die große Mehrzahl lebt
ausschließlich marin (Aplacophora, Polyplacophora, Monoplacophora, Scaphopoda, Cephalopoda).
Muscheln findet man auch in limnischen Lebensräumen und mit wenigen Ausnahmen terrestrisch
(z.B. Pisidium-Arten in feuchter Erde). Die Gastropoden dagegen haben auch den terrestrischen
Bereich vollständig erobert.
Abb. 5.1: Organisationsschema eines beschalten Mollusken. (aus: Westheide, Rieger (1996))
Abb. 5.2: Mantelrand und Schalenbildung halbschematisch. (aus Westheide, Rieger (1996))
Mollusken besitzen primär einen bilateralsymmetrischen Körperbau. Der weiche, nicht segmentierte
Körper gliedert sich allgemein in den muskulösen Kopffuß (Cephalopodium), den Mantel (Pallium) und
den
von
ihm
überwachsenen
Eingeweidesack
(Visceralkomplex).
Zwischen
Mantel
und
Eingeweidesack liegt die Mantelhöhle, in die die Kiemen hineinragen („Kiemenhöhle“) und in die auch
Geschlechts- und Exkretionsorgane münden. Der Vorderdarm enthält meistens ein charakteristisches
Raspelorgan (Radula), das dem Abkratzen von Nahrungsstücken dient. Neben den von den Kiemen
kommenden Venen, dem Herz und kurzen Arterienstämmen weisen Mollusken ein über weite
Strecken offenes Blutgefäßsystem auf. Lediglich bei Cephalopoden existieren neben offenen Lakunen
3
31
auch abgegrenzte Kapillarbezirke. Das Blut enthält oft als Atmungspigment Hämocyanin. Bei allen
Mollusken wird die Coelomsegmentierung - und zum größten Teil auch das Coelom selbst zurückgebildet. Die Coelomhöhle bleibt auf den hinteren Körperabschnitt beschränkt, wo sie Herz,
Nephridien und Gonaden umhüllt, d.h. als Pericard, Nierensack und Gonocoel ausgebildet ist. Die
Körperhöhle der Mollusken entspricht der primären Leibeshöhle.
Mit Ausnahme der Solenogastren, einer kleinen Gruppe wurmförmiger Mollusken mit derber, von
Kalknadeln durchsetzter Cuticula, besitzen alle Mollusken primär eine Schale. Sie wird von einer
Rinne am Mantelrand abgeschieden und besteht aus 2 Kalklagen (der inneren Perlmutterschicht und
der äußeren Prismenschicht), die außen von einer Lage des chinongegerbten Proteins Conchiolin
(Periostracum) gegen den Einfluss des Wassers geschützt werden. Der muskulöse Fußabschnitt liegt
ventral und ist als Lokomotionsorgan zum Kriechen, Graben oder Schwimmen ausgebildet. Er trägt
bei vielen Schnecken hinten ein schalenartiges Operculum, das nach Rückziehen des Fußes in die
Schale die Gehäuseöffnung verschließt. Bei den Cephalopoden teilt sich der Fuß in 8, 10 oder mehr
Arme auf (z.B. Nautilus bis zu 90).
Gastropoden, Scaphopoden und Cephalopoden bilden dorsal einen Eingeweidesack in Form einer
bruchsackartigen Vorwölbung der Rückenfläche, der bei adulten Tieren die inneren Organe wie Herz,
Gonaden, Darm und Mitteldarmdrüse (Hepatopankreas) enthält. Der Darm wird wie bei
röhrenbewohnenden Tieren in V-Form angelegt. Mollusken können getrennt geschlechtlich oder
zwittrig sein. Die Entwicklung der Eier ist durch eine Spiralfurchung gekennzeichnet. Als Larve tritt
häufig ein Typus auf, welcher der für die Anneliden typischen Trochophora ähnlich ist. Bei den
höheren Mollusken entwickelt sich jedoch aus dieser Larve des Trochophora-Typs eine mit einem
Segel ausgestattete Veliger-Larve.
