GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN

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GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
XYLOCARD 100, 20 mg/ml, Injektionslösung
Lidocainhydrochlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packunsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1.
Was ist Xylocard und wofür wird es angewendet?
2.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Xylocard beachten?
3.
Wie ist Xylocard anzuwenden?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Xylocard aufzubewahren?
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
WAS IST XYLOCARD UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Xylocard ist ein Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen.
Xylocard ist für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen (ventrikulären Tachyarrhythmien)
vorgesehen.
Xylocard ist insbesondere bei der Behandlung und Prävention von Herzrhythmusstörungen angezeigt:
bei Herzinfarkt;
während einer Operation oder Herzuntersuchung;
wenn dem Herzen ein Stromstoß gegeben wird, um einen Anfall von Herzrasen oder
Herzrhythmusstörungen zu unterbrechen (Kardioversion).
Xylocard ist auch bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen durch eine Vergiftung mit
Fingerhut (Digitalis) angezeigt (in Abwesenheit von anderen Behandlungen, z.B. mit DigitalisAntikörpern).
2.
WAS SOLLTEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON XYLOCARD BEACHTEN?
Xylocard darf nicht angewendet werden,
Wenn Sie allergisch gegen Lidocain oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Wenn Sie allergisch (überempfindlich) auf Substanzen der gleichen chemischen Gruppe sind
(Lokalanästhetika vom Amid-Typ).
Wenn bei Ihnen schwere Formen von Herzrhythmusstörungen auftreten (sinuatrialer,
atrioventrikulärer oder intraventrikulärer Block), ohne dass Sie mit einem Herzschrittmacher
behandelt werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Wenn Sie ein zu geringes Volumen an zirkulierendem Blut (Hypovolämie) besitzen.
Wenn Sie an einer schweren Leber- oder Nierenerkrankung leiden. Der Arzt wird Ihnen in
diesen Fällen niedrigere Dosierungen verabreichen und Ihren Krankheitsverlauf genau
beobachten.
Wenn Sie einen niedrigen Kaliumspiegel im Blut haben. Der Arzt wird den Kaliumspiegel im
Blut gegebenenfalls normalisieren, bevor er eine Behandlung mit Lidocain beginnt.
Wenn ein Schock vorliegt, der nicht vom Herzen ausgeht, darf Ihnen kein Lidocain verabreicht
werden, da es den Blutdruck senkt.
Bei Senioren muss die Dosis je nach Verträglichkeit des Arzneimittels herabgesetzt werden.
Bei Neugeborenen besteht das Risiko einer erhöhten Konzentration von Methämoglobin
(Methämoglobinämie).
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Herzkrankheiten wie:
o einer unzureichenden Funktion des Herzens (schwere kongestive Herzinsuffizienz);
o einem Schockzustand oder Herzblock (bestimmte schwere Störungen in der
Erregungsleitung des Herzens, die zu Herzrhythmusstörungen führen), einer
verlangsamten Herzfrequenz.
Vorsicht ist geboten, wenn Lidocain (Xylocard) an folgende Personen über die Venen
verabreicht wird:
o Patienten mit einer Erkrankung, die auf einer Störung der Hämoglobinbildung (akute
Porphyrie) beruht;
o Patienten mit einer verlangsamten Herzfrequenz oder einer Störung in der
Erregungsleitung des Herzens (unvollständiger Herzblock), ohne dass ihre
Herzfrequenz dabei erhöht wird (mit Atropin, Isoproterenol oder elektrischer
Stimulation).
Der Arzt wird Sie genau überwachen, wenn Ihnen Lidocain als Infusion verabreicht wird.
Falls Sie noch andere Medikamente einnehmen, lesen Sie bitte auch die Rubrik „Anwendung
von Xylocard zusammen mit anderen Arzneimitteln“.
Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft oder in der
Vergangenheit zutraf.
