SARGANSERLAND DIENSTAG, 10. FEBRUAR 2009 SEITE 5 Schmerzen müssten nicht sein – Die nach dem ersten gros- urden in der Folge in der Beg verschiedene Mutmas- «Schmerztherapie ist mehr, als nur zu spritzen», sagt der Arzt Christopher Zurschmiede. Er setzt auf Selbstheilungskräfte und auf die moderne Medizin. Sein Referat im Bad Ragazer Ärztehaus Cristal motiviert zu einer kritischen Betrachtung. gebracht. Auch die Bauern, Von Axel Zimmermann der Umgebung waren, konn- Bad Ragaz. – «Manchmal ist es für mich hoch frustrierend, denn leider kann ich nicht jedem Patienten helfen», führte Dr. Christopher Zurschmiede ins anspruchsvolle Fachgebiet der Schmerztherapien ein. Doch der Spezialist ergänzte am Samstagvormittag im Ärztehaus Cristal sogleich: «Gott sei Dank ist es meistens befriedigend, da ich eine Schmerzlinderung offerieren kann.» Der Schmerz sei der häufigste Grund für Arztbesuche. Allerdings «hapert es noch bei der Diagnostik», nennt Zurschmiede einen wunden Punkt. uf Sersaks, oberhalb Berschis, undenen Geissen (der «Sarnder» berichtete) sind wie- ben Geissen waren auf eigenWeise plötzlich verschwun- herweise zum Guten gewen- a an den Felsen einige Tiere, Beim genaueren Beobach- gen, und sechs davon konngenau sechzig Tagen in relaVerfassung angetroffen wercklich für die Tiere und zu- en Geissen problemlos wieen heimischen Stall geführt . – Die Märchen- um 17 Uhr «Das Fünferin Familientheater ab 5 Jah- Operationen sind letztes Mittel Zur genauen Abklärung der Diagnose empfiehlt Dr. Zurschmiede, allenfalls eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen. Er selbst verfügt über ein regionales und internationales Netz von ausgewiesenen Fachleuten. «Am liebsten ist es mir, wenn Sie der Hausarzt zum Spezialisten schickt», sagte er aufgrund einer Frage aus dem Publikum zur Vorgehensweise. Bevor der Fachmann auf die modernen Schmerztherapien einging, erwähnte er die Selbstheilungskräfte. «Bewegen Sie sich trotz Schmerzen weiter, tationen auf: Dabei werden Neurostimulatoren, oder allenfalls Medikamentenpumpen, in den menschlichen Körper eingepflanzt. «Ich erlebe Weihnachten, Ostern und Geburtstag, alles zusammen», zitierte Zurschmiede eine überglückliche Patientin, die gut auf die Therapie ansprach. Allerdings sagte er seinen Zuhörenden auch: «Wenn Sie mit Ihren bisherigen Medikamenten gut leben können und zufrieden sind, dann lassen Sie es so bewenden.» Er will übermässige Operationen verhindern: Dr. Christopher Zurschmiede setzt auf modernste Schmerztherapien mit kleinen Eingriffen. Bild Axel Zimmermann falls möglich», empfiehlt Zurschmiede. Zudem sagte er: «Das beste Mittel für die psychologische Betreuung des Patienten ist seine Familie.» Physiotherapien seien in schmerzarmen oder -freien Zeiten besonders nützlich, berichtete Zurschmiede von seinen Erfahrungen. Er schlägt möglichst schonende Schmerztherapien vor. Als moderne Verfahren zählte er sparsame Kortisongaben,Verödungen kleiner Nerven und allenfalls Implan- Gutes Einvernehmen ist wichtig Christopher Zurschmiede warnt vor übermässigen Medikamenteneinnahmen, unnötigen Operationen und «diagnostischen Fallen». Oft habe der Schmerz keine einfache Ursache. Kaum mehr erfolgreich sei die Behandlung von chronifizierten Schmerzen, wenn diese bereits eine Eigendynamik im Umfeld des Schmerzherdes ausgelöst hätten. Deshalb sei es entscheidend, frühzeitig mit der Therapie zu beginnen. Als ursprünglicher Spezialist für Anästhesiologie hat sich Dr. med. Christopher Zurschmiede in der interventionellen Schmerztherapie ausund weitergebildet. Diese neue medizinische Fachrichtung ist in der Schweiz noch wenig etabliert, aber neu offiziell anerkannt. «Das Ziel jeder Schmerztherapie muss eine den individuellen Problemen angepasste Behandlung sein», verlangt Zurschmiede zuerst eine präzise Diagnose: Dabei sei wichtig, dass Arzt und Patient aufrichtig kommunizieren können – «die Chemie» zwischen ihnen müsse stimmen.