L BERK El B RA I UNIVERSITY OF CALIFORNIA ***** MATH.STAT. un GRUNDLAGEN DER GEOMETRIE VON O. PROFESSOR AN DER UNIVERSITAT GOTTINGEN. ZWEITE, DURCH ZUSATZE VERMEHRTE UND MIT FUNF ANHANGEN VERSEHENE AUFLAGE. MIT ZAHLREICHEN IN DEN TEXT GEDRUCKTEN FIGUREN. LEIPZIG, DEUCK UND YERLAG YON 1903. B. G. TEUBNER. 4 MATH-STAT. ALLE BECHTE, EINSCHLLBSZLICH DBS 0BEESETZUNGSKECHTS, VOEBEHALTEN. Q/UH ~H. .T. Inhalt. Grundlagen der Geometric. Aus der Festschrift zur Feier der EnthiUlung des GauB -"Weber - Denkmals in Gottingen, Leipzig 1899. Seite 1 Einleitung Kapitel 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 11. 12. Die fimf Axiomgruppen. Die Elemente der Geometric und die 2 Die Axiomgruppe Die Axiomgruppe 4 fiinf Axiomgruppen Axiome der Verkniipfung II: Axiome der Anordnung Folgerungen aus den Axiomen der Verkniipfung und der Anordnung Die Axiompruppe III: Axiome der Kongruenz Folgerungen aus den Axiomen der Kongruenz Die Axiomgruppe IV: Axiom der Parallelen (Euklidisches Axiom) ... Die Axiomgruppe V: Axiome der Stetigkeit I: . Kapitel 10. I. II. 5 7 10 15 16 Die "Widerspmchslosigkeit nnd gegenseitige Unabhangigkeit der Axiome. Die Widerspruchslosigkeit der Axiome Die Unabhangigkeit des Parallelenaxioms (Nicht-Euklidische Geometric) Die Unabhangigkeit der Kongruenzaxiome Die . 2 Unabhangigkeit der Stetigkeitsaxiome V (Nicht - 18 . 20 20 Archimedische 22 Geometrie) Kapitel III. Die Lehre von den Proportioned 13. Komplexe Zahlensysteme 24 14. Beweis des Pascalschen Satzes Die Streckenrechnung auf Grund des Pascalschen Satzes Die Proportionen und die Ahnlichkeitssatze 26 35 17. Die Gleichungen der Geraden und Ebenen 36 18. Die Zerlegungsgleichheit und Inhaltsgleichheit von Polygonen Parallelogramme und Dreiecke mit gleicher Grundlinie und Hohe Das InhaltsmaB von Dreiecken und Polygonen Die Inhaltsgleichheit und das InhaltsmaB 15. 16. Kapitel IV. 19. 20. 21. Die Lehre von den Flacheninhalten in der Ebene. Kapitel V. 22. 23. 31 39 .... 41 42 45 Der Desarguessche Satz. Der Desarguessche Satz und der Beweis desselben in der Ebene mit Hilfe der Kongruenzaxiome Die Nichtbeweisbarkeit des Desarguesschen Satzes in der Ebene ohne Hilfe der Kongruenzaxiome M 775838 47 49 IV Inhalt. Seite 25. Einfuhrung einer Streckenrechnung ohne Hilfe der Kongruenzaxiome auf Grund des Desarguesschen Satzes Das kommutative und assoziative Gesetz der Addition in der neuen 26. Das 24. 53 55 Streckenrechnung assoziative Gesetz der Multiplikation und die beiden distributiven 56 29. Gesetze in der neuen Streckenrechnung Die Gleichung der Geraden auf Grund der neuen Streckenrechnung ... Der Inbegriff der Strecken aufgefaBt als komplexes Zahlensystem Aufbau einer raumlichen Geometric mit Hilfe eines Desarguesschen Zahlensystems Die Bedeutung des Desarguesschen Satzes 64 30. 27. 28. .... Kapitel VI. Der Pascalsche Satz. Zwei S atze fiber die Beweisbarkeit des Pascalschen Satzes Das kommutative Gesetz der Multiplikation im Archimedischen Zahlen 33. Das kommutative Gesetz der Multiplikation im Nicht -Archimedischen 34. Zahlensystem Beweis der beiden Satze uber den Pascalschen Satz (Nicht -Pascalsche 35. Beweis eines beliebigen Schnittpunktsatzes mittels des Desarguesschen und des Pascalschen Satzes 72 Kapitel VII. Die geometrischen Konstruktionen auf Grund der Axiome Die geometrischen Konstruktionen mittels Lineals und EichmaBes Analytische Darstellung der Koordinaten konstruierbarer Punkte I IV. .... .... 38. Die Darstellung algebraischer Zahlen und ganzer rationaler Funktionen als Summe von Quadraten 39. Kriterium fur die Ausfuhrbarkeit geometrischer Konstruktionen mittels Lineals und EichmaBes 78 I. gerade Linie als kiirzeste Verbindung zweier Punkte, Ann. Bd. 46 Anhang tiber 76 79 Anhang die 73 82 SchluBwort tiber 69 71 Geometrie) 36. 67 68 system 37. 63 66 32. 31. 60 aus Math. 83 II. den Satz von der Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck, aus den Proceedings of the London Math. Society Vol. 35 88 Anhang III. Neue Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie, aus Math. Ann. 107 Bd. 57 1903 Anhang tiber die IV. Grundlagen der Geometrie, aus Math. Ann. Bd. 56 1902 Anhang 121 V. von konstanter GauBscher Kriimmung, aus den Transactions of the Americain Math. Society Vol. 2 1901 tiber Flachen 162 Verzeichnis der Begriffsnamen. Verzeictnis der BegriffsnameD. Die den Begriffsnamen beigefUgten Zahlen bezeichnen diejenigen Seiten des Buches, auf denen der Begriff erklart Axiom der Abgeschlossenheit des Systems der Bewegungen 125. Archimedisches 1st. Inhaltsgleichheit 39, 101. InhaltsmaB des Dreiecks 43. 16, 92. der Gruppeneigenschaft der Bewegungen 124. Polygons 44. des Systems Jordansche Kurve 122. der Dreu ikskongruenz 9. der Dreieckskongruenz in engerer Fas- sung 91. der Nachbarschaft Jordansches Gebiet 122. Kongruenz von Strecken Winkeln 92. Dreiecken - - Parallelen- 15, 92. sich schneidender und nicht Figuren schnei- dender Geraden 109. der unendlichen Anzahl der Drehungen 7. 8. 10. 14. Kreis 16. wahrer 124. Zahlen- 128. 124. Vollstandigkeits- 16. Nebenwinkel Axiome der Anordnung 4, 83, - der Kongruenz 7, 90, 108. - der Stetigkeit Parallelenaxiorn 15, 92. Pascalscher Satz (Satz 21) 27. 16, 84, 92. der Verkniipfung 2, 83, 89, 107. 6. Polygon Zerfallen Bewegung 124. Punkt Desarguesscher Satz (Satz 33) Drehung 10. 89, 108. 48. 2, und Zusammensetzen 39. 123. Rechter Winkel 10. 124. Scheitelwinkel 10. Ebene 2, 122, 123. Geraden Geraden in einer Ebene 6. einer Ebene 7. Seite eines Punktes auf einer Zahlen- 122. EichmaB einer 74. Elemente der linearen Geometric ebenen Geometric 2. raumlichen Geometrie Ende einer Halbgeraden 110. Figur 14. 2. 2. Spiegelbild 110. Strecke 4. Streckenprodukt Streckenzug Winkel Geometrie, Nicht-Archimedische 22. 32. 6. 8. Zahlenebene 122. Nicht-Desarguessche 49. Nicht-Euklidische 20. Zahlenkreis 128. Nicht-Pascalsche 71. Zahlensystem, komplexes 26. Archimedisches 26. Nicht-Pythagoraische 102* Gerade 2. wahre 158. Nicht-Archimedisches 26. Desarguesseb.es 64. Zerlegungsgleichheit 39, 101. Halbdrehung 150. Zwischen 4. 6. So fangt denn alle menschliche Erkenntnia mit Anachauungen an, geht von da zu Begriffen und endigt mit Ideen. Kant, Kritik der reinen Vernunft, Elementarlehre 2. T. 2. Abt. Einleitung. Die Geometric bedarf zu ihrem ebenso wie die Arithmetik Diese Grund folgerichtigen Auf bau nur weniger und einfacher Grundsatze. Die Aufstellung der Axiome der satze heifien Axiome der Geometric. Geometric und die Erforschung ihres Zusammenhanges ist eine Aufgabe, die seit Euklid in zahlreichen vortrefflichen Abhandlungen der mathe1 Die bezeichnete Aufgabe lauft auf die logische Analyse unserer raumlichen Anschauung hinaus. Die vorliegende Untersuchung ist ein neuer Versuch, fur die Geometric matisclien Literatur ) sich erortert findet. vollstandiges und moglichst einfaches System von Axiomen aufund aus denselben die wichtigsten geometrischen Satze in der Weise abzuleiten, daB dabei die Bedeutung der verschiedenen Axiomgruppen und die Tragweite der aus den einzelnen Axiomen zu ziehenden ein zustellen Folgerungen moglichst klar zu Tage tritt. 1) Man vergleiche die zusammenfassenden und erlauternden Berichte von G. Veronese, ,,Grundzuge der Geometric", deutsch von A. Schepp, Leipzig 1894 (Anhang), und F. Klein, ,,Zur ersten Verteilung des Lobatschefsky-Preises" Math. Ann. , Bd. 50. Hilbert, Grundlageu der Geometric. Kapitel I. Die fiinf Axiomgruppen. l. Die Elemente der Geometrie und die Wir denken Erklarung. die A Dinge B, C, bezeichnen . y . drei fiinf Axiomgruppen. verschiedene Systeme von Dingen: des erst en Systems nennen wir Punkte und bezeichnen sie mit die Dinge des zweiten Systems nennen wir Gerade und . ; Dinge des dritten Systems nennen die Punkte heiBen auch /3 y, die Elemente der linearen Geometrie, die Punkte und Geraden heiBen die Elemente der ebenen Geometrie und die Punkte, Geraden und Ebenen heiBen sie mit . a, b, c, . . ; wir Ebenen und bezeichnen sie die mit a, ; . . . ; Raumes. die Elemente der rdumlichen Geometrie oder des Wir denken Punkte, Geraden, Ebenen in gewissen gegenseitigen und diese Beziehungen durch Worte wie ,,liegen"; bezeichnen Beziehungen die ,,zwischen", ,,parallel", standige Beschreibung Geometrie. die genaue und volldurch die Axiome der Beziehungen erfolgt ,,kongruent", dieser ,,stetig"; Die Axiome der Geometrie gliedern sich in fiinf Gruppen; jede ein- Gruppen driickt gewisse zusammengehorige Grundtatsachen unserer Anschauung aus. Wir benennen diese Gruppen von Axiomen in zelne dieser folgender Weise: I 1 8. II 1 4. III 1 6. IV. V 1 2. Axiome der Verknupfung, Axiome der Anordnung, Axiome der Kongruenz, Axiom der Parallelen, Axiome der Stetigkeit. 2. Die Axiomgrnppe I: Axiome der Verkniipfung. Die Axiome dieser Gruppe stellen zwischen den oben erklarten Begriffen Punkte, Geraden und Ebenen eine Verkniipfung her und lauten wie folgt: Kap. Zwei von einander I 1. Gerade verschiedene Punlde A, B bestimmen stets eine werden wir auch andere Wendungen gebrauchen, ,,und durch" B, a ,,verbindet" A ,,und" ein Punkt 1st, der mit einem anderen Punkte bestimmen" ,,geht durch" A B. Wenn A B. a oder 3 2. a. Statt z. Die funf Axiomgruppen. I. mit" 7> zusammen dungen: Punkt" Gerade a bestimmt, die A A auf" ,,liegt ; ,auf" a u. a, s. w. A ,ist ; gebrauchen wir auch die so ein Wenn A Punkt von" a, ,,es Wen gibt den auf der Geraden a und auBerdem auf einer anderen Geraden b liegt, so gebrauchen wir auch die Wendung: ,,haben den Punkt A gemein" u. s. w. Irgend zwei voneinander verschiedene Punkte einer Geraden be ,,die Geraden" I 2. stimmen ,,und" b diese Gerade. I 3. Ebene a Auf einer Geraden gibt es stets wenigstens zwei Punkte, in einer auf einer Geraden gelegene Punkte. Drei nicht auf ein und derselben Geraden liegende Punkte A, B, C bestimmen stets eine Ebene cc. gibt es stets wenigstens drei nicht I 4. Wir gebrauchen auch die Wendungen: A, B, C A, B, C ,,sind Punkte von" a u. s. w. I 5. Geraden ,,liegen in" a; Irgend drei Punkte einer Ebene} die nicht auf ein und derselben liegen, bestimmen die Ebene a. I 6. Wenn B zwei Punkte A, einer Geraden a Punkt von a in der Ebene a. in einer Ebene a liegen, so liegt jeder u. s. I 7. sie die Gerade a liegt in der In diesem Falle sagen wir: w. Wenn zwei Ebenen cc, einen /3 wenigstens noch einen weiteren Punkt Punkt B A Ebene a gemein haben, so haben gemein. Es gibt wenigstens vier nicht in einer Ebene gelegene Punkte. Die Axiome I 1 3 mogen die ebenen Axiome der Gruppe I heifien zum Unterschied von den Axiomen I 4 8, die ich als die rdumlichen 18. Axiome der Gruppe Yon den I bezeichne. Satzen, die aus den Axiomen I 1 8 folgen, erwahne ich nur diese beiden: Satz 1. Zwei Geraden einer Ebene haben einen oder keinen Punkt gemein; zwei Ebenen haben keinen Punkt oder eine Gerade gemein; eine Ebene und eine nicht in ihr liegende Gerade haben keinen oder einen Punkt gemein. Satz 2. Durch sowie auch Punkt gibt durch und einen nicht auf ihr liegenden Punkt, zwei verschiedene Geraden mit einem gemeinsamen eine Gerade es stets eine und nur eine Ebene. 1* 4 Kap. I. Die fiinf 3. Axiomgruppen. 3. Die Axiomgruppe Axiome der Anordnnng 1 ). II: Die Axiome dieser Gruppe definieren den Begriff zwischen" und ermoglichen auf Grund dieses Begriffes die Anordnung der Punkte auf einer ,; Geraden in einer Ebene und im Raume. ; Punkte einer Geraden stehen in gewissen Bezu deren Beschreibung uns insbesondere das Wort ziehungen zueinander, Erklarung. Die dient. ,^wischen" ~7? A ** C und A. Wenn A und C einer Wenn A, B, C Punkte Geraden sind, und zwi schen A II 1. C ~ B und C liegt, so liegt B auch zwischen II 2. zwei Punkte einer Geraden sind, so gibt stets l J3 C J) B, wenigstens der zwischen liegt, Punkt D, so daft C A zwischen und D und A es Punkt einen und C einen wenigstens liegt. Unter irgend drei Punkten einer Geraden gibt es nur einen, der zwischen den beiden andern liegt. II 3. stets und einen Erklarung. Wir betrachten auf einer Geraden a zwei Punkte A und 5; wir nennen das System der beiden Punkte A und B eine Strecke und bezeichnen dieselbe mit AB oder mit BA. Die Punkte zwischen A und B heiBen Punkte der Strecke AB oder auch innerhalb der Strecke AB B heiBen Endpunkte der Strecke gelegen; die Punkte A, Punkte der Geraden a heiBen aufterhalb der Strecke ubrigen AB. Alle AB gelegen. II 4. Es seien A, B, C drei nicht in gerader Linie gelegene und a eine Gerade in der Ebene Punkte ABC, die Punkte A, B, C trifft: wenn dann Gerade a durch einen Punkt der Strecke Jceinen der die AB gehtj so geht sie gewifi auch entweder durch einen Punkt der Strecke durch einen Punkt der Strecke Die Axiome II 1 BC oder AC. 3 enthalten nur Aus- sagen iiber die Punkte auf einer Geraden und mogen daher die linearen Axiome der 1) Diese Axiome hat zuerst M. Pasch in metrie, Leipzig 1882, ausfiihrlich untersucht. haltlich von M. Pasch her. seinen Vorlesungen iiber neuere GeoInsbesondere ruhrt das Axiom II 4 in- Kap. Die I. fiinf Axiomgruppen. 3, 5 4. Gruppe II heifien; das Axiom II 4 enthalt eine Aussage iiber die Elemente der ebenen Geometric und heifie daher das ebene Axiom der Gruppe IE. 4. Folgerungen aus den Axiomen der Verkniipfung und der Anordnung. Aus den Axiomen I und II folgen die nachstehenden Satze: Satz 3. Zwischen irgend zwei Punkten einer Geraden gibt es stets unbegrenzt viele Punkte. Satz 4. Sind irgend vier Punkte einer Geraden gegeben, so lassen sich dieselben stets in der Weise mit A, B, C, bezeichnen, da8 der mit D ~B und C und auch zwischen A und D bezeichnete Punkt zwischen A und D und auch A bezeichnete Punkt zwischen C und ferner der mit zwischen B und D 1 liegt ). Satz 5 (Verallgemeinerung von Satz 4). Sind irgend eine endliche Anzahl von Punkten einer Geraden gegeben, so lassen sich dieselben stets in der Weise mit A, B, C, D, E, bezeichnen, dafi der mit B be zeichnete Punkt zwischen A einerseits und C D, E, andererseits, . . . , K . A $ * B C . AuBer dieser Bezeichnungsweise zeichnungsweise K, heit . . . , E, D, C, K 1 ( i einerseits und D, E, zwischen A, und E, C einerseits zwischen A, B, , ferner D K . K E C3 - i . , } . . . K . . , K andererseits, sodann andererseits u. s. w. liegt. nur noch die umgekehrte BeB, A, die von der namlichen Beschaffengibt es ist. Jede Gerade a, welche in einer Ebene a liegt, trennt die nicht auf ihr liegenden Punkte dieser Ebene a in zwei Gebiete, von folgender Be- Satz 6. schaffenheit: em jederPunkt-4 des einen Gebietes bestimmt B des anmit jedeni Punkt deren Gebietes eine Strecke AS, innerhalb derer ein Punkt der Geraden a liegt; dagegen bestimmen irgend zwei Punkte A und A ein und desselben Gebietes Strecke AA , T> eine 2 welche keinen Punkt von a enthalt ). als Axiom bezeichnete Satz ist von E. H. Moore, 1) Dieser in der ersten Auflage Transactions of the American Mathematical Society 1902, als eine Folge der aufund der Anordnung erkannt worden. gestellten ebenen Axiome der Verknupfung 2) Vgl. den Beweis bei M. Pasch 1. c. S. 25. Kap. Die I. fiinf Es seien A, A 0, B vier Punkte einer Geraden o, so und B, aber nicht zwischen A und A liegt; dann Punkte A, A liegen in der Geraden a auf ein und der selben Seite vom Punkte 0) O JB und die Punkte A, B liegen Erklarung. da6 sagen wir: die A , A zwischen -A 4. Axiomgruppen. schiedenen Seiten vom Punkte in der Geraden a auf verDie samtlichen auf ein und derselben 0. von gelegenen Punkte der Geraden a heiBen auch ein von ausgehender Halbstrdhl; somit teilt jeder Punkt einer Geraden diese in zwei Halbstrahlen. Seite Indem wir die Bezeichnungen des Satzes 6 benutzen, Punkte A, liegen in der Ebene a auf ein und derselben Seite von der Geraden a und die Punkte A, B liegen in der Ebene a auf verschiedenen Seiten von der Geraden a. Erklarung. A sagen wir: die KL Ein System von Strecken AB, BC, CD, heifit ., Punkte A und L miteinander verbindet; dieser bezeichnet. Die Punkte Streckenzug wird auch kurz mit innerhalb der Strecken AB,BC, CD, sowie die Punkte A,B,C,D, ., KL, L heiBen K, insgesamt die Punkte des Streckenzug es. Fallt insbeson- Erklarung. . . ein Streckenzug, der die ABCD . . . . . . KL , dere der Punkt L mit dem Punkt Polygon genannt und Strecken AB, BC, CD, ein Die Punkte 3, 4, . . A . , } B, C, D, . als . . mit . . . . , . , zusammen, ABCD Polygon KA heiBen K heiBen n Ecken heiBen Wenn A die auch so wird der Streckenzug . . . die K bezeichnet. Seiten des Ecken des Polygons. bez. Dreiecke, Vierecke, . . . } Die Polygons. Polygone n-Ecke. Ecken eines Polygons samtlich voneinander verschieden sind und keine Ecke des Polygons in eine Seite fallt und endlich irgend zwei Seiten eines Polygons keinen Punkt miteinander Erklarung. die gemein haben, so heifit das Polygon einfach. Mit Zuhilfenahme des Satzes 6 gelangen wir jetzt ohne erhebliche Schwierigkeit zu folgenden Satzen: Satz 7. Ein jedes einfache Po lygon, dessen Ecken samtlich in einer Ebene a liegen, trennt die Punkte dieser Ebene a, die nicht dem Strecken- zuge des Polygons angehoren, in zwei Gebiete, ein Inneres und ein AuBeres, von folgender Beschaffenheit: ist A ein Punkt des Inneren (innerer Punkt) und B ein Punkt des AuBe- ren (auBerer Punkt), so hat jeder mit Streckenzug, der verbindet, A B Kap. I. Die mindestens einen Punkt mit fiinf Axiomgruppen. 4, dem Polygon gemein; zwei Punkte des Inneren und B, es stets Streckenziige, die mit A B A 5. sind 7 A dagegen A, zwei Punkte des AuBeren, so gibt und mit verbinden und keinen B B Punkt mit dem Polygon gemein haben. Es gibt Gerade in a, die ganz im AuBeren des Polygons verlaufen, dagegen keine solche Gerade, die ganz im Inneren des Polygons verlauft. Satz 8. Jede Ebene a trennt die iibrigen Punkte des Raumes in zwei Gebiete von folgender Beschaffenheit: jeder Punkt A des einen Gebietes bestimmt mit jedem Punkt B des andern Gebietes eine Strecke AB, innerhalb derer ein Punkt von a liegt; dagegen bestimmen irgend zwei Punkte von und eines und desselben Gebietes stets eine Strecke A, A A A Punkt von a enthalt. Erklarung, Indem wir die Bezeichnungen dieses Satzes 8 benutzen, sagen wir: die Punkte A, liegen im Raume auf ein und derselben Seite von der Ebene a und die Punkte A, B liegen im Raume auf verscliiedenen Seiten von der Ebene a. Der Satz 8 bringt die wichtigsten Tatsachen betreffs der Anordnung der Elemente im Raume zum Ausdruck; diese Tatsachen sind daher die keinen A lediglich Folgerungen aus den bisher behandelten Axiomen und Gruppe II keines neuen raumlichen Axioms. es be- durfte in der Die Axiomgruppe III: Axiome der Kongruenz. Die Axiome dieser Gruppe definieren den Begriff der Kongruenz und damit auch den der Bewegung. Die Strecken stehen in gewissen Beziehungen zuErklarung. u einander, zu deren Beschreibung uns die Worte Congruent" oder ,,gleich dienen. III. Wenn A, 1. B zwei Punkte auf einer Geraden a und ferner derselben oder einer anderen Geraden a ein PunJct so auf ist, stets einen auf einer gegebenen Seite der Geraden a von einen Punkt B finden, so daft die Strecke der Strecke A A AB oder gleich ist, Jede Strecke B A kann man und nur kongruent in Zeichen: ist sich selbst kongruent, AB^AB Wir sagen auch d. h. es ist stets: und kiirzer: eine jede Strecke Seite einer gegebenen Geraden kann auf einer gegebenen von einem gegebenen Punkte bestimmter Weise abgetragen werden. in eindeutig 8 Kap. III. Wenn 2. der Strecke eine wenn Es AB seien und BC und oder ist, so ist A I? als A"B" auch Con A"B", zwei Strecken ohne gemeinsame Punkte und C zwti Strecken auf der- B C A -B C" cu a 1 i Geraden a anderen Strecke I? der Strecke A"B". B einer ABBAS auch AB = JL wenn dann der A auch AB Geraden a und ferner 1 selben soivohl ist AB = 3. auf der so ist, 5. Axiomgruppen. AB AB = AB so ist auch III. fiinf Strecke kongruent A"B" gruent, d. h. Die I. und ebenfalls ohne gemeinsame Punkte; BC=B C f stets AC = ACT. Erklarung. Es sei a eine beliebige Ebene und h, k seien irgend ausgehende Halbstrahlen in a, die zwei verschiedene von einem Punkte verschiedenen Geraden angehoren. Das System dieser beiden Halb Winkel und bezeichnen denselben mit nennen wir einen strahlen h, k ^C (k, h). Aus den Axiomen II 1 4 kann leicht gewerden, da6 die Halbstrahlen h und &, zusammengenommen mit dem Punkte die iibrigen Punkte der Ebene K in zwei Gebiete <; (h } k) oder mit schlossen von folgender Beschaffenheit teilen: Ist A ein Punkt des einen und B ein Punkt des anderen Gebietes, so geht jeder Streckenzug, der A mit B oder hat mit h oder k wenigstens einen verbindet, entweder durch Punkt gemein; sind dagegen A, Punkte desselben Gebietes, so gibt A es stets einen Streckenzug, noch durch dieser einen beiden Strecke, die Punkt Gebiete irgend ist zwei A A der verbindet und weder durch 0, Halbstrahlen h, k hindurchlauft. Eines vor dem anderen der Punkte mit dieses ausgezeichnet, indem jede ausgezeichneten Gebietes ver bindet, stets ganz in demselben liegt; dieses ausgezeichnete Gebiet heifie das Innere des Winkels (h, K) zum Unterschiede von dem anderen Ge welches Aufiere des Winkels (h, K) genannt werden nidge. Die Halbstrahlen h, k heiBen Schenkel des Winkels und der Punkt heiBt der Scheitel des Winkels. biete, das Erklarung. Die Winkel stehen in gewissen Beziehungen zueinander, zu deren Bezeichnung uns ebenfalls die Worte ,,kongruentf oder ,,gleich" dienen. Es Gerade a Es geben. dann ausgeht: fiinf 9 5. Axiomgruppen. -^.(h,K) in einer Ebene a und eine in einer Ebene a, sowie eine bestimmte Seite von a auf K gebedeute ~ti einen Halbstrdhl der Geraden a, der vom PunJcte 4. III. Die I. Kap. ein sei in es gibt Wirikel der einen Ebene a und nur einen Halb f strdhl k ist und zugleich alle von a Seite kongruent oder gleich dem Wirikel (h , k } inneren Purikte des Winkels (h y k } auf der gegebenen Winkel so daft der , (h, k) Zeichen: liegen, in (M) *<?,#). Winkel Jeder ist sich selbst d. h. kongruent, = 3: (h,k) 3: (h, k) und ^ es ist stets (h, k} = < (*, h). sagen auch kurz: ein jeder Winkel kann in einer gegebenen einer gegebenen Seite an einen gegebenen Halbstrahl auf Ebene cine eindeutig bestimmte Weise abgetragen werden. Wir r>ach Wenn 5. III. ein Winkel (n, k} sowohl dem Winkel als auch auch der Winkel (h k ) dem (ti, k ) r dem Winkel Winkel (h", (h", k"~) kongruent, 3: (h,fy ist, auch so ist kongruent k"} d. Ji. = $: (V, k so ist, ist , wenn } und $:(h,k) = $:(h",k"} stets <&*0a*(r,r). Es Erklarung. die beiden von mit li und k. A sei ein Dreieck AJ3C vorgelegt; wir bezeichnen ausgehenden durch JB und C laufenden Halbstrahlen (h, k) heifit dann der von den Seiten AS Der Winkel BC AC gegeniiberliegende Winkel eingeschlossene oder der der Seite Inneren samtlicbe innere Punkte in seinem des Dreieckes ABC, er entbalt und des Dreieckes III. 6. ABC Wenn und wird mit fur zwd -^BAC Dreiecke ABC oder und A bezeichnet. A B Cf die Kongruenzen < ABBA S, AC = A C, gelten, so sind auch stets die Kongruenzen ^ABC = ^AEC und - erfullt. Die Axiome 3 enthalten nur Aussagen fiber die Kongruenz von Strecken; mogen daher die linear en Axiome der Gruppe III heiBen. Die Axiome III 4, 5 enthalten Aussagen fiber die Kongruenz von Winkeln. III \ sie Das Axiom III 6 kniipft das Band zwischen den Begriffen der Kongruenz enthalten Aus von Strecken und von Winkeln. Die Axiome III daher die und Geometric ebenen Elemente der fiber die mogen sagen 46 ebenen Axiome der Gruppe III heiBen. 10 Die I. Kap. ftinf 6. Axiomgruppen. 6. Folgerungen aus den Axiomen der Kongruenz. Es Erklarung. Da nach Axiom nach Axiom III AB Strecken , D . . , . 1C, , L B A und auf a AB kongruent der Strecke A B AB kongruent AB so ist . Strecke die AB ist, wir AB; kongruent beiden die sagen: sind untereinander kongruent. Sind Erklarung. C auch auch 2 Strecke die sei III 1 A, B, C, D, . . L K, . , B und A, a auf , zwei Reihen von Punkten, so daB die samtlichen AB AC BC A B AC B und und C ,..., und entsprechenden Strecken , , und L bez. einander kongruent sind, so heiBen die beiden Reihen K KL von Punkten untereinander kongruent; A und A, B und B heiBen die entsprechenden Punkte der kongruenten Punktreihen. , Aus den gende Satze: Satz 9. A B K Axiomen linearen Ist 3 1 III . . . wir schlieBen von zwei kongruenten Punktreihen A, B, . , L leicht . . , L und K, fol- L und B zwischen A einerseits und C B L zwischen einerseits und D, C, D, K, L andererseits, K, A, L auf die u. w. so sind die Punkte A B K andererseits, liegt, gleiche Weise geordnet, d. h. B liegt zwischen A einerseits und C, D K L andererseits, C zwischen A B einerseits und D , , . . . . . . , , L die erste so geordnet, daB . . , s. , , . . . . , . , , f . . 1C, . . , , L , andererseits u. Erklarung. s. Es Da nach Axiom III 4 aus Axiom III 5, daB . , , . } w. sei der <^C beiden Winkel (h, k) und Winkel Winkel (h , (ti, (h, k~) (h, k) kongruent kongruent ^ dem Winkel <(&,&) wir k ) kongruent & ) sind untereinander kongruent. (h, k} ist; (Ji, ft ). ist, so folgt sagen: die Erklarung. Zwei Winkel, die den Scheitel und einen Schenkel gemein haben und deren nicht gemeinsame Schenkel eine gerade Linie Zwei Winkel mit gemeinsamem Scheitel, bilden, heiBen Nebenwinkel. deren Schenkel je eine Gerade bilden, heiBen Scheitelwirikel. Ein Winkel, welcher einem seiner Nebenwinkel kongruent ist, heiBt ein rechter Winkel. Zwei Dreiecke und C heiBen einander kongruent, wenn AB ABC samtliche Kongruenzen ABBAS ^A = ^:A erfiillt AC -AC, = , , <# <#, BC^B C , ^c = ^a sind. Satz 10 zwei Dreiecke (Erster Kongruenzsatz fur Dreiecke). und die Kongruenzen ABC ABC AB=A B, AC- AC , ^:A = ^A gelten, so sind die beiden Dreiecke einander kongruent. f Wenn fiir Kap. Nach Axiom Beweis. erfiillt und fiinf es bedarf somit Kongruenzen ^C = und < 11 6. Axiomgruppen. III 6 sind die = < B Die I. <^C" BC nur des Nachweises, daB die Seiten einander kongruent sind. Nehmen wir nun im Gegenteil C , und bestimmen auf etwa nicht kongruent C B BC ware Punkt D und A B so daB , D BC = B D iiberein; und III 6 BAD < es den die beiden Dreiecke ABC Nach Axiom einander kongruent. mithin auch die beiden Winkel gruent ausfallen; stimmen wird, so an, C und dem von ihnen eingeschlossenen Winkel sind mithin insbesondere die beiden Winkel in zwei Seiten nach Axiom ^BAC B und ^B A C dies ist nicht moglich, ^B AD und da nach Axiom III 5 miiBten einander kon 4 ein jeder III Winkel an einen gegebenen Halbstrahl nach einer gegebenen Seite in einer Ebene nur auf eine Weise abgetragen werden kann. Damit ist der Beweis fur Satz 10 vollstandig erbracht. Ebenso leicht beweisen wir die weitere Tatsache: Satz 11 (Zweiter Kongruenzsatz fur Dreiecke). Wenn in zwei Dreiecken je eine Seite und die beiden anliegenden Winkel kongruent ausfallen, so sind die Dreiecke stets kongruent. Wir nunmehr im sind stande, die folgenden wichtigen Tatsachen zu beweisen: Satz 12. Wenn so kongruent sind, einander Twngruent. zwei sind Winkel ^ ABC und auch ihre Nebenwirikel A Beweis. Wir wahlen die Punkte einander <^ C BD 1 L A C D , und -c J) <^C ^A B C CBD , auf den durch B =-!> gehenden Schenkel derart, daB D B = DB ABC und A B C A B = AB, C B = wird. In den beiden Dreiecken CB, sind dann die -I* ^~ fU~ ? 12 Kap. AB Die I. ftinf 6. Axiomgruppen. CB bez. den Seiten A B und C B kongruent und, da von diesen Seiten eingeschlossenen Winkel nach Voraussetzung kongruent sein sollen, so folgt nach Satz 10 die Kongruenz jener Seiten und die iiberdies es gelten die d. h. Dreiecke, AC = A C Da CAD und AD und C III 3 d. h. , CD~C D und hieraus nach Axiom III 6 die BAG die ^B A C und es gelten die und AD Strecken die . AD und einander Kongruenz der Drei- Kongruenzen < BCD Betrachtung der Dreiecke mittels folgt < wiederum aus Satz 10 so folgt kongruent sind, Kongruenzen Axiom andererseits nach ecke f Kongruenz der Winkel <^ Eine unmittelbare Folgerung aus Satz 12 CBD ist und BCD CB D und <; . Kon der Satz von der gruenz der Scheitelwinkel. Winkel (h, ft) in der Ebene a dem Winkel (ti, k ) Ebene K kongruent und ferner sei I ein Halbstrahl der Ebene a, der vom Scheitel des Winkels (h, &) ausgeht und im Inneren dieses Winkels verlauft: dann gibt es stets ein en Halbstrahl I in der Ebene a, der vom Es Satz 13. sei der in der V o Scheitel des Winkels verlauft, so daB (ti, & ) ausgeht^und im Inneren dieses Winkels ^(^0 = ^(^0 und (ti t k ) k ) r &(k,t)=z3:(V,l ) wird. Wir bezeichnen Beweis. bez. mit die Winkel (h, k} und (ti, und bestimmen dann auf den Schenkeln Ji,k,ti,k 0, Punkte A, B, A, B sind. Wegen und OB~0 B Kongruenz der Dreiecke der die daB die Kongruenzen derart, OA=0 A erfiillt Scheitel der OAB und O AB wird AB = AB AB = in C; Gerade AB schneide < < , Die AB I den Punkt Halbstrahl I . C , so AB ^ OB A = ^ ffB A . , bestimmen wir dann auf der Strecke A C = AC wird, aus AC = A C und daB In der Tat, O so ist OC AB=A B der gesuchte kann mittels Kap. Axiom Die I. fiinf BC = B C OAC und 3 leicht die Kongruenz melir erweisen sich die Dreiecke III OBC Dreiecke und O B 13 6. Axiomgruppen. geschlossen werden; nunC , sowie ferner die O A C untereinander kongruent; hieraus ergeben sich die Behauptungen des Satzes 13. Auf ahnliche Art gelangen wir zu folgender Tatsache: Satz 14. Es seien einerseits h,k,l und andererseits ti,k ,l je drei von einem Punkte ausgehende und je in einer Ebene gelegene Halbstrahlen: wenn dann die Kongruenzen ^(M) = ^0 ,0 sind, so ist stets erfiillt Auf Grund den EuTdid unter die Axiome gestellt hat: BAD Der Winkel sei der Winkel gruent; es sind dann Wir rechte Winkel. ware (#, meiner Meinung nach mit Unrecht der rechte BAD, <= sei seinem Nebenwinkel CAD, < CAD seinem Nebenwinkel BAD ^ B AD C < , Winkels der < oder des Winkels nach Satz 12, kongruent ist, dem Winkel ^C. CAD einen von ist, A CAD AB fallt; CAD" so es so lehrt Winkel BAD Axiom IV kongruent sein 5, und AD und dem Winkel AD ferner ^C BAD" CAD" einander kon daB auch der Winkel Da muB. C B BAD BAD" kongruent konnen wir nach Satz 13 innerhalb des Winkels ausgehenden Halbstrahl AD " an, des etwa die erstere treffe AD die C 1 an}[den Halbstrahl entweder in das Innere der Kongruenz der Winkel daB auch der Winkel C und da gruent sein sollen, samtlich AD AD" Wegen Moglichkeit zu. folgt B und tragen dann entstehende Schenkel BAD AD kon D BAD, daB kongruent AD AD A so C nehmen im Gegensatz zu unserer Behauptung an, Winkel B nicht kongruent dem rechten D D" Winkel - Alle rechten Winkel sind einander Congruent. und desgleichen es = der Satze 12 und 13 gelingt der Nachweis des folgenden Satzes, Beweis. (M) aucn einfachen Satz 15. d finden, so daB < BAD" CAD kon- 14 Kap. gruent -^ Nun war Axiom CAD BAD" auch 5 fiinf und zugleich ^ aber III " Die I. ^ DAD" kongruent <^C kongruent CAD" 6. Axiomgruppen. CAD kongruent Wink el an Seite einer Weise abgetragen werden hiermit nicht ist einen gegebenen Ebene nur auf eine der ist das sein; ein jeder kann; wird. " moglich, well nach Axiom III 4 Halbstrahl nach einer gegebenen in " und somit miiBte nach CAD" < DAD < Beweis Satz fiir 15 erbracht. Wir konnen Winkel" jetzt die Bezeichnungen Weise in bekannter ,,spiteer und Winkel" ,,stumpfer einfiihren. A und B im ABC folgt unmittelbar durch Anwendung des ABC und Dreieck BAG. Mit Hilfe dieses Der Satz von der Kongruenz der Basiswinkel ^C <^ gleichschenkligen Dreieck Axioms III 6 auf Dreieck und unter Hinzuziehung des Satzes 14 beweisen wir dann leicht bekannter Weise die folgende Tatsache: Satz 16 (Dritter Kongruenzsatz fiir Dreiecke). Wenn in Satzes in zwei Dreiecken die drei Seiten entsprechend kongruent ausfallen, so sind die Dreiecke kongruent. Irgend eine endliche Anzahl von Punkten Erklarung. alle Figur; liegen heifit Punkte der Figur in einer Ebene, so heiBt eine sie eine ebene Figur. Zwei Figuren heifien kongru&nt, wenn ihre Punkte sich paarweise einander so zuordnen lassen, daB die auf diese Weise einander zugeordneten Strecken und Winkel samtlich einander kongruent sind. man Kongruente Figuren haben, wie aus den Satzen 12 und 9 er- Drei Punkte einer Geraden liegen auch kennt, folgende Eigenschaften: in jeder kongruenten Figur auf einer Geraden. Die Anordnung der Punkte in entsprechenden Bezug auf entsprechende Gerade ist in kon namliche; das gleiche gilt von der Reihenfolge ent- Ebenen gruenten Figuren die in sprechender Punkte in entsprechenden Geraden. Der allgemeinste Kongruenzsatz wie folgt aus: die fiir Ebene und den fiir Raum driickt sich Satz 17. Wenn (A, B, C, . . .) kongruente (A, B C .) der Ebene der ersten bedeutet, und , , . . P einen Punkt in Ebene der zweiten Figur stets ein Punkt P finden f derart, daB (A, B, C, F) und (A, B C ,. ., P } wieder kongruente Figuren sind. Enthalt die Figur (A, B, C, .) wenigstens drei nicht auf einer Geraden liegende Punkte, so ist die Konstruktion von P nur auf eine Weise moglich. Satz 18. Wenn (A, B, C, .) und (A B C , .) kongruente sind P einen beliebigen Punkt bedeutet, so laBt sich und Figuren stets ein Punkt P finden, so daB die Figuren (A, B, C, P) und ebene Figuren sind und so laBt sich in der . . . . , , . . . . . , . , . . . , Kap. B Die I. fiinf 15 7. Axiomgruppen. P C ,. .., ) kongruent sind. Enthalt die Figur , (A mindestens vier nicht in einer Ebene liegende Punkte, so nur auf eine Weise moglich. struktion von , (A,B,C,.. ist die .) Kon- P Der Satz 18 spricht das wichtige Resultat aus, daB die samtlichen raumlichen Tatsachen der Kongruenz und mithin der Bewegung im Raume unter Hinzuziehung der Axiomgruppen I und II Folgelinearen aus den sechs oben und ebenen Axiomen rungen aufgestellten der Kongruenz sind. 7. Axiom der Die Axiomgruppe IV: Aus den bisherigen Axiomen Parallelen. folgt in bekannter Satz, daB der AuBenwinkel eines Dreieckes beiden inneren Winkel. stets Weise der Euklidiscbe gro Ber ist, als jeder der die Es sei nun a eine beliebige Ebene, a eine beliebige Gerade in a und Punkt in a und auBerhalb a. Ziehen wir dann in a eine Gerade c, durch A geht und a schneidet, und sodann in a eine Gerade b durch A, so daB die A ein schneidet, daB in die einer stets eine so Gerade folgt Geraden a, Ebene cc die c leicht Geraden a, b unter gleichen Gegenwinkeln dem erwahnten Satze vom AuBenwinkel, aus Punkt miteinander gemein haben, d. h. Punkt A aufier einer Geraden a welche jene Gerade a nicht schneidet. keinen b laBt sicb durch einen Gerade ziehen, Das Parallelenaxiom lautet nun: IY (Euklidisches Axiom). ein Punkt aufierhalb a: dann Ebene a nur eine Gerade selbe heifit die Parallele Es gibt es b, die durch sei a eine beliebige in der durch a A lauft und a und Gerade und A A bestimmten nicht schneidet; die- zu a durch A. Das Parallelenaxiom IV gleichbedeutend mit der folgenden Forderung: Wenn zwei Geraden a, b in einer Ebene eine dritte Gerade c derselben Ebene nicht treffen, so treffen sie sich auch einander nicht. ist A A In der Tat, hatten a, b einen Punkt gemein, so wiirden durch Ebene die beiden Geraden a, b moglich sein, die c nicht treffen; dieser Umstand widersprache dem Parallelenaxiom IV. Ebenso leicht in derselben folgt umgekehrt das Parallelenaxiom IV aus der genannten Forderung. Das Parallelenaxiom IV ist ein ebenes Axiom. Die Einfiihrung des Parallelenaxiom s vereinfacht die Grundlagen und erleichtert den Aufbau der Geometrie in erheblichem MaBe. Nehmen wir namlich zu den Kongruenzaxiomen das Parallelenaxiom hinzu, so gelangen wir leicht zu den bekannten Tatsachen: Satz 19. Wenn zwei Parallelen von einer dritten Geraden geschnitten werden, so sind die Gegenwinkel und Wechselwinkel kongruent, Kap. 1(3 und umgekehrt: Die I. fiinf Axiomgruppen. 