Research Collection Doctoral Thesis Atome und Präfixe in der Wissenslogik Author(s): Scherer, Beat Georges Publication Date: 1995 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-001435623 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library DISS. ETH Nr. 10975 Atome Pranxe una in der Wissenslogik ABHANDLUNG Zur Erlangung des Titels DOKTOR DER MATHEMATIK der EIDGENOSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE ZURICH vorgelegt von BEAT GEORGES SCHERER Dipl. Math. ETH geboren am 16. Februar 1962 von Ziirich/ZH und Meggen/LU Angenommen auf Antrag von: Prof. Dr. H. Lauchli, Referent Prof. Dr. E. Specker, Korreferent 1995 Memem Patenhnd Ramona gewidmet, das wahrend den Abschlussarbeiten fur die vorhegende Dissertation das Licht der Welt erbhckte. lnnaltsverzeicnnis Abstract iii Zusammenfassung V Kapitel 1 I. Einleitung 1. Eigenschaften 2. Common 3. Atome 4. Die Bedeutung 5. Die Aussagekraft Kapitel des Wissens Knowledge 3 4 4 von Prafixen von II. Modelle der Prafixen Wissenslogik 5 5 7 1. Axiomatisierung 2. Kripke-Strukturen 10 3. Modellkonstruktionen 12 Kapitel III. 7 Algebraische Wissenslogik 1. Die 2. Atome der modalen 3. Die Kapitel Algebra Algebra IV. der Wissenslogik 17 17 Logik 20 mehrerer Individuen 22 Prafixe der Wissenslogik 25 1. Aquivalente Prafixe 25 2. Erfiillbarkeit 28 von Prafixformelmengen 3. Schlichte Prafixe 32 4. Die Normalform der Prafixe 34 INHALTSVERZEICHNIS Kapitel V. Komplexitat von Prafixformelkonjunktionen 39 1. Das Speckersche Textproblem 39 2. Die Prafiximplikation 41 Anhang 45 Lebenslauf 47 Dank 49 Abbildungsverzeichnis 51 Literaturverzeichnis 53 Abstract The focus of the present thesis is a (cf Hughes and Cresswell system S5 logic of the multi-modal type based on the Its modal operators are interpreted [HC78]) knowledge operators of a given class of individuals which is why the logic knowledge logic The complexity of deciding the satisfiability of knowledge formulae is of partic¬ ular interest As Ladner [Lad77] showed it is NP-complete for a modal logic It still increases essentially, when two or more copies of a modal logic are combined to a knowledge logic (cf Halpern and Moses [HM85]) The first half of this thesis explains how this fact is reflected in the corresponding boolean algebras for a fixed finite set of prepositional variables the algebra of a modal logic is finite and thus atomic For knowledge logic, on the other hand, the algebras are atomless, hence countably infinite As a conclusion, the algebras of knowledge logic are all identical up to isomorphism since there is only one countable atomless algebra Although deciding satisfiability of knowledge formulae is a hard problem there are many formulae whose satisfiability can be decided easily, 1 e in polynomial as is the called time The second half of this thesis of such formulae, is dedicated to the study of a certain class the conjunctions of so-called prefix formulae First it will be demonstrated that there is a computable normal form for prefixes It is com¬ putable not only in polynomial time but also by hand due to an easy graphic description of the algorithm Furthermore, it will be shown that the provability of an implication of prefix formulae is polynomially decidable This result can be extended by the use of an astonishing property of prefix formulae in every inconsistent conjunction of prefix formulae there are two contradictory clauses <p and ip, 1 e <j> ->ip is provable The satisfiability of a conjunction of prefix formulae can hence be decided by testing every possible contradiction of two clauses which can be done in polynomial time —> Leer - Vide - Empty Zusammeniassung In dieser Arbeit wird eine Art multimodaler Logik untersucht, die auf dem moHughes und Cresswell [HC78]). Die modalen Operatoren werden als „Wissensoperatoren" einer gegebenen Menge von Individuen interpretiert; entsprechend wird die Logik auch Wissenslogik genannt. Fiir jedes einzelne Individuum ist es eine normale, modale Logik. In jeder Logik ist die Komplexitat der Entscheidung, ob eine Formel erfiillbar ist, von besonderem Interesse. Ladner [Lad77] zeigte, dass das Erfullbarkeitsproblem der modalen Logik NP-vollstandig ist. Die Entscheidung wird viel schwieriger, wenn mehrere Kopien einer modalen Logik zu einer Wissenslogik kombiniert werden (siehe Halpern und Moses [HM85]). Wie im ersten Teil der vorliegenden Arbeit gezeigt wird, ist dieser Sachverhalt auch an den zugehorigen, booleschen Algebren erkennbar: fur eine feste, endliche Menge von Aussagenvariablen ist die Algebra der modalen Logik endlich und damit atomar. Fiir die Wissenslogik hingegen sind die Algebren atomlos und damit abzahlbar unendlich. Da es nur eine abzahlbare, atomlose, boolesche Algebra gibt, stimmen sogar alle bis auf Isomorphie uberein. Damit ist die algebraische Struktur jeder Wissenslogik mit endlich vielen Aussagenvariablen und mehr als einem Individuum bestimmt. Obschon das Erfullbarkeitsproblem der Wissenslogik schwierig ist, gibt es viele Wissensformeln, deren Erfullarkeit einfach, d.h. in polynomialer Zeit, entschieden werden kann. Der zweite Teil dieser Dissertation ist der Untersuchung einer dallogischen System S5 aufbaut (siehe dazu gewissen Klasse solcher Formeln, den Konjunktionen von sogenannten Prafixformeln, gewidmet. Zuerst wird bewiesen, dass es fiir Prafixe eine berechenbare Normalform gibt. Diese ist nicht nur in polynomialer Zeit berechenbar, sondern kann sogar anschaulich beschrieben werden. Es ist also Hand" in Normalform zu bringen. Ausserdem wird moglich, gezeigt werden, dass die Beweisbarkeit einer ein Prafix „von Implikation von Prafixformeln in polynomialer Zeit entschieden werden kann. Prafixformeln besitzen zudem die erstaunliche Eigenschaft, dass sich in jeder nicht-erfullbaren Kon- junktion von ist beweisbar. Prafixformeln zwei Klauseln <j> und ip widersprechen, d.h. <j> Daher kann die Eriullbarkeit einer solchen den werden, indem Damit ist —» ->^ entschie¬ jeder mogliche Widerspruch zwischen zwei Klauseln abgeklart obigen Resultat ist das aber in polynomialer Zeit durchfiihrbar. gezeigt, dass das Erfullbarkeitsproblem fiir diese Formeln polynomial wird. Dank dem ist. Konjunktion Kapitel I hinleitung „D Mane weissed ales." Carla, 3;11 — Jeder Leser wird die Situation Durchgang gegenuberstehen Dieses meist kennen, wo sich zwei Personen an einem schmalen und darauf warten, dass der andere zuerst passiert. Sekunden dauernde Problem wird mit ein paar entschuldigenden Worten oder durch einen Blickwechsel gelost. In jedem Fall findet aber Kommunur nikation in irgend einer Form statt vorausgesetzt, die Beteiligten mochten eine Kollision vermeiden. Selbst umfassende Regelwerke wie von Knigge [vK77] — vermogen solche Probleme nicht ohne Kommunikation lich auch niclit ihr Ziel das ist); geregelt Kommunikationsprotokoll. als Deadlock bekannt und entwickelt, um sie zu es wird aber, zu wie sie (was ja eigenterfolgen hat, also losen zu In der Informatik ist die beschriebene Situation wurden schon einige Protokolle fur verteilte erkennen und aufzulosen. Dabei stellt sich jeweils Systeme die Frage, jeder Deadlock erkannt und gelost werden kann. Untersuchung solcher Fragen ist die Wissenslogik ein geeignetes Werkzeug. Sie bietet einen Fonnalismus, in dem fiber das Wissen einzelner Individuen gesprochen werden kann. Dies soil nun an einem alten Ratsel erlautert wer¬ den, das schon in den verschiedensten Formulierungen publiziert wurde. Man betrachte dazu etwa die folgende Situation: ob wirklich Fur die An einer setzen. Party mochte der Leider sind nicht Gastgeber den Gasten weisse Hiite aufgeniigend weisse vorhanden, so dass er noch einige schwarze hinzunehmen muss. Er mochte aber trotznicht, dass sich jemand benachteiligt fuhlt und setzt sie daher so auf, dass keiner den eigenen Hut, wohl aber jene der anderen sieht. Anschliessend fordert er die Gaste wiederholt auf, sich sofort zu beklagen, sobald einer weiss, dass er selber einen schwaxzen Hut tragt. dem In der Hektik hat der Gastgeber dabei iibersehen, dass sich trotz der Vorsichtsselbst dann, wenn kei¬ beklagen werden iiber zusatzliche Informationen verfiigt. Dies bedeutet, dass mindestens ein massnahmen schwarz behiitete Gaste ner — 1 I 2 Gaste, noch hellseherische Fahigkeiten, noch Gast weder Hmweise der anderen Spiegel braucht, emen urn die Farbe wissen, dass alle Gaste die zu seines Es genugt lhm kennen, aufmerksam sind und Hutes herauszufinden Ausgangslage genau Schlusse Ziehen konnen logische Ein wohlbekanntes, emfaches Gastgebers braucht, gen des Argument zeigt, emzelnen, schaft schon schwarzen Hutes einzusehen [Bar81] Am einfachsten ist dies Bei Fur und drei zwei versierten Denkern bestehen und ab aus ohne Induktion auskommen Barwise es gleichviele Aufforderunhat, bis die betroffenen Gaste dass schwarze Hute wie es auf die Farbe lhres Hutes schliessen konnen ernes EINLEITUNG wird vier muss im Falle die Gesellkaum mehr man auf die Arbeiten derartige Analyse sei und Halpern [MDH86] eine von verwiesen Moses, Dolev Innerhalb der Wissenslogik lasst sich das zeithche Moment dieser Uberlegung mcht modelheren Dagegen kann nach einem Vorschlag von E Specker gezeigt werden, dass sich unabhangig von den wiederholten Aufforderungen des Gastge¬ bers mindestens ein Gast beklagen wird Diese etwas schwachere Behauptung soil nun mit Hilfe der Wissenslogik prazisiert werden Zuerst wird die beschnebene Situation in der Sprache der Wissenslogik formuhert, wozu die Gaste mit den Zahlen 1 bis m numenert werden In dieser sowie Sprache stehen neben den ubhchen Junktoren ) folgende Elemente zur Verfugung Aussagenlogik (-i, A, V, der —>, etc Fur • jeden Gast schwarzen Hut i bezeichne das Symbol 5, Aussage „Gast die i tragt emen " Fur jeden Gast i gibt es einen Operator K,, welcher jeder Aussage A Aussage KXA zuordnet mit der Bedeutung „Gast i weiss, dass A gilt • die " Damit konnen obige nun Reihe eine von Aussagen angegeben werden, welche die Situation beschreiben (1) S1VS2V vSm „Mindestens entspncht (2) S, K3S, (fur —> em der Tatsache, dass mcht schwarzen Hut, je zwei Gast tragt emen genugend weisse verschiedene Gaste so wissen ^ j) 1 dies die anderen Gaste " schwarzen Hut " Dies Hute vorhanden sind „Tragt Das 1st em Gast emen erfullt, da jeder die Hute der anderen sehen kann (3) K,S% —» wissen der KjKtS, „Weiss Aufforderung, dass er emen j, dass er das ein Gaste, die anderen Gast, dass dass das er dass sich Gast schwarzen Hut tragt er sofort 1 einen weiss Damit " schwarzen Hut tragt, Diese Eigenschaft folgt beklagen soil, wissen wenn er so aus weiss, automatisch alle Gaste weiss Zusammen mit einigen defimerenden Annahmen uber die Sprachelemente bilden diese Formeln die Menge der Axiome Daraus lasst sich nun mit wissenslogischen Regeln (also V KtSt erfullt und mit Modus Ponens und der KmSm herleiten, 1st es gibt Demnach Wissensregel) daher mindestens weiss jener einen Gast, dass er die Aussage K^S^VK^SiV Aussage Gast 1, fur den die emen schwarzen Hut tragt Aussage Anhang auf Seite 45 Dieses Beispiel zeigt, wie beschrankt die Mittel sind, die uns die UmgangsspraSchon Aussagen mit 3 che zur Verfugung stellt, um uber Wissen zu sprechen verketteten Wissensoperatoren, ob negiert oder mcht, lassen sich nur umstandhch formulieren Hier bringt der Formalismus der Wissenslogik erne entscheidende er wird sich sicher audi sofort findet sich im beklagen Ein formaler Beweis dieser EIGENSCHAFTEN DES WISSENS 3 Vereinfachung. Aber auch im Umgang mit solchen Ketten von Operatoren, sogenannten Prafixen, konnen mit den Methoden der Wissenslogik einige Probleme einfach, d.h. in polynomialer Zeit, gelost werden. Solche Probleme sollen im folgenden beschrieben werden, wozu im nachsten Abschnitt erlautert wird, welche Annahmen iiber das Wissen getroffen werden. Eigenschaften 1. Wie schon erwahnt, wird mit Axiomen des Wissens den Operatoren verlangt, dass sie einige grundlegende Eigenschaften erfiillen. Der Begriff „Wissen", wie er in der Wissenslogik zu verstehen ist, wird durch diese Axiome definiert und entspricht dem Begriff „Notwendigkeit" der modalen Logik. Jener wird jedoch nur fur einen einzelnen Beteiligten untersucht sei dies nun ein Prozessor oder die gesamte Menschheit. Im Unterschied dazu gibt es in der Wissenslogik fur jeden Beteiligten je einen solchen Wissensbegriff, wobei keine zusatzlichen Annahmen iiber die Interaktion dieser Begriffe getroffen werden. Die Ausfuhrungen in den nachsten Abschnitten betreffen daher immer Systeme mit mindestens zwei Beteiligten. In der modalen Logik gibt es eine Vielzahl von mSglichen Axiomensystemen, welche alle in die Wissenslogik iibertragen werden konnen. Die vorliegende Arbeit beschrankt sich auf die Untersuchung jenes Axiomensystems mit den starksten Annahmen, was die Anwendbarkeit auf Modelle mit einigen wenigen Grundaussagen einschrankt. Es ist sicher nicht geeignet, um menschliches Wissen zu modellieren, findet hingegen durchaus Verwendung als Werkzeug in der theoretischen von — Informatik. Die wichtigste Eigenschaft ist, dass die Beteiligten nur giiltige Aussagen wissen konnen: KtA Halt denn eine falsche jemand von „Wissen". Umgekehrt sagen wissen, da Erst die sie zu man Moglichkeit, an A. so spricht man eher von „Glauben" Beteiligten aber nicht alle giiltigen Aus¬ Wissenslogik eine reine Aussagenlogik erhalt. sollen die sonst statt dass einzelne Individuen etwas nicht wissen einer interessanten Ein Minimum - Aussage fur wahr, Wissen muss -» KiKiA werden, weshalb aber vorausgesetzt Beteiligten angenommen wird, dass sie Aussagen wie auch ihr eigenes Wissen wie folgt ausgedriickt werden: K,A konnen, macht Erweiterung. sowohl alle von den aus den Axiomen herleitbaren genau kennen. Das letztere kann formal und ^KtA -> K^KiA. Als dritte Eigenschaft wird gefordert, dass die Beteiligten schon alle moglichen logischen Schliisse aus ihrem Wissen gezogen haben; es soil also abgeschlossen sein unter Modus Ponens1. Auch diese Eigenschaft kann formal ausgedriickt werden: {KtA A Ki{A - B)) - KtB. 'Das Wissen ist nicht abgeschlossen unter der Wissensregel, da sonst alles, was ein Mitglied Systems weiss, alien anderen Mitgliedern ebenfalls bekannt sein miisste. Es ware daher des sinnlos, mehrere Mitglieder entsprechen. zu unterscheiden und die Wissenslogik wiirde der modalen Logik 4 I 2. Common Knowledge diesen Axiomen also noch einige obigen Beispiel zugenommen, welche die konkrete Situation beschreiben Das tont Im wurden EINLEITUNG zu Aussagen zwar hm- harmlos, Wissenslogik aber weitreichende Konsequenzen, da die Wissensregel jeder Beteiligte sowohl die Axiome als auch samtliche FolgerunDamit Axiom (1) der Party erfullt ist, genugt es also mcht, gen daraus weiss dass es zuwenig weisse Hute hat, sondern es muss auch jeder Gast dies wissen und jeder Gast muss wissen, dass jeder Gast dies weiss und jeder Gast muss wis¬ sen, dass jeder Gast weiss, dass jeder Gast dies weiss und so weiter ad infinitum Formal bedeutet das fur jede Folgerung A aus den Axiomen, dass alle Aussagen der Form K,iK,2 K,nA erfullt sem mussen Die Aussage A muss also „comDies mon knowledge", zu Deutsch etwa „Allgememwissen", des Systems sein ist eine sehr starke Annahme, die sich anschaulich kaum erfassen lasst, da man kemen gefuhlsmassigen Zugang zu solchen langeren Ketten von Operatoren hat Die Herleitbarkeit von unerwarteten Aussagen wie der obigen mag aber em Indiz hat in der postuhert, dafur dass sem Wissenslogik ist die Starke des common knowledge daran erkennbar, Aussage nur durch Hinzunahme entsprechender Axiome zu AllgememDies wird in KoroUar 3 4 auf Seite 15 namlich in folgender wissen werden kann Form gezeigt jede Situation, die statt mit zusatzlichen Axiomen durch endhch viele Aussagen beschneben ist, kann so modelliert werden, dass ausser den wissenslogischen Axiomen kem Allgememwissen im System vorhanden ist Damit ist auch der wohlbekannte Satz bewiesen, dass in einem System, wo Kommumkation In der dass erne wo die Beteihgten mcht wissen, dass sie garantiert ist, Mitteilungen kem neues Allgememwissen entstehen kann In einem solchen System kann em Individuum 1 mcht sicher sem, dass die Mitteilung A, welche es an Individuum 2 abgeschickt hat, auch wirklich ankommt Die erfolgreiche Ubermittlung wird also vollstandig durch die Aussage mcht garantiert ist oder mit endhch vielen K2K^A Endhch viele Mitteilungen werden demzufolge durch eine endhche Menge von Aussagen beschneben, woraus gemass dem zitierten KoroUar kein neues Allgememwissen folgen kann Im Gegensatz dazu wurde im obigen Beispiel angenommen, dass alle Gaste merken, wenn sich em Gast uber semen schwarzen Hut beklagt Diese Form von Kommumkation ist also an jener Party garantiert, was beispielsweise ausschhesst, dass emer der Gaste schlaft oder anderweitig mcht aufnahmefahig ist beschneben 3. Atome Eng verknupft Frage, Allgememwissen mit endhch vielen Aussagen dargestellt werden kann, ist die Frage, ob uberhaupt eine konkrete Situation mit endhch vielen Aussagen vollstandig beschneben werden kann Naturhch ist dies mcht moglich, wenn sie neben den Axiomen weiteres Allgememwissen enthalt Im Kapitel uber algebraische Wissenslogik wird aber zusatzhch gezeigt, dass kerne Si¬ tuation vollstandig endhch darstellbar ist Aus emer solchen Beschreibung konnte durch Konjunktion aller darin enthaltenen Aussagen erne maximale Aussage Amax gewonnen werden Diese hatte die Eigenschaft, dass jede Aussage entweder aus mit der ob DIE BEDEUTUNG VON PRAFIXEN 5 AmBX folgt oder nicht gleichzeitig mit Amhx erfiillbar ist. Sie ware also insofem maximal, als ihre Aussagekraft nicht mehr verstarkt werden konnte. In Kapi¬ tel III, Abschnitt 3 auf Seite 22 wird jedoch zu jeder Aussage also auch zu eine unabhangige Aussage B konstruiert, d.h. es gibt sowohl ein Modell Amax fiir Amax, in welchem B gilt, als auch eines, worin B nicht gilt. Die Beschreibung der Situation durch Amax ist demnach nicht vollstandig. — — In der zur Wissenslogik gehorenden booleschen Algebra nimmt AmBX die Stellung eines Atoms ein. In Kapitel III wird also gezeigt, dass diese boolesche Algebra atomlos ist. Da sie ausserdem abzahlbar ist, wird sie durch diese Eigenschaft bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt. Insbesondere sind die Algebren aller Wissenslogiken mit mindestens zwei Beteiligten isomorph. Demgegeniiber ist die Algebra der Wissenslogik mit nur einem Beteiligten (also der modalen Logik) endlich und damit atomar. Die Atome werden in Kapitel III, Abschnitt 2 auf Seite 20 explizit angegeben, womit die ganze Algebra bekannt ist. Dies zeigt sehr klar, dass der grosste Schritt jener von der modalen Logik zur Wissenslogik mit zwei Beteiligten ist. Das Hinzunehmen weiterer Individuen andert die zugehorige Algebra nicht mehr. Die 4. Aus den ersten beiden Prafixe K\ und K\K\ in Fiir alle Es gibt Aussagen Bedeutung von Prafixen Eigenschaften des Wissens erhalt folgendem Sinne Equivalent sind: A gilt K±A genau dann, wenn man, dass die beiden KiK^A gilt. also unterschiedliche Prafixe mit derselben Bedeutung und es stellt sich sofort die Frage, wie entschieden werden kann, ob zwei gegebene Prafixe dieselbe Bedeutung haben. Dabei ist das obige Beispiel das einfachste aller moglichen. Seine einen konsequente Anwendung fiihrt zu der Erkenntnis, eindeutigen sogenannten schlichten Begleiter gibt, selben Bedeutung, in dem keine zwei dass es zu jedem Prafix d.h. ein Prafix mit der¬ aufeinanderfolgende Operatoren das Wissen desselben Individuums betreffen. Es gibt aber auch Beispiele von aquivalenten Prafixen mit verschiedenen, schlichten Begleitern. Das einfachste ist allerdings schon von einer Komplexitat, wie sie in unserem normalen Sprachgebrauch kaum je anzutreffen ist: Fiir alle Aussagen A gilt K\^Kz-^K\KiA genau dann, wenn K\KiA gilt. Gemass H. Lauchli [Lau86] gibt Systemen mit zwei Individuen zu jedem Bedeutung, welches eindeutig bestimmt ist. Diese sogenannte Normalform kann nicht nur effizient berechnet, sondern auch anschaulich beschrieben werden. Im vierten Kapitel dieser Arbeit wird Lauchlis Resultat auf Systeme mit beliebig vielen Wissern verallgemeinert. Damit wird ein schneller Test fiir die Aquivalenz von Prafixen moglich: zwei Prafixe haben genau dann die gleiche Bedeutung, wenn ihre Normalformen zeichenweise es in Prafix ein kiirzestes Prafix mit derselben iibereinstimmen. 5. Die Wie oben schon bemerkt K\. Dies gilt sicher Aussagekraft wurde, von nicht fiir das Prafix Prafixen K\K\ dieselbe Bedeutung wie K^K^, da beispielsweise Gast 1 wissen hat das Prafix I 6 kann, dass 2 emen rung aber ist em schwarzen Hut tragt, ohne dass jener Axiom und es EINLEITUNG Die Umkeh weiss demzufolge allgememgultig, KiK\ 1st diesem in aussagekraftiger als K\ Die beiden Prafixe smd zwar mcht aquivalent aber vergleichbar, formal geschneben als K2Ki -£- K\ Hier stellt sich wiederum die Frage, wie von zwei gegebenen Prafixen entschieden werden kann, ob Sie wird 1m funften Kapitel sie vergleichbar smd und welches aussagekraftiger 1st zuerst anhand des einfacheren Textproblems untersucht, welches von E Specker formuhert und gelost wurde Sem Losungsalgonthmus wird anschhessend auf dieses Problem ubertragen, wobei die Grundidee dieselbe bleibt Die polynomiale Entscheidbarkeit der Prafiximphkation ermoghcht es auch, die Erfullbarkeit emer endhchen Menge von Prafixformeln in polynomialer Zeit Nach Satz 2 4 auf Seite 31 1st eine solche Menge genau dann zu entscheiden erfullbar, wenn je zwei lhrer Aussagen A und B gleichzeitig erfullt werden konnen, Smne wenn also A Imphkationen moghch 1st —» zu ->S mcht bewiesen werden kann untersuchen, was naturlich immer Damit 1st gezeigt, dass die Erfullbarkeit endhcher formeln demzufolge, polynomialer Es genugt noch in Konjunktionen von \Vj Zeit Prafix¬ offen, ob diese Formelklasse so erweitert werden kann, dass das Erfullbarkeitsproblem po¬ lynomial bleibt Mogliche Kandidaten waren die Mengen der Konjunktionen von Fur die Aussagenlogik weiss man, n-fachen Disjunktionen von Prafixformeln 2 polynomial, 1m Fall dass das entsprechende Erfullbarkeitsproblem 1m Fall n Es 1st nahehegend, dass sich dieses Resultat n > 2 hmgegen NP-vollstandig 1st auf Prafixformeln verallgemeinern lasst Eine ganz andere Frage, die auch noch offen 1st stellt sich 1m Zusammenhang mit obiger Behandlung des Allgemeinwissens (common knowledge) welche zusatzhchen Axiome ermoglichen es zu beweisen, dass in emer beschriebenen Si¬ tuation neben den Axiomen zusatzliches Allgememwissen vorhanden sem muss7 Ein Beispiel fur em solches Axiom 1st die Garantie emer gewissen Form von Kommumkation, wie sie in der Beschreibung der Party vorkommt in polynomialer Zeit entschieden werden kann Es 1st noch = K,S, Dank diesem Axiom gehort in schwarzen Hut tragt, dies sofort - KjK.S, jeder Situation, wo Gast zum Allgememwissen 1 weiss, dass er emen Wie man sieht, gibt es noch einige ungeloste Probleme in diesem Bereich der Wissenslogik Da aber Allwissende, wie 1m ersten Abschmtt beschneben, kerne mteressanten Beitrage zur Wissenslogik leisten konnen, bm ich froh, dass das die Realitat demnach mcht ganz Zitat am Anfang so schon es auch 1st — tnfft — Kapitel II Modelle der Wissenslogik Das formale System der Wissenslogik, wie es vor ungefahr dreissig Jahren entwurde, bildet die Basis der vorliegenden Arbeit. Ein Uberblick der Entwicklungen in diesem Gebiet findet sich in Halpern [Hal86]. Dieses Kapitel ist eine Zusammenstellung einiger der wichtigsten Begriffe und Eigenschaften der Wissenslogik. Im ersten Abschnitt wird ein Axiomensystem eingefiihrt, welches auf Hintikka [Hin62] zuriickgeht. Es ist eine korrekte und vollstandige Axiomatisierung der Theorie, wie sie durch Hintikkas Semantik der moglichen Welten entwickelt wird. Die Kripkestrukturen, welche im zweiten Abschnitt behandelt werden, bilden eine formale Beschreibung jener Semantik. So werden komplexe Konstruktionen moglich, welche gegebene Modelle derart modifizieren, dass darin neue Formeln giiltig sind. Die Methode wird im dritten Abschnitt anhand eines Beweises eingefiihrt. wickelt 1. Axiomatisierung Wissenslogik ist ein Hilfsmittel, um den Informationsfluss innerhalb eines Systems zu untersuchen. Erhalt ein Mitglied eines solchen Systems neue InforDie mationen, neuer so kann es Wissensstand dern auch mochte von mit seinem Vorwissen weitere Schliisse daraus ziehen. Sein hangt also nicht nur von seinem Vorwissen und seiner den neuen Fahigkeit, Informationen ab, Schliisse zu son- ziehen. Dies Beurteilung des Informationsflusses beriicksichtigen. DesWissenslogik auf der klassischen Aussagenlogik auf, welche einen Schlussbegriff enthalt. Ihre Sprache wird so erweitert, dass besprochen werden kann, welches Mitglied welche Aussagen weiss. Dazu fiihrt man fur jedes Mit¬ glied i einen modalen Operator K, ein mit der Bedeutung „Mitglied i weiss, dass gilt". So erreicht man gleichzeitig, dass auch Informationen iiber das Wissen anderer Mitglieder erfasst werden konnen. man bei der halb baut die ... DEFINITION 1.1. Sei ist m > 1 eine jene der Aussagenlogik Individuum 16 (1) den {1,... m} , natiirliche Zahl. Die erweitert des um Systems. Aussagenvariabeln, 7 Sprache der Wissenslogik Operator K, fur jedes einen modalen Die Menge der Formeln Cm besteht aus 8 II. MODELLE PER WISSENSLOGIK (2) den aussagenlogischen Verkniipfungen etc., fur zwei Formeln <fr, (3) den Wissensjormeln K,4> Die Axiome der Wissenslogik Individuen. So soil in von Formeln (z.B. -xj>, (f>/\ip, ipVip, ip), L,4> und = ^K,^4> (i ein Wisser, <j> eine Formel). beruhen auf idealisierenden Annahmen fiber die erster Linie ihr Wissen abgeschlossen sein unter Schlussfol- gerungen mit Modus Ponens (Axiom 2). Zudem soil es korrekt sein (Axiom 3), was bedeutet, dass sie nur wahre Formeln wissen konnen. Diese Forderung unter- scheidet das Wissen genau kennen. vom Glauben. Schliesslich sollen die Individuen ihr Wissen sowohl wissen, Zwei Axiomenschemata stellen dies sicher: (Axiom 4), ein Individuum soil als auch, was es nicht weiss (Axiom 5). Dieses letzte Axiom unterscheidet das in der vorliegenden Arbeit untersuchte, wissenslogische System S5m vom System S4m. Eine Untersuchung von S4m findet sich in Vardi [Var85]. Im Falle eines einzelnen Individuums entsprechen diese Systeme den modallogischen Systemen S5 bzw. S4. was es weiss Die klassische Aussagenlogik wird durch die Axiome unter (1), den aussagenlogisch giiltigen Formeln, in die Wissenslogik eingebracht. Diese Formeln entstehen aus aussagenlogischen Identitaten mittels gleichzeitigem Ersetzen von Aussagenvariablen durch wissenslogische Formeln. So gilt beispielsweise die Formel K,<t> V -iK,<f> unabhangig von den Eigenschaften des modalen Operators K, dank der Aussagenlogik, hingegen K,(<f> V -xj>) nur dank der Idealisierung der Indivi¬ duen. Definition 1.2. Die Axiome der Formeln der (1) (2) (3) (4) (5) alle Wissenslogik, ein i Wissenslogik S5m sind (<j> beliebiges Individuum): aussagenlogisch giiltigen A K^-> i,)) K,tP (Kt<P und ip beliebige Formeln. ^ K%<j> -»<j> K,4> K,Kt<t> Kt-*K,<j> -*K,4> -» -> Eine weitere Annahme iiber die Individuen findet sich in den Die Wissensregelpostuliert, weiss. Dies gilt insbesondere DEFINITION 1.3. Die und die dass Wissensregel, Schlussregeln. jedes Individuum alle allgemeingiiltigen Formeln fur die Axiome. Schlussregeln von S5m sind der Modus Ponens, * ^, -$-. Definition 1.4. Ein Beweis Jiir <j> ist eine endliche Folge i/>i,i/>2, ,i>n $ Formeln, sodass jede dieser Formeln entweder ein Axiom ist oder mit einer Schlussregel aus friiheren Formeln der Folge erhalten werden kann. Eine Formel 4> ist beweisbar, h <j>, falls es einen Beweis fur ip gibt; sie ist konsistent, falls es keinen Beweis fur -i0 gibt: H -^<j>. 1 • • • = von Als Beispiel sollen die folgenden Propositionen bewiesen werden, welche einfache, aber grundlegende Sachverhalte der Wissenslogik S5m darstellen. 'Mit diesem Beweisbegriff wird das Axiom 4 eine Folgerung Trotzdem wird S5m eine als eigenstandiges Erweiterung von S4m ist. es Axiom aufgefuhrt, um zu aus den anderen Axiomen. betonen, dass das Axiomensystem AXIOMATISIERUNG 9 Proposition 1.1. Set </> \- KtO,<fi «- Formel und 0 behebige erne und 0,(j> Beweis. Der formale Beweis K,K,4> von L,O,0 I<-> K oder L. Dann = gilt: 0,0 <-* Kt<j> beginnt mit der aussagenlo- gisch giiltigen Formel (K.K.0 und den Axiomen Anwendungen Im Falle 0 L ((#,0 - -» A-,*-,*) -»(#,#,0 tf,0)) ~ #,0 (Ax. 3) und K,(j> — K,K,cj> (Ax. 4). Mit zwei ergibt sich die behauptete Formel. wird Axiom 5 in der Form L,0 A,L,0 anstelle von Axiom 4 K,K,<f> von = K,4>) -» — Modus Ponens — verwendet. Die rechte Seite entsteht implikation <-; im Falle O K also mit der (KxL,^<fi und einer weiteren « Anwendung Proposition 1.2. Fur \-K,(cj>V O.V) der linken durch aus = (Kt<t> *-> L.-.0) von V V <-» Kt(j>) Modus Ponens. 0,ip) und und O L, (0 h A = K oder L O.V) *-» gilt: (£.0 A 0,V>) 0,^ (0 Oti/i) folgt mit (0 0,1/;) Aussagenlogik die Formel (Kt(f>\/K,0,ip) 0,tp). Gemass Proposition 1.1 ist dies aquivalent zur einen Richtung der Wissensregel, K%(<j> (L,K,<j> behebige Formeln 0, i> Beweis. Aus den Identitaten 0 der -* Negieren beider Seiten der Biaussagenlogisch giiltigen Formel -» V und V -» Axiom 2 und etwas —> linken Seite. Aus Axiom 2 ist die Formel was aussagenlogisch zu K,(<j> K,(->0,ip 0) 0,^) (K,(t> —> V —» — V K,4>) herleitbar, (K,->0,il] L,0,ip) aquivalent ist. Diese —> Richtung der Negieren beider Seiten der Formel entspricht wiederum gemass Proposition 1.1 der anderen linken Seite. Auch hier folgt die Biimplikation. rechte Seite Proposition 1.3. In der aus der linken durch Wissenslogik S5m kann das Axiom 2 durch (2') Kt{<t>A^)~(Kt<t>AK,iP) ersetzt werden. 2 aussagenlogischen Identitat 0 — (ip (0 A ip)) folgt mit Wissensregel und Axiom 2 die Formel K,<f> (K,ip — Kt(<f> A ip)), welche aquivalent ist zu (K,<f> A K,ip) K,(<f> A ip). ip wiederum Umgekehrt folgen aus den Identitaten (0A^/>) ~+ <f> bzw. [<p/\ip) mit Wissensregel und Axiom 2 die Formeln K,(<p A^)-> K,<j> bzw. Kt(<j> A ^) — K\Vi zusammen also K,(0 A ip) —> (K,0 A K,i/>). Damit ist bewiesen, dass die Formeln von Axiom 2' beweisbar sind. Es bleibt zu zeigen, dass auch aus den Axiomen 1 und 2' die Formeln von Axiom 2 hergeleitet Beweis. Aus der —» der —» — —* werden kSnnen. Dazu bemerke valent zu man K,(<p A (0 —> zuerst, dass gemass 2' die Formel K,<p ip)) ist. Dank der Identitat (0 A (0 — Kt((j> —> ip) aqui¬ ip)) (0 A ip) und A <-> 2Da im Beweis jeweils nur die Axiome 1 und 2 bzw 1 und 2' verwendet werden, gilt die Aussage fur alle Axiomensysteme, welche diese Formeln enthalten II 10 Axiom 2' ist dies aquivalent tp)) K,ip —» aus zu K,<j> A MODELLE DER WISSENSLOGIK Insgesamt Ktip ist also (Kt(f> A K,{(j> 1 und 2' herleitbar — D Aus der Wissensregel und dem Axiom 3 folgt mit Modus Ponens die Aquiva(j> und h Kt<j> Ist also <f> beweisbar, so wissen dies alle beteiligten Individuen Hmgegen soil erne nicht-beweisbare Formel ip m einem Modell gelten konnen, ohne dass die Individuen dies wissen Aus ip soil also mcht unbedmgt K,il> hergeleitet werden konnen Die Herleitbarkeit aus evner Formelmenge muss dementsprechend wie folgt defimert werden lenz von h Definition 15 Sei $ herleitbar, $ h ip, ^ $' —»ijj beweisbar ist, <J> aus Menge erne falls Formeln Die Formel tp ist aus £m Teilmenge $' C $ gibt, fur welche /^ $' die Konjunktion aller Formeln in von endliche es eine dabei bezeichne $' Die Formelmenge $ ist konsistent, die Formel ^ $' konsistent ist 2. Die Semantik der durch die Angabe Y- -> wenn fur alle endlichen Teilmengen $' C $ fl\ $' Kripke-Strukturen moglichen Welten beschreibt das Wissen der Individuen zu der „wahren" Welt, welche mit diesem beispielsweise em Richter mcht, ob der Angeklagte schuldig ist, solange die Unschuldsvermutung konsistent ist mit semem Wissen Er halt also mindestens erne Welt fur moglich, in welcher der Angeklagte unschuldig ist Hmgegen wird meistens der Angeklagte in alien alternativen Wel¬ von Alternativen Wissen konsistent sind So ten des Richters wissen, ob ihn weiss eine Schuld tnfft Mit anderen Worten, der Richter weiss, dass der Angeklagte weiss, ob er schuldig ist oder mcht Dieser Sachverhalt kann mit Knpkestrukturen modelhert werden Dabei wird auf emer Menge von Welten fur jedes Individuum i die Moglichkeitsrelation P, angegeben Sie besteht zwischen zwei Welten s und t genau dann, wenn das Individuum in der emen Welt s die andere Welt t fur moglich halt Erne Knpkestruktur M ist em Tupel (S, n, Pu Pm), wo Menge der Welten ist Fur jede Welt s £ S ist 7r(s) eine Menge von Aussagenvanablen und fur jedes i e {1, m} ist P, eine zweistelhge Rela¬ tion auf den Welten in S Erne Knpkewelt w ist ein Paar (M, s), wobei M erne Knpkestruktur ist und seS eine Welt aus M Definition 2 1 , bei S die , Eine solche jede Welt s Knpkestruktur S ein lasst sich anschaulich als Knoten ist und mit den gultigen Graph darstellen, wobei Literalen beschnftet wird jede Aussagenvanable p gehort also die Formel p, falls p 6 7r(s), oder sonst Beschnftung von s Die Relationen P, werden durch numenerte Kanten dargestellt Em Beispiel findet sich in Abbildung II 1 In diesen Knpkestrukturen wird nun die Gultigkeit so defimert, dass jede einzelne Welt s 6 S em Modell der Aussagenlogik ist Das Wissen der Individuen ist durch die Moghchkeitsrelationen zwischen diesen Modellen festgelegt Dabei sind die Eigenschaften dieser Relationen verantwortlich fur die Gultigkeit der wissenslogischen Axiome (Axiome 3, 4 und 5) Fur ->p zur 11 KRIPKE-STRUKTUREN p9- - \2 2 Av.' Ein Graph fur jene Struktur, welche gemass Vollstandigkeitssatzes fur die Formel KipA->K2Kip Abbildung II. 1. dem Beweis des konstruiert wurde. Definition 2.2. Die w t= Giiltigkeit emer <f>, wird rekursiv nach dem Aufbau (M,s)l=p (M.s)MAx (M, s) 1= ->V (M, s) 1= K,V> gdw gdw gdw gdw Formel <j> in der von Kripkewelt w (M, s), = <p definiert: ir(s) fiir Aussagenvariable p (M,s) l= ip und (M,s)l=x (M, s) ¥ ip (M, *) 1= ^ fiir alle t e 5 mit (s, t) p 6 e P, Die letzte Bedingung entspricht der Intuition, dass ein Individuum dann i/i weiss, wenn ip in alien Welten gilt, die i fiir moglich halt. i genau Um nun die Axiome von S5m erfiillen zu konnen, miissen alle Relationen einer Kripkestruktur reflexiv (Axiom 3), transitiv (Axiom 4) und euklidisch (Axiom 5), insgesamt also Aquivalenzrelationen sein.3 aus jenen Kripkewelten w (M, s), Kripkestruktur M (S,ir,Pi,... ,Pm) Aqui¬ valenzrelationen sind. Eine Formel (j> aus Cm ist allgememgiiltig, 1= <p, falls sie in alien Kripkewelten aus Mm gilt; sie ist erfiillbar, wenn es eine Kripkewelt in Mm Definition 2.3. Die Klasse Mm besteht = fiir welche alle Relationen P, der gibt, in welcher = <j> gilt. Begriffe giiltig und erfiillbar werden auch fiir Formelmengen verwendet, wogleichzeitige Giiltigkeit bzw. ErfuUbarkeit aller Formeln der Menge gemeint ist. Die Formelmenge $ ist also genau dann erfiillbar, wenn es eine Kripkewelt w G Mm so gibt, dass fiir alle <p $ gilt: w 1= 4>. Die bei damit die Lemma 2.1. Jede konsistente Formelmenge ist erfiillbar. Ein ausfiihrlicher Beweis dieses Lemmas mit den iiblichen Methoden der mo- Halpern und Moses [HM85] bzw. [HM92] als Teil des Beweises des Vollstandigkeitssatzes fiir S5m, welcher eine direkte Folge daraus dalen Logik findet sich bei ist: Satz 2.2. Die Wissenslogik S5m ist sierung der Theone der eine Knpkestrukturen h <j> gdw. in vollstandige und Mm: 1= korrekte Axiomati- <j> 3Jede reflexive, euklidische Relation ist transitiv. Dies entspricht der Tatsache, dass Axiom Folgerung aus den anderen Axiomen von S5m ist. eine 4 II 12 MODELLE DER WISSENSLOGIK Fur gewisse Konstruktionen ist es von Nutzen, wenn erne gegebene Knpkewelt mit (M, s) 1= 0 modifiziert werden kann, ohne dass dabei die Gultigkeit von (M, s) <j> verloren geht Zu diesem Zweck wird untersucht, welche Telle von M Emfluss Gultigkeit haben Ist <f> erne rem aussagenlogische Formel, so hangt lhre Bewertung nur von s selber ab Die Gultigkeit von K,<f> hmgegen hangt von der Bewertung von <f> in den i-Nachbarn von s ab, d h in jenen Welten t, welche in Relation P, zu s stehen Entsprechend hangt die Gultigkeit von KtlK,2 Kln<f> in s von der Bewertung der i„-Nachbarn von s ab, also von von <f> in den ii-Nachbarn der i2-Nachbarn jenen Welten, welche hochstens n Schntte von 5 entfernt sind auf diese Definition 2 4. Seien M Welten zwei aus aus S S so, dass so Em = Weg = der und sn s (sjt, Sfc+i) e P, Abstand d(s, i) ist die = Pm) {S,-k,Pu Lange t ist, Knpkestruktur und s, t Folge (s0, si, ,s„) erne nach t ist n von s erne fur alle 0 < k < sowie {1, G n em i , m} existiert mit Der klemste naturhche Zahl n, Lange n von s nach t gibt, er ist oo, em Symbol mit der Eigenschaft n < Das genau, kemen es Kln(j> KtlK,2 lasst sich aber einfach auf alle Formeln Abstand wird dann durch die Definition 2 5 Quantorentiefe Quantorentiefe q(if>) Die dass so Weg von s Weg der gibt (oo ist es emen nach t fur alle naturlichen Zahlen oo Knterium fur die Formel obige es falls n) ist naturlich etwas verallgemeinern zu un- Der maximale der Formel bestimmt Formel emer <p wird wie folgt defi- niert q(p) q(ipAx) q(->1>) q{K,ip) Die ten Bewertung = = = 0 fur max(q(ip),q{x)) q{ip) 1 + q(i>) fur alle (j> von in s „Kreisscheibe" erne deren Abstand 5"), ,Pm n Satz 2 3 (5' Fur x von hochstens s S')), wobei S' Dieser Satz wird mi M {t = in Parikh um e S und bestehe emgefuhrt, bewiesen werden konnen auf Seite 22 entwickelt aus <j> erfullt jenen Welten (S',7r \ S',Pi Bn(M,s) \ d(s,t) < n} ist = n aus (S" x jede Formel <f> gilt bzw [Par9l] mittels eines Spiels bewiesen verwendet werden Modellkonstruktionen In diesem Abschnitt wird anhand des Beweises konstruktion ,m} s, welche in s immer noch Folgenden fur mehrere Modellkonstruktionen 3. {1, (BqW{M, s),s))=<t> gdw [Par84] G ist, also jede Knpkewelt (M, s) (M, s)^4> Er wird n % p aus Knpkestruktur Bn(M, s) Die DEFINITION 2 6 von Aussagenvanable unabhangig von weit entfernten Wel¬ der Knpkestruktur elimmiert werden ist somit Diese konnen daher ohne weiteres Zuruck bleibt M, = von folgendem Satz erne Modell- mit welcher auf sehr konkrete Art Erfullbarkeitsresultate Sie wurde hauptsachlich fur den Beweis des Satzes 3 1 MODELLKONSTRUKTIONEN Satz 3.1. Seien <j> und ip > fur alle n > q((j>) 13 zwei erfiillbare Formeln. Dann LiL2Li ...Ltij), A + ist 1 falls n ungerade 2 falls n gerade q(il>) erfiillbar. Im Beweis werden zwei Modelle <f> und ip von entsprechenden Welten nicht Modell ein Punkt ausgezeichnet, der in den so „verklebt", dass gehen kann. Dazu verloren zwar ihre Giiltigkeit jedem wird in weit genug davon entfernt aber doch erreichbar ist. Zwischen diesen beiden Punkten wird dann eine neue Kante hin- Die Existenz solcher weit entfernten, erreichbaren Punkte ist nicht zugefugt. garantiert. Deshalb werden die Modelle Konstruktion folgender zuerst mit „auf- geblasen". Kripkestruktur Definition 3.1. Die N, jede Welt indem von N durch eine w ® N entsteht Kopie der aus Kripkewelt der w Kripkestruktur = (M, s) ersetzt wird: ^"({t, u)) = pw®N nM(t) SM fiir alle t 6 und alle jgt ^gj, transitive Abschluss der { ((*!,«), (t2,u)) | (tuU) 6 u G SN Vereinigung P,M und u 6 SN {((s,Ml),(s,tt2)) | Von der Kripkestruktur N wird in w® N nur (engl. Frame; die Konstruktion wird also [HM92], siehe Seite 335). Fiir («1,«2) P,N} Grundmenge mit den MoglichAussagenvariablen, vN, hat keine die keitsrelationen ubernommen; die Bewertung der Bedeutung. Fiir }u nur m > das Geriist 2 kann von N verwendet beispielsweise N iiber dem Geriist der natiirlichen Zahlen IN mit den Relationen Pi = P2 = P, = { (n, n) | { (n, n) I { (n, n) | so Sie ist in II.2 Abbildung II.2. vielen Kopien 6 IN n e IN } } n £ IN } U U { (2n, 2n + 1) | n e IN } { (2n + 1,2n + 2) | n IN } fiir 2 < i < m entstehende Struktur u;®N wird hier mit w bezeichnet. gewahlt werden. Die Abbildung n der dargestellt. Die Kripkestruktur mIN, welche aus abzahlbar Kripkewelt w (M, s) konstruiert wird. = II 14 PROPOSITION 3 2 gilt fur Dann Sei w (M, s) = erne Knpkewelt und N (t, u) alle Formeln <j> und alle Welten {w®N,(t,u))\=(f> Beweis (AM) gdw erne Knpkestruktur ® N von w 1= 0 wird mit Induktion nach dem Aufbau der Formel be- Aussage Die MODELLE DER WISSENSLOGIK wiesen Fur die w meln, Aussagenvanablen entspncht die Behauptung der Definition von n fur hmgegen erne aussagenlogische Kombmation von einfacheren For¬ folgt sie direkt aus der Induktionsvoraussetzung Der emzige interessante Ist <j> ® N so Fall ist also <fi K,tp = (t,u) gilt K,tp gilt Ist aber (t',u') In genau dann (t, s) ^ PtM Falls Kopien von ist, so haben w Symmetrisch (t,f) PtM, G von kann (t, u) dann, i\) wenn Fall, dann der wenn Die Konstruktion bar vielen von Kopien in da von von w i in muss PtM nun von erne Aquivalenzrelation auch (£', u) ein alien i-Nachbarn in i von gilt unverandert ein Insbesondere bleibt Modell Es bleibt „Verklebung" erfullt wird Dies wird mit der nachsten — Weg (s0,Si,s2, zu Modelle zweier w von in Beweis aus erfullt von von tp und der Satz sofort Mit w und v = Modell lm von <j> Formel gibt tp erfullt aus LtlLl2 mit Ltnip G P,k fur fur wenn G dann, genau (s»_i,St) alle {1,2, alle Wege ,n} die ist Behauptungen folgen mit Gultigkeit in Kripkestrukturen Satz 3 1 n (M, s) klar Die beiden dualen der Definition der Beweis dell sn = <f> und ip die gewunschte Formel von Proposition = Formel tp w 4> zeigen, dass mit der welter oben be- (M,s) gilt die ,sn) von s {1,2, den abzahl- in Modell em ,n}, so dass sn die Formel Inw (M, s) gilt die Formel KHK,2 K,nip genau dann, (so,Si,S2, ,sn) von s aus mit (sk-i,Sk) G Plk fur alle k k G von fur alien 6 IN schnebenen In (t, u) (t, w) von (t',u') Dies wiederum ist genau weit entfernten aber erreichbaren Punkten PROPOSITION 3 3 t ist i-Nachbar w®1 lasst also die Bewertung der Formeln garantiert werden wenn es emen von anderen in = (w,{s,n))*F<p kann die Formel tp z-Nachbar gilt <t> auch nach dem „Aufblasen" Die Existenz em aus alien i-Nachbarn t' K,ip t' ist auch so keine j-Nachbarn Umgekehrt ist fur jeden i-Nachbarn t' von t Nach Induktionsvoraussetzung gilt daher ij> genau (t',u') alien i-Nachbarn in (t,u), v! und (t, t') G PtM gelten u (t',s) $ PtM', dass (t',t) G P,M gilt PtM, also gilt (t,s) e PtM und (t',s) Also folgt dazu In alien anderen Fallen ebenfalls wenn z-Nachbar em q(<p) Sei + w q(tp) = + 1 (M, s) ein Modell der Reflexivitat der P, wird die Struktur O als ^(^,0,0)) von <f>, v Fur alle grosseren Werte aufgrund nun Induktion nach und Vereimgung = (N, t) von n direkt Mo¬ em folgt der Strukturen BqW(vm,(t,n)) n dann 15 MODELLKONSTRUKTIONEN aus der Vereinigung der beiden (disjunkten!) Grundjeweiligen Relationen und Belegungen der Aussagenvariablen. In O gibt es also zwei nicht-zusammenhangende Teile, welche nun mit einer wei2 sonst sei 1 falls q(<j>) gerade und fc teren Kante verknupft werden: fur k P° der transitive Abschluss der Vereinigung der Relationen Pk auf beiden Teilen konstruiert, d.h. O besteht mengen mit ihren = — mit der Einermenge lasst sich wie in {((s,g(<£)),(t,g(<£)4- I))}- Abbildung Abbildung II.3. Die Kripkestruktur O, Satzes 3.1 konstruiert wird. Hier ist Entsprechend die Formel Die so entstehende Struktur O II.3 veranschaulichen. dieser Konstruktion gilt q(<j>) nun = wie sie im Beweis des 5 und (s, 0) in Weg 4. = die Formel <j> und in (t, n) ip. Ausserdem ist ((8,0),(S,l),...,(s,(/W),(t,5W + l) ein q(ip) von (s, 0) nach (t, n), so (s, 0) dass in (t,n)) auch die Formel LjL2Li... L, j> n gilt. Damit ist die Behauptung bewiesen. KOROLLAR 3.4. Sei ip erfiillbaren, endhchen eine D mcht-beweisbare Formel. Formelrnenge $ erne Dann natiirhche Zahl n, gibt so es dass zu jeder gilt $!SKlK2K1...Kti>. J >- r n Beweis. Der Beweis ist eine direkte Anwendung von Satz 3.1 mit <j> =lf\ $. D Leer - Vide - Empty Kapitel III Algebraiscne Wissenslogik Im ersten Abschnitt wird die delt von beschrieben und die Exi- angegeben, die Kardinalitat der woraus Algebra berechnet bewiesen, Fiir zwei und mehr Wisser wird im dritten Abschnitt werden kann. es Wissenslogik der Subalgebra Sie werden explizit dass Algebra fur jedes Individuum gezeigt. Der zweite Abschnitt handen Atomen der Wissenslogik mit einem Wisser, der modalen Logik S5. stenz einer keine Atome gibt. 1. Die Algebra der Wissenslogik Mm von S5m zu bekommen, kann Algebra der Wissenslogik untersuchen. Dazu wird mit Klassen von aquivalenten, wissenslogischen Formeln eine boolesche Algebra An gebildet. Die Operationen sind durch Konjunktion, Disjunktion und Negation der Reprasentanten gegeben. Ein Modell der Wissenslogik ordnet nun jeder Aquivalenzklasse einen Wahrheitswert zu. Dies geschieht in einer Weise, die konsistent ist mit den Axiomen der booleschen Algebra. Es ist also ein Homomorphismus von Am in die zweipunktige boolesche Algebra. Umgekehrt gibt es zu jedem solchen Homo¬ morphismus ein entsprechendes Modell in Mm. Die Untersuchung von An ist allein schon wegen dieser Beziehung zwischen Homomorphismen und Modellen Um einen Uberblick iiber die Modelle man w 6 die interessant. Definition 1.1. Zwei Formeln falls sie in denselben Modellen Kripkewelte w e Mm gelten, dass w Mit [0] wird die Nach der Definition der <t> *-* t= Aquivalenzklasse M 1= ip, 4>,ijj e Cm sind aquivalent in Mm, <j> Mm giiltig sind. Es muss demnach fiir jede ~ aus = <j> gdw. von w t= ip. <j> in Cm bezeichnet: {VG£m|V'~0} Giiltigkeit ist diese Bedingung gleichbedeutend mit ip. Aus dem Vollstandigkeitssatz (Satz 2.2 auf Seite 11) folgt sodann, dass zwei Formeln aquivalent sind, wenn ihre (logische) Aquivalenz 17 beweisbar ist. III. ALGEBRAISCHE WISSENSLOGIK 18 Definition 1.2. Die (Am, U, n,c 0,1), meln aus Algebra wobei Am , Cm ist und fur <j>, ip Die Definitionen Wissenslogik -4m ist eine Struktur der Form die Menge der Aquivalenzklassen von ForCm gilt: der £m/~ = hangen nicht von folgende Proposition U, n, c, 0 und 1 von ab. Ein Beweis dafur wie auch fur die Reprasentanten den findet sich in Sikor- [Sik69]. ski Proposition 1.1. Am ist Den eme boolesche aussagenlogischen Verkniipfungen Algebra. -i, und V A entsprechen also die boo- leschen Operationen c (Komplement), n (Durchschnitt) und U (Vereinigung). Auch zu den modalen Operatoren K, existieren entsprechende Operationen in der Algebra. Um dies einzusehen muss gezeigt werden, dass die Wirkung von K, auf eine Aquivalenzklasse von Formeln nicht von der Wahl des Reprasentanten abhangt. Proposition 1.2. Aus 4* i> folgt K,(f> K,tp. ~ Kripkewelt (M,s) l= Kx<j>. Dann gilt fiir alle P„ dass (M,t) \= <p und wegen der Aquivalenz von <j> und ip auch (M, t) 1= i>. Somit gilt also (M, s) N Ktip. Beweis. Sei Welten t Die eine (s,t) M mit von mit G Operatoren Kt definieren der Vorschrift Durchschnitt, /et([0]) nicht *(an») Die Formel {Kip (M,s) ~ V Ki~<p) Abbildungen «, : Am Abbildungen kommutieren Vereinigung und Komplement: [Kt<j>]. jedoch V demnach mit -ip) beispielsweise ist in alien «,(Am) von = Am und { K,(a) | seme a £ Am i }, e Kripkewelten erfiillt, hingegen i Trotz• {1,... ,m} . Algebren. ist der Bildbereich der mit den mduzterten Elemente sind die mit dem Kripkestruktur in keiner der beiden Welten der PROPOSITION 1.3. Fiir alle Am gemass zwar ^^IjJ ^ ^ aber dem sind die Bildbereiche der k, wiederum boolesche Kt, —> Diese *(a)n,,(*) = Ki(p = Fixpunkte von Operationen eme Abbildung Subalgebra «:,. K,<j> (siehe Proposition 1.1) K,K,<j> gilt «,(k,([0])) «,([</>]). Alle Bildpunkte sind also [KtK,<j>} [Kt<j>] Fixpunkte von k,. Umgekehrt ist jeder Fixpunkt a k,(o) e K,(Am) Bildpunkt Zu zeigen bleibt, dass diese Punkte eine Subalgebra von Am von sich selber. Beweis. Fiir alle Formeln <p e Cm ist und somit = ~ = = = bilden. Dazu n muss gezeigt werden, dass die Fixpunktmenge abgeschlossen ist unter U, Proposition 1.1 folgt sofort, dass Fixpunkten mit U, n und vertauschbar ist: und c, sowie die Punkte 0 und 1 enthalt. Aus Kz auf seinen «,([</>]) U K,([V]) c = «,([0]) U k,(k,(M)) = [K,(<t, V = [K,<t> K^)] = V K.Krf] «,($ U = «,([$)) = kM U M) DIE ALGEBRA DER WISSENSLOGIK *c(M) «,(M) n k,([0]c) = = 19 [K,4> a K.i>\ k,(k,([<A])c) = = [Kt(<j> [A,--*,*] a V)] «,([*] = [-ff.0] = = n [V]) «,(M)C Vereinigung, Durchschnitt und Komplement von Fixpunkten sind daher wiederum Fixpunkte von «,. Ausserdem folgt mit der Wissensregel aus h 0 V ->(f> sofort h K,(0 V ->4>) und somit m(l) Dies = «,([* V -0]) = dass 1 und damit auch 0 zeigt, Die Funktionen k, [ATt(0 V -0)] = = [0 V -.0] = 1 Fixpunkte sind. lc D projizieren also Am auf ihre Fixpunktalgebren. Als Beispiel findet sich in Abbildung III.4 die Algebra Ai mit einer Aussagenvariablen. K-ip v(p a -\Kp) ( Kp v ( -,pvKp pvK-,p ) K-ip -.K-ip -ip p ( ) Die boolesche Algebra Aussagenvariablen und einem Wisser. mente sind die Fixpunkte von k\. Abbildung III.4. zweier ) ( -,Kp A —i/sT—ip ) Xp v (-,p a -iX-ip) einer Satz 1.4. Der Durchschnitt -,Kp verschiedener der Wissenslogik mit Die umrahmten Ele- Fixpunktalgebren enthalt nur die Punkte 0 und 1. Beweis. Der Satz wird fiir zwei Aus 4> ~ Kifi ~ beliebige Individuen 1 und 2 bewiesen: Ki§ folgt, dass (j> -»K.KiK, ...K%<p fiir alle n 6 IN beweisbar ist. Falls [4>] i1 0 und [<p] ^ 1 ist, dann sind sowohl als auch -<<t> erfullbar und somit gemass Satz 3.1 auf Seite 13 auch A i fiir n > oder [<f>] q(<j>) = 1 + L\L2Li. ..L, q{ip). gelten Deshalb muss. K^KiKi ...K,< c folgt aus (j> ~ Ki<j> ~ K2(f>, dass entweder [<j>] = 0 ALGEBRAISCHE WISSENSLOGIK III 20 Atome der modalen 2. Logik Algebren werden Atome genannt Dies smd Elemente, welche in jedem beliebigen anderen Element entweder ganz enthalten oder zu lhm disjunkt smd In der Algebra aller Teilmengen emer gegebenen Menge beispielsweise smd dies die einpunktigen Teilmengen Auf die Logik ubertragen bezeichnet der Begnff Atom eine konsistente Formel sol¬ dier Art, dass jede beliebige Formel entweder aus lhr folgt oder lhr widerspricht Das bedeutet, dass die Gultigkeit ernes einzelnen Atoms den Wahrheitswert aller Formeln festlegt Die AussaDie Existenz solcher Atome ist mcht von vornherein gesichert genlogik ist mit endhch vielen Aussagenvanablen atomar, mit abzahlbar vielen hmgegen atomlos In den folgenden Abschmtten soil gezeigt werden, dass die Wissenslogik auch mit endhch vielen Aussagenvanablen nur fur ein emzelnes Individuum atomar ist, fur zwei und mehr Individuen hmgegen atomlos Die klemsten Elemente boolescher 0 verschiedenen von jene Definition 2 1 a e A ist em a n b gilt = 0 Atom, Sei A von = {A, U, n,c 0,1) , A, falls a ^ boolesche erne 0 und fur alle b Algebra Em Element A entweder a n b = oder a In der Potenzmengenalgebra einer Menge X beispielsweise sind die Atome empunktige Teilmengen von X In der Algebra der Aussagenlogik mit endhch vielen Variablen sind es Formeln, welche bei genau emer Belegung der Vanablen wahr werden, also z B Konjunktionen von nichtnegierten und negierten Variablen, so dass jede genau emmal vorkommt Diese Atome erzeugen die ganze Algebra In der Algebra der Aussagenlogik mit abzahlbar vielen Vanablen hmgegen gibt es Fur die beiden Extremfalle werden die Begnffe atomar und gar kerne Atome atomlos verwendet Definition 2 2 ment ft ^ 0 em Die boolesche Atom a b < Jede endliche boolesche em kleinstes Element a > gibt Algebra A Sie ist ist atomlos, atomar, falls falls sie somit 22" 2 jedem Algebra ist atomar, da es unter jedem Element gibt Dieses Element a < b ist em Atom Ele¬ 6 > 0 Algebra der Wissenslogik mit emem Individuum Aussagenvanablen ist endhch In lhr gibt es 2" 22"-1 Atome Elemente, wobei n > 0 die Anzahl der Aussagenvanablen ist und und aussagenlogischen Atome konnen wie oben beschneben als Konjunktionen Aussagenvanablen in negierter oder unnegierter Form dargestellt werden smd beispielsweise folgende Formeln Reprasentanten von Atomen Die aller So zu 0 Satz 2 1. Die boolesche endhch vielen es kerne Atome enthalt A p, A p2 A A p„_! ^p0 A pi A p2 A A pn_i A -.pi A p2 A A pn_! ft Pa -ipo A --pi A ^p2 A A -ip„_i oder kurzer A Pk A A "'Pfc fur 'Cn, ATOME DER MODALEN LOGIK wobei 7C die Formeln Menge n\I (A,)t2n, 21 bezeichnet. Insgesamt gibt es 2" nicht-aquivalente solche reprasentieren. welche die 2" Atome In der Wissenslogik muss nun ein Atom nicht nur die Wahrheitswerte der Aussagenvariablen festlegen, sondern auch das Wissen des Individuums. Dazu wird auf analoge Weise formuliert, welche Modelle der Aussagenlogik der Wisser fur moglich halt: fur / C 2", B,= /\ L(Ak) A A ->L(Ak) kel wobei hier 7C = \ 2" kSI" Zusammen mit einem 7 ist. muss Im Beweis des Satzes also gezeigt werden, dass die Aquivalenzklassen der Formeln WtJ Atome sind und die notig, Atom be- aussagenlogischen stimmt ein Bj den Wahrheitswert samtlicher Formeln. = A, A Bj fur i e 7 C 2" Algebra der Wissenslogik erzeugen. jedes Individuum die aktuelle da gemass Axiom 3 Bedingung i 6 7 ist moglich halten Die Welt fur muss. Lemma 2.2. Seien 7i C 72 V Indexmengen. C 2n zwei Bj ~ ( A L(Ak) A ~-L{Ak) A \kh hCICh gilt: Dann *S/| Beweis. Mit Induktion iiber die Anzahl Elemente in 7i \ 72 kann die Bewie folgt gezeigt werden: jedes Element j e I\ \ 72 teilt die Men- hauptung gen 7 zwischen Ii und 72 in zwei Klassen ein, namlich jene, die j enthalten und jene, die j nicht enthalten. Es 7i U {j} c 7 C 72 oder h C 7 If = diese Bj ist somit aquivalent zu 72 \ {;} = jede 72". Menge I Disjunktion solche entweder Die iiber alle der Formel V V ftv itcich Gemass also fur gilt C B'- hcici; Induktionsvoraussetzung lasst sich aber die Behauptung dieser Formel anwenden. Sie ist daher wiederum aquivalent A £(40 \ki+ ausser L(A3) V J kei% Die beiden Teile stimmen kann alles ^L(Ak)\ A A A A *e/| -L(Ak)) Da die rechte Seite beweisbar ist, wurde V hCICh genau der ^L(Ak)\ . j jetzt bis auf das Vorzeichen von L(Aj) iiberein. Deshalb -iL(A}) ausgeklammert werden: A L(Ak) was A *<=/-" bzw. /be/! gezeigt, a £(^)a \keh auf beide Teile zu Br ~ A / (L(A3) v-L(A,)). insgesamt A L(^) \kh A A ^HAk) <=/£ Behauptung des Lemmas entspricht. 22 III. ALGEBRAISCHE WISSENSLOGIK KOROLLAR 2.3. Fur alle i(A)~ V i £ 2n gilt: V ^V ->L(A,)~ V rarf J2"j/C2" Beweis. Die drei Aussagen konnen mit Hilfe werden. Als Beispiel wird die Darstellbarkeit V V w,,j U V ~ j2»j£JC2" ~ V a \ J2» V W,,.,. ;S2"jeJC2" {.j}C/C2» Bj) von von Lemma 2.2 nachgerechnet L(A,) gezeigt: ~ / \Z(A,/\ L(A.) 1(71,)) A ~ L(A.) A J2" V ^ -^(A). ~ ;62" D Damit sind die W,j nun genfigend Mittel beisammen, Reprasentanten um zu zeigen, dass die Formeln der Atome sind. Beweis von Satz 2.1. Seien W, j und W3 j zwei verschiedene solche Formeln, (t,I)*U,J). Esgilt: d.h. WtjAW3,j Fur i gilt I ^ ^ j ist A, A A, ~ A, A A, A A 1(A) L(Ak) und /\ -nL(A*). unerfiillbar und damit auch J. Sei also z.B. 7\ J nicht-leer und k e als auch in 7° U Jc enthalten und die Formel dass die A -iL(Aic) gleichzeitig. Aquivalenzklassen W,j A W^j. Ist jedoch i j, so I\J. Dann ist fc sowohl in IUJ W,j A Whj enthalt die Klauseln = Sie ist demnach unerfiillbar. Damit ist zweier verschiedener Formeln W,j und gezeigt, Whj disjunkt sind. Hughes und Cresswell [HC78] ist jede Formel aus £i zu einer Formel modaler, konjunktiver Normalform aquivalent, d.h. zu einer Konjunktion von Disjunktionen, wobei jedes Disjunkt entweder von der Form 0, L<j> oder K<p ist (0 eine aussagenlogische Formel). Es geniigt also zu zeigen, dass jede Formel dieser Form zu einer aussagenlogischen Kombination der W,j aquivalent ist. Nun ist aber eine aussagenlogische Formel 0 zu einer Disjunktion von Atomen A, aquivalent und damit nach Korollar 2.3 als Disjunktion V(i,/)eiW«,/ darstellbar. Daraus folgt auch, dass L0 VVnez L (Wtj) ebenfalls so darstellbar ist, denn L (W,,/) ist gemass Proposition 1.2 auf Seite 9 aquivalent zu L(A) A Bj. Es bleibt noch K(p -iL-xj). Hier ist aber -xj> als aussagenlogische Formel zu einer Disjunktion V(,,j)gj W,j aquivalent, und damit ist K(p V(,,j)ej' L (W,,/) darstellbar. Die Formeln WhI erzeugen also die ganze Algebra. Nach in ~ ~ ~ 3. Die Satz 3.1. Die boolesche viduen ist atomlos. Algebra -> mehrerer Individuen Algebra jeder Wissenslogik mit mindestens zwei Indi¬ DIE ALGEBRA MEHRERER INDIVIDUEN 23 gilt insbesondere auch fur Systeme mit endlich vielen Aussagenvalediglich eine einzige Variable benotigt. Fur den Beweis des Satzes wird zu jeder erfiillbaren Formel 0 eine Formel ip konstruiert, so dass sowohl 0 A tp als auch 0 A ->V erfuUbar sind. Dabei kommt die folgende Abkiirzung zur Anwendung: Dieser Satz riablen. Im Beweis wird L Sie hat die Eigenschaft, dass die LiL2.. .Lm. = einer Formel der Form Giiltigkeit LL^JjP L> = n anhand der Abstande zwischen den Welten einer Kripkestruktur entschieden wer¬ den kann ohne genauere Kenntnisse der Relationen P,. Proposition 3.2. Set 0 w (M, s) = eine ((M,t) <j> erfiillt erne Knpkewelt. <t>), \= behebige Formel, Falls dann M es in 0J, in M alle Welten t mit dann n > 0 eine Welt t mit naturhche Zahl und d(s, t) < n gibt, welche gilt: (M, s) Falls eine d(s, t) l= Ln0. <n-m die Formel 0 nicht erfullen l(M,i) ¥ gilt: (M,s)PLn<j>. Diese Proposition folgt direkt Beweis rentiefe von und n aus Proposition 3.3 auf Seite 14. Satz 3.1. Sei 0 eine w = (M, s) eine beliebige, erfiillbare Formel der QuantoKripkewelt, welche 0 erfiillt. Nun werden zwei Modelle N+ und N~ konstruiert, welche beide auf der Struktur Af° aufbauen. Diese entsteht pien von s aus S° = Da N" in einer gilt nach wie wenn iV° w, indem ausserhalb des Kreises Bn(wm, (s,0)J nur die Ko- belassen und alle anderen Welten entfernt werden: geniigend vor nun schaulichung { (t, fc) e S xIN | d((t, fc), (s, 0)) grossen (iV°,(s,0)J 1= 0. Umgebung <n von (s, 0) oder t = s) mit w1* iibereinstimmt, Dies andert sicb natiirlich auch dann ausserhalb des Kreises noch weiter modifiziert wird. der Struktur N° findet sich in Abbildung III.5. B>N,(i>0))> \(*,n+I) (J,0) Abbildung III.5. Die Kripkestruktur N°, Satzes 3.1 konstruiert wird (hier ist n = 5). nicht, Eine Veran- welche im Beweis des III. ALGEBRAISCHE WISSENSLOGIK 24 Fiir N+ wird fiir k > n so nun die Belegung der Aussagenvariablen ir° in den modifiziert, dass p0 in all diesen Welten wahr wird: 7r+((s, fc)) Von jedem = {po} fflr alle A; > [N+, (s, 0) J Punkt innerhalb des Kreises Bn Welten (s, k) n. kann in hochstens 2n + 1 Da dort iiberall p<j wahr ist, Welt innerhalb wie auch ausserhalb des Kreises. Schritten ein Punkt ausserhalb erreicht werden. gilt die Formel Insbesondere L2n+1p0 jeder in (s, 0) in gelten die Formeln KiK2K1...K2L2n+1p0 = (K^L^+'po, fiir / IN. 21 In N~ soil p0 iiberall ausserhalb des Kreises falsch werden: hingegen n~((s, k)) = 0 fiir alle k > n. Innerhalb des Kreises kann po durchaus noch in einigen Welten mit wahr belegt werden. Sobald aber eine Welt genugend weit ausserhalb des Kreises liegt, ist dort die Formel L2n+1po nicht mehr erfiillt: (AT", (s, k)) P L2n+1po Insbesondere gilt in m)/2 nicht mehr, da L2n+1po nicht gilt. Fiir die Formeln die (s, 0) es Vi fiir k die Formel einen (2n (K1K2)'L2n+1p0 entsprechenden Weg (KlK2)l'L2n+1pa = > n + mit I > von (n + 1) + • m. (n + (2ra + 1) (s, 21) gibt, wo fiir I > (s, 0) (2n • nach + 1) m)/2 • sind also Giiltigkeiten (iV+,(s,0)) t<j>Aipi erfiillt, womit gezeigt ist, Algebra atomlos. dass [<t>] und (AT,(s,0))l=(/>A-^|. kein Atom ist. Da [<j>] ^ 0 beliebig war, ist die D Kapitel IV Prafixe der Wissenslogik jeder Logik stellt sich die Frage, ob die Erfullbarkeit einei Formel entschieden wenn ja, wie komplex dieses Problem ist. Fiir die Wissenslogik ist es zwar entscheidbar, aber von recht hoher Komplexitat. In werden kann und Die Entscheidbarkeit erhalt man, satzes genauer untersucht. endliche den Beweis des Vollstandigkeitsjede beliebige, erfiillbare Formel eine wenn man Dort wird fiir Kripkestruktur konstruiert, welche diese erfiillt. Fiir die Grosse der angegeben werden, die exponentiell in der Struktur kann eine obere Schranke der Formel ist. Lange Schranke, so endlicher Zeit Gilt eine Formel in keiner Struktur unterhalb dieser ist sie nicht eriullbar. nachpriifen lassen, Da sich diese endlich vielen Strukturen in ist das Problem also entscheidbar. Erfiillbarkeitsproblem der klassischen Aussagenlogik ist nach Cook [Coo71] NP-vollstandiges Problem. Da die Aussagenlogik in der Wissenslogik eingebettet ist, muss das Erfiillbarkeitsproblem der Wissenslogik mindestens NP-hart sein. Ladner [Lad77] zeigte, dass es fur S5 mit einem einzelnen Individuum in NP, insgesamt also NP-vollstandig ist. Fiir den Fall von zwei und mehr Individuen bewiesen Halpern und Moses [HM85] sogar, dass das Erfiillungsproblem Das ein PSPACE-vollstandig Da ist. keinen effizienten Algorithmus fiir den gesamten Formalismus gibt, ist es Teilprobleme auf ihre Komplexitat hin zu untersuchen. So soil in diesem Kapitel gezeigt werden, dass es fiir Ketten von modalen Operatoren, sogenannten Prafixen, eine anschauliche, einfach berechenbare Normalform gibt. es sinnvoll, einzelne Aquivalente 1. Prafixe Die Axiome 3, 4 und 5 sind Implikationen, deren Allgemeingiiltigkeit nicht von der Formel <f> abhangt, sondern rein eine Folge der modalen Operatoren vor <j> ist. Durch Kombination dieser Axiome konnen Ketten U, V Operatoren gebildet werden, U und V sodass fur alle Formeln <t> gilt: von modalen U<j> V<j>. Wie beschaffen sein miissen, damit sie diese Eigenschaft haben, soil in den h —» nachsten Abschnitten untersucht werden. Definition 1.1. Die Menge der Prafixe Vm ist die kleinste Menge, welche das jedem U Vm auch KiU und £;£/ fiir alle Wisser leere Prafix A enthalt und mit 25 PRAFIXE DER WISSENSLOGIK IV 26 {1, l ,m} Definition 1 2 den folgenden zweistelhge Die Prafixen (bzw -^+) Relation -^r* besteht zwischen Vm aus UKtV-^UV UV-^UL.V I l^bzW ULtO,V -^ UO,V UO,V -^ wobei C, V \ UK,0,v) K oder L und is{l, beliebige Prafixe aus Vm sind, O Vereimgung dieser beiden Relationen, -p-> U -p+*, wird mit -p-» Die Wie = sehen wird, setzt der reflexiv-transitive Abschluss man , m} ist bezeichnet -£-+ der Relation -?+ jene Prafixe £/, V in Beziehung, fur welche U<f> —> V0 fur alle Formeln 0 beweisbar ist Die Vollstandigkeit von -J-+ wird erst lm nachsten Abschnitt gezeigt werden (Korollar 2 5 auf Seite 31), die Korrektheit hmgegen kann einfach emgesehen werden PROPOSITION 1 1 U Beweis (K,(j> —> -£- V dann Mit Hilfe der K,tp) beliebige Prafixe U,V gilt Fur konnen die fur —> Vcp fur alle Formeln </> K.ip - Axiom 3 L,<j> (K,<f> — <j>) -> —> L.ip sofort ersichtlich, dass UKtV(j> Prafixe U, V und Formeln <f> beweisbar ist beliebige Axiom 4 aus U(j> Wissensregel und Axiom 2 in der Form K,(<j> —»ip) folgenden Regeln hergeleitet werden K%4> Dank ihnen ist h UV<f> Entsprechend folgt aus —» (L,Kt(j> —» K,<j>) die Herleitbarkeit von Behauptung fur -^r> und dual dazu auch fur -p+* bewiesen Fur den reflexiv transitiven Abschluss -£-» folgt sie aus der Reflexivitat und Transitivitat der Imphkation D in ULtOtV4> der Form —* UOtV(j> LxLt<p L,4> —> und 5 Damit ist die Gemass V<f> automatisch auch die Kontraposition Aussagenlogik ist mit U<p -iU<f> beweisbar Diese Duahtat spiegelt sich bei den Prafixen wieder, mdem es zu jedem Prafix U ein duales Prafix U gibt, so dass -iU<j> zu U->4> aquivalent ist Mit der Relation U -J-> V soil daher auch die duale Beziehung V -$r> U gelten ->V<j> —> — DEFINITION 1 3 Prafix Das duale (1) A,Msl/ A, (2) K,V, falls U LXV (3) LtV, falls U K,V U U ist definiert als von = = und = Proposition 1 2 (1) -V4> U-i</> (2) U -f* V gdw Fur beliebige Prafixe U, V und Formeln <j> gilt ~ Beweis Die erste des Prafixes bewiesen _ V _ -$+ U Aussage wird mit Die zweite U -^ V welche aus folgt einer aus emfachen Induktion nach der der Duahtat gdw Definition 1 2 sofort ersichtlich ist V -*? U, von -^r* und -p+» Lange AQUIVALENTE PRAFIXE Zwei Prafixe U Ui -?-> Un V werden durch eine Kette U -%-* V = 27 Produktionen in von benachbarte Prafixe jeweils um Satz 1.3. Die Relation abnimmt, ist die -J-» wobei sich zwei hochstens ein Zeichen unterscheiden. solchen Kette konnen die Produktionen des Prafixes zuerst monoton U0 -j-> Ui -p-+ U2 -?* = Beziehung gebracht, anschliessend monoton um In einer angeordnet werden, dass so zu die der Relationen Zusammensetzung Lange wachsen. -£? und ' p+ ' v -p-1 = ° • v+ Zu zwei beliebigen Prafixen U, V mit U -Jr> V gibt es -£? W -$? V. Um dies zu beweisen, wird zuerst dieser Eigenschaft gezeigt. Daraus folgt dann die Behauptung Rosserschen Argument. mit U Fur den reflexiven Abschluss nung -fz* (bzw. -fi?) von -pr* (bzw. -^*) also ein Prafix W die lokale Version mit einem Church- wird wie tiblich die Bezeich- verwendet. Lemma 1.4. Die Relation -?-? o -^ ist in -f? o -jp enthalten, d.h. zu drei W mit U -^* W -?-? V existiert em Prafix W mit beliebigen Prafixen U, V, U -f? W -f? V Beweis. Die Relationen -&? und -pr* konnen als aufgefasst werden: -p-f ein, -pr+ entfernt einen solchen. Die Reihenfolge kann ohne weiteres vertauscht werden Hier setzt man W U = U = = U Operationen gemass Definition einen fiigt ausser zweier in den AL,B -^ AL.L.B -^ AL,B AK,B -rf AKXKXB -^ AKtB = V wohingegen in alien auf Prafixen modalen Operator derartiger Operationen beiden folgenden Fallen: neuen iibrigen = V = V Fallen die Vertauschung auf ein W mit U -^ W -^ V fiihrt. Beweis von Satz 1.3. Sei U -%-* V, d.h. es gibt eine Kette U U0 -p-> V mit n > 0. Mit Induktion nach der Lange n wird U\ —£+ U2 -p* -p-* Un V und ein gezeigt, dass es eine Kette U -g-> U'l (7q -f-> U" H=-> U2 -£-» = = • • = k £ {0,1,... n) gibt , U?+1 fflr alle 0 < i< [/," -f? U?+1 fur alle k < i < n. If" -f? (*' Mit W = U'{ folgt • = • Eigenschaft mit der daraus die Behauptung Die Idee des Induktionsbeweises wird in k, U -f? W -fc V. Abbildung IV.6 anhand eines Beispiels graphisch dargestellt. Fur n {0,1} ist nichts duktionsvoraussetzung {1,2,... ,n} zu beweisen. eine Kette Im Falle U\ -f-> U2 -$* n > -£+ 2 gibt U'n es nach In- V und ein = Eigenschaft (*). Gilt nun UQ -£+ Ui oder U\ -f? U2, -£- U'n mit demselben k diese U2 -f-» Eigenschaft. Ansonsten gilt U0 -^ U\ -^> U2 und gemass Lemma 1.4 gibt es ein Prafix U" mit (70 ~f? U" -jj* U2. Die Induktionsvoraussetzung liefert nochmals eine Kette [/{' -f* U% -p-» V und ein I e {1,2,... n} mit (*). -p-» U% Zusammen mit Uq Uq und demselben / bildet sie eine Kette der geforderten k e so mit der hat auch die Kette Uq -$* Ui -fr* • • • • • • = , = Art. 28 IV. PRAFIXE DER WISSENSLOGIK ABBILDUNG IV.6. Der Beweis von Satz 1.3 dem Lemma 1.4 aus Beispiel. Hier wird -^> durch \, -^ durch / und durch dargestellt. Gestrichelte Ketten erhalt man mit der Induktionsvoraussetzung. einem an —> = Entsprechend der Aquivalenz von Formeln kann fiir Prafixe die Relation -£-> n <-J- eingefiihrt werden. Fiir beliebige Prafixe U, V gilt also: UyV Da -J-> gdw. reflexiv und transitiv ist, und U-$r>V erhalt man -*-* V mit y eine ^ = U. Aquivalenzrelation auf den Prafixen. In der Aqmvalenzklasse em behebiges Prafix. emdeuhg beshmmtes, kiirzestes Prafix U. Satz 1.5. Sei U y gtbt es em BEWEIS. Seien W± und W2 zwei kiirzeste Prafixe in der von U modulo Aquivalenzklasse von U: W\ y U r$ W2. Es gilt also insbesondere W\ -£-> W2 und gemass Satz 1.3 existiert ein Prafix W mit Wi -^r+ W -£? W2. Dieses Prafix ist wegen U -£-> Wi -J-+ W und W -£-> W2 -J-* U wieder Equivalent zu U und kann daher nicht kiirzer sein als W\ und W2. Es bleibt nur die Moglichkeit W\ W D W2. = DEFINITION 1.4. Die welches zu U Equivalent 2. Normalform = U eines Prafixes U ist das kiirzeste Prafix, ist: U y U. Erfiillbarkeit Wie bereits in von Prafixformelmengen Proposition gezeigt wurde, besteht die Relation -£+ nur V<b fiir alle Formeln <j> jenen Prafixen U und V, fiir welche U§ beweisbar ist. In diesem Abschnitt wird man sehen, dass sie zwischen alien 1.1 zwischen —> solchen Prafixpaaren besteht. Zu U ~t+ V sind namlich die Formeln Up A -Vp U-ip A -iV-ip fiir jede Aussagenvariable p erfiillbar. Es gibt also Formeln 0, fiir die U<j> V<f> nicht beweisbar sein kann. und —» Definition 2.1. Die und den Menge der Literate besteht aus den Aussagenvariablen negierten Aussagenvariablen, jene der Prafixformeln, VTm, aus Formeln der Form Ux, wobei U ein Prafix und x Fiir zwei Prafixe U, V und ein Literal Formelmenge {Ux, -^Vx) schwache Form von ein Literal ist. x soil erfiillbar ist, sofern U Konsistenz und wird im nun -£-> also gezeigt werden, V. Diese Folgenden fiir dass die Bedingung ist eine beliebige Mengen von ERFULLBARKEIT VON PRAFIXFORMELMENGEN 29 Prafixformeln verallgemeinert. Satz 2.4 besagt sodann, dass sie mit dem normalen Konsistenzbegriff tibereinstimmt. Da ->Vx zu einer Prafixformel aquivalent ist, folgt somit aus dieser schwachen Konsistenz der Formelmenge {Ux, ->Vx} ihre Erfiillbarkeit und damit als Korollar die Vollstandigkeit von -£->. Zu diesem Zweck wird zunachst eine Relation zwischen Prafixformeln welche -£+ zwischen den Prafixen definiert, entspricht: Definition 2.2. Die Relation -$? zwischen Prafixformeln ist die kleinste Re¬ so dass fur alle Prafixe U, V und alle Literale x gilt: lation, Ux -j^» Vx U gdw. -£-» V. Der Einfachheit halber bezeichne ->Ux in diesem Abschnitt die aquivalente Prafixformel U-<x. Definition 2.3. Eine Menge $ von Prafixformeln aus VTm ist V-konsistent, Teilmengen mit hochstens zwei Elementen {0, tp} c $ 'P-konsistent <p -4f -up (oder aquivalent dazu tp -** -«j>). Sie ist V-inkonsistent, wenn alle wenn sind: sie nicht P-konsistent ist. Proposition 2.1. Sei $ eine V-konsistente Formelmenge. Dann gilt fur alle Prafixformeln tp: $ U {-•tp} ist V-mkonsistent 4> -j^» tp fur em <f> 6 $ dann <p ~vr* tp dann $ U Beweis. Jede einzelne Prafixformel ist erfullbar punktigen Kripkestruktur Definition der (M, s) Daher gelten M = fur alle Pormeln x: 1= gdw. (M, s) 1= x moglich, ir am so zu wahlen, wenn tp $ einfachsten in einer einHier (M, s) gdw. Prafixformeln Ux in M genau dann, Es ist aber immer {tp} em ist V-konsistent. ({s}, n, {(s, s)},... ,{(s, s)}V Giiltigkeit K,x — /w" 1= ihr Literal gilt gemass L,\. x dass ein einzelnes Literal gultig x ist. und mit ihm also auch Ux in M wahr wird. Da -vip erfullbar ist, kann tp und damit auch -up tp nicht beweisbar sein. gilt -<tp -4? tp, womit gezeigt ist, dass die Formelmenge {~<i>} 'P-konsistent ist. Entsprechend ist auch die Menge {tp} P-konsistent. Nach dieser Vorbereitung konnen nun die beiden Behauptungen bewiesen werden: In $ U {-<ip} gibt es eine P-inkonsistente Teilmenge {<p, x}, d.h. <p ~w* ~"XDa $ wie auch {->tp} je P-konsistent sind, kann diese Teilmenge in keinem dieser beiden Teile enthalten sein und es muss daher <j> -^> tp fur ein <p £ $ gelten. Fur die P-Konsistenz von $l){tp} bleibt nur noch zu zeigen, dass die Teilmen¬ $ P-konsistent sind. Nach Voraussetzung gilt <p ~vr* 4>, gen {<j>, tp} fur alle <p woraus <p -4? -<tp und damit die Behauptung folgt. Dies kann indirekt bewiesen nun —> Nach Proposition 1.1 werden: Sei (p -jy» tp und (j> -&> -up. Dann sind nach Proposition 1.1 die —> tp und (p —» -up beweisbar. Daraus folgt aber I—*j>, Erfiillbarkeit einzelner Prafixformeln widerspricht. Formeln <p was der 30 IV PRAFIXE DER WISSENSLOGIK Wie bereits gezeigt wurde, folgt aus <f> -$£> -njj, dass (j> -up und somit In jeder 'P-mkonsistenten Menge von Prafixformeln gibt es daher erne inkonsistente, endliche Teilmenge, womit die Formelmenge selbst ebenfalls mkonsistent ist Um zu zeigen, dass umgekehrt 'P-konsistente Formelmengen konsistent sind, wird erne spezielle Knpkestruktur eingefuhrt, deren Welten maximal V-konsistente Mengen von Prafixformeln smd Dies sind P-konsistente Formelmengen $ mit der Eigenschaft, dass sie bei Hmzunahme auch -i($ tp) A Prafixformel P-mkonsistent werden einer neuen Definition 2 4 fur wenn jede Erne so Beweis htat von Menge ^ Prafixformel 0 PROPOSITION 2 2 meln ist, —* beweisbar ist Falls $ $ Prafixformeln ist maximal V-konsistent, von $ die Sei -<(j) nicht $ enthalten in Nach {<f>} 'P-inkonsistent ist maximal V konsistente erne gilt fur alle Prafixformeln <fi $ P-inkonsistent <3> U Menge Menge -><j> entweder <j> e $ oder Dann ist $ U Proposition {-xj>} von Prafixfor¬ 6 $ wegen der Maxima- 2 1 ist dafur die Menge $ U {</>} P-konsistent, weshalb wiederum wegen der Maximahtat $ die Formel 4> schon enthalten muss Definition 2 5 Knpkestruktur Mw Die = (5,7r,P1? ,Pm) sei gegeben durch S tt($) (*, tt) wobei tf.,4 = { = {p | $ C VT p e P, e { Kt<)> | 0 | $ ist maximal 'P-konsistent } $} * n -<=)• tf.P.F = * n KJ>T, } £ A In der Knpkestruktur Mv:F Lemma 2 3 meln = gilt fur alle $65 und alle Prafixfor¬ 4> (Mpj:, $) BEWEIS bewiesen Die Aussage wird gilt N mit <f> gdw (j> e $ Induktion nach der Lange des Prafixes von 4> Fur Literale (M-pr, $) (Mjy, $) 1= p gdw 1= -ip gdw p e 7r($) (M^r, $) £ p Fur Formeln der Form if,^ werden die beiden gdw p e $ gdw gdw -ip £ $ p ^ $ Richtungen getrennt bewiesen beliebiger j-Nachbar von $ (d h ($, \P) e P,) Nach der Definition von P, ist Kt<j> e $ n K.PJF * n KtVT und somit enthalt * die Formel Kt<t> Mit Kt<j> -$£> 4> folgt nach Proposition 2 1 aus der Maximahtat Gemass Induktionsvoraussetzung von ty, dass auch 4> in ^ enthalten sein muss gilt also (M-pp, \t) 1= <£ Da "t ein beliebiger j-Nachbar von $ war, ist damit (Mjy, $) N K,0 bewiesen Fur die andere Richtung muss {M-pf, $) ^ K.0 gezeigt Sei jetzt K,<p £ $ werden Dazu wird die Formelmenge X defimert als Sei zuerst K,<j> £ $ und * em = X = $ n {K,VF U L,7>F) ERFULLBARKEIT VON PRAFIXFORMELMENGEN Als Teilmenge X U {->0} von 31 K,<j> £ $ folgt sogar, dass auch Kontraposition wie folgt bewiesen Aus $ ist X 'P-konsistent. P-konsistent ist. Dies kann in der werden: {-<4>} P-inkonsistent, so gibt es nach Proposition 2.1 eine X C $ mit 0,tp -^* <j>, wobei O K oder L. 0,ip Dann gilt aber auch K,Otip -jj* K,<j>. Mit O,^ -^* KtO,i> und der Transitivitat von -^+ folgt daraus Otip -&* K,<p und gemass Proposition 2.1 muss K,<f> wegen der Maximalitat in $ enthalten Ist X U Formel = sein. Da jede P-konsistente Menge umfasst. In dieser fur Menge erweitert werden beliebige Menge von Prafixformeln kann, gibt es Prafixformeln ip gilt: (Mvr, *) Zuletzt 1= -»j>, X U $, in {->$} denn K,ip in $ enthalten, so auch in X und damit enthalten, dann ist dafiir nach Proposition 2.2 ist ->K%ip also ein i-Nachbar S, welche K,ip wie $ 6 \P sind dieselben Formeln der Form \P; ist jedoch K,ip nicht in $ bzw. L,->ip ein Element von $ und somit in einer maximal P-konsistenten zu Menge eine von Die X c 9. Menge * ist $, welcher ->4> enthalt. Nach Induktionsvoraussetzung gilt (Mrf, $) J* A-,^ zur Folge hat. von was muss nun die Aussage Da $ maximal P-konsistent ist, noch fur Formeln der Form gehort L,<t> genau dann (Proposition 2.2). aber genau dann der Fall, wenn (Mkf, $) genau dann, wenn {M-p?, $) 1= Lt<p. nicht in <£> enthalten ist Satz 2.4. Eine Menge $ V-konsistent ist. von zu Lt<p bewiesen werden. $, wenn -<L,<t> Kt->cp ~ Nach dem oben Bewiesenen ist das K,-xj> die Formel Prafixformeln nicht ist genau dann erfullt, konsistent, also wenn sie Beweis. Wie schon erwahnt bleibt nur zu zeigen, dass eine P-konsistente Formelmenge $ konsistent bzw. erfullbar ist. Da $ zu einer maximal P-konsistenten Formelmenge $max erweitert werden kann, wird sie gemass Lemma 2.3 in der Kripkewelt (M-pp, <3>max) erfullt. Aus diesem Satz folgt letzten Abschnitt schon Korollar 2.5. Fur \- Ucf> Beweis. Sei U menge Vollstandigkeit x ein Richtung beliebiges U gdw. KOROLLAR 2.6. Set $ 2.4 ist eine Proposition -J-» konsistente folgt Menge zum von ip gdw. \- (j> —> ip fur J't/i-t Vx. der Q Prafixformeln, Ausdruck kommt: Prafixformeln. fiir jede Prafixformel ip: <t>\- V. 1.1 bewiesen. spezielle Eigenschaft besonders pragnant eine die im Literal. Dann ist die Prafixformel- des Korollars wurde in Folge aus Satz folgendem Korollar -f+, gilt: V fur alle Formeln <p V und der Relation wurde: P-konsistent und somit erfullbar. Daraus Eine weitere welche in sofort die beliebige Prafixe U, V<j> -£* {Ux, -<Vx} Die andere —> nun angekiindigt em <f> $. Dann gilt 32 IV. PRAFIXE DER WISSENSLOGIK Beweis. Sei $ h ip. Dann ist <5>u{->V} inkonsistent und somit 'P-inkonsistent. Nach Proposition 2.1 gilt 4> -?? 4> und somit h <j> —»ip fiir ein <j> $.' Die andere Richtung der Behauptung folgt sofort aus der Definition von <3> h V> (Def. 10). 1.5 auf Seite 3. Wissenslogik S5m Die Schlichte Prafixe stellt sehr strenge Anforderungen an die Individuen, indem diese genau wissen mussen, welche Fakten sie wissen und welche nicht. Die Axiome 4 und 5 stellen dies sicher. Es macht daher keinen Sinn, Aussagen iiber das Wissen der Individuen iiber ihr eigenes Wissen zu untersuchen. Natiirlich kann diese Einsicht auch auf die Prafixe iibertragen werden. Nach Proposition 1.1 gilt namlich fiir O = K oder L: UK.O.V y UOtV y UL,0,V. Zu jedem Prafix gibt vielen Fallen ist es daher einen aquivalenten schhchten Begleiter, ausreichend, Untersuchungen auf schlichte Prafixe es und in zu be- schranken. Definition 3.1. Ein Prafix ist verschiedene Indizes haben. Die <Sm bezeichnet. wird mit PROPOSITION 3.1. Zu Us Sm, Fiir die Definition Einschrankung UO'&OtV UK,V sind, i,j so e em aqmvalentes Prafix U. zweistellige von -£+ auf S Relation -^z* zu suchen. (bzw. -^*) besteht zwischen schlichten Prafixen: UK,V -jz> UL,V wobei existiert von 1.2 auf Seite Relationen fiir die folgenden Vm £ Begleiter -^r* und -$? werden Prafixe gebraucht, welche nicht 26). Es drangt sich also auf, andere erzeu- von (Definition DEFINITION 3.2. Die den jedem Prafix U der sogenannte schlichte schlicht sind gende schhcht, wenn je zwei benachbarte Operatoren Menge der schlichten Prafixe fiir m Individuen -j=> UK,V -j^ UL,V ( UO,V UOtV -j? bzw. 1 -5T* UV UV s? {1,... ,m} verschieden, 0,0' dass die betroffenen Satz 3.2. Fiir e beliebige schlichte Prafixe \] U und U U -£?U dann U -&> U U gdw. U-f*U. hat: V beliebige Prafixe gilt U Im Beweis werden die i und U, V dann -Ir+U UL,V schlicht sind. -fU ~t>U, Sprechweisen „V endet mit i" und „W beginnt mit i" Operator in V bzw. der erste Operator V'O, bzw. W 0,W fiir ein O 6 {K, L}. verwendet. Dies bedeutet, dass der letzte in W den Index {K, L} Zusammensetzungen UO^LjO.V = = SCHLICHTE PRAFIXE 33 Beweis. Sei zuerst U ~v? Uh U. -f? gibt Dann eine Kette U es Vm nicht schlicht U, wobei die Uk = AufzaMung aller moglichen Falle wird gezeigt, Uk t? I4+i die Beziehung t/jf -f? C/jf+1 folgt. Falls Uk = (VO%W)s. = In diesem Fall Ws, so (1) dass gibt gilt falls W mit ein es = = = V$W5 = = (VW)S, falls V mit i endet: falls ein es j # i gibt, (VK,Wf (4) aus beginnt: i (VK,W)S (3) Durch eine dass fiir alle 0 < fe < JV Ansonsten hat (VKtW)s (2) U0 -?? U\ T? I4+1 ist, dann gilt fiir die schlichten Begleiman Uk VK,W -^ VW Uk+l. Anfangsstiick Vj[ von Vs und ein Endstiick W§ von VL.O.W ^r* VO.W (VL&Wf ter = sein miissen. = so V%K,WS -f? V%OtWs (VW)S, = dass V mit j endet und W mit j VfO'^OjWl -s=» K/0^| = = beginnt: (VW)5, in alien anderen Fallen: {VK,W)S Die zweite ist dual Behauptung dem bereits Bewiesenen V5/^5 = gilt zur ersten: daher U -£+ VSWS tt* aus U = -£? (VW)S. U folgt U -£? U. Mit U und mit der Dualitat erha.lt man V-frU. Aus den ersten beiden tung. Es bleibt also Dies lasst sich aber fiir die Aussagen folgt die eine Richtung der dritten Behaup¬ zeigen, dass mit U -f* U auch U -%* U gelten muss. nur zu jeden einzelnen Schritt von -§-» einfach nachpriifen, wie folgenden Beispiele zeigen: VKtW -j? VLtW VLxK,OtW -sr* VO,W dann VKtW -^ VW -^ VLXW dann VL,K30,W -^ VL.O.W -^ VO.W D In den kommt sehr schon eine starkere -f* Ausdruck, K,<t> Regem Aussage ist als £,</>. Grob betrachtet kann ein Prafix abgeschwacht werden, indem darin einige K durch L ersetzt werden, mindestens soviele K wie L entfernt werden oder mindestens soviele L wie K hinzugefiigt werden. Die Diffexenz der von dass zum Anzahl K und der Anzahl L in diesem Prafix wird also kleiner und ist daher ein Mass fiir die Starke des Prafixes. Definition 3.3. Die Funktion A Proposition 3.3. Fiir : Vm -» Z ist definiert als A(A) = 0, A{K.U) = A{U) + 1, A(L,U) = A(U) - 1. zwe% U-£+U schhchte dann Prdfixe U und U A(U) > gilt: A(U). PRAFIXE DER WISSENSLOGIK IV 34 Beweis. Diese Eigenschaft wird jeder der Regeln fur -jr+ und -5+* erfullt von n Fur aquivalente Prafixe U und U daher A({7) bleiben A((7) = Diese Differenz Die emzigen smd aber folgenden also in von -jr* und -^ LOtV und UO,V -& Die zweistellige Relation UK^O.V j£? (bzw it?) besteht zwischen schhchten Prafixen (bzw UL.KfrV -fc LO.V KOROLLAR 3 4. Zu V -§-» U als auch U -§-+ U und jedem Schntt von -§-> erhalten -^*, welche dieser Bedmgung genugen, sowohl U muss Regeln UL,K}OxV Definition 3 4 den gilt UO.V -£? UK.Lfi.V) aqmvalenten schhchten Prafixen U, U zwei exzstiert em eSmmitU -±>V it?U Die Normalform der Prafixe 4. wurde, ist die Normalform U ernes Prafixes U das kurzeste aquivalent ist U ~^z* U -g? U Da die schhchten Begleiter hochstens gleichlang smd, muss die Normalform schlicht sein und Wie bereits gezeigt Prafix, welches aquivalent und es gilt U zu Us -£> wobei Us der schlichte chung von nun U und U die Man kann sich daher V ist in der Untersu- also schlicht an Nach Korollar 3 4 gilt wegen der Aquivalenz Beziehung -jjf? U U it? Damit kann sofort das einfache welches die Existenz Etwas von -^ Us der Normalform auf schlichte Prafixe beschranken Sei U von Begleiter U von U oder kurz U ^ U Beispiel L1K2L1O2 ^ L1O2 schhchten Prafixen zeigt, die nicht konstruiert werden, in Normalform smd smd die Prafixe der Formen allgememere Beispiele (*) sowie LvlLv2 LvnKvti+lKvn KylLylL^ LvnQ)vn+\, beliebige Vektoren aus {1, m}+1 smd Ihre Normalformen if„«0,»+i bzw L„iL„2 L,.0,.ti In diesem Abschmtt wird gezeigt, dass jedes schlichte Prafix, welches nicht in Normalform 1st, em Teilstuck wobei smd u und v , KuiKui der Form (*) enthalt DEFINITION 4 1 Enthalt reduzierbar, andernfalls 1st em es Prafix em Teilstuck der Form (*), so heisst es reduziert Ein Prafix U Q1Q2 Q„ erfullt die Indexbedingung, falls Q1Q2 Q, und U} Q1Q2 Anfangsstucke Ut Qj mit A(Ut) ,n— 1}) A(U3) gilt, dass Q,+i und Q3+x denselben Index haben (i,j G {0, DEFINITION 4 2 fur je zwei = = = = DIE NORMALFORM DER PRAFIXE 35 Wie man sofort sieht, erfiillen Prafixe der Form (*) die Indexbedingung. So K\ und U$ gilt beispielsweise fiir die Anfangsstiicke Ui K1K2K3L4L3 des Prafixes U KlK2KzULzL2KxK2KiO<i: die Gleichung A(C/X) A(U2), dafur hat der zweite Operator (K2) denselben Index wie der sechste (L2). Umgekehrt ist jedoch nicht jedes Prafix, das die Indexbedingung erfullt, von der Form (*), denn sie ist z.B. auch in jedem Teilstuck eines solchen Prafixes erfullt. Dieser lokale Charakter der Indexbedingung macht deutlich, dass sie erst mit einer globalen Eigenschaft zusammen die Existenz eines Teilstiicks der Form (*) und damit die Reduzierbarkeit garantieren kann. = = = = PROPOSITION 4.1. Jene Prafixe, welche die Indexbedingung erfiillen und em Teilstiick der Form K,iK,2... tf.nijiZy ... LrKkiKk,... Kk»Oi oder (**) LtlLt2 . . . LtnKjlKj2 . . . KjnLklLk2 • • LknOi • enthalten, smd reduzierbar. Beweis. Sei U ein solches Prafix. so auch das Teilstuck V, denn aus Erfullt U U'VU" die Indexbedingung, = A(V,) A(Vj) fiir die Anfangsstiicke V, und A([/'V^) und damit miissen die den beiden = V3 von V folgt sofort A(U'Vt) Anfangsstiicken folgenden Operatoren denselben Index haben. Ist V Form (**), so folgt aus dieser Bedingung, dass V von der Form (*) und = von der U damit reduzierbar ist. Lemma 4.2. Zu xen U streng = zwei Prdfixen U, V0Wq -^f ViWx -j&? monoton wachst bis Vjv = U mit U j£f -j^f VNWN U (und damit U = W^ gibt es erne U, so = K) Kette dass die und fiir von Ldnge alle 0 < Prdfider V, 1 < N gilt: V,W, -a? V,Kk,L,W, = Vl+1W,+1. beliebige -^-Kette der Lange 2 lasst bringen. Der einzige, kritische Fall ist V0 Beweis. Eine wiinschte Form sich immer in die ge= \\: VoW0 7^ VoK^Wo & VoK^LhK^^Wo. Die zweite Beziehung gilt nur, falls k0 WoWWii^o Nach Church-Rosser ten folgt nun aus k\ = -is* diesem gilt aber auch V0KkoLhKkoLl0W0. Spezialfall die Behauptung fiir Ket- beliebiger Lange. Prafixe U', V mit: uv Beweis. Dieses Korollar & U'V £? U'V folgt direkt -j£g W, in Existenz einer Kette fiir UV das ist. Dann Anfangsstiick U' unverandert bleibt. aus = w. Lemma 4.2, denn es garantiert die der zuerst das Endstiick V und danach D 36 IV. PRAFIXE DER WISSENSLOGIK Satz 4.4. Jedes reduzierte Prafix Beweis. Mit Induktion nach der ist in Normalform. Lange wird fur alle Pranxe U sie entweder reduzierbar oder in Normalform sind. Prafixe der daher werden^ Lange U wenn Im Induktionsschritt miissen = U reduzierbar bzw. in Normalform ist, U'LrOk und dass U'L,Ok bzw. U U'K,Ok untersucht zueinander, denn mit U ^ U gilt auch = Die beiden Falle sind dual U ^ U und Sei 1 sind schon in Normalform. noch Prafixe der Form U nur gezeigt, Das leere Prafix A wie auch U die Normalform gilt so dies auch fur U. ^ U. Aus U -fi? U folgt, dass auch U mit LtOk endet und daher von der Form U'LgOk ist, wobei U' nicht mit einem L endet und Lg das Prafix LuiLu2... Lu» bezeichnet. Nach Korollar 4.3 gibt es dann zwei Prafixe U', U" mit nun = 0 Falls U" eine Kette kann Ok ist U'Lg U'LgOk *f* U'LgOk, ist = U'Lg ^ U'Lg werden: aber gilt also U U. = wobei in beide Richtungen das Endstiick LgOk unverandert lasst. Insbesondere (womit entweder reduzierbar form. Dann U, U'LgOk -fc U'LaOk -fc U'U" = LgOk gilt, so existiert, welche weggelassen von U'Lg = U'Lg und nach Induktionsvoraussetzung ist) auch U reduzierbar und somit auch U = oder in Normal- U, d.h. U ist ebenfalls in Normalform. also U" ^ LgOk. Gemass Lemma 4.2 gibt es eine Kette von Prafixen U" mit den dort beschriebenen V0W0 -^f ViWi -g[£ -%£? VfiWff Eigenschaften, wobei N > 0 gilt. Da U zu U Equivalent ist, sind wegen Sei LgOk nun = = U -it? U'LgOk -£? U'V,W, -& U'U" U'VlWl auch alle Prafixe U = Equivalent und haben deshalb dieselbe Normalform also U'V,W, *=* U. Mit Induktion nach i wird nun gezeigt, dass W, ein Endstiick von LgOk ist, dass VtW, ^ LgOk gilt und dass nach jedem Anfangsstiick V von VtW, der folgende Operator den Index u^v">+1 hat. U. Fur alle i Fur i nun e zu U {0,... N} gilt , 0 sind die drei = Aussagen trivialerweise V,W, W V,KkxL,Wt wobei W, tion erfiillt. also fur ein i > 0 erfiillt. Gemass Lemma 4.2 von = Lu,... LunOk fur ein j G -fig ist k, = das Endstiick L^L^ Endstiick LgOk von u3. Ausserdem .. = Vt+lWl+u {1,... n}. , muss. Nach der Defini¬ gilt l/'V1+1W,+1 -j%? U, .LunOk unverandert sein Seien sie gilt: Das bedeutet j > 1 und /, Die Indizes k, und /, sind also durch die worin bleibt und somit ein = u]~l. Induktionsvoraussetzung festgelegt. Da von nun noch L^Wt Aus V;L„j V,+i langer muss als V„ ist W,+1 LgOk. L„nOj, -£± LgOk folgt die Beziehung: und damit ... Vt+1Wt+1 = sein ein Endstiick von VlKv,Lv>-lLv>...Lu~Oh TJ"^ Lu\ ... Luj~iivuJZvUj-iLu.j ... Lun Ojt DIE NORMALFORM DER PRAFIXE Schliesslich gilt 37 1 und Induktionsvoraussetzung A(V%) j 2 sowie A^K^L^-i)- Da die entsprechenden Folgeoperatoren K^, L„j-i bzw. L^ die richtigen Indizes haben, gilt die dritte Behauptung auch fiir V,+iW,+i. damit Die drei und nach A(V,Kyj) = j = Aussagen gelten insbesondere auch fiir i Eigenschaften folgt, = der letzten dieser drei aus dingung - - Daher ist U" ^ LsOk N. dass U" zudem die Indexbe¬ erfiillt. Da U" ^ LsOk ist, zerfallt U" U Aus U" 7^? LgOk folgt, in mehrere Blocke gleichartiger Operatoren: L^K^Lns... K$M_1LvM0it. = dass Kn, hochstens gleichlang wie L^ Analog folgt ist. LaOk ik? U", dass K^M_X hochstens gleichlang ist wie LaM. Es gibt daher ein i mit 1 < i < M, so dass v, kiirzer oder gleichlang ist wie seine beiden Nachbarn tf,_i und vl+i. Dies bedeutet, dass in U" ein Teilstiick der Form (**) enthalten ist, und mit Proposition 4.1 folgt die Reduzierbarkeit von U". Damit ist aber aus auch U reduzierbar. Aus diesem Satz folgt als Spezialfall H. L&uchlis [Lau86] sehr anschauliche Normalform fiir Prafixe zweier Individuen: Korollar 4.5. Em schhchtes malform, mum im wenn die Folgt der Prafix zweier Individuen ist genau dann in Nor¬ Langen seiner Operatorenblocke kem lokales Mini¬ Innern besitzt. Beweis. Die Operatoren eines schlichten Prafixes zweier Individuen sind al- ternierend indiziert, womit die erfiillt ist. Gibt es torenblock mit zwei mindestens Prafix die Indexbedingung automatisch fiir das ganze Prafix also ein solches lokales Minimum im Innern, d.h. einen Voraussetzungen gleichlangen Nachbarblocken, von Proposition 4.1. so Demzufolge Opera- erfiillt damit das ist es reduzierbar und somit nicht in Normalform. Gibt es umgekehrt kein lokales Minimum im nach Satz 4.4 in Normalform. Innern, so ist es reduziert und Leer - Vide - Empty Kapitel V Komplexitat In Kapitel IV, von rranxiormelkonjunktionen Abschnitt 2 wurde eine spezielle Eigenschaft der Prafixformeln beErfullbarkeitsproblem der Konjunktionen von Prafix¬ formeln polynomial auf das Entscheidbarkeitsproblem der Prafiximplikation -%* zuriickgefiihrt werden. In diesem Kapitel wird nun ein polynomialer Entscheidungsalgorithmus fiir Prafiximplikationen angegeben. Zusammen mit der oben erwahnten Eigenschaft kann damit geschlossen werden, dass auch die Erfiillbarkeit von Prafixformelkonjunktionen polynomial entscheidbar ist. Bevor das Problem der Prafiximplikation angegangen wird, soil die Grundidee anhand eines einfacheren Problems erlautert werden, welches von E. Specker wiesen. Dank ihr kann das formuliert wurde. 1. Fiir die die Beschreibung zusammen voneinander Das Speckersche Textproblem dieses Problems seien Alfred und Bertrand zwei Dies geschieht so, dass sie Teile formulieren und nur von Zeit zu Zeit ihre einen Text entwerfen. neue Autoren, unabhangig Unterlagen synchronisieren. Dabei verwenden sie verschiedene Farben, um fiir jedes Wort konnen, ob es von Alfred oder Bertrand stammt. Die Situation zu Beginn jedes Treffens ist also wie folgt: vom Resultat des letzten Treffens liegen zwei Kopien vor, wobei jede Kopie vom jeweiligen Autor erweitert worden ist. Nun stellt sich die Frage, wie schwierig die Rekonstruktion der gemeinsamen Quelle dieser beiden Kopien ist. Dieses Speckersche Textproblem soil nun im Folgenden untersucht werden. Dazu wird es erst noch einmal vereinfacht, indem die Worte von Alfred durch das Symbol 0 ersetzt werden und jene von Bertrand durch I. Es liegen also zwei O-I-Folgen vor, fiir die eine gemeinsame Quelle konstruiert werden soil (falls eine entscheiden ' solche zu existiert). Definition 1.1. Die den zweistellige folgenden O-I-Folgen: Relation *^- (bzw. AOB *^r AB wobei A, B beliebige O-I-Folgen sind. 39 (bzw. -j^*) AB -^ AlB) besteht zwischen 40 KOMPLEXITAT VON PRAFIXFORMELKONJUNKTIONEN V Zwei Definition 1 2 falls es eine O-I-Folge C O-I-Folgen A und B besitzen gibt, fur welche gilt A Andernfalls heissen A und B Sei C 1-/ o+ i+ erne gememsame B quellenfremd, qi(A, B) nicht-leere gememsame Quelle der O-I-Folgen A und Texte A und B entstehen also aus C durch Hmzufugen weiterer O bzw I nun erne Q der Folge C geht bei diesem Prozess Die drei Folgen werden also ernes von B uber Endstuck zerlegt Glied A Em Beispiel = A°QA\ findet sich in Quelle, B = in B°QB1 Abbildung Q in und je C em = Folge A und m Anfangs- und ein CaQCl V 7 A" Q A OOI I 0 B .1 0 I. I Jedes Glied der em von B, die 0 A1 I I . . 0 0 .1 Q Abbildung V 7 Em erster Schritt zur Losung des Speckerschen Textproblems qf(OOIIOIOO, IIOOIIIO) Symbole von A und B, welche demselben Symbol der gemeinsamen Quelle entsprmgen, smd durch erne Lime verbunden Ubergang von C zu A bzw B werden schnttweise neue Symbole emgefugt In jedem Schritt geschieht dies entweder im Anfangsstuck vor Q oder im Endstuck hmter Q Da sie in behebiger Reihenfolge emgefugt werden durfen, konnen diese Anfangs- und Endstucke getrennt betrachtet werden, und man Beim erhalt Die Paare A0*£rC° -£ B° und (A1^1) smd (A°,B°) und ^-i-C1^ B1 demnach nicht quellenfremd Umgekehrt folgt aus der Existenz von gemeinsamen Quellen fur (A°,B°) und dass die Zusammensetzungen (A°QA1,B°QB1) {A,B) nicht quellen¬ fremd sind, denn sie besitzen die gememsame Quelle C°QC1 Damit ist die nun folgende Aquivalenz bewiesen (A1^1), = PROPOSITION 1 1 Zwei O-I-Folgen A und B haben genau dann eine gemem¬ Quelle, wenn entweder A «^r- A -^* B gilt, oder wenn es em Q {0,1} und Zerlegungen A AaQAl und B BaQBl gibt, so dass (A0, B°) und (A1, B1) nicht quellenfremd smd same = = Mit dieser Proposition kann das Problem qf (A, B) auf kurzere Probleme der qf (A', B') zuruckgefuhrt werden, wobei A' und B' Anfangs- und Endstucke Im resultierenden rekursiven Algorithmus mussen von A' und von A bzw B smd B' wiederum Anfangs- und Endstucke untersucht werden, welches nun Teilstucke Es genugt also nicht, nur Anfangs- und im Innern von A und B sem konnen In emer Folge der Lange n gibt es Endstucke von A und B zu untersuchen Art dennoch nur (n + 2)(n + l)/2 = 0(n2) solche Teilstucke, smd die Langen von A DIE PRAFIXIMPLIKATION 41 und B hochstens n, so gibt es daher hochstens 0(n4) Paare von Teilstiicken in A bzw. B. Der Algorithmus terminiert demzufolge in polynomialer Zeit. In der Formulierung in Abbildung V.8 wird die Menge I aller nicht quellenfremA\Ai... Ai bzw. B (A1, B') von Teilstiicken von A B1B2 ...Bj berechnet. Dabei werden A' und B' als Paare von Indizes dargestellt: den Paare = — ((n,n + l),(ri,ri + l'f) stellt das Paar [An+iAn+2... A„+i, Bn'+iBni+2... Bn'+c) Menge 1 in Berechnung der Die Sei 1 diesem fur dem Pascalschen Dreieck bei der Binomialkoeffizienten. := Fur Ze Algorithmus entspricht dar. 0. {0,1,... ,/}: Z' {0,1,... J}: fur ne {0,1,... ,/ -Z}: fur ri e {0,1,.. ,J-l'} , sei A' = B' = An+1An+2 An+i und Bnt+iBn'+2 B„'+i'; falls entweder A' <^r A -£+ B' gilt • oder ein q mit q1 ein so n < mit dass Falls ((0,/),(0,J)) 6 dann ist die Antwort sonst ist sie Abbildung V.8. :== g' < n' + Z' existiert, B^, ((». ?-!),«?'-l))el Aq == ((«• JU{(( re, n dann sei J g <n + l und < n + Z),(g',n' n + + Z), (n',n Z')) + ''))}• e 2" und ist, J, „ja", „nein". Entscheidungsalgorithmus 2. Der Die fiir das Speckersche Textproblem. Prafiximplikation fiir das Entscheidungsalgorithmus Speckersche Textproblem soil nun auf Prafiximplikation -%* iibertragen werden. Gemass Satz 1.3 auf Seite 27 gibt es zu zwei Prafixen U und V mit U -%+ V ein Prafix W, so dass U -£* W •£? V gilt. Dieses Prafix W iibernimmt hier die RoUe der gemeinsamen Quelle von U die und V. An die Stelle der Relationen <^r und -fc* treten somit die etwas kom- plizierteren Relationen -f? bzw. -£?. Dadurch ergeben des Algorithmus die folgenden zwei Probleme: (1) Kann fiir alle Prafixe U (2) -jfc* Kann U -jh* U, V in polynomialer Zeit -$? V7 das Entscheidungsproblem U -f-» V fiir sich fiir die Ubertragung entschieden werden, ob A A oder A -*+ V ahnlich wie in Teilprobleme zerlegt werden? alle Prafixe U, V mit Proposition 1.1 in zwei kleinere KOMPLEXITAT VON PRAFIXFORMELKONJUNKTIONEN V 42 Beantwortung der ersten Frage wird gezeigt, dass es zu jedem Prafix U eindeutiges, kurzestes Prafix Umm mit U -0? Umm gibt Wegen der Dualitat existiert dann auch zu jedem Prafix V em eindeutiges, kurzestes Prafix Vmm mit Fur die ein PROPOSITION 2 1 Set U Falls V V £U, so gibt gilt U'U" -£+ V Dann Beweis Un V = em behebiges Prafix und V kurzestes Prafix U' mit Fur U em U kurzestes mit U U'QU" = -£z* -^r> U'U" U0 -^ Ut -^r* -$z> V existiert eine Kette U -jrr* Proposition wird fur solche Ketten mit Induktion nach der Lange Im Falle N U, ist nichts zu beweisen 0, also V JV > 0 und U' das kurzeste Prafix mit U U'QU" -pz* U'U" Es gilt = Die bewiesen Sei em es nun = = = also entweder U0 womit U'QU" = -^ U'U" Vi^?V, = U'U" -^r* V bewiesen ware, oder U0 = U'QU" -^ U'QU'l = UX^V U'QU" Prafix, so dass erne Zerlegung U\ U'QU" -^r* U'U" Da ausserdem V das kurzeste Prafix ist mit (fur jedes Prafix V mit Ui -^r* V ist auch U -f? V erfullt), gilt nach In diesem Fall ist U' auch das kurzeste = existiert mit Ui -$? V Induktionsvoraussetzung U'U" -0z* U'QU" folgt -tt+ daraus U'U" U'QU'l -fr> Zusammen mit der V Sdw U"-^U'I Eigenschaft U'U" -^ gdw U'U'{ V D Ein kurzestes Prafix V, welches von U aus mit -£? erreicht werden kann, ist demzufolge auch dann noch erreichbar, wenn in U der erste mogliche Operator V, U0 -p-> Ui -^z* gestrichen wird Es existiert also erne Kette U -^z* UN Da diese Kette wo in jedem Schritt der erste mogliche Operator entfernt wird = eindeutig bestimmt ist, gibt zudem mit der Funktion V = DEFINITION 2 1 ein Prafix genau V-(U) em in kurzestes Prafix V polynomialer Jedem Prafix U wird durch die Dieses lasst sich Zeit berechnen folgende, rekursive Vorschnft V-(U) zugeordnet 7>_(A) Dual dazu wird mit U = V-(VK,) = V-(VL,) = jedem Prafix KOROLLAR 2 2 (7mln es = Fur -fz> Umm A V-{V) W falls V-(V) sonst V-(V) V-(V) falls V-{V)L, sonst U auch jedes Prafix em Prafix U ist WL„ = = V+(U) V-(U) das = WL„ V-(U) zugeordnet emdeutige, kurzeste Prafix 43 DIE PRAFIXIMPLIKATION Fur zwei Prafixe U und V V-(U) V in A = = gilt also U Eigenschaft entschieden werden, V+(V). polynomialer Zeit A -f? V genau -f? dann, wenn kann demnach fiir alle Prafixe Diese womit die erste Frage U, beantwortet ware. Der als Ersatz fiir die Proposition 1.1 gedacht ist und wird, gibt Antwort auf die zweite Frage: folgende Satz, welcher auch ganz analog bewiesen Satz 2.3. Fiir U -^r* sowie A V zwei Prafixe U und V gilt U -J-+ V genau dann, wenn entweder [/"Qt/1 gilt, oder wenn es einen Operator Q und Zerlegungen U VQV1 gibt, so dass U°Q -$+ V°Q und U1 -f* V1 gilt. V -£? = = Beweis. Sowohl aus U folgt die Relation U Sei dazu U -£-» U -%-* V. -it* A V. Es bleibt solchen Richtung Operator V iiber. Die drei Prafixe werden also aus ein Endstiick V = -£? V, so muss nichts der Eigenschaft U -^r* W entstammt dabei einem von aus die andere nur Gilt U -£* A Andernfalls existiert ein W ^ A mit Operator Q V als auch -£? U°QUl -$* V^QU1 -ir+ V°QVl = von aus zu zeigen. bewiesen werden. -$? V. Jeder geht in einen je ein Anfangs- und W U bzw. Q in W = zerlegt: U Da ausserdem = U°QU\ Q V nicht entfernt = V°QV1 wird, gilt und sowohl W°QW1 U°Q —jr* V°Q als auch U1 -Jr+ v1. Im a Gegensatz Proposition 1.1 kann hier Teilproblemen weggelassen zu einfach in beiden tion U°Q -f-» V°Q der trennende durchaus eine wesentliche Rolle Operator Q nicht Er kann in der Rela¬ werden. spielen, wie das Beispiel L\L\ -£-> K\L\ zeigt. Demzufolge miissen die Prafixe dieses Teilproblems nicht zwangsweise kiirzer sein als jene des ganzen Problems. Damit die Rekursion trotzdem terminiert, muss ein solcher Fall getrennt behandelt werden. Die folgende Proposition garantiert, dass auch dies in Proposition 2.4. Fur lation UQ -^N Q -£? VQ V+{VQ)e{Q,A} zwei polynomialer Prafixe U, genau dann, V und wenn Zeit einen sowohl moglich ist. Operator Q gilt V-{UQ) {Q, A} die Re¬ als auch ist. Beweis. Wegen der Dualitat wird nur gezeigt, dass UQ -£? Q genau dann gilt, wenn V-{UQ) e {Q, A} ist. Dabei folgt aus UQ -£? Q einerseits V-(UQ) K,. Q, falls Q L„ und andererseits V-(UQ) A, falls Q Es bleibt zu beweisen, dass auch aus V-(UQ) A die Relation UQ -£? Q K, und V-(U) e {L„ A} ein (i folgt. Dieser Fall tritt nur fiir Q {1,... m} D beliebig). Dann gilt aber UK, -jt? LtK, -^r* K, bzw. UK, -£? K,. = = = = = = , Somit kann nun ein Entscheidungsalgorithmus fiir U -£* V formuliert werden, QiQi-.