Diabetes Typ 2 - FKM

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Ratgeber
Risikofaktoren für Diabetes mellitus Typ 2
Alter ab 60 Jahren
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Körpergewichts-Quotient
l
l
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Bluthochdruck (über
135/85)
BMI über 25, z. B. 70 kg :
l
Bewegungsmangel
(1,72 m x 1,72 m) = 23,7;
l
Diabetes in der Familie
Normalgewicht 20–25)
l
mehrmals täglich fette
Taillenumfang über 102 cm
oder süße (Zwischen-)
(Männer) bzw. über 88 cm
Mahlzeiten oder Snacks
(Frauen)
(z. B. gebratene oder frit-
Nicht medikamentöse Maß-
bei weitgehend ausgefallener
40 g Alkohol täglich (z. B.
tierte Speisen, Süßes,
nahmen haben bei Diabetes
Insulinproduktion auch Insulin-
Fast Food)
Vorrang. Wenn sich aber über-
injektionen (auf die Ernährung
Neugeborenengewicht
höhte Blutzuckerwerte anders
abgestimmt) und medizinische
ab 4 kg.
nicht regulieren lassen, sind
Fußpflege (Gefahr von nicht
Antidiabetika (insulinstimu-
heilenden Verletzungen bei
lierende Tabletten) angezeigt,
Gefäßschäden).
zwei Gläser Wein oder Bier)
oder mehr
l
Die beste Therapie: Bewegung und Ernährung
Ob zur Vorbeugung oder Be-
stehen. Essen Sie mindestens
handlung – Bewegung zählt zu
zweimal täglich eine Portion fri-
den wirksamen Maßnahmen
sches Gemüse (z. B. Salat, Ge-
Die gute Nachricht: Wenn
zu Beginn der Erkrankung kön-
gegen Diabetes. Bewegen
müsegericht oder -beilage) und
Sie normalgewichtig sind oder
nen diese Maßnahmen noch
Sie sich mindestens dreimal
ernähren Sie sich vorwiegend
werden, sich abwechslungs-
eine Umkehr und ein Leben
wöchentlich über 60 Minuten
vegetarisch und fettarm, mit
reich sowie immer mit großzü-
ohne Medikamente ermögli-
intensiv. Darüber hinaus soll-
hohem Ballaststoffanteil –
gigen Anteilen frischen Gemü-
chen. Entscheidend ist neben
ten jeden Tag mehr als 10.000
z. B. Hülsenfrüchte (Bohnen,
ses ernähren und sich häufig
der Vorbeugung ein frühzeiti-
Schritte (Schrittzähler im Sport-
Linsen, Erbsen), Vollkornbrot
bewegen, tragen Sie nur ein
ges Erkennen und Gegensteu-
fachhandel) oder drei Stunden
und -pasta mit reichlich Ge-
geringes Diabetesrisiko. Selbst
ern, um die Zeit als Verbündete
Bewegung auf dem Programm
müse.
Diabetes Typ 2
Prävention statt abwarten
Fast risikofrei: Sportliche Normalgewichtige
zu gewinnen.
© 2011 FKM VERLAG, GMBH, Ebertstr. 10, 76137 Karlsruhe, www.fkm-verlag.com,
Idee und Konzept: FKM VERLAG GMBH. Fotos: fotolia.com (3), istockphoto.com (2).
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Vorbeugen ist besser
Volkskrankheit Typ-2-Diabetes
Hoher Blutzucker: schmerzlos aber gefährlich
Klarheit mit dem Glukosetoleranztest
Die Bezeichnung Diabetes
erkrankungen zählen jedoch
Der ansteigende Blutzucker-
Leber und Nieren. Nach weite-
L iegen entsprechende Symp-
tern trinkt der Patient eine
bezieht sich dabei auf die
zum Diabetes Typ 2, sind häu-
spiegel zwingt die Bauchspei-
ren symptomlosen Jahren bis
tome oder Risikofaktoren vor,
Zuckerlösung, worauf nach ein
Typ-2-Variante: Beim seltene-
fig ohne Insulin behandelbar
cheldrüse, immer mehr Insulin
Jahrzehnten treten schließlich
empfiehlt sich ein Diabetestest
und zwei Stunden der Blutzu-
ren Typ-1- oder jugendlichen
und überwiegend durch die
zu produzieren. Bleibt diese
irreversible Komplikationen
durch einen Arzt: Neben einer
ckerspiegel erneut kontrolliert
Diabetes zerstört der Körper
Lebensweise bedingt. Da
Situation über Jahre – meist
auf. Wurden zuvor keine ent-
morgendlichen Blutabnahme
wird. Ein genaues „Blutzuckergedächtnis“ der letzten zwölf
meist ab dem Jugendalter die
zunehmend auch jüngere
symptomfrei – bestehen,
sprechenden Untersuchungen
(Nüchternzucker) liefert vor
eigenen insulinproduzierenden
Menschen betroffen sind,
erschöpft sich ab einem be-
(z. B. Gesundheits-Check-up
allem ein Zuckerbelastungs-
Zellen – was eine dauerhafte
wurde die frühere Bezeich-
stimmten Zeitpunkt tatsäch-
ab 35 Jahren oder Urinstick-
test (Glukosetoleranztest) die
– mit Zucker verbundener roter
Insulinbehandlung erfordert.
nung „Altersdiabetes“ aufge-
lich die Insulinproduktion. Der
Messung) vorgenommen, wird
Diagnose: Nach einer ersten
Blutfarbstoff.