7, 8. Kongruenz der Gegen- und Wechselwinkel hat zur die Folge, daB die Geraden parallel sind. Satz Die 20. Rechte aus heifit machen zusammen zwei Dreiecks eines ). M Wenn Erklarung. so Winkel 1 Gesamtheit die Punkt ein beliebiger aller in einer Punkte A, fur welche einander kongruent sind, ein Kreis; M die Ebene a Strecken ist, MA heiBt der Mittelpunkt des Kreises. Auf Grand dieser Erklarung folgen mit Hilfe der Axiomgruppen III IV leicht die bekannten Satze fiber den Kreis, insbesondere die Moglichkeit der Konstruktion Geraden gelegene iiber Peripheriewinkel eines Kreises Punkte der sowie durch irgend drei nicht in einer Satz der fiber und Sebne namlichen die Kongruenz Satz von aller der den Winkeln im Kreisviereck. 8. Axiome der Die Axiomgruppe V: V A 1 Stetigkeit. (Axiom des Messens oder Archimedisches Axiom). Es Punkt auf einer Geraden zwischen den beliebig gev gebenen Punkten A und B; man konstruiere dann die Punkte A%, A3 A, ..., so daft A^ zwischen A und A^, ferner A2 zwischen Al und As ferner A s sei ein beliebiger , , zwischen A z und A u. s. w. liegt und uberdies die Strecken , Az A, A3 A 3 A., einander gleich sind: dann gibt es in der Reihe der Punkte A^, stets einen solchen Punkt und n liegt. zwischen n) daft B A V 2 (Axiom der Vollstandigkeit). raden, Ebenen) der A A A. 3, . . A Die Elemente (Punkte, Ge Geometric bilden ein System von Dingen, welches bei genannten Axiome keiner Erweiterung melir d. h.: zu dem fahig ist, System der Punkte, Geraden, Ebenen ist es nicht moglich, ein anderes System von Dingen hinzuzufiigen, so daB in dem durch Zusammensetzung entstehenden System samtliche aufgefiihrten Axiome I IV, V 1 erfullt sind. Aufrechterhaltung sdmtlicher Das Archimedische Axiom 1) V 1 ist ein lineares Axiom. Betreffs der Frage, inwieweit dieser Satz umgekehrt das Parallelenaxiom zu man die Bemerkungen am SchluB von Kap. II 12. ersetzen vennag, vergleiche Kap. Hinsichtlich des Bemerkungen Rede Die funf Axiomgruppen. I. Axioms der Vollstandigkeit 17 8. V2 fiige ich hier folgende hinzu. Die Aufrechterhaltung samtlicher Axiome, von der in diesem Axiom die man so zu verstehen, daB nach der Erweiterung samtliche ist, hat friiheren Axiome in der friiheren Weise man sofern die gultig bleiben sollen, d. h. vorhandenen Beziehungen der Elemente, namlich die vor- handene Anordnung und Kongruenz der Strecken und Winkel nirgends stort, also z. B. ein Punkt, der vor der Erweiterung zwischen zwei Punkten auch nach der Erweiterung tut, Strecken und Winkel, die vorher einander kongruent sind, dies auch nach der Erweiterung bleiben. liegt, dies Die Erfiillbarkeit des Vollstandigkeitsaxioms ist wesentlich durch die Voranstellung des Archimedischen Axioms bedingt; einem System von Pnnkten, Geraden IV erfullen, stets noch auf mannigfache Weise solche Elemente hinzugefiigt werden konnen, daB in dem in der Tat lafit sich zeigen, daB zu und Ebenen, welche die Axiome I durch Zusammensetzung entstehenden Systeme die Axiome samtlich gultig sind; d. h. IV I ebenfalls das Vollstandigkeitsaxiom wiirde einen Widerman den Axiomen I IV nicht noch das Archi- spruch einschlieBen, wenn medische Axiom hinzufiigt. Das Vollstandigkeitsaxiom ist nicht eine Folge des Archi medischen Axioms. In der Tat reicht das Archimedische Axiom allein IV unsere Geometric als idennicht aus, urn mit Benutzung der Axiome I tisch mit der gewohnlichen analytischen ,,Cartesischen" Geometrie nachzu9 und weisen (vgl. Dagegen gelingt es unter Hinzunahme des 12). obwohl dieses Vollstandigkeitsaxioms iiber den Begriff der Konvergenz enthalt Axiom unmittelbar , keine Aussage die Existenz der einem Dede- kindschen Schnitte entsprechenden Grenze und den Bolzanoschen Satz vom Vorhandensein der Verdi chtungsstellen nachzuweisen, womit dann unsere Geometrie sich als identisch mit der Cartesischen Geometric erweist. Durch die vorstehende Betrachtungsweise ist die Forderung der Stetig- keit in zwei wesentlich verschiedene Bestandteile zerlegt worden, namlich Archimedische Axiom, dem zugleich die Rolle zukommt, die Forderung der Stetigkeit vorzubereiten, und in das Voll standigkeitsaxiom, das den SchluBstein des ganzen Axiomen1 systems bildet ). in das In den nachfolgenden Untersuchungen stiitzen wir uns wesentlich nur auf das Archimedische Axiom und setzen im allgemeinen das Vollstandig keitsaxiom nicht voraus. 17 sowie rneinen Vor1) Man vergleiche auch die Bemerkungen am SchluB von trag iiber den Zahlbegriff Berichte der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, 1900. Bei der Untersuchung dea Satzes von der Gleichheit der Basiswinkel im gleich: Hilbert, Grundlagea der Geometrie. 2 18 Kap.II. Die Widerspruchslosigkeit und Unabhangigkeit der Axiome. Kapitel Die Widerspruchslosigkeit 9. II. und gegenseitige Unabhangigkeit der Axiome. 9. Die Widerspruclislosigkeit der Axiome. Die Axiome der fiinf in Kapitel I aufgestellten Axiomgruppen stehen raiteinander nicht in Widerspruch, d. h. es ist nicht moglich, durch logische Schliisse aus denselben eine Tatsache abzuleiten, welche einem der auf Um Axiome widerspricht. dies einzusehen, geniigt es, eine Geometrie anzugeben, in der samtliche Axiome der ffinf Gruppen erfiillt sind. Man betrachte zunachst den Bereich ii aller derjenigen algebraischen Zahlen, welche hervorgehen, indem man von der Zahl 1 ausgeht und gestellten von Malen eine endliche Anzahl die vier Subtraktion, Multiplikation, Division und Rechnungsoperationen: Addition, die fiinfte Operation ]/l -f eo 2 anwendet, wobei a jedesmal eine Zahl bedeuten kann, die vermoge jener Operationen bereits entstanden ist. fiinf Wir denken uns ein Paar von Zahlen (x, y) des Bereicb.es 5i als einen Punkt und die Verhaltnisse von irgend drei Zahlen (u u, v nicht beide Null sind, als eine Gerade; ferner falls stehen der Gleichung ux ausdriicken, daB der sind, des wie man leicht sieht, vy v : w) aus SI, das Be- +w= auf der Geraden (u die Axiome I 1 3 und IV (x, y) : v : w) liegt; erfiillt. damit Die Zahlen indem wir berucksichtigen, dafi ihrer GroBe nach anordnen lassen, konnen wir leicht solche Bereiches i dieselben sich fiir Festsetzungen Axiome Punkt -f : moge sind samtlich unsere Punkte reell; und Geraden treffen, daB auch die II der Anordnung samtlich gultig sind. In der Tat, sind (#1; y^), X y*)) ( x ( irgend welche Punkte auf einer Geraden, so moge dies ihre Reihenfolge auf der Geraden sein, wenn die Zahlen xlf x%, X3 , 2> s> 2/s)> . . . entweder bestandig abnehmen oder um ferner die des Axioms II 4 zu erfiillen, haben wachsen; Forderung wir nur notig festzusetzen, daB alle Punkte (x, y), fiir die ux + vy -f w kleiner oder groBer als ausfallt, auf der einen bez. auf der anderen oder y1} y2 , y3 . . . in dieser Reihenfolge schenkligen Dreieck bin ich auf ein weiteres Stetigkeitsaxiom gefiihrt worden, das Axiom der Nachbarschaft genannt habe; man sehe meine im Anhang ab- ich gedruckte Abhandlung ,,tJber den Satz von der Gleichheit der Basiswinkel im gleich- schenkligen Dreieck". Proceedings of the London Mathematical Society Vgl. S. 92 und S. 107. XXXV 1903. Kap. Die Widerspruchslosigkeit und Unabhangigkeit der Axiome. II. der Geraden (u Seite : v : w] gelegen sein Man sollen. 19 9. iiberzeugt sich leicht, daB diese Festsetzung sich mit der vorigen Festsetzung in Ubereinstimmung befindet, derzufolge ja die Reihenfolge der Punkte auf einer Geraden bereits bestimmt ist. Das Abtragen von Strecken und Winkeln erfolgt nach den bekannten Eine Transformation von der Methoden der analytischen Geometrie. Gestalt x == x p d , vermittelt ferner der Punkt <; die Wird Parallelverschiebung von Strecken und Winkeln. mit mit der Punkt und ein 0, (1, 0) beliebiger (0, 0) E Punkt C (a, &) mit COE, wenn der Punkt (x, bezeichnet, so entsteht durch der feste Drehpunkt / ist, /y _._,.,. m f--^==aj + Da T~~ i V+ y " ~"T* & die Zahl wiederum dem Bereiche so gelten bei unseren 9) SI angehort, Festsetzungen auch die Kongruenzaxiome III und offenbar ist auch das Archimedische V 1 Vollstandigkeit fay) Das Axiom der erfiillt. V 2 ist nicht erfiillt. Q/oo Jeder Widerspruch in den Folgerungen aus unseren geometrischen Axiomen I nach auch in der Arithmetik des Bereiches Wahlen wir Bereich (x, y) yy * Axiom den Winkel beliebigen Punkte b /y *// q> ist. um wobei ), JU zu setzen Drehung dem aus SI IV, V 1 miiBte erkennbar sein 1 ). dem- der obigen Entwicklung statt des Bereiches SI den Zahlen, so erhalten wir eine Geometrie, in der in aller reellen samtliche Axiome I V giiltig sind; diese Geometrie ist die gewohnliche Cartesische Geometrie. Jeder Widerspruch in den Folgerungen aus den Axiomen I V miiBte in der Arithmetik des Systems der reellen Zahlen erkennbar sein. demnach 1) Betreffs vergleiche der Frage nach der Widerspruchslosigkeit der arithmetischen Axiome Vortrage fiber den Zahlbegriff: Berichte der deutschen Mathe- man meine intermatiker-Vereinigung, 1900, sowie Mathematische Probleme, gehalten auf dem nationalen MathematikerkongreB 1900, GottingerNachr. 1900, insbesondere Problem No. 2. 2* 20 Die Widerspruchslosigkeit und Unabhangigkeit der Axiome. II. Kap. Die entsprechende Betrachtungsweise bietet keine Schwierigkeit. Wie man fur raumliche die 10, 11. Geometrie viele Geometrien, die den nur IV, eine, namlich die Cartesische dagegen in das der auch Geometrie, Vollstandigkeitsaxiom V 2 giiltig ist. zugleich Axiomen erkennt, V I unendlich es gibt 1 geniigen, 10. Die Unabhangigkeit des Parallelenaxioms (Nicht-Euklidische Geometrie). Nachdem wir die Widerspruchslosigkeit Axiome erkannt haben, der von Interesse, zu untersuchen, ob sie samtlich voneinander unab hangig sind. In der Tat zeigt sich, daB keine wesentlichen Bestandteile ist es Axiomgruppen durch logische Schliisse aus den jedesmal voranstehenden Axiomgruppen abgeleitet werden konnen. Was zunachst die einzelnen Axiome der Gruppen I, II und III beda6 die Axiome ein trifft, so ist der Nachweis dafiir leicht zu fiihren, und derselben Gruppe je unter sich unabhangig sind. Die Axiome der Gruppen I und II liegen bei unserer Darstellung den iibrigen Axiomen zu Grunde, so daB es sicb nur noch darum handelt, fiir jede der Gruppen III, IV und V die Unabhangigkeit von den iibrigen der genannten nachzuweisen. Das Parallelenaxiom IV dies zeigt die man in ist von den bekannter Weise am iibrigen Axiomen unabhangig; einfachsten, wie folgt. Punkte, Geraden und Ebenen der gewohnlichen in Man wahle 9 konstruierten (Cartesischen) Geometrie, soweit sie innerhalb einer festen Kugel verlaufen, fur sich allein als Elemente einer raumlichen Geometrie und vermittle die Kongruenzen dieser Geometrie durch solche lineare Trans- formationen der gewohnlichen Geometrie, welche die feste Kugel in sich iiberfiihren. Bei geeigneten Festsetzungen erkennt man, daB in dieser } ,Nichb-Euklidischen" Axiom IV metrie in Geometrie samtliche Axiome aufier dem Euklidischen giiltig sind, und da die Moglichkeit der gewohnlichen Geo 9 nachgewiesen worden ist, so folgt nunmehr auch die Mog lichkeit der Nicht-Euklidischen Geometrie. 11. Die Unabhangigkeit der Kongruenzaxiome. Wir werden Unabhangigkeit der Kongruenzaxiome erkennen, indem wir den Nachweis fiihren, daB das Axiom III 6 oder, was auf das namliche hinauslauft, der die erste Kongruenzsatz fiir Dreiecke, den iibrigen Axiomen I, logische Schliisse nicht aus abgeleitet werden kann. d. i. Satz 10 II, III 1 durc^ 5, IV, V Die Widerspruchslosigkeit und Unabhangigkeit der Axiome. II. Kap. Wir wahlen auch 21 11. Punkte, Geraden, Ebenen der gewohnlichen Geometrie Elemente der neuen raumlichen Geometric und definieren das als die Abtragen der Winkel ebenfalls wie in der gewohnlichen Geometric, etwa 9 auseinandergesetzt worden ist; dagegen definieren in der Weise, wie in auf andere Art. Die zwei Punkte A.1 A*a Strecken wir das Abtragen der O die Koordinaten x l} y1} in der Geometrie bez. gewohnlichen mogen . / X 2> i/27 haben; dann bezeichnen wir den positiven Wert von 2 -X +^+ (y, -VJM Oi ~ * der Strecke A A und nun sollen zwei beliebige Strecken A A 2 j/fX 2 1 t/ 2 ) 2 2) als die Lange i 2 1 2 und AI A^ einander kongruent heifien, wenn sie im eben festgesetzten Sinne gleiche Langen habenEs leuchtet unmittelbar ein, daB in der so hergestellten raumlichen Geometrie die Axiome I, II, III 1 2, 4 5, IV, V giiltig sind. , . Um zu zeigen, daB auch das Axiom III 3 eine beliebige Gerade a und auf ihr drei Punkte A zwischen die l und A 3 liegt. z ii;v, v jw,, (< ^), t A1} A A entsprechen, so bez. A A, A A und 2) i) l s \~ n = vt -f v fy v gewisse Konstante und (< 2) ft-*) ye* + ist die t einen Parameter die Parameterwerte, die Langen der die fiir den Punkten drei Strecken die Ausdriicke: 3 und mithin , , finden wir 3 2 A , f _ === tJU gegeben, worin A, A , Sind t1} t2 wahlen wir ist, so daB A z l A%, 3 Die Punkte x y, z der Geraden a seien durch Gleichungen bedeutet. erfiillt A Summe der 1 /o + ** + * Langen der Strecken A^A 2 und A S A3 dieser Umstand bedingt die Giiltig- gleich der Lange der Strecke A^A^; keit des Axioms III 3. Das Axiom ecke lich ist z. 6 oder vielmehr der Kongruenzsatz fiir DreiBetrachten wir namin unserer Geometrie nicht immer erfiillt. B. in der III Ebene z = die vier mit den Koordinaten x 4 B = 0, a?=l, a?-0, erste Punkte y-i, so sind in den beiden (rechtwinkligen) Dreidie Winkel bei C und ecken und OAC OBC 2(0.7) y = 0, y = 0, Vz 0(o,o) A (1,0) 22 Kap. II. Die Widerspruehslosigkeit nnd Unabhangigkeit Axiome. tier OC da die Seite anliegenden Seiten entsprechend kongruent, Dreiecken gemeinsam ist und die Strecken die AC und 11, 12. besitzen. Dagegen haben die dritten Seiten Lange und sind daher nicht einander kongruent. Lange 1, bez. Es ist aucb nicht schwer, in dieser Geometrie zwei Dreiecke zu -5- beiden BC die gleiche OA und OB die "J/2 fiir welche das Axiom III 6 selbst nicht erfiillt finden, ist. 12. Die Unabhangigkeit der Stetigkeitsaxiome V (Nicht-Archimedische Geometrie). Urn die Unabhangigkeit des Archimedischen Axioms V 1 zu beweisen, miissen wir eine Geometrie herstellen, in der samtliche Axiome mit Aus- nahme der Axiome V, diese letzteren aber nicht erfiillt sind 1). Zu dem Zwecke konstruieren wir den Bereich Sl(f) aller derjenigen algebraischen Funktionen von t, welche aus t durch die fiinf Rechnungsoperationen der Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division und durch 2 dabei soil w irgend eine Funkdie Operation hervorgehen | tion bedeuten, "J/l + ; | die vermoge jener Die Menge der Elemente von l() Operationen bereits entstanden ist. 9 ebenso wie von SI in eine fiinf ist Die fiinf Operationen sind samtlich eindeutig und reell ausder Bereich Q(f) enthalt daher nur eindeutige und reelle Funk abzahlbare. fiihrbar; tionen von Es t. irgend eine Funktion des Bereiches sei c eine algebraische Funktion endliche Anzahl von tion c fiir von Werten t &(); da die Funktion c kann sie ist, jedenfalls nur fiir eine verschwinden und es wird daher die Funk so t geniigend grofie positive Werte von oder stets negativ ausfallen. Wir sehen jetzt die Funktionen komplexer Zahlen an; offenbar sind des in t entweder Bereiches Sl(f) dem so stets als definierten positiv eine Art komplexen Zahlensystem die gewohnlichen Rechnungsregeln samtlich giiltig. Ferner moge, wenn a, & irgend zwei verschiedene Zahlen dieses komplexen Zahlensy stems sind, die Zahl a groBer oder kleiner als oder a a &, heifien, je nachdem die Differenz c &, = < in b als Zeichen: a > Funktion von & t fur geniigend groBe positive Werte von t stets positiv oder stets negativ Bei dieser Festsetzung ist fiir die Zahlen unseres komplexeii ausfallt. Zahlensy stems jenigen kennt, bei fiir eine reellen unsere Anordnung ihrer Zahlen analog ist; komplexen Zahlen GroBe auch nach moglich, die der gelten, wie man^eicht er- die Satze, wonach Ungleichungen 1) G. Veronese hat in seinem tiefsinnigen Werke: Grundzuge der Geometric, deutsch von A. Schepp, Leipzig 1894, ebenfalls den Versuch gemacht, eine Geometrie aufznbauen, die von dem Archimedischen Axiom unabhangig ist. II. Kap. Die Widerspruchslosigkeit und Unabhangigkeit der Axiome. bleiben, richtig wenn man auf beiden oder beide Seiten mit der gleichen Zahl Seiten die 12. 23 Zahl addiert gleiche nmltipliziert. > Bedeutet n eine beliebige positive ganze rationale Zahl, so gilt fur die beiden Zahlen n und t des Bereiches l(f) gewiB die Ungleichung n t, da die Differenz n t, als Funktion von t betrachtet, fiir geniigend < groBe positive Werte von t offenbar stets negativ ausfallt. Wir sprechen diese Tatsache in folgender Weise aus: Die beiden Zahlen 1 und t des Bereiches &(), die beide sind, besitzen die Eigenschaft, dafi ein be> der ersteren stets kleiner als die letztere Zahl bleibt. liebiges Vielfaches Wir bauen nun aus den komplexen Zahlen des Bereiches &,() eine 9 unter Zugrunde- Geometric genau auf dieselbe Art auf, wie dies in von algebraischen Zahlen legung des Bereiches & geschehen ist: wir denken uns ein System von drei Zahlen (x,gt f) des Bereiches &() als einen Punkt und die Verhaltnisse von irgend vier Zahlen (u v w r] aus &(f), falls M, v w nicht samtlich Null sind, als eine Ebene; ferner moge : : : } das Bestehen der Gleichung ux ausdriicken, da6 der die Gerade u:v:w sei die Punkt -f vy + (x, y, z) Gesamtheit wz -f r in der aller in = Ebene (u : zwei Ebenen v : w : r) liegt, und mit verschiedenen Treffen wir sodann die entsprechenden FestAnordnung der Elemente und liber das Abtragen von gelegenen Punkte. iiber die setzungen Strecken und Winkeln, wie in 9, so entsteht eine ,,Nicht-Archimedische" Geometric, in welcher, wie die zuvor erorterten Eigenschaften des komplexen Zahlensy stems &() zeigen, samtliche Axiome mit Ausnahme der Stetigkeitsaxiome erfiillt sind. In der Tat konnen wir die Strecke 1 auf der Strecke t Strecke t beliebig oft hintereinander abtragen, ohne daB der Endpunkt der iiberschritten wird; dies widerspricht der Forderung des Archi- medischen Axioms. DaB auch das Vollstandigkeitsaxiom V 2 von alien voranstehenden 9 aufgestellte Axiomen I IV, V 1 unabhangig ist, zeigt die erste in Axiom erfiillt ist. Geometrie, da in dieser das Archimedische Auch die Nicht - Archimedischen und zugleich Nicht -Euklidischen Geometrien sind von prinzipieller Bedeutung und insbesondere erschien mir die Frage nach der Winkelsumme im Dreiecke und nach der Abhangigkeit dieser Satze vom Archimedischen Axiom von hohem Interesse. Die Untersuchung, die M. De/m 1 ) Gegenstand unternommen hat, Frage. Grunde. 1) auf meine Anregung hin iiber diesen fiihrte zu einer vollen Aufklarung dieser Den Untersuchungen von M. Dehn liegen die Axiome I III zu damit auch die Nur zum Schlusse der Dehnschen Arbeit - Die Legendreschen Satze Bd. 53. 1900. iiber die Winkelsumme im Dreieck. Math. Ann. 24 Kap. III. Die Lehre von den Proportionen. 13. Riemannsche (elliptische) Geometrie in den Bereich der Untersuchung sind die Axiome II der Auordnung allgemeiner, als in der hineinfallt gegenwartigen Abhandlung, namlich etwa wie folgt zu fassen: Vier Punkte A, J5, C, einer Geraden zerfallen stets in zwei Paare D A, C und D B, D, A, C durch B, getrennt sind und umgekehrt. auf einer Geraden konnen immer in der Weise mit A, B, so daB Fiinf Punkte D E B und durch } E, ferner bezeichnet werden, daB A, C durch B, C, D, und durch C, u. s. f. getrennt sind. durch B, daB A, Die hauptsachlichsten von M. Dehn auf Grund der Axiome I III, also ohne Benutzung der Stetigkeit, bewiesenen Satze sind folgende: D E E Wenn in irgend eincm Dreieck die Summe der Winkel grofier bezuglich gleich oder kleiner als zwei Rechte ist, so 1st sie es in jedem Dreieck 1 ). Aus der Annahme unendlich vieler Parallelen zu einer Ge raden durch einen Punkt folgt, wenn man das Archimedische Axiom ausschlieBt, nicJit, daB die Winkelsumme im Dreieck kleiner als zwei Rechte ist. Es gibt vielmehr sowohl eine Geo metrie (die Nicht-Legendresche Geometrie), in der man durch einen Punkt zu einer Geraden unendlich viele Parallelen ziehen kann und in der trotzdem die Satze der Riemannschen (elliptischen) Geometrie gultig sind. Andererseits gibt es eine Geo metrie (die Semi-Euklidische Geometrie), in welcher es unend lich viele Parallelen durch einen Punkt zu einer Geraden gibt und in der dennoch die Satze der Euklidischen Geometrie gelten. Aus der Annahme, daB es keine Parallelen gibt, folgt stets, daB die Winkelsumme im Dreieck grofier als zwei Rechte ist. Ich bemerke endlich, daB, wenn man das Archimedische Axiom hinzunimmt, das Parallelenaxiom durch die Forderung ersetzt werden kann, es solle die Winkelsumme im Dreieck gleich zwei Rechten sein. Kapitel III. Die Lehre von den Proportionen. 13. Komplexe Zahlensysteme Am 2 ). wir Kapitels Anfang einige kurze Auseinanderiiber vorauss komplexe Zahlensysteme setzungen chicken, die uns spater wollen dieses insbesondere zur Erleichterung der Darstellung niitzlich sein werden. 1) 2) Einen Beweis fur diesen Satz hat spater auch F. Schur erbracht, Math. Ann. Bd. 55. Vgl. meinen Vortrag: tJber den Zahlbegriff, Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Bd. 8. 1900. Kap. HI. Die Lehre von den Proportionen. 25 13. Die reellen Zahlen bilden in ihrer Gesamtheit ein System von Dingen mit folgenden Eigenschaften: Satze der Verkniipfung (1 Aus der Zahl a und der Zahl 1. bestimmte Zahl 6): b entsteht durch Addition" eine c, in Zeichen a =c -f b oder =a+ c b . 2. Wenn a und 6 gegebene Zahlen sind, so existiert stets eine und nur eine Zahl x und auch eine und nur eine Zahl y, so daB a -f =b a; bez. y a ==b -\- wird. Es 3. gibt eine bestimmte Zahl a zugleich + = a und a heiBe sie a -\- , so daB fiir jedes =a ist. Aus der Zahl a und der Zahl 4. Art durch ab = c c = oder al> c, in Zeichen . Wenn 5. so existiert Zahl noch auf eine andere entsteht & bestimmte Zahl ,,Multiplikation" eine a und 6 beliebig gegebene Zahlen sind und a nicht ist, stets eine und nur eine Zahl x und auch eine und nur eine so daB ?/, ax = bez. b ya =b sie heiBe wird. Es 6. gibt eine bestimmte Zahl a zugleich a = 1 und a 1 a = 1 , so daB fiir jedes a ist Regeln der Rechnung Wenn a, b, c (7 12): beliebige Zahlen sind, so gelten stets folgende Rech- nungsgesetze: 7. a -f (& 8. a + 9. a (be) + & 11. + c) (a + &)c 12. a& 10. a(b c) - (a + &) + c =& + a = (ab)c = ab + ac = ac be = &a. -{- Satze der Anordnung (13 13. Wenn a, b 16): irgend zwei verschiedene Zahlen sind, so bestimmte von ihnen (etwa a) groBer heiBt dann die kleinere, in Zeichen: a > b und als (>) b < a . die andere; ist stets die eine letztere 26 Kap. Wenn Wenn 14. 15. Wenn und a > b a > b a 16. Die Lehre von den Proportionen. III. a > ist, -f c c, > so ist auch a 6 c -f- und c und ac>bc (Archimedischer Satz.) > c auch so ist ist, > a c -f c. + b . stets ca>c6. Satze von der Stetigkeit (17 17. > so ist auch stets > und b b 14. 13, 18): Wenn und a>0 &>0 zwei belie- bige Zahlen sind, so ist es stets moglich, a zu sich selbst so oft zu addieren, daB die entstehende Summe die Eigenschaft hat a -f a + -f- a>b. (Satz von der Vollstandigkeit.) 18. Es ist nicht moglich, dem System der Zahlen ein anderes System von Dingen hinzuzufiigen, so daB auch in dem durch Zusammensetzung entstehenden Systeme die Satze 1 17 samtlich erfiillt sind; oder kurz: die Zahlen bilden ein System von Dingen, welches bei Aufrechterhaltung samtlicher aufgefiihrten Satze keiner Er- weiterung mehr fahig ist. Ein System von Dingen, das nur ein en Teil der Eigenschaften 1 18 Complexes Zdhlensystem. Ein komplexes Zahlensystem ein Archimedisches oder ein Nicht-Archimedisches jenachdem dasheiBe besitzt, heiBe ein , Forderung 17 genugt oder nicht. Von den aufgestellten Eigenschaften selbe der 1 18 sind einige Folgen der ubrigen. Es entsteht die Aufgabe, die logische Abhangigkeit dieser Eigen schaften zu untersuchen 1 ). Wir werden im Kapitel VI 32 und 33 zwei bestimmte Fragen der angedeuteten Art wegen ihrer geometrischen Bedeutung beantworten und wollen hier nur darauf hinweisen, daB jeden- Forderung 17 keine logische Folge der voranstehenden Eigen schaften ist, da ja beispielsweise das in 12 betrachtete komplexe Zahlen falls die &() system rung 17 samtliche Eigenschaften 1 16 besitzt, aber nicht die Forde erfiillt. Im ubrigen gelten betreifs der Satze von der Stetigkeit (17 18) die 8 die wie sie in iiber entsprechenden Bemerkungen, geometrischen Axiome der Stetigkeit gemacht worden sind. 14. Beweis des Pascalschen Satzes. die In diesem und dem folgenden Kapitel legen wir unserer Untersuchung ebenen Axiome samtlicher Gruppen mit Ausnahme der Stetigkeits1) Vgl. meinen bereits citierten Vortrag iiber den Zahlbegriff. Kap. Die Lehre von den Proportionen. III. Axiome 27 14. II IV zu Grunde. In dem gegenwir Euklids Lehre von den Proportionen wartigen gedenken mittels der genannten Axiome, d. h. in der Ebene und unabhangig axiome, d. h. die 3 und I 1 Kapitel III vom ArcJiimedischen Axiom zu begriinden. Zu dem Zwecke beweisen wir zunachst derer bekannten Pascalschen des Fall und ist Kegelschnitten bezeichnen will. ich die eine Tatsache, die ein beson- Satzes kiinftig kurz aus als der Lehre von den den Pascalschen Satz Dieser Satz lautet : Satz 21 Es Satz). B A, C , (Pascalscher *) seien je C A, B, drei Purikte ~bez. auf zwei sich scJineidenden Geraden, vom die Schnittpunkte der raden verschieden sind; CB parallel parallel parallel AC AB , ist Ge dann BC und CA! so ist auch BA . Um den Beweis fur diesen Satz zu erbringen, fiihren wir zunachst In einem rechtwinkligen Dreiecke ist folgende Bezeichnungsweise ein. offenbar die Kathete a durch die Hypotenuse c und den von a und c eingeschlossenen Basiswinkel wir setzen kurz a so daB das Symbol ac bedeutet, sobald a eindeutig bestimmt: ac, stets eine bestimmte Strecke eine beliebig gegebene Strecke c und a ein beliebig gegebener spitzer Winkel ist. Nunmehr mb ge c eine beliebige Strecke und liebige spitze Kfic stets /3 mogen zwei Winkel bedeuten; wir behaupten, daB allemal kongruenz besteht a, be- die Strecken- = (iac und somit die Symbole a, /3 miteinander vertauschbar sind. Um diese Behauptung zu beweisen, die Strecke c = AB und an diese Strecke in A zu beiden tragen nehmen wir Seiten die fallen wir 1) Winkel a bez. /3 an. Dann von B aus auf die anderen F. Schur hat einen interessanten Beweis des Pascalschen Satzes auf Grund I HI in den Math. Ann. Bd. 51 veroffentlicht. der ebenen und raumlichen Axiome 28 Kap. Die Lehre von den Proportionen. III. BC Schenkel dieser Winkel die Lote fallen schlieBlich Da Winkel die A von <^ Punkte A, B, C, Winkel <fiACD und vier aus das Lot ACB D ABD < <^ folglich sind gruent, <=)C BD, C verbinden AE auf CD. ADB Rechte mit so sind, D und liegen die auf einem Kreise und demnach sind die beiden AD einander kongruent. CAE und andererseits und und und 14. Nun -^ Peripheriewinkel auf derselben Sehne zusammen mit dem als ist einerseits ABD auch die Winkel ^ACD ^ BAD je zusammen mit <^ CAE und BAD < ein Rechter einander kon es ist d. h. und daher Wir gewinnen nun unmittelbar die Streckenkongruenzen ccf}c==a(AD)==AE und hieraus folgt die Richtigkeit der vorhin behaupteten Kongruenz. Wir kehren nun zur Figur des Pascalschen Satzes zuriick und be- zeichnen den Schnittpunkt der beiden Geraden mit OA, OB, OC, a, b, c, a , & , c und die Strecken OA OB OC CB BC AC CA, BA, AB , , I, I*, , , , , Sodann fallen wir von m, m*, n, n*. I, 1 C / raden Lote auf das Lot m*, n] schliefie mit bez. , auf I mit den beiden Ge OA, OA die Winkel A , A m ein spitzen und die n mogen mit den Geraden OA und 0.4 die spitzen Winkel [i ,[i Lote auf b CL bez. v t bez. v bilden. Driicken wir nun diese in der vorhin drei Lote angegebenen Weise mit Hilfe der Hypotenusen und Basiswinkel in den betreffenden rechtwinkligen Dreiecken auf doppelte Weise aus, so erhalten wir folgende drei Streckenkongruenzen (1) (2) /o\ \d) =A c, A6 jia r Vtti =p =V c, r-i . Da nach Voraussetzung I parallel I* und m parallel m* sein soil, so stimmen die von auf I* bez. m zu fallenden Lote mit den Loten auf I bez. m* tiberein und wir erhalten somit Kap. IIL Die Lehre von den Proportionen. (4) (5) Ac ^A 6, fic =|u/a. 29 14. Wenn wir auf die Kongruenz (3) links und rechts das Symbol A ji anwenden und bedenken, da8 nach dem vorhin Bewiesenen die in Rede stehenden Symbole miteinander vertauschbar sind, so finden wir vX pa =v l). [iA. In dieser Kongruenz beriicksichtigen wir links rechts (4); dann wird v ft A c vA c ,11 die Kongruenz (2) und = oder Hierin beriicksichtigen wir links die Kongruenz (1) und rechts (5); dann wird v^i A& oder Ap/v& sofort Kongruenz = A^t v a. unserer Symbole der Bedeutung Wegen = t/Aji/a ft v& = vb ~v 1 (i schlieBen wir aus der letzten v a und hieraus (6) auf n gefallte Lot ins Fassen wir nun das von auf dasselbe Lote von die n* A a. und B aus, so zeigt die Auge und Kongruenz fallen (6), daB FuBpunkte der letzteren beiden Lote zusammenfallen, d. h. die Grerade steht zu dem Lote auf n senkrecht und ist mithin zu n parallel. AB Damit der Beweis ist Wir benutzen im den Pascalschen Satz erbracht. fiir folgenden zur Begriindung der Geometric lediglich dem die Strecken- denjenigen speziellen Fall des Pascalschen Satzes, in kongruenz und OC= OA folglich In gilt. auch OA= 00 diesem speziellen Fall namlich folgendermafien (Figur der Beweis besonders einfach, 30): OA von aus die Strecke OB Verbindungsgerade BD parallel zu CA und AC Wir die S. gelingt tragen auf Kongruenz der Dreiecke ab, so daB der Wegen OAD wird = ^OC B ^OAD OC B CB und BC und nach Voraussetzung einander parallel - (2f) D wird. . (If) Da bis sind, so ist 30 Kap. III. Die Lehre von den Proportionen. 14. aus (If) und (2f) folgern wir dann aber vom nach der Lehre ist ACD B Kreise ein Kreisviereck und mithin gilt nach einem bekannten Satze von den Winkeln im Kreis viereck die Kongruenz \ B C I ~~ / Andererseits ist Kongruenz OD C und der (4f) * / /""" OB A OD C < der wegen Dreiecke auch <; OBA; aus (3f) und (4f ) folgern wir OBA und diese Kongruenz lehrt, daB AB und BA einander parallel sind, wie es der Pascalsche Satz verlangt. Wenn irgend eine Gerade, ein Punkt auBerhalb derselben und irgend Winkel gegeben ist, so kann man offenbar durch Abtragen dieses Winkels und Ziehen einer Parallelen eine Gerade finden, die durch den gegebenen Punkt geht und die gegebene Gerade unter dem gegebenen Winkel schneidet. Im Hinblick auf diesen Umstand diirfen wir endlich zum ein Beweise des allgemeineren Pascalschen Satzes auch das D einfache SchluBfolgende verfahren anwenden, das ich einer Mitteilung von anderer \ Seite verdanke. Man ziehe durch B eine OA im Punkte Gerade, die unter dem Winkel V OCA trifft, so daB die (1*) -$:OCA = gilt; dann ist Kongruenz ^OD B f nach einem be kannten Satze aus der Lehre vom Kreise CBD A ein Kreisviereck und mithin gilt nach dem Satze von der Kongruenz der Peripheriewinkel auf der namlichen Seite Kongruenz (2*) ^OBA^^OD C. die Kap. CA Da AC und Die Lehre von den Proportioned III. nach Voraussetzung einander 31 14, 15. parallel sind, so ist aus (1*) und (3*) folgern wir die Kongruenz $:OD B = 3:OAC dann aber auch ist BAD \ ein Kreisviereck die und mithin gilt nach dem Kongruenz = ^OC B. CB parallel BC <OAD (4*) Da C Winkeln im Kreisviereck Satze von den - ferner nach Voraussetzung ^ " / 7^* /"- ist, so haben wir auch "*^ ) aus (4*) und (5*) folgern wir die Kongruenz diese endlich lehrt, da6 CAD B ein Kreisviereck ist, auch die Kongruenz $:0 AB (6*) Aus und (2*) diese gilt = $:OD C. (6*) folgt OBA = $: OAB < und und mithin Kongruenz lehrt, BA daB AB und einander parallel sind, wie es der Pascalsche Satz verlangt. Fallt D Abanderung mit einem der Punkte A, B , C zusammen, so wird eine dieses SchluBverfahrens notwendig, die leicht ersichtlich ist 1 ). 15. Die Streckenrechnung auf Grund des Pascalschen Satzes. im vorigen Paragraph bewiesene Pascalsche Satz setzt uns Stand, in die Geometric eine Rechnung mit Strecken einzufiihren, in der die Rechnungsregeln fur reelle Zahlen samtlich unverandert Der den in gultig sind. Statt des und des Zeichens = bedienen wir uns in der Streckenrechnung des Wortes ,,gleich" und des Zeichens =. Wenn A, B, C drei Punkte einer Geraden sind und B zwischen A und C liegt, so bezeichnen wir c = A C u Wortes ,,kongruent" ^ als a die = AB Summe und b der = BC beiden Strecken und setzen c 1) Interesse verdient auch die punkt der . < =a+ C= CL + b > b. Verwendung, die der Satz vom gemeinsamen Schnitt- Hohen eines Dreieckes zur Begrxindung des Pascalschen Satzes bez. der Profindet; man vergleiche hieruber F. Schur, Math. Ann. Bd. 57 und portionenlehre J. Mollerup, Studier over den plane geometries aksiomer, Kopenhagen 1903. 