-Qi und V Q[Q'2.. .Q'j. Er entspricht jenem fiir das Textproblem bis auf einige wenige Anpassungen. Seine Laufzeit ist ebenfalls polynomial beschrankt. Eine Formulierung findet sich in Abbildung V.9. wobei U = = Satz 2.5. Die Erfullbarkeit mial entscheidbar. emer Konjunktion von Prafixformeln ist polyno¬ V 44 KOMPLEXITAT VON PRAFIXFORMELKONJUNKTIONEN Sei I =0 Fur le ,/} {0,1, J} {0,1, fur n e {0,1, ,/ -1} furn'g {0,1, ,J-l'} fur I' e , sei U' = Qn+iQn+2 V = Q'n, flVn'+2 falls entweder U' oder oder Qn+i -0? A und Qn'+V< ~0? V Q„ +i Q'nl+ii und U' jfc* Qn+l ~¥? v' gilt = eiB fc mit em fc' mit n' dass so Qk k < < n < n + I und k! < n! + /' existiert, <%<, it) (n\ = ((n k')) e dann ((0,-0,(0,./)) Falls sei sie Klauseln Sei von tj> und „ja", „nem" Abbildung V 9 Beweis = - + el, dann ist die Antwort sonst ist I 1, ({k,n l),(k',n' l'j) 6 J (k,k')^(n + l,n' + l') ist, IU {((n,n + i),(n',n' + /' ))} + eine Entscheidungsalgonthmus Konjunktion von fur die Prafiximplikation Prafixformeln und $ die Menge aller (j> Die Formel <j> ist genau dann erfullbar, wenn die Formelmenge $ konsistent ist, also nach Satz 2 4 auf Seite 31 genau dann, wenn sich keine zwei Klauseln i/j und X aus $ widersprechen Wie soeben gezeigt lynomialer untersuchen werden wurde, kann erne Zeit entschieden werden gibt, Implikation Da kann die ErfuUbarkeit es aber von <p zwischen Prafixformeln nur in ('2') solche in po¬ Imphkationen zu polynomialer Zeit entschieden Ank ang Um den Kreis gegeben, schliessen wird hier noch ein Beweis fur die zu dass sich an mindestens ein Gast jener Party, beklagen werden, wobei das Einleitung Behauptung anwurde, beschrieben wird. Es soil also die Formel KA bewiesen wie sie in der V K2S2 V ... V KmSm Axiomensystem S5m um folgende Formeln erweitert wurde: V Sm (1) Si V S2 V (2) S, KjS, fiir alle i ± j (3) K,S, KjK.S, fiir alle i, j ... -> - Dieser Satz wurde erstmals von E. Specker mit modelltheoretischen Methoden folgenden wird ein formaler Beweis dafur angegeben. Fiir alle i ^ j sind also sowohl die Formeln S, und K3St wie auch KtS, und KJKlSl beweisbar aquivalent. Diese beiden Aquivalenzen fiihren zu folgendem bewiesen. Im Lemma, woraus mationen die Behauptung sofort ersichtlich wird. 0, der Behauptung verwendet (i 4>,= 6 Beweis. Nach und A^S, durch kann fiir j- ersetzt werden. K,( m Dazu werden + ^ ~ </>t+i. Kt<t>, also S} Afs0, ist damit i in Die Formel 1.2 auf Seite 9 ist dies wiederum V K,K3S3VK,StV V K's3 i<j<m 1<j<i Ersetzungen riickgangig gemacht werden konnen: V K^VK&V V ^1<J<« Damit ist die Behauptung durch K,Sj zu V K.KjSjVS.V V #.£, aquivalent. Gemass Proposition worin die Approxi- 1}): i<j<m {1,2,... ,m} gilt K%<j>t obiger Bemerkung KJi^Sj , V KtS,V V Sr l<J<i Lemma 2.6. Fiir alle ie {1,2,... i<j<m S}) s^i. des Lemmas bewiesen. 45 / aquivalent zu 46 ANHANG Durch mehrfache Anwendung dieses Lemmas erhalt KmKm-i Da </>i = Si V S2 V V Sm sensregel hergeleitet werden V KmSm) (i^iSi V K2S2 V sen Ki(j>i ~ man die Aquivalenz 4>m+1 Axiom ist, kann die lmke Seite mit der WisDamit ist aber auch die rechte Seite 0m+i s em und somit die Behauptung der Emleitung bewie- Lebenslaui Am 16. Februar 1962 wurde ich als Sohn in Zurich geboren. Ab dem thurn) auf, wo ich auch von an war ich an 6. von Lebensjahr Louis und Marcelle Scherer-Pinaton wuchs ich in Lostorf (Kanton Solo- 1969 bis 1974 die Primarschule besuchte. Von 1974 der Kantonsschule in Olten, wo ich erst das Progymnasium und (Naturwissenschaftlich-Mathematisches Gymnasium) Matura (Typus C) erwarb. spater die Oberrealschule besuchte und 1981 die begann ich das Mathematikstudium an der Abteilung IX der Zurich, wo ich im Herbst 1986 das Diplom in Mathematik mit einer Diplomarbeit bei Prof. Hans Lauchli iiber entscheidbare Fragmente der Arithmetik erwarb. Danach war ich bis im September 1994 als Assistent am Mathematikdepartement der ETH Zurich tatig. Neben den ublichen Assistentenpflichten war ich als Informatik-Koordinator der Assistentengruppe fiir Installation und Unterhalt unserer Computer, sowie fiir die Unterstutzung der Beniitzer verantwortlich. Wahrend einigen Jahren habe ich die zeitliche Koordination der Mathematikvorlesungen an der ETH ubernommen und deshalb auch an den Departementskonferenzen teilgenommen. Dabei lernte ich einige organisatorische Probleme des Hochschulbetriebs kennen. Im Sommersemester 1994 hatte ich die Gelegenheit, die Vorlesung Algebra II iiber diskrete Mathematik an der Abteilung IIIC fiir Im Oktober 1981 ETH Informatik minar zu halten. Wahrend meiner ganzen Assistentenzeit habe ich das Se¬ „Axiomatik und Logik" der Professoren Hans Lauchli und Ernst Specker erst besucht und spater betreut und dabei viele Anregungen fiir die nun vorlie- gende Dissertation erhalten. Im Mai/September 1985 habe ich meine Frau Susanne geb. Schultes geheiratet. Wahrend meiner Assistentenzeit kamen in den Jahren 1986, '88, '90 und '92 unsere vier Kinder zur Welt. 47 Leer - Vide - Empty Dank an der ETH Zurich, wo diese Arbeit entstanden ist, habe Unterstiitzung, Aufmunterung und Preundschaft erfahren. Ich mochte dieser Stelle alien Beteiligten dafiir danken ohne sie ware die Arbeit nicht Wahrend meiner Zeit ich viel an — vollendet worden. dieser „Helfer" mochte ich besonders erwahnen. Zuallererst natflrlich Referenten, Prof. Hans Lauchli, und meinen Korreferenten, Prof. Ernst Einige meinen Specker. Sie haben sich nicht nur viel Zeit genommen, um mit mir zusammen die vorliegenden Resultate zu entwickeln und kommentieren, sondern sie haben mich auch in viele der schonsten Zweige der Logik eingefiihrt. Im Rahmen ihres familiaren Montagsseminars das ja schon von Paul Bernays gegriindet wurde — habe ich sowohl fachlich als auch personlich viel — Seminar war einer jener Orte der ETH, an von ihnen lernen konnen. Das denen ich mich heimisch fuhlte. war mein Biiro, das G34. Ich gehorte dort zu ei¬ Gruppe von Assistenten, die ein angenehmes und anregendes Umfeld fiir diese Arbeit geschaffen haben. Zu den vielen Freunden, die dazu beigetragen haben, gehoren vor allem Rolf Riedi, der mir mit seiner offenen und warmen Herzlichkeit viel Mut gegeben hat, sowie Marcel Leupp, der mir unter anderem die Biirde der Stundenplankoordination abgenommen hat, und naturlich Norbert „N6bi" Hungerbiihler, der mit seiner fachlichen Kompetenz, seinem Organisationstalent und seinem unkonventionellen Humor meine Zeit an der ETH wesentlich mitpragte und dies fast immer positiv! Von all den Lehrern meiner Schulzeit gehort zweien ein spezieller Dank: Roland Kamber, der mich auf die Schonheiten der Mathematik aufmerksam machte, und Ruth Bienz, die mir nicht nur das Gitarrenspielen beibrachte, sondern auch mit ihrer Preundschaft und ihrem unerschiitterlichen Glauben an das Gelingen dieser Der andere dieser beiden Orte ner — Arbeit manches Tief iiberwinden half. Daneben mochte ich aber auch jene nicht vergessen, die konkret an der Entstehung dieses Biichleins mitwirkten. Hier sind vor allem meine Lektoren zu erwahnen, welche die Miihe auf sich genommen haben, meine Druckfehler zu suchen: Regula Bucher, Thomas Lenggenhager, Rolf Riedi, Christian Schleiffer und Ruedi Thaler. All die Jahre hindurch wurden meine Miihen von meiner Familie geduldig mit- getragen. Ich bin meinen Eltern und meinen Schwiegereltern dankbar fiir ihre Unterstiitzung, die es mir ermoglichte, Familie und Doktorat zu kombinieren. Vor allem aber danke ich meiner Frau Susanne, welche die Eigenheiten eines 49 50 DANK Mathematikers ertragen muss und trotzdem wahrend meiner Zeit an der ETH unsere vier Kinder zur Welt brachte. Sie hat es zusammen mit David, Kathrin, Pranziska und Andreas immer verstanden, meinen Blick auf das Wesentliche richten. zu A b bildungs verzeicnnis 11.1 Beispiel 11.2 Konstruktion der 11.3 Kripkestruktur Kripkestruktur w Konstruktion einer Kripkestruktur, welche einer 11 13 zwei vorgegebene For- meln 0 und ip erfiillt 111.4 Die boolesche 15 Algebra der Wissenslogik mit einer Aussagenvaria- blen und einem Wisser 111.5 Konstruktion der senslogik N° , welche zeigt, dass die Wis¬ atomlos ist IV.6 Darstellung V.7 Losung V.8 Entscheidungsalgorithmus V.9 19 Kripkestruktur 23 eines Church-Rosserschen Arguments Speckerschen Textproblems fur das Speckersche Textproblem Entscheidungsalgorithmus fur die Prafiximplikation des 51 28 40 41 44 Leer - Vide - Empty Literaturverzeicnnis [Bar81] Jon Barwise. Scenes and other situations. The Journal of Philosophy, 78(7) :369- 397, July 1981. [Coo71] Samuel A. Cook. The Proceedings of the [Hal86] [HC78] [Hin62] [HM85] [HM92] complexity of 3rd Annual ACM theorem proving procedures. In Conference Symposium on Theory of Computing, pages 151-158,1971 Joseph Y. Halpern. Reasoning about knowledge, an overview. In Joseph Y. Halpern, editor, Proceedings of the Conference on Theoretical Aspects of Reasoning about Knowledge, pages 1-17. Morgan Kaufmann, March 1986. G. E. Hughes and M. J. Cresswell. Einfuhrung m die Modallogik. Walter de Gruyter, Berlin, 1978 J. Hintikka. Knowledge and Belief. Cornell University Press, 1962. Joseph Y. Halpern and Yoram Moses. A guide to the modal logics of knowledge and belief: Preliminary draft. In Joshi [Jos85], pages 480-490. Joseph Y. Halpern and Yoram Moses. A guide to completeness and complexity for modal logics of knowledge and belief. Artificial Intelligence, 54(3):319-379, April 1992 [Jos85] [Lad77] Joshi, editor Proceedings of the Ninth International Joint Conference on Artificial Intelligence, August 1985. Richard E Ladner The computational complexity of provability in systems of modal propositional logic. SIAM Journal on Computing, 6(3):467-480, September Aravind 1977. [Lau86] [MDH86] Hans L&uchli. UnverBffentlichtes Manuskript Uber Wissenslogik. 1986 Moses, Danny Dolev, and Joseph Y Halpern. Cheating husbands and other stories: A case study of knowledge, action, and communication. Distributed Com¬ Yoram puting, 1:167-176, 1986. [Par84] Rohit Parikh. Logics of knowledge, games and dynamic knowledge. In Joseph MaShyamasundar Rudrapatna, editors, Foundations of software technology and theoretical computer science: proceedings of the fourth conference, number 181 in Lecture Notes in Computer Science, pages 202-222. Springer-Verlag, December thai and 1984. [Par91] Rohit Parikh. Monotonic and non-monotonic logics of knowledge. Fundamenta In- [Sik69] [Var85] formaticae, 15(3,4):255-274, December 1991. Roman Sikorski. Boolean Algebras. Springer-Verlag, third edition, 1969. Moshe Y. Vardi. A model-theoretic analysis of monotonic knowledge. [Jos85], [vK77] Adolph pages 509-512. Preiherr von Knigge Nummer 273. In Joshi Ober den Umgang mit Menschen. Insel-Taschenbuch, Insel-Verlag Frankfurt, Main, 1977. Folgt dem Text der 3. Auflage, Hannover 1790. 53 Leer - Vide - Empty Index A-10 !-(/>, 8 Abstand, 12 M, 11 w 1=0, 11 Algebra der Wissenslogik, 5, allgemeingiiltig, 11 Allgemeinwissen, 4, 6 Anfangsstiicke, 34 oo, 12 atomar, 5, 20 (Am,U,n,c,0,l), 18 (Af,s), 10 (S,*,Pi,...,Pm), 10 Atome, 5, 20 atomlos, 5, 20 aufblasen, 13 Aussage $H ip, 10 ~, 17 ¥,28 maximale, 4 [<*], 17 Aussagen, 2, 7 Aussagenlogik, 3, 7, aussagenlogische 34 ,34 8 Identitaten, 8 ,6,26 Verkniipfungen, -p?*,29 8 Axiome der 5-1 S+ 1 0£l B„(M,s), tu ® Barwise, J., 30 8 32 Carla, 1 Church-Rosser, 27, 35 knowledge, 4, 6 Cook, S.A., 25 Cresswell, M.J., iii, v, 22 common 12 An, 17 £m, 7 Mm, 11 Vm,25 VFm,2S V-(U), V+(U), 2 beginnt mit i, beweisbar, 8 AT, 13 Deadlock, 1 Dolev, D., 2 Dualitat, 26 endet mit i, 32 42 endlich darstellbar, 4 Entscheidbarkeit, 6 erfiillbar, 11 Erfullbarkeit, 6, 25 Erfullbarkeitsproblem, 25, euklidisch, 11 <Sm,32 A(i7), Party, 2 Wissenslogik, 12 #,, 2, 7, 8, i„8 L, Ln, 23 M-rf, 30 54, S4m, 8 55, S5m, 8 U, 26 d(s,t), der **9 * 33 k„ 18 Abschluss reflexiv-transitiver, reflexiver, 27 26 Fixpunktalgebra, 55 18 39 17-18 56 INDEX Fotmeln, 7 P-konsistent, 29 maximal, 30 Pr&fixe, 3, 5 aquivalente, 5 duale, 26 Menge der, 25 schlichte, 32 Squivalente, 17 Frame, 13 gemeinsame Quelle, 40 Gerust, 13 Glaube, 3, Gultigkeit, 8 11 Halpern, J., iii, v, 2, 7,11, herleitbar, 10 Hintikka, J., 7 Hughes, G.E., iii, v, 22 idealisierende Annahmen, Indexbedingung, 34 Prafixformeln, 28 Prftfiximplikation, 6 PSPACE-vollstSndig, 25 ' 25 Quantorentiefe, 12 quellenfremd, 40 8 Ratsel, 1 reduzierbar, reflexiv, 11 34 Ketten von Operatoren, 4, Pr&fixen, 35 von Produktionen, 27 von von Knigge, 25 schlichter Begleiter, 5, Schlussregeln, 8 Semantik, 7 1 Kommunikationsprotokoll, Komplexitat, 25 Konsistenz, 8, 10 schwache, 29 Korrektheit, 8, 26 Kreisscheibe, 12 Kripkestruktur, 7, Kripkewelt, 10 Sikorski, R., 18 Specker, E., 2, 6, 39, 45 Speckersches Textproblem, 1 Sprache der Wissenslogik, 2, Teilstflcke, 34 Textproblem, 6, 10 transitiv, Logik, 3, 5 modale, konjunktive Normalform, Modell der Wissenslogik, 17 Modellkonstruktion, 12 Modus Ponens, 2-3, 8 mogliche Welten, 7, 10 Moglichkeitsrelation, 10 Moses, Y., iii, v, 2, 11, 25 28 3 7 Parikh, R., 12 Party, 1, 4, 6, 45 Pascalsches Dreieck, 41 TMnkonsistent, 29 39-41 11 Obermittlung, 4 Umgangssprache, modale Operator, 2 modaler, siehe blem Ladner, R.E., iii, v, 25 Lauchli, H., 5, 37 Lauchlis Normalform, 37 Literale, 10, 28 Nachbarn, 12 Normalform, 5, Notwendigkeit, 32 22 2 Vardi, M., 8 verkleben, 13 verteilte Systeme, 1 Vollstfindigkeit, 26, 31 Vollstandigkeitssatz, 11, Weg, 12 Wissensbegriff, 3 Wissensformeln, 8 Wissenslogik S5m, 7-8 Wissensregel, 2, 3, 8 zeitliches Moment, 2 25 7 Textpro¬