90–95 Prozent der Diabetes-
geben.
Blutzucker steigt weiter und
die Krankheit häufig erst dann
Blutabnahme morgens nüch-
schädigt zunächst unmerklich
entdeckt. Daher kommt es hier
Blutgefäße, Nerven, Augen,
auf die Früherkennung an.
Zucker- und Fettsenker Insulin
Beim Insulin handelt es sich
Baustein der Stärke. Kurz: Es
um ein Hormon der Bauch-
senkt den Zucker- und Fett-
speicheldrüse, das beim Ge-
Organ/ spiegel im Blut, ist aber auch
Typische Frühsymptome des
Orientierungsweise – aller-
Nieren
sunden für die Speicherung
wesentlich am Aufbau von
Diabetes mellitus Typ 2 sind:
dings nicht als Diagnostik-
und Verkettung von Fett und
Fettgewebe und damit an der
l
Glukose (Traubenzucker) sorgt,
Gewichtszunahme beteiligt.
Mehr und mehr gehört Diabetes mellitus zum Bild der Gesellschaft. Fast scheint die „Zuckerkrankheit“ eine normale
Alterserscheinung zu sein, die man ohne Aufhebens mit
Häufige Diabetes-Folgen
Frühwarnzeichen: Durst, Erkältung, Müdigkeit
dem wichtigsten Zucker und
Körperfett als Insulinblocker
l
Wochen liefert der HbA1c-Wert
Auswirkung
Struktur
Diabetes mellitus
nachlassende
Eiweißausscheidung
D
urst (über 2 Liter Trink-
ersatz – kann man Zucker im
menge täglich) und Was-
Urin zwei Stunden nach einer
serlassen (auch nachts)
kohlenhydratreichen Mahlzeit
verstärkt
(z. B. Nudeln) selbst mit Urin-
Nerven-
Gefühlsstörungen
H
autstörungen wie Juckreiz
sticks aus der Apotheke testen.
system
und evtl. Verlust der
(Aufkratzen), Flecken, War-
Denn Zucker (Glukose) im Urin
Muskelkraft in den
zen, Aphthen im Mund (ent-
ist wichtigster Wegweiser und
Beinen, häufig mit
zündete Stellen), trockene
Namensgeber der Krankheit:
Fußverletzungen
Augen und Schleimhäute
Diabetes mellitus heißt zu
G
ewichtsabnahme trotz un-
Deutsch „süßer Durchfluss“
Arterienverschluss
veränderter Ernährung
und gibt einen Hinweis auf die
mit möglicher Fuß-
G
eschwächtes Abwehrsys-
Geschmacksdiagnosen frühe-
oder Beinamputati-
bis hin zum Nierenversagen mit Dialyse
Während man früher davon
überschüssiges Fettgewe-
täuscht: Diabetes verursacht in den meisten Fällen typi-
ausging, dass Diabetes vor
be kann das Insulin immer
sche Spätschäden und verkürzt das Leben im Schnitt um
allem auf einer erschöpften
schlechter an den Körperzellen
Insulinproduktion beruht, weiß
andocken, sodass seine Wir-
man heute, dass eine andere
kung trotz ansteigender Men-
Ursache im Vordergrund steht:
ge nachlässt – man spricht von
tem: schlechte Wundhei-
rer Zeiten. Doch auch Diabeti-
on (über 20.000 pro
Übergewicht. Denn durch
Insulinresistenz.
lung, Erkältungen, Gersten-
ker haben keineswegs ständig
Jahr), Herzinfarkt,
erhöhte Zuckerwerte in Urin
Schlaganfall
acht Jahre – ein Trend mit Folgen, aber auch Auswegen.
l
Blutgefäße
Bluthochdruck,
Schon lange ist Diabetes
tel Frauen) und einer jährlichen
körner („Eiterpickel“ am
mellitus eine Krankheit, die
Zunahme von rund drei Prozent
Auge) und andere Infekti-
oder Blut, lediglich die Blutzu-
uns alle angeht: Mit einem
wird Diabetes das Rauchen als
onen
ckersenkung nach Mahlzeiten
Gesichtsfeldein-
Erkrankungsanteil von rund
häufigste vermeidbare Todesur-
Tagesmüdigkeit, verminder-
oder süßen Getränken läuft
schränkung,
sieben Prozent der deutschen
sache in naher Zukunft ablösen –
te Leistungsfähigkeit
verzögert ab.
Erblindung
Bevölkerung (über 60 Jahren:
der Trend hält an.
zwölf Prozent, davon drei Vier-
l
l
e
vtl. Übelkeit, Schwindel,
Krämpfe, Sehstörungen.
8-fach
Nierenfunktion mit
Tabletten oder Insulinspritzen behebt. Doch dieser Eindruck
l
Erhöhtes Risiko bei
Netzhaut
Unscharf sehen,
12-fach
20-fach
1.000-fach
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