Das Zentralnervensystem der Mollusken ist in wenigen Ganglienpaaren konzentriert. Gastropoden
und
Cephalopoden
besitzen
einen
hohen
Cephalisationsgrad.
Lediglich
bei
den
zu
Suspensionsfressern (Mikrophagen) modifizierten, meist wenig mobilen Muscheln ist der Kopf
zurückgebildet. Ursprünglich sind bei Mollusken fünf getrennte Hauptganglienpaare vorhanden:
Cerebralganglien, die vor allem Afferenzen von den Sinnesorganen (Fühlern, Augen, Statocysten)
erhalten; Pedalganglien, die die Fußmuskulatur motorisch versorgen; Pleuralganglien, die den
Mantelrand innervieren, sowie Parietal- und Visceralganglien (Eingeweideganglien) am Körperende,
die bei manchen Gruppen zum Abdominalganglion verschmelzen. Den höchsten Grad der
Gehirnbildung haben die Cephalopoden erreicht. Die sensorischen Zentren sind in dem über dem
Oesophagus gelegenen Hirnteil (Cerebralganglion) lokalisiert. Ihnen sind die motorischen Zentren als
Unterschlundganglion, einem Verschmelzungsprodukt aller übrigen Ganglienpaare, angeschlossen.
Innere Skelettstücke aus Knorpelgewebe umschließen Gehirn und Schweresinnesorgane und stützen
die Augenhöhlen (Schädelkapsel). Der Feinbau einzelner Gehirnregionen und das Auftreten von
Assoziationsfeldern mit hohen integrativen Leistungen (Lernvermögen) zeigen enge Analogien zum
Cortex der Wirbeltiere.
3
32
Abb. 5.3: Gastropoda. Augentypen. (A) Offenes Blasenauge mit Glaskörper (Haliotis sp.). (B) Geschlossenes
Blasenauge mit Linse, Glaskörper und Cornea (Helix pomatia).
Abb. 5.4: Veliger-Larve von Schnecken (Prosobranchia). (A) Crepidula und (B) Nossa. Fu, Fuß; Mu, Mund; Op,
Operculum; Sc, Embryonalschale; Te, Tentakel mit Auge; Ve, Velum.
Literatur:
R. Wehner; W. Gehring (1995) Zoologie; Thieme; Stuttgart
V. Storch; U. Welsch (1996) Kükenthals Leitfaden für das Zoologische Praktikum; Fischer Stuttgart;
22. Auflage
W. Westheide, R. Rieger (1996) Spezielle Zoologie – Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere; Fischer;
Stuttgart
3
33
Gastropoda (Schnecken)
Die Gastropoda lassen sich in die drei Unterklassen Streptoneura (= Prosobranchia; Vorderkiemer),
Opistobranchia
(Hinterkiemer)
Vorderkiemern
überkreuzen
und
sich
Pulmonata
die
langen
(Lungenschnecken)
paarigen
untergliedern.
Konnektive
zwischen
Bei
den
Pleural-
und
Parietalganglien (Streptoneurie), was sich als Folge einer Torsion des Eingeweidesacks verstehen
lässt. Diese ontogenetische Drehung des gesamten Eingeweidesacks, die eine phylogenetische
Entwicklung nachzeichnet, verlagert die ursprünglich hinten angelegte Mantelhöhle mit den Kiemen
und den verschiedenen Exkretionspori nach vorn. Gleichzeitig wird bei den höher entwickelten
Formen die Zahl der Kiemen, Exkretionsorgane und Herzvorhöfe von 2 auf 1 reduziert. Die
biologische
Bedeutung
dieser
Torsion
besteht
möglicherweise
in
der
Verlagerung
der
Kiemenhöhlenöffnung an den Vorderpol des Tieres, wo aus strömungstechnischen Gründen bessere
Ventilationsmöglichkeiten bestehen. Dafür spricht, dass bei den Opisthobranchiern eine zumindest
teilweise Rückdrehung des Eingeweidesacks stattfindet, gleichzeitig aber die Schale über der
Kiemenhöhle stark oder völlig reduziert wird und an der dadurch frei werdenden dorsalen
Körperoberfläche sekundäre Respirationsorgane entstehen. Bei
den Pulmonaten fehlt die
Nervenüberkreuzung ebenfalls, weil alle Ganglien soweit nach vorn zusammengerückt sind, dass sie
von der Torsion gar nicht mehr erfasst werden können.