Anwendung von Xylocard zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere
Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden auch wenn es
sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Verabreichung von Lidocain mit den folgenden Arzneimitteln muss vermieden
werden:
Bestimmte Mittel gegen hohen Blutdruck, bestimmte Herzerkrankungen oder erhöhten
Augeninnendruck (adrenerge Betablocker) (z. B. Propranolol, Metoprolol und Nadolol),
Muskelrelaxantien (neuromuskuläre Blocker),
Andere Mittel gegen Herzrhythmusstörungen,
Diuretika, Nebennierenrindenhormone (u. a. mit einer entzündungshemmenden Wirkung),
Dauerhafte Verabreichung von Abführmitteln,
Ein Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Amiodaron),
Bei Epilepsie eingenommene Arzneimittel (Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin und
Primidon),
Bei Niedergeschlagenheit eingenommenes Arzneimittel (Fluvoxamin),
Bei Magengeschwüren eingenommenes Arzneimittel (Cimetidin).
Anwendung von Xylocard zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Dauerhafter Alkoholkonsum kann die Wirksamkeit des Arzneimittels verringern.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Schwangerschaft
Lidocain passiert die Plazenta. Die Risiken der Anwendung während der Schwangerschaft sind unklar.
Also, wenn Sie schwanger sind, vermuten schwanger zu sein oder planen, schwanger zu werden,
fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Stillen
Der Wirkstoff in diesem Arzneimittel, Lidocain, wird in die Muttermilch ausgeschieden, aber es ist
unwahrscheinlich, dass er auf das Baby wirkt, wenn die Mutter die normale empfohlene Dosierung
verwendet.
Fertilität
Daten hinsichtlich der männlichen und weiblichen Fertilität sind nicht vorhanden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es stehen noch keine Daten zur Verfügung.
3.
WIE IST XYLOCARD ANZUWENDEN?
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die Informationen für medizinisches Fachpersonal finden sich am Ende dieser Gebrauchsinformation.
Wenn Sie eine größere Menge von Xylocard angewendet haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine zu größere Menge von Xylocard haben angewendet, kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt,
Ihren Apotheker oder das Antigiftzentrum (070/245.245).
Wenn Sie die Anwendung von Xylocard vergessen haben
Nicht zutreffend.
Wenn Sie die Anwendung von Xylocard abbrechen
Nicht zutreffend.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt,
Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind jene auf das zentrale und periphere Nervensystem. Sie treten bei
5-10 % der Patienten auf und sind weitgehend dosisabhängig.
Die Häufigkeiten von Nebenwirkungen werden folgendermaßen eingestuft:
Sehr häufig (bei mehr als 1 von 10 Patienten)
Häufig (bei mehr als 1 von 100 Patienten, aber weniger als 1 von 10 Patienten)
Gelegentlich (bei mehr als 1 von 1000 Patienten, aber weniger als 1 von 100 Patienten)
Selten (bei mehr als 1 von 10.000 Patienten, aber weniger als 1 von 1000 Patienten)
Sehr selten (bei weniger als 1 von 10.000 Patienten)
Häufig:
Schwindel, Kribbeln (Parästhesie) und Schläfrigkeit.
Selten:
Niedriger Blutdruck (Hypotension) und verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), was zu
Herzstillstand führen kann.
Unregelmäßige Herzfrequenz (Herzrhythmusstörungen einschließlich ventrikulärer
Tachykardie/Kammerflimmern).
Anhaltender Schwindel, Ohrensausen (Tinnitus), Verwirrtheit, verschwommenes Sehvermögen,
Zittern, Krämpfe (Konvulsionen), Bewusstseinsverlust und Atembeschwerden (Atemnot).
Atemstillstand.
Sehr selten:
Erhöhte Konzentration von Methämoglobin bei Neugeborenen (neonatale Methämoglobinämie).
Überempfindlichkeit (einschließlich anaphylaktischer Schock).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem (Details
siehe unten) anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr
Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Belgien
Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte, Abteilung Vigilanz
EUROSTATION II
Victor Hortaplein, 40/40
B-1060 BRUSSEL
Website: www.fagg-afmps.be
E-Mail: [email protected]
Luxemburg
Direction de la Santé – Division de la Pharmacie et des Médicaments
Villa Louvigny – Allée Marconi
L-2120 Luxembourg
Site internet: http://www.ms.public.lu/fr/activites/pharmacie-medicament/index.html
5.
WIE IST XYLOCARD AUFZUBEWAHREN?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Nicht über 25°C lagern.
Ihr Arzt oder das Krankenhaus werden Xylocard aufbewahren. Das Personal ist verantwortlich für die
ordnungsgemäße Lagerung, Zubereitung und Lieferung sowie die Entsorgung von Xylocard.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach EXP angegebenen Verfalldatum
nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
6.
INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN
Was Xylocard enthält
Der Wirkstoff ist ein anhydrisches Lidocainhydrochlorid (100 mg/5 ml).
Die sonstigen Bestandteile sind Natriumchlorid für Injektionszwecke, Wasser für
Injektionszwecke, Natriumhydroxid und/oder Salzsäure.
Wie Xylocard aussieht und Inhalt der Packung
Xylocard 100-Ampullen enthalten eine sterile Lösung ohne Konservierungsmittel.
Xylocard 100 ist eine Injektionslösung für intravenöse Anwendung. Es wird in einer Dosis von 5
Ampullen mit 5 ml (2 % = 100 mg pro Ampulle) angeboten.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Aspen Pharma Trading Limited,
3016 Lake Drive,
Citywest Business Campus,
Dublin 24,
Irland.
Tel: +32 24 009 864 (BE)/+35 227 861 279 (LU)
Hersteller
Cenexi, 52 Rue Marcel et Jacques Gaucher, 94120 Fontenay Sous Bois, Frankreich
Zulassungsnummern
BE052832
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im 02-2017.
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt genehmigt in 03/2017.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
ALLGEMEINES
Für vollständige Informationen in Bezug auf: die Anwendung bei therapeutischen Indikationen,
Kontraindikationen, besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung,
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungsarten, Schwangerschaft
und Stillen, Beeinflussung von Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen,
Nebenwirkungen, spezielle Vorsichtsmaßnahmen bei der Lagerung, Pharmakodynamische
Eigenschaften: Konsultieren Sie den Text der zusammenfassenden Produktmerkmale.
Dosierung und Art der Verabreichung
Lidocain darf nicht mit Bluttransfusionen verabreicht werden.
Lidocain zur intravenösen Verabreichung darf keine Konservierungsstoffe oder andere Arzneimittel
wie Adrenalin enthaltenden.
Die Dosierung ist individuell und sollte bei EKG-Überwachung verabreicht werden.
Bei Schockzustand, deutlichem Herzversagen oder offensichtlichem Leberversagen ist die Dosis
erheblich zu verringern.
Wenn hohe Dosierungen verabreicht werden und die myokardiale Funktion beim Patienten geschwächt
ist, ist Vorsicht geboten, wenn eine kombinierte Verabreichung mit anderen Medikamenten erfolgt, die
die Erregbarkeit des Herzmuskels verringern. Durch die Behandlung mit Lidocain können sich
Herzrhythmusstörungen verstärken. Die Kaliumkonzentration muss vor Beginn der Behandlung mit
Lidocain normalisiert werden. Bei Patienten mit einer Bradykardie, bei der Komplikationen durch eine
ventrikuläre Tachyarrhythmie auftreten, kann es erforderlich sein, Lidocain mit Atropin bzw.
atropinartigen Arzneimitteln oder einem Herzschrittmacher zu kombinieren.
ERWACHSENE
Bei der Behandlung von ventrikulären Herzrhythmusstörungen ist zunächst eine intravenöse Injektion
zu verabreichen, der eine intravenöse Infusion folgt.
Eine normale Initialdosis entspricht ½ bis 1 Ampulle zu 5 ml Xylocard (20 mg/ml) = 50–100 mg
Lidocainhydrochlorid. Diese Normaldosis entspricht 1 mg/kg Körpergewicht pro Injektion. Die
intravenöse Injektion sollte mit einer Geschwindigkeit von 25–50 mg/Minute (1,25–2,5 ml/min)
erfolgen. Die Wirkung tritt üblicherweise innerhalb von 1–2 Minuten ein und hält gewöhnlich 15–20
Minuten an. Falls nach der ersten Injektion keine Wirkung beobachtet wird, kann die Injektion im
Abstand von 5–10 Minuten ein- bis zweimal wiederholt werden.
