Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 1 2. Physikalische Grundlagen der elektrischen Leitung 2.1 Aufbau der Atome • • • Materie: Isolatoren, Halbleiter, Leiter Atom: Atomkern (Protonen, Neutronen) Atomhülle (Elektronen auf Kreisbahnen) Metalle: Elektronen wechseln im Gitter laufend Plätze ⇒ Elektronengaswolke 2.2 Bändermodell • • • • • • Elektronen mit best. Energie auf Bahnen gehalten à Gesamtenergie (pot + kin) von System Elektron-Kern = 0, wenn r = ∞ r 1 1 nähert sich Elektron Kern ⇒ Anziehungskraft F : à Epot : W = ∫ Fdr : − r² r −∞ Epot (für r = ∞ ) = 0 ⇒ negative Werte für endliches r Elektron auf Bahn mit großer Quantenzahl n weit von Kern entfernt ⇒ geringe Energie um von Kern zu lösen ⇒ Potentialmodell bei Metallen à Atome im Gitter à Energietöpfe nebeneinander Bahnen beeinflussen sich durch elektromagnetische Felder der Nachbaratome Verbiegung der Elektronenbahnen à gekoppelt mit Verschiebung der Energietherme ⇒ entartet bei größeren Bahnen (wg. schwacher Kopplung zum Kern) zu Energieband ⇒ Energieniveau-Schema Leitungsband à Elektronen ungebunden verbotenes Band Energieebenen • • • oberes Band: höhere Energietherme "verschmelzen" zu kontinuierlichem Leitungsband ⇒ Elektronen frei beweglich ⇒ Stromleitung ("Elektronengaswolke ") darunter liegendes Valenzband à Elektronen noch an Kern gebunden ⇒ können Platz nur durch Energieeinwirkung verlassen (à verbotenes Band überspringen um in Leitungsband zu kommen) ! Elektronen im Valenzband können keinen Strom leiten ! abhängig vom Bandabstand: © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 2 3. Stromleitung im Vakuum 3.1 Aufbau einer Elektronenröhren-Diode Voraussetzungen damit Elektronenstrom fließt • Elektronen müssen emittiert werden à Kathode • Elektrode muss Elektronen aufnehmen à Anode • Hochvakuum à Glasgefäß Elektronenemission • • • thermische Bewegungen à Elektronen können aus Leiteroberfläche austreten à heraustretende Elektronen hinterlassen Ionen an Oberfläche ⇒ werden an Oberfläche gebunden um Feldkräfte zu überwinden à Austrittsarbeit W0 = e ⋅ ϕ0 à wenn Ekin ( e− ) > W0 ⇒ Elektron kann Oberfläche verlassen thermische Emission: Austritt durch Wärmezufuhr Feldemission: Herauslösung durch hohe Feldstärke Fotoemission: durch Energie von auftreffenden Lichtquanten Elektronenstrom im elektrischen Feld • Raum nicht elektrisch neutral wegen im elektrischen Feld bewegter Ladungsträger ⇒ Raumladung • Feldgesetze: Raumladungsstrom I = k ⋅U 2 (gehorcht nicht ohmschen Gesetz) 3 Kennlinie der Diode Anlaufstrom: durch thermische Emission kann Diode schon Strom führen, wenn noch keine Spannung anliegt Raumladungsgebiet: Potentialminimum (neg. Raumladung) Raumladung bewegt sich mit steigender Spannung von Anode in Rtg. Kathode Sättigungsstrom: alle emittierten Elektronen gelangen zur Anode (Kathode kann bei geg. Temperatur nicht beliebig viele Elektronen emittieren) einfache Röhrenschaltung © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 • • Seite 3 3 2 mit I A = k ⋅ U AK kann Anodenspannung und Anodenstrom bestimmt werden Arbeitspunkt: IA = 0 → UR = UB Arbeitsgerade: U AK = 0 → I A ,max = UB R 3.2 Steuerbare Elektronenröhren à Richtungssteuerung à Geschwindigkeitssteuerung à Intensitätsdichte-Steuerung à Elektronenröhre mit Steuergitter [Vorverstärkerröhre, Triode]: • leistungslose Steuerung des Elektronenstromes • UGK < 0 4. Stromleitung in Metallen • Elektronen vollführen ungeordnete Bewegung in Metallen (thermische Anregung) • Ausrichtung der Bewegung durch angelegtes elektrisches Feld à Spannung • spezifischer Widerstand steigt mit Temperatur (Kaltleiter) Driftgeschwindigkeit v Dr I = n ⋅ A ⋅ e ⋅ vDr = n ⋅ A⋅ E⋅ b ⋅ E I= mit R U R=ρ⋅ E= vDr l l = A κ ⋅A U I = b⋅E ⇒ I= κ ⋅ A⋅U = n ⋅ A ⋅e0 ⋅b ⋅ E l mit Beweglichkeit b = κ e0 ⋅ n à Driftgeschwindigkeit der Elektronen: vDr = 0,042 cms ⇒ Geschwindigkeit der Elektronen nicht hoch, hoch ist Ausbreitungsgeschwindigkeit des elektrisches Feldes © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 vgl. Vakuumröhre aus U ⋅ e = 12 ⋅ m0 ⋅ v ² Seite 4 à v= 2e ⋅U = 580 kms m0 1V 5. Stromleitung in Halbleitern 5.1 Grundlagen • Halbleiter: schwache, von Temperatur abh. Leitfähigkeit • einige Halbleiter: Stromfluss mit Materialtransport à nicht für elektronische Bauelemente verwendbar ⇒ bei elektron. Bauelementen kein Materialtransport wichtigste Halbleiter-Materialien: Silizium (Si), Germanium (Ge) Voraussetzung: Materialien müssen hochrein sein ( 1 Fremdatom 9 ) 10 HL − Atome à Zonenreinigung, Zonen-Zieh-Verfahren • • 5.2 Einordnung in das PSE 3. HG B Al Ga In 4. HG 5. HG C N Si P Ge As Sn Sb Pb Bi 4. HG à 4 Valenzelektronen weitere HL: 3.-5.-Verbindungen à GaAs 3., 5. HG zur Dotierung InSb 5.3 Struktur, Kristallaufbau • Diamantgitter, tetraederförmig 5.4 Eigenleitung à sehr reiner Si- Kristall • bei tiefer Temperatur à alle Valenzelektronen fest an Atome gebunden ⇒ Isolator • bei Temperaturerhöhung à Gitterschwingungen nehmen zu à einige Valenzbindungen werden gelöst ⇒ Elektron aus Gitter heraus, bewegen sich wie in Metall • austretendes Elektron hinterlässt Defektelektron in Gitter (Atom positiv geladen) ⇒ "Loch" • Ladungsträger entstehen paarweise (Elektronen und Löcher) "Generation" à n(Elektronendichte) = p(Löcherdichte) = ni(Inversionsdichte) [ Teilchen ] cm ³ © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 • • • • allg.: Massenwirkungsgesetz: n ⋅ p = ni2 (da bei Eigenleitung Elektronen und Löcher immer paarweise à keine getrennte Beeinflussung von n und p möglich) Elektron + Loch à "Rekombination" für best. Temperatur ⇒ Gleichgewicht zw. Generation und Rekombination Inversionsdichte (= Dichte der Ladungsträger bei best. Temperatur) ni ≈ ni0 ⋅ e • • • • • Seite 5 − ∆W 2 kT ni0 – Entartungskonzentration (e- in Valenzband) ∆W – Ionisierungsarbeit (Bandabstand zw. V und L) k – Boltzmannkonstante Leitfähigkeit beim reinen Halbleiter ist abhängig von Beweglichkeit der Ladungsträger (bn , bp ) Leitfähigkeit der Eigenleitung: κ i = e ⋅( n ⋅ bn + n⋅ b p ) mit Germanium: größere Beweglichkeit der Ladungsträger und höhere Eigenleitung als Silizium Eigenleitung gegenüber Störstellenleitung vernachlässigbar, jedoch wichtig für Frequenzeigenschaft Bandabstände von 4. HG sinken, wenn Quantenzahl steigt 5.5 Störstellenleitung • • • • • Einbau von Störstellen in reinen HL (= Dotieren) ⇒ Leitfähigkeit ↑ Einbau von Atomen aus der 5. HG (P, As, Sb) à 1 Elektron mehr als Silizium ( 5wertig) à dieses Elektron ist mit wenig Energieaufwand vom Valenzband ins Leitungsband zu überführen à Störstelle: "Donator" (bei Abgabe des Elektrons à +-Ionisierung) ⇒ n-Halbleiter Einbau von Atomen aus 3. HG (B, Al, Ge, In) à 1 Elektron weniger als Silizium à kann leicht Elektron aufnehmen à Störstelle: "Akzeptor" (bei Aufnahme eines Elektrons à --Ionisierung) ⇒ p-Halbleiter Dotierungsgrad à Anzahl der eingebrachten Fremdatome bei Dotieren à auf 1 FA à 102 … 108 Trägeratome ⇒ Dotierungsgrad: 10-2 … 10-8 (dn , dp ) Ladungsträger nach Dotierung N D = nHl ⋅ d n 6. Der pn-Übergang 6.1 Physikalische Grundlagen • Halbleiter-Kristall à eine Seite p-leitend, eine Seite n- leitend ⇒ pn-Übergang à Grenzschicht: Diffusionsstrom § Elektronen des n-Bereich (ortsfeste Donatoren) diffundieren in pBereich § Löcher des p-Bereich (ortsfeste Akzeptoren) diffundieren in n-Bereich à Ursache: thermische Energie © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 6 • diffundierte Elektronen bzw. Löcher hinterlassen jeweils positive bzw. negative Raumladung ⇒ elektrisches Feld ⇒ Feldstrom durch Minoritätsträger • ohne äußere Spannung heben sich Feld- und Diffusionsstrom gegenseitig auf ( I D = IF ) dn I Dn = A ⋅ e ⋅ Dn ⋅ dx Diffusionsströme : [A = Berührungsfläche pn-Übergang] dp I Dp = A ⋅ e ⋅ Dp ⋅ dx I Fn = A ⋅ bn ⋅ e ⋅ ED (x ) ⋅ n bn , p Beweglichkeit derElektronen / Löcher Feldströme: I Fp = A ⋅ bp ⋅ e ⋅ ED ( x) ⋅ p E (x ) Diffusionsfeldstärke D à Gleichsetzen, Integration führt auf 2 Gleichungen für U, die mit Massenwirkungsgesetz verknüpft sind n ⋅p D p ⋅n D ⇒ U D = n ⋅ ln n0 2 p0 = p ⋅ ln p0 2 n0 bn ni bp ni nach Einstein: Temperaturspannung UT = Dn D p k ⋅ T = = bn bp e à für Raumtemperatur (300 K): UT = 26 mV 6.2 Diodenkennlinie • pn-Übergang à Richtwirkung des Stromes bei angelegter Spannung Spannung von n → p (Sperrspannung) o Ladungsträger aus pn-Übergang herausgezogen ⇒ Raumladungszone (RLZ) größer (Spannung wirkt auf Beschleunigung der Ladungsträger) o Feldstrom wird nicht beeinflusst o Potentialbarriere an Grenzschicht mit steigender Sperrspannung größer (höher) ⇒ Diffusionsstrom nimmt ab, Ladungsträger können Barriere nicht überwinden "Diode sperrt " ⇒ Minoritätsträgerstrom (Feldstrom) überwiegt bei weitem Spannung von p → n (Durchlassrichtung) o pn-Übergang mit Ladungsträgern überschwemmt (RLZ kleiner, verschwindet) o Feldstrom unverändert o Potentialbarriere wird reduziert ⇒ Diffusionsstrom wächst sehr stark (exponentiell) "Diode leitet" à Kennlinie: © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 • Seite 7 Diodenstrom (aus Diffusionskoeffizienten Dn,p und Rekombinationsweglängen Ln,p) Dn UUT Dp I D = A ⋅ e ⋅ ⋅ n p0 + ⋅ pn0 ⋅ e −1 Lp Ln A – Berührungsfläche pn-Übergang U – Spannung am pn-Übergang wobei gilt: D Dp − A⋅ e ⋅ n ⋅ n p0 + ⋅ pn0 = I RS L Lp n "Sperrsättigungsstrom" (negativ) p n IRS I U ⇒ Diodenstrom: Sperrgebiet: U <0 U UT ⋅ m I D = I RS ⋅ e U UT ⇒e m – Korrekturfaktor für Kennlinie, hier m = 1 → 0 |U |↑ ⇒ I D = IRS = I R [ I R ≈ 1...10 µ A ] Durchlassgebiet: U > 0 ⇒ I D = IRS − I RS ⋅ e U UT (Reverse) U UT wobei I RS = I RS ⋅ e U UT ⇒ I D = − I RS ⋅ e = IF (Forward) • Spannung bei der Stromfluss einsetzt à Schwellenspannung, Schleusenspannung, Durchlassspannung (bei Si- Diode: 0,5 … 0,7 V) • differentieller Widerstand rF (in Durchlassrichtung) UF dI F I I 1 = − RS ⋅e UT = F = dU F UT U T rF [U F A U ] à nur für best. Arbeitspunkt: ⇒ rF = UT IF Kennlinie: © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 8 Temperaturverhalten à wichtig für Diodenfunktion • Trägerdichte (damit: Sperrstrom) und Temperaturspannung = f(T) in Sperrschicht es gilt: n x = p x = ni à Sperrsättigungsstrom D Dp I RS = − A ⋅ e ⋅ni ⋅ n + L n Lp für kleine Temperaturänderungen ist ni = ni0 ⋅ e C ⋅( T −T0 ) mit C = ∆W 2 2kT0 D D mit I RS (T0 ) = − A ⋅ e ⋅ n + p L n Lp C⋅ ( T −T0 ) damit: I RS (T ) = I RS (T0 ) ⋅ e ⇒ starker Temperatureinfluss Durchlassbereich UF I FT = − I RS ⋅ e UT aus C ⋅( T −T0 ) ⋅e wobei − I RS ⋅ e UF UT = I RS (T0 ) dU F T dI FT = −C ⋅U T0 ⋅ =0 → dT T0 dT § nicht so starke Änderungen wie bei IRS(T) § dU F ≈ −2 mV K dT für kleine Temperaturänderungen (mit UT = konst) à Schaltverhalten (Diode bzw. pn-Übergang) à beeinflusst durch o Kapazitäten (infolge Sperrschicht und Diffusion) o Generation und Rekombination der Ladungsträger Sperrschichtkapazität (à Herleitung über Raumladungsgleichung) A 2 ⋅e ⋅ ε CS = ⋅ hier: Dotierungshöhe N A = ND = N0 1 1 2 UR + NA ND ⇒ CS = A ε ⋅ e ⋅ N0 ⋅ 2 UR (UR : angelegte Spannung) [Anm.: Kapazität durch UR veränderbar ⇒ Kapazitätsdiode] © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 9 A d A CS = ε ⋅ l CPl = ε ⋅ vgl. Plattenkondensator: abrupter pn-Übergang: (l: Breite RLZ) Diffusionskapazität Anode Kathode M inoritätsträger à Diffusionsstrom I p n Elektronen U Vorstellung: § § Minoritätsträger bleiben an pn-Übergang hängen Rekombination nach gewisser Zeit à Ladungen bis zur Rekombination an pn-Übergang vorhanden ⇒ Ladungsspeicherung à wirkt wie Kapazität CD = L2 ⋅ I F b ⋅ UT2 [L – Rekombinationsweglänge, IF – Strom in Durchlassrichtung, UT – Temperaturspannung] à abrupter pn-Übergang: • CD = g ⋅ Zeitkonstante: τ = CD ⋅ rF τp 2 [g – diff. Leitwert, - Lebensdauer Minoritätsträger ] I Trägheit der Ladungsträger • • τp U R vor Einschalten liegt Sperrspannung an Raumladungszone wirkt wie eigenleitend, da Ladungsträger ausgeglichen RLZ p "ausgeschaltet" à schlechter leitend als n und Ladungsträgerausgleich ⇒ Sperrspannung fällt an RLZ ab U à Einschalten: RLZ muss mit Ladungsträgern überschwemmt werden ⇒ Verzögerung "eingeschaltet" I p Majoritätsträgerstrom n Ladungsträger U à Ausschalten: Ladungen in Diffusionskapazität gespeichert à Ladungsausgleich ("Trägerstaueffekt") © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 10 7. Halbleiterdioden • • Dioden = Zweipole mit pn-Übergang Flächendiode/Planardiode à Herstellung beschrieben Spitzendiode à Metalle-Halbleiter-Übergang 7.1 Bauformen und Bezeichnungen • • • Diodenfunktionen in integrierten Schaltungen (IC) verwendet, Abmessungen < 1µ m Kantenlänge kleinste Gehäuseform für Allzweckdioden à Glasröhrchen ∅ < 1,85mm à Diodentablette ∅ ≈ 0,5mm Verlustleistung über Gehäuseoberfläche und (hauptsächlich) Anschlussdrähte abgeführt à Dioden bis 2 A: Glas-/Kunststoffgehäuse à größere Dioden, Leistungsdioden: Metallgehäuse (evtl. mit Kühlkörperbefestigung) 7.2 Schaltungen mit Dioden • • • Unterscheidung zwischen à Kleinsignalverhalten (wo Kennlinie von Interesse) à Großsignalverhalten (Eigenschaften als Gleichrichter) Annahmen: à U ? U S (Schwellenspannung) à Ein-/Ausschaltverhalten vernachlässigt à Netzinnenwiderstand ≈ 0 à Sinusförmige Netzspannung oder pulsierende Gleichspannung immer: "Spannungsabfall an der Diode beachten !" Einpulsschaltung à eine der einfachsten Gleichrichterschaltungen u = u (t ) = Uˆ ⋅ sin ω t © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 • • Mittelwert der Gleichspannung 1T 1 2π ˆ Uˆ 2 U d = ∫ u (t ) dt = U ⋅ sin ωtdt = = U = 0,45U ∫ T 0 2π 0 π π Effektivwert der Gleichspannung • • [Uˆ = 2 ⋅U ] T 1 1 U u ²(t ) dt = Uˆ = ∫ T 0 2 2 à Diode und Trafo müssen für Effektivwert ausgelegt werden Strom und Spannung durch ohmsches Gesetz verknüpft U U Id = d Id = d R R Formfaktor (Verhältnis Effektivwert zu Mittelwert) I π F= d = Id 2 Gleichstromleistung p = u⋅ i ≠ const à Energiespeicher zur Glättung für Verbraucher mit konstanter Leistungsaufnahme Ud = • Seite 11 Zweipulsschaltung à besser Gleichrichtung, da zwei um 180° phasenverschobene Spannungen auf Lastkreis speisen (Praxis: Trafo mit Mittelabgriff) • • doppelter Mittelwert, 2 -facher Effektivwert Bauleistung Trafo größer gegenüber Gleichstromleistung à Brückenschaltung à beide Halbschwingungen durch gleiche Sekundär-Wicklung © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 12 Zweipulsgleichrichtung mit Glättung • Einphasenwechselstromnetz à kann nur pulsierende Leistung liefern ⇒ Energiespeicher für konstante Gleichspannungen [Bauteile: Kondensatoren und Drosselspulen] • • Kondensator mit kurzem Stromstoß geladen à hoher Effektivwert Stromfluss kann wesentlich verlängert werden, wenn Drosselspule zwischen Diodenbrücke und Kondensator 7.3 Höherpulsige Schaltungen à Mehrphasennetz à höherpulsige Schaltungen • • • Dreiphasenmittelpunktsschaltung (Dreip hasennetz) analoge Brückenschalung ⇒ Sechsspulschaltung da jedes Drehfeldsystem konstante Leistung ⇒ geringerer Glättungsaufwand 7.4 Dioden mit besonderen Eigenschaften Zenerdioden (Z-Dioden) • niedrige definierte Durchbruchspannung • Zenereffekt (Durchbruchspannung < 6 V) Lawineneffekt (Durchbruchspannung > 6 V) • in Sperrrichtung betrieben Zenereffekt • Durchbruchfeldstärke an pn-Übergang überschritten |U | e E= R = ⋅ N ⋅ | U R | [UR = anliegende Spannung, d = Breite RLZ] d 4ε n0 • Elektronenbahnen gestört à Bindungen aufgebrochen ⇒ Elektronen gehen wie durch Tunnel von Valenzband in Leitungsband (à Tunneleffekt) V • Zenereffekt setzt abrupt bei E ≈ 106 ein cm • Sperrschichtbreite hängt von Dotierungshöhe ab und wird mit zunehmender Dotierung kleiner ⇒ Durchbruc hspannung klein bei hohen Dotierungen [schwächere Dotierung à Sperrschichtdicke und Durchbruchspannung steigen ⇒ Feldstärke E nimmt ab ⇒ Tunneleffekt kann nicht stattfinden] © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 13 Lawineneffekt • bei zunehmender Durchbruchspannung und größerer Sperrschichtbreite (aufgrund der Dotierung) ⇒ sehr starke Beschleunigung der Elektronen ⇒ lösen bei Zusammenstößen mit Gitteratomen Elektronen aus Gitter heraus (Valenzelektronen à Leitungsband) • herausgelöste Elektronen können wiederum Elektronen herauslösen (Stoß-Ionisation) • setzt sich lawinenartig fort à Strom steigt lawinenartig • Vergrößerung des Sperrstromes à Durchbruchfaktor 1 M= [UR – Spannung in Sperrrichtung, UBR – Durchlassspannung, m = 2…6 ] m UR 1− U BR • Durchbruchstrom = Zenerstrom (auch bei Lawineneffekt) I RS I Z = M ⋅ I RS = m UR 1− U BR • Durchbruchspannung = Zenerspannung UZ • Schaltzeichen: Durchbruchspannung Kennlinie: (exakt definiert) Arbeitspunkt • • • differentieller Diodenwiderstand rZ (Zenerwiderstand) in AP: dU Z 0 rZ 0 = à Zenerwiderstand im Bereich 6-10 V am geringsten dI Z 0 Temperaturkoeffizient: à kleine Spannungen (< 5 … 6 V) negativ à größere Spannungen (Zener-, Lawineneffekt) positiv à ∆U Z 0 = α ⋅U Z 0 ⋅ ∆T Verlustleistung in AP: U Z 0 ⋅ I Z 0 ⇒ bei konstanter Verlustleistungsabgabe : bei höherer Zenerspannung sinkt nutzbarer Zenerstrom Anwendungen Spannungsstabilisierung © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 • • • Seite 14 wirkt bei Eingangsspannungs-/Laststromschwankungen ∆U e U R U Stabilisierung: S= e ≈ V⋅ a ∆U a rZ U e Ua Grenzen der Stabilisierung: à zu kleiner Zenerstrom à zu hoher Strom (à Verlustleistung) ⇒ Erweiterung zur Regelung mit Transistor Spannungsbegrenzung à 2 gegeneinander geschaltete Z-Dioden (je eine Durchlass-, eine Sperrbereich) Modellierung der Z-Diode I UZ UD U à "Achtung: an Diode fällt Spannung ab !" Tunneldioden • sehr hohe Dotierung ( 1020 gegenüber 1016 ) ⇒ pn-Übergang entartet • • • • • Diffusionsspannung größer als es Bandabstand entspricht ⇒ U D ≈ 1,2V (ggü. 0,6..0,7 V) Potentia lbänder (Valenzband und Leitungsband) überlappen sich an Sperrschicht im stromlosen Zustand wie bei Metall an Überlappungsstelle nur durch sehr dünne Potentialbarriere getrennt ⇒ Tunneleffekt [Ladungsträger gehen von Valenzband des einen Gebietes in Leitungsband des anderen Gebietes] in Sperrrichtung überlappen sich Bänder noch stärker ⇒ keine Sperrkennlinie Durchlasspolung: o Tunnel-/Zenerstrom steigt zunächst an o bei größerer Durchlassspannung à Bandüberlappung aufgehoben ⇒ Tunnel-, Zenerstrom werden Null ⇒ Normale Diodenkennlinie (mit hoher Diffusionsspannung) o in Übergangsbereich: negative Kennlinie © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 • Schaltzeichen: Seite 15 Kennlinie: Anwendung à Hochfrequenztechnik à hohe Dotierung, schmaler pn-Übergang ⇒ geringe Trägheit der Ladungsträger ⇒ kleine Diffusionskapazität Oszillator • Entdämpfung von Schwingkreis à negative Kennlinie A neg. diff. Widerstand à hebt positiven Widerstand auf ⇒ Kompensation der Verluste • • • • • UG: Arbeitspunkteinstellung Ck : Koppelkondensator (Hält UG von RL fern, lässt Wechselspannungen durch) eigentlicher Schwingkreis: L, C Ersatzwiderstand RV à alle Verlsute C1 : Stützkondensator ( C1 ? C ) 7.5 Schottkydioden à Metall-Halbleiter-Übergang (Mn) • Hochdotierte n-Halbleiter direkt oder über extrem dünne (für Elektronen durchlässige) Zwischenschichten mit Metall kontaktiert • Elektronendichte Metall große gegenüber Halbleiter ( 1023 :10 20 ) • Metalle: große Leitfähigkeit ⇒ keine unkompensierten Raumladunge n • Mn-Übergang à Elektronendichte so, dass Gleichgewicht in thermischer Diffusion ⇒ Diffusionsbarriere Elektron abgegeben nur sehr nahe an Grenzschicht deutlich breiter als im Metall © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 16 • im Halbleiter: Verarmungszone (positive Donatoren-Raumladung überwiegt) im Metall: negative Oberflächenladung durch vom HL stammende Elektronen ⇒ Grenzfläche: Potentialbarriere • Sperrspannung ⇒ Barriere erhöht sich • Durchlassspannung ⇒ Barriere wird abgebaut • praktisch keine Minoritätsträger in Sperrrichtung • Abschaltzeit: 0,1 ns ⇒ keine Rückwärstströme Kennlinie mU⋅UF • I F =| I RS | ⋅ e T − 1 m ≈ 1,5 Faktor m ⇒ schneller Stromanstieg bei kleiner Durchlassspannung • Durchbruch: -40 … -60 V • Schaltzeichen: Anwendung • Gleichrichtung in Schaltnetzteilen • Gleichrichtung höchstfrequenter Wechselströme, Impulstechnik, Klammer/Torscha ltungen • Modulation 7.6 Kapazitätsdioden à über Sperrschichtkapazität, da Diffusionskapazität infolge Flussspannung wenig beeinflussbar • • • Kapazitätsdioden à in Sperrrichtung gepolte Si- Dioden, wobei Sperrkapazität Funktion der Spannung ist durch Sperrspannung UR werden Ladungsträger aus Sperrschicht gezogen à steigende Sperrspannung à Zone wird breiter à Kapazität nimmt ab Sperrschichtkapazität für abruptren pn-Übergang ε r ⋅ ε 0 ⋅ nn0 CS = A ⋅ [UD berücksichtigt, da UR in gleicher Größenordnung] 4 ⋅ (U D + | U R |) ε r ⋅ ε 0 ⋅ nn0 4 ⋅U D ⇒ größtmögliche Sperrschichtkapazität 1 à beliebiger pn-Übergang: CS = CS 0 ⋅ |U | m [1 + R ] UD • Schaltzeichen: à ohne Sperrspannung ( U R = 0 ) CS = A ⋅ Anwendung • Abstimmkreise für UKW, UHF, VHF – Empfänger • Vorteile gegenüber Drehkondensatoren: o verschiedene Spannungen können in Kanalwählern programmiert werden o mechanisch verstellbare Teile vermieden o einfache Konstruktion, geringes Geweicht o freie Wahl des Einbauortes © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 17 8. Bipolartransistoren à zwei pn-Übergänge à zum Stromfluss Ladungsträger beider Polaritäten à bipolar 8.1 Aufbau und Funktion • • • Dreischichtelement (à npn oder pnp), mit unterschiedlicher Dotierung grob: 2 gegeneinander geschaltete Dioden gegenseitige Beeinflussung der pn-Übergänge nur möglich, wenn Diode der Mittelschicht kleiner als Rekombinationsweglängen à xB < L n , L p • Zonenfolge, Diodenersatzschaltung, Schaltzeichen: • keine Symmetrie ⇒ Emitterzone hoch, Basiszone schwächer, Kollektorzone noch schwächer dotiert à Dotierungsprofil: ⇒ kein Vertauschen von C und E möglich Prinzip • Basis-Emitter-Diode (= pn-Übergang) in Durchlassrichtung à Elektronen aus Emitter- n-Zone in Basis emittiert à Löcher wandern aus Basiszone zum Emitter Emitter wesentlich höher dotiert ⇒ Elektronenstrom größer als Löcherstrom © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 18 • da xB < L n , L p à kaum Rekombination • à großer Teil der Elektronen diffundiert in Kollektor-Basis-Schicht (in Sperrrichtung gepolt) [pn-Übergang für Löcher als Majoritäten der p-Schicht gesperrt, Elektronen (= Minoritätsträger in Basis) können pn-Übergang passieren] um stetigen Stromfluss aufrecht zu halten à Löcher in Basis einbringen ⇒ Basisstrom IB Steuerwirkung: IB steuert Strom IC generell: Bipolartransistor ist stromgesteuert • • 8.2 Stromverstärkung • Transistormodell mit Dioden stimmt, wenn Stromquelle parallel BC-Diode • Kollektorstrom in (1) I C = A ⋅ I E + I CB 0 à I CB 0 ≈ 0 , Sperrstrom der BC-Diode I ⇒ A= C ( A < 1) IB Stromknoten (2) I B = I E ⋅ (1 − A) − I CB 0 ⇒ I E = I B + A ⋅ I E = I B + I C ICB 0 ≈ 0 • Kollektorstrom durch Basisstrom gesteuert I IC A à B= C = = ... = I B IE − IC 1− A A – Gleichstromverstärkung in Basisschaltung B – Gleichstromverstärkung in Emitterschaltung 8.3 Transistorkennlinien • • • Transistor = Dreipol ⇒ 3 verschiedene Grundschaltungen zunächst: Emitterschaltung: [Bennennung über Bezugselektrode für Spannungen und Spannungsversorgung (Masse)] Verhalten von Transistor nur schwer mit Gleichungen zu beschreiben ⇒ Kennlinien Problem: Transistor stromgesteuert à da Stromsteuerung in Bereich einer Diodenkennlinie ⇒ Eingangsspannung nicht konstant ⇒ mehr als drei Kennfelder © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 19 Eingangskennlinie I B = f (U BE ) • schon als Diodenkennlinie bekannt à infolge dünner Basisschicht ist Einfluss der Kollektor-Emitter-Spannung vorhanden ∆U BE à differentieller Widerstand rBE = ∆I B U =const CE Ausgangskennlinienfeld I C = f (U CE ) [Kennlinie gespiegelt und gedreht à vgl. Ordner] • • • Stromverstärkungen A, B weitgehend unabhängig von Strömen ⇒ Verdopplung Basisstrom bewirkt Verdopplung Kollektorstrom Ausgangskennlinienfeld mit UBE als Parameter möglich (mit Hilfe Eingangskennfeld) für Transistor gilt: UCB = U CE − U BE à mit I C = f (U BE ) ⇒ Kurve für UCB = 0 in Ausgangskennfeld I C = f (U CE ) Ausgangskennlinienfeld I C = f (U CB ) à bestimmte Anwendungen, IE als Parameter von Interesse © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 20 Stromverstärkungs-Kennlinienfeld I C = f ( IB ) • • IC nur gering von UCE abhängig (fast unabhängig) IB IB = const, UCE ↑ ⇒ IC steigt ebenfalls Stromverstärkung B = Spannungsrückwirkungs-Kennlinienfeld U BE = f (U CE ) • wegen gemeinsamer dünner Basiszone à Rückwirkung von UCE auf UBE immer vorhanden [Kennlinien weiterhin von IB abhängig] • Spannungsrückwirkung relativ klein, wenig von Arbeitspunkt abhängig ⇒ in Praxis vernachlässigt 8.4 Großsignalbetrieb (Emitterschaltung) • • Einsatz des Transistors in weitem Leistungs-/Frequenzbereich Transistor grundsätzlich als Verstärkungselement für Wechselspannungssignale oder als elektronischer Schalter betreibbar à Großsignalverhalten für Emitterschaltung (= häufigste) • mittlere Betriebsspannungen für Transistor in Signalverstärkung: 12-15 V • Transistor mit Spannung oder Strom an Eingangsklemmen gesteuert à Steuersignal: § zeitlich veränderliche Größe, sinusförmige Wechselspannung § soll möglichst unverzerrt am Ausgang wiedergegeben werden ⇒ ähnlich Verstärkerdiode § Widerstand in Kollektorkreis, Gleichspannung anlegen § Basis mit Spannung oder Strom versorgen Stromsteuerung 1 →0 ωC Arbeitsgerade über Kollektorwiderstand RC Arbeitspunkt über Basisvorwiderstand RB U − U BE U − U BE IB = B RB = B RB IB Ri → ∞, • • © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 • • • • • • • • Seite 21 Eingang des Transistors à unverzerrter Wechselstrom I B ⋅ sin ωt Eingangswechselspannung wegen gekrümmter Eingangskennlinien verzerrt Signalgenerator muss großen Innenwiderstand haben (à Stromquelle), damit Wechselstrom unverzerrt Linearität der Stromverstärkungskennlinie I C = f ( IB ) ⇒ unverzerrter Eingangswechselstrom à unverzerrter Ausgangswechselstrom Wechselstrom à proportionaler Spannungsabfall am ohmschen Widerstand ⇒ Ausgangswechselspannung unverzerrt wenn mehrere Emitterstufen hintereinander à Stromsteuerung durch hohen Ausgangswiderstand der vorhe rigen Stufe gegeben Leistungstransistoren à stärker gekrümmte Stromverstärkungskennlinie ⇒ reine Stromsteuerung weniger günstig bei Leistungsstufen weder Spannungs- noch Stromsteuerung angestrebt à Verzerrungen mit geeigneten Schaltungen verringert Spannungssteuerung • 1 →0 ωC Wirkung der Schaltung und Arbeitspunkteinstellung an Transistorkennlinien erkennbar (Kennlinien zusammengelegt, jedoch kein Vierquadrantenfeld) © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 • • • Seite 22 gekrümmte Kennlinie Eingangswechselstrom à Eingangsstrom verzerrt à wechselnde Belastung des Sinusspannungsgenerators abhängig vom Arbeitspunkt Linearität Stromverstärkungskennlinie ⇒ verzerrter Eingangsstrom ∆I B à verzerrter Ausgangsstrom ∆I C verzerrter Strom ∆I C durch RC ⇒ proportionaler Verzerrter Spannungsabfall ∆U CE ⇒ Spannungssteuerung bei Signalverstärkung mit kleinen Leistungen nicht günstig Trans istor als Schalter [à vgl. später] • nur 2 Zustände à durchgeschaltet oder gesperrt 8.5 Einstellung und Stabilisierung des Arbeitspunktes Temperaturabhängigkeit à temperaturabhängig sind • ICB à nur geringer Einfluss (praktisch keine Bedeutung auf Schaltungsauslegung) • Basis-Emitter-Strecke (Eingangskennlinie) o Diode in Flussrichtung o Änderung ≈ −2 mV K ⇒ hat Einfluss Arbeitspunkteinstellung der Emitterschaltung Arbeitsgerade • gleichstrommäßige Einstellung 1. IC = 0 → UCE = U B • 2 Punkte: 2. U CE = 0 → I C = UB RC Arbeitspunkt • Lage: möglichst günstiger Aussteuerbereich ⇒ möglich, wenn bei höchster Aussteuerung unter Vernachlässigung der Sättigungsspannung gilt: 2 ⋅ UCE = U B • IB bestimmt Arbeitspunkt (gleichstrommäßig) © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 23 Grenzen des Transistors (à "Verlustleistungshyperbel") • Verlustleistung P = UCE ⋅ I C in Transistor • wenn Verlustleistung und Kühlleistung im thermischen Gleichgewicht ⇒ Temperatur konstant • wenn Verlustleistung > Kühlleistung ⇒ Temperatur steigt auf unzulässige Werte à AP darf nicht oberhalb von Verlustleistungshyperbel fallen • bei gegebener Verlustleistung: Transistor optimal genutzt für Arbeitsgerade, die U Hyperbel im AP B berührt (Tangente) 2 à Arbeitspunkt durch Basisspannung oder Basisstrom eingestellt Basisspannungsteiler Koppelt den Eingang gleichstrommäßig ab Koppelt die nachfolgende Stufe gleichstrommäßig ab • • • • Basisspannungsteiler R1 , R2 Querstrom I2 überlagert durch IB à Querstrom recht groß gewählt, damit Belastungsschwankungen durch IB weitgehend ohne Einfluss (Richtwert: I 2 = 10 ⋅ I B ) Berechnung vgl. Skript großer Temperatureinfluss und hohe Fertigungsstreuung (à B) ⇒ Schaltung für Praxis unbrauchbar Basiswiderstand • • • Basisstrom eingestellt über Basisvorwiderstand à vgl. Skript Temperaturabhängigkeit gering hohe Fertigungsstreuung für Stromverstärkung B ⇒ Schaltung für Praxis unbrauchbar © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 24 Stabilisierung des Arbeitspunktes à Problem: Temperatureinfluss, Fertigungsstreuung Temperaturabhängiger Widerstand im Basisspannungsteiler à R2 muss sich mit Temperatur so ändern, dass U BE ≈ −2 mV beträgt K Problem: thermische Kopplung R2 – Transistor hilft nicht gegen Fertigungsstreuung Diode à gleiches Verhalten von Diode D und Emitterdiode à mit R1 Diodenstrom so, dass notwendige BE-Spannung abfällt (Stromspiegel) Problem: thermische Kopplung à müssen auf gleichen Chip sein hilft nicht gegen Fertigungsstreuung Gegenstromkopplung (Emitterwiderstand) à wesentlich bessere Arbeitspunkteinstellung à RE in Emitterkreis (à würde zu Verringerung der Wechselspannungsverstärkung führen, daher großes CE parallel à Herleitung à Skript ⇒ Fertigungseinflüsse (Exemplarstreuung) minimiert Arbeitspunkteinstellung der Kollektorschaltung (Emitterfolger) • RE ist Arbeitswiderstand • optimale Ausnutzung des Kennfeldes à U CE = • UB 2 Arbeitspunkt muss mit Spannungsteiler eingestellt werden Arbeitspunkteinstellung Basisschaltung • • Arbeitspunkt wie bei Emitter- oder Kollektorschaltung Wechselspannungssignal am Emitter eingekoppelt ⇒ Emitterwiderstand benötigt legt Basis für Wechselgrößen auf Masse © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 25 8.6 Kleinsignalverhalten • • • lineare Auslenkungen um den AP klein à solange im linearen Bereich gearbeitet wird Kleinsignalparameter des Transistors aus Transistorkennlinie à differentieller Eingangswiderstand ∂U BE ∆U BE rBE = ≈ ∂I B U = const ∆I B U = const CE CE keine Rückwirkung von CE-Strecke auf Basis à differentieller Ausgangswiderstand ∂U CE ∆U CE rCE = ≈ ∂I C I = const ∆I C I = const B B à Kleinsignal-/Wechselstromverstärkung ∂I ∆I β= C ≈ C ∂I B U = const ∆I B U =const CE CE [B = IC ∆I ≠β = C IB ∆I B aber B≈β U C E =const à Grund: IB-Kennlinien werden geringfügig steiler mit zunehmendem IB] Transistor-Grundschaltungen Emitterschaltung Kollektorschaltung Basisschaltung à Zählpfeile bei Vierpolschaltung zum Transistor hin (à ggf. negative Zahlenwerte) © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 26 Ersatzschaltbilder Modell für Transistor im Kleinsignalbetrieb (Kleinsignal-ESB) • Stromquelle β ⋅ iB A Verstärkung • • keine Rückwirkung von Ausgang (CE-Strecke) auf Eingang (BE-Strecke) Transistor als Vierpol Anwendungsbeispiel à Transistor ersetzen durch Kleinsignal-ESB: • • • Frequenz Signalquelle > Grenzfrequenz Kondensator A Kurzschluss für Wechselgrößen UB A Kurzschluss für Wechselgrößen à Umzeichnen (Potent iale vergleichen) Eingangswiderstand: Ausgangswiderstand: re = re = ∂ ue ∂ie ia = 0 ∂ ua ∂ia ue = const ( ia = 0 ⇒ R L → ∞) © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 27 Emitterschaltung Vor.: Basisvorwiderstand, Ri = 0 Spannungsverstärkung: vuE = ua 1 1 = ... = −β ⋅ ⋅ ue rBE 1 + 1 + 1 RC rCE RL RL → ∞ ⇒ vuE = −β ⋅ à Fallunterscheidung: RL → 0 Stromverstärkung: viE = ⇒ vuE = 0 ia 1 1 = ... = β ⋅ ⋅ r R R ie 1 + BE 1 + L + L R1 RC rCE RL = 0 ⇒ viE = β ⋅ RL = ∞ ⇒ viE = 0 à Fallunterscheidung: reE = Eingangswiderstand : ∂ ue ∂ie ∂u a ∂ia Ausgangswiderstand : 1 r 1 + BE R1 ue = i e ⋅ ( R1 || rBE ) ia = 0 → reE = R1 || rBE = raE = 1 1 ⋅ = vuE ,max rBE 1 + 1 RC rCE rBE ⋅ R1 rBE + R1 ua = ia ⋅ ( u e =const → raE = ... = 1 1 1 + RC rCE )− β ⋅ RC ⋅ rCE = RC || rCE RC + rCE ue ⋅ ( RC || rCE ) rBE [ hier : RL → ∞] Betriebsverstärkung: à Modell: Ri ≠ 0, RL ≠ ∞ à → vuEBetrieb , Ri ≠ 0 R L ≠∞ = rCE RL ⋅ ⋅ vuE ,max rCE + Ri RL + raE Ri =0 RL →∞ © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 28 Kennzeichen der Emitterschaltung • Spannungsverstärkung (max à RL = ∞ ): vuE < 1000 [hoch] • Stromverstärkung: viE = 50...200 [generell: nicht von großem Interesse] 4 • Leistungsverstärkung: 10 • Phasendrehung: ϕ = 180° [⇒ "− " in vuE ] • Eingangswiderstand: reE = 1k Ω .... 10k Ω [relativ klein] • Ausgangswiderstand: raE = 1k Ω ... 5k Ω • • niedrige Grenzfrequenz (à wegen transistorinternen Kapazitäten) Leistungsschalter (wie Emitter-Schaltung) : kein Kleinsignalbetrieb !! [relativ hoch] Kollektorschaltung à Transistor ersetzen durch KS-ESB, Umzeichnen [ f ? f g : C = Kurzschlüsse, UB = Wechselstromkurzschluss] Spannungsverstärkung: Betriebsverstärkung: vuC = ua (1 + β ) ⋅ RE = ... = r ue rBE + RE (1 + β + BE ) rCE vuC , Betrieb = vu ⋅ Ausgangswiderstand: reC = ∂ue ∂ie ≈ i a =0 1 RC ra + RC ra = RL ⇒ vuCBetrieb ≈ vuC , Eingangswiderstand: ≈ rBE = RE rBE =β rC E Abschätzungen RL →∞ ≈1 rBE + β ⋅ RE à reC : sehr groß (einige kΩ) ∂u r raC = a = ... ≈ BE ∂ia u = const β e à raC : sehr klein (einige Ω) ⇒ reC − groß à Impedanzwandler raC − klein [ reC klein à belastet Signalgeber relativ wenig, da Strom aus Quelle sehr klein, raC klein à Schaltung kann genügend Strom für Auswertung liefern ] © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 29 Kennzeichen der Kollektorschaltung • vuC ≈ 1 • viC ≈ β [hoch] • reC = einige 100 k Ω [sehr groß] • • • raC = 10...100Ω [sehr klein] Einsatz: Impedanzwandler andere Name: Emitterfolger à Spannung am Emitter folgt steuernder Basis in Richtung und Größe Basisschaltung à Transistor ersetzen durch KS-ESB, Umzeichnen [ f ? f g : C = Kurzschlüsse, UB = Wechselstromkurzschluss] Kennzeichen der Basisschaltung • viB < 1 • vuB ≈ 100 − 1000 • reB = 50...100Ω [klein] • raB :1...50k Ω [relativ groß] • Einsatz: Hochfrequenzschaltungen [à hohe Grenzfrequenz durch teilweise Kompensation der transistorinternen Kapazitäten CDiff – BE-Übergang (größte, entscheidendste) CSperr – CB-Strecke CCE = CDiff ] Frequenzverhalten der Stromverstärkung • transistorinterne Kapazitäten • begrenzte Beweglichkeit der Ladungsträger ⇒ Trägheit bei höheren Frequenzen ⇒ Frequenzunabhängigkeit der Stromverstärkung © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 30 Vierpolgleichungen • • • • • Grundschaltungen bisher: je zweipoliger Ein- und Ausgang (wegen gemeinsam genutzten Pol) à jede Schaltung = Vierpol ⇒ Vierpolgleichungen § Eingangsgrößen (Index 1) à Eingangswechselstrom/-spannung § Ausgangsgrößen (Index 2) à Ausgangswechselstrom/-spannung Ein-/Ausgangsgrößen haben gleiche Frequenz jede Größe durch Amplitude und Phasenwinkel gekennzeichnet Verbindung von E-/A-Größen à Parameter, die Vierpol kennzeichnen Koeffizienten i.a. komplexe Größen (gelten streng genommen für den AP und eine Frequenz à praktisch: Frequenzbereich) Vierpol beschreibbar durch Widerstands-, Leitwert-, Hybridgleichungen [außerdem: Eingangs-, Ausgangsgleichungen] Hybridgleichungen à Transistoren im mittleren Frequenzbereich u1 = h11 ⋅ i1 + h12 ⋅ u 2 à rechts: Eingangsstrom, Ausgangsspannung i2 = h21 ⋅ i1 + h22 ⋅ u2 als Matrix: u1 i1 i = H ⋅u 2 2 à Koeffizienten der Matrix bestimmbar indem eine Größe zu null gesetzt wird u • Kurzschlusseingangswiderstand: h11 = 1 i1 u = 0 2 • • • Leerlauf-Spannungsrückwirkung: Kurzschluss-Stromverstärkung: Leerlauf-Ausgangsleitwert: h12 = h21 = h22 = u1 u2 i1 =0 i2 i1 u 2 =0 i2 u2 i1 = 0 ⇒ Definitionen zunächst allgemein à auf jede Grundschaltung anwendbar [Kennzeichnung der jeweiligen Grundschaltung, z.B.: Emitterschaltung à h11e ] • Datenblätter à meist h-Parameter der Emitterschaltung h11e = rBE ⇒ Werte können direkt aus Kennlinienfeldern entnommen werden h21e = β h22e = 1rC E à Spannungsrückwirkung bisher nicht betrachtet à aus Kennfeld U BE = f (U CE ) mit Parameter IB entnehmbar [Amerikanische Hersteller: h11 = hi (input); h12 = hr (revers); h21 = hf (forward); h22 = ho (output) ] © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 31 Leitwertgleichungen à Ströme durch Eingangs- und Ausgangsspannungen i1 = y11 ⋅ u1 + y12 ⋅ u2 i2 = y21 ⋅ u1 + y 22 ⋅ u2 à Koeffizienten = Leitwerte à wahlweise durch Kurzschließen der Ein- /Ausgänge i • Eingangsleitwert: y11 = 1 u1 u =0 2 • • • Rückwärtsleitwert: Vorwärtsleitwert: Ausgangsleitwert: y12 = y21 = y22 = i1 u2 u1 =0 i2 u1 u2 = 0 i2 u2 u1 = 0 à Koeffizienten nach Grundschaltung gekennzeichnet [e, b, c; analog wie amerikan.] à y-Parameter vorwiegend in Hochfrequenzschaltungen, zu berücksichtigende Kapazitäten durch j ωC reellen Leitwerten hinzugefügt Widerstandsgleichungen à Eingangs- und Ausgangsspannungen u1 = z11 ⋅ i1 + z12 ⋅ i2 u2 = z 21 ⋅ i1 + z 22 ⋅ i2 à Koeffizienten = Widerstände à durch Leerlauf an Eingang und Ausgang u • Eingangswiderstand: z11 = 1 i1 i =0 2 • Stromrückwirkung: z12 = u1 i2 i = 0 1 • • Übertragungswiderstand: z 21 = Ausgangswiderstand: z 22 = u2 i1 i 2 =0 u2 i2 i1 = 0 Ersatzschaltungen der Vierpolparameter • • • • Vierpolgleichungen beschreiben Vierpole im Arbeitspunkt à formal Ersatzschaltungen mit Parametern erstellbar Ersatzschaltungen ähneln bisherigen, haben aber ganz andere Werte für alle Grundschaltungen können Vierpolersatzschaltungen in gleiche Form gebracht werden an Ersatzschaltung ist nicht zu ersehen, um welche Grundschaltung es sich handelt © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 32 à Hybridgleichungen à Leitwertgleichungen à Widerstandsgleichungen Umrechnung der Vierpolparameter à Vierpolparameter lassen sich ineinander umrechnen à vgl. Zusammenhänge bei u2 = 0, i1 = 0, … à Vierpolparameter für Basis- und Kollektorschaltung können aus Emitterschaltung errechnet werden • Ersatzschaltung umzeichnen • Strom, Spannung besonders kennzeichnen, damit keine Verwechslungen Zusammenschaltung von Vierpolen • Addition von Eingangs- und Ausgangsspannung ⇒ Widerstandsform • à Widerstandsmatrizen können addiert werden: Z = Z '+ Z '' Addition von Strömen ⇒ Parallelschaltung von Leitwertsmatrizen • à Leitwertmatrizen können addiert werden: Y = Y '+ Y '' seriell geschalteter Eingang und parallel geschalteter Ausgang ⇒ Hybridform à Hybridmatrizen können addiert werden: H = H '+ H '' © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 33 Kleinsignalbetriebsverhalten mit Vierpolparametern • Vierpolparameter geben nur innerer Schaltung des Transistors im Arbeitspunkt wieder à unter bestimmten Bedingungen hergeleitet worden (Leerlauf, Kurzschluss), die in Schaltung nicht mehr erfüllt ⇒ Eingangswiderstand von Signalgenerator und Lastwiderstand zu berücksichtigen Reihenschaltung von Vierpolen – Kopplung von Verstärkerstufen • mehrerer Vierpole hintereinander geschaltet ⇒ Matrizen in Kettenform verbunden ⇒ Multiplikation der Matrizen ( A = A '⋅ A '' ) • Praxis: bei Verstärkerstufen lästiges Verfahren à häufig Berechnung von Stufe zu Stufe § Verstärker nachgeschaltete Stufe (2) belastet vorangegangene (1) mit Eingangswiderstand re'2 parallel zu Ausgangswiderstand ra'1 § Eingangswiderstand dann in Formel für Verstärkung RL parallel −h21 ⋅ (R L || re'2 ) ' geschaltet: vu = h11 + ∆h ⋅ ( RL || re'2 ) 8.7 Kühlung von Transistoren • Entstehung der Wärme: Verlustleistung im Halbleiter (pn-Übergang, Junction) à Diode: PVD = ID ⋅ UD à Bipolartransistor: PVBip = U BE ⋅ I B + UCE ⋅ IC ≈ U CE ⋅ I C [Schalterbetrieb: PVBip = U CEsatt ⋅ I C ] à FET: • • • • PVFET = U DS ⋅ I D [Schalterbetrieb: PVFET = RDSon ⋅ I D2 ] Verlustleistung PV führt zu Erhöhung der Temperatur im Halbleiter ( ϑJ Junction) Umgebungstemperatur: ϑU Temperaturgefälle zwischen Junction und Umgebung ( A Potentialdifferenz) à Abfallen an Pth (thermisch) Ersatzschaltbild (stationär): à analog zum elektrischen Stromkreis § PV à Strom(quelle) § ϑU ,ϑJ à Spannung § Rth à Widerstand § Maschenumlauf: ϑJ − ϑU = PV ⋅ Rth © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 34 Gehäuse • Aufbau Transistor Band-Drähte Halb leiterplättchen Kühlkörper • Isolierschicht Aufteilung Rth § RthJG à thermischer Widerstand zw. Junction und Gehäuse § RthGU à thermischer Widerstand zw. Gehäuse und Umgebung ohne Kühlkörper § RthGK à thermischer Widerstand zw. Gehäuse und Kühlkörper § RthKU à thermischer Widerstand zw. Kühlkörper und Umgebung ⇒ Angabe: Rth in WK • Zeitverzögerung zw. Erwärmung Junction und Kühlkörper mit Kondensator modelliert (à Zeitkonstante) • thermische Kapazitäten: § CthJ à Wärmekapazität des Halbleitermaterials § CthG à Wärmekapazitäz des Gehäuses § CthK à Wärmekapazität des Kühlkörpes ⇒ Angabe: Cth in Ws K Vollständiges thermisches Ersatzschaltbild [allgemein] à stationär (eingeschwungener Zustand ⇒ Cth "aufgeladen" A Unterbrechung) à Praxis: mittlere Verlustleistung PV betrachten ! © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 35 9. Feldeffekttransistoren (FET) • • • • • unipolarer Transistor (nur jeweilige Majoritätsträger tragen zur Leitung bei) Steuerung eines Halbleiterwiderstandes durch elektrisches Feld (à spannungsgesteuert, fast leistungslose Steuerung) § ohmscher Halbleiterwiderstand bildet Kanal dem steuernde Elektrode gegenüber steht, Kanal aus p- oder n- leitendem Material Kanalanschlüsse: Source (S) Drain (D) Steuerelektrode: Gate (G) häufig Substratanschluß Bulk (B) (oft mit Source intern verbunden) 2 Grundtypen von FET à Sperrschicht-FET [Junction-FET, J-FET, NIG-FET] § Gate nicht von Kanal isoliert § selbstleitend § pn-Übergang zum Kanal, in Sperrrichtung betrieben (Steuerung) à Isolierschicht-FET [MOS-FET, IG-FET, MIS-FET] § Gate von Kanal isoliert § Gateaufbau: à Gate-Anschluß: Metall (z.B. Alu) à Isolierschicht (Oxid, SiO 2 ) à Halbleiter § Metall-Oxid-Smiconductor [MOS] § Anreicherungstyp à FET mit Gate-Source-Spannung leitend (selbstsperrend) § Verarmungstyp à FET sperrt mit zunehmender Gate-Source-Spannung (selbstleitend) Übersicht J-FET n-Kanal p-Kanal Substrat p Substrat n pn-Verbindung zwischen Gate und Kanal (à Pfeil p nach n) MOSFET zwischen Gate und Kanal keine Verbindung Verarmungstyp (selbstleitend) [à durchgehende Verbindung] Anreicherungstyp (selbstsperrend) [à unterbrochene Verbindung] • Schaltungstechnischer Vergleich à bipolar npn ⇔ FET n-Kanal (grob) © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 36 9.1 J-FET • • • • • • vereinfacht: symmetrischer Kanal à technisch: Planartechnologie Aufbau: à n-dotierter Halbleiter, an Enden kontaktiert à hoch dotierte p+-Zonen, auf beiden Kanalseiten eindiffundiert (miteinander verbunden, stellen Gate dar) offenes Gate ⇒ ohmscher Kanalwiderstand (unabhängig von Spannungpolarität, S und D können vertauscht werden) negative Spannung Gate-Source (-UGS) ⇒ Sperrschicht breite erhöht, Kanalquerschnitt nimmt ab ⇒ Kanalwiderstand steigt à Gate-Source-Spannung kann so erhöht werden, dass ganzer Kanal nichtleitend, FET sperrt Gate mit Source verbunden (U GS = 0), Drain-Source-Spannung erhöht ⇒ Spannungsabfall längs des Kanals ⇒ Sperrspannung, zum Drain hin ansteigend Sperrschichtbreite des pn-Übergangs: d= 4 ⋅ε r ⋅ ε0 ⋅ UR e ⋅ ND d .h. d : U R ohne Abschnürung mit Abschnürung UxO = Sperrspannung • • • • Sperrspannung im oberen Bereich à zunehmende Sperrschichtbreite à Einengung des Kanals weitere Erhöhung Drain-Source-Spannung ⇒ UDSp = Spannung bei der Kanalquerschnitt nahezu Null à Kanalabschnürung = Pinch off abgeschnürter Bereich à Stromdichte steigt à elektrisches Längsfeld steigt ⇒ da Elektronenbeweglichkeit konstant ⇒ Driftgeschwindigkeit steigt (bis Sättigungsgeschwindigkeit, danach nimmt Beweglichkeit ab à keine totale Abschnürung) Pinch-off-Spannung UP = Spannung die bei UGS = 0 Kanal abschnürt à entspricht Gate-Source-Spannung (= UP ) die in gleicher Weise Kanal abschnürt © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 37 Kennlinie • Kanalabschnürung durch Drain-Source-Spannung ⇒ Kennlinie I D = f (U DS ) für UGS = 0 à gehorcht weitgehend Parabelgesetz à geht für U DS = U DSp in nahezu konstanten Strom über • Vorgang von Gate-Source-Spannung UGS ≠ 0 überlagert à Punkt bei U DSp =|U P | − | U GS | erreicht • ⇒ Kennlinie für Sättigungsstrom I DS = f (U DSp ) Übertragungskennlinie (links) à Wertepaare UGS / I D oberhalb UGS = U P U à I D = I DS ⋅ (1 − GS )² UP Kenngrößen • • • • • • Ausgangswiderstand: Steilheit: rDS = S= ∆U DS ∆I D ∆I D ∆U GS U GS = const U DS =const Bereich oberhalb Abschnürung à rDS sehr groß kleine Spannungen UDS < UDSP à rDS fällt schnell auf kleine Werte Steilheit vo n FET wesentlich kleiner als bei bipolaren Transistoren ⇒ Verstärkung nur µ = 50...300 Eingangswiderstand sehr groß ⇒ kann meist vernachlässigt werden J-FET à Eingangsdiode gesperrt, kein Eingangsstrom ⇒ keine Rückwirkung der Ausgangsspannung (bei Vernachlässigung der Eingangskapazität) Vierpolparameter • Leitwertgleichungen à kleine Frequenzen, reelle Größen ⇒ einfache Parameter • Source-Schaltung mit Index s Ersatzschaltbild • tiefe Frequenzen à einfaches ESB, praktisch leistungslose Steuerung © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 • Seite 38 hohe Frequenzen à Kapazitäten und dadurch entstehende Verluste müssen berücksichtigt werden ⇒ Leitwerte bevorzugt 9.2 MOS-FET MOS-FET-Verarmungstyp • Herstellung des n-Kanal-FET à ausgehend von p-dotiertem Substrat § Anschlussbereiche für Source und Drain à hoch n-dotiert [damit zw. Metallelektroden von S und D kein sperrender MetallHalbleiter-Übergang (Schottkyeffekt!)] § Gatebereich à schwächer dotierter n-Kanal eindiffundiert • Isolierschicht durch Oxidation des Si zu SiO 2 à durch Ätzen im Bereich des Gates auf 0,1 µm gebracht • für Anschlüsse Source und Drain, und für Gate à Aluminium aufgedamft • auch Substrat metallisiert und kontaktiert à meist mit Source verbunden, teilweise auch als Bulk herausgeführt • Funktion und Kennlinien ähnlich, Wirkungsweise aber verschieden zu J-FET § Substrat wird normal mit Source verbunden (wie J-FET) § Spannung angelegt (zw. D und S) ⇒ zwischen n-Kanal und p-Substrat gesperrter Bereich ⇒ trägerverarmte Sperrschicht à verhindert, dass Strom über Substrat fließt • • • • • bei Spannung zw. Gate und Kanal (Gate negativ) ⇒ Elektronen aus Kanal verdrängt (durch Influenz) ⇒ positive Ladungsträgerschicht im Kanal (wie Kondensator) ⇒ schnürt Kanal ab à so gebildetet Inversionschicht entspricht p-Dotierung Analog: Kanal bei UGS = 0 abgeschnürt durch von UDS hervorgerufene Polarisationsspannung andere Erklärungsmöglichkeit für Inversionsschicht à Bändermodell an Gate von n-Kanal-MOS-FET kann wegen Isolation auch positive G-S-Spannung angelegt werden (Nicht bei J-FET) à zunehmende positive Spannung UGS à Kanal mit Elektronen angereichert à besser leitfähig selbstleitender MOS-FET à sowohl Verarmungs- als auch Anreicherungsbetrieb © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 39 MOS-FET-Anreicherungstyp (enh.) • selbstsperrende MOS-FETs sollen ohne G-S-Spannung sperren ⇒ im Kanal keine Ladungsträger des Leitungstyps vorhanden • Aufbau ähnlich wie Verarmungstyp § Basis à p-Substrat mit hochdotierten n-Zonen für Source und Drain § p-dotiertes Substrat reicht bis Gate-Isolation ⇒ ohne Spannung kein (n-)Kanal vorhanden • • • Substratanschluss B mit Source verbunden, positive Drain-Source-Spannung ⇒ sperrende pn-Übergänge zwischen Drain und Source und zwischen Source und Substrat positive G-S-Spannung UGS à Influenzwirkung ⇒ Elektronenanreicherung direkt unter Gate-Elektrode (wie Kondensator) à UGS hinreichend groß ⇒ Elektronenanreicherung so hoch, dass sich Schicht wie bei n-Dotierung verhält ⇒ Elektronen bilden n-Kanal à Drain-Strom erst, wenn G-S-Schwellspannung überwunden (entsteht durch OxidLadungen am Gate, Effekt bei Schalt- und Leistungstransistoren erwünscht) Drain-Source-Spannung führt in Richtung Drain zu Kanalspannung ⇒ wirkt GateSource-Spannung entgegen ⇒ Abschnüreffekt (vgl. oben) Kennlinien • Vorgabe von Material, Geometrie ⇒ Kennlinien berechenbar • Praxis: Abhängigkeit von Geometrien hilft wenig ⇒ nur Funktionen der Spannungen verwendbar • hinreichende Genauigkeit à Funktionen wie bei J-FETs à genauere Kennlinien nur von Hersteller oder von realem Bauelement à zusammenfassende Übersicht Symbol Übertragungs-, Ausgangskennlinie JFET MOSFET Verarmungstyp Anreicherungstyp © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 40 9.3 Temperaturverhalten • • • • Gate-Strom bei Silizium J-FET sehr klein (bei 300 K à 0,1 … 1 nA) à Sperrstrom temperaturabhängig (Verdopplung bei ∆T = 10 K ⇒ J-FETs bei 450 K Sperrströme von 1 mA ⇒ J-FETs oberhalb 450 K nicht verwendbar) Leckströme MOS-FETs à durch Oberflächenverunreinigungen à keine ausgeprägte Temperaturabhängigkeit à Kanal hat stark ausgeprägten Temperaturkoeffizient ⇒ Rückgang des Drainstromes bei steigender Temperatur (bei MOS- und J-FET) leitender Transistor ⇒ Strom verringert sich bei ∆T = 100 K um ca. 50 % weitgehend gesperrter Transistor ⇒ Temperaturabhängigkeit wird 0 ⇒ Steilheit S ändert sich mit Temperatur 9.4 Spannungsdurchbruch J-FET • mit zunehmendem UDS à Sperrspannung Gate-Kanal steigt • Drain-seitiges Kanalende à höchste Spannung ( UGD =U GS −U DS ) • Durchbruchspannung überschritten ⇒ Sperrschichtstrom lawinenartig (vgl. Zenerdiode) MOS-FET • Gate-Kanal- Durchbruchspannung bestimmt durch Spannungsfestigkeit GateIsolierschicht [à sehr dünne Schichten ( 0,1µ m ): Durchbruchspannung (Durchschlagspannung) sehr gering à 10 V] • geringe Durchbruchspannung, sehr hohe Widerstände ⇒ geringste Ladungen reichen aus um sehr kleine Gate-Kapazität auf Durchbruchspannung aufzuladen ⇒ MOS-FETs bei Handhabung zwischen Gate und Source oder Drain kurzgeschlossen • Schutz von MOS-FET à Beschaltung mit Zenerdioden, oder integrierte Z-Diode • Drain-Source-Durchbruchspannung à Spannung bei der mit UGS = 0 Durchbruch der Gate-Diode erfolgt à wird mit Betrag der Spannung kleiner 9.5 Arbeitspunkteinstellung und Kleinsignalverstärkung • • Arbeitspunkteinstellung: à J-FET, MOS-FET (Verarmungstyp) gleich à MOS-FET (Anreicherungstyp) wie Bipolartransistor Grundschaltung ⇒ nach Elektrode benannt, die wechselstrommäßig am gemeinsamen konstanten Bezugspunkt angeschlossen © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 41 Sourceschaltung • ähnlich Emitterschaltung à Übertragungskennlinie I D = f (U GS ) weniger stark gekrümmt als I C = f ( IB ) • Arbeitswiderstand RD verbindet Drain mit Spannung +UB • Gate muss mit negativer Spannung angsteuert werden à Möglichkeiten zur Arbeitspunkteinstellung: (1) negative Spannung von separater Spannungsquelle erzeugt RD : Arbeitsgerade UGSAP : Arbeitspunkt Exemp larstreuung à Schaltung praktisch unbrauchbar (2) Spannungsabfall über Source-Widerstand (à Erzeugt Vorspannung mit Kondensator) • • • Arbeitsgerade: RD und RS Arbeitspunkt: UGS = − I D ⋅ RS U Schnittpunkt zw. RS = − GS und ID Übertragungskennlinie Einfluss Exemplarstreuung deutlich geringer Exemplarstreuung © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 42 (3) Gate-Spannungsteiler à Stabilität noch günstiger • • • Arbeitsgerade mit RD und RS U − U GS ID = G RS Spannungsteiler: I G ≈ 0 à praktisch unbelastet ⇒ Einfluss der Exemplarstreuung deutlich geringer Exemplarstreuung Kleinsignalverhalten [à Voraussetzungen ("Kurzschlüsse") und Schaltungsanalyse vgl. auch Bipolar-Transistor] für f ? f g à Ce, C a, Cs Kurzschlüsse UB – Kurzschluß ↓ rGS → ∞ ↓ • • Eingangswiderstand: reS = ∂ ue ∂ie = R1 [mit Gatespannungsteiler: R1 ||R2 ] ia =0 à sehr groß (einige MΩ) ∂u Ausgangswiderstand: raS = a = rDS || RD ∂ia u =const e [hier: ue = uGS ] à mittel (einige kΩ) • Spannungsverstärkung: vuS = ua ue = ... = − S ⋅ ( RD || rDS ) RL →∞ d .h . ia = 0 à groß © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 43 Drainschaltung (Sourcefolger) • entspricht Kollektorschaltung bei Bipolar- Transistoren • Drain- Elektrode wechselspannungsmäßig auf Masse • ähnlich wie Kollektorschaltung: Sourcespannung flolgt weitgehend Gatespannung [da Gate negative Vorspannung haben muss à Vorspannungserzeugung nötig] • theoretisch höherer Eingangswiderstand gegenüber Sourceschaltung praktisch bedeutungslos, da auch Sourceschaltung sehr hochohmig • Drainschaltung: wesentlich kleinere Eingangskapazität à günstig bei HF-Anwend. • auch bei Drainschaltung kann AP über Spannungsteiler eingestellt werden "ESB", "Umformen" ↓ • Eingangswiderstand: reD = ∂ ue ∂ie = ... = R1 + ( rDS || RS ) + S ⋅R1 ⋅ (rDA || RS' ) ia =0 ⇒ reD ? reS • • Ausgangswiderstand: raD = ∂u a ∂i a = ... = u e = const 1 1 1 1 + +S+ ' RS rDS R1 à einige 100 Ω, relativ klein u Spannungsverstärkung: vuD = a ≈ 1 [<1] ue uGS <u e Gateschaltung • entspricht Basisschaltung von Bipolar-Transistor • Anwendung: HF-Schaltungen, wenn niedriger Eingangswiderstand auf hochohmigen Ausgangswiderstand gebracht werden soll à Spannunsgverstärkung ähnlich SourceSchaltung • praktisch selten eingesetzt, weil reG = reS , reD © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 44 Besondere Steuermöglichkeiten • MOS-FET à Substrat bildet mit Kanal pn-Übergang § meist Substratanschluss intern verschaltet § wenn als Anschluss herausgeführt à Möglichkeit FET über Substrat wie bei J-FET zu steuern [aber selten, da große Kapazität] • Doppel-Gate-FET § 2 Gates zwischen Drain und Source § Drainstrom hängt für konstante Drain-Source-Spannung von beiden Gate-Source-Spannungen ab § negative Spannng (n-Kanal) à beide Gates können Kanal zuschnüren § positive Spannung à Kanal kann angereichert werden (⇒ Transistor leitet stärker] § Einsatz: HF-Technik zur Mischung von 2 HF-Signalen • steuerbarer Widerstand § bei kleinen D-S-Spannungen Verhalten näherungsweise wie ohmsche Widerstände, deren Größe mit Hilfe G-S-Spannung einstellbar Kanal "vorwärts" (D à S) Kanal "rückwärts" (D à S) § hier: linear (für kleine Spannungen) mit Hilfe von ohmschem Widerstand kann Ausgangskennlinenfeld in Nähe Nullpunkt linearisiert werden © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 45 10. Passive Elektrische Bauelemente • • gehorchen elektrotechnischen Gesetzen (keine Schalt- oder Verstärkerwirkungen, Eingangsgrößen fest miteinander verknüpft) à lineare Zweipole (Übertrager, Trafos) à nichtlineare Zweipole (Dioden, spannungsabhängige Widerstände) [nichtelektrische Steuerbare Widerstände = Wandler] Bauelemente diskret oder monolithisch integriert, oder in Dick-/Dünnfilmschichten Charakterisierung von Bauelementen • Bauelemente durch individuelle Kennwerte beschrieben • reale Werte weichen von Nennwerten durch bestimmte Toleranzen ab § Mindestwerte à vom Hersteller garantiert § Mittelwerte à in Reihenmessungen am häufigsten § Grenzwerte à dürfen nicht überschritten werden • Kennwerte ändern sich während Lebensdauer à irreversible Änderungen = Alterung • Kennwerte gruppieren sich nach statistischen Gesetzen um angestrebten Nennwert à müssen innerhalb Toleranz liegen • Dimensionierung von Schaltungen ⇒ Betriebstoleranz à Nennwerte à nach dezimalgeometrischer Reihe gestuft (Werte abgerundet) ⇒ E-Reihen, international genormt • z.B.: E12 = 12 10 n n = 0...11 Toleranz ± 20% E96 = 96 10 n n = 0...95 Toleranz ± 1% • Toleranzband so aufgebaut, dass oberer Toleranzwert mit nächstem unteren etwas gleich • Ausführliche Beschreibung von Bauelementen à Kataloge und Datenbücher • auf Bauelementen à wichtigste Nennwerte à aus Platzgründen Farbcodierung (Farbringe, -streifen, -punkte) Beanspruchung à nicht erst im Betrieb, auch durch Lagerung, Transport, Einbau • Bauteil für Nennbelastung hergestellt • relative Beanspruchung à kennzeichnet Verhältnis von tatsächlicher Beanspruchung zu Nennbeanspruchung ⇒ Überbeanspruchung wenn Verhältnis > 1 • Beanspruchung kann sekundär sein à Verlustleistung ruft Temperaturerhöhung hervor à steht in Zusammenhang mit Umgebungstemperatur ⇒ Umgebungsbedingungen: Temperaturbereich, Luftfeuchtigkeit, Druck [Lastminderungskurven à z.B.: P70 bis zu Temperatur von 70 °C kann maximale Leistung abgegeben werden • auch mechanische Belastungen wichtig à Auslegung eines Bauelementes von Mechanik bestimmt (z.B. Befestigung auf Leiterplatten) Zuverlässigkeit • Zuverlässigkeit einer Schaltung hängt von Labensdauer und Ausfallverhalten der einzelnen Bauelemente ab • Vollausfall: Bauelement fällt schlagartig aus Driftausfall: Bauelement überschreitet mit der Zeit seine Betriebstoleranz • Betriebsausfall à Frühausfälle - Normalausfälle - Verschleißausfälle (vgl. "Badewannenkurve") © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 10.1 • • • • • Seite 46 Lineare Widerstände höchste zulässige Verlustleistung (aus höchster Widerstandstemperatur TR, Umgebungstemperatur TU, Wärmewiderstand Rth ) T −T ∆T Pmax = R U = Rth Rth [Schichtwiderstände: max. zulässige Oberflächentemperatur 125°C, Hochlastwiderstände oft über 400 °C] Material à möglicht hoher spezifischer Widerstand und kleiner Temperaturkoeffizient höchstzulässige Spannung an Widerstand folgt aus § höchst zulässiger Leistung und Widerstandswert à U = P ⋅ R § Spannungsfestigkeit der jeweiligen Bauformen § bei Montage entstehende Kriech- und Luftstrecken Frequenzverhalten durch Aufbau bestimmt § Schichtwiderstände à bei 100 MHz keine nennenswerte Abweichung § gewickelte Widerstände à schon bei einigen 10 kHz induktive Anteile an jedem Widerstand à kleine Störspannung mit breitem Frequenzband ⇒ Rauschspannung à thermisches Rauschen (alle Widerstände) à Stromrauschen (Schicht- und Massewiderstände ⇒ mittlere Rauschleistung nach Nyquist: PR = 4 ⋅ k ⋅T ⋅ ∆f (Stromrauschen nicht exakt anzugeben) Massewiderstände • selten verwendet • in Zylinderform gepresstes Pulvergemisch • hoch überlastbar, aber geringe zeitliche Konstanz und starkes Stromrauschen Drahtwiderstände • auf keramischen Rohrkörper gewickelte Widerstandsdrähte • Windungen gegeneinander durch Oxidschicht, Schutzlack, Glasierung oder Zemetierung gegen Windungsschlüsse/mechanische Beschädigung geschützt • Windungsenden an Schellen oder Kappen mit axialen Anschlussdrähten angeschlossen • Material: Konstantan- oder Chromnickeldraht • Nennlasten 0,25 W bis 500 W • wegen Aufbau relativ hohe Induktivität à Abhilfe: bifilare Wicklung Schichtwiderstände • Widerstandsschicht als Kohle- oder Metallschicht auf Keramikkörper • Lötzeit und Löttemperatur beachten Kohleschicht • bei geringen Anforderungen an Präzision und hohen Anforderungen an HFEigenschaften benutzt • für einfache Funktionen • preisgünstig • Kohle à hoher spezifischer Widerstand • hoher Temperaturkoeffizient à Lastminderung bei höheren Umgebungstemperaturen © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 47 Metallschicht • bessere Konstanz • geringes Stromrauschen • niedriger Temperaturkoeffizient ⇒ geringe Toleranz • Leistung: Pmax ≈ 2 W Schicht- und Drahtstellwiderstände • Stellwiderstände à Widerstand mit stetig veränderbarem Abgriff (Potentiometer) • Mehrzahl als Drehwiderstände, auch: Flachbahn-/Schiebewiderstände • Drehstellwiderstand à Abgriff mittels gleitendem Schleifer • Drahtstellwiderstand à aufgewickelter Draht wird über Schleifer abgegriffen • Zusammenhang zwischen z.B. Drehwinkel linear oder logarithmisch • Schaltzeichen: 10.2 • • • • • Nichtlineare Widerstände Kennlinie weicht von Gerade ab, kann symmetrisch oder unsymmetrisch verlaufen unsymmetrische Widerstände nur dann unterschiedliches Verhalten, wenn ohne Vorspannung mit Wechselspannung betrieben Arten nicht streng gegeneinander abgegrenzt Gleichstromwiderstand à in jedem Arbeitspunkt anderer Wert U à R( A) = ( A) I( A ) differentieller Widerstand im Arbeitspunkt ∆U ( A ) à rd ( A) = ∆I ( A ) à kann kleiner oder größer als Gleichstromwiderstand sein, auch negativ Varistoren (VDR) • spannungsabhängige Widerstände mit symmetrischer Kennlinie (VARiable resISTOR) • Widerstand (beide) nimmt mit zunehmender Spannung ab à eingesetztes Material hat Halbleitercharakteristik • Kennlinie, Aufbau, Schaltzeichen: • • aufgebaut aus Metalloxiden oder Karbiden à körniges Pulver, gepresst und gesintert Übergangsstellen à Diodenfunktionen mit geringer Durchbruchspannung [statistisch verteilt über ganzes Element, Einzelfunktionen parallel und seriell geschaltet] à Funktion (grob): U = C ⋅ I β © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 • • Seite 48 Verlustleistung des Varistors: P = U ⋅ I = C ⋅ I β +1 Einsatz: à Begrenzung von Spannungen, insbesondere Störspannungen à verändern der Spannungsform à einfache Spannungsform Heißleiter (NTC) • temperaturabhängige Widerstände, großer negativer Temperaturkoeffizient • Widerstandswert von Temperatur abhängig (Erwärmung durch Strom und Umgebung) • aus halbleitendem Material hergestellt à Störstellenleitfähigkeit tritt schon bei ZT gegenüber Eigenleistung zurück • Bauarten à rückkoppelnde Wirkung, Messung der Temperatur, Kompensation der Umgebungstemperatur • Aufbau à ähnlich ohmsche Widerstände • B T Widerstand folgt Be ziehung: R = A ⋅ e [A, B von Form und Material abhängige Konstanten] à oft: Widerstandswert bei Temperatur T1 B ⇒ anderer Wert: • B − R2 T T = e 1 2 R1 Strom-Spannungskennlinie Schaltzeichen Kaltleiter (PTC) • großer positiver Temperaturkoeffizient • aus gesintertem polykristallinem Bariumtitanat, mit Metallsalzen oder –oxiden dotiert • Aufbau: scheibenförmig oder rohrförmig • Widerstandswert auch von Temperatur abhängig, jedoch nicht konstant und keine einfache Beziehung angebbar ⇒ Kennliniendarstellung (logarithmischer Maßstab) RA minimaler Widerstandswert bei Temperatur TA RN Bezugswert mit 2 ⋅ RA bei TN © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 49 • • Strom-Spannungskennlinie von Temperatur abhängig Schaltzeichen: • Reihenschaltung mit ohmschem Widerstand à 2 stabile, 1 instabiler Arbeitspunkt • Kaltleiter auch ohne zusätzliche Bauelemente einsetzbar, da Widerstand bei bestimmter Temperatur sprunghaft ansteigt 10.3 • Kondensatoren • 2 elektrisch voneinander isolierte elektrisch leitende Flächen, mit deren Hilfe elektrische Ladungen gespeichert werden können Dielektrikum zwischen Flächen (Vakuum, Luft, festes Material, …) Q statischer Zustand à Kapazität: C= U [C] = 1 F à aber in Praxis zu groß ⇒ kleine re Einheiten (µF, nF, pF, …) Schaltzeichen: • Kondensator ist Energiespeicher à Aufnahme der Ladung à u (t ) = • • • • • • • 1 ⋅ i (t) dt C ∫ 1 Q² 1 konstanter Ladestrom à Energieinhalt direkt berechenbar: W = ⋅ = CU ² 2 C 2 A⋅ε Kondensatorformel C = à Kapazität abhängig von Geometrie und Dielektrikum d Kondensatoren nach Dielektrikum eingeteilt à Papier-, Kunststofffolien-, Metallpapier-, Elektrolyt-, Keramik-Kondensatoren Dielektrikum = Isolierstoff mit endlichem Widerstand Isolationszeitkonstante τ = R ⋅ C (entsteht durch Ableitwiderstand) i.d.R. sehr groß Betrieb mit Wechselspannungen ⇒ dielektrische Verluste à daher: Verlustfaktor bei Betriebsfrequenz Verlustfaktor ist tan δ der komplexen Widerstandes Z bei Parallelschaltung von Kapazität und Widerstand Re( Z ) 1 à tan δ = = Im( Z ) ωC ⋅ Rp à δ ist Wert um den Phasenwinkel von Idealwert π2 = 90° abweicht Kondensatoren nach Kapazitätswert und zulässiger Betriebsspannung gekennzeichnet à wichtigste Bauformen: © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 Seite 50 Papierkondensatoren • Elektroden = Aluminiumfolien, • durch Spezialpapier (mit Öl, Paraffin, … imprägniert) voneinander getrennt • Folien und Isolierung zu Wickeln verarbeitet à Wickel in Hartpapier- oder Keramikrohr oder Metallbecher verpackt, oder mit Kunststoff umpresst à Folien seitlich kontaktiert • • Papier nicht sehr homogen, trotz Imprägnierung noch Restfeuchte ⇒ beträchtliche Abhängigkeit der Kapazität von Temperatur und Frequenz à hoher Verlustfaktor (auch stark Temperaturabhängig) geringe Herstellungskosten, Einsatz: NF-Bereich Metallpapierkondensator • Elektroden im Vakuum auf Papier aufgedampft à Metallpapier zu Wickeln verarbeitet • kleinere Abmessungen als Papierkondensatoren • Vorteil: selbstheilend ⇒ große Zuverlässigkeit à Lichtbogen bei Durchschlag verdampft Metallbelag in Umgebung der Fehlerstelle ⇒ Fehlerstelle isoliert • Kapazität stark von Temperatur, schwach von Frequenz abhängig • Verlustfaktor kleiner als bei Papierkondensatoren, weniger von Temperatur abhängig Kunststofffolienkondensatoren • Kunststofffolien als Dielektrikum (Polyester, Polycarbonat, Polystyrol) • Metallbeläge als Folien gewickelt oder auf Dielektrikum aufgedampft (⇒ selbstheilend) • Folien mehrfach an Stirnseite kontaktiert • Kapazität gering bis mittel von Temperatur abhängig, stärker von Frequenz abhängig • Verlustfaktor verhältnismäßig gering bei kleinen Frequenzen à typisch für Elektrotechnik Keramikkondensatoren • Keramik als Dielektrikum, darauf leitende Elektroden angebracht • Unterscheidung: à niedrige Dielektrizitätskonstante (NDK) § Metalloxidbasis § niedriger Verlustfaktor, linearer Temperaturkoeffizient, hohe Langzeitkonstanz § v.a. in frequenzbestimmenden Kreisen à hohe Dielektrizitätskonstante (HDK) § auf Basis von Erdalkalititanaten § Werte stark von Betriebsbedingungen abhängig ⇒ daher Verwendung wo diese keine Bedeutung (z.B.: Siebung, Kopplung) Elektrolytkondensatoren • auf Aluminiumfolie aufgebrachte Oxidschicht (Al2 O3 ) ⇒ hohe Feldstärke à Schicht beliebig dünn herstellbar à aufrauen der Schicht ⇒ Oberfläche größer ⇒ Kapazität steigt © Tim Nagel 2002 Zusammenfassung Elektronik 1 • • • • • • • • • Seite 51 Aluminiumoxidschicht in Formierprozeß chemisch gebildet ⇒ Elkos nur mit Gleichspannung betreibbar (Wechselspannungen dürfen überlagert sein) Betriebsspannungen: 6 V – 600 V Verluste relativ hoch, frequenzabhängig Wechselstrom führt zu Erwärmung des Kondensators Polung muss beachtet werden à sonst Zerstörung (kleine inverse Spannungen bis 2 V möglich) kleine Betriebsspannungen à Tantal mit festem Elektrolyten nach längerer Lebensdauer à Isolierwiderstand geht vorübergehend zurück à Kondensator muss vor neuem Betrieb formiert werden (kurzer Betrieb oder Begrenzung des Stromes) ungepolte Elkos à zweite Folie im Kondensator (für inverse Spannung gepolt) à da 2 Kondensatoren hintereinander à größeres Volumen Schaltzeichen: + Kondensatoren mit ve ränderbarem Kapazitätswert • Kapazität veränderbar über wirksame Fläche oder Abstand • Drehkondensatoren à 2 Plattenpakete, durch Drehbewegung des einen Pakets ineinander schachtelbar à Drehwinkel meist 180° à Dielektrikum Luft, bei einfachen Ausführungen auch Hartpapierzwischenlagen à Plattenschnitt bestimmt durch Kapazitätskurve à Anwendung: Abstimmung von Schwingkreisen (à Radio) • Trimmkondensatoren (Trimmer) à wenn Kapazitätswert nur zum Abgleich eingestellt werden muss à kleine Drehkondensatoren, oft nur mit einer Platte ⇒ Rest der Vorlesung à vgl. Skript und Mitschrift © Tim Nagel 2002