Abb. 5.5: Phylogenetische Entstehung der asymmetrischen Organisation der rezenten Gastropoda durch die
Torsion des Eingeweidesacks und die Spiralisierung. Die bilateralsymmetrische „Urschnecke“ wurde nach
fossilen Resten konstruiert, das Übergangsstadium ist ebenfalls hypothetisch.
3
34
Literatur:
R. Wehner; W. Gehring (1995) Zoologie; Thieme; Stuttgart
V. Storch; U. Welsch (1996) Kükenthals Leitfaden für das Zoologische Praktikum; Fischer Stuttgart;
22. Auflage
W. Westheide, R. Rieger (1996) Spezielle Zoologie – Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere; Fischer;
Stuttgart
Verlauf der Übung:
1. Aufgabe: Äußere Inspektion und Präparation der Weinbergschnecke (Helix
pomatia) Schritt für Schritt nach der Anleitung im Kükenthal.
1.1. Körperabschnitte:
Schale entfernen: Schalenwindungen mit dem Griff einer starken Pinzette oder Ähnlichem
brüchig schlagen; Schalenbruchstücke vom Mantelrand aus Stück für Stück abtragen und die
darunter liegende Haut nicht verletzen! Obere Eingeweidesackwindungen vor dem
Herausziehen aus der Schale von der Columella (Schalenspindel) trennen.
Kopf:
• Wo liegen Mundlappen, Mundöffnung, Fühler (wie viele?), Augen (everse Linsenaugen)
und Genitalöffnung?
Fuß:
Der Fuß der Schnecken ist ein großes muskulöses Organ, das der Fortbewegung dient. Das
Kriechen der Fußsohle beruht auf wellenartigen Kontraktionen der Fußmuskulatur von hinten
nach vorne. An lebenden Exemplaren, die auf einer Glasplatte laufen, lässt sich das gut
beobachten.
Die
Fußdrüse
(sezerniert
Mucopolysaccharide
als
Gleit-
und/oder
Haftsubstanzen) mündet unterhalb der Mundöffnung am Vorderrand des Fußes.
Mantel:
• Welche Rumpfregion stellt den Mantel dar? Wo liegen Atemöffnung und Lungenvene?
Funktionen des Mantels: Schalenbildung (am Rand: Flächenwachstum; über das gesamte
Mantelepithel: Dickenwachstum); umschließt und schützt den Eingeweidesack und die
Atemhöhle, Decke der Atemhöhle = respiratorisches Epithel („Lunge“); der Boden der
Atemhöhle ist muskulös und entspricht funktionell unserem Zwerchfell (Ventilation der
Atemhöhle).
3
35
Öffnen der Mantelhöhle (1. Schnitt): Am Atemloch Mantelrandwulst einschneiden; an der
Grenze von Randwulst und dünner Aderhaut bis zum Hinterrand des Herzens schneiden, hier
Aorta durchtrennen, dann mit tieferem Schnitt Hinterrand der Niere von Mitteldarm trennen;
Aderhaut mit anheftender Niere nach rechts aufklappen und randlich feststecken.
Präparation der inneren Organe: Aderhaut der Atemhöhle mit anhängender Niere entlang des
Enddarmes herausschneiden; Mantelrandwulst entfernen! 2. Schnitt: Medianschnitt durch die
Haut des Vorderkörpers bis zum Mund; dann den Boden der Atemhöhle und die dünne Haut
des Eingeweidesackes median bis zur oberen Windung aufschneiden. Eingeweideorgane
freilegen: Mantelhöhlenboden entfernen, Haut von den Windungen des Eingeweidesackes
abziehen, im Bereich des Eingeweidesackes Darmschlingen und obere Abschnitte des
Genitalsystems aus der Mitteldarmdrüse freipräparieren; dann die unteren Abschnitte der
Genitalorgane freilegen; Bindegewebe zwischen den Organen durchtrennen; Organe
auseinanderlegen und mit Nadeln feststecken!