32 Kap. III. Die Lehre von den Proportionen. Die Strecken a und b heiBen kleiner a und c und heiBt groBer als a Aus den linearen fur eben die > c a, a + Addition kommutative (b + c) c, &. > = (a 3 entnehmen wir III 1 Kongruenzaxiomen definierte Gesetz sowie das < Zeichen: Zeichen: b, in c daB b c, < als c, in 15. der Strecken + + 6) das leicht, assoziative c Gesetz a +&=&+ a giiltig ist. Urn das Produkt einer Strecke a in eine Strecke definieren, bedienen wir uns b geometrisch zu Wir wahlen zu- folgender Konstruktion. nachst eine beliebige Strecke, die fiir die ganze Betrachtung die namliche Nunmehr tragen wir auf dem bleibt, und bezeichnen dieselbe mit 1. einen Schenkel eines rechten Winkels vom ferner die Strecke vom Scheitel aus Scheitel und ebenfalls 1 sodann tragen wir auf dem anderen Schenkel die Strecke a die Strecke b Wir verbinden ab. _ Strecken der * Gerade durch auf den Endpunkt der dem anderen Schenkel diese Strecke c das zeichnen sie Strecke ab; b 1 und ziehen zu eine Parallele; eine Strecke c abschneiden: Produkt der Strecke a in die mit c die und a Endpunkte durch eine dieser Geraden dieselbe moge dann nennen wir Strecke b und be = ab. Wir wollen vor allem beweisen, daB fiir die eben definierte Multiplikation der Strecken das kommutative Gesetz ab ba Zu dem Zwecke konstruieren wir zuerst auf die oben festWeise die Strecke ab. Ferner tragen wir auf dem ersten Schenkel gesetzte des rechten Winkels die Strecke a und auf dem anderen Schenkel die giiltig ist. Strecke b ab, verbinden den Endpunkt der Strecke 1 mit dem Endpunkt von b auf dem anderen Schenkel durch eine Gerade und ziehen zu dieser Geraden durch den Endpunkt von a auf dem ersten Schenkel eine Pa rallele: dieselbe schneidet auf dem anderen Schenkel die Strecke ba ab; III. Kap. Die Lehre von den Proportionen. 33 15. Tat fallt diese Strecke ba, wie untensteliende Figur zeigt, wegen der Parallelitat der punktierten Hilfslinien nach dem Pascalschen Satze (Satz 21) mit der vorhin konstruierten Strecke ab zusammen. Auch um- in der gekehrt wie folgt, man sofort sieht, aus der Giiltigkeit des kommutativen Gesetzes in unserer Streckenrechnung der Pascalsche Satz. fiir unsere Multiplikation der Strecken das assoziative Gesetz Um a (be) = (aV)c zu beweisen, tragen wir auf dem einen Schenkel des rechten Winkels vom Sckeitel aus die Strecken 1 und b und auf dem anderen Schenkel ebenfalls von aus die Strecken a und c ab. Sodann konstruieren wir e-cb ae-cd cu 1 ab = cd, = ab und e = cb und tragen diese Strecken d und e auf ersteren Schenkel von aus ab. Konstruieren wir sodann ae und so ist wiederum auf Grund des Pascalschen Satzes aus vorstehender die Strecken dem ba d Figur ersichtlich, d. h. es ist und hieraus daB ae folgt die = Endpunkte j cd j oder dieser / IA a(cb) Strecken zusammenfallen, / T\ = c(ab) mit Zuhilfenahme des kommutativen Gesetzes auch Man vergleiche hierzu auch die Methoden zur Begriindung der Proportionendie neuerdings von A. Kneser, Arckiv fur Math, und Phys., E. Ill, Bd. 2, und 1) lehre, J. Mollerup, Math. Ann., Bd. 56 sowie Studier over den plane geometries aksiomer, 1903, angegeben worden sind und bei denen die Proportionengleichung Kopenhagen vorangestellt wird. F. Schur, Zur Proportionenlehre, Math. Ann. Bd. 57 bemerkt, daB bereits Kupffer (Sitzungsber. der Naturforscherges. zu Dorpat 1893) das kommutative Gesetz der Multiplikation richtig bewiesen hat. Jedoch ist Kupffers weitere Begrun- dung der Proportionenlehre als unzureichend anzusehen. Hilbert, Grundlagen der Geometrie. 3 Kap. HI. Die Lehre von den Proportionen. 34 Wie man 15. haben wir im vorstehenden beim Nachweise sowohl sieht, des kommutativen wie des assoziativen Gesetzes der Multiplikation ledig- lich denjenigen speziellen Fall des Pascalschen Satzes benutzt, dessen Be- weis auf S. Anwendung Durch 30 ( 14) in besonders einfacher Weise durch einmalige des Kreisvierecksatzes gelang. eine geringe Umordnung des obigen SchluBverfahrens erhalt 29 man folgende ebenfalls sehr kurze Begriindung der Multiplikationsgesetze der Streckenrechnung. Auf dem einen Schenkel eines rechten Winkels trage man Tom aus Scheitel Strecken a die dem anderen Schenkel = OA und die Einheitsstrecke 1 I = OS = OC ab. und auBerdem auf Der durch A, B, C gelegte Kreis schneide den letzteren Schenkel noch im Punkte D. Der Punkt D wird leicht in elementarer Weise gewonnen, indem man vom Mittelpunkt des Kreises das Lot auf C fallt und an diesem den Punkt C spiegelt. Die Strecke OD heifie das Produkt der beiden Strecken a und es gilt &; dann offenbar das kommuta- tive Gesetz der Multiplikation ab OCA S. und Wegen OBD stimmt diese Definition 32 angegebenen iiberein. nunmehr nach S. der Winkel Gleichheit Produktes mit der auf Die Gleichung ab beweist der des = ba. = ba 33 oben den speziellen Fall schen Satzes und aus diesem wiederum folgt nach Gesetz der Multiplikation a(bc) (ab)c. S. (S. 29) des Pascal 33 das assoziative = Endlich in unserer gilt auch Streckenrechnung das distributive Gesetz a (b -\- c) ab -f- ac. Urn dasselbe zu beweisen, konstruieren wir die Strecken ab, ac und a (b -f- c) und ziehen dann durch den End- b a (b -f- c] c f ab + be b+c punkt der Strecke c (s. neben- stehende Figur) eine Parallele Kap. El. zu Die Lehre von den Proportionen. dem anderen Schenkel des rechten Winkels. 35 15, 16. Die Kongruenz der beiden rechtwinkligen in der Figur schraffierten Dreiecke und die des Satzes von der Gleichheit der Gegenseiten im Anwendung Parallelogramm dann den gewiinschten Nachweis. Sind & und c zwei beliebige Strecken, so gibt sodaB c = ab Quotient von wird; diese Strecke a wird mit liefert es stets eine Strecke a, j- bezeichnet und der durch 6 genannt. c 16. Die Proportionen und die Ahnlichkeitssatze. Mit Hilfe der eben dargelegten Streckenrechnung lafit sich Euklids Lehre von den Proportionen einwandsfrei und ohne Archimedisclies Axiom in folgender Weise begriinden. Sind a, Erklarung. 1), V a, Proportion a : & vier irgend Strecken, so soil die =a V : nichts anderes bedeuten als die Streckengleichung Erklarung. Zwei Dreiecke Winkel in ihnen kongruent sind. Satz 22. Wenn a, b und a heifien , ?/ ahnlich, wenn entsprechende entsprechende Seiten in zwei ahn- lichen Dreiecken sind, so gilt die Proportion Wir Beweis. betrachten zunachst den besonderen Fall, wo die von in beiden Dreiecken Rechte sind, und a ?/ eingeschlossenen Winkel und denken uns die beiden Dreiecke in a, b , eingetragen. Scheitel aus Strecke 1 Endpunkt zu den Wir auf ab sodann tragen einem und Schenkel ziehen durch die den dieser Strecke 1 die Parallele beiden schneide auf Hypotenusen; dieselbe dem anderen Schenkel die Strecke e ab; dann ist nach unserer Definition des Streckenproduktes b ea, ?/= ein vom b * und denselben rechten Winkel 36 Kap. Die Lehre von den Proportionen. III. 16, 17. mithin haben wir al d. = ba f h. a Nunmehr kehren wir zu : b =a V. : dem allgemeinen struieren CL. in & der den drei Existenz dessen der jedem Dreiecke lichen bez. Falle zuriick. Wir beiden konahn- Schnittpunkt S Winkelhalbierenden, aus dem Satze vom gleichschenkligen Dreiecke leicht abzuleiten ist; und fallen von diesen die drei Lote r bez. r auf die Dreiecksseiten; die auf diesen entstehenden Abschnitte bezeichnen wir mit bez. Der vorhin bewiesene Proportionen : r spezielle Fall unseres Satzes liefert dann die = b : r = b : aus diesen schlieBen wir mittels des distributiven Gesetzes a und : r = a : b /, : =& r : / folglich mit Riicksicbt auf das kommutative Gesetz der Multiplikation a : b a : V. Aus dem eben bewiesenen Satze 22 entnehmen wir leicht den Fun- damentalsatz in der Lehre von den Proportionen, der wie folgt lautet: Satz 23. Schneidcn zivei Parallde auf den Schenkeln eines beliebigen Winkels die Strecken a, b ~bez. a, b ab, so gilt die Proportion a :b Umgekehrt, a, a und b, b wenn je a :b f . vier Streckeu a, b, a, b auf einem SchenJcel diese Proportion erfullen eines beliebigen und WinJcels abgetragen werden, so sind die Verbindungsgeradcn der Endpurikte von a, b a, V einander parallel. bez. von Die Grleichungen der Geraden und Ebenen. Zu dem bisherigen System von Strecken fiigen wir noch ein zweites ebensolches System von Strecken hinzu; die Strecken des neuen Systems denken wir uns durch ein Merkzeichen kenntlich gemacht und nennen dann sie teten Die Lehre von den Proportionen. III. Kap. Strecken. ,,positiven" noch die ein ; so 13 zusammengestellt worden in Tatsachen hervor: folgende spezielle 1 a a. Es ist stets a 1 reelle die Zahlen, ab a = 0, und & > so ist entweder a c Wir nehmen nun sind. Wir heben = = Wenn Wenn bisher betrach- durch einen einzigen gelten bei gehorigen Festsetzungen Streckenrechnung samtliche Eechnungsregeln fiir erweiterten dieser wir Fiihren Punkt bestimmte Strecke in zum Unterschiede von den Strecken }) negative" 37 17. > = oder 6 0, so folgt stets in einer ac > = 0. &c. Ebene a durch einen Punkt zwei zu- rechtwinkliges Achsenkreuz an aus auf den beiden und tragen dann die beliebigen Strecken x, y von der anderen Seite bin, oder nach zwar naeh der einen und Geraden ab, senkrechte einander Gerade als festes naclidem die abzutragende Strecke x bez. y positiv oder negativ ist; sodann errichten wir die Lote in den Endpunkten der Strecken x, y und bestimmen den Schnittpunkt P dieser Lote: die Strecken x, y heiBen die je Koordinaten des Punktes P; jeder Punkt der Ebene a ist durch seine sein konnen, Koordinaten x, y, die positive oder negative Strecken oder eindeutig bestimmt. und durch Es sei I irgend eine Gerade in der Ebene a, die durch einen Punkt C mit den Koordinaten a, 6 gehe. Sind dann x, y die Ko ordinaten eines irgend Punktes von so finden I, wir leicht aus Satz 22 a : 1) = x : y oder bx die als Geraden zu I ay X = Gleichung 1. Ist I der eine parallele Gerade, die z-Achse die Strecke c abschneidet, so gelangen wir zu der der Geraden I die Gleichung der Geraden I indem wir in der Gleichung c ersetzen; die gewiinschte Gleichung Strecke x durch die Strecke x auf der , lautet also bx Aus von dem ay 6c = 0. diesen Entwicklungen schlieBen wir leicht auf eine Weise, die daB jede Gerade in einer Archimedischen Axiom ist, Ebene durch unabhangig den Koordinaten x, y dargestellt eine lineare Gleichung in 38 Kap. Die Lehre von den Proportioned III. wird und umgekehrt jede wobei Koeffizienten die kommende Strecken solclie lineare 17. Gleichung eine Gerade darstellt, betreffenden Geometrie vor- der derselben in Resultate beweist sind. Die entsprechenden raumlichen Geometric. Der weitere Aufbau Methoden geschehen, der man die man ebenso in der Geometrie kann von nun an nach den in leicht der analytischen Geometrie gemeinhin anwendet. bisner in diesem Kapitel III das Archimedische Axiom benutzt; setzen wir jetzt die Giiltigkeit desselben voraus, so Wir haben nirgends konnen wir den Punkten einer beliebigen Geraden im Raume zuordnen und zwar auf folgende Art. Wir wahlen reelle Zahlen auf der Geraden zwei beliebige Punkte aus und ordnen und 1 zu; sodann halbieren wir die durch sie be- diesen die Zahlen stimmte Strecke 01 und bezeichnen den entstehenden Mittelpunkt mit Strecke 0^ mit \ u. s. w.; nach w-maliger -|-, ferner den Mittelpunkt der dem Ausfiihrung dieses Verfahrens gelangen wir zu einem Punkte, Zahl 2 n zuzuordnen ist. Nun tragen wir die Strecke 2 n die an den Punkt sowohl nach der Seite des Punktes 1 als auch nach der anderen Seite bin etwa m mal hintereinander ab und erteilen den so entstehenden Punkten die bezw. Zahlenwerte 2" 2 n . Aus dem Archimedischen Axiom kann werden, daB auf Grund dieser Zuordnung sich jedem beliebigen Punkte der Geraden in eindeutig bestimmter Weise eine reelle Zahl zuordnen liiBt und zwar so, daB dieser Zuordnung folgende Eigen- leicht geschlossen ~-*t- schaft zukommt: wenn A, B, C irgend Punkte der Geraden und drei A zugehorigen reellen Zahlen sind und JB zwischen a, /?, y diese Zahlen stets entweder die Ungleichung a liegt, so erfiillen die oder a > /3 > jede Zahl, Punkt der C < /3 < y y. Aus den Entwicklungen im Kap. die bez. und dem II 9 leuchtet ein, algebraischen Zahlkorper & daB dort fiir angehort, notwendig ein muB, dem sie zugeordnet ist. Ob auch Geraden existieren ein Punkt entspricht, hangt davon ab, ob in der Zahl reellen anderen jeder vorgelegten Geometrie das Vollstandigkeitsaxiom V 2 gilt oder nicht gilt. Dagegen ist es, auch wenn man nur die Giiltigkeit des Archimedischen Axioms annimmt, stets moglich, das System von Punkten, Geraden und Ebenen so durch ,,irrationale" Elemente zu erweitern, daB auf jeder Geraden der entstehenden Geometrie jedem System von drei reellen Zahlen ohne Ausnahme ein Punkt zugeordnet ist. Durch gehorige Festsetzung kann zugleich erreicht werden, daB in der erweiterten Geometrie Die Lehre von den Flacheninhalten in der Ebene. Kap. IV. samtliche Axiome I irrationalen Elemente) V Diese sind. giiltig erweiterte Geometrie 1st 39 18. (durch Hinzufiigung der keine andere als die ge- wohnliche analytische Cartesische Geometrie des Raumes, in welcher auch 1 das Vollstandigkeitsaxiom V 2 gilt ). Kapitel IV. Die Lehre von den Flacheninhalten in der Ehene. 18. Die Zerlegungsgleicnlieit und Inhaltsgleichheit von Polygonen, IV dielegen den Untersuchungen des gegenwartigen Kapitels und die lineareii selben Axiome wie im Kapitel III zu Grande, namlich ebenen Axiome samtlicher Gruppen mit Ausnahme der Stetigkeitsaxiome, Wir d. h. Axiome I Die im Kapitel die selbst eingefiihrte 13 und IV. II Lehre von den Proportionen und die daStreckenrechnung setzt uns in den Stand, die Euklidische III erorterte Lehre von den Flacheninhalten mittels der Ebene der d. genannten Axiome, und unaWidngig von den Stetiykeitsaxiomen h. zu in be- griinden. Kapitel III die Lehre von den Pascalschen Satze (Satz 21) beruht Da nach den Entwicklungen im Proportionen wesentlich auf dem so gilt dies auch ftir die Lehre von den Flacheninhalten; diese Begriinerscheint mir als eine der dung der Lehre von den Flacheninhalten Satzes in der ElementarPascalschen des merkwiirdigsten Anwendungen geometrie. P durch zwei Punkte eines Polygons der ganz im Innern des Polygons verlauft, so irgend einen Streckenzug, und 27 deren innere Punkte alle im entstehen zwei neue Polygone t Verbindet Erklarung: man P P Innern von und P 2 P liegen; wir setzen P sagen: P zerfallt in P x und P 2 , oder P x zusammen. wenn sie in Erklarung. Zwei Polygone heifien zerlegungsgleicli, die paareine endliche Anzahl von Dreiecken zerlegt werden konnen, weise einander kongruent sind. oder von gleicliem Erklarung. Zwei Polygone heifien inhaltsgleich zu denselben zerlegungsgleiche Polygone Inhalte, wenn es moglich ist, 1) Vgl. die Bemerkungen am SchluB von 8. Kap. IV. Die Lehre von den Flacheninhalten in der Ebene. 40 so hinzuzufiigen, 18. daB die beiden zusammengesetzten Polygone einander zerlegungsgleich sind. Aus den durch Zusammenfiigung letzteren Erklarungen folgt sofort: zerlegungsgleicher Polygone entstehen wieder zerlegungsgleiche Polyund wenn man zerlegungsgleiche Polygone von zerlegungsgleichen Polygonen wegnimmt, so sind die iibrigbleibenden Polygone inhaltsgleich. gone, Ferner gelten folgende Satze: Satz 24. Sind zwei Polygone P lygon 3 zerlegungsgleich, so P 1 sind und P aucli sie mit einem 2 dritten untereinander zerlegungs Sind zwei Polygone mit einem dritten inhaltsgleich, untereinander inhaltsgleich. Beweis. P 2 eine Nach Voraussetzung Zerlegung in laBt Dreiecke sich angeben, sowohl fiir sind sie so gleich. fiir Po P l} als so daB einer jeden auch dieser P beiden in kongruente Zerlegungen je eine Zerlegung des Polygons 3 Dreiecke entspricht. Indem wir diese Zerlegungen von P3 gleichzeitig in Betracht ziehen, wird im allgemeinen jedes Dreieck der einen Zerlegung durch Strecken, welche der anderen Zerlegung angehoren, in Polygone Wir fiigen nun noch so viele Strecken hinzu, daB jedes dieser zerlegt. und bringen dann die zwei entsprechenden Zerlegungen in Dreiecke in Px und in P2 an; dann zerfallen offenbar diese beiden Polygone P1 und P2 in gleich viele paarweise einander kongruente Dreiecke und sind somit nach der Erklarung Polygone selbst wieder in Dreiecke zerfallt, einander zerlegungsgleich. Der Beweis der zweiten Aussage des Satzes 24 ergibt sich nunmehr ohne Schwierigkeit. Wir linie erklaren in der iiblichen und Hohc Weise eines Paralleloyrammes, die Begriffe: Recliieck, Grund- Grundlinie und Hohe ernes Dreiecks. Kap. IV. Die Lehre von den Flacheninhalten in der Ebene. 41 19. 19. Parallelogramme und Dreiecke mit gleicher Grundlinie und Hohe. Die bekannte in den untenstehenden Figuren EuMids liefert den Satz: Satz 25. illustrierte SchluBweise Zwei Parallelogramme mit gleicher Grundlinie und Hohe sind einander inhaltssleich. Ferner gilt die Satz 26. gramm bekannte Tatsache: Ein jedes Dreieck mit gleicher ABC ist einem gewissen Parallelo- stets und halber Grundlinie Hohe zerlegungsgleich. Beweis. Halbiert man AC in D und und verlangert dann um sich selbst bis F, so sind die Dreiecke DEC und FBE einander kongruent und folglich sind Dreieck ABC und Parallelogramm ^.jPFZ) BC in E DE einander inhaltsgleich. Aus Satz 25 und Satz 26 folgt mit Hinzuziehung von Satz 24 unmittelbar: Satz 27. / A / \ / \/ Zwei Dreiecke mit gleicher Grundlinie und Hohe sind einander inhaltsgleich. Bekanntlich zeigt man leicht, daB zwei Dreiecke mit gleicher Grund linie und Hohe auch daB dieser Nachweis lich ist; in der Wir bemerken jedoch, zerlegungsgleich sind. oline Benutzung des Archimediscken Axioms niclit mogstets Tat lassen sich in unserer Nicht-Archimedischen Geo metric (vgl. Kap. II 12) ohne Schwierigkeit zwei solche Dreiecke andie Grundlinie und Hohe besitzen und folglich dem Satze 27 geben, gleiche entsprechend inhaltsgleich, aber die dennoch nicht zerlegungsgleich ABC ABD Als Beispiel mogen zwei Dreiecke mit der geund meinsamen Grundlinie 1 und der gleichen Hohe 1 dienen, wenn die Spitze C des ersteren Dreiecks senkrecht fiber und im zweiten sind. AB = A F Dreiecke der FuBpunkt der von der Spitze ist t wird. daB ; legen AF = Wir erwahnen noch den leicht Satz 28. Zu einem beliebigen D gefallten Hohe so ge- zu beweisenden Satz: Dreiecke und mithin auch zu einem Kap. IV. Die Lehre von den Flacheninhalten in der Ebene. 42 19, 20 beliebigen Polygon kann stets ein rechtwinkliges Dreieck konstruiert werden, das eine Kathete 1 besitzt und das mit dem Dreiecke bez. Po ist. lygon inhaltsgleich Auch die fibrigen aus Satze der elementaren Geometric fiber die Inhaltsgleichheit von Polygonen, insbesondere der Pythagoraische Lehrsatz sind leichte Folgerungen der eben aufgestellten Satze. Wir begegnen aber dennoch bei der weiteren Durchffihrung der Theorie der Flacheninhalte einer wesentlichen Schwierigkeit. Insbesondere lassen es unsere bisherigen Betrachtungen dahingestellt, ob nicht etwa alle Polygone stets einander inhaltsgleich sind. In diesem Falle waren die samtlichen vorhin und ohne Bedeutung. Hiermit hiingt die inhaltsgleiche Rechtecke mit einer gemeinauch notwendig in der anderen Seite ubereinstimmen, aufgestellten Satze nichtssagend Frage zusammen, ob zwei schaftlichen d. h., Seite ob ein Rechteck durch eine Seite und den Flacheninhalt eindeutig bestimmt ist. Wie maBen man nahere Uberlegung zeigt ; bedarf die der aufgeworfenen Fragen der Umkehrung zur des Satzes 27, Beantwortung die folgender- lautet: Satz 29. so haben sie Wenn zwei inhaltsgleiche Dreiecke gleiche Grundlinie haben, auch gleiche Hohe. Dieser fundamentale Satz 29 findet sich im ersten Buch der Elemente 39 ster Satz; beim Beweise desselben beruft sich jedoch Euldid auf den allgemeinen GroBensatz: ^Kal to o Aov tov fisgovg ^elt,6v des EuJdid als welches auf die Einfuhrung eines neuen geometrischen Axioms fiber Flacheninhalte hinauslauft. ein Verfahren, t^riv" Es gelingt nun den Satz 29 und damit die Lehre von den Flachen auf dem hier von uns in Aussicht genommenen Wege, d. h. mit Hilfe der ebenen Axiome ohne Benutzung des Archimedischen lediglich Axioms zu begrfinden. Um dies einzusehen, haben wir den Begriff des ; inhalten InhaltsmaBes notig. 20. Das InhaltsmaB von Dreiecken und Polygonen. Erklarung: a, b, aus c der die h. wir in beiden Hohen h a Ahnlichkeit Proportion d. Wenn der einem Dreieck = AD Dreiecke } hb BCE = BE und ABC mit den Seiten konstruieren, so folgt nach Satz 22 die ACD Die Lehre von den Flacheninhalten in der Ebene. Kap. IV. mithin jedem Dreiecke das Produkt aus einer Grundlinie und der in ist 43 20. zu ihr gehorigen Hohe davon unabhangig, welche Seite des Dreiecks als Grundlinie wahlt. Das halbe Produkt aus und Hohe Grundlinie eine also fur sie Strecke; eines Dreieck das Dreiecks A ist charakteristische heiBe das Inhaltsmaft des Drei A und werde mit J (A} bezeichnet. Erklarung. Eine Strecke, welche eine Ecke eines Dreiecks mit einem Punkte der ecks man A Seite heiBt verbindet, gegeniiberliegenden Transversale des Dreiecks; dieselbe zerlegt das Dreieck in zwei Dreiecke mit gemeinsamer Hohe, deren Grundlinien in dieselbe Gerade fallen; eine solche Zerlegung heiBe eine transversale Zerlegung des Dreiecks. Satz 30. Wenn A durch beliebige Gerade irgendwie in eine gewisse endliche Anzahl von Dreiecken Ak zerlegt wird, so ist stets das InhaltsmaB des Dreiecks A gleich der Summe der InhaltsmaBe der samtlichen Dreiecke A k . Aus dem Beweis. nung ein Dreieck daB unmittelbar, Summe der folgt gleich der solcher Dreiecke transversale die ist, Gesetze distributiven Zerlegung in InhaltsmaB das InhaltsmaBe Streckenrech- unserer eines beliebigen Dreiecks zweier durch irgendwelche aus jenem Dreieck Die wiederholte hervorgehen. dieser Tatsache zeigt, daB das Anwendung InhaltsmaB beliebigen Dreiecks auch gleich der Summe der InhaltsmaBe der samtlichen Drei eines ecke die ist, nacheinander aus dem beliebig vorgelegten viele Dreiecke transversale wenn entstehen, Zerlegungen man ausfiihrt. Urn nun den entsprechenden Nachweis fur die beliebige Zerlegung des Dreiecks A Ecke A A in Drei zu erbringen, ziehen wir von der einen k durch jeden Teilpunkt des Dreieckes d. h. durch der Zerlegung, jeden Eckpunkt der ecke A A Dreiecke k eine Transversale; durch diese Transin gewisse Drei versalen zerfallt das Dreieck A ecke A . t Jedes dieser Dreiecke A t zerfallt durch gegebenen Zerlegung in und Vierecke. Wenn wir in Dreiecke gewisse den Vierecken noch je eine Diagonale konin gewisse Dreiecke struieren, so zerfallt jedes Dreieck die Teilstrecken der A nun t in Dreiecke zeigen, daB die Zerlegung A ts A ts . Wir wollen sowohl fur die Dreiecke A t 44 als Die Lehre von den Flacheninhalten in der Ebene. Kap. IV. d auch fur die Dreiecke anderes als eine Kette von transver- nichts k 20. salen Zerlegungen bedeutet. In der Tat, zuniichst ist klar, daB jede Zerlegung eines Dreiecks in Reihe von transversalen Zerlegungen bewirkt werden kann, wenn bei der Zerlegung im Inneren des Dreiecks Teildreiecke durch eine stets keine Teilpunkte liegen und iiberdies wenigstens eine Seite des Dreiecks von Teilpunkten Nun frei bleibt. Dreiecke ist fiir die ersichtlich, daB fiir die dem Punkte frei ist. Aber auch A fiir 4 jedes unsere Behauptung aus dem Umstancle d auf transversale ist die Zerlegung in ts Betrachten wir namlich ein Dreieck zlk so , A A wird es unter den von bestimmte Transversale Im t k Zerlegungen zuriickfuhrbar. hineinfallt A jedes derselben das Innere sowie eine Seite, namlich gegeniiberliegende Seite von weiteren Teilpunkten eine ausgehenden Transversalen im Dreieck k geben, in welche entweder eine Seite von A oder welche selbst das Dreieck ersten Falle bleibt die betreffende A Seite in k zwei Dreiecke zerlegt. Dreiecks k iiberhaupt A des von weiteren Teilpunkten bei der Zerlegung in Dreiecke z/, s im letzteren Falle ist die im Inneren des Dreiecks Ak verlaufende Strecke frei ; Transversalen jener die bei der in Teilung den in beiden Dreiecke entstehenden 4 Dreiecken eine Seite, von weitereu Teilpunkten gewiB ts frei bleibt. Nach am Anfang der das InhaltsmaB J (zJ] maBe J (A~^ aller InhaltsmaBe InhaltsmaBe maBe J(4 gleich der des Satzes A ts }, t , und A angestellten Betrachtung ist gleich der Summe aller Inhalts- diese Andererseits J"(^). .) Dreiecke aller A k Summe ist gleich Summe Summe iiber die Summe aller Inhalts ist gleich der auch die der folgt endlich, daB das InhaltsmaB J (^f) auch Damit ist der Beweis InhaltsmaBe J"(^/A.) ist. und hieraus Summe aller 30 vollstandig erbracht. Definieren Erklarung. als die des Dreiecks der Dreiecke J (z/A dieses Beweises Summe wir das InhaltsmaB der InhaltsmaBe aller Dreiecke, in J (P) eines Polygons die dasselbe bei einer bestimmten Zerlegung zerfallt, so erkennen wir auf Grrund des Satzes 30 18 beim Beweise des durch eine ahnliche SchluBweise, wie wir sie in Satzes 24 angewandt haben, daB das InhaltsmaB eines Polygons von der Art der Zerlegung in Dreiecke unabhangig ist und mithin allein durch Aus dieser Erklarung entnehmen das Polygon sich eindeutig bestimmt. 30 die wir vermittels des Satzes Tatsache, daB zerlegungsgleiche Polygone gleiches InhaltsmaB haben. P und Q zwei inhaltsgleiche Polygone, so muB es nach Sind ferner und Q geben, so daB der Erklarung zwei zerlegungsgleiche Polygone P Kap. IV. Die Lehre von den Flacheninhalten in der Ebene. 45 20, 21. aus P und P zusammengesetzte Polygon (P + P ) mit dem aus und Q Q zusammengesetzten Polygon (Q + $ ) zerlegungsgleich ausfallt. Aus den beiden Gleichungen das J(P+P = J(Q + ) schlieBen wir d. h. $ ), leiclit inhaltsgleiche Polygone haben gleiclies InhaltsraaB. 21. Die Inhaltsgleiclilieit und das InhaltsmaB. 20 haben In InhaltsmaB wir gefunden, daB inhaltsgleiche Polygone stets Aus dieser Tatsache entnehmen wir unhabeu. gleiches mittelbar den Beweis des Satzes 29. der Grrundlinie und li, beiden schlieBen so beiden Dreiecke, d. h. es folt: Dreiecke wir aus Bezeichnen wir namlich die gleiche die zugehorigen Hohen mit /^ mit g, der angenommenen Inhaltsgleichheit der daB dieselben auch gleiches InhaltsmaB haben miissen, und mithin nach Division durch %g h = h ] Aussage des Satzes 29. lafit sich nunmehr die am SchluB von dies ist die Auch P umkehren. 20 gemachte Aussage und Q zwei Polygone mit gleichem In der Tat, seien zwei rechtwinklige Drei InhaltsmaB, so konstruieren wir gemaB Satz 28 und E, von denen jedes eine Kathete 1 besitzt und so daB das ecke mit dem Polygon Q und das Dreieck mit dem Polygon Dreieck d 4 P E 20 bewiesenen Satze folgt Aus dem am SchluB von inhaltsgleich ist. mit Q gleiche Inhaltsmafie habeu. dann, daB 4 mit P und ebenso E daB auch Wegen des gleichen InhaltsmaBes von P und Q folgt hieraus, Da nun diese beiden rechtwinkligen zl und E gleiches InhaltsmaB haben. Dreiecke in der Kathete 1 ubereinstimmen, so stimmen notwendig auch sind und ihre anderen Katheten iiberein, d. h. die beiden Dreiecke 4 E P einander kongruent und mithin sind nach Satz 24 die beiden Polygone und Q einander inhaltsgleich. Die beiden in diesem und dem vorigen Paragraph gefundenen Tatsachen fassen wir in den folgenden Satz zusammen: Satz 31. Zivei inhaltsgkiche Polygone luiben stets das sind maft und zwei Polygone mit gleichem Inlialtsmafi inhaltsgleich. gleiche InJtalisstets einander Kap. IV. Die Lehre von den Flacheninhalten in der Ebene. 46 21. Insbesondere miissen zwei inhaltsgleiche Rechteeke mit einer gemeinAuch folgt Seite auch in den anderen Seiten iibereinstimmen. samen der Satz: Satz 32. Zerlegt man ein Rechteck durch Gerade in mehrere Dreiecke und laBt auch nur eines dieser Dreiecke fort, so kann man mit den iibrigen Dreiecken das Rechteck nicht mehr von de Zolt^] und von 0. und von F. Schur^} und W. Killing* } mit Dieser Satz ist $fo?# 1 Axioms bewiesen worden. Im vorstehenden 1 ausfiillen 3 Axiom hingestellt Archimedischen des Hilfe ist ). als ) gezeigt, daB derselbe vollig unabhangig von dem Archimedischen Axiom gilt. Zum Beweise der Satze 29, 30, 31 haben wir wesentlich die in 15 eingefiihrte Streckenrechnung benutzt, und da diese im Kapitel III wesentlichen auf dem Pascalschen Satze (Satz 21) beruht, so erweist sich fur die Lehre von den Flacheninhalten der Pascalsche Satz als der wich- tigste Baustein. Wir erkennen daB auch umgekehrt aus den Satzen 27 und 29 In der Tat, aus der der Pascalsche Satz wieder gewonnen werden kann. leicht, Parallelitat der und C B Geraden CB folgt nach Satz 27 die Inhaltsgleichheit der Drei ecke OBB und 0(7(7; eben- so folgt aus Geraden der der Parallelitat CA und AC die Inhaltsgleichheit der Drei ecke OA A hiernach OAA Satz 29, Von daB auch BA zu AB parallel und auch und OCC die OBB inhaltsgleich sind, sein muB. Da Dreiecke einander so ergibt P und Q nennen wir P nachdem das InhaltsmaB J (P) zwei nicht inhaltsgleichen Polygonen inlialtskleiner bez. iritialtsgrofier als Q, je kleiner oder grb Ber als J (Q) ausfallt. Es ist nach dem vorstehenden klar, daB die Begriffe inhaltsgleich, inhaltskleiner und inhaltsgroBer sich gegen1) Hinsichtlich der merkwiirdigen Rolle, die dieser Satz 32 behufs Erganzung sogenannten ,,Kongruenzsatze im engeren Sinne" spielt, vergleicbe man den Schlufi von Anhang II S. 105106. der 2) Principii della eguaglianza di polizoni preceduti da alcuni critici sulla teoria della equivalenza geometrica. Milano, Briola 1881. Vgl. auch Principii della eguaglianza di poliedri e di polizoni sferici. Milano, Briola 1883. 3) 4) 5) Monatshefte fur Math, und Phys., Jahrgang 5, 1894. Sitzungsberichte der Dorpater Naturf. Ges. 1892. Grundlagen der Geometric, Bd. 2, Abschnitt 5, 5, 1898. Kap. V. Der Desarguessche Ferner erkennen wir seitig ausschlieBen. Satz. leicht, 47 22. daB ein Polygon, welches ganz im Inneren eines anderen Polygons liegt, stets inhaltskleiner als dieses sein muB. Hiermit haben wir die wesentlichen Satze der Lehre von den Flacheninhalten in der Ebene begriindet. GauB Bereits sprechende Frage hat die Aufmerksamkeit der Mathematiker auf die entfiir den Raum gelenkt. Ich habe die Vermutung der Unmoglichkeit einer analogen Begriindung der Lehre von den Inhalten im Raume ausgesprochen und die bestimmte Aufgabe 1 ) gestellt, zwei Tetraeder mit gleicher Grundflache und von gleicher Hohe anzugeben, die sich auf keine Weise in kongruente Tetraeder zerlegen durch kongruenter Tetraeder und lassen, nicht zu die sich auch Hinzufiigung Polyedern erganzen lassen, fur die ihrerseits eine Zerlegung in kongruente Tetraeder mb glich ist. M. Dehn^ solchen Tat gelungen; er hat damit in Unmoglichkeit dargetan, die Lehre von den raumlichen Inhalten so zu begriinden, wie dies im vorstehenden fiir die ebenen Inhalte strenger Weise ist dieser Nachweis in der die geschehen ist. Hiernach waren zur Behandlung der analogen Fragen fiir den andere Hilfsmittel, etwa das Cavalierische Prinzip heranzuziehen. Raum Kapitel V. Der Desarguessche Satz. 22. Der Desarguessche Satz und der Beweis desselben in der Ebene mit Hilfe der Kongruenzaxiome. der Kapitel I aufgestellten Axiomen sind diejenigen 4 Axiome die ebene teils teils samtlich Axiome; lineare, Gruppen Bedie Axiome. raumlichen 8 der Gruppe I sind die einzigen wir uns deutung dieser raumlichen Axiome klar zu erkennen, denken Von den im II V Um irgend eine Bedingungen ebene dafiir, Geometrie vorgelegt und untersuchen allgemein die daB diese ebene Geometrie sich als Teil einer raum lichen Geometrie auffassen laBt, in welcher die IV samtlich 1) erfiillt Axiome der Gruppen I II, sind. Vgl. meinen Vortrag ,,Math.ematische Probleme" Nr. 3. Nachr. 1900, sowie ttber 2) tiber raurngleiche Polyeder, Gottinger inhalt, Math. Ann. Bd. 55. 1902. Vgl. ferner Kagan, Math. Ann. Bd. 57. den Raum- Kap. V. Der Desarguessche Satz. 48 Auf Grund der Axiome der Gruppen I II, 22. IV bekanntlich leicht 1st es moglich, den sogenannten Desarguesschen Satz zu beweisen; derselbe ist Wir nelimen insbesondere die Gerade, auf ein ebener Schnittpunktsatz. der die Sclmittpunkte entsprechender Seiten der beiden Dreiecke liegen wie sollen, zur ,,Unendlichfernen", stehenden nebst Satz seiner man sagt, Umkehrung und bezeichnen den so ent- schlechthin als Desarguesschen Satz; dieser Satz lautet wie folgt: Satz 33. (Desarguesscher Satz.) Wenn zwei Dreiecke in einer so gelegen sind, daB je zwei entsprechende Seiten einander parallel sind, so laufen die Verbindungslinien der entsprechenden Ecken durch ein Ebene und denselben Punkt oder sind einander parallel, und umgekehrt: Wenn zwei Dreiecke in einer Ebene so gelegen sind, daB die Ver bindungslinien der entsprechenden Ecken durch einen Punkt laufen oder einander parallel sind, und wenn ferner zwei Paare entsprechender Seiten in den Dreiecken parallel sind, so sind auch die dritten Seiten der beiden Dreiecke ein ander parallel. der Wie bereits Satz 33 Axiome I, II, ist gemaB Satzes Desarguesschen in Ebene der jedenfalls eine erwahnt, ist der eine Folge IV; dieser Tatsache Giiltigkeit des notwendige Be- die diugung dafiir, daB die Geometrie dieser Ebene sich als Teil einer raumlichen Geometrie auffassen laBt, in welcher die Axiome der Gruppen I, II, IV samtlich erfiillt sind. Wir nehmen nun wie Geometrie in welcher an, den Kapiteln in Axiome die denken uns in derselben nach dann wie in laBt sich, ein Paar I 1 und IV eine ebene und II IV gelten, und III 3 15 eine Streckenrechnung eingefiihrt: ist, jedem Punkte der Ebene 17 dargelegt worden von Strecken (x, y) und jeder Geraden ein Verhliltnis von drei v w\ wobei w, v nicht beide Null sind, zuordnen derart, daB Strecken (u die lineare : : Gleichung ux + vy -j- w= Bedingung fur die vereinigte Lage von Punkt und Gerade darstellt. 17 einen Das System aller Strecken in unserer Geometrie bildet nach 16 13 aufgezahlten Eigenschaften 1 Zahlenbereich, fur welchen die in die bestehen, ist, und wir konnen daher mittels dieses Zahlenbereiches, & i 12 mittels des Zahlensystems bez. zu eine raumliche Geometrie konstruieren: wir setzen wie es in 9 oder (i) ahnlich geschehen dem Zwecke Der Desarguessche Kap. V. Satz. 49 22, 23. ein System von drei Strecken (x,y, z) einen Punkt, die Verv w r)/ eine Ebene darstellen niogre. von vier Strecken (u \ o wahrend die Geraden als Schnitte zweier Ebenen definiert sind; dabei daB fest, haltnisse : : : / driickt die lineare Gleichung ux + vy + MZ + r = daB der Punkt (x,y,z) auf der Ebene (u v w r) liegt. Was endAnordnung der Punkte auf einer Geraden oder der Punkte einer aus, : : : lich die Ebene in Bezug auf eine Gerade in ihr oder endlich die Anordnung der Punkte in Bezug auf eine Ebene im Raume anbetrifft, so wird diese in analoger Weise durch Ungleichungen zwischen Strecken bestimint, wie 9 dies in Da fiir wir die durch Ebene geschehen Einsetzen das ist. des Wertes = die urspriingliche Geometrie wieder gewinnen, so erkennen wir, daB unsere ebene Geometric als Teil einer raumlichen Geometrie betrachtet werden kann. ebene Nun ist hierfiir nach den obigen folgt, daB in der die Gultigkeit des Desarguesschen Satzes Ausfiihrungeii eine notwendige Bedingung, angenommenen ebenen Geometrie auch und daher der Desarguessche Satz gelten muB. Wir bemerken, daB die eben gefundene Tatsache sich auch direkt dem Satze 23 in der Lehre von den Proportionen ohne Miihe ab- aus leiten laBt. 23. Die Nichtbeweisbarkeit des Desarguesschen Satzes in der Ebene ohne Hilfe der Kongruenzaxiome. Wir untersuchen nun die Frage, ob in der ebenen Geometrie auch ohne Hilfe der Kongruenzaxiome der Desarguessche Satz bewiesen werden kann, und gelangen dabei zu folgendem Resultate: Satz 34. Es gibt eine ebene Geometrie, in welcher die Axiome III 1 II, nahme 5, des IV, V, d. li. sdmtliche linearen Kongruenzaxioms Satz (Satz 32) nicht gilt. III 6 I 1 3, und ebenen Axiome mit Aus- erfullt sind, wahrend der Desarguessche Der Desarguessche Satz kann mithin aus den genannten Axiomen allein nicht gefolgert werden: es bedarf zum Beweise desselben notwendig entweder der raumlichen Axiome oder des Axioms III 6 uber die Kongruenz der Dreiecke. Wir wahlen in der gewohnlichen ebenen Geometrie, deren Beweis. im Kapitel II bereits 9 erkannt worden ist, irgend zwei Moglichkeit zu einander senkrechte Gerade als Koordinatenachsen X, und denken Y uns um Ellipse z. dieses Koordinatensy stems als Mittelpunkt eine den Nullpunkt B. mit den Halbachsen 1 und - konstruiert; endlich bezeichnen wir Hilbert, Orundlagen der Geometrie. 4 Kap. V. 50 F mit Der Desarguessche Satz. 23. den Punkt, welcher in der Entfernung | von .X-Achse Wir auf der positiven liegt. nun fassen die Gesamtheit aller welche Kreise ins Auge, die getrennten oder beliebig zusammenfallenden Punkten schneiden, und suchen uiiter alien auf diesen Kreisen gelegenen Punkten denjenigen Punkt zu bestimmen, der auf der positiven X-Achse Ellipse in vier reellen - - am weitesten vom Nullpunkt entfernt ist. Zu dem Zwecke gehen wir von einem beliebigen Kreise aus, der die Ellipse in vier Punkten schneidet und die positive X-Achse im Punkte C treffen moge. Diesen Kreis denken wir uns dann um den Punkt C derart gedreht, daB zwei von den vier Schnittpunkten oder mehr in einen einzigen Punkt A zusammenfallen ; wahrend die iibrigen reell bleiben. Der so entstehende Beruhrungskreis werde alsdann vergro Bert derart, daB stets der Punkt A Beriihrungspunkt mit der Ellipse bleibt; hierdurch wir gelangen einem zu notwendig S beKreise, der die Ellipse entweder noch in einem anderen Punkte riihrt oder in mit der Ellipse eine vierpunktige Beriihrung aufweist und der iiberdies die positive X-Achse in einem entfernteren Punkte A C Der gesuchte entfernteste Punkt wird sich demnach unter denjenigen Punkten befinden, die von den doppeltberiihrenden auBerhalb als trifft. der Ellipse verlaufenden Kreisen auf der positiven X-Achse ausgeschnitten Die doppeltberiihrenden auBerhalb der Ellipse verlaufenden Kreise werden. liegen nun, wie man leicht sieht, samtlich zur Y-Achse symmetrisch. Es seien a, b die Koordinaten irgend eines Punktes der Ellipse: dann lehrt Rechnung, daB der in diesem Punkte beriihrende zur F-Achse symmetrische Kreis auf der positiven X-Achse die Strecke eine leichte Der grofitmogliche Wert abschneidet. dieses Ausdrucks tritt fur I = t 7 Da der vorhin mit F bezeichnete ein und wird somit gleich -\ Punkt auf der X-Achse die Abscisse f>$-| K 7 aufweist, so folgt, daB unter den die Ellipse viermal treffenden Kreisen sich gewiB keiner befindet, der durch den Punkt F lauft. . | Nunmehr Weise her. stellen Als XY- Ebene; "[/ wir uns eine neue ebene Geometric Punkte der neuen Geometric nehmen wir in folgender die Punkte Gerade der neuen Geometric nehmen wir diejenigen Geradeu der XY-Ebene unverandert, welche die feste Ellipse beriihren der oder gar nicht als trelfen; die Ellipse in zwei P, Q und den dem ist Punkten Punkt dagegen g eine Gerade der XY-Ebene, die P und Q trifft, so konstruieren wir durch F einen Kreis; dieser Kreis hat, wie aus oben Bewiesenen hervorgeht, keinen weiteren Punkt mit der Ellipse gemein. festen Wir denken uns nun an Stelle des zwischen P und Q innerhalb Kap. V. Der Desarguessche Satz. 51 23. der Ellipse gelegenen Stiickes der Geraden g denjenigen Bogen des eben konstruierten Kreises gesetzt, der zwischen und Q innerhalb der Ellipse P Den Linienzug, welcher aus den beiden von P und Q ausunendliclien Stiicken der Geraden g und dem eben konstruierten gehenden Kreisbogen PQ besteht, nehmen wir als Gerade der neu herzustellenden Geometrie. Denken wir uns fur alle Geraden der XY-Ebene die entverlauft. sprechenden Linienziige konstruiert, zugen, welche, als Gerade einer I 1 2 und III geniigen. Axiomen so entsteht ein System von Linien- Geometrie aufgefaBt, offenbar den Bei Festsetzung der natiirlichen AnGeraden in unserer neuen Geometrie er- ordnung fiir die Punkte und kennen wir umnittelbar, daB auch die Axiome II gultig sind. in unserer neuen und Ferner nennen wir zwei Strecken Geometrie kongruent, wenn der zwischen A und S verlaufende Linienzug und B verlaufende die gleiche naturliche Lange hat, wie der zwischen AB AH A Linienzug. Endlich bedurfen wir einer Festsetzung betreffs der Kongruenz der Winkel. Sobald keiner von den Scheiteln der zu vergleichenden Winkel 52 Kap. V. Der Desarguessche Satz. 23. auf der Ellipse liegt, nennen wir zwei Winkel einander kongruent, wenn sie im gewohnlichen Sinne einander gleich sind. Im anderen Falle treiFen Es mogen die Punkte A, B, C in dieser Reihenund die Punkte A B C in dieser Reihenfolge je auf einer Geraden folge unserer neuen Geometrie liegen; D sei ein Punkt auBerhalb der Geraden ABC und D ein Punkt auBerhalb der Geraden A B C dann mogen wir folgende Festsetzung. , , : Winkel zwischen diesen Geraden fur die in unserer neuen Geometrie die Kongruenzen ABD sobald gelten, fiir ABD die natiirlichen und CBD = C B D < Winkel zwischen den entsprechenden Linienziigen in der gewohnlichen Geometrie die Proportion < erfiillt V ist. ABD : < CBD = < ABD : BD C < Bei diesen Festsetzungen sind auch die Axiome III 5 und 1 giiltig. Urn einzusehen, daB Desarguessche Satz nicht in gilt, unserer neu Geometrie hergestellten der betrachten wir folgende drei gewohnliche r -Ebene: gerade Linien in der Xl A die X-Achse, die Gerade, die welche Ellipsenpunkte # x = f, y die beiden = -, = f 2/ -| Da verbindet. Y-Achse und und mit einander diese drei gewohn lichen geraden Linien durch den Nullpunkt laufen, angeben, deren jenen drei konnen so wir leicht zwei solche Ecken Dreiecke bez. auf Geraden liegen, deren entsprechende Seiten paarweise einander parallel laufen und die samtlich auBerhalb der Ellipse gelegen sind. welche aus Da die Linienziige, den genannten drei geraden Linien entspringen, sich, wie die Figur auf S. 53 zeigt und wie man leicht durch Rechnung bestatigt, nicht in einem Punkte treffen, so daB der Desarguessche Satz in der neuen ebenen Geometrie beiden vorhin konstruierten Dreiecke gewiB nicht gilt. folgt, fiir die Die von uns hergestellte ebene Geometrie dient zugleich als Beispiel einer ebenen Geometrie, in welcher die Axiome I 1 5, IV, 3, II, III 1 V Kap. V. Der Desarguessche Satz. giiltig sind, und die sich doch nicht 53 23, 24. als Teil raumlichen Geo- einer metrie auffassen laBt. 24. Einfuhrung einer Streckenrechnung ohne Hilfe der Kongruenzaxiome auf Grund des Desarguesschen Satzes. Um die Bedeutung des Desarguesschen Satzes (Satz 33) votlstandig zu erkennen, legen wir eine ebene Geometrie zu Grunde, in welcher die I 1 3, II, IV, d. h. die samtlichen linearen und ebenen Axiome Axiome auBer den Kongruenz- und Stetigkeitsaxiomen giiltig sind, und fiihren in diese Geometrie unabhangig von den Kongruenzaxiomen auf fol- gende Weise eine neue Streckenrechnung Wir nehmen Punkte ein. der Ebene zwei feste Geraden an, die sich in dem schneiden mogen, und rechnen im folgenden nur mit solchen in ist und deren Endpunkte auf einer dieser Strecken, deren Anfangspunkt beiden festen Geraden beliebig liegen. Auch den Punkt allein bezeichnen wir als Strecke und nennen ihn dann die Strecke 0, in Zeichen 00 = Es seien E und E je ein oder 0=00. bestimmter Punkt auf den festen Geraden durch 0; dann bezeichnen wir die beiden Strecken Strecken 1, in Zeichen: OE = OE = 1 oder 1 OE = OE = OE und . OE als die Kap. V. Der Desarguessche Satz. 54 EE Die Gerade A nennen wir kurz EE AA parallel zu gerade einander gleich, in Zeichen: die Einheitsgerade. OE Punkte auf den Geraden so , Summe man A A finieren, konstruiere und nennen wir C und und Verbindungs- OA b parallel zur Einheitsgeraden sodann durch <*>+*>, die die Strecken OA = OA. Strecken a = OA A Sind ferner lauft OA und oder der die OE bez. OA=OA Urn zunachst 24. und durch , = OS EE A durch B eine Parallele zu schneiden. A" ziehe A eine Parallele zu OE Diese beiden Parallelen in zu de- und zur OE . sich mogen man Endlich ziehe EE Einheitsgeraden eine Parallele; dieselbe treffe die festen a,A und OE in C und C = dann heiBe c C = C die Summe = der Strecke a OA mit der Strecke b = OB, in Zeichen: Geraden c Um =a+ b OE oder a -f b == das Produkt einer Strecke a = OA definieren, bedienen wir uns genau der in : c. in eine Strecke l> = OB zu 15 angegebenen Konstruktion, nur daB an Stelle der Schenkel des rechten ccb.C Winkels hier die bei OE den festen Geraden und OE Konstruktion nach ist heiBt wird, verbinde trifft c= OC diese E Parallele mit die A c = ab oder den AA der Einheits und ziehe durch B eine Parallele so Gerade OE im Punkte C feste das Produkt der Strecke in Zeichen: parallel Man OE Punkt A, so daB EE dem- folgende. bestimme auf geraden zu EA; Die treten. , a= OA ab = c. in die Strecke b= OB, Kap. V. Der Desarguessche Satz. 55 25. 25. Das kommutative und assoziative Gesetz der Addition in der neuen Streckenrechnung. 13 aufgestellten Rechwenn wir nungsgesetzen fur unsere neue Streckenrechnung gultig sind, IV eine ebene Geometrie zu Grunde legen, in der die Axiome I 1 3, II Wir untersuchen welche von den in jetzt, und iiberdies der Desarguessche Satz gilt. 24 definierte Addi Vor allem wollen wir beweisen, daB fiir die in erfullt sind tion der Strecken das Es gilt. kommutative sei wobei unserer Festsetzung parallel sind. AA sowie AB" und man Nun B B" BA" sofort parallel auf Grund A OA und mit B" B", indem wir ferner ziehen; wie die AA C Verbindungslinie Die Rich- ^ lauft. Desarguesschen Satzes Wir bezeichnen den folgt. A Schnittpunkt von AB" und und den Schnittpunkt von D; dann AA F ecken der Einheitsgeraden und des (Satz 32) wie B A Behauptung erkennen wir dieser tigkeit BB und sagt dann unsere Be- sieht, parallel mit B" , , konstruieren wir die Punkte parallel hauptung aus, daB A Gesetz a + 6 = 6 -f a a = OA = OA I = OB = OB entsprechend A A und sind mit BA" Q F und den Drei- in BB D A" die entsprechenden Seiten einander parallel. des Desarguesschen Satzes schlieBen wir hieraus, daB die drei Punkte 0, F, I) in einer Geraden liegen. Infolge dieses Umstandes liegen Mittels die beiden Dreiecke linien OAA und DB"A derart, daB Punkt entsprechender Ecken durch den namlichen die F Verbindungslaufen und da OA und DB" sowie uberdies zwei Paare entsprechender Seiten, namlich und DA" einander parallel sind, so laufen nach der zweiten Aussage OA des Desarguesschen Satzes (Satz 32) einander parallel. B"A" Zum auch die dritten Seiten AA und Beweise des assoziativen Gesetzes der Addition a dient die Figur auf -f (b S. 56. + c] = (a + &) +c Mit Beriicksichtigung des eben bewiesenen Kap. V. Der Desarguessche 56 Satz. 25, 26. Ad kommutativen Gesetzes der CL+b+C dition sitb spricht Bebauptung, wie die obige man siebt, darin aus, daB die Gerade A"B" parallel der Einheitsgeraden verlaufen muB. ser c a + (b + a,+ib c) = (a Behauptung ist offenbar, die- da der scbraffierte Teil dieser Figur mit der vorhergehenden Figur ~b+c + 6) + Die Richtigkeit genau iibereinstimmt. c 26. Das assoziative Gesetz der Multiplikation und die beiden distributive!! Gesetze in der neuen Streckenrechnurig. Bei unseren Annabmen gilt aucb fur die Multiplikation der Strecken das assoziative Gesetz: = a(bc) Es seien auf der ersteren der Strecken 1 = OA, und auf der anderen Geraden Um beiden festen Geraden durcb die c=OA l=OC, die Strecken a=OG gegeben. (afyc. und gemafi der Vorscbrift in und = OD, = OD (aV)c ziehen wir A B b = OB 24 der Reibe nacb die Strecken lc= ab zu konstruieren, sowie parallel AG AD parallel AB, BC parallel BC, CD AD] wie wir sofort erkennen, lauft danu unsere Bebauptung darauf hinaus, da6 aucb CD parallel C sein mu6. Bezeicbnen wir nun den Schnittpunkt der Geraden und mit parallel D AD BC F F und den Scbnittpunkt der Geraden A D und B C mit so sind in , den Dreiecken und A B die entsprechenden Seiten einander parallel; nacb dem Desarguesschen Satze liegen daher die drei Punkte auf einer Geraden. Wegen dieses Umstandes konnen wir die 0, Fj ABF F F CDF zweite Aussage des Desarguesscben Satzes auf die beiden Dreiecke und C anwenden und erkennen bieraus, daB in der Tat parallel DF C D ist. CD Kap. V. Der Desarguessche Satz. 57 26. ccbc. a (be) = (ab}c A C A C 1 b c be auf Grund Wir beweisen Desarguesschen endlich in unserer Streckenreclinung Satzes die beiden distributive!! Gesetze: + c) = ab = ac (a + b}c a(b und Zum Beweise derselben ist ac -f- be. ersteren Gesetzes dient des b=OA, c=OC ac = ab ab = OB OA", , und -f die Figur u. OC" s. 1 58 S. des ). In f. es lauft ff B"DZ parallel B D, C C ferner ist D D t A" B A" C paraUel und parallel OA , OA" 2 A AB" Geraden parallel zur festen paraUel , C" FD 2 parallel F"D 1 . Die Behauptung lauft clarauf hinaus ; daB dann auch F sein Wir paraUel A A" und C C" konstruieren folgende Hilfslinien: F"J die F" muB. parallel der festen Schnittpunkte der Geraden 1) Die Figuren S. 58, C"D l Geraden und C D 2 , OA, C" D^ und FJ y C R 2 60 und 62 hat Herr Dr. von Schaper entworfen und auch die zugehorigen Beweise ausgefuhrt. Kap. V. Der Desarguessche Satz. 58 und F"J heiBen G H H ly } 26. endlich erhalten wir noch die weiteren in - 2 der untenstehenden Figur punktierten Hilfslinien durch Verbindung bereits konstruierter Punkte. A und F D.2 G laufen die Verbindungs Ecken einander geraden entsprechender parallel; nach der zweiten AusIn den beiden Dreiecken B"C" sage des Desarguesschen Satzes folgt daher, daB AC" sein muB. falls die A In den beiden Dreiecken Verbindungsgeraden FG parallel C" F" und F Ecken entsprechender GH^ laufen eben- einander parallel; AAA A S C c cub b a(b -f ab c) wegen der vorhin gefundenen Tatsache -f ac nach der zweiten Aussage folgt des Desarguesschen Satzes, daB A sein muB. und OAF" Da somit JH F 2 F" FH parallel 2 den beiden wagerecht schraffierten Dreiecken in f die entsprechenden Seiten parallel sind, so lehrt der Desarguessche Satz, daB die drei Verbindungsgeraden AH OJ, sich in 2 , F"F einem und demselben Punkte, etwa in P, dieselbe Weise finden wir, daB auch treffen. Auf A"F sein muB und OA F sich und da somit in parallel F" den beiden S schrag schraffierten Dreiecken Seiten parallel laufen, so treffen JH^F" die entsprechenden dem Desarguesschen Satze zufolge die drei Verbindungsgeraden OJ, ebenfalls in einem Punkte A"Hlf F dem Punkte F" P. Kap. V. Der Desarguessche Satz. 59 26. und JH^H^ die VerbinOA Punkt P, und den namlichen durch Ecken dungsgeraden entsprechender Nunmehr mithin folgt, laufen fur die Dreiecke daB H^HZ sein A" muB; mithin ist A parallel A" auch C fli.ff2 parallel Endlich betrachten wir die Figur selben F"HZ parallel H,C C C C". F"H2 F C parallel C" H^F C" F". Da in der- H H,F F"C" H^H C" 2 A A"BB ) wieder, 55 (B B"A 25 zum Beweise fur das kommutative Gesetz der Addition die wir in benutzt haben. Die entsprechenden Schliisse wie dort zeigen dann, daB ausfiillt, so erkennen wir hierin die Figur S. F sein muB und F" parallel H^H parallel A % da mithin auch F F" A" Beweis unserer Behauptung vollstandig erbracht. Beweise der zweiten Form el des distributiven Gesetzes dient ausfallt, so ist der Zum die vollig verschiedene Figur S. 60. 1 = In derselben ist a=OA, a^OB, b=OG, c=OD Ic = OG u. ac = OB ac = OA OD, s. f. , , und es lauft GH parallel G H AH AH und ferner Greraden parallel zur festen AB BD DG HJ OA, OB parallel AB BD D G H J , , , . Die Behauptung lauft darauf hinaus, daB dann auch DJ sein Wir bezeichnen treffen, GD noch parallel DJ muB. bez. die mit Gerade die Punkte, in F C und AH und treffen, die in der Figur S. denen ferner die bez. mit 60 punktierten BD und Punkte, C und F Hilfslinien GD in ; die denen Gerade B I) AH und endlich ziehen wir FJ und FJ . Kap. V. Der Desarguessche Satz. 60 ABC 26, 27. AS und C laufen die entsprechenden Seiten mithin nach dem parallel; liegen Desarguesschen Satze die drei Punkte auf C einer Geraden. Ebenso 0, C, folgt dann aus der Betrachtung der Dreiecke und C daB 0, } auf einer Geraden liegen, und , In den Dreiecken DF CDF FF J be CL+b FGH F H H die Betrachtung der Dreiecke und G lehrt, daB 0, H, Punkte einer Geraden sind. Nun laufen in den Dreiecken und J die Verbindungsgeraden entsprechender Ecken durch den namlichen Punkt 0, und mithin sind zufolge der zweiten Aussage des Des FHJ FH arguesschen Satzes die Geraden zeigt dann Geraden DJ die Betrachtung und DJ F J einander parallel. Dreiecke DFJ und D F J FJ der und , einander parallel sind, und damit ist Endlich daB die der Beweis unserer Behauptung vollstandig erbracht. 27. Die Gleichung der Geraden auf Grund der neuen Streckenrechnung. Wir haben in 24 bis 26 mittels der in 24 angefiihrten Axiome und unter Voraussetzung der Giiltigkeit des Desarguesschen Satzes in der Ebene eine Streckenrechnung eingefiihrt, in welcher das kommutative Gesetz der Addition, die assoziativen Gesetze der Addition und MultipliWir wollen kation, sowie die beiden distributiven Gesetze gultig sind. Paragraphen zeigen, in welcher Weise auf Grund dieser Strecken rechnung eine analytische Darstellung der Punkte und Geraden in der in diesem Ebene moglich ist. Erklarung. Wir bezeichnen in der Ebene die beiden angenommeneu festen Geraden durch den Punkt als die X- und Y-Achse und denken uns irgend einen Punkt P der Ebene durch die Strecken x, y bestimmt, Kap. V. Der Desarguessche Satz. die man Achsen auf der X- Parallelen Punktes P. Y-Achse bez. Diese zieht. Auf Grund erhalt, 61 27. wenn man durch Strecken x y } heiBen P zu diesen Koordinaten des der neuen Streckenrechnung und mit Hilfe des Desarguesschen Satzes gelangen wir zu der folgenden Tatsache: Satz 35. Die Koordinaten x, y der Punkte auf einer beliebigen Geraden erfallen stets eine Streckengleichung von der Gestalt: ax-\- by + c = 0; in dieser Gleichung steJien die Strecken a, I) notwendig linksseitig von den Koordinaten x, y; die Strecken a, b sind niemals beide Null und c ist eine beliebige Strecke. Umgekehrt: jede Streckengleichung der beschriebenen Art Gerade in der zu Grunde gelegten ebenen Geometric dar. Wir nehmen zunachst Beweis. an, die Gerade stellt stets und gehe durch I eine Ferner sei C ein bestimmter von von den Achsen verschieden. verschiedener Punkt auf I und P ein beliebiger Punkt auf Z; C habe die Koordinaten OA, OB und P habe die Koordinaten x y; wir bezeichnen sei } die Verbindungsgerade der Endpunkte von x, y mit y. Endlich ziehen wir durch den Endpunkt der Strecke 1 auf der X-Achse eine Parallele h zu AB; diese Parallele schneide auf der Y-Achse die Strecke e ab. Aus Desarguesschen Satzes folgt leicht, daB die Da somit auch g stets zu h parallel zu lauft. Gerade g stets parallel auf I die fur die Koordinaten x, y des beliebigen Punktes ist, so folgt der zweiten Aussage des AB P Streckengleichung ex Nunmehr sei I = y. eine beliebige nicht zu den Achsen parallele Gerade in unserer Ebene; dieselbe schneide auf der X-Achse die Strecke c = 00 ab. Kap. V. Der Desarguessche Satz. 62 Wir ziehen ferner die Gerade parallel zu durch I 27. I . Es sei P ein be- liebiger Punkt auf T; die Parallele durch P zur X-Achse treffe die Gerade I in P und schneide auf der Y-Achse die Strecke y = OS ab; ferner mogen die Parallelen durch P und P zur F-Achse auf der X-Achse die Strecken x= OA und x Wir = OA abschneiden. wollen nun beweisen, da6 die Streckengleichung =x+ x ferner ziehen wir O C parallel zur Einheitsgeraden, X-Achse und AD parallel Zu diesem Zwecke besteht. CD zur parallel c dann zur Y-Achse; unsere Behauptung darauf hinaus, daB lauffc AD sein muB. und AP Da Wir D konstruieren noch C und ziehen O in den Dreiecken sprechender Ecken O C parallel Schnittpunkt der Geraden F-Achse. als parallel zur OCP P und O C parallel laufen, so folgt CD Verbindungsgeraden ent- die mittels der zweiten Aussage des Desarguesschen Satzes, daB CP sein muB; auf und ACP ist. Da , gleiche Weise parallel lehrt die C P Betrachtung der Dreiecke ACP daB AC parallel ACD somit in den Dreiecken AC und C A O die entsprechenden AC CA DO C A D und Seiten einander parallel laufen, so treffen sich die Geraden in einem Puiikte und die Betrachtung der beiden Dreiecke AGO zeigt dann, daB Aus den beiden AD GO und einander parallel sind. bisher gefundenen Streckeiigleichungen ex folgt sofort die weitere =y und x =x+c Gleichung ex =y+ ec. } , Kap. V. Der Desargue8sche Satz. Bezel chnen addiert die wir mit n schliefilich Strecke die Strecke, man so folgt, wie liefert, letzten Gleichung ex + ny -f nee 63 27, 28. die zur Strecke 1 aus der leicht beweist, = und diese Gleichung ist von der Gestalt, wie der Satz 35 behauptet. Die zweite Aussage des Satzes 35 erkennen wir nun ohne Miihe richtig; denn eine jede vorgelegte Streckengleichung ax wo b laBt -f- offenbar sich c -f- l>y als = , durch mit Multiplikation einer geeigneten Strecke in die vorhin gefundene Gestalt ist, =4= ex linksseitige + ny + wee = bringen. Es noch ausdriicklich bemerkt, daB Streckengleichung von der Gestalt bei sei xa in der die Strecken a, b im allgemeinen nicht Wir werden in unseren Annahmen eine + yb-\- c = 0, rechtsseitig von den Koordinaten x, y stehen; Anwendung von dem Satze 35 eine Gerade darstellt. 30 eine wichtige machen. 28. Der Inbegriff der Strecken aufgefafit Wir sehen unmittelbar em, daB Streckenrechnung die Satze 1 6 in Ferner haben wir in 25 und fiir als komplexes Zahlensystem. unsere neue in 13 erfiillt 24 begriindete sind. 26 mit Hilfe des Desarguesschen erkannt, daB fiir diese Streckenrechnung die Rechnungsgesetze 11 in 13 gultig sind; es bestehen somit samtliche Satze der Verkniipfung, abgesehen vom kommutativen Gesetze der Multiplikation. Satzes 7 Um Anordnung der Strecken zu ermoglichen, treffen wir Es seien A, B irgend zwei verschiedene Punkte folgende Festsetzung. der Geraden OE; dann bringen wir gemaB Axiom II 4 die vier Punkte 0, E, A, endlich eine B in eine Reihenfolge. Ist dies auf eine der folgenden sechs Arten ABOE, AOBE, AOEB, OABE, OAEB, OEAB = OA Tdeiner als die Strecke moglich, so nennen wir die Strecke a 6=0.5, in Zeichen: a < b. Findet dagegen eine der sechs Reihenfolgen BAOE, BOAE, BOEA, OBAE, OBEA, OEBA Kap. V. Der Desarguessche Satz. 64 so statt, in nennen wir a die Strecke = OA 28, 29. = grower als die Strecke I OA, Zeichen a>b. B A E Diese Festsetzung bleibt auch in Kraft, wenn oder mit oder zusammenfallen, nur daB dann die zusammenfallenden Punkte als ein ein- Punkt anzusehen sind und somit in Frage kommt. ziger lediglich die Anordmmg dreier Punkte Wir erkennen daB nunmehr in unserer Streckenrechnung auf 16 in 13 erfiillt sind; Rechnungsgesetze 13 leicht, Grund der Axiome II die somit bildet die Gesamtheit aller verschiedenen Strecken ein komplexes 16 in Zahlensystem, fiir welches die Gesetze 1 11, 13 13, d. h. die samtlichen Yorschriften auBer dem kommutativen Gesetze der Multiplikation und den Satzen von der Stetigkeit gewiB giiltig sind; wir bezeichnen ein solches Zahlensystem im folgenden kurz als ein Desargucssches Zalilcnsystem. 29. Aufbau einer rainnliclien Geometrie mit Hilfe eines Desarguesschen Zahlensystems. Es sei nun irgend ein Desarguessches Zahlensystem D vorgelegt; dasselbe ermoglicht uns den Aufbau einer raumlichen Geometrie, in der die Axiome I, II, IV samtlich erfiillt sind. Um Zahlen einzusehen, denken wir uns das System von irgend drei des Desarguesschen Zahlensystems als einen Punkt und dies D (x, y, z) das System von irgend vier Zahlen (u v w r) in D, von denen die ersten drei Zahlen nicht zugleich sind, als eine Ebene; doch sollen die und v w av aw ar), wo a irgend eine von (au Systeme (u r) verschiedene Zahl in bedeutet, die namliche Ebene darstellen. Das Be: : : : : : : : : D stehen der Gleichung ux moge + vy Punkt ausdriicken, daB der -f wz +r= auf der Ebene (u (x, y, z) : v : iv : r) liegt. Die Gerade endlich definieren wir mit Hilfe eines Systems zweier Ebenen (u v : von : w : r und ) a u wird. (u" : v" Ein Punkt gelegen, wenn gemeinsam ist. =a w" : : r"), verschiedene Zahlen a u , (x, y, z] heifit er den beiden , a" in a v D wenn es nicht moglich ist, zwei zu finden, so daB gleichzeitig a v a , w = a auf dieser Geraden [(u: v: Ebenen (u : v : w : r ) w w : /), und v": w": (u": (u": v": / )] w": r") Zwei Gerade, welche dieselben Punkte enthalten, gelten als nicht verschieden. Kap. V. Der Desarguessche Satz. Indem wir 65 29. 11 in 13 anwenden, die nach Voraussetzung gelten sollen, gelangen wir ohne zu dem daB in der soeben aufgestellten raumlichen Schwierigkeit Resultate, Geometric die Axiome I und IV samtlich erfiillt sind. die 1 Rechnungsgesetze Zahlen in D die fiir Damit auch den Axiomen II der Anordnung Geniige geschehe, Es seien treffen wir folgende Pestsetzungen. Oi *i) 2/i , > 2 ; 2/2 y *a) , fa. ; > 2/s> *s) irgend drei Punkte einer Geraden -.w -.v [(u dann heiBe der Punkt -.r : ), w" : v" : (u" r")]- zwischen den beiden anderen gelegen, y2 , wenn wenigstens eine der sechs Paare von Ungleichungen #2 ) (x.2 , \ ^2 ^ ^3 {*) -%i "^ ^3; ^1 -^ 2 ( ) y<y*< y*, y\>y*> et (3) 2 < ^ z^ < > *^2 ^2 > ys ^3 Besteht nun etwa eine der beiden Doppelungleichungen (1), so sehlieBen wir leicht, daB entweder y v 7/2 y3 oder notwendig eine erfiillt ist. = = = = der beiden Doppelungleichungen (2) und ebenso daB entweder ^ #3 2 oder eine der Doppelungleichungen (3) gelten muB. In der Tat, aus den Gleichungen u x i -f v y. f + w"# aus D, zi -f r w +r -f v"^ "# f " = 0, = 0, r- 1, 2, 3) (i leiten wir +w durch linksseitige Multiplikation derselben mit geeigneten Zahlen sind, und durch nachherige Addition der entstehenden die 4= Gleichungen ein Gleichungssystem von der Gestalt u (4) "x i + v "yi = (i ab. Hierin ist der drei Zahlen der Koeffizient v" +r 1, 2, "=Q 3) sicher nicht 0, da sonst die Gleichheit xl} x2 ,x3 folgen wurde. Aus sehlieBen wir tv und mithin wegen " A/-t ^" Zv ^O \~ * **/a (4) v" yi + " und daher Hilbert, Grundlagen der Geometrie. " " 2 v ys Kap. V. Der Desarguessche Satz. 66 und da " nicht v so ist, haben wir 2/i 2/2 > in dieser jeder obere oder Doppelungleichungen das durchweg 29, 30. mittlere ^i2/35 entweder durchweg das das untere Zeichen stets soil oder durchweg gelten. Die angestellten TJberlegungen lassen erkennen, daB in unserer GeoAxiome II 1 3 der Anordnung zutreffen. Es bleibt metrie die linearen noch zu zeigen ubrig, daB II 4 giiltig ist. Zu dem Zwecke v [(u:v:w:r), (u Ebene (u v w r) ux+ vy+wz+r : : : eine sei w unserer Geometric auch das ebene in Ebene (u : v w : : r) und Axiom in ihr eine Gerade Wir setzen fest, daB alle in der gegeben. Punkte gelegenen (x, y, 0) , fur die der Ausdruck kleiner oder groBer als ausfallt, auf der einen : : : r ~)~] auf der anderen Seite von jener Geraden gelegen sein sollen, und haben dann zu beweisen, daB diese Festsetzung sich mit der vorigen in bez. Ubereinstimmung befindet, was leicht geschehen kann. Damit haben wir erkannt, daB die samtlichen Axiome derjenigen raumlichen Geometric erfiillt sind, I, II, IV in oben geschilderten Bedenken entspringt. die in der D Weise aus dem Desarguesschen Zahlensystem daB der Desarguessche Satz eine Folge der Axiome I, II, IV ist, so sehen wir, daB die eben gefundene Tatsache die genaue Umkehrung des28 gelangt sind. jenigen Ergebnisses darstellt, zu dem wir in wir, 30. Die Bedeutung des Desarguesschen Satzes. Wenn in einer ebenen Geometrie die Axiome I 1 3, II, IV erfiillt 24 Desarguessche Satz gilt, so ist es nach in dieser Geometrie stets moglich, eine Streckenrechnung einzufiihren, sind und iiberdies der 28 fiir welche die Regeln 1 16 in 13 anwendbar sind. Wir betrachten 11, 13 nun weiter den Inbegriff dieser Strecken als ein komplexes Zahlensystem und bauen aus denselben nach den Entwickelungen in 29 eine raumliche Geometrie auf, in der samtliche Fassen wir in dieser Axiome raumlichen I, II, IV giiltig sind. Geometrie lediglich die Punkte Auge, auf denen nur solche Punkte 27 abso entsteht eine ebene Geometrie, und wenn wir die in liegen, diese ebene Geo so daB Tatsache leuchtet geleitete berucksichtigen, ein, (x,y,fy und diejenigen Geraden ins metrie genau mit der zu Anfang vorgelegten ebenen Geometrie iibereinstimmen muB. Damit gewinnen wir folgenden Satz, der als das Endziel der gesamten Entwickelungen dieses Kapitels V anzusehen ist: Kap. VI. Der Pascalsche Satz. Es dann ist seien in einer ebenen Geometric die 31. Axiome I 1 67 3, II, IV die Gultigkeit des Desarguesschen Satzes die notwendige erfullt: und hin- reichende Bedingung dafilr, daft diese ebene Geometric sich auffassen Idftt als ein Teil einer rdumlichen Geometric, in welcher die sdmtlichen Axiome I, II, IV erfullt sind. Der Desarguessche Satz kennzeichnet sich so gewissermaBen fiir die ebene Geometrie als das Resultat der Elimination der raumlichen Axiome. Die gefundenen Resultate setzen uns auch in den Stand zu erkennen, daB jede raumliche Geometrie, in der die Axiome I, II, IV samtlich er von heliebig vielen auffassen laBt; dabei ist unter einer Geometrie von beliebig vielen Dimensionen eine Gesamtheit von Punkten, Geraden, Ebenen und fullt sind, sich stets als ein Teil einer ,,Geometrie Dimensioned noch weiteren Elementen zu verstehen, fiir welche die entsprechenden Axiome der Verkniipfung und Anordnung sowie das Parallelenaxiom erfullt sind. Kapitel VI. Der Pascalsche Satz. 31. Zwei Satze liber die Beweisbarkeit des Pascalschen Satzes. Der Desarguessche Satz (Satz 33) laBt sich bekanntlich aus den Axiomen I, II, IV, d. h. unter wesentlicher Benutzung der raumlichen Axiome beweisen; in 23 habe ich gezeigt, daB der Beweis desselben ohne die raumlichen Axiome der Gruppe I und ohne die Kongruenzaxiome II nicht moglich ist, selbst wenn die Benutzung der Stetigkeitsaxionie gestattet wird. In 14 ist der Pascalsche Satz (Satz 21) und damit nach 22 auch der Desarguessche Satz aus den Axiomen I 1 II also mit AusIV, 3, schluB der raumlichen Axiome und unter wesentlicher Benutzung der Kongruenzaxiome abgeleitet worden. Es entsteht die Frage, ob auch der Pascalsche Satz ohne Hinzuziehung der Kongruenzaxiome bewiesen werden kann. Unsere Untersuchung wird zeigen, daB in dieser Hinsicht der Pascalsche Satz sich vollig anders als der Desarguessche Satz verhalt, indem bei dem Beweise des Pascalschen Satzes die Zulassung oder AusschlieBung des Archimedischen Axioms von entscheiden- dem seine Giiltigkeit ist. Die wesentlichen Ergebnisse unserer Untersuchung fassen wir in den folgenden zwei Satzen zusammen: 5* Einflusse fiir Kap. VI. Der Pascalsche Satz. 68 Satz Axiome I, 31, 32. Der Pascalsche Satz 36. IV, V, II, (Satz 21) ist beweisbar auf Grund der unter Ausschliefiung der Kongruenzaxiome mit d. h. ZuMlfenahme des Arcliimedisclien Axioms. Satz 37. Der Pascalsche Satz (Satz 21) ist niclit beweisbar auf Grund der Axiome I, II, IV, d. k. unter AusscJdieftung der Kongruenzaxiome sowie des Archimedischen Axioms. In der Fassung dieser beiden Satze konnen nach dem allgemeinen Satze 35 die raumlichen Axiome I 4 8 auch durch die Forderung der ebenen Geometrie ersetzt werden, daB der Desarguessche Satz (Satz 33) gelten soil. 32. Das kommutative Gesetz der Multiplikation im ArcMmedischen Zahlensystem. Die Beweise der Satze 36 und 37 berulien wesentlich auf gewissen gegenseitigen Beziehungen, welche fiir die Rechnungsregeln und Grundtatsachen der Arithmetik bestehen und deren Kenntnis auch an sich von Interesse erscheint. Satz Wir stellen die folgenden zwei Satze auf: Fiir ein Archimedisches ZaMensysiem 38. das Commutative ist Gesetz der Multiplikation eine notwendige Folge der ubrigen jRechnungsgesetee ; 13 aufgezaltlten Eigenschaften 1 d. h., wenn ein Zahlensystem die in 11, 13 17 so folgt notwendig, daft dasselbe aucli der besitzt, Beweis. Zahlensystems und w= 1 + eine ganze rationale positive Zahl 1 = +!+ a(l geniigt. + hi H ist, so gilt mutative Gesetz der Multiplikation; es aw Formel 12 Zunachst bemerken wir: wenn a eine beliebige Zahl des fiir = a-l+a-l + --- + = l-a+l-a + --- + l) a und n stets das kom namlich ist -l = + + - + +--- + tt a und ebenso na = (1 -f 1 -f Es seien + 1) l- = + nun im Gegensatz zu unserer Behauptung Zahlen des Zahlensystems, plikation nicht giiltig fiir solche zwei welche das kommutative Gesetz der Multi Wir ist. a, b diirfen dann, wie leicht ersichtlich, die Annahmen a> machen. Wegen 0, (a ist. +b+ geniigt, und bezeichnen mit fiir die m ba>0 13 gibt es eine Zahl l)c Endlich wahlen wir eine Zahl d>0, ^ 0, ab b> der Forderung 6 in d, = ab so daB ba die zugleich d<l, c(>0), den Ungleichungen d<c und n zwei solche ganze rationale Zahlen Kap. VI. Der Pascalsche Satz. md a < <^ (m 69 32, 33. -f bez. Das Vorhandensein soldier Zahlen m, n gerung des Archimedischen Satzes (Satz 17 in wird. eine unmittelbare Fol- ist Mit Riicksicht auf 13). Bemerkung zu Anfang dieses Beweises erhalten wir aus den letzteren Ungleichungen durch Multiplikation die mnd? ab <^ && > mnd (m -f -f- n -j- 2 , also durch Subtraktion Nun ist und folglich h. d. 6 oder wegen d + &a< (a & (a -f & c < a& < + l)c. Diese Ungleichung widerspricht der Bestimmung der Zahl der Beweis fiir den Satz 38 erbracht. c, und damit ist 33. Das kommutative Gesetz der Multiplikation im Nicht-ArcMmedischen Zahlensystem. 39. Fur ein Nicht-Archimedisches Zalilcnsystem ist das ItommuGesetz der Multiplikation nicht eine notwendige Folge der iibrigen Satz tative Reclmungsgesetze ; Eigenscliaften 28 nacli ein Zalilensystem, das die d. h. es gibt 11, 13 1 16 m 13 aufgezalilten ein besitst Desarguessclies Zalilensystem in welcJiem nicht das kommutative Gesetz (12) der Multi , plikation besteht. Beweis. Es sei ein Parameter t und einer endlichen oder unendlichen Gliederzahl T=r darin n sei mogen r (=}= S lichen Grliederzahl n + rx f+ 0), r l} r2 , ... eine beliebige Parameter und t 1 + r f+ + 2 2 T irgend ein Ausdruck mit von der Gestalt r3 t n + * -\ ---; beliebige rationale Zahlen bedeuten ganze rationale Zahl ^= 0. Ferner sei 5 ein und anderer irgend ein Ausdruck mit einer endlichen oder unend von der Gestalt 5 - s "T -f Kap. VI. Der Pascalsche Satz. 70 darin T mogen T1} T 0), (=j= bezeichnen und m Die Gesamtheit aller 2 11 in wahrend man 13, dem wir in S sehen wir als ein T = 0. kom- folgende Reehmmgsregeln wie mit Parametern nach den Regeln an Stelle der Regel 12 stets die Form el festsetzen: 7 eine beliebige ganze rationale Zahl Ausdriicke von der Gestalt Zahlensystem i(s, f) an, man rechne mit s und plexes von der Gesalt ... beliebige Ausdriicke , wiederum sei 33. t, = ts (1) 2st anwende. Sind nun S , S" irgend zwei Ausdrucke von der Gestalt S: S = sm T + s m +1 T f S"= kann man so S + m s "T offenbar / 1 + sm + 2 T 2 bestimmt durch Zusammenfugung einen neuen Ausdruck + Ausdruck S ist; dieser , s "+ S und bilden, der wiederum von der Gestalt S" H---- S" heifit die zugleich eindeutig der durch S , Summe S" dargestellten Zahlen. Durch gliedw^ise Multiplikation der beiden Ausdrucke S , S" gelangen wir zunachst zu einem Ausdrucke von der Gestalt "= s m T s m " T m> "+ (s T m +l " s TI+ s m> + l Tj V" T ") Dieser Ausdruck wird bei Benutzung der Formel (1) offenbar ein ein deutig bestimmter Ausdruck von der Gestalt S] der letztere heiBe das Produkt der durch S dargestellten Zahl in die durch S" dargestellte Zahl. Bei der so festgesetzten Rechnungsweise leuchtet die Giiltigkeit der 13 unmittelbar ein. Auch die Giiltigkeit der Rechnungsregeln 1 5 in 13 ist nicht schwer einzusehen. Zu dem Zwecke nehVorschrift 6 in men wir an, es seien etwa S = sm T f und gegebene Ausdriicke von der Gestalt S, und bedenken, setzungen entsprechend der erste Koeffizient r sein muB. Indem wir nun die aus T dafi unseren Fest- von namlichen Potenzen von verschieden s auf beiden Seiten einer Gleichung S (2) S"= S " vergleichen, finden wir in eindeutig bestimmter Weise zunachst eine ganze Zahl m" als Exponenten und sodann der Reihe nach gewisse Ausdrucke rp ii rrt " *>*!> derart, daB der Ausdruck rp *! it > Kap. VI. S" = Der Pascalsche " s" "T "+ s Ml + Satz. T 1 1 "+ s "" Um zu Systems heifie darstellt, der < treffen wir oder 0, > folgende je Koeffizient erste 71 T (2) geniigt; hiermit ist Anordnung der Zahlen unseres Zahlensystems endlich die ermoglichen, + 2 2 "H Benutzung der Form el (1) der Gleichung gewiinschte Nachweis erbracht. bei 33, 34. Eine Festsetzungen. der 1 (s, Zahl f) des nachdem in dem Ausdrucke S, der sie rQ von T oder ausfallt. Sind < > irgend zwei Zahlen a und b des komplexen Zahlensy stems vorgelegt, so b oder wird. Es leuchtet heiBe a b bez. a b, je nachdem a daB ein, 13 gultig sind, > < > < unmittelbar d. bei diesen & (s, h. Festsetzungen ein ist f) die 13 Regeln 16 in Desarguesschen Zahlensystem 28). (vgl. Die Vorschrift 12 in 13 ii (s, ist, wie Gleichung (1) zeigt, fur unser erfiillt und damit ist die Richtig- nicht komplexes Zahlensystem f) keit des Satzes 39 vollstandig erkannt. in In Ubereinstimmung mit Satz 38 gilt der Archimedische Satz (Satz 17 13) fiir das soeben aufgestellte Zahlensystem ii (s, ) nicht. Es werde noch hervorgehoben, daB das Zahlensystem i (s, 9 und 12 benutzten Zahlensysteme 1 und abzahlbare Menge von Zahlen enthalt. wie die in eine ebenso f) 1 - - (f) nur 34. Beweis der beiden Satze iiber den Pascalschen Satz. (Nicht-Pascalsche Geometrie.) Wenn in einer raumlichen Geometric die samtlichen Axiome I 7 II 7 IV Satz (Satz 33) und mithin sind, gilt auch der Desarguessche 24 bis 26 in dieser Geometric die Einfuhrung ist nach Kapitel V 16 einer Streckenrechnung moglich, fiir welche die Vorschriften 1 11, 13 so erfiillt in 13 gultig Setzen sind. wir nun das Archimedische Axiom V in unserer Geometric voraus, so gilt offenbar fiir die Streckenrechnung der Archimedische Satz (Satz 17 in 13) und mithin nach Satz 38 auch Da aber die hier in Rede das kommutative Gesetz der Multiplikation. stehende in 24 mit der in 15 des Streckenproduktes (Fig. S. 54) eingefiihrte Definition Definition ubereinstimmt, so (Fig. S. 32) angewandten 15 ausgefiihrten Konstruktion das kommutative Gesetz der Multiplikation zweier Strecken auch hier nichts anderes als den Pascalschen Satz. Damit ist die Richtigkeit des Satzes 36 erkannt. bedeutet Um gemaB der in 33 aufgestellte mit Hilfe konstruieren und Auge den Satz 37 zu beweisen, fassen wir das in & (s, ins t} Desarguessche Zahlensystem 29 beschriebene Art eine raumliche Geometric, in desselben auf die in Kap. VI. 72 der samtlichen die Der Pascalsche Axiome I, II, IV Satz. 34, 35. sind. erfiillt Trotzdem der gilt Pascalsche Satz in dieser Geometrie nicht, da das kommutative Gesetz der Multiplikation in dem Desarguesschen Zahlensystem 5i (s, f) nicht be- Die steht. so aufgebaute Niclit-Pascalsclie" Geometrie ist in Uberein- stimmung mit dem vorhin bewiesenen Satz 36 notwendig zugleich auch eine ,,Nicht-Archimedische" Geometrie. Es ist offenbar, daB der Pascalsche Satz sich bei unseren auch dann nicht beweisen wenn man laBt, die Annahmen raumliche Geometrie als einen Teil einer Geometrie von beliebig vielen Dimensionen auffafit, in welcher neben den Punkten, Geraden und Ebenen noch weitere Elemente vorhanden sind und fur diese ein entsprechendes System von Axiomen der Verkniipfung und Anordnung, sowie das Parallelenaxiom zu Grunde gelegt ist. 35. Beweis eines beliebigen Scunittpunktsatzes mittels des Desarguesschen und des Pascalschen Satzes. Ein jeder ebener Schnittpunktsatz hat notwendig diese Form: Man zunachst ein System von Punkten und Geraden willkiirlich, bez. wahle mit der Bedingung, daB fiir gewisse von diesen Punkten und Geraden die ist; wenn man dann in bekannter Weise vereinigte Lage vorgeschrieben Verbindungsgerade und Schnittpunkte konstruiert, so gelangt man schlieBlich zu einem bestimmten System von Geraden, von denen der Satz aussagt, daB Es Axiome sie sei durch den namlichen Punkt hindurchlaufen. nun eine V ebene Geometrie in vorgelegt, der samtliche nach Kap. Ill 17 konnen wir dann vermittels eines rechtwinkligen Achsenkreuzes jedem Punkte ein Zahlenpaar (x, y) und jeder Geraden ein Verhaltnis von drei Zahlen (u v iv) entsprechen lassen; hierbei sind x, y, u, v, w jedenfalls reelle Zahlen, I 1 3, II giiltig sind; : von denen u, v nicht beide verschwinden, und vereinigte Lage von Punkt und Geraden ux -f vy -\- die Bedingung fiir : die w= bedeutet eine Gleichung im gewohnlichen Sinne. Andererseits diirfen wir, falls x, y, u, v, w insbesondere Zahlen des in 9 konstruierten algebraischen Bereiches ii sind und u, v nicht beide ver- schwinden, annehmen, daB umgekehrt das Zahlenpaar (x } y) und das Zahlentripel (u: v :w) einen Punkt bez. eine Gerade in der vorgelegten Geo metrie liefert. Fiihren wir fur alle Punkte und Geraden, die in Schnittpunktsatze auftreten, die betreffenden ebenen einem beliebigen und Zahlenpaare Kap. VIE. Die geometrischen Konstruktionen auf Grund der Axiome I IV. 36. 73 so wird dieser Schnittpunktsatz aussagen, daB ein bevon Parametern rational stimmter, gewissen p1} pr abhangiger Ausdruek A (pi} ,p^ mit reellen Koeffizienten stets verschwindet, sobald Zahlentripel ein ; . . . . . . wir fur jene Parameter insbesondere irgend welche Zahlen des in 9 betrachteten Bereiches SI einsetzen. Wir schlieBen hieraus, daB der Aus- druck in A(pi7 .,pr) auch identisch auf Grund der Rechmmgsgesetze 7 13 verschwinden muB. . Da . 12 nach 22 der Desarguessche Satz konnen wir gewiB auch die in 24 eingefiibrte Streckenrechnung benutzen, und wegen der Giiltigkeit des Pascalschen Satzes trifft fiir diese gilt, in der vorgelegten Geometrie so Streckenrechnung auch das kommutative so daB in dieser Streckenrechnung 13 Gesetz der Multiplikation zu ? samtliche Rechnungsgesetze 7 12 in giiltig sind. Indem wir die Achsen des bisher benutzten Achsenkreuzes auch als Achsen dieser neuen Streckenrechnung gewahlt und die Einheitspunkte E und E geeignet festgesetzt denken, erkennen wir die Ubereinstimmung der neuen Streckenrechnung mit der friiheren Koordinatenrechnung. in der neuen Streckenrechnung das identische Verschwinden des Um Ausdruckes A (p, ,pr nachzuweisen, geniigt die Anwendung des und Pascalschen Satzes und damit erkennen wir, daB Desarguesschen der in Geometrie jeder vorgelegten geltende Schnittpunktsatz durch Konstruktion geeigneter Hilfspunkte und Hilfsgeraden sich stets als eine Kombination des Desarguesschen und Pas calschen Satzes herausstellen muB. Zum Nachweise der Richtigkeit . . . ~) des Schnittpunktsatzes brauchen wir also nicht auf die Kongruenzsatze zuriickzugreifen. Kapitel VII. Die geometrischen Konstruktionen auf Grund der Axiome I IV. 36. Die geometrischen Konstruktionen mittels Lineals und EichmaBes. Es Axiome raumliche Geometrie vorgelegt, in der die samtlichen gelten; wir fassen der Einfachheit wegen in diesem Kapitel nur eine ebene Geometrie ins Auge, die in dieser raumlichen Geometrie enthalten sei I ist, eine IV und untersuchen dann struktionsaufgaben in einer solchen Frage, welche elementaren KonGeometrie notwendig ausfiihrbar sind. die Kap. VII. Die geometrischen Konstruktionen auf Grand der Axiome 74 Auf Grund stets der Axiome I ist die IV. I 36. Ausfiihrung der folgenden Aufgabe moglich: Zwei Punkte durch eine Gerade zu verbinden und den Schnittpunkt zweier Geraden zu finden, falls die Geraden niclit parallel sind. Auf Grund der Axiome der Gruppe II werden keine neuen Auf- Aufgabe gaben 1. 16 sbar. Auf Grund der Kongruenzaxiome und Winkeln moglich, d. h. es lassen das Abtragen von Strecken sich in der vorgelegten Geometric III ist folgende Aufgaben losen: Aufgabe 2. Eine gegebene Strecke auf einer gegebenen Geraden von einem Punkte aus abzutragen. Aufgabe 3. Einen gegebenen Winkel an eine gegebene Gerade anzutragen oder eine Gerade zu konstruieren, die eine gegebene Gerade unter einem gegebenen Winkel schneidet. Das Axiom IV ermoglicht die Ausfiihrung der folgenden Aufgabe: Aufgabe 4. Durch einen gegebenen Punkt zu einer Geraden eine Parallele zu ziehen. Wir sehen somit, dafi unter Zugrundelegung der Axiome I IV alle und nur diejenigen Konstruktionsaufgaben losbar sind, die sich auf die eben genannten Aufgaben 1 4 zuruckfiihren lassen. Wir fiigen den fundamentalen Aufgaben 1 4 noch die folgende hinzu: Aufgabe 5. Zu einer gegebenen Geraden eine Senkrechte zu ziehen. Wir erkennen unmittelbar, daB diese Aufgabe 5 auf verschiedene Arten durch die Aufgaben 1 4 gelost werden kann. Zur Ausfiihrung der Aufgabe 1 bediirfen wir des Lineals. Urn die Aufgaben 2 5 auszufiihren, geniigt es, wie im Folgenden gezeigt wird, neben dem Lineal das EichmaB anzuwenden, ein Instrument, welches das Abtragen einer einzigen bestimmten Strecke, etwa der Einheitsstrecke 1 ermoglicht ). Satz 40. Wir gelangen damit zu folgendem Resultat: Diejenigen geometrischen Konstniktionsaufgaben, Zugrundelegung der Axiome I die unter IV losbar sind, lassen sich notwendig mittels Lineals und Eichmaftes Beweis. ausfiihren. Um die Aufgabe 4 auszu- fiihren, verbinden wir den gegebenen Punkt der ge mit irgend einem Punkte A P A/^ B/ a 1) gebenen Geraden a und tragen von A aus auf a zweimal hintereinander mittels des EichmaBes die Einheitsstrecke ab, etwa X/ Diese Bemerkung ist von J. KurscMk gemacht worden; ,,Das Streckenabtragen" Math. Ann. Bd. 55. 1902. vgl. dessen Note Kap. VII. Die geometrischen Konstruktionen auf Grand der Axiome bis B und Es C. ist 75 36. AP D nun und sei E ferner } irgend ein Punkt auf der Treffpunkt von BD CP Treffpunkt von und CD: dann IV. I F und endlich nach Steiner PF der AE die gesuchte Parallele zu a. Die Aufgabe 5 losen wir auf folgende Weise.- Es sei dann tragen wir von liebiger Punkt der gegebenen Geraden; A A be- ein aus auf Geraden nach beiden dieser Seiten hin mittels des Eich- maBes Einheitsstrecken die AB und AC ab und bestim- men dann auf zwei beliebigen durch gehenden A anderen E Geraden die Punkte und J), so daB auch die Strecken AE AD und gleich der Einheitsstrecke werden. Die Ge BD raden sich in F, CD und Tat: die liber BC punkt FH in mogen BE Geraden H schneiden: Winkel dann ^BDC FH ist und BC ^BEC sind als Wir konnen nunmehr Winkel im Halbkreise Satze den wir auf das Dreieck Dreieckes, senkrecht. In der die gesuchte Senkrechte. Rechte und daher steht nach dem eines auf CE und die vom BCF Hohenschnitt- anwenden, auch Aufgabe 3 allein mittels Lineals und EichmaBes losen; wir schlagen etwa folgendes Verfahren ein, welches nur das Ziehen von Parallelen und das Fallen von Loten erfordert. Es auch leicht die A der abzutragende Winkel und der Scheitel dieses Winkels. Wir ziehen sei /3 die Gerade I (AC) durch A parallel zu der an welche der geangetragen werden soil. gegebenen Geraden, gebene Winkel Von einem /3 beliebigen Schenkels von /3 Punkte anderen Schenkel des Winkels Die FuBpunkte geschieht B eines fallen wir Lote auf den dieser vermoge der eine Senkrechte auf Lote /3 und auf I. D seien und 2 und Aufgaben ihr FuBpunkt CD, CAE = C. 5. sei E. Das Fallen von Loten fallen wir von A Sodann Nach dem in 14 S. 27 Aufgabe 3 ist somit gelost. /3; Urn endlich die Aufgabe 2 auszufiihren, benutzen wir die einfache die abzutrageude von J. Kiirschak angegebene Konstruktion: es sei ausgefiihrten Beweise ist < die AB Strecke und P der gegebene Punkt auf der gegebenen Geraden I Man Kap. VII. Die geometrischen Konstruktionen auf Grand der Axiomel 76 ziehe durch P P aus die 36,37. AB und trage auf derselben mittels des Einheitsstrecke ab etwa bis C; ferner trage man auf I von aus die Einheits die Parallele zu EichmaBes von IV. P D strecke bis B zogene ist und AP treife zu Q treffe I in durch PC in CD ge E: dann PE = AB. gaben sind, durch die Parallele Damit und EichmaB losbar Parallele gezogene Q und Die zu ab. ist 5 1 gezeigt, daB die Auf- durch samtlich Lineal folglich der Satz 40 vollstandig bewiesen. 37. Analytische Darstellung der Koordinaten konstruierbarer Punkte. AuBer den in 36 behandelten elementargeometrischen Aufgaben es noch eine gibt groBe Reihe weiterer Aufgaben, zu deren Losung man das Ziehen von Geraden und das Abtragen von Strecken notig lediglich hat. Um den Bereich aller auf diese Weise losbaren Aufgaben iiberblicken zu konnen, legen wir bei der weiteren Betrachtung ein rechtwinkliges Koordinatensystem zu Grunde und denken uns die Koordinaten der Punkte in der iiblichen Weise als reelle Zahlen oder Punktionen von Um die Frage nach der Gesamtheit gewissen willkiirlichen Parametern. konstruierbaren Punkte zu beantworten, stellen wir folgende Uber- aller legung an: Es System von bestimmten Punkten gegeben; wir setzen aus R zusammen; derselbe enthalt gewisse reelle Zahlen und gewisse willkiirliche Parameter p. Nunmehr denken wir uns die Gesamtheit aller derjenigen Punkte, die durch sei ein den Koordinaten dieser Punkte einen Bereich von Geraden und Abtragen von Strecken aus dem vorgelegten System von Punkten konstruierbar sind. Der Bereich, der von den Koor dinaten dieser Punkte gebildet wird, heiBe & (JR); derselbe enthalt gewisse Ziehen reelle Zahlen und Funktionen der willkiirlichen Parameter Unsere Betrachtungen in 17 zeigen, claB p. das Ziehen von Geraden und Parallelen analytisch auf die Anwendung der Addition, Multiplikation, Subtraktion, Division von Strecken hinauslauft; ferner lehrt die bekannte in 9 aufgestellte Formel fur die Drehung, daB das Abtragen von Strecken auf einer beliebigen Geraden keine andere analytische Operation erfordert, als die Quadratwurzel zu ziehen aus einer Summe von zwei Quadraten, deren Basen des man bereits Pythagoraischen konstruiert hat. Lehrsatzes vermoge Umgekehrt kann man zufolge eines rechtwinkligen Dreiecks Kap. VII. Die geometrischen Konstruktionen auf Grand der Axioms die Summe Quadratwurzel aus der von Strecken IV. I 37. 77 zweier Streckenquadrate durch Abtragen stets konstruieren. & Aus diejenigen diesen Betrachtungen geht hervor, daB der Bereich (_R) alle und nur solche reelle Zahlen und Funktionen der Parameter p enthalt, die aus den Zahlen und Parametern in R vermoge einer endlichen Anzahl von Anwendungen von fiinf Rechnungsoperationen hervorgehen, namlich der vier elementaren Rechnungsoperationen und einer fiinften Operation, als die man das Ziehen der Quadratwurzel aus einer Summe zweier Quadrate betrachtet. Wir sprechen dieses Resultat wie folgt aus: Satz 41. Eine geometrische Konstruktionsaufgabe ist dann und nur dann durch Ziehen von Geraden und Abtragen von Strecken, d. h. mittels Lineals und EichmaBes losbar, wenn bei der analytischen Behandlung der die Koordinaten der gesuchten Punkte solche Funktionen der Koordinaten der gegebenen Punkte sind, deren Herstellung nur rationale Operationen und die Operation des Ziehens der Quadratwurzel aus der Aufgabe Summe zweier Quadrate und diese Operationen in endlicher Anzahl fiinf erfordert. Wir konnen Zirkels mittels diesem aus Satze sofort auch losbare allein daB nicht jede Lineals und Eich- erkenneu, mittels Aufgabe maBes gelost werden kann. Zu dem Zwecke legen wir diejenige Geometric 9 mit Hilfe des algebraischen Zahlenbereichs ii aufin dieser Geometrie gibt es lediglich solche Strecken, zu Grunde, die in gebaut worden die mittels ist; und EichmaBes konstruierbar Lineals Zahlen des Bereiches Ist des nun o irgend Bereiches ii Zahl in & samtlich reell reelle SI sind, namlich die durch bestimmten Strecken. eine Zahl in ii, so erkennen wir aus der Definition daB leicht, auch jede zu co konjugierte algebraische die Zahlen des Bereichs & offenbar muB, und da liegen so sind, folgt daB hieraus, algebraische Zahlen enthalten kann, der Bereich deren Q nur solche Konjugierte ebenfalls reell sind. Wir die 1 und algebraische Kathete die stellen jetzt Hypotenuse | Zahl ausdriickt, jugierte Zahl ]/ Aufgabe, einer Kathete iin y2\y2\ 2, rechtwinkliges Dreieck mit der 1 zu konstruieren. Nun kommt | die den Zahlenwert Zahlenbereich ii nicht vor, 2 1/2 | em "J/2 | 2 imaginar ausfallt. der anderen da die zu ihr kon Die gestellte Aufgabe mithin in der zu Grunde gelegten Geometrie nicht losbar und kann daher iiberhaupt nicht mittels Lineals und EichmaBes losbar sein, obwohl die Konstruktiou mittels des Zirkels sofort ausfiihrbar ist ist Kap. VII. Die geometrischen Konstruktionen auf Grand der Axiome 78 IV. I 38. 38. Die Darstellung algebraischer Zahlen und ganzer rationale! Funktionen Summe von als Frage nach der Ausfiihrbarkeit geometrischer Konstruktionen und EichmaBes erfordert zu ihrer weiteren Behandlung Die Lineals mittels einige Quadraten. zahlentheoretischen und algebraischen Charakters, Satze mir scheint, auch an sich von Interesse Nach Fermat die, wie sind. bekanntlich jede ganze rationale positive Zahl als darstellbar. Dieser Fermatsche Satz gestattet eine merkwiirdige von Verallgemeinerung folgender Art: Summe von ist vier Quadratzahlen Es sei k ein beliebiger Zahlkorper; der Grrad dieses k heiBe 1 zu k Korpers m, und die konjugierten Zahlkorper mogen ~ l) m mit k , U bezeichnet werden. Trifft es sich, daB unter den , m tt ~V einer oder mehrere aus lauter reellen Zahlen Korpern k, k } Erklarung. m . . . &", m . . . , gebildet sind, Korper etwa nennen wir so k, k , . . . , U*~ l \ diese Korper selbst reell; es seien diese Eine Zahl a des Korpers k heifie in diesem Falle total positiv in k, falls die s zu cc konjugierten bez. in k, k ,U ~^ S , . . . gelegenen Zahlen samtlich positiv sind. Kommen dagegen in jedem der ~ & (m 1) auch imaginare Zahlen vor, so heiBe eine jede Korper k, k , , Zahl a in k stets total positiv. m f . Satz 42. . . Jede total Zahl in k positive lafit sich als Summe von Quadraten darstellen, deren Basen ganze oder gebrochene Zahlen des Korpers k sind. Der Beweis dieses Satzes bietet erhebliche Schwierigkeiten dar; er vier beruht wesentlich auf der die ich unlangst in Theorie nur auf denjenigen Satz aus dingungen fiir von der Gestalt die der mehreren Arbeiten 1 ) Losbarkeit 2 <4 relativquadratischen Zahlkorper, Es sei hier entwickelt habe. dieser Theorie hingewiesen, einer ternaren Diophantischen Gleichung + /V + angibt, worin die Koeffizienten a, 2 y der die Be- = y gegebene Zahlen in k und , 17, Der Beweis des Satzes 42 wird durch /3, gesuchte Zahlen in k bedeuten. wiederholte Anwendung des eben genannten Satzes erbracht. Aus dem Satze 42 folgen eine Reihe von Satzen tiber die Dar stellung solcher rationaler Funktionen einer Veranderlichen mit rationalen Koeffizienten, die niemals negative Werte haben. 1) tiber die Theorie der relativquadratischen Zahlkorper, Jahresber. d. Deutschen ferner: Uber die Theorie 6, 1899 und Math. Ann. Bd. 51; Math.-Vereinigung Bd. der relativ-Abelschen Zahlkorper, Nachr. Acta mathematiea Bd. 26. d. K. Ges. d. Wiss. zu Gottingen 1898 und Kap. VIT. Die geometrischen Konstruktionen auf Grund der Axiome IV. I 79 38,39. Erwahnt sei noch folgender Satz, der uns im nachsten Paragraphen von Nutzen sein wird. Satz 43. Es bedeute f (x) eine solche ganze rationale Funktion von x mit rationalen Zahlenkoeffizienten, die niemals negative Werte annimmt, wenn man fiir x beliebige reelle Werte einsetzt: dann laBt sich f(x) stets als Summe von Quadraten darstellen, so daB die samtlichen Basen dieser Quadrate ganze rationale Funktionen von x mit rationalen Koeffizienten sind 1 ). Es diirfte sehr schwierig sein; die entsprechenden Tatsachen rationale Funktionen doch zu beweisen, fiir ganze von zwei oder mehr Veranderlichen aufzustellen und sei hier darauf hingewiesen, daB die Darstellbarkeit einer beliebigen definitiven ganzen rationalen Funktion zweier Veranderlicher als Quotient von Quadratsummen ganzer Funktionen auf einem Wege von mir vollig anderen setzung, daB fiir bewiesen worden die darstellenden unter der Voraus- ist Funktionen nicht bloB beliebige reelle Koeffizienten zulassig sind rationale, sondern 2 ). 39. Kriterimn fiir die Ausfiilirbarkeit geometrischer Konstruktionen mittels Lineals Es des nnd EichmaBes. eine geometrische Konstruktionsaufgabe vorgelegt, die mittels Zirkels ausfiihrbar ist; wir wollen dann ein Kriterium aufzustellen sei versuchen, welches unmittelbar aus der analytischeu Natur der Aufgabe ihrer Losungen beurteilen laBt, ob die Konstruktion auch allein und mittels Lineals und EichmaBes ausfiihrbar Wir werden ist. bei dieser Untersuchung auf den folgenden Satz gefiihrt: Satz 44. Es sei eine geometrische Konslruktionsaufgabe vorgelegt von der Art, daft man bei analytisdier Behandlung derselben die Koordinaten der gesucliten Punkte aus den Koordinaten der gegebenm Punkte lediglich durch rationale Operationen und durcti Ziehen von Quadratwurzeln flnden kann; es sei n die Meinste Anzahl der Quadratwurzeln, die hierbei zur Berechnung der Koordinaten der Punkte ausreichen: soil dann die vorKonstruktionsaufgabe sich auch allein durch Ziehen von Geradcn gelegte und Abtragen von Strecken ausfuhren hinreichend, daft die geometrische lassen, so Aufgabe genau ist 2" und zwar fur alle Lagen der gegebenen Punkte, dafur notwendig und reelle d. h. Losungen besitzt fur alle Werle Der Beweis fiir die Darstellbarkeit von f(x) als Quotient zweier Quadrat ist von mir auf Grund des Satzes 42 in der ersten Auflage ausgefiihrt worden. Inzwischen ist es E. Landau gelungen, den Beweis fur die Darstellbarkeit von f(x) direkt als Quadratsumme, wie oben behauptet, zu erbringen und zwar lediglich mit Benutzung sehr einfacher und elementarer Hilfsmittel. Math. Ann. Bd. 57 1903. 1) summen 2) tiber terniire definite Forrnen, Acta Matheinatica Bd. 17. Kap. VII. Die geometrischen Konstruktionen auf Grund der Axiome 80 der IV. 39. Punkte auftretenden willMrlichcn den Koordinaten der gegebenen in I Parameter. Beweis. Wir beweisen diesen Satz 44 ausschlieBlich fiir den Fall, daB die Koordinaten der gegebenen Punkte rationale Funktionen eines Parameters p mit rationalen Koeffizienten sind. Die Notwendigkeit des aufgestellten Kriteriums leuchtet aus 37 ein. Um zu zeigen, daB dasselbe auch hinreicht, setzen wir dieses Kriterium als erfiillt voraus und betrachten zunachst eine solche von jenen n Quadrat- wurzeln, die bei der Berechnung der Koordinaten der gesuchten Punkte zuerst zu suchen ist. Der Ausdruck unter dieser Quadratwurzel ist eine rationale Funktion diese rationale f^ (p) des Parameters Funktion darf fiir p mit rationalen Koeffizienten; Parameterwerte p niemals beliebige reelle Werte annehmen, da sonst entgegen der Voraussetzung die vorgelegte Aufgabe fiir gewisse Werte p imaginare Losungen haben muBte Aus Satz 43 schliefien wir daher, daB f^ (p) als Quotient von Summen von Quadraten ganzer rationaler Funktionen darstellbar ist. Nunmehr zeieren die Formeln negative daB allgemein das Ziehen der Quadratwurzel aus einer Summe von bevielen Quadraten sich stets zuriickfuhren laBt auf wiederholtes Ziehen der Quadratwurzel aus der Summe zweier Quadrate. liebig Nehmen wir diese Bemerkung mit dem vorigen Ergebnisse zusammen, daB der Ausdruck j//^ (p) gewiB mittels Lineals und so erkennen wir, EichmaBes konstruiert werden kann. Wir betrachten ferner eine solche von den n Quadratwurzeln, die Berechnung der Koordinaten der gesuchten Punkte an zweiter Stelle zu ziehen ist. Der Ausdruck unter dieser Quadratwurzel ist eine bei der f2 \p, ]//i) des Parameters p und der zuerst betrachteten Quadratwurzel; auch diese Funktion f2 ist bei beliebigen reellen niemals negativer Parameter werten p und fiir jedes Vorzeichen von rationale Funktion "[//^ Werte fahig, da sonst entgegen der Voraussetzung die vorgelegte Aufgabe unter ihren 2 n Losungen fiir gewisse Werte p auch imaginare Losungen haben miiBte. Aus diesem Umstande folgt, daB f% einer quadratischen Gleichung von der Gestalt geniigen muB, worin cp 1 (p) und ^ t (j?) notwendig solche rationale Funk tionen von p mit rationalen Koeffizienten sind, die fiir reelle Werte von p Kap. VII. Die geometrischen Konstruktionen auf Grand der Axiome Aus niemals negative Werte besitzen. entnehmen wir f I IV. 81 39. der letzteren quadratischen Gleichung = fl^M 9t($ Nun miissen wiederum nach Satz 43 Funktionen die <p^ Quotienten von Summen von (p) und ^ (p) Quadraten rationaler Funktionen sein und ist nach dem vorigen der Ausdruck f2 mittels Lineals und EichmaBes konstruierbar; der gefundene Ausdruck fur /2 zeigt somit, daB f2 ein Quotient von Summen von Quadraten konstruierbarer Funktionen ist. andererseits Also laBt sich auch der Ausdruck mittels 2 j//" Lineals und EichmaBes konstruieren. Ebenso wie der Ausdruck 2 /" erweist sich auch jede andere rationale und 2 (p, ]//i) von p fL als Quotient zweier Summen von Quadraten konstruierbarer Funktionen, sobald diese rationale Funktion 2 Y Funktion <p <p niemals negative Werte anzunehmen bei reellem die Eigenschaft besitzt, Parameter p und fur beiderlei Vorzeichen von ]/ f\. Diese Bemerkung gestattet uns, das eben begonnene SchluBverfahren Weise fortzusetzen. Es sei f3 (p, y fa ]/7g) ein solcher Ausdruck, der von den drei Argumenten p, ]//i, V fi i n rationaler Weise abhangt und aus dem bei der analytischen Berechnung der Koordinaten der gesuchten Punkte an dritter in folgender , Stelle die Quadratwurzel zu ziehen Wie ist. vorhin schliefien wir, daB Werten p und fur beiderlei Vorzeichen von ]//i fs und y /g niemals negative Werte annehmen darf dieser Umstand wiederum zeigt, daB f3 einer quadratischen Gleichung von der Gestalt bei beliebigen reellen ; -% /; (P, 1/7;) /3 +^ ( und ^ 2 solche rationale Funktionen von p und Werte p und beiderlei Vorzeichen von ]//j Yfi bedeuten, Werte nicht sind. Da mithin g? 2 und 2 nach der vorigen negativer fahig Bemerkung Quotienten zweier Summen von Quadraten konstruierbarer Ausdriicke sind, so folgt das gleiche auch fiir den Ausdruck geniigen muB, worin die cp 2 fiir reelle i{; und mithin in ist auch 3 ]//" mittels Lineals und EichmaBes konstruierbar. Die Fortsetzung dieser SchluBweise fiihrt zum Beweise des Satzes 44 betrachteten Falle eines Parameters p. dem Die allgemeine Richtigkeit des Satzes 44 hangt davon ab, ob der Satz 43 in entsprechender Weise sich auf den Fall mehrerer Veranderlicher verallgemeinern laBt. Hilbert, Grundlagen der Geometrie. 6 82 SchluBwort. Als Beispiel fiir die Anwendung des Satzes 44 mogen die regularen mittels Zirkels konstruierbaren Polygone dienen; in diesem Falle kommt ein willkiirlicher Parameter p nicht vor, sondern die zu konstruierenden Ausdriicke stellen samtlich algebraische daB das Kriterium des Satzes 44 erfiillt Zahlen ist, man jene regularen Polygone auch allein mittels und Abtragens von Strecken konstruieren kann sich auch aus der Theorie der Kreisteilung direkt Was aufgaben weitere die und EichmaBes sieht ergibt Ziehens leicht, sich, daB von Geraden ein Resultat, welches entnehmen lafit. Elementargeometrie bekannte Konstruktionshier nur erwahnt, daB das Malfattische Problem, der anbetrifft, so sei aber nicht aus Man dar. und somit Appollonische Beriihrungsaufgabe mittels allein Lineals 1 gelost werden kann ). SchluBwort. Die vorstehende Abhandlung ist eine kritische Untersuchung der Prinzipien der Geometric; in dieser Untersuchung leitete uns der Grundsatz, eine jede sich darbietende Frage in der Weise zu erortern, daB wir zugleich priiften, ob ihre Beantwortung auf einem vorgeschriebenen Wege mit gewissen eingeschrankten Hilfsmitteln moglich oder nicht moglich ist. Dieser Grundsatz scheint mir eine allgemeine und naturgemaBe Vorschrift zu enthalten; in der Tat wird, wenn wir bei unseren mathematischen Betrachtungen unser einem Erkenntnistrieb Probleme erst begegnen dann oder befriedigt, einen Satz wenn uns vermuten, entweder die Losung jenes Problems und der strenge Beweis dieses Satzes gelingt oder wenn der Grund fiir die Unmoglichkeit des Gelingens und damit zugleich die Notwendigkeit des MiBlingens von uns klar erkannt worden ist. So spielt denn in der neueren Mathematik die Frage nach der Un vollige gewisser Losungen oder Aufgaben eine hervorragende Rolle und das Bestreben, eine Frage solcher Art zu beantworten, war oftmals der AnlaB zur Entdeckung neuer und fruchtbarer Forschungsgebiete. Wir moglichkeit erinnern nur an Abels Beweis Unmoglichkeit der Auflosung der Grades durch Wurzelziehen, ferner an die Erkenntnis fiir die Gleichungen fiinften der Unbeweisbarkeit des Parallelenaxioms und an Hermites und Lindemanns 1) maBes Betreffs weiterer vgl. M. Feldblum, geometrischer Konstruktionen mittels Lineals und Eich tjber elementargeometrische Konstruktionen, Inaugural- dissertation, Gottingen 1899. Anhang I: Gerade Linie Satze von der Unmoglichkeit, Wege zu konstruieren. die als kurzeste Zahlen und n e 83 Verbindung. auf algebraischem Der Grundsatz, demzufolge man uberall keit der der die Prinzipien der Moglichhangt auch aufs engste mit der Forderung der Beweismethoden zusammen, die von mehreren Mathe- Beweise erortern ,,Reinheit" matikern der Forderung ist soil, neueren Zeit mit Nachdruck erhoben worden ist. Diese im Grunde nichts anderes als eine subjektive Fassung des hier befolgten Grundsatzes. In der Tat sucht die vorstehende geometrische Untersuchung allgemein dariiber AufschluB zu geben, welche Axiome, Voraussetzungen trischen messen zum Beweise oder Hilfsmittel einer elementar-geome- Wahrheit notig sind, und es bleibt dann dem jedesmaligen Eranheim gestellt, welche Beweismethode von dem gerade einaus zu bevorzugen genommenen Standpunkte Anhang Uber die gerade Linie als kiirzeste ist. I. 1 Verbindung zweier Punkte ). Aus Math. Ann. Bd. 46. (Aus einem an Herrn F. Klein gerichteten Briefe.) Nebmen wir so die Punkte, die Geraden und die Ebenen konnen zur Begriindung der Geometric die folgenden als Elemente, Axiome dienen: Die Axiome, welche die Verkniipfung dieser Elemente untereinander betreffen; kurz zusammengefafit, lauten dieselben 1. wie folgt: Irgend zwei Punkte A und B bestimmen stets eine Gerade a. Geraden gelegene Punkte A, B, C bestimmen einer Geraden a in einer zwei Punkte A, Irgend drei nicht auf einer B Wenn Ebene cc. Ebene K liegen, so liegt die Gerade a vollstandig in der Ebene a. Wenn zwei Ebenen a, /3 einen Punkt A gemein haben, so haben sie Auf jeder Geraden wenigstens noch einen weiteren Punkt B gemein. Ebene in es zwei wenigstens drei nicht Punkte., jeder gibt wenigstens Raume auf einer Geraden gelegene Punkte, und im gibt es wenigstens vier nicht in einer Ebene gelegene Punkte. 2. Die Axiome, durch welche der Begriff der Strecke und der Begriff der Reihenfolge von Punkten einer Geraden eine dem allgemeinerer Formulierung dieses Problems vgl. meinen auf Mathematiker-KongreB in Paris 1900 gehaltenen Vortrag: Mathematische Probleme. Gottinger Nachr. 1900 Nr. 4, sowie G. Hamel, InauguralDissertation, Gottingen 1901 und dessen Abhandlung: tJber die Geometrien, in denen 1) Betreffs internationalen die Geraden die Kurzesten sind, Math. Ann. Bd. 57 1903. 6* 84 Anhang Gerade Linie I: als kfirzeste Verbindung. Diese Axiome sind von M. Pasch 1 ) zuerst aufeingefiihrt wird. und gestellt systematise!! untersucht worden; dieselben sind im wesentlichen folgende: Zwischen zwei Punkten A, C einen dritten Punkt gibt es stets einen C Punkt einer Geraden gibt es stets wenigstens Unter drei Punkten einer Geraden und nur einen , welcher zwischen den beiden anderen Wenn A, liegt. B der Geraden. B auf der Geraden a liegen, so gibt es stets einen der namlichen Geraden a, so daB zwischen und C liegt. - B Irgend vier Punkte A1} A A A 2 A einer Geraden a 3) , konnen stets in der Weise angeordnet werden, daB allgemein A zwischen Ah und Ak liegt, sobald der Index h kleiner und Jc groBer als i ist. - - Jede Gerade a, welche in einer Ebene K liegt trennt die Punkte dieser Ebene a in zwei Gebiete von folgender Beschaffenheit: ein jeder Punkt A des einen Gebietes bestimmt mit jedem Punkt des anderen Gebietes zusammen eine Strecke AA innerhalb welcher ein Punkt der Geraden a liegt; dagegen bestimmen irgend zwei Punkte A und B des namlichen Gebietes eine Strecke AB, welche keinen Punkt der Geraden a enthalt. 3. Das Axiom der Stetigkeit, welchem ich folgende Fassung gebe: Wenn A l} A 2 A3 eine unendliche Reihe von Punkten einer Ge raden a sind und B ein weiterer Punkt auf a ist, von der Art, daB all gemein A zwischen A h und B liegt, sobald der Index h kleiner als i ist, so gibt es einen Punkt (7, welcher folgende Eigenschaft besitzt: sarntliche Punkte der unendlichen Reihe A3} Az A, liegen zwischen A 1 und C und jeder andere Punkt C fur welchen dies ebenfalls zutrifft, liegt zwischen C und B. Auf diese Axiome laBt sich in vollkommener Strenge die Theorie der harmonischen Punkte griinden, und wenn wir uns derselben in ahnlicher Weise bedienen, wie dies F. Lindemann 2) tut, so gelangen wir zu i ; A } , , . . . i . , . . , folgendem Satze: Jedem Punkte kann jeder Ebene ordnen, lineare man endliche drei reelle Zahlen x, y, # und eine lineare Relation zwischen diesen drei Zahlen x, y, z zu- derart, Relation daB alle Punkte, erfiillen, in fiir der welche die drei Zahlen x y, z die Ebene liegen und daB } betreffenden alien in dieser Ebene gelegenen Punkten Zahlen x, y, z entwelche der linearen Relation geniigen. Werden ferner x, y, z sprechen, als die rechtwinkligen Koordinaten eines Punktes im gewohnlichen umgekehrt Euklidischen lichen 1) 2) Raume gedeutet, so entsprechen den Punkten des urspriingeines gewissen nirgends konkaven Raumes Punkte im Inneren Teubner 1882. Vgl. Vorlesungen fiber neuere Geometric. Vgl. Vorlesungen fiber Geometrie Bd. II. Teil 1; S. 433 u. f. Anhang Korpers des I: Gerade Linie Euklidischen Punkten im Inneren dieses als kiirzeste Raumes 85 Verbindung. urid umgekehrt entsprechen alien konkaven nirgends Korpers Punkte unseres urspriinglichen Raumes: unser urspriinglicher Raum ist mithin Innere ernes nirgends korikaven Korpers des Euklidischen Raumes auf das dbgebildet. unter einem nirgends konkaven Korper ein Korper von der Beschaffenheit verstanden, daB, wenn man zwei im Inneren des Korpers Hierbei ist gelegene Punkte miteinander durch eine Gerade verbindet, der zwischen diesen beiden Punkten gelegene Teil der Geraden ganz in das Innere des Korpers fallt. Ich erlaube mir, Sie darauf aufmerksam zu machen, daB diesen hier auftretenden nirgends konkaven Korpern auch in den zahlentheoretischen Untersuchungen von H. Minkowski 1 ) eine wichtige Rolle zukommt, und daB H. Minkowski fiir dieselben eine einfache analytische Definition gefunden hat. Wenn umgekehrt im Euklidischen Raume ein beliebiger nirgends konkaver Korper gegeben ist, so definiert derselbe eine bestimmte Geoin metrie, welcher die genannten Axiome samtlich giiltig sind: jedem Punkt im Inneren des nirgends konkaven Korpers entspricht ein Punkt in jener Geometric; jeder durch das Innere des Korpers gehenden Geraden und Ebene des Euklidischen Raumes entspricht eine Gerade bezuglich Ebene der allgemeinen Geometric; den auf der Grenze oder aufierhalb des nirgends konkaven Korpers gelegenen Punkten und den ganz aufierhalb des Korpers verlaufenden Geraden und Ebenen des Euklidischen Raumes entsprechen keine Elemente der allgemeinen Geometric. Der obige Satz fiber die Abbildung der Punkte in der allgemeinen Geometrie auf das Inn ere des nirgends konkaven Korpers im Euklidischen Raume somit eine Eigenschaft der Elemente der allgemeinen Geometrie welche inhaltlich mit den anfangs aufgestellten Axiomen vollkommen aus, driickt gleichbedeutend ist. nun den Begriff der Lange einer Strecke AB in unserer allgemeinen Geometrie und bezeichnen zu dem Zwecke diejenigen beiden Punkte des Euklidischen Raumes, welche den Punkten A und B des urspriinglichen Raumes entsprechen, ebenfalls mit A und B; wir verim Euklidischen Raume iiber A und B langern dann die Gerade bis dieselbe die hinaus, Begrenzung des nirgends konkaven Korpers in den Punkten X bezuglich Y trifft, und bezeichnen allgemein die Euklidische Entfernung zwischen irgend zwei Punkten P und Q des Euklidischen Raumes kurz mit PQ, dann heiBe der reelle Wert Wir definieren AB YB 1) Vgl. Geometrie der Zahlen. XA Teubner 1896. 86 Anhang I: Ldnge der Strecke die Gerade Linie AB in als kiirzeste unserer ist Lange stets eine Es lassen sich leicht diese Geometrie. allgemeinen XB XA TA YB Verbindung. Wegen >1 positive GroBe. die Eigenschaften des Begriffs der Lange auf- zahlen, welche mit Notwendigkeit auf einen Ausdruck der angegebenen AB fuhren; doch unterlasse ich dies, damit Brief nicht allzusehr Ihre Aufmerksamkeit ermiide. Art fur Die aufgestellte Form el AB fur lehrt zugleich, ich durch diesen in welcher Weise GroBe von der Gestalt des nirgends konkaven Korpers abhangt. im Inneren des Korpers fest Halten wir namlich die Punkte A und und andern nur die Begrenzung des Korpers derart, daB der Grenzdiese B punkt X ist klar, A sich nach hinbewegt und Y sich daB jeder der beiden Quotienten YA und folglich auch der Wert von AB dem Punkte B so nahert, XB X3 sich vergroBert. im Inneren des nirgends konkaven Korpers ein Dreieck Die Ebene K desselben schneidet aus dem Korper ein gegeben. nirgends konkaves Oval aus. Wir denken uns ferner jede der drei Seiten Es sei jetzt ABC AB, AC, BC des Dreieckes iiber beide hinaus Endpunkte verlangert, die bis sie Begrenzung des Ovals in beziiglich denPunktenXund Y, U Z und V, T und schneiden; dann konstruieren wir die ge- raden Verbindungs- UZ und und verlangern linien TV die- selben bis zu ihrem der Geraden mehr statt das Dreieck XY des DurchschnittTF; ihre mit Schnittpunkte bezeichnen wir mit X beziiglich Y . Wir legen nun- urspriinglichen nirgends konkaven Ovals in der Ebene a zu Grunde und erkennen leicht, daB in der durch UWT Anhang I: Gerade Linie als kurzeste bestimmten ebenen Geometrie dieses Dreieck 87 Verbindung. die Langen AC und lie die gleichen sind, wie in der urspriinglichen Geometrie, wahrend die Lange der Seite durch die vorgenommene Anderung vergroBert worden ist. AB Wir bezeichnen die neue Lange der Seite AB Lange nun fin- urspriinglichen Es gilt die mit AB; dann AB zum Unterschiede von der AB. ist AB> Langen der Seiten des Dreiecks ABC die ein- fache Beziehung Zum verhaltnis ist X Y , A, D, D mit W mit C und verlangern diese Gerade bis AB. Nach dem bekannten Satze vom Doppel- Beweise verbinden wir zum Durchschnitt dann wegen der perspektiven Lage der beiden Punktreihen und U, A, C, V TA X D YD X A VA UC VC UA und wegen der perspektiven Lage der beiden Punktreihen Y, B, D, und T, B, C, Z ist ~YI> X D TB X ZB YC ZC TB Die Multiplikation beider Gleichungen ergibt TA X B YB XA und diese neue Gleichung beweist VA UC VC UA ZB TC ZC TB meine Behauptung. Aus obiger Untersuchung erkennen Sie, daB lediglich auf Grund der zu Anfang meines Briefes aufgezahlten Axiome und der aus den einfachsten Eigenschaften des LaDgenbegriffs sich mit Notwendigkeit ergebenden Definition der Lange der allgemeine Satz In jedem Dreieck ist die Summe zweier Seiten gilt: grofier oder gleich der dritten Seite. daB der Fall der Gleichheit dann und nur dann Ebene a aus der Begrenzung des nirgends konkaven Die Korpers zwei gerade Linienstiicke VZ und TV ausschneidet. des kon letztere Bedingung laBt sich auch ohne Zuhilfenahme nirgends kaven Korpers ausdriicken. Sind namlich irgend zwei in einer Ebene a a und 6 gelegene und in irgend einem Punkte C sich schneidende Geraden Zugleich ist vorkommt, wenn klar, die der urspriinglichen Geometrie gegeben, so werden im allgemeinen in jedem der vier in a um C herum entstehenden ebenen Winkelraume solche und 6 gerade Linien vorhanden sein, welche keine der beiden Geraden a schneiden; sind jedoch insbesondere in zwei sich gegeniiberliegenden 88 Anhang II: Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. ebenen Winkelraumen keine solchen geraden Linien vorhanden, so fragliche Summe Bedingung erfullt, und es gibt zweier Seiten gleich der dritten dann ist. ist die Dreiecke, fur welche die In dem betrachteten Falle ist stets also zwischen gewissen Punkten A und ]B ein aus zwei geradlinigen Stiicken zusammengesetzter Weg moglich, dessen Gesamtlange gleich der direkten Entfernung der beiden Punkte A und ist; es lafit sich ohne Schwierig- B keit zeigen, daB alle zwisclien Wege den beiden Punkten A und J5 von derseTben Eigenschaft sich aus den konstruierten Wegen zusammensetzen lassen und daft die ubrigen Verbindungswege von groflerer Gesamtlange sind. Die nahere Untersuchung dieser Frage nach den kiirzesten Wegen ist leicht bietet ein besonderes Interesse in dem Falle, daB fur die des Begrenzung nirgends konkaven Korpers ein Tetraeder zu Grunde gewird. legt ausfiihrbar und Zum SchluB erlaube ich mir darauf hinzuweisen, daB ich bei der vorstehenden Entwickelung stets den nirgends konkaven Korper als ganz im Endlichen gelegen angenommen habe. Wenu jedoch in der durch die urspriinglichen Axiome definierten Geometrie eine Gerade und ein Punkt vorhanden ist von der Eigenschaft, daB durch diesen Punkt zu der Ge raden nur eine einzige Parallele moglich ist, so ist jene Annahme nicht Es wird leicht erkannt, welche Abanderungen meine Begerecbtfertigt. trachtung dann zu erfahren hat. Kleinteich bei Ostseebad Rauschen, den 14. Anhang Uber den Satz von der August 1894. II. der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. Grleichheit [Mit Zusatzen abgedru^kt aus den Proceedings of Vol. XXXV, the London Mathematical Society, Nos. 793, 794.] Unter der axiomatisclien Erforschung einer mathematischen Wahrheit verstehe ich eine Untersuchung welche nicht dahin zielt, im Zusammen, hange mit jener Wahrheit neue oder allgemeinere Satze zu entdecken, sondern die vielmehr die Stellung jenes Satzes innerhalb des Systems der bekannten Wahrheiten und ihren logischen Zusammenhang in der Weise klarzulegen sucht, daB sich sicher angeben laBt, welche Voraussetzungen zur Begriindung jener Wahrheit notwendig und hinreichend sind. So habe ich beispielsweise in meiner Festschrift G-rundlagen der Geo metrie Kap. V und VI (S. 47 73) die ebenen Schnittpunktsatze, namlich Anhang Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. II: 89 den speziellen Pascalschen Satz fiir das Geradenpaar und den Desarguesschen Satz von den perspektiv liegenden Dreiecken einer axiomatischen Untersuchung unterworfen, und in gleicher Weise haben auf meine An1 regung hin M. Dehn ) den Satz von der Winkelsumme im Dreieck und G. Hamel^) den Satz von der Geraden zwischen zwei Punkten behandelt. als der kurzesten Verbindung Die vorliegende Note betrifft die Stellung des Satzes von der Gleich im gleichschenkligen Dreieck in der ebenen Euklidischen Geometrie. Zur Erleichterung des Verstandnisses stelle ich - - im wesentlichen wie in meinen Grundlagen der Geometrie die Axiome der heit der Basiswinkel ebenen Euklidischen Geometrie zusammen wie folgt: I. I 1. stimmen I 2. Axiome der Verkniipfung. Zwei von einander verschiedene Punkte A, B be- stets eine Gerade. Irgend zwei von einander verschiedene Punkte einer Geraden bestimmen diese Gerade. Auf jeder Geraden gibt es wenigstens zwei Punkte. gibt wenigstens drei Punkte, welche nicht in einer Ge I 3. Es raden liegen. Axiome der Anordnung. Wenn A, B, C Punkte einer Geraden II. II 1. zwischen II 2. A und C liegt, so liegt auch Wenn A und B zwei Punkte sind, zwischen C und B und A. einer Geraden sind, so gibt es wenigstens einen Punkt C, der zwischen A und B liegt, und wenigstens einen Punkt D, so daB B zwischen A und D liegt. II 3. Unter irgend drei Punkten einer Geraden gibt es stets einen und nur einen Punkt, der zwischen den beiden anderen liegt. Definition. Die zwischen zwei Punkten A und B gelegenen Punkte AB. heiBen auch die Punkte der Strecke Es seien A, B, C drei nicht in gerader Linie gelegene Punkte und a eine Gerade, die keinen der Punkte A, B, C trifft; wenn dann diese Gerade durch einen Punkt der Strecke AB geht, so geht sie gewiB auch durch einen Punkt der Strecke II 4. BC 1) oder der Strecke Mathematische Annalen, Bd. AC LIII, oder BA. 1900. Inaugural-Dissertation, Gottingen 1901, und dessen Abhandlung: tTber die Geometrieen, in denen die Geraden die Kurzesten sind, Math. Ann. Bd. 57, 1903, 2) 90 Anhang II: im gleichschenkligen Dreieck. Gleichheit der Basiswinkel Axiome der Kongruenz. III. Ill Wenn A, 1. em Punkt B A zwei Punkte der Geraden a sind, und ist, so kann man auf einer gege- Geraden a einer benen Halfte der Geraden a einen Punkt B kongruent oder gleich Jede Strecke 1st; sich selbst kongruent, ist Wenn auch der Strecke Strecke aus stets einen und nur AB der Strecke A B in Zeichen AB = AB Ill 2. A von finden, so daB die Strecke A" B" und AB die Strecke A es ist stets: sowohl der Strecke kongruent B" d. h. AB = BA. ist, so ist auch AB AB als der kongruent. AB und BC zwei Strecken ohne gemeinund ferner A B und B C zwei Strecken a, ohne gemeinsame Punkte auf einer Geraden a wenn dann A B und BC B C Es Ill 3. seien f same Punkte auf ] = AB = , so ist auch stets: ist, AC = AC . Ein von einem Punkte ausgehendes Paar von HalbWinkel und bezeichnen ihn entweder mit Definition. strahlen A, k nennen wir einen (h, *) oder - (ft, h). Es Ill 4. Winkel sei ein ^C (/*, ti), eine Gerade a und , eine bestimmte Seite von a gegeben. Es bedeute h einen Halbstrahl der vom Punkte der Geraden a ausgeht: dann gibt es , einen und nur einen Halbstrahl & *(M) ist auf und zugleich der *<#:*) inneren Punkte alle gegebenen so daB , Seite von a des Winkels < (//, Jeder Winkel liegen. A; ) ist sich selbst kongruent, d. h. Ill 5. als Wenn ein Winkel auch dem Winkel Winkel HI ^ (h 6*. , k } Wenn <^ <; (A", (h, sowohl dem Winkel kongruent fc") dem Winkel fiir ti) ; (A", zwei Dreiecke Kongruenzen AB = A B gelten, so gilt , AC = AC auch und stets :AB C und A;") ist, ^ (h , so ist auch der k") kongruent. ABC und J. 5 C ^ BAG = ^ B A C die Anhang Es II: nun ist Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. fur die nachfolgende Untersuchung wesentlich, Kongruenzaxiom, namlich dem Axiom eine engere Fassung zu erteilen, indem wir dem 91 letzten III 6* iiber die Dreieckskongruenz Aussage desselben nur fiir die Um diesen einDreiecke mit gleichem Umlaufssinn als giiltig hinstellen. schrankenden Zusatz scharf zu formulieren, nehmen wir irgend eirie durch A B bestimmte Gerade in der Ebene beliebig an, und bezeichnen eine der beiden Halbebenen, in die diese Gerade die Ebene teilt, in der Richtung von A nach B, und als rechts von der Geraden zwei Punkte } AB BA B in der Richtung von dieselbe Halbebene zugleich auch als links von nach A, die and ere Halbebene bezeichnen wir als links von der Geraden und zugleich als rechts von der Geraden BA gelegen. Ist nun irgend ein Punkt auf der rechten Halbebene von AB, so bezeichnen wir die linke diejenige Halbebene von A C, auf welcher der Punkt B liegt, als Halbebene von AC. Auf diese Weise konnen wir durch analoge Festsetzungen schlieBlich in eindeutig bestimmter Weise fiir jede Gerade andieser Geraden in gegebener geben, welche Halbebene rechts oder links von Richtung gelegen ist. Zugleich wird von den Schenkeln irgend eines Winkels in eindeutig bestimmter Weise stets der eine als der rechte AB, >C Schenkel und der andere als der linke Schenkel zu bezeichnen nam sein, Halbebene von derjenigen nach Lage und Richtung anderen Schenkel Geraden liegt, die durch den bestimmt ist, wahrend der linke Schenkel links von derjenigen Geraden lich so, daB der rechte Schenkel auf der rechten durch den ersteren die liegt, stimmt und und und Richtung be Aussage des Axioms III 6* nur dann und A B den beiden Dreiecken die Seiten Stellen wir hin, Schenkel nach Lage ist. wenn AC in nun die AB als gtiltig AC BAG bez. der Winkel zugleich die rechten bez. die linken Schenkel der in wir Axiom erhalten so engeren folgenden jenes sind, BA C Fassung: III 6. Wenn fiir zwei Dreiecke ABC und A B C Kon- die gruenzen AB = A B gelten, so gilt , AC = AC auch und < BA C == < BA C stets ACB = A C B ABC = 3:A B C und AC und vorausgesetzt, daB AB und A B die rechten Schenkel, AC die linken Schenkel der Winkel BAG bez. B A C sind. < , Das letzte in seiner urspriinglichen weiteren Fassung III 6* hat von der Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Axiom sofort den Satz Dreieck zur Folge. dieses Satzes vom zu erkennen, daB umgekehrt mit Hilfe gleichschenkligen Dreieck aus jenem Kongruenzaxiom Auch ist leicht 92 II: Anhang in der engeren III im gleichschenkligen Dreieck. Gleichheit der Basiswinkel III 6 Fassung und den vorangehenden Axiomen das Axiom 6* in der weiteren Fassung notwendig folgt. Das engere Axiom III 6 zusammen mit den fruheren Axiomen III 5 III 1 den Nachweis gestattet I, II, Satzes von der Gleichheit der des und der Moglichkeit der Halbierung Scheitelwinkel einer jeden Strecke, des Euklidischen Satzes, daB der AuBenwinkel eines Dreiecks stets groBer ist als jeder der beiden inneren Winkel. sowie den Beweis IV. Axiom der Parallelen (Euklidisches Axiom). Durch einen Punkt A auBerhalb einer Geraden a laBt sich nur eine Gerade ziehen, welche a nicht schneidet. Der Satz von der Gleichheit der Wechselwinkel, und mithin auch der Satz, daB die Winkelsumme im Dreieck zwei Rechte betragt, folgen aus dem Parallelenaxiom mit wir das Grunde letzte Hilfe der vorangehenden Axiome, auch wenn Kongruenzaxioni nur in der engeren Fassung III 6 zu legen. Axiome der V. V 1. Axiom Es Stetigkeit. des Messens (Archimediscbes Axiom). A Punkt auf einer Geraden zwischen A und B] man konstruiere dann die Punkte A2 A 3 A, so daB At zwischen A und A2 ferner A2 zwischen A und A3 ferner A3 zwischen A2 und A u. s. w. liegt, und iiberdies die Strecken sei ein beliebiger 1 den beliebig gegebenen Punkten , . . , , . , , einander gleich sind: dann gibt es in der Reihe der Punkte einen solchen Punkt zwischen z, 3, n , daB A A A, stets und A An liegt. . . A . V 2. Axiom B der Nachbarschaft. AB irgend eine Strecke vorgelegt, so gibt es stets ein zu in dessen Innerem keine Dreieck, kongruente Strecke Ist AB sich finden laBt. Dieses Axiom der Nachbarschaft ist eine notwendige Folge aus dem Satze von der Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreiecke, wie man aus dem Umstande erkennt, daB wegen dieses Satzes vom gleich schenkligen Dreieck die Summe zweier Seiten in jedem Dreiecke groBer als die dritte Seite ausfallt. stelle nun folgende Behauptung auf: Mit Benutzung der sdmtlichen Axiome I V ist es moglich, den Satz von der Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck zu beweisen, Ich Anhang II: Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. 93 auch wenn wir das Axiom von der Dreiecksltongruenz nur in der engeren Fassung III 6 zu Grunde legen. Um Achsen dies einzusehen, wahlen wir zwei sich schneidende Gerade als und ordnen den Punkten Geraden auf Grund der linearen Kongruenzaxiome III 1 3 und des Archimedischen Axioms Y. 1 reelle Zahlen zu; die sarntlichen Punkte eines schiefwinkligen Koordinatensystems, dieser der Ebene sind dann durch Zahlenpaare darstellbar. Das engere Kongruenzaxiom III 6 zusammen mit die Begriindung der Proportionenlehre, und aus V dieser folgt, daB die raden durch lineare Gleichungen darstellbar sind. Fassen wir nun den Punkt mit den Koordinaten x Auge, wo s eine beliebige GroBe 1 gestattet leicht =1 und y = s Ge ins und betrachten ist, diejenige Kongruenz Ebene mit sich im engeren Sinne, bei welcher der Koordinatenanfang sich selbst und die ,r-Achse der Verbindungsgeraden des Koordinatenanfanges mit jenem Punkte 1 s entspricht, so erkennen wir leicht, daB diese Drehung der , durch ein Formelsystem von der Gestalt vermittelt wird, worin bestimmt cc s , fi s , ys ds Zahlen bedeuten, die durch s eindeutig einer jeden Geraden durch den Koordi , Indem wir nun sind. = 1 zuordnen, ernatenanfang ihren Treffpunkt (1, f) mit der Geraden x halten wir zu jeder solchen Drehung der Ebene um den Koordinaten anfan eine Transformation der Punkte der Geraden x=-\ von der Gestalt Die Koeffizienten alle rationalen cc t , fis , y s , d g bezeichnen Funktionen von Werte von s definiert sind; man sieht s ; die sicher fiir dann leicht ein ; daB Funktionen sich nach dem Prinzip der Stetigkeit so ergiinzen lassen miissen ; daB man aus ihnen stetige und fiir alle reellen Werte von 5, diese sowie fiir schehen eine s ist, = oo eindeutig definierte Funktionen erhalt. so liefert die Formel Gruppe von linearen Transformationen, die Wenn das ge- gewiB folgende Eigen- schaften besitzt: Es gibt auBer der Identitat keine Transformation welche einen Wert der Variabeln t festlaBt. 1. Es gibt stets gebenen Wert von t 2. Variabeln uberfiihrt. der eine Transformation der Gruppe, welche in irgend einen Gruppe, einen ge- anderen bestimmten Wert dieser 94 Anhang II: Grleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. In meiner Abhandlung uber die Grundlagen der Geometrie 1 ) ( 18) habe ich bewiesen, daB eine Gruppe mit diesen Eigenschaften notwendig holoedrisch-isomorph ist mit der Gruppe der gewohnlichen Drehungen eines Kreises in sich, und folglich auch mit derjenigen Transformationsgruppe, die durch die Formel y ,_ ST+1 -T+S dargestellt wird, wo T, T die Variabeln und S den Parameter bedeutet. Hieraus konnen wir nun entnehmen, daB die obige Gleichung zwischen T und T so gelost werden kann, daB wir _~ C+DT , _~ C+DT wobei A, B, C, der Formeln setzen, D BF A BT> Konstante bedeuten. Fiihren wir dann mittels y=CX+DY statt der Koordinaten bestimmten Drehung T Koordinaten X, ein, so entspricht einer uni den Koordinatenanfang die Formel x, y die T _X ~ + SY X und bieraus entnehmen wir C die SXY> Drehungsformeln von S abhangige GroBe bezeichnet. Unter Zuhilfenahme des Axioms der Nachbarschaft V 2 folgt, daB Determinante dieser eine Drehung vermittelnden Transformations- wobei die t eine formeln notwendig = 1 sein muB; mithin fi \j _ rm l/l und X, y die Gruppe der Drehungen wie folgt dar: Y = S yv Y= Aus diesen ist 1 +S stellt ~ . 8 daher in den Koordinaten sich X ^\- X+ Formeln entnehmen wir die Y. Giiltigkeit aller Tatsachen der Satz von der gewohnlichen Euklidischen Geometrie und insbesondere den Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. 1) Mathematische Annalen 1903. Anhang IV S. 143145. Anhang II: Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. 95 Wir haben im vorstelienden kurz den Beweis dafiir angedeutet, dafi O das Axiom von der Dreieckskongruenz im weiteren Sinne III 6* eine Folge dieses Axioms im engeren Sinne III 6 ist, wenn man die Stetig/ V keitsaxiome 1 Numnehr V und 1 V und V 2 zu Hilfe nimmt. entsteht die Frage, ob aucti ohne die Axiome der Stetigkeit die weitere Fassung des Axioms von der Dreieckskongruenz 2 sicti als eine notwendige Folge der engeren Fassung desselben Die ergibt. nachfolgende Untersuchung wird zeigen, daft dies nicht der Fall ist, sclbst dann nicht, wenn man nodi die Proportionenlelire als gultig voraussetzt. Die zu diesem Zwecke im folgenden konstruiere, beantwortet nicht nur die eben aufgeworfene Frage, sondern verbreitet uberhaupt, wie ich Geomel/rie, welche ich glaube, uber den logischen Zusammenhang des Satzes vom gleichschenkligen mit den anderen in Setracht kommenden elementaren Sdtzen der Dreieck ebenen Geometric neues Licht. Es und a irgend ein Ausdruck mit lichen oder unendlichen Gliederzahl von der Gestalt sei t ein Parameter mogen a darin (=f= a lf 0), 2 . . . , von driicke dieser Gestalt a sehen wir als ein indem wir folgende Festsetzungen an, und n beliebige reelle Zahlen bedeuten eine beliebige ganze rationale Zahl (^= Oj. sei einer end- Die Gesamtheit aller Aus- komplexes Zahlensystem Man treffen. T addiere, subtrahiere, irgend welche Zahlen des Systems T, als waren sie gewohnliche Potenzreihen, die nach steigenden Potenzen der Variabeln t fortschreiten. Die entstehenden Summen, Differenzen; Produkte und Quomultipliziere tienten 7 dividiere sind dann wiederum Ausdriicke von der Gestalt K, und mithin oder Zahlen des komplexen Zahlensystems T. Eine Zahl a in T heifie Koeffizient nachdem in dem a der erste Ausdrucke betreffenden 0, je < > oder < Systems des komplexen , /3 irgend zwei Zahlen nachdem a bez. a |3 /3 7 je vorgelegt, so heifie a /3 > T ausf allt. Sind < < > Es leuchtet ein, dafi bei diesen Festsetzungen alle formalen Regeln und Gesetze, wie bei den gewohnlichen reellen Zahlen, gultig sind; dagegen gilt fur unser System T das Archimedische Axiom oder ausfallt. > nicht, da ja, wie groB auch die positive reelle Zahl At < 1 bleibt; unser komplexes Zahlensystem T A gewahlt stets sei, ist ein Nicht- Archimedi- sches System. K, fi irgend zwei Zahlen des Systems T, Einheit ]/ 1, so heifie imaginare Sind y eine imaginare = a + */3 Zahl zum komplexen System T, und bedeutet i die 96 Anhang im gleichschenkligen Dreieck. Gleichheit der Basis winkel II: Ausdruck von der Gestalt 1st ferner T ein =a r wo (4=0), ai} a2 niedrigsten Potenz von . , . . t n n + ai + 1 -f a^+ 2 ---- -\ , Zahlen bedeuten und der Exponent n der reelle t t positiv ausfallt, so heiBe T eine unendlicli kleine Zahl des Jwmplexen Systems T. Offenbar laBt sich stets die unendliche Reihe (* J. 1 + (1 > , ~TT~ + *)*** , ~2!~ (1 + i)** 3 , ~3!~ nach steigenden Potenzen von t ordnen, und stellt dann eine imaginiire Zahl zum komplexen System T dar; wir bezeichnen diese imaginare Zalil mit e^ + O*. 1st dann noch & irgend eine gewohnliche reelle Zahl, so setzen wir Nunmehr T konstruieren wir mit Hilfe des komplexen Zahlensystems eine ebene Geometrie wie folgt: Wir denken uns ein Paar von Zahlen (x, y) des Systems als einen Punkt und die Verhaltnisse von irgend drei Zahlen (u v: w) aus T, falls u, v nicht beide sind, als eine Gerade; ferner moge das Bestehen der T : Gleichung ux ausdriicken, daB der Punkt + vy + w (x, y) auf der Geraden (u : v : w) liegt. Beriicksichtigen wir die obige Festsetzung, derzufolge die Zahlen in T sich ihrer GroBe nach anordnen lassen, so konnen wir leicht solche Fest- unsere Punkte und Geraden treffen, daB auch die Axiome II der Anordnung samtlich erfiillt sind. In der Tat, stellen (xlf y^, (x2 , 7/2 ), setzungen ( x s> fiir irgend welche Punkte auf einer Geraden dar, so moge dies auf der Geraden sein, wenn die Zahlen xlf X2 , X3 , 2/a); ihre Reihenfolge oder bez. 2/ 1; i/ 2 , ?/ 3 , wachsen; nung II. 4 zu . ... um in dieser Reihenfolge . Axioms der Anord haben wir nur notig festzusetzen, daB alle Punkte ferner die Forderung des letzten erfiillen, . entweder bestandig abnehmen fiir die ux w kleiner oder groBer als ausfallt, auf der vy einen bez. auf der anderen Seite der Geraden (u :v w) gelegen sein sollen. Wenn zwei Punkte A, beide zugleich entweder auf der #-Achse (x, y}, + + : B oder auf der ^/-Achse liegen, so nennen wir die absolute Differenz der Abszissen bez. der Ordinaten dieser beiden Punkte ihre Entfernung oder auch die L ange der durch sie bestimmten Strecke. Nunmehr definieren wir das Abtragen von Strecken und Winkeln durch die Parallelverschiebungen und Drehungen der Ebene in sich wie folgt. Die Parallelverschie- bung wird durch eine Transformation # von der Gestalt =x+ Anhang Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. II: x oder worin vermittelt, in + = x -f iy iy -f- oc -\- 97 ifi Zahlen in T, nanilieh die Projektionen der ParallelRichtung der Achsen sind. Die Drehung der Ebene um a, /3 verschiebung den Koordinatenanfangspunkt x + (0, 0) werde durch = ei9+ ^ + iy + i ^(x die Formel iy) O irgend eine reelle Zahl bedeutet, und T irgend eine unendlich kleine Zahl im komplexen System T bedeutet; -fr -f- r heiBe der vermittelt, worin 1 Drehungswinkel dieser Drehung. Zunachst ist klar, daB bei alien Verschiebungen und Drehungen der Ebene jede Gerade wiederum in eine Gerade ubergeht, und zugleich die Anordnung der Punkte auf einer Geraden sowie ihre Lage zu den Geraden ebenfalls unverandert bleibt. Es seien nun (x, y) und (x y } , irgend zwei vom Koordinatenanfangs Die Punkte der Yerbindungsgeraden von punkt verschiedene Punkte. (x ,y } mit dem Koordinatenanfangspunkt werden durch die Koordinaten worin fi irgend eine Zahl des komplexen Systems T wollen nun zeigen ; daB es stets eine Drehung um den Koordinatenanfangspunkt gibt, durch welche der Punkt (x, y) in einen px jpy dargestellt, Wir bedeutet. Punkt jener Verbindungsgeraden Zu dem Zwecke untersuchen iibergeht. wir die Gleichung Durch Division mit der konjugiert imaginaren Gleichung x x iy folgt iy oder + *) e Si( = | + i^ worin . . j. | 4- tv = x- iy z. x-\- ly gesetzt Wegen ist. . x x -\-iy y %y + n* = i T sind, bei 2 I daB solche Zahlen in deren Darstellung durch t die der Potenzen von i sind, und mindestens einer niedrigsten Exponenten derselben ausf allt. Wir konnen mithin setzen folgt, i, r\ ^ = a, b gewohnliche reelle Zahlen mit der Quadratsumme 1 und unendlich kleine Zahlen in T bedeuten. worin Die reelle Zahl & ist durch die Gleichung e Hilbert, Grundlagen der Geometric. t* *=a + ib 7 , 98 Anhang bis auf ganze Vielfaclie in T im gleichschenkligen Dreieck. Gleichheit der Basiswinkel II: von n und } ferner T als unendlicb kleine Zahl durch die Gleichung a-\- ib bestimmt. eindeutig vollig spriinglicbe Gleichung folgt Nacb Einsetzung von % und p eindeutig in T die ur- Wir sehen eine Zahl in T. als daB es stets eine Drehung von der gewiinschten Beschaffenheit und daB diese Drehung bis auf Drehungen um den Winkel n ein gibt, daraus, deutig bestimmt ist. Nunmehr nennen wir irgend welche Strecken und Winkel einander oder sobald es gelingt, dieselben durch Verschiebungen kongruent gleich, und Drehungen der Ebene miteinander zur Deckung zu bringen. Unsere obige sind, Entwicklung zeigt dann, daB die samtlichen Axiome III erfiillt wobei das letzte Kongruenzaxiom im engeren Sinne III 6 zu ver- stehen Auch ist. gilt, der Formel fur die das Axiom V 2 Wir fassen wie man sieht, das Parallelenaxiom IV, und aus leicht ersehen werden, daB auch Drehung kann ferner der Nachbarschaft in unserer Geometrie giiltig dies wie folgt ist. zusammen: In unserer Geometrie gelten die samtlichen oben aufgestellten Axiorne der gewohnlichen ebenen Geometrie Axioms V 1, so jedoch, daB das in der engeren Wir leiten mit Ausnahme Axiom iiber die III 6 zu verstehen des Archimedischen Dreieckskongruenz dabei ist. Fassung noch einige weitere Satze ab, die in unserer Geometrie giiltig sind: In unserer Geometrie gibt es einen rechten Winkel, liebige Winkel In der Tat, Drehung um ist in be- halbierbar. ist I und jeder gewiB ein rechter Winkel, weil derselbe bei einer seinen Nebenwinkel daB, wenn & iibergeht. Ebenso leuchtet -f r einen beliebigen Winkel die Halfte desselben deutet, 2 -f -$ 2 Wir fiihren nun den ein, be- ist. Begriff der Spiege- lung an einer Geraden a wie folgt ein. Fallen auf irgend wir von irgend einem Punkte eine Gerade a das Lot und verlangern dieses A um sich selbst bis A , iiber so heiBe Wir wahlen A den FuBpunkt B hinaus der Spiegelpunkt von A. zur Geraden a die zunachst #-Achse und fur A einen Punkt im positiven Quadranten mit den Koordinaten K /3. Der Winkel zwischen dem Halbstrahl OA und der } AOB Anhang positiven #-Achse sei #-Achse im gleickschenkligen Dreieck. Grleichheit der Basiswinkel II: & + r, um bei der Dreliung 99 und zwar rnoge der Punkt x = y auf der den Winkel # + T in den Punkt A iiber- gehen; so da6 wird. Der Spiegelpunkt hat die Koordinaten ce, Winkel die + <0- A des Punktes Fiihren /3. A Bezug auf in wir mithin A dem Punkte r aus, so entsteht aus die #-Achse die um Drehung den ein Punkt, der durch imaginare Zahl dargestellt wird ? ist folglich mithin h. d. der entsprechende Punkt A OB ebenfalls A OB iiberein. Winkel Winkel der mit dem gleich Wir auf der #-Achse;; liegt -9- -)- und T, sprechen stimmt Resultat dies wie folgt aus: Wenn in zwei symmetrisch liegenden rechtwinkligen Dreiecken die beiden Katheten iibereinstimmen, so sind auch die entsprechenden Winkel an der Hypotenuse einander gleich. Wir folgern hieraus zugleich den allgemeineren Satz: Im Spiegelbilde einer Figur stimmen die Winkel stets mit den ent sprechenden Winkeln der urspriinglichen Figur Es sei a irgend eine Gerade durch den Anfangspunkt 0, und -f- T dann erhalt man zu dem sei der Winkel zwischen a und der #-Achse: iiberein. <fr Punkt (x y) den Spiegelpunkt in Bezug auf die Gerade a, T dreht sodann indem man die Ebene zunachst um den Winkel & an der #-Achse spiegelt, und schliefilich die Ebene um den Winkel +r beliebigen } ; -9- Die Ausfiihrung dieser Operationen der imaginaren Zahl x + iy die Zahlen dreht. liefert der Reihe nach aus mithin wird die Spiegelung an der Geraden a durch die Formel x + iy = e 2 (^+ f ) (x iy) fur den Spiegelpunkt vermittelt. Nun mogen und -ih i + T,L bez. a lt a 2 ebenfalls zwei Gerade durch den Anfangspunkt ^ 9 + r 9 die Winkel bedeuten. die diese Gerade mit der m ic-Achse einschliefien. * M Fiihren wir der Reihe nach die Spiegelungen an aus so w die entsprechende Transformation des ^ den Geraden a, alf 2 Punktes (x, y) durch die Formel > x vermittelt, + iy = c 2 (+*-*, + ^+*-*i+<) (x iy) und hieraus entnehmen wir das folgende Resultat: 7* 100 Anhang Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. II: Wenn man an irgend drei durch einen Punkt gehenden Geraden nacheinander die Spiegelung ausfiihrt, so 1st die dann entstehende Transformation der Ebene wiederum eine Spiegelung. Aus diesem Satze beweisen wir leicht die weiteren Satze: Die Mittelsenkrechten auf den drei Seiten eines Dreieckes sich in Wenn in einem Yierecke ABCD ohne ACB und ADS ubereinstimmen, BDC einander gleich. Winkel und treffen einem Punkt. einspringende so sind auch die Ecken Winkel die BAG Die genannten Satze geniigen, urn die Proportionenlehre ohne Hilfe vom gleichschenkligen Dreiecke zu begriinden: man hat nur des Satzes den in meiner Festschrift Grundlagen der Geometric ( 14 16) dargelegten Beweis in geeigneter Weise abzuandern, was leicht geschehen kann. Wir erkennen hieraus, daB es zur Begriindung der Proportionen notig, lehre in der ebenen Euklidischen Geometric nicht des vollstandigen von der Dreieckskongruenz im weiteren Sinne Axioms 6* bedarf, sondern daB dazu diejenigen Bestandteile dieses Axioms hinreichen, die in den eben genannten Satzen enthalten sind. III Der Fundamentalsatz der Proportionenlehre lautet: Schneiden zwei Parallele auf den Schenkeln eines beliebigen Winkels die Strecken a, b bez. a, V ab ; so gilt die Proportion a :b und =a :b . Umgekehrt, wenn vier Strecken a, 6, a, b diese Proportion erfiillen, a, a und b } b je auf einem Scheitel eines beliebigen Winkels ab- getragen werden, so sind die Verbindungsgeraden der Endpunkte von a, b bez. von a, b einander parallel. Dieser Satz konnte auch direkt aus dem Umstande abgeleitet werden, daB in unserer Geometric die Geraden durch lineare Gleichungen definiert sind, und zugleich erkennen wir hieraus diese Tatsachen: In unserer Geometric gelten die Schnittpunktsatze von Pascal und Desargues, und daher iiberhaupt alle Satze der projektiven Geometric. Wir kommen nun metrie der Dreieckes Satz zu der wesentlichsten Frage, ob in unserer GeoGleichheit der Basiswinkel des gleichschenkligen von der gilt. Zum Zwecke dieser Untersuchung sei a eine Gerade Koordinatenanfang 0, die mit der #-Achse den Winkel ferner sei ein Punkt auf a so, daB die Strecke A sei der Spiegelpunkt von & OA = A A in Bezug auf die #-Achse -\- 1 durch den T einschlieBt; ausfallt, und (vgl. Fig. S. 101). Anhang Um II: Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. 101 Punktes A zu berechnen, bedenken wir, daB die Drehung um den Winkel dr den Punkt in den Punkt mit den Koordinaten 1, iiberfuhren muB; wir haben mithin Koordinaten die (x, y) des A und d. h. folglich = OB = Q* cos (%~ T), = AB = A B = e* sin (0- + r). y Um die Lange der Strecke OA zu x -f- rechnen, bedenken wir, daB naten x, d. h. y die besitzt; die OA Strecke A die Drehung be Koordi um den Winkel 1 -9 * aus, und sie gleich e um erne unendlich kleine 2 fallt mithin von der Strecke 1 -f- t liefert mithin unterscheidet von sich verschiedene komplexe Zahl. Wir daB im allgemeinen in zwei symmetrisch mit ubereinstimmenden Katheten die Dreiecken liegenden rechtwinkligen Hypotenusen voneinander verschieden ausfalien, und mithin bei der ersehen hieraus, Spiegelung an einer Geraden die Strecken im Spiegelbilde denjenigen in der urspriinglichen Figur In unserer Geometric und also nicJit notwendig gleich gilt nicht der Satz Axiom von vom sind. gleichschenkligen Dreieck, im wei- erortern noch in unserer Geometric die Euklidische Lehre vom auch nicht das der Kongrwnz der Dreiecke teren Sinne. Wir Flacheninhalt kiirzesten Was konnen, mogen den Satz Polygone Verbindung von zwei Punkten. die sie von der Geraden als der naogen zwei Polygone zerlegungsgleich in eine endliche Anzahl von Dreiecken zerlegt werden die erstere wenn heifien, und der Frage paarweise inhaltsgleich betrifft, so einander heifien, wenn kongruent es moglich sind ; ist, und zwei Polygone zu denselben zwei zer- legungsgleiche Polygone zuzufiigen, so daB die beiden zusammengesetzten Polygone einander zerlegungsgleich sind. Aus diesen Definitionen wird leicht die Inhaltsgleichheit zweier Drei- ecke mit gleicher Grundlinie und gleicher Hohe bewiesen. Auch gilt in unserer Geometric der Pythagoraische Ijehrsatz^^^emzufolge die beiden Quadrate fiber den Katheten irgend eines rechtwinkligen Dreieckes zusammen inhaltsgleich dem Quadrate iiber der Hypotenuse sind. 102 Anhang Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. II: Denn wir erkennen, daB in dem Euklidischen Beweise des Pythagoraischen Lehrsatzes durchweg nur die Kongruenz von gleichliegenden Dreiecken, und mithin nur das Axiom fiber die Dreieckskongrueuz im engeren Sinne benutzt wird. Wenden wir den Pythagoraischen Lehrsatz auf die beiden OA B an ; (Fig. S. 101) OA = Hypotenusen so und 1 folgt, daB OA = e 2r Quadrate einander es gibt in unserer Geometric Quadrate, kleine von die liber und den beiden inhaltsgleich deren Seiten sich vorhin OAB konstruierten symmetrisch liegenden rechtwinkligen Dreiecke um sind, d. h. unendlich verschiedene Zahlen unterscheiden und die dennoch einander inhaltsgleich sind. Infolge dieses Umstandes hat in unserer Geometrie der fundamentale wonach zwei Satz Euklids, linie stets inhaltsgleiche Dreiecke rait gleicher Grund- von gleicher Hohe Unsere Geometrie sind, ebenfalls keine Giiltigkeit., uns mithin zu folgender Erkenntnis: Es ist unmbglich, auf das Axiom der Dreiccltskongruenz im engeren Sinne die Euklidische Lelire vom Fldcheninhalt zu begriinden, selbst wenn man fiihrt die Giiltigkeit der Proportionenlehre liinzunimmt. In meiner Festschrift Grundlagen der Geometrie habe ich den Satz Euklids von der Gleichheit der Hohen in inhaltsgleichen Dreiecken auf gleicher Grundlinie dadurch bewiesen, maBes daB ich den Begriff des Flachen- FlachenmaB habe ich als das halbe Produkt aus Grundlinie und Hohe defmiert. Der Nachweis, daB diese GroBe davon unabhangig ist, welche Seite des Dreiecks man als Grundlinie einfiihrte. Dieses erfordert in der Tat die Benutzung symmetrisch wahlt, gelegener ahnlicher Dreiecke, und mithin das Axiom iiber die Dreieckskongruenz im weiteren Da Sinne. unserer in Geometrie Hypotenuse und den Katheten die bekannte Beziehung zwischen der rechtwinkligen Dreiecks, welche in der gewohnlichen Geometrie aus dem Pythagoraischen Lehrsatz geschlossen wird, nicht gilt, so mochte ich unsere Geometrie eine Niclit-Pytliagoraische eines Geometrie nennen. Eine weitere Folgerung, die Euklid aus dem Satze von der Gleich heit daB der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreiecke zieht, ist der Satz, in jedem Dreiecke die Summe zweier Seiten grofier als die dritte ausfallt. Um nehmen wir so daB die von die Giiltigkeit dieses Satzes in unserer Geometrie zu priifen, in dem rechtwinkligen Dreiecke Hypotenuse OA mit der Kathete verschiedenen Winkel r einschlieBt. OA B (Fig. S. 101) & = 0, OB den unendlich kleinen Wir der beiden Katheten durch die komplexe Zahl erhalten dann die Summe Anhang e* (cos * + II: Gleichheit sin r) = (l ausgedriickt, Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. - +x+~+ =1+ und cler 2r diese Zahl + 1st r 2 + ) (l . - - +r- + 103 - . .) + um offenbar eine unendlich kleine von verschiedene Zahl kleiner als die Hypotenuse OA = e* = l + 2r + 2T + --t Der als Satz, die dritte wonach ist, 2 Summe zweier Seiten in jedem Dreieck grofier gilt also nicht in unserer Geometrie. die Wir erkennen hieraus die wesenttiche Abhangigkeit dieses Satzes von dem Axiom uber die Dreieckskongruenz im weiteren Sinne. Wir fassen die hauptsachlichsten aus unserer Nicht -Pythagoraischen Geometrie entspringenden Resultate zusammen wie folgt: VersteJien wir das Axiom uber die Dreieckskongruenz im engeren Sinne und nehmen wir von den Stetigkeitsaxiomen nur das Axiom der Nachan, dann ist der Satz von der Gleichheit der Basis winkel im gleichschenkligen Dreieck nicht beweisbar, selbst dann nicht, wenn barschaft als gultig wir die Lehre von den Proportionen als gultig voraussetzen. Ebenso wenig folgt die Euklidische Lehre von den Flacheninhalten; aucli der Satz, wonach die Summe zweier Seiten im Dreieck grofier als die dritte ausfdllt, ist keine notwendige Folge der gemachten Annahmen. Wir wollen noch eine andere Nicht -Pythagoraische Geometrie kon- von der eben behandelten Geometrie dadurch unterihr das Archimedische Axiom (V 1), dagegen nicht das dafi in scheidet, Axiom von der Nachbarschaft (V 2) gultig ist. Man betrachte den Bereich & aller derjenigen algebraischen Zahlen, welche hervorgehen, indem man von der Zahl 1 ausgeht und eine endliche struieren, die sich Anzahl von Malen Multiplikation, wobei co die vier Rechnungsoperationen: Addition, Subtraktion, Division jedesmal eine und die fiinfte Zahl bedeuten Operation ]/l die kann, + a? 2 anwendet, vermoge jener fiinf Operationen bereits entstanden ist. als einen Punkt Wir denken uns ein Paar von Zahlen x, y aus und die Verhaltnisse von irgend drei Zahlen (u v w) aus &, falls u, v nicht beide sind, als eine Gerade; ferner moge das Bestehen der & : Gleichung ux -\- vy : +w= Punkt (x, y) auf der Geraden (u v w] liegt. Die Anordnung der Punkte und Geraden, sowie die Festsetzung iiber die Parallelverschiebung treffen wir genau wie vorhin, dagegen weichen wir von der friiheren Festsetzung hinsichtlich der Drehung um einen ausdriicken, daB der Punkt in folgender : Weise ab: : 104 Anhang Wir II: Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck. x fassen die Punkte der Geraden ein abzahlbares System Plf P P Es = konnen wir 1 Auge; da dieselben ins Reihe bringen: dann der unter welchem 2 3 Winkel, allgemein die Verbindungslinie des Punktes Pk mit dem Koordinatenanfang die #-Achse schneidet. Wir wahlen nun aus der Reihe -O^, #2 eine 3 solche Reihe & -O daB fiir keinen Wert von n eine aus, ki O-^, ^, . . . , , bilden, so sie in diese ^ sei . <fr , . , . 1 . , . . Gleichung von der Gestalt #,n besteht, fiir wo = rit + r^ + r ki r, ri} r%, . die + n,-!^ rn _ t rationale Zahlen sind, wahrend andererseits lafit, so daB . , t wobei \+ Wert von n bestimmen jedes k sich ein besteht, . 2 = rx + r^+r.d-^ r, ri} r%, . . . , + r^ rn rationale Zahlen sind. Die Drehung unserer Ebene Formel x + iy = um den Winkel e ** +r (x + &k werde dann durch iy) vermittelt. Es IV stellt sich heraus, wenn daB in dieser Geometric samtliche Axiome I Axiom iiber die Dreieckskongruenz im 6 verstanden Sinne III wird. AuBerdem gilt das Archimedische engeren Axiom V 1, dagegen nicht das Axiom der Nachbarschaft V 2. Auch bis erfiillt oben sind, das und aus diesen zu ziehenden Folgerungen, insbesondere die Proportionenlehre ist giiltig. Dagegen gilt nicht der Satz von der Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck, und folglich auch nicht die Euklidische Lehre vom Flachendie inhalt. genannten Der Satz gilt das Axiom Zur daB ; in unserer ist, Satze die die Summe Geometric der Nachbarschaft zweier Seiten groBer als die dritte ebenfalls nicht, da ja aus diesem Satze V 2 notwendig folgen wiirde. Gultigkeit des Satzes von der Gleichheit der Basiswinkel V im gleicfi- V 2 erforderlich: schenkligen Dreieck sind mithin beide Stetigkeitsaxiome 1, in der Tat haben wir in dem friiheren Beweise am Anfange dieser UnterS. 94) jedes dieser beiden Axiome benutzt. suchung (S. 93 Wir haben oben gruenzaxiom in der (vgl. S. 91 S. 92) erwahnt, daB aus dem DreieckskonIII 6 und den vorangehenden Axiomen engeren Fassung III 6 und mithin allgemein die Kongruenz der Figuren in der weiteren Fassung folgt, sobald wir den Satz von der Gleichheit der Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck als giiltig annehmen. Es erscheint mir bemerkenswert, daB diese Erganzung des notwendig das Kongruenzaxiom Kongruenzaxioms in der engeren Fassung III 6 noch auf eine ganz andere Weise geschehen kann, namlich mittels einer sehr anschaulichen Anhang im gleichschenkligen Dreieck. Gleichheit der Basiswinkel II: 105 Forderung, deren Inhalt wesentlich mit dem in den Grundlagen von mir bewiesenen Satz 32 (S. 46) iibereinstimmt und die andererseits, wie wh in Note dieser (vgl. S. 102) haben, nicht eine Folgerung der gezeigt Kongruenzsatze im engeren Sinne ist. Es seien die Begriffe ,,zerlegungsgleich" und 18 der Grundlagen der Geometrie definiert der Kongruenzbegriff im engeren Sinne zu ,,inhaltsgleich" wie in jedoch, daB dabei verstehen ist. Dementso sprechend werden im folgenden stets nur das Kongruenzaxiom in der engeren Fassung III 6 und die vorangehenden Axiome I, II, III 1 III, sowie das Parallelaxiom IV angewandt. Die fragliche Forderung, die dann Erganzung dienen als soil, lautet: Forderung. Ein Polygon ist niemals mit einem Polygone zerlegungsgleich, dessen Begrenzung innere Punkte, jedoch keine aufieren Punkte des ersteren Polygons enthalt. Zunachst folgt aus dieser Forderung leicht der Satz: Ein Polygon ist niemals mit einem Polygone inhaltsgleich, dessen Begrenzung innere Punkte, jedoch keine aufieren Punkte des ersteren enthalt. Polygons In der Polygon Q Polygone P Polygon Q P+ Q und Q Tat, ware ein inhaltsgleich, und Q -)- Q Polygon so muBten zerlegungsgleich zerlegungsgleich ware, Q -f- so existieren, zerlegungsgleich P dem einander zwei daB das P innerhalb Polygon gelegenen zerlegungsgleiche P + P mit dem P + P mit Polygone P + Q Da dann auch ware. muBten auch die was der aufgestellten Forderung sein, so widerspricht. Nunmehr beweisen Wenn einem in einander gleich sind, wir der Reihe nach die folgenden Satze: Dreiecke die beiden Winkel bei ABC so A sind auch stets die diesen und B Winkeln gegenuber- liegenden Seiten einander gleich. Zum Beweise bestimmen wir auf AD = BC BE = AC und wird. AB die Punkte Nach dem DAG Wir sind mithin auch und D, so daB ersten Kongruenzsatze in der engeren Fassung folgt die Kongruenz der Dreiecke und CBE; diese beiden Dreiecke E C inhaltsgleich. schlieBen hieraus, daB auch ihre Grund- linien AD stimmen. und Ware BE dies und nehmenwir etwa miteinander iiberein- namlich nicht der Fall AD = BE, so wiirde nach dem bekannten Euklidischen Verfahren */ /E J>\ \D \_B 106 Anhang II: Gleichheit der Basis winkel im gleichschenkligen Dreieck. AD BEG ADC C und einander inhalts41) folgen, daB die beiden Dreiecke Dann aber muBten auch die Dreiecke und gleich sind. C einander inhaltsgleich sein, was dem vorhin aus unserer Forderung ge(vgl. S. wonnenen Satze widerspricht. AD AD und BE AC und BC Die Gleichheit der Strecken unmittelbar zu der von uns aufgestellten Behauptung. Wenn in einem Dreiecke die beiden Seiten fiihrt ABC einander gleich sind, so auch sind stets diesen Seiten die gegeniiber- liegenden Winkel einander gleich. Zum CAB AB Beweise nehmen wir im Gegenteil an, daB der Winkel sei. Sodann bestimmen wir auf der Geraden ^C groBer die Punkte und derart, daB <C als A <^ wird. CBA B CAB = <^c CBA und <^ Nach dem vorhin bewiesenen Satze CA = CB und hieraus folgt mit und CAB CB = CA CA - CB wir <; mithin ist Benutzung der Voraussetzung: (1*) Wenden CB A = den Satz . vom AuBenwinkel und auf die BCB so an, Dreiecke AC A erhalten wir die Gleichungen <ACA \\ // =>$i CAB - CAB < und < BCB = mithin (2*) CB A - < CBA; < ist ^.ACA ^^BCB . Die Formeln (1*) und (2*) in Verbindung mit der Voraussetzung und im engeren Sinne miteinander lehren, daB die Dreiecke kongruent sind; dann aber ware auch insbesondere AC A BCB Diese Folgerung ist ein Widersinn, da die beiden Winkel bez. innerer Winkel und nicht anliegender AuBenwinkel im Dreieck B C sind. Damit ist der aufgestellte Satz bewiesen und wir erkennen zugleich, daB die Dreieckskongruenzsatze im weiteren Sinne eine notwendige Fol gerung aus dem Kongruenzaxiom in der engeren Form III 6 sind, wenn man noch die obige anschauliche Forderung iiber den Begriff der Zer- A legungsgleichheit zu Hilfe nimmt. Mit Hilfe der beiden Stetigkeitsaxiome nicht moglich, analytischen die 1 und V 2 ist es noch als identisch mit der gewohnlichen Geometric nachzuweisen, in der jedem Zahlen- ebene Geometric ,,Cartesischen" V Anhang paar Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie. Existenz der V durch Axiom 2 ich welclies Axiom 107 Zu diesem Nachweise ist aber Axiom vom Dedekindschen Schnitte, noch das Axiom von Punkt der Ebene ein weder das der III: entspricht. Grenzpunkte bereits in notwendig; Axiom das vielmehr allgemeineren geniigt Charakters 1 Grundlagen der Geometrie den ^) zu es, das ersetzen, aufgestellt und der VollstandigJceit genannt habe. Anhang III. Neue Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie. Abgedruckt aus Math. Ann. Bd. 57. 2 Kap. I (S. 2 S. 18) ) die Euklidische Geometrie aufgestellt In meiner Festschrift Grundlagen der Geometrie" habe ich ein System von Axiomen fiir und dann gezeigt, dafi lediglich auf Grund der die Ebene betreffenden BeAxiome der Aufbau der ebenenEuklidischen Geometrie mogwenn man die Anwendung der Stetigkeitsaxiome vermeidet. standteile dieser lich ist, selbst In der folgenden Untersuchung ersetze ich das Parallelenaxiom durch eine der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie entsprechende Forderung und zeige dann ebenfalls, dafi ausschliefilich auf Grund der ebenen Axiome olme An wendung von Stetiglceitsaxiomen die Begriindung der Bolyai-Lo batscliefskyschen Geometrie in der Ebene moglich ist. Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie mir scheint, auch hinsichtlich ihrer Einfachheit den bisher neue Diese steht, wie bekannten Begriindungsarten, namlich derjenigen von Bolyai und Lobatschefsky, die beide sich der Grenzkugel bedienten, und derjenigen von Die jgenannten projektiven Methode nicht nach. die Stetigkeit. wie Raum sowohl Begriindungen benutzen wesentlich den Zur Erleichterung des Verstandnisses stelle ich uach meiner Festschrift F. Klein mittels ,,Grundlagen der wie folgt: der Geometrie" I. I 1. die Axiome der ebenen Geometrie zusammen, Axiome der Terknupfung. Zwei voneinander verschiedene Punkte A und B bestimmen stets eine Gerade. I 2. zwei voneinander verschiedene Punkte einer Geraden Irgend O bestimmen diese Gerade. 8 S. 16; man vergleiche auch meinen Vortrag iiber den Zahlbegriff: Be1) richte der deutschen Mathematiker-Vereinigung, 1900. auch meine Abhandlung ,,Uber den Satz von der Gleichheit der 2) Vergleiche Basiswinkel im gleichschenkligen Society, Bd. 35. 1903 Anhang H Dreieck". Proceedings of the London Mathematical 108 Anhang I 3. Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie. III: Auf jeder Geraden gibt es wenigstens zwei Punkte. wenigstens drei Punkte, welche nicht in einer II 1. und C Wenn A, B, C liegen. Punkte einer Geraden sind und B zwischen B zwischen C und A. zwei Punkte einer Geraden sind, so gibt so liegt auch liegt, II 2. Es gibt Axiome der Anordnung. II. A Geraden B Wenn A und Punkt C, der zwischen A und B liegt, und wenigstens einen Punkt D, so daB B zwischen A und D liegt. II 3. Unter irgend drei Punkten einer Geraden gibt es stets einen und nur einen Punkt, der zwischen den beiden anderen liegt. es wenigstens einen A Erklarung: Die zwischen zwei Punkten heifien auch die Punkte der Strecke AB und B gelegenen Punkte BA. oder II 4. Es seien A, B, C drei nicht in gerader Linie gelegene Punkte und a erne Gerade, die keinen der Punkte A, B, C trifft; wenn dann diese Gerade durch einen Punkt der Strecke geht, so geht sie gewiB AB BC auch durch einen Punkt der Strecke oder der Strecke AC. Axiome der Kongruenz. III. Erklarung: Jede Gerade zerfallt von irgend einem ihrer Punkte aus in zwei Halbgerade (Halbstrahlen) oder Hdlften. III 1. Wenn A, zwei Punkte der Geraden a sind und ein Punkt B einer Geraden a raden a von die Strecke A ist, A so kann man auf einer gegebenen Halfte der Ge aus stets einen und nur einen Punkt AB der Strecke AB AB~A B Jede Strecke ist Ill 2. Wenn A" B" finden, so daB ist; in Zeichen: . sich selbst kongruent; in Zeichen: AB-AB Strecke B kongruent oder gleich die Strecke kongruent AB ist, BA = AB. und so sowohl der Strecke AB auch ist AB der als auch der Strecke A" B" kongruent. AB Ill 3. Es seien Punkte auf a und ferner same Punkte BC^B C , und AB BC einer Geraden so ist auch AC=A auf Erklarung. zwei B und a C C Strecken wenn ; ohne gemeinsame zwei Strecken ohne gemein dann AB = A B und . Ein von einem Punkte A ausgehendes Paar von Halbeine Gerade ausmachen, uennen geraden h und &, die nicht zusammen wir einen Winkel und bezeichnen ihn entweder mit <(M) oder 3:(kK). Die Punkte der Ebene, welche beziiglich It, auf derselben Seite wie Anhang III: Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie. 109 k und zugleich bezuglich k auf derselben Seite wie h liegen, bilden den Winkelraum von Es <^(M ). Winkel (M), eine Gerade a und eine bestimmte von a gegeben. Es bedeute ti eine Halbgerade der Geraden a, die vom Punkte ausgeht: dann gibt es eine und nur eine Halbgerade k so Ill 4. sei ein Seite } daB der Winkel (hk) dem Winkel (tik Zeichen: kongruent oder gleich ) = (KV) und daB zugleich alle Punkte des Winkelraums von & (/& Seite von a gegebenen liegen. Jeder Winkel ist sich selbst kongruent, in Zeichen: < (hk) ) <^C = ^. (hk) ^(hk~) Wenn Ill 5. dem Winkel Winkel (ti Ill 6. ein und < (hk) auf der = (kh). f Winkel (hk) kongruent (h"k") in ist 7 ist, sowohl dem Winkel (h k ) als auch so ist auch der Winkel QiTi) dem kongruent. Wenn fur zwei Dreiecke k") AB = A B AC = A C , ABC und A B C die Kongruenzen BAC = ^ B A C und < gelten, so gilt auch stets ^ABC~^A B C und <^ AC = ^ A C B . Aus den Axiomen I III folgen leicht die Satze fiber die Kongruenz der Dreiecke und iiber das gleichschenklige Dreieck und zugleich erkennt man die Moglichkeit, ein Lot zu errichten oder zu fallen, sowie eine ge- gebene Strecke oder einen gegebenen Winkel zu halbieren. Insbesondere folgt auch wie bei Euklid der Satz, daB in jedem Dreiecke die Summe zweier Seiten groBer als die dritte ist. IT. Axiom von den sich schneidenden und nicht schneidenden Geraden. Wir sprechen nun das Axiom, welches in der Bolyai-Lobatschefsky schen Geometrie dem Parallelenaxiom der Euklidischen Geometrie entspricht, wie folgt, aus: IV. Ist & eine beliebige Gerade Punkt, A und ein nicht auf ihr gelegener zwei Halbgerade a1; a2 ? ^^e nicht e in ausmachen und die Gerade & nicht schneiden, so gibt es stets durch A und dieselbe Gerade wahrend jede in dem durch a1} az gebildeten Winkelraum gelegene von A B ausgehende Halbgerade die Gerade & schneidet. Erklarung. Die Gerade & zerfalle von irgend einem ihrer Punkte aus in die einen und a2 , die beiden Halbgeraden 6 1; &2 und es & 2 auf der anderen Seite der Geraden Halbgerade % mogen a l} AB b^ liegen: auf der dann zu der Halbgeraden 6 A und ebenso die Halbgerade soil 2 zu x*^^iv : HO Anhang JII: Begrundung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometric. der Halbgeraden \ parallel genannt werden; desgleichen sagen wir, es seien die beiden Halbgeraden a 1} a2 zu der Geraden b parallel und auch von jeder bez. von denen a^ sagen wir, daB sie der beiden Geraden, az Halbgerade sind, zu 6 parallel sind. Es ^ folgt sofort die Richtigkeit folgen- der Tatsachen: vr Wenn parallel so ist ist, eine Gerade oder Halbgerade zu einer anderen Geraden oder Halbgeraden stets auch diese zu jener parallel. Wenn sind sie zwei Halbgerade einer dritten Halbgeraden parallel sind, so untereinander parallel. Jede Halbgerade bestimmt ein Ende; von alien Halb sagen wir, daB sie dasselbe Ende Erklarung. geraden, die zueinander parallel sind, Eine vom Punkte A ausgehende Halbgerade mit dem Ende K werde allgemein mit (Act) bezeichnet. Eine Gerade besitzt stets zwei Enden. Allgemein werde eine Gerade, deren Enden K und /3 sind, mit (a, /3) bezeichnet. bestimmen. Wenn von derart A B } sind, von und A B } zwei Punktepaare und K und K zwei Enden und einander gleich sind und daB die Strecken AS AS AB und der Halbgeraden (A, a) gebildete Winkel gleich dem von B und der Halbgeraden (A a) gebildeten Winkel wird, so ist, wie man leicht erkennt, stets auch der von B A und (B, a) gebildete Winkel gleich dem von B A und (B a } gebildeten Winkel; die beiden Figuren ABa und A B a heiBen einander kongruent. Endlich definieren wir noch in bekannter Weise den Begriff des iiberdies der A Spiegelbildes } : Erklarung. Wenn wir von einem Punkte aus auf Lot fallen und dieses iiber semen FuBpunkt hinaus um langern, so heiBe der entstehende lichen Punktes Die Endpunkt eine Gerade das sich selbst ver- das Spiegelbild des ursprung- an jener Geraden. Spiegelbilder fiir die Punkte einer Geraden liegen wiederum auf einer Geraden; diese heiBe das Spiegelbild der tirspriinglichen Geraden. I- Hilfssatze. Wir beweisen zunachst der Reihe nach folgende Hilfssatze: Satz 1. Wenn zwei Gerade eine dritte Gerade unter gleichen Gegenwinkeln schneiden, so sind sie gewiB nicht zueinander parallel. Beweis. Wir nehmen im Gegenteil an, daB die beiden Geraden uach einer Richtung hin zueinander parallel waren. Fiihren wir dann um die Mitte der auf der dritten Geraden ausgeschnittenen Strecke eine Halb- III: Anhang drehung das HI Begriindung der Bolyai-Lobatscliefskyschen Geometrie. konstruieren wir iiber der anderen Seite jener Strecke kongruente Dreieck, so wiirde folgen, daB die beiden d. h. aus, betreffende ersteren Geraden auch nach der anderen Richtung hin zueinander parallel sind, und dies widersprache dem Axiom IV. Satz Wenn 2. zwei Gerade a, & irgend vorgelegt weder schneiden nocli zueinander parallel sind, so gibt welche auf beiden zugleich senkrecht steht. Von Beweis. wir die Lote als das Lot AB: daB der Punkt so wir die Gerade a und irgend zwei Punkten auf die Gerade A AB und PB AB dann tragen wir A zwischen durch in demselben*Sinne A P von B BA und welche , &. P und Es sei B wie die Gerade a das Lot PB B P ab das Lot sich groBer f Nunmehr A die der Geraden a fallen aus auf liegt. in sind, es stets eine Gerade, bis A , konstruieren unter demselben Winkel BA in A schneidet. Wir wollen beweisen, daB diese Gerade a notwendig die Gerade a treffen muB. Zu dem Zwecke bezeichnen wir diejenige Halbgerade, in welche a von aus zerfallt und auf welcher der Punkt liegt, mit a t und ziehen A P B Ferner sei h diejenige aus eine Halbgerade li parallel zu ai unter demselben Winkel gegen & und nach Halbgerade, welche von Da nach Satz 1 die Halb derselben Richtung wie h von ausgeht. dann von . B B gerade }i nicht zu h und daher auch nicht zu gewiB nicht schneidet, so schneidet sie, wie a^ parallel ist man im und auch h Axiom IV Hinblick auf notwendig a L es sei T der Schnittpunkt der Halbgeraden li und av Da a wegen unserer Konstruktionen parallel zu h ist, so T durch die Seite muB nach Axiom II 4 die Gerade a das Dreieck leicht erkennt, ; . PB PT verlassen, womit der gewiinschte Nachweis erbracht ist. den Schnittpunkt der Geraden a und a mit Q bezeichnen. E wollen B E von sodann tragen wir nach die aus auf b bis zum Punkte E ab, so daB auf & Richtung nach E ist. Ebenso tragen wir die Strecke dieselbe, wie die von Von Q B Wir fallen wir das Lot B QE auf ?>; B Anhang HI: Begrundung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie. 112 AQ A von aus auf a in derselben Richtung bis dann die Mitten und der Strecken bez. M MN N QQ Q ab. ER f , Suchen wir so liefert deren das gesuchte gemeinsame Lot auf a und b. In der Tat, aus der Kongruenz der Vierecke und die Gleichheit der Strecken und die sowie folgt Q , Tatsache, daB auf 6 senkrecht steht. Hieraus wiederum erschlieBen wir die Kon Q Verbindungsgerade A B QE ABQ E E QE E MN und Q E und damit ist und der Satz 2 Behauptung zugleich vollstandig bewiesen. gruenz der Vierecke Satz 3. QEMN die aufgestellte Wenn irgend zwei Halbgeraden vorgelegt siud, so gibt es welche zu diesen beiden Halbgeraden parallel, ist d. h. eine Gerade, die zwei vorgeschriebene Enden a und /3 stets eine Gerade, es gibt stets besitzt. Be we is. Wir ziehen durch irgend einen Punkt Halbgeraden Parallele und tragen auf diesen von ab, etwa bis A und J5, so daB zu den vorgelegten aus gleiche Strecken OA= OB wird und die von aus durch A gehende Halbgerade das Ende a und Anhang III: Begrundung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie. 113 B die von aus durch gehende Halbgerade das Ende /3 besitzt. Sodann verbinden wir den Punkt mit dem Ende /3 und halbieren den Winkel A A zwischen den beiden von ausgehenden Halbgeraden; desgleichen ver mit dem Ende a und halbieren den Winkel B binden wir den Punkt B zwischen den beiden von Die erstere ausgehenden Halbgeraden. Aus der Halbierungslinie werde mit a, die letztere mit b bezeichnet. der und K die Gleichheit der Winkel Kongruenz Figuren OAfi folgt OB und aus die letzterer (a .1 /*)= (a.B/5) entnehmen wir auch Gleichung die Gleichheit der Winkel 7 durch die Halbierungen entstanden sind, namlich (aAa) < = (aAfi < = - < (ccBb) (bBfi). Es kommt zuniichst darauf an, zu zeigen, daB die beiden Halbierungslinien a und b sich weder schneiden noch zueinander parallel sind. Wir nehmen an, a und b schnitten sich im Punkte M. Da OA B nach Konstruktion ein gleichschenkliges Dreieck ist ; so folgt 3:BAO = $: ABO and hieraus nach den vorigen Gleichungen mithin ist AM = BM. M mit Verbinden wir nun dem Ende a durch eine Halbgerade, so folgt aus der letzteren Streckengleichung und wegen der Gleichheit der Winkel und und (o:^4Jf) und (aBM] die Kongruenz der Figuren aAM < diese Kongruenz hatte die Gleichheit der Winkel < (a MA) aBM und <C(Jf.B) zur Folge. Da diese Folgerung oifenbar nicht zutrifft, so ist die Annahme zu verwerfen, daB die Halbierungsgeraden a und b sich einander schneiden. Wir nehmen das werden. Die von nach D /3 ferner durch parallel; an, die Geraden a und b seien B gehende Halbgerade im Punkte C und die Gerade a im Punkte dann beweisen wir die Gleichheit der Strecken und DB. DA treffen: In der Tat, B etwa bis im gegenteiligen ab und verbinden Kongruenz der Figuren Winkel (D A a) und Winkel (DB (i) und DAa < <^C DA -^(DAB) < DB (DJ5 moglich ist. Die Gleichheit der Strecken und DB D von Falle tragen wir aus auf mit ^ durch eine Halbgerade. Aus der dann die Gleichheit der und fi wiirde B folgen und mithin waren auch die ) einander (DB[i) gleich, was nach Satz 1 nicht <^ < Winkel zueinander bestimmte Ende moge dann mit /* bezeichnet aus nach K gehende Halbgerade moge die von A sie DA (DBA) Hilbert, Gruiidlagen der Geometrie. und DB hat nun die Gleichheit der zur Folge und da nach dem 8 Friiheren V/K 114 Anhang III: auch die Winkel Folgerung sr ,14 Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie. (CAB) und < auch die Gleichheit der Winkel trifft o <^C <; (CBA) einander gleich sind, so wiirde (CAB) folgen. Diese (D AB} und <; aber offenbar nicht zu und mithin ist auch die Annahme zu verwerfen, daB die Geraden a und I einander parallel sind. Da nach diesen Entwickelungen die Geraden a b sich weder schneiden } noch zueinander parallel sind, so gibt es nach Satz 2 eine Gerade c die auf beiden Geraden a, b senkrecht steht etwa in den Punkten bez. F. f E Ich behaupte, daB diese Gerade c die gesuchte Gerade vorgelegten Enden a, /3 miteinander verbindet. ist ; die die beiden Zum habe Beweise dieser Behauptung nehmen wir im Gegenteil an, es nicht das Ende a. Dann verbinden wir jeden der beiden FuB- c punkte E F und mit dem Ende a Da durch Halbgerade. E A = FB muB, wie leicht erkannt wird, so folgt die Kongruenz der Figuren und ccFB und aus dieser die Gleichheit der Winkel -^ (AEa) und (B Fa) und folglich sind auch diejenigen Winkel einander gleich, die die von E und F ausgehenden Halbgeraden mit der Geraden c bilden. Diese Folgerung widerspricht dem Satze 1 und damit ist der Beweis fur sein aEA <^C unsere Behauptung vollstandig erbracht. Satz 4. Es seien a, b zwei zueinander parallele Gerade und ein Punkt innerhalb des zwischen a und b gelegenen Gebietes der Ebene; ferner sei O a das Spiegelbild des Punktes an a und Ob das Spiegelbild des an b und Punktes senkrecht in Beweis. M auf O a Ob M M diejenige Halbgerade von die aus, Mitte der Strecke die Oa Ob : dann steht zugleich zu a und b parallel ist, . Denn im entgegengesetzten Falle namlichen Seite hin in errichte M auf Oa Ob den Punkten P,Q. Da P Die Gerade rechte. POa <PO b ist man nach der O a Ob die Senk- schneide a, b bez. in < PQ + Q 0, QO und desgleichen mithin b <QO a , M notwendig das Innere des zwischen a und gelegenen Gebietes der Ebene. Jene M miiBte daher Senkrechte der Ge so fallt in b in eine raden a oder b treffen; trafe =AO Punkte A, so wiirde AOa folgen und mithin ware d. h. A miiBte sie und auch etwa a im AOa =AO AO = A O auch ein Punkt von b b b sein, was der Voraussetzung des Satzes widersprache 1 ). Satz 5. Wenn a, b c drei Gerade sind, die das namliche Ende } 1) ca Diese Folgerung stimmt im wesentlichen mit einer SchluBweise von Lobatschefsky Neue Anfangsgriinde der Geometrie mit einer vollstandigen Theorie der iiberein; vgl. Parallellinien (1835) 111. n, Anhang besitzen und III: Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometric. die Spiegelungen an Geraden diesen bez. mit 115 Sa Sb S , , c bezeichnet werden, so gibt es stets eine Gerade d mit demselben Ende to, so daB die aufeinanderfolgen.de Anwendung der Spiegelungen an den Ge raden a, b, c der Spiegelung an durch die Formel der Geraden d gleichkommt, was wir <A#a = Sd ausdriicken. Beweis. Wir nehmen zunachst an, es fiele die Gerade b ins Innere und c gelegenen Gebietes der Ebene. Dann sei ein Punkt auf b und die Spiegelbilder von an a und c seien bezeichnet mit Oa und O e Bezeichnen wir nun mit d diejenige Gerade, die die Mitte der Strecke O a Oc mit dem Ende to verbindet, so sind wegen Satz 4 die Punkte O a und Oc Spiegelbilder an d und folglich ist die Operation Sd Sc Sb Sa eine solche, die den Punkt Oa sowie diejenige Gerade ungeandert laBt, die Oa mit dem Ende 03 verbindet. Da jene Operation iiberdies aus vier Spiege des zwischen a . lungen zusammengesetzt lehren so ist, die Operation die Identitat ist; hieraus folgt die Wir erkennen zweitens daB die Geraden Falle, c daB jene Kongruenzsatze, Behauptung. leicht die Richtigkeit des Satzes und a miteinander ubereinstimmen. 5 in dem Ist namlich durch Spiegelung an der Geraden a hervorund bezeichnen wir mit Sb die Spiegelung an V, so erkennen wir geht, b diejenige Gerade, die aus b , sofort die Richtigkeit der Formel =S Sa Sb Sa b ,. Nunmehr nehmen wir drittens des zwischen a dem und an, es die fiele ersten Teile dieses Beweises gewiB eine Gerade d Sa S Sb c &8b&* ist c ins Dann } Innere gibt es so daB die nach Formel = S* Bezeichnen wir mit d das Spiegelbild von d gilt. zweiten Teile dieses Beweises: Damit Gerade b gelegenen Gebietes der Ebene. an a, so ist nach dem ^ ^a^a^c^b^a = ^a^d ^a = $d Satz 5 vollstandig bewiesen. 2. Die Addition der Enden. mit Wir nehmen eine bestimmte Gerade an und bezeichnen deren Enden und oo. Auf dieser Geraden (0, oo) wahlen wir einen Punkt und errichten dann in ein Lot; 1 und 1 bezeichnet werden. + Wir definieren jetzt die Erklarung. Es Summe seien a, /3 die Enden dieses Lotes mogen mit Enden folgendermaBen: zwei Enden; ferner sei O a das irgend zweier 8* 116 Anhang Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie. III: Spiegelbild des Punktes an der Geraden (a, oo) und 0. sei das Spiegelan der Geraden (/3, oo); die Mitte der Strecke O O a bild des Punktes verbinden wir mit dem Ende ft das andere oo: Ende Geraden heiBe Enden a und der so konstruierten Summe die /3 der beiden und werde mit K -f /3 bezeichnet. Wenn Ende a an wir eine Halbgerade mit dem der Geraden so werde das Ende der oo) spiegeln, so entstehendeii (0, a bezeichnet. Halbgeraden mit Wir erkennen leicht die Richtigkeit der Gleichungen. a Die Gleichung spricht das Commutative Gesetz fur die Addition von letzte Enden aus. Urn das associative Gesetz fur die Addition von bezeichnen wir mit (0, oo), (a, Da (/3, Sa bez. S^ oo): nach Satz 5 in , , die Enden zu beweisen, Spiegelungen an den Geraden 1 gibt es dann gewiB eine Gerade an dieser Geraden die Formel S SpSQ Sa der Punkt O a in den Punkt 0^ iibernotwendig 0. das Spiegelbild von O a an der Geraden a, -f d h. es gilt die Formel oo) und folglich wird 6 /3, gilt. geht, (<?, oo ), S oo), so daB fur die Spiegelung (tf, = a, + so bei der Operation ist = Bezeichnet y ebenfalls ein Ende, so lehrt die wiederholte Anwendung der eben gefundenen Formel: und folglich ist ~ " und mithin auch Die vorhin abgeleitete Formel lehrt zugleich, daB die angegebene Konstruktion der von der getroffenen Wahl des Punktes auf der abhangig * TV ist. Bezeichnet mithin * uX*. irgend C>(Xo--*<- trt Summe zweier Geraden einen von Enden (0, oo) un- verschiedenen Anhang Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie. III: Punkt der Geraden Op wiederum ^ Wir und sind O a (0, oo) an den Geraden bez. (a, oo), Gerade (a-f die fiihren hier in Op die Spiegelbilder des Punktes oo), so (/3, /3, , ist die Mittelsenkrechte auf oo). noch eine Tatsache an, deren Kenntnis 4 notig ist. Entwickelungen Wenn wir die Gerade entsteht die Gerade (2/3 In der Tat, ist (a, oo) 117 an der Geraden (/?, fiir unsere so oo) spiegeln, K, oo). P irgend ein Punkt derjenigen Geraden, die aus durch (a, oo) Spiegelung an (/3, oo) vorgeht, so bleibt derselbe offenbar wenn wir auf ihn der Reihe nach die Spiegelungen ungeandert, anwenden. d. h. Wegen der obigen Formel ist kommt zusammengesetzte ProzeB jener aber a, oo) gleich; der Punkt (2/3 der letzteren Geraden. Geraden P einer liegt Spiegelung ruithin an der notwendig auf 3. Die Multiplikation der Enden. Wir Enden folgendermaBen: Ende auf derselben Seite der Geraden (0, oo) und wenn ein Ende liegt, so heiBe das Ende positiv 1 liegt, so heiBe der Geraden (0, oo) wie das Ende definieren jetzt das Produkt zweier Erklarung. Wenn wie das Ende -f 1 auf derselben Seite das Ende negativ. Es seien nun Die Geraden (0, oo); Gerade bez. in sie /3 irgend zwei von a) (a, mogen und /3) stehen senkrecht auf der diese A und B schneiden. C bis (0, oo) in der Weise ab, daB auf der Geraden (0, oo) die nach die namRichtung von A liche wie nach C die und oo verschiedene Enden. B von wir in (/3, tragen wir die Strecke aus auf der Geraden Ferner OA a, Geraden beiden ein C die ist: a, Richtung von B dann konstruieren auf der Geraden Senkrechte (0, oo) t ** T> ~ _T und bezeichnen positive oder das negative Ende dieser Senkrechten als das das Product a /3 der beiden Enden < a, /3, Anhang HI: Begrundung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometric. 118 jenachdem diese Enden entweder beide positiv bez. beide negativ oder eines positiv und das andere negativ ist. Wir setzen endlich die Formel fest. Auf Grund der Axiome 3 iiber die Kongruenz von Strecken III, 1 erkennen wir unmittelbar die Giiltigkeit der Formeln d. h es gilt sowohl das Commutative wie auch das associative von Enden. G-esetz fur die Multiplikation Auch finden wir leicht, daB die Formeln !==, gelten und daB, wenn die Enden 1) ( cc, ft a cc. einer Geraden die Gleichung durch den Punkt gehen muB. Die Moglichkeit der Division erhellt unmittelbar; erfullen, diese jedem auch gibt es zu Ende positiven stets ein daher mit it positives (und ebenso ein negatives) Ende, dessen Quadrat jenem Ende yt gleich wird und welches bezeiclinet |/?r werden moge. Um Gesetz mit das distributive die fiir Enden konstruieren Rechnung zu wir Enden beweisen, zunachst und y auf die in 2 angegebene Weise das Ende /3 + y. Suchen aus den wir /3 sodann auf die angegebene Weise a/3, ccy, a(/3 + die eben Enden so er j>), kennen wir, daB diese Konstruktion auf einer Ver- Ebene langs der Geraden (0, oo) um die Strecke A hinauswir demnach die Summe der Enden a/3 und ccy durch und wenn lauft, was nach aus ermitteln eine Konstruktion von A aus anstatt von schiebung der Anhang einer der III: 2 gestattet Bemerkungen in das Ende a(/3 + y), d. 1st Summe fur diese H9 Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie. a/3 + ay so ergibt sich in der Tat , Formel: h. es gilt die =a 4. Die Gleichung des Punktes. 3 erkannt haben, daB fur die Rechnung mit Nachdem wir in 2 Enden die namlichen Regeln gelten, wie fiir die Rechnung mit gewohnlichen Zahlen, bietet der Aufbau der Geometrie keine weiteren Schwierigkeiten; er geschehe die |, 17 Wenn etwa in folgender Weise: einer Geraden Enden irgend = u Geraden die Koordinaten jener Wenn Ende 4: a, /3, y drei Q 2 positiv ay -,. Es heifien. ausfallt. so gilt die fundamentale Tatsache: Beschaffenheit sind, daft das die sdmtUchen Geraden. deren soldier laufen -, **Y^*^%*Mf-/ V + fiv + y = (L-V**..v .* +Jt*-. I?L + s = nimmt mit ist, = I? s ]/4 a y /3 Riicksiclit auf die jedenfalls a 4= A, , 3 die Enden 2 gemaB _________ J/4ay I+^. v*f-/i 2<* x == *** 4 genugen, durcli einen Punlrt. Be we is. Konstruieren wir , (3 Bedeutung der Koordinaten u, v und da die vorgelegte lineare Gleichung die Gestalt an (xl-f A)(xi7 + A) = - 1. Wir wollen nunmehr die Transformation eines willkiirlich Endes o untersuchen, welche durch die Formel verander- lichen =x + vermittelt wird. Zu dem Zwecke formationen o Was die erstere = KCO A betrachten w und Transformation = 03 wir + betrifft, zunachst die Trans- A. so kommt offenbar die x nach Multiplikation des willkurlichen Endes oo mit einer Konstanten um eine der Geraden der Ebene 3 einer Verschiebung (0, oo) langs gewisse von x abhangige Strecke gleich. Aber auch der letzteren Transformation, A zu dem , . ,+> . , an so Enden die mogen 17, Enden von v ni / Koordinaten u, v der Gleichung sind, so willkiirlich veranderlichen Ende d. h. 03, der Zufiigung des Endes entspricht eine gewisse nur h . +*t= c. f * 120 Anhang Begrimdung der Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie. III: von A abhangige Bewegung der Ebene namlich eine solche, die Drehung der Ebene urn das Ende oo auffassen laBt. dies einzusehen, bedenken wir, daB nach deu Darlegungen am in sich, sich als eine Um SchluB von (0, oo) in an der 2 die Gerade Gerade die Geraden ( , (CD, oo) und 03, ( oo) durch Spiegelung an der Geraden diese wiederum durch Spiegelung in die Gerade ooj (ra -f A, oo) iibergeht, Hinzufiigung des Endes A zu dem willkiirlich veranderlichen den nacheinander ausgefiihrten Spiegelungen an den kommt h. d. Ende die oi Geraden und (0, oo) (y, ooj gleich. Aus dem eben Bewiesenen folgt, daB, wenn |, rj die Enden einer Geraden sind, durch die Formeln r-*s+*, = -f A r( sich die allein Enden fiir Enden von die |, JCT? einer solchen Geraden bestimmen, die durch eine gewisse Bewegung der Ebene aus der Geraden mit den x, A abhangige t] Da hervorgeht. Enden | , r{ die aber die obige Gleichung Relation IV - - 1 3 diese Relation die Bezur Folge hat und nach einer Bemerkung in laufen ; dingung dafiir ist; daB die betreffenden Geraden durch den Punkt so ersehen wir, daB auch geniigenden Geraden (|, alle <rf) der ursprimglichen Gleichung durch einen Punkt laufen, und damit ist der den aufgestellten Satz vollkommen erbracht. Nachdem wir erkannt haben, daB die Gleichung des Punktes in Linienkoordinaten eine lineare ist, folgern wir leicht den speziellen Pascal- Beweis fiir Geradenpaar und den Desarguesschen Satz iiber perspektiv liegende Dreiecke, sowie die iibrigen Satze der projektiven Auch sind dann die bekannten Formeln der Bolyai-Lobat Geometrie. schen Satz fiir das schefskyschen Geometrie ohne Schwierigkeit ableitbar und damit ist der Aufbau dieser Geometrie mit alleiniger Hilfe der Axiome I IV vollendet. Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. Anhang Uber 121 IV. 1 Grundlagen der Geometrie ). die Die Untersuchungen von Riemann und Helmholtz liber die Grund lagen der Geometrie veranlaBten Lie, das Problem der axiomatischen Behandlung der Geometrie unter Yoranstellung des Gruppenbegriffes in Angriff zu nehmen, und fiihrten diesen scharfsinnigen Mathematiker zu einem System von Axiomen, von denen er mittels seiner Theorie der Transformationsgruppen nachwies, hinreichend sind daB sie zum Aufbau der Geometrie 2 ). Nun hat Lie bei Begriindung seiner Theorie der Transformations stets die Annahme gemacht, daB die die Gruppe definierenden gruppen Funktionen differenziert werden konnen, und daher bleibt in den .Z^ eschen Entwickelungen unerortert, ob die Annahme der Differenzierbarkeit bei der Frage nach den Axiomen der Geometrie tatsachlich unvermeidlich ist oder ob die Differenzierbarkeit der betreffenden Funktionen nicht vielmehr als eine Folge des Gruppenbegriffs und der iibrigen geometrischen Axiome Auch ist Lie zufolge seines Verfahrens genotigt, ausdriicklich erscheint. Axiom daB die Gruppe der Bewegungen von infinitesimalen Transformationen erzeugt sei. Diese Forderungen, sowie wesentdas aufzustellen, Bestandteile der iibrigen von Lie zu Grunde gelegten Axiome beziiglich der Natur der die Punkte in gleicher Entfernung definierenden Gleichung lassen sich rein geometrisch nur auf recht gezwungene und liche komplizierte Weise zum Ausdruck bringen und scheinen iiberdies nur durch die von Lie benutzte analytische Methode, nicht durch das Problem selbst bedingt. Ich habe daher im folgenden fur die ebene Geometrie ein System von Axiomen aufzustellen gesucht, welches, ebenfalls auf dem Begriff der Gruppe beruhend, nur einfache und geometrisch ubersichtliche Forderungen enthalt und insbesondere die Differenzierbarkeit mittelnden Funktionen keineswegs voraussetzt. aufgestellten Systems Axiomen enthalten sind als spezielle der die Bewegung ver- Die Axiome des von mir Bestandteile in den Lieschen oder, wie ich glaube, aus ihnen sofort ableitbar. Meine Beweisfiihrung ist vollig von der Methode Lies verschieden: ich operiere vornehmlich mit den von G. Cantor ausgebildeten Begriffen der Theorie der Punktmengen und benutze den Satz von C. Jordan, wonach Zur Kennzeichnung der nachfolgenden Begrundungsweise der Geometrie im SchluB Vergleich mit dem in meiner Festschrift befolgten Verfahren sehe man die am 1) dieser Abhandlung gemachte Bemerkung 2) (S. 162). Lie-Engel, Theorie der Transformationsgruppen Bd. 3 Abteilung 5. 122 Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. jede ebene stetig geschlossene Kurve ohne ein inneres und ein auBeres Gebiet teilt. GewiB sind auch in dem von mir Doppelpunkte aufgestellten die Ebene in System noch einzelne doch habe ich von einer weiteren Untersuchung Umstandes abgesehen aus Riicksicht auf die einfache Fassung der Axiome und vor allem, weil ich eine verhaltnismaBig zu komplizierte und Bestandteile entbehrlich ; dieses geometrisch nicht iibersiclitliche Beweisfuhrung vermeiden wollte. Ich behandle im folgenden die Axiome nur fiir die Ebene, obwohl ich meine, daB ein analoges Axiomensystem fiir den Raum aufgestellt werden kann, das den Auf bau der raumlichen Geometrie in analoger Weise 1 ermoglicht Wir ). s chicken einige Erklarungen voran. Erklarungen. Wir verstehen unter der Zahlenebene Ebene mit einem rechtwinkligen Koordinatensystem x, y. die Eine doppelpunktlose und einschlieBlich ihrer Endpunkte in dieser Zahlenebene heifie Kurve geschlossen, so heiBe eine Jordansche Kurve. das Innere des von gewohnliche stetige 1st eine Kurve Jordansche derselben begrenzten Gebietes der Zahlenebene ein Jordansclies Gebiet. Der leichteren Darstellung und FaBlichkeit wegen will ich in der vorliegenden Untersuchung die Definition der Ebene enger fassen, als es meine Beweisfiihrung erfordert 2 ), ich will namlich annehmen, daB es 1) Durch die nachfolgende Untersuchung wird zugleich, wie ich glaube, eine allgemeine die Gruppentheorie betreffende Frage, die ich in meinem Vortrag ,,Mathematische Probleme", Gottinger Nachrichten 1900, 8. 17 aufgeworfen habe, fur den speziellen Fall der Gruppe der Bewegungen in der Ebene beantwortet. 2) Betreffs der weiteren Fassung des Begriffes der Ebene vergleiche man meine Note iiber die Grundlagen der Geometrie in den Gottinger Nachrichten 1902. Ich habe daselbst die folgende allgemeinere Definition der Ebene aufgestellt: Die Ebene ist ein System von Dingen, welche Purikte heifien. Jeder Punkt A bestimmt gewisse Teilsysteme von Purikten, zu denen er selbst gehort und welche Umgebungen des Punktes A heifien. Die Punkte einer Umgebung lassen sich stets umkehrbar eindeutig auf die Purikte Das Jordansche Ge wird ein Bild jener Umgebung genannt. Jedes in einem Bilde enthaltene Jordansche Gebiet, innerhalb dessen der Punkt A liegt, ist wiederum ein Bild einer Umgebung von A. Liegen verschiedene Bilder einer eines gewissen Jordanschen Gebietes in der Zahlenebene abbilden. biet Umgebung vor, so ist die dadurch vermittelte umkehrbar eindeutige Transformation der betreffenden Jordanschen Gebiete aufeinander eine stetige. Ist irgend ein Punkt in einer Umgebung von A, so ist diese Umgebung auch B zugleich eine Zu Umgebung von B. A irgend zicei Umgebungen eines Punktes des Punktes A, die beiden Umgebungen gemeinsam gibt es stets eine solche Umgebung ist. Wenn A und B irgend zwei Punkte unserer Ebene sind, Umgebung von A, die zugleich den Punkt B enthdlt. so gibt es stets eine Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. 123 moglich ist, die samtlichen Punkte unserer Geometrie zugleich auf die im Endlichen gelegenen Punkte der Zahlenebene oder auf ein bestimmtes Teilsystem derselben umkehrbar eindeutig abzubilden, so daB dann jeder Punkt unserer Geometrie durch ein bestimmtes Zahlenpaar x, y charakte- Wir risiert ist. formulieren diese Fassung des Begriffes der Ebene wie folgt: Die Ebene ist ein System von Dingen, die Punkte Definition der Ebene. und die sich umkehrbar eindeutig auf die im Endlichen gelegenen Punkte der Zahlenebene oder auf ein gewisses Teilsystem derselben abbilden lassen; diese Punkte der Zahlenebene (d, h. die Bildpunkte) werden aucli heifien, zugleich zur Bezeichnung der Zu jedem Punkte A Punkte unserer Ebene unserer Ebene gibt es selbst verwandt. in der Zahlenebene Jor- A denen der Bildpunkt von liegt und der en sdmtliclie Punkte ebenfalls Punkte unserer Ebene darstellen. Diese Jordanschen Ge biete heifien Umgebungen des Punktes A. in dansclie Gebiete, Jedes in einer Umgebung von A enthaltene Jordansche Gebiet, inner nalb Punkt A (Bildpunkt von A) liegt, ist wiederum eine Umgebung von A. irgend ein Punkt in einer Umgebung von A, so ist diese Um auch gebung zugleich eine Umgebung von B. Wenn A und B irgend zwei Punkte unserer Ebene sind, so gibt es dessen der Ist B stets eine Umgebung von A, Wir werden die die zugleich den Bewegung mation unserer Ebene in sich als eine definieren. Punkt B enthdlt. umkehrbar eindeutige Transfor Offenbar lassen sich von vorn- herein zwei Arten von umkehrbar eindeutigen stetigen Transformationen der Zahlenebene in sich unterscheiden. Nehmen wir namlich irgend eine geschlossene Jordansche Kurve in der Zahlenebene an und denken uns dieselbe in einem bestimmten Sinn durchlaufen, so geht dieselbe bei einer solchen Transformation wiederum in eine geschlossene Jordansche Kurve Wir wollen nun in wird. fiber, die in einem gewissen Sinne umlaufen der gegenwartigen Untersuchung annehmen, dafi dieser Umlaufssinn derselbe ist, wie fiir die urspriingliche Jordansche Kurve, wenn wir eine Diese Forderungen enthalten, wie mir scheint, fur den Fall zweier Dimensionen Riemann und Helmholtz als ,,mehrfach ausund und Lie als ,,Zahlenmannigfaltigkeit" bezeichneten gedehnte Mannigfaltigkeit" die scharfe Definition des Begriffes, den ihren gesamten Untersuchungen zu Grunde legten. Auch bieten sie die Grundlage fur eine strenge axiomatische Behandlung der Analysis situs. Indem wir die obige engere Definition der Ebene annehmen, wird offenbar die Geometrie von vornherein ausgeschlossen da sich deren Punkte nicht in mit unseren Axiomen vertraglichen Weise auf die im Endlichen gelegenen Punkte der Zahlenebene abbilden lassen. Es ist jedoch nicht schwer, die Abanderungen elliptische , einer zu erkennen, die in unserer Beweisfuhrung notig sind, wenn des Begriffes der Ebene zu Grunde legt. man die weitere Fassung 124 Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. Transformation der Zahlenebene in sich anwenden, welche eine Bewegung Diese Annahme 1 ) bedingt folgende Fassung des der defmiert. Begriffes Bewegung: Definition der Bewegung. Eine Bewegung ist eine umkehrbar eindeutige Transformation der Bildpunkte der Zahlenebene in sich von der Art, daft dabei der Umlaufssinn einer gescldossenen Jordansclien Kurve stets derselbe bleibt. stetige Eine Bewegung, bei welcher ein Punkt Drenung urn den Punkt M. M ungeiindert bleibt, heiftt eine Nach Festlegung des Begriffes ,Ebene" und Bewegung" stellen wir Axiome auf: Axiom I. Werden zwti Beivegungen liintereinander ausgefutirt, so ist ,; ; folgende drei die dann entsteliende Transformation unserer Ebene in sich wiederum eine Bewegung. Wir sagen Axiom I. Axiom II. kurz: Die Bewegungen bilden eine Gruppe. Wenn A der Ebene sind, so Jcann und man unendlicli viele verschiedene Nennen wir M beliebige den Punkt Lagen voneinander verschiedene Punkte A durch Dretiung um M stets in bring en. die Gesamtheit derjenigen Punkte, M die durch die samt- M aus einem von verscbiedenen Punkte entDrebungen um stehen, einen wahren Kreis in unserer ebenen Geometrie, so konnen wir die Aussage des Axioms II aucb so fassen: Axiom II. Jeder wahre Kreis besteht aus imendlich vielen Punkten. lichen Dem letzten Erklarung. Axiom Es schicken wir eine Erklarung voraus. sei AB ein bestimmtes Punktepaar in unserer mit den namlichen Buchstaben mogen aucb die Bilder dieses Punktepaares in der Zahlenebene bezeichnet werden. Wir grenzen um die Punkte und in der Zahlenebene je eine Umgebung a bez. /3 ab. Geometrie; B A Wenn ein Punkt A* in die Umgebung a und zugleich ein Punkt Umgebung /3 fallt, so sagen wir: das Punktepaar A*B* Umgebung a/3 von AB. Die Aussage, daB diese Umgebung die 1) B* in liegt in der a/3 beliebig diese Annahme in der Forderung enthalten, daB die Gruppe der infinitesimale Transformationen erzeugt sei. Die entgegengesetzte h. die Annahme der Moglichkeit von Umlegungen) wiirde wesentlich die Bei Lie ist Bewegungen durch Annahme (d. Beweisfuhrung erleichtern, insofern alsdann die ,,wahre Gerade" unmittelbar als der Ort derjenigen Punkte definiert werden kann, welche bei einer den Umlaufssinn andernden Transformation (Umlegung) fest bleiben. Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. klein 125 A bedeuten, daB a eine beliebig kleine Umgebung von eine beliebig kleine Umgebung von ist. sei ein bestimmtes Punktetripel in unserer Geometrie; soil sei, zugleich und B ft ABC Es mit namlichen Buchstaben mogen auch die Bilder dieses Punktetripels in der Zablenebene bezeichnet werden. Wir grenzen um die Punkte A, B, C den in Zahlenebene je eine der Punkt A* in gebung und ft die Umgebung Punkt C* ein A*B*C* Punktetripel a bez. ft bez. y ab. Wenn a und zugleich ein Punkt B* in die in die in der liegt ein Umgebung Um Umgebung y fallt, so sagen wir: das Umgebung ccft y von ABC. Die Aus- sage, daB diese Umgebung ccfty beliebig klein sei, ein beliebig kleine Umgebung von und zugleich A bedeuten, daB a soil ft eine beliebig kleine B und y eine beliebig kleine Umgebung von C ist. Beim Gebrauch der Worte ,,Punktepaar" und ,,Punktetripel" wird Umgebung von nicht angenommen, daB die Punkte des Punktepaares oder des Punkte voneinander verschieden sind. tripels Axiom III. Wenn es Bewegungen liebiger Nahe des Punktetripels ABC ABC durcti werden konnen, iibergefuhrt das welche gibt, so gibt es stets auch eine solche Bewegung, C genau in das Punktetripel ABC Punktetripel durch tcelche Punktetripel in be Nahe des Punktetripels in belicbige AB 1 ubergeht ). Die Aussage dieses Axioms wollen wir kurz so ausdriicken: Axiom Wenn III. Die Bewegungen bilden ein abgeschlossenes System. Axiom wir in III gewisse Punkte der Punktetripel zusammen- fallen lassen, so ergeben sich leicht einige spezielle Falle des Axioms III, noch besonders hervorheben, wie folgt: Wenn es Drehungen um einen Punkt gibt, durch welche Punkte- die wir M paare Nahe in beliebiger AB des Punktepaares in Punktepaares iibergefiihrt werden konnen, so gibt solche Drehung um M, durch welche das Punktepaar Punktepaar Wenn Nahe des AB es gibt, AB in werden beliebige Nahe es stets so AB iibergeht. Wenn es AB des auch eine genau in das durch welche Punktepaare in beliebiger konnen, gibt wegung, durch welche das Punktepaar in beliebiger es stets iibergeht. Bewegungen Punktepaares iibergefiihrt Nahe beliebige AB Drehungen Nahe um den Punkt des Punktes A genau M des Punktepaares auch eine solche in das gibt, in beliebige Punktepaar AB Be AB durch welche Punkte Nahe von 1) Es geniigt Axiom III fur geniigend kleine Umgebungen wie es ahnlich auch bei Lie geschieht; meine Beweisfiihrung daB nur diese engere Annahme darin benutzt wird. A als erfiillt liiBt iibergefiihrt anzunehmen, sich so abiindern, 126 Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. werden konnen, so gibt welche A in es stets auch eine solche Drehung um M, genau ubergeht. Diesen letzten Spezialfall des Axioms III werde ich bei der nach- folgenden Beweisfiihrung oftmals in der Weise anwenden, daB Punkt M eintritt durch A A fiir der 1 ). Ich beweise nun folgende Behauptung: Eine ebene Geometrie, in welcher die Axiome I III erfullt sind, ist entweder die Euklidische oder die Bolyai-Lobatschefskysche ebene Geometrie. Wollen wir allein die nur notig, bei Axiom Euklidische Geometrie erhalten, so haben wir den Zusatz zu machen, daB die Gruppe der Bewegungen eine invariante Uutergruppe besitzen soil. Dieser Zusatz vertritt I die Stelle des Parallelenaxioms. Den Gedankengang meiner Beweisfiihrung mochte skizzieren ich kurz wie folgt : In der Umgebung irgend eines Punktes Verfahren ein gewisses Pimktgebilde M wird durch ein besonderes Punkt und dann der K um wahre Kreis jc durch ( 2) der Untersuchung unterworfen ( 3). Es ergibt sich, daB der wahre Kreis K eine abgeschlossene und in sich dichte, d. h. eine perfekte Punktkonstruiert menge Ick und auf 1 diesern ein gewisser M ist. Das nachste Ziel unserer Entwickelungen besteht darin, zu zeigen, daB der wahre Kreis x eine geschlossene Jordansche Kurve ist 2). Dies gelingt, indem wir zunachst die Moglichkeit einer Anordnung der Punkte des wahren Kreises % erkennen ( 4 5), hieraus eine umkehrbar ein- deutige Abbildung der Punkte von K auf die Punkte eines gewohnlichen Kreises schliefien ( 6 7) und endlich beweisen, daB diese Abbildung Nunmehr ergibt sich auch, daB stetige sein muB ( 8). das urspriinglich konstruierte Punktgebilde hk mit dem wahren Kreise K identisch ist ( 9). Weiter gilt der Satz, daB jeder wahre Kreis innerhalb K ebenfalls eine geschlossene Jordansche Kurve ist ( 10 12). notwendig eine 1) Eine Folgerung, die ich im miindlichen Vortrage in der Festsitzung zur Jubelfeier der Ges. d. Wiss. zu Gottingen 1901 als besonderes Axiom aufgefuhrt habe, ist diese: ,,Irgend zwei Punkte konnen durch Bewegung niemals in beliebige Nahe zu einander geraten." rungen zusammen im stande Es ware zu untersuchen, inwieweit bez. mit welchen FordeForderung das oben aufgestellte Axiom HE zu ersetzen diese ist. 2) Vgl. hierzu die ein ahnliches Ziel verfolgende interessante Note von A. Schonflies Situs" Gottinger Nachrichten. 1902. ,,Uber einen grundlegenden Satz der Analysis : Anhang IV: Grrandlagen der Geometrie. 127 Wir wenden uns nun tionen, die in erfahrt 1) sich zur Untersuchung der Gruppe der Transforma der wahre Kreis x Drehungen der Ebene urn M den bei 13). ( Jede Drehung urn M, Diese die besitzt Gruppe folgende Eigenschaften: einen Punkt von x festlaBt, laBt alle Punkte desselben fest ( 14). 2) Es gibt stets eine Drehung urn M, die irgend einen gegebenen Punkt von x in irgend einen anderen Punkt von x iiberfuhrt ( 15). 3) Die Gruppe der Drehungen um ist eine M stetige ( 16). Diese drei Eigenschaften bestirnmen vollstandig den Bau der Gruppe der Transformationen, die alien Drehungen des wahren Kreises in sich entsprechen. Wir stellen namlich den folgenden Satz auf: Die Gruppe aller Transformationen des wahren Kreises x in sich, die Drehungen um M sind, holoedrisch isomorph mit der Gruppe der gewohnlichen Drehungen des gewohnlichen Kreises in sich ( 17 18). Nunmehr untersuchen wir die Gruppe der Transformationen aller Punkte ist unserer Ebene bei Drehungen um M. der Identitat keine Drehung der Ebene eines wahren Kreises ft, festlaBt ( 19). Es um gilt M der Satz, daB es auBer Kreis eine geschlossene Jordansche Kurve ist, Punkt gibt, welche jeden Wir erkennen jetzt, daB jeder wahre und gewinnen Formeln fur M Transformationen jener Gruppe aller Drehuugen urn 20 ( 21). Endlich folgen leicht die S atze: Wenn irgend zwei Punkte bei einer Bedie wegung wegung der Ebene festbleiben, so bleiben alle Punkte fest, d. h. die Beist die Identitat. Jeder Punkt der Ebene laBt sich durch eine geeignete Bewegung in jeden anderen Punkt der Ebene iiberfiihren ( 22). Unser wichtigstes weiteres Ziel besteht darin, den Begriff der wahren Geraden in unserer Geometrie zu defim eren und die fur den Aufbau der Geometrie notwendigen Eigenschaften dieses Begriifes zu entwickeln. Zunachst werden die Begriffe Halbdrehung und Mitte einer Strecke definiert ( 23). Eine Strecke hat hochstens eine Mitte ( 24) und wenn man von einer Strecke ihre Mitte kennt, so folgt, eine Mitte besitzt Um ( 25 daB auch jede kleinere Strecke 26). Lage der Streckenmitten zu beurteilen, haben wir einige sich beriihrende wahre Kreise notig, und zwar kommt es vor die Satze iiber allem darauf an, zwei zueinander kongruente Kreise zu koustruieren, die sich einander von auBen in einem und nur in einem Punkte beriihren Wir allgemeinen Satz fiber Kreise, die sich ab berfihrPn, ( 28) und sodann einen Satz fiber den besonderen Fall, daB der von innen bertihrende Kreis durch den Mittelpunkt des beriihrten Kreises geht ( 29). ( 27). leiten ferner einen von innen Nunmehr wird eine bestimmte genfigend kleine Strecke als Einheits- Grunde gelegt und aus dieser durch fortgesetzte Halbierung und Halbdrehung ein System von Punkten von der Art konstruiert, daB strecke zu Anhang IV: Grundlagen der 128 jedem Punkte Greometrie. Systems eine bestimmte Zahl a zugeordnet erscheint, und nur eine Potenz von 2 als Nenner hat ( 30). Nach dieses die rational ist Aufstellung eines Gesetzes iiber diese Zuordnung ( 31) werden die Punkte des gewonnenen Punktsystems untereinander angeordnet, wobei die friiheren zur Geltung kommen ( 32). Jetzt den Zahlen -|, ~, -|, entsprecbenden konvergieren ( 33). Dieser Satz wird schritt- Satze iiber sich beriihrende Kreise daB der Nachweis, gelingt Punkte gegen den Punkt die . . . weise verallgemeinert, bis wir schlieBlich erkennen, daB eine jede Punktreibe unseres Systems konvergiert, sobald die entsprechende Zablenreihe konvergiert Nach raden als Punkten 34 ( 35). diesen Vorbereitungen gelingt die Definition der wahren Ge- Systems von Punkten, die aus zwei zu Grunde gelegten entstehen, wenn man fortgesetzt die Mitten nimmt, Halbeines drehungen ausfiihrt und die Haufungsstellen aller erhaltenen Punkte hinSodann konnen wir beweisen, daB die wahre Gerade eine ( 36). zufiigt Kurve 37), keinen Doppelpunkt besitzt ( 38) und mit irgend wahren Geraden hochstens einen Punkt gemein hat ( 39). Es ergibt sich ferner, daB die wahre Gerade jeden um einen ihrer Punkte gelegten Kreis schneidet, und hieraus folgt, daB man irgend zwei beliebige Punkte der Ebene stets durch eine wahre Gerade verbinden kann ( 40). stetige ist ( einer anderen Auch erkennen wir in unserer Geometrie die Kongruenzsatze als giiltig, wobei sich jedoch zwei Dreiecke nur dann als kongruent erweisen, wenn fur sie auch der Umlaufssinn der gleiche ist ( 41). Hinsichtlich der Lage des Systems aller wahren Geraden gegenein- ander sind zwei Falle zu unterscheiden, je nachdem das Parallelenaxiom zwei Gerade giiltig ist oder durch jeden Punkt zu einer gegebenen Geraden existieren, die die schneidenden Geraden von den nicht schneidenden Ge raden abgrenzen. Im letzteren zur Bolyai-Lobatschefskyschen Geometrie ersteren Falle gelangen wir zur Euklidischen, ( im 42). I- Es sei Bildpunkt M der irgend ein Punkt in unserer Geometrie und zugleich Zahlenebene x, y. Unser nachstes Ziel^ist dann, um M in der gewisse Punktgebilde zu konstruieren, die sich schlieBlich herausstellen werden. Kreise um M Wir schlagen O Kreis & iru Sinne liche in der Zahlenebene um M einen als die wahren ..Zahlenkreis"/ d. h. // einen der gewohnlichen MaBbestimmung, so klein,, daB samtPunkte innerhalb und auf diesem Kreise $ ebenfalls Bildpunkte sind der Geometrie. Anhang IV: Grundlagen und auch Punkte auBerhalb es konzentrischen Kreis innerhalb dieses Kreises $ Kreises Um Dann gibt es gewiB einen zu von der Art, daB samtliche Bildpunkte gibt. $ innerhalb f bei beliebigen ! 129 um Drehungen M innerhalb des bleiben. dies zu beweisen, betrachten wir in der Zahlenebene eine unend- mit abnehmenden Reihe von konzentrischen Zahlenkreisen f^, f2 f3 im Gegensatz zur und nebmen dann Radien und gegen konvergierenden der Art an, daB von Kreise einen in dieser Bildpunkt jedem Behauptung des Kreises eine auBerhalb an derselbe bei einer gewissen Drehung um liche , . . . , M A kommt riickt: es oder auf die Peripherie des Kreises ! { gelegener Bildpunkt, der bei der Drehung i in eine auBerhalb des Kreises $ oder auf demselben gelegene Stelle iiber- gelegene Stelle A sei f im Kreise ein solcher Wir denken uns dann von geht. des betreffenden Zahlenkreises f,- in welche der Radius ri bei der M nach vom Punkte sei B einer dieser Treffpunkte { gezogen und fassen die Drehung A^ iibergeht. i den Radius ri Kurve y Da ins i diese Auge, Kurve y i einer gewissen Stelle auBerhalb oder auf deni Kreise sie notwendig die Peripherie des Kreises $ treffen; es muB so lauft, M nach jedem Punkte A B B B 2, 3 punkte l} der bei Radius r . . Nun . . , der t , B und sei eine Verdichtungsstelle der Treff- C allgemein B in Drehung A; i { derjenige iibergeht. Punkt auf dem Da die Punkte nach Axiom gegen M konvergieren, Kreises der auf welcher um gelegene Peripherie M, Drehung Dies M den Punkt Punkt B widerspricht dem vorhin Cl} C C3 2 , , . . in eine des der bei III gibt es so . defi- iibergeht. nierten Begriff der Bewegung. 2. Wie 1 festgesetzt, sei bereits in ? ein Zahlenkreis innerhalb die Bedingungen des dort bewiesenen Satzes punkte innerhalb ! bei den Drehung en um erfiