Initiative Allianz für Beteiligung e.V. Protokoll: Sitzung der Entwicklungsgruppe Datum: 29.07.2014, 10:00 – 14:00 Uhr Ort: Führungsakademie Baden-Württemberg Anhang: 1. Input Hannes Wezel (Staatsministerium), Beteiligungslandschaft aus Landessicht 2. Input Martina. Bechtle (Städtetag), Beteiligungslandschaft aus Landessicht 3. Präsentation Forum Bürgerkommune, Petra Schmettow 1. Bericht aus der Geschäftsstelle Durchgeführte Veranstaltungen (Leuchtturm-Gewinner des Staatsanzeiger-Wettbewerbs): − Offenburg: Workshop „Alle an einem Tisch?!“ – Neue Ansätze für mehr Bürgerbeteiligung in Offenburg. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte die Geschäftsstelle intensiven Kontakt mit der Verwaltung und mit Bürgerinitiativen. Gemeinsam wurden positive und verbesserungsfähige Aspekte der Beteiligung in Offenburg erarbeitet. Die Veranstaltung war mit ca. 130 TeilnehmerInnen sehr gut besucht, die Ergebnisse wurden in einer Dokumentation festgehalten. Diese ist unter http://allianz-fuer-beteiligung.de/dokumentationen/ zu finden. − Friedrichshafen: Die Veranstaltung in Friedrichshafen hatte die Themen „stille Gruppen“ sowie „Chancen, Potentiale und Risiken der Beteiligung über das Internet“ zum Inhalt. Die Veranstaltung war mit rund 70 TeilnehmerInnen gut besucht. Die Dokumentation findet sich ebenfalls unter http://allianz-fuer-beteiligung.de/dokumentationen/ . − Königsbronn: In der Gemeinde wurde in Zusammenarbeit mit der dortigen Haupt- und Realschule ein Workshop mit ca. 75 Jugendlichen zwischen 10-13 Jahren durchgeführt. Ziel war es, Jugendbeteiligungsprojekte zu entwickeln und die Kommunikation mit der Gemeinde zu verbessern. Nach den Sommerferien findet der Workshop für die 15-17 Jährigen statt. Für die bisherigen Veranstaltungen wurden verschiedene Herangehensweisen angewandt und ausprobiert: konkrete Verfahren (Genossenschaft in Sulzfeld), Strukturentwicklung (Offenburg/Königsbronn) und best-practice (Friedrichshafen). Die Formate wurden in dieser Form gut angenommen, weshalb die GS diese mit jeweils wechselnden Kooperationspartnern weiter durchführen wird. Die Nachhaltigkeit der Veranstaltung wird sichergestellt, indem: auf dauerhafte Strukturen und Kontakte zwischen den Bürgerinitiativen und Verwaltungen hingearbeitet wird und Ergebnisse in Dokumentationen und Diskurspapieren festgehalten werden. Adresse: Initiative Allianz für Beteiligung e.V., Königstraße 10 A, 70173 Stuttgart -1- Initiative Allianz für Beteiligung e.V. Veranstaltungen im Herbst 2014/Frühjahr 2015: − 22.10.2014: „Baustelle Bürgerdemokratie!“ in Mannheim. Inhalt: Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie, Bürgerbeteiligung und Medien sowie Bürgerbeteiligung und Politik − 26.11.2014: „EntscheidungsträgerInnen unter sich!“ in Konstanz. Pilotveranstaltung mit Bürgermeistern/Amtsleitern als informelles Format, die Zielgruppe soll für Beteiligung sensibilisiert werden − Dezember 2014: Gemeinsame Veranstaltung mit dem Zentrum selbstbestimmt Leben. Das ZsL hat eine Schulung für Menschen mit Behinderung entwickelt; die Allianz wird ein Modul zur politischen Beteiligung übernehmen. − Die regionalen AnsprechpartnerInnen werden jeweils eine Veranstaltung in den Regionen Nord- und Südbaden sowie Südwürttemberg durchführen. − Mit den Gewinnern des neuen Leuchtturmwettbewerbs des Staatsanzeigers wird es in Kooperation mit der Führungsakademie eine Schulungsveranstaltung geben. − Im Frühjahr 2015 wird die Allianz für das Bürgerforum Kressbronn eine Veranstaltung organisieren mit dem Ziel, gemeinsam mit dem Bürgermeister und dem Gemeinderat eine neue Rollendefinition sowie Aufgaben für das Forum zu erarbeiten Im Bereich Veranstaltungen sollte die Allianz nach Meinung des Plenums auf folgendes achten: • Bei Veranstaltungen, die nach Meinung der GS nicht ins Anforderungsprofil der Allianz passen, verweist die GS auf andere Partner wie das Gemeindenetzwerk/den Städtetag. Im Sinne der Nachhaltigkeit regt das Plenum an, diese „Weiterleitungen“ weiter zu beobachten und sich über den Verlauf der Angelegenheit zu informieren • Eine Barrierefreiheit sollte gegeben sein und dies auch in der Einladung zum Ausdruck kommen. Die Regionalen AnsprechpartnerInnen der Allianz für Beteiligung werden sich Schwerpunktmäßig mit folgenden Themen beschäftigen: • Orte der Beteiligung stärken • Beteiligung im ländlichen Raum stärken • Vernetzung der Allianz stärken (v.a. zu Vereinen und Verbänden) Adresse: Initiative Allianz für Beteiligung e.V., Königstraße 10 A, 70173 Stuttgart -2- Initiative Allianz für Beteiligung e.V. Weitere Berichtspunkte: • Die Homepage der Allianz wurde in einigen Punkten umgearbeitet. Die Materialien zu den Veranstaltungen können nun übersichtlich und zentral abgerufen werden, zusätzlich ist eine Landkarte mit der Mitgliederdarstellung online gegangen, sie soll die Vernetzung der Mitglieder befördern. • Die Allianz hat gemeinsam mit der Landesarmutskonferenz vor den Kommunal- und Europawahlen einen Artikel in der Straßenzeitung „Trott-War“ veröffentlicht, um auf die Bedeutung der Wahlen für die Mitgestaltung wichtiger Fragen hinzuweisen. Das Plenum wünscht sich eine Übersicht über Anbieter von Qualifizierungsmaßnahmen sowie eine Aufstellung mit Fördermöglichkeiten im Bereich Bürgerbeteiligung. Die GS wird entsprechende Übersichten anfertigen und zur nächsten Entwicklungsgruppensitzung vorlegen. 2. Perspektive für die Allianz für Beteiligung Die Projektlaufzeit der Geschäftsstelle, mit der Finanzierung durch die Robert Bosch Stiftung, die Baden-Württemberg Stiftung, die Rührungsakademie Baden-Württemberg und die Breuninger Stiftung, läuft noch bis April 2015. Der Vorstand und die Geschäftsstelle arbeiten an einer weiterführenden Perspektive für die Allianz und können folgendes berichten: − Das Konzept der Allianz beginnt trotz des relativ knappen Zeitrahmens von bisher einem Jahr zu wirken. − Es wurden unterschiedliche Bildungsveranstaltungen ausprobiert. Dadurch ergibt sich ein klareres Bild, was funktioniert und wo noch nachgesteuert werden muss. − Es wird nach einem Partner zur Finanzierung der Geschäftsstelle gesucht. − Eine Finanzierung der Geschäftsstelle aus Mitteln der Zivilgesellschaft erscheint aus derzeitiger Perspektive unrealistisch. Von Seiten der bisher fördernden Stiftungen gibt es klare Vorgaben, dass ihr Engagement keine Dauerfinanzierung werden soll. Deshalb wird eine Finanzierung der GS über öffentliche Mittel angestrebt. − Wenn die Finanzierung der Geschäftsstelle gesichert ist, kann diese dann Partner aus der Zivilgesellschaft für die Durchführung der Bildungsveranstaltungen anwerben. − Momentan werden Gespräche geführt, um sowohl eine Finanzierung der GS zu ermöglichen als auch um nach geeigneten Projekten Ausschau zu halten Adresse: Initiative Allianz für Beteiligung e.V., Königstraße 10 A, 70173 Stuttgart -3- Initiative Allianz für Beteiligung e.V. − Sowohl im Falle einer erfolgreichen Finanzierung als auch bei Scheitern der Gespräche sollte es eine Diskussion geben, um bestehende Strukturen zu überprüfen und ggf. zu verändern (Entwicklungsgruppe, Verein) − Das Plenum gibt zu bedenken, dass die Allianz trotz einer möglichen Finanzierung über öffentliche Mittel als Akteur in der Zivilgesellschaft fungieren und ihre Offenheit und Eigenständigkeit möglichst bewahren sollte. 3. Impuls „Beteiligungslandschaft in Baden-Württemberg“ Um den Mitgliedern der Entwicklungsgruppe einen Einblick in die Arbeit des Landes zum Thema Bürgerbeteiligung zu geben, haben Hannes Wezel von der Stabsstelle der Staatsrätin und Martina Bechtle vom Städtetag Baden-Württemberg über Entwicklungen und Tendenzen der Bürgerbeteiligung (Themen, Vorgehen, Förderungen) aus Landes- bzw. Kommunalsicht berichtet. Die Inhalte beider Vorträge finden Sie im Anhang 1 (Input Wezel) sowie Anhang 2 (Input Bechtle). Auf Landesebene geht es neben konkreten Projekten (JVA Tuningen) vor allem darum, Beteiligung sichtbarer zu machen (Leuchtturmwettbewerb des Staatsanzeigers) und einen Wertewandel herbeizuführen, etwa über den Leitfaden für eine neue Planungskultur. Aber auch Angebote zur Qualifizierung im Bereich Bürgerbeteiligung werden geboten, etwa das Programm „Orte für Beteiligung“. Frau Bechtle macht deutlich, dass zwar eine zunehmende Nachfrage nach BB auf kommunaler Ebene entsteht, dass aber auch einige Fallstricke lauern. So ist das Verständnis von Beteiligung im ländlichen Raum oft ein anderes als in der Stadt. In letzteren ist es dafür schwieriger, aufgrund bestehender Verwaltungsstrukturen die BürgerInnen adäquat einzubinden. Thematisch besteht in Städten und Kommunen großer Bedarf nach Leitfäden und Masterplänen, etwa für Stadtentwicklungsprozesse. Fördermittel für Beteiligungsprozesse gibt es bspw. über den kommunalen Entwicklungsbaustein, über die Landesengagementstrategie oder über das Programm Mittendrin. 4. Kommunales Lernforum Bürgerkommune Petra Schmettow berichtet über das von ihrer Agentur finep durchgeführte Projekt „Landforum Bürgerkommune“, einem Bildungsangebot für Gemeinderäte, Verwaltung und BürgerInnen im ländlichen Raum. Den Inhalt Ihres Vortrags finden Sie im Anhang 3Mit ihrem Vortrag möchte sich Frau Schmettow auch dafür aussprechen, das Thema Beteiligung im ländlichen Raum zu einem Adresse: Initiative Allianz für Beteiligung e.V., Königstraße 10 A, 70173 Stuttgart -4- Initiative Allianz für Beteiligung e.V. Thema der Allianz zu machen, da hier noch Entwicklungspotential besteht. Die Allianz für Beteiligung wird diesen Vorschlag im Rahmen ihrer Regionalisierung aufgreifen. 5. AG Kommunikation Inhalt und Form Die Protokolle der beiden AGs zur Kommunikation der Allianz wurden im Vorfeld der Sitzung verschickt, daher wird im Bericht nur auf zentrale Punkte eingegangen. Mit dem Recht auf Beteiligung soll der Beteiligungsdiskurs weiter entwickelt und der Duktus beim Thema Beteiligung geändert werden: weg von einer gewährenden hin zu einer zustehenden Beteiligung. Das Papier ist als Grundlage gedacht, bei dem jedoch noch einige Punkte näher diskutiert werden müssen, etwa wie mit organisierten Interessensgruppen umgegangen werden soll. Das Plenum richtet zudem den Auftrag an die GS, zu prüfen, ob das Recht auf Beteiligung auf ein bestehendes Recht (z.B. Grundrechte, Menschenrechte) rückgekoppelt werden kann, um der Forderung eine breitere Basis zu geben. 6. Aufträge an die Geschäftsstelle 7. Organisatorisches − Das Nächste Treffen der Entwicklungsgruppe findet am 13. November 2014 von 09:30 – 12:30 statt. Eine Einladung zur Sitzung wird die Geschäftsstelle rechtzeitig versenden. Für das Protokoll: Dr. Miriam Freudenberger, Malte Juskan Adresse: Initiative Allianz für Beteiligung e.V., Königstraße 10 A, 70173 Stuttgart -5-