Abb. 5.6: Präparierte Gonade von Helix pomatia. Helix ist ein proterandrischer Zwitter: zunächst fungieren
die Tiere als Männchen, produzieren Spermien und befruchten sich gegenseitig, dann werden sie zu
Weibchen und produzieren Eier. Die Spermien verbleiben ca. 1 Monat in der Befruchtungstasche.
2. Aufgabe: Fertigen Sie im Anschluss Präparate der Radula und des Liebespfeiles an.
3. Aufgabe: Mikroskopieren Sie die Querschnitte von Chiton sp. (Käferschnecken) und
Allotheutis sp. und fertigen Sie Zeichnungen an.
3
36
Abb. 5.7: Helix pomatia, innere Organisation.
3
37
Cephalopoda, Kopffüßer
Verlauf der Übung:
1. Aufgabe: Äußere Inspektion und Präparation des Kalmars (Loligo vulgaris)
Schritt für Schritt nach der Anleitung im Kükenthal.
2. Aufgabe: Fertigen Sie im Anschluss Präparate der Radula und der Statolithen
an.
3
38
6. Übung: Nemathelminthes (Rund- Fadenwürmer)
Bei den Nemathelminthen ist im Gegensatz zu den Plathelminthen der Raum zwischen Darm und
subepithelialer Längsmuskelschicht vollständig von Flüssigkeit erfüllt. Die starke Turgeszenz dieser
Körperhöhle wirkt zusammen mit der Cuticula als elastischer Antagonist zur umgebenden
Längsmuskelschicht (Hydroskelett). Als gruppentypische Kennzeichen der Nemathelminthen können
ferner das häufige Auftreten syncytialer Zellverbände (z.B. in der Epidermis) und die verbreitete, aber
nur im Nervensystem streng gültige Zellkonstanz (Eutelie) gelten. Die Funktionen von Organen
werden in den meisten Fällen von einheitlich gestalteten Epithelien ausgeführt. Die Nemathelminthen
gliedern sich in 6 Klassen. Von diesen sind die Fadenwürmer (Nematoda), Saitenwürmer
(Nematomorpha) und Kratzer (Acanthocephala) unbewimpert, während bei den Bauchhaarlingen
(Gastrotricha) die Bauchseite bewimpert ist. Die Rädertiere (Rotatoria) verfügen über ein besonderes
Räderorgan aus Cilien am Vorderende, das dem Herbeistrudeln von Nahrung und der Fortbewegung
dient. Außerdem besitzen sie einen eigentümlichen Kauapparat, den Mastax.
Klasse Nematoda (Fadenwürmer)
Abb. 6.1: Schema eines (A) weiblichen
und (B) männlichen Nematoden (Ascaris).
Af, After; Da, Darm; Ep, Exkretionsporus;
Ex,
Exkretionskanal;
Ho,
Hoden;
Kl,
Kloake; Mu, Mundöffnung; Nd, Dorsalnerv;
Nr, apikaler Nervenring; Nv, Ventralnerv;
Ov, Ovarium; Ph, Pharynx; Sp, Spicula;
Ut, Uterus; Va, Vagina.
3
39
Abb. 6.2: Schematischer Querschnitt durch einen Nematoden
(Ascaris). Cu, Cuticula; Da, Darmepithel; Ed, Epidermis; El,
Epidermisleiste;
Ex,
Exkretionskanal;
Go,
Gonaden;
Mz,
Längsmuskelzelle; Nd, Dorsalnerv; Nv, Ventralnerv; pL, primäre
Leibeshöhle.
Die Klasse der Nematoda ist eine sehr erfolgreiche Tiergruppe mit freilebenden Arten im Boden, Süßund Meerwasser sowie zahlreichen parasitischen Arten in Pflanzen und Tieren. Die parasitischen
Fadenwürmer
sind
getrenntgeschlechtlich.
einwirtig
(monoxen)
oder
Der
Zwergfadenwurm
haben
besitzt
Wirtswechsel.
einen
Die
Wirtswechsel
meisten
zwischen
sind
einer
parthenogenetischen parasitischen und einer freilebenden getrennt geschlechtlichen Generation. Es
gibt Zwerge wie die Microfilarien (200-300 µm) und Riesen wie Placentonema gigantissima, dessen
Weibchen in der Plazenta des Pottwals 8,4 m lang werden. Der Körperbau der Nematoden ist
drehrund,
unsegmentiert
und
fadenförmig.
Die
Tiere
sind
längenkonstant.
Der
Fortbewegungsmechanismus ist einfach und erfolgt mit Hilfe des erwähnten Hydroskeletts. Der aus
Längsmuskeln bestehende Hautmuskelschlauch um die Flüssigkeitssäule des Pseudocoels
ermöglicht
lediglich
schlängelnde
Bewegungen,
die
wegen
des
ungegliederten
zentralen
Flüssigkeitsraumes zudem stets den ganzen Körper einbeziehen. Die Längsmuskeln grenzen innen
an eine dünne syncytiale Epidermis, die vier in die Leibeshöhle vorspringende Längswülste
(Epidermisleisten) bildet. Einzigartig im Tierreich, entsenden die Muskelzellen Cytoplasmafortsätze zu
den benachbarten Längsnervensträngen.
Abb. 6.3: Nerv-Muskel-Kontakte bei Ascaris. Ax, Axon; Cu, Cuticula; Ed,
Epidermis;
El,
Epidermisleiste
Längsnervenstrang
ziehender
mit
Nervenlängsstrang;
Muskelfortsatz
Mf 1 ,
(zum
zum
Axon
postsynaptisch); Mf 2 , myofibrillenhaltiger Muskelfortsatz (kontraktil); Mz,
Zellkörper der Muskelzelle.
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Abb. 6.4: Cuticula beim Spulwurm Ascaris. Der Winkel von 75°
zwischen den spiraligen Fasern der Cuticula und der
Längsachse
Antagonismus
Längsmuskeln
des
Körpers
zwischen
des
den
erlaubt
einen
ventralen
Hautmuskelschlauchs
effektiven
und
und
dorsalen
macht
Ringmuskeln überflüssig.
Ein entscheidendes Konstruktionsmerkmal, das den Nematoden die Besiedelung der verschiedensten
Biotope erlaubt, ist die besonders widerstandsfähige Körperdecke, das Tegument. Es besteht aus der
derben Cuticula und der darunter liegenden Hypodermis oder Epidermis. Die Cuticula überzieht nicht
nur die Körperoberfläche, sondern auch die Mundhöhle, die Speiseröhre und den Enddarm, den
Endabschnitt der Vagina und den Exkretionskanal. Hauptaufgabe der Cuticula ist der Schutz vor
Umwelteinflüssen und außerdem hält sie zusammen mit dem Turgor der Leibeshöhle (Pseudocoel)
die Körperform aufrecht. Sie wirkt damit ebenfalls als Antagonist der Muskulatur. Die äußerste Lage ist
die Epicuticula, welche 6-40 nm dick sein kann. Unter der dünnen Epicuticula liegen die corticale, die
mediale und die basale Schicht. Nematoden durchlaufen während ihrer Individualentwicklung 4
Häutungen, bei denen die alte Cuticula abgeworfen und durch eine neue ersetzt wird, die zuvor an der
hypodermalen Oberfläche gebildet wird. Zuerst wird die Epicuticula neu gebildet, dann entstehen die
anderen Schichten. Anders als bei den Arthropoden kann die Cuticula der Nematoden zwischen den
Häutungen wachsen und sich verdicken.
Der Darm ist in mehrere funktionell unterschiedene Abschnitte gegliedert. Mund und After sind
getrennt.