Die kontinuierliche intravenöse Infusion von Lidocain wird in der Regel mit 2-4 mg/min verabreicht.
In bestimmten Fällen können Dosierungen von mehr als 4 mg/Minute erforderlich sein, um die
antiarrhythmische Wirkung zu erzielen. Wenn die Dosis bei der intravenösen Infusion erhöht werden
muss, wird zunächst eine langsame intravenöse Injektion von 25-100 mg Lidocain verabreicht, um die
gewünschte Konzentration im Blut zu erzielen. Danach muss die Infusionsgeschwindigkeit angepasst
werden. Es dürfen nicht mehr als 200-300 mg pro Stunde verabreicht werden. Sobald der
Grundrhythmus des Patientenherzens stabil zu sein scheint oder bei ersten Anzeichen von Toxizität
muss die Geschwindigkeit der intravenösen Infusion erneut beurteilt werden. Normalerweise ist es
selten erforderlich, eine intravenöse Infusion von Lidocain über einen längeren Zeitraum fortzusetzen.
Anmerkungen:
Für den Fall, dass die Gefahr des Auftretens von Erregungsleitungsstörungen besteht, und vor allem,
wenn keine EKG-Überwachung möglich ist, wird empfohlen, mit einer niedrigeren Dosis (50 mg) zu
beginnen.
KINDER UND JUGENDLICHE
Die Anfangsdosis beträgt 0,5-1,0 mg/kg Körpergewicht und wird als intravenöse Injektion mit einer
Rate von 0,5-1,0 mg/kg/Min. verabreicht.
Ansatz von Infusionslösungen
Im Normalfall wird eine Konzentration von 2 mg Lidocain pro ml verwendet. Bei höheren
Dosierungen und in Fällen, in denen es wünschenswert ist, die Verabreichung von Flüssigkeiten zu
begrenzen, kann eine höhere Konzentration verwendet werden (siehe nachfolgende Tabellen).
Xylocard kann mit 5 % Glukose, Invertzucker, Dextran, physiologischer Salzlösung,
Natriumbikarbonat und Ringer-Lösung gemischt werden.
Gewünschte
Konzentration von
Lidocainhydrochlorid
2 mg/ml
Empfohlene Verdünnung
(jede Ampulle enthält
5 ml = 100 mg)
11 Ampullen
hinzugefügt zu
500 ml
Tatsächliche
Endkonzentration von
Lidocainhydrochlorid
1100 mg in 555 ml
=1,98 mg/ml
4 mg/ml
12 Ampullen
hinzugefügt zu
250 ml
1200 mg in 310 ml =
3,87 mg/ml
Das Hinzufügen von Arzneimitteln zu Infusionslösungen bedeutet immer ein zusätzliches Risiko in
Bezug auf Sterilität, Stabilität und Inkompatibilität. Die Infusionslösungen müssen innerhalb von 12
Stunden verabreicht werden.
Anmerkung:
Während
der
Infusionsbehandlung
mit
Lidocain
muss
die
Verabreichungsgeschwindigkeit sorgfältig überwacht werden. Lidocain kann tödlich sein, wenn die
Infusion zu schnell verabreicht wird. Die Verwendung einer präzisen volumetrischen Infusionspumpe,
um die gewünschte Dosis zu verabreichen – im Normalfall sind dies 1-2 ml/Min. einer 2 mg/ml
enthaltenen Lösung – wird dringend empfohlen. Für die Verwendung eines Tropfregulators werden in
der nachfolgenden Tabelle die ungefähren Infusionsgeschwindigkeiten angegeben (Tropfen pro
Minute, für unterschiedliche Dosierungen und unterschiedliche Tropfgrößen).
Ungefähre Infusionsgeschwindigkeit
unterschiedlicher Tropfenanzahl/ml.
Konzentration
von
Lidocainhydro
chlorid in der
Infusionslösung
(Tropfen
15 Tropfen/ml
pro
Minute)
für
Infusionsgeräte
20 Tropfen/ml
mit
60 Tropfen/ml
2 mg
pro
Min
3 mg
pro
Min
4 mg
pro
Min
2 mg
pro
Min
3 mg
pro
Min
4 mg
pro
Min
2 mg
pro
Min
3 mg
pro
Min
4 mg
pro
Min
2 mg/ml
15
23
30
20
30
40
60
90
120
4 mg/ml
8
11
15
10
15
20
30
45
60
Spezielle Patientengruppen
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion besteht die Gefahr einer Anreicherung von
Stoffwechselprodukten. Vorsicht ist geboten, wenn Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
wiederholt mit Lidocain behandelt werden.
Eingeschränkte Leberfunktion
Lebererkrankungen stellen ein Risiko für die Akkumulation von Lidocain dar. Vorsicht ist geboten,
wenn Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wiederholt mit Lidocain behandelt werden.
Älteren Patienten
Bei älteren Patienten kann eine Reduzierung der Dosis notwendig sein, insbesondere bei Patienten mit
geschwächtem Herz-Kreislauf-System und/oder eingeschränkter Leberfunktion und/oder verlängerter
Infusion. Älteren Patienten müssen je nach ihrem Alter und ihrer körperlichen Verfassung niedrigere
Dosierungen verabreicht werden.
Art der Anwendung
Für intravenöse Anwendung
Überdosierung
Symptome
Wirkungen auf das zentrale Nervensystem: diese Effekte zeigen sich auf zwei verschiedene Arten
und Weisen: entweder als Stimulation oder Unterdrückung von Großhirnrinde und Hirnstamm.
Die Wirkung auf die Großhirnrinde führt zu Unruhe, Schläfrigkeit, Sehstörungen, Sprachstörungen,
Euphorie und zu Zittern und Krämpfen.
Die Wirkung auf den Hirnstamm führt zu Übelkeit, übermäβige Blässe, kaltem Schweiß und letztlich
zu einer Atemdepression.
Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System: die am häufigsten auftretende Wirkung auf das HerzKreislauf-System ist eine Senkung des Blutdrucks. Allerdings muss das Augenmerk auf die Tatsache
gelegt werden, dass eine Senkung des Blutdrucks nicht immer das erste Anzeichen einer Aktivität des
Herzens und der Gefäße nach einer zentralen Reizung ist, sondern gleichzeitig oder sogar früher
auftreten kann.
Auch eine langsame Herzfrequenz und Schwächung der Herz- und Gefäßfunktionen mit möglichem
Herzstillstand kann sich ereignen.
Anzeichen für eine Unterdrückung der Herztätigkeit sind eine Verlängerung des PR-Intervalls und
QRS-Komplexes (Signale im Elektrokardiogramm).
Plasmakonzentrationen, die zu Vergiftungen führen können, sind in der Regel größer als
10 Mikrogram/ml.
Behandlung
Alarmierende Anzeichen erfordern eine sofortige Behandlung:
Sofortige Beendigung der Verabreichung von Xylocard.
Eine gute Belüftung ist von zentraler Bedeutung: Nach dem Freimachen der Atemwege wird
Sauerstoff verabreicht und eine künstliche Atmung (Intubation) nach Möglichkeit eingeführt.
Spasmen werden mit kurzeitig wirkenden Muskelrelaxantien behandelt und eine angemessene
Lungenventilation muss gewährleistet sein.
Die kardiovaskulären Nebenwirkungen sind sehr kritisch. Sie müssen durch Injektion
entsprechend hoher Dosierungen von Isoprenalin in eine zentrale Vene oder durch eine Infusion
behandelt werden. Nebenwirkungen auf den Nervus vagus werden mit 0,5-1 mg intravenösem
Atropin behandelt.
Im Falle von Herzstillstand wird eine entsprechende Herzdruckmassage durchgeführt und nach
Möglichkeit ein elektrischer Herzschrittmacher eingeführt.
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