Instrumenten- Optik Mikroskop

Werbung
Optik
3. Lehrjahr
Optische Instrumente
InstrumentenOptik
Mikroskop
© Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern
Augenoptikerinnen und Augenoptiker
Optik
3. Lehrjahr
Optische Instrumente
Der mechanische Aufbau
Die einzelnen mechanischen Bauteile eines Mikroskops bezeichnen und
Lernziel ⇒
deren Aufgabe beschreiben.
Ein Mikroskop besteht in der Regel aus ganz bestimmten Bestandteilen und hat dadurch
eine charakteristische Form:
© Berufsgruppe
2
Optik
Nr.
3. Lehrjahr
Bezeichnung
Optische Instrumente
Aufgabe
1
2
4
5
6
7
10
11
12
© Berufsgruppe
3
Optik
3. Lehrjahr
Optische Instrumente
Der geometrische Aufbau
Den Aufbau und die Funktionsweise eines Mikroskops erklären.
Lernziel ⇒
Die Begriffe Objektiv, Okular und Tubus erklären.
Ein Mikroskop besteht im Wesentlichen aus zwei Sammellinsen, dem Objektiv und
Okular, die in einem Rohr, dem Tubus, untergebracht sind.
Das Objektiv ist die Linse, die dem Objekt zugewandt ist. Die Aufgabe des Objektivs
besteht darin, ein stark vergrössertes, reelles Zwischenbild zu erzeugen.
Das Okular ist die Linse, die dem Beobachterauge zugewandt ist. Die Aufgabe des
Okulars besteht darin, das Zwischenbild nach Unendlich abzubilden. Es dient dem
Beobachterauge als Lupe zur genaueren Betrachtung des Zwischenbildes
Die Wirkungsweise des zusammengesetzten Mikroskops:
Vom Objekt, das zwischen der einfachen und doppelten Brennweite des Objektivs,
jedoch sehr nahe am Brennpunkt F1 liegt, wird ein vergrössertes, umgekehrtes
Zwischenbild im Brennpunkt F2 des Okulars erzeugt. Dieses Zwischenbild dient dem
Okular als Objekt und bildet dies wie bei einer Lupe vergrössert ab.
© Berufsgruppe
4
Optik
3. Lehrjahr
Optische Instrumente
Mechanische und optische Tubuslänge
Den Unterschied zwischen mechanischer und optischer Tubuslänge
Lernziel ⇒
erklären.
Der Abstand zwischen der Anlagefläche des Objektivs und dem oberen Tubusrand wird
als mechanische Tubuslänge bezeichnet. Im Allgemeinen sind die Objektive für eine
mechanische Tubuslänge von 160 mm berechnet. Ältere Objektive sind teilweise an
andere mechanische Tubuslängen angepasst (z. B. 170 mm).
Die optische Tubuslänge ist die Distanz zwischen den beiden einander zugekehrten
Brennpunkte des Objektivs F’Obj. und des Okulars FOk.
Vergrösserung des Mikroskops
Lernziel ⇒
Die Vergrösserung eines Mikroskops berechnen.
Wie erwähnt besteht das zusammengesetzte Mikroskop aus zwei funktionellen
Einheiten.
Das Objektiv produziert ein vergrössertes Zwischenbild, d.h. für die Berechnung der
Mikroskopvergrösserung verwendet man den Abbildungsmassstab des Objektivs (basiert
auf der Grundlage des Strahlensatzes):
Die Vergrösserung des Mikroskops rechnet sich wie folgt:
Γ ' M = β ' Obj . ⋅Γ ' Ok =
a
t
⋅ 0
f 'Obj . f Ok′
© Berufsgruppe
FB.S.102
5
Optik
3. Lehrjahr
Optische Instrumente
Objektauflage
Lernziel ⇒
Den Nutzen des Deckglases erklären und dessen Dicke kennen.
In der Regel wird ein mikroskopisches Präparat mit dem so genannten Deckglas
abgedeckt. Besonders bei stärker vergrössernden Objektiven ist die Abdeckung des
Präparates auch aus optischen Gründen erforderlich. Die Deckglasdicke sollte hierbei
möglichst exakt 0.17 mm betragen, da ansonsten die Qualität des mikroskopischen
Bildes leidet. Gebrauchte Deckgläser sollte man entsorgen, da sie sehr leicht splittern.
Das Deckglas besitzt einen anderen Lichtbrechungsindex als Luft und beeinflusst damit
den Verlauf des vom Präparat kommenden Lichtes.
Das Auflösungsvermögen
Lernziel ⇒
Das Auflösungsvermögen beschreiben.
Bevor auf das Thema Auflösungsvermögen weiter eingegangen wird, muss der
Unterschied zwischen den Begriffen Auflösung und Vergrösserung geklärt werden:
Es gibt sehr günstige Mikroskope, welche für wenig Geld eine sehr grosse
Vergrösserung liefern. Der Unterschied zu den qualitativ hochstehenden Mikroskopen
liegt darin, dass diese Billiggeräte trotz hoher Vergrösserung eine schlechte Auflösung
liefern, Details werden nicht aufgelöst. Es ist wichtig zu wissen, ob Vergrösserung und
Auflösung eines Mikroskops in einem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen. Nur wenn
dieses Verhältnis richtig ist, wird eine hohe Vergrösserung auch in greifbare Ergebnisse
umgesetzt und Objektdetails werden erkennbar.
Will man sehr kleine Strukturen untersuchen, so muss die Wellenlänge der Strahlung,
mit der die Untersuchung durchgeführt wird, kleiner als die Abmessung des Hindernisses
sein. Die kleinste Wellenlänge beim sichtbaren Licht (Farbe Blau) beträgt ca. 400 nm =
© Berufsgruppe
6
Optik
3. Lehrjahr
Optische Instrumente
0,400 µm. Somit können mit Lichtmikroskopen Strukturen kleiner als 400 nm (z.B. Viren)
nicht wahrgenommen werden.
Die Beugung von Lichtwellen gewinnt besondere Bedeutung in der Mikroskopie, weil
das mikroskopische Objekt eine Vielzahl kleinster Strukturelemente mit Kanten, winzigen
Öffnungen und feinen Gitterstrukturen enthält, an denen Licht gebeugt werden kann. Die
Grösse der Ablenkung vom geometrisch- optischen Strahlenverlauf hängt dabei von
der Wellenlänge des Lichtes λ und der Feinheit der Objektstruktur da ab. Für eine
annähernd objektgetreue Abbildung ist es Voraussetzung, dass möglicht viel gebeugtes
Licht vom Objektiv aufgefangen wird.
Je kleiner die Struktur des Präparats, desto kleiner sollte die Wellenlänge des Lichtes sein.
Das Auflösungsvermögen eines Objektivs ist, vereinfacht ausgedrückt, davon abhängig,
wie viel Licht von einer Struktur des Präparates in das Objektiv gelangt. Diese
Lichtmenge ist wiederum abhängig vom sogenannten Öffnungswinkel des Objektivs.
© Berufsgruppe
7
Optik
3. Lehrjahr
Optische Instrumente
Die numerische Apertur
Die numerische Apertur beschreiben und berechnen.
Lernziel ⇒
Die Begriffe Trocken- und Immersionsobjektiv unterscheiden und
beschreiben.
Die numerische Apertur eines optischen Elementes, beispielsweise eines Objektives, ist
ein Mass für seine Lichtstärke und sein Auflösungsvermögen.
In Bezug auf ein gutes Auflösungsvermögen ist
entscheidend, wie gross der Öffnungswinkel υ zwischen
Deckglas und Objektiv ist.
Als Öffnungswinkel υ eines Objektivs wird der Winkel
bezeichnet, den ein Punkt auf der optischen Achse mit
dem Durchmesser der Objektivfassung bildet
Der Öffnungswinkel sollte gross genug sein, damit auch das 1. Interferenzmaximum ins
Objektiv gelangt kann.
Beim folgenden Bild ist der Öffnungswinkel klein, der Strahl 3 wird so stark abgelenkt,
dass er nicht mehr ins Objektiv gelangt und daher für die Abbildung nicht mehr relevant
ist.
Wenn sich Luft zwischen der letzten Linse und dem beobachteten Objekt befindet, ergibt
sich die numerische Apertur als Sinus des Kegel-Spitzenwinkels (υ), der gleich dem
halben Winkel des Objektives (υ/2) ist. Die numerische Apertur ist, in diesem Fall, stets
kleiner als 1 (sin 90°=1.0), da sonst der Öffnungswinkel des Mikroskops 2x90°=180°
wäre, und damit parallel zur Objektfläche verlaufen würde
© Berufsgruppe
8
Optik
3. Lehrjahr
Optische Instrumente
Die numerische Apertur ist stark abhängig vom Brechungsindex zwischen Deckglas und
Objektiv. Bei Immersionsobjektiven wird mit einem Immersionsöl zwischen Deckglas
und Objektiv beobachtet. Damit erreicht man eine Verringerung der Brechzahlunterschiede der einzelnen Medien - der Öffnungswinkel wird grösser und somit
resultiert eine höhere numerische Apertur.
Beim folgenden Bild ist der Öffnungswinkel durch das verwendete Immersionsöl gross
genug, damit auch der Strahl 3 ins Objektiv gelangt.
Eine hohe numerische Apertur ergibt einen grossen Winkel und damit sowohl eine hohe
Lichtstärke als auch ein hohes Auflösungsvermögen.
AObj . = n ⋅ sin u
FB.S.104
Die maximale Auflösung da ist der minimale Abstand zwischen zwei unterscheidbaren
Strukturen. Dieser ist proportional zur Wellenlänge des verwendeten Lichtes λ und ergibt
sich mit Hilfe der numerischen Apertur wie folgt.
da =
λ
AObj .
FB.S.105
Aufgrund der numerischen Apertur unterscheidet man Trocken- und
Immersionssysteme:
•
Trockensysteme:
Aobj < 1,0
•
Immersionssysteme:
Aobj > 1,0
Die Objektive sind speziell für das jeweilige Medium ausgelegt: Ölobjektive sind weder
für Wasserimmersion noch für Luftmikroskopie geeignet.
© Berufsgruppe
9
Optik
3. Lehrjahr
Optische Instrumente
Mikroskop-Objektive
Lernziel ⇒
Die Gravuren auf einem Mikroskop-Objektiv interpretieren.
Ein Objektiv wird durch seine Vergrösserung, seine numerische Apertur, den optischen
Arbeitsabstand und den rückwärtigen Abbildungsabstand charakterisiert.
Auf einem Mikroskop-Objektiv sind alle relevanten Daten eingraviert:
______________
______________
______________
______________
______________
© Berufsgruppe
10
Herunterladen