Spezielle
Respirations-
und
Zirkulationssysteme
fehlen,
vielfach
auch
eigene
Exkretionssysteme, deren Funktion dann von Epidermis- und Darmepithelien übernommen wird. Bei
Ascaris verlaufen in den beiden seitlichen Epidermisleisten langgestreckte Exkretionskanäle, die sich
in der vorderen Körperhälfte vereinigen und durch einen Exkretionsporus nach außen münden. All
diese Kanäle liegen im Inneren einer einzigen, wimperlosen, H-förmigen Zelle, die vor allem der
Osmoregulation dient. Typisch für die Rundwürmer ist ferner ein relativ niedriger Cephalisationsgrad:
Im Bereich des Vorderendes besteht das Nervensystem lediglich aus einem den Pharynx
umfassenden Schlundring, über den die Nervenzellen meistens diffus verteilt sind. Zwei Markstränge
führen in der dorsalen und ventralen Epidermisleiste nach hinten. Die Fortpflanzung erfolgt bei den
fast stets getrennt geschlechtlichen Nematoden rein bisexuell und auch bei den nicht parasitischen
Arten nicht asexuell oder parthenogenetisch. Damit fehlen hier die komplexen Generationswechsel,
die viele Plathelminthen auszeichnen. Bei den parasitischen Arten kommt Wirtswechsel dagegen
häufig vor.
Ascaris lumbricoides (Spulwurm des Menschen, 20 – 40 cm) und der sehr nahe verwandte Ascaris
suum (Schwein) parasitieren im Dünndarm. Noch in ihrer Eischale eingeschlossen, werden die Larven
mit verunreinigter Nahrung aufgenommen, treten vom Darm ins Blut über, durchbohren die
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Lungenkapillaren und gelangen durch die Luftröhre in die Speiseröhre und wieder in den Darm.
Während dieser dreiwöchigen ,,Rundreise" benötigt die Larve noch Sauerstoff (aerober Stoffwechsel);
später kann Ascaris anaerob leben.
Trichinella spiralis (Trichine, 2-4 mm). Sie entwickelt sich unter Wirtswechsel und wird geschlechtsreif
im Darm von Ratte, Schwein, Mensch u.a. Das Weibchen gebärt bis zu 1500 lebende Junge, die in
die Lymphgefäße eindringen und ins Blut gelangen, aus dem sie durch Kapillaren in die Muskeln
auswandern. Dort wachsen sie bis zu einer Länge von 1 mm heran, spiralisieren sich und werden vom
Wirtsgewebe abgekapselt. Im Magen eines neuen Wirts wird die Kapsel gelöst. Die junge
,,Muskeltrichine“ entwickelt sich zur geschlechtsreifen „Darmtrichine“. Trichinen treten z.T. bei
Wildtieren (Ratten, Wildschweinen) auf. Aufgrund der amtlich vorgeschriebenen Fleischbeschau bei
Haus- und Wildtieren, ist die „Muskeltrichine“ sehr selten geworden.
Literatur:
R. Wehner; W. Gehring (1995) Zoologie; Thieme; Stuttgart
V. Storch; U. Welsch (1996) Kükenthals Leitfaden für das Zoologische Praktikum; Fischer; Stuttgart;
22. Auflage
Verlauf der Übung
1. Aufgabe: Äußere Inspektion und Präparation fixierter Spulwürmer aus dem
Schweinedarm
Die Präparation erfolgt nach der Anleitung im Kükenthal. Beschriften und identifizieren Sie die auf
dem Schema gekennzeichneten Strukturen anhand des Kükenthals.
Die Sektion erfolgt im Präparierbecken unter Wasser; Tiere mit der Rückenseite nach oben, vorn und
hinten mit je einer Nadel feststecken; Körperwand von hinten nach vorn dorsomedian aufschneiden,
auseinanderlegen und mit einer Serie von Nadeln feststecken.
Aus der vorderen und hinteren Uteruswand je ein kurzes Stück herausschneiden, längs auftrennen,
auf einem Objektträger in etwas Wasser Inhalt herausspülen und mikroskopieren.
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2. Aufgabe: Mikroskopieren und Zeichnen Sie einen Querschnitt von Ascaris sp.
Abb. 6.5: Ascaris sp.
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3. Aufgabe: Mikroskopieren Sie die Dauerpräparate von Trichinella spiralis.
Abb. 6.6: Trichinella spiralis
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