5. Kontrolle Physik LK Klasse 11 13.9.2010 1. Wenn eine Rakete startet, strömen aus den Düsen in gleichen Zeiten gleiche Mengen Verbrennungsgase aus und treiben die Rakete an. Wie ändert sich die Beschleunigung der Rakete während der Startphase? (1) a) Die Beschleunigung wird kleiner. b) Die Beschleunigung bleibt gleich. c) Die Beschleunigung wird größer. 2. (LK 2010, ohne Hilfsmittel) Auf einer horizontalen Luftkissenbahn befinden sich zwei Gleiter der Massen m1 und m2 in der Ruhelage. Zwischen diesen ist eine gespannte Feder abgebracht. Nach dem Entspannen der Feder bewegen sich die Gleiter gleichförmig mit den Geschwindigkeiten u1 und u2 sowie den kinetischen Energien E1 und E2 in entgegen gesetzte Richtungen voneinander weg. Reibungsverluste werden vernachlässigt. a) Es gelten die Gleichungen u1 m =− 2 u2 m1 und E1 m2 = E2 m1 Leiten Sie diese Gleichungen her. (6) Nutzen Sie dabei auch die Gleichungen p = m ⋅ v und Ekin = m 2 ⋅v 2 b) Zeigen Sie, unter welcher Bedingung die kinetische Energie des Gleiter 1 nach dem Stoß ungefähr Null ist? (2) Lösungen 1. c) ist richtig Die ausströmenden Gase verleihen der Rakete einen Kraftstoß. Da sie selbst einen Impuls in der einen Richtung besitzen, bekommt die Rakete einen Impuls in der anderen Richtung. Beide Impulse sind vom Betrag her gleich, da nach dem Impulserhaltungssatz der Impuls des gesamten Systems gleich bleibt. Da der Impuls vor dem Start Null ist und keine äußeren Kräfte wirken, bleibt der Impuls des gesamten Systems während des Starts auch Null. Die ausströmenden Gase haben während des Starts immer den gleichen Impuls, da die Ausströmgeschwindigkeit und die pro Zeit austretenden Massen gleich bleiben. Die Rakete verliert jedoch an Masse. Um dem Impulserhaltungssatz zu erfüllen, muss die Geschwindigkeitsänderung immer größer werden, die Beschleunigung also wachsen. Zur weiteren Vergrößerung der Beschleunigung werden die leeren Treibstofftanks abgeworfen. 2. a) Der beschriebene Versuch stellt einen elastischen Stoß dar, da sich die beiden Gleiter nach dem Stoß unabhängig voneinander weiter bewegen. Es gilt also sowohl der Impulserhaltungssatz als auch der Satz von der Erhaltung der kinetischen Energien beim Stoß. Es werden die Impulse vor und nach dem Ereignis betrachtet: Vor dem Ereignis sind beide Gleiter in Ruhe und haben damit keinen Impuls. Die Summe aller Impulse ist damit auch Null. Nach dem Impulserhaltungssatz ist die Summe der Impulse nach dem Stoß dann aber immer noch Null. Es gilt also nach dem Stoß: p1 + p2 = 0 Die Impulse ergeben sich aus Masse und Geschwindigkeit. p1 = m1 ⋅ u1 p 2 = m 2 ⋅ u2 und eingesetzt: m1 ⋅ u1 + m2 ⋅ u2 = 0 Diese Gleichung kann nun in die geforderte Form umgestellt werden: m1 ⋅ u1 = − m2 ⋅ u2 m1 ⋅ u1 = − m2 u2 u1 m =− 2 u2 m1 Energie: Die beiden Gleiter erhalten ihre kinetische Energie aus der Feder. Nach dem Stoß haben die Gleiter die kinetischen Energien m1 2 ⋅ u1 2 m E2 = 2 ⋅ u22 2 E1 = Diese beiden Gleichungen können nach den Geschwindigkeiten umgestellt werden: u12 = 2 ⋅ E1 m1 u22 = 2 ⋅ E2 m2 Die Quadrate bleiben für die folgende Einsetzung erhalten. Die oben hergeleitete Beziehung wird quadriert und die Geschwindigkeiten eingesetzt: u12 m22 = u22 m12 2 ⋅ E1 m1 m22 = 2 ⋅ E2 m12 m2 Durch das Quadrieren ist das Minus verschwunden. Den unschönen Doppelbruch kann man etwas freundlicher schreiben: 2 ⋅ E1 m2 m22 ⋅ = m1 2 ⋅ E2 m12 Durch einfaches Kürzen erhält man jetzt die geforderte Gleichung: E1 m2 m22 ⋅ = m1 E2 m12 E1 m2 = E2 m1 b) Man betrachtet die soeben hergeleitete Gleichung: E1 m2 = E2 m1 Nach der Energie von Gleiter 1 umgestellt, lautet sie E1 = m2 ⋅ E2 m1 Für den gesuchten Zustand der Energie von Gleiter 1 gibt es nach dieser Gleichung drei Möglichkeiten: 1. m2 ist etwa Null 2. E2 ist etwa Null 3. m1 ist sehr groß Am Besten wäre es, alle drei Möglichkeiten treten auf. Das bedeutet aber, dass die Masse des 1 Körpers sehr viel größer als die Masse des 2. Körpers ist. Also: m1 > > m2