Deutsch Erleben (Sprachunterricht am Vormittag) „Raus aus dem Klassenzimmer, rein in die Stadt“ – dieses Motto des Kurses „Deutsch Erleben“ ist zum Einen wörtlich zu nehmen, denn Besichtigungen, Theater- und Museumsbesuche (und vieles mehr) ermöglichen die direkte Erfahrung von Sprache und Kultur, wie sie im Alltag und im Austausch der Menschen in dieser Stadt gelebt werden. Zum Anderen soll der vierstündige Sprachunterricht am Vormittag auch eine Öffnung nach außen sein, indem er genau diese Alltagsrealität ins Klassenzimmer holt – durch das Vor- und Nachbereiten der Aktivitäten und Exkursionen und durch die inhaltliche Verzahnung mit deren Themen. Im Vordergrund stehen die Prinzipien des handlungsorientierten und autonomen Lernens. Somit sind Interesse und Motivation der Teilnehmenden wichtige Voraussetzungen für diesen Kurs. Die Bereitschaft zum Hinterfragen von Faktenwissen und zum Einbringen von Kreativität und persönlichen Sichtweisen werden nicht nur die Arbeit in diesem Kurs und die Ergebnisse des Kurses zu ganz speziellen „Produkten“ machen, sondern auch soziale Kompetenzen und das Selbstbewusstsein im Umgang mit der Fremdsprache fördern. Dem Sprechen selbst kommt in diesem Kurs ein besonderer Stellenwert zu, denn hier zeigt sich die tatsächliche Aneignung der Sprache als Mittel der Kommunikation. Das Verstehen neuer Vokabeln und Strukturen, die Erweiterung der passiven Sprachkompetenzen also, geht in diesem Kurs verstärkt mit den produktiven Fertigkeiten einher. Themen und Inhalte: Wortschatz / Thematik: Der Wortschatz wird immer kontextbezogen behandelt. Er bezieht sich sowohl auf den Alltag und die persönlichen Erfahrungen in der Stadt Berlin als auch generell auf die Bereiche Kultur und Interkulturalität, Geschichte, Politik, Literatur und soziologische Aspekte – eben jene Bereiche, die durch das Gesamtprogramm des Kurses angesprochen werden. Einige Exkursionen wie etwa der Besuch des ehemaligen Stasi-Gefängnisses, des Reichstags, einer Theater-Vorstellung oder das Gespräch mit Künstlern oder Zeitzeugen werden wortschatzmäßig vorbereitet, um vor Ort besser folgen zu können. Umgangssprache, Partikeln, Redewendungen und Sprichwörter nehmen durch ihre Allgegenwart im gesprochenen Deutsch ebenfalls einen besonderen Raum ein. Gelesen werden Texte über die Stadt Berlin, über kulturelle und soziologische Phänomene, über Geschichte und vieles mehr. Dabei stehen auch aktuelle Texte von Berliner sowie gesamtdeutschen AutorInnen sowie Auszüge aus Filmen zur Diskussion. ©Renate Grasstat & HUWISU Strukturen: Auch grammatische Strukturen werden, soweit möglich, in diesem Kontext eingeführt, wiederholt, gefestigt und erweitert. Je nach Kursniveau - die Einstufung und Gruppenaufteilung erfolgt vor Beginn – gehören hierzu elementare Themen wie • die grammatischen Zeiten • die Anwendung der verschiedenen Kasus, insbesondere von Akkusativ und Dativ • Präpositionen • Konjunktiv I und II und • das Passiv. Weitere Strukturen wie etwa partizipiale Attribute, Präfixe, Charakteristika eines bestimmten Stils etc. ergeben sich sowohl aus den Inhalten und Anforderungen in der jeweiligen Gruppe, immer auch in Verbindung mit der inhaltlichen Thematik, als auch durch die Wünsche der Teilnehmenden, die zu Beginn und auch weiterhin im Laufe des Kurses eingebracht werden können. Evaluierungen / Abschluss-Projekte: Kleinere Bereiche abfragbaren Wissens werden durch Zwischentests gesichert. Die Vorstellung der Projekte zum Abschluss des Kurses (individuell oder als Team) soll zeigen, wie die inhaltlichen Komponenten des Kurses und die Reflexion darüber, aber auch die sprachliche Kompetenz zu einem Ganzen verknüpft werden können, das sowohl das Erleben während des Kurses als auch den Fortschritt in Bezug auf Wortschatz, sprachliche Korrektheit und Flexibilität widerspiegelt. ©Renate Grasstat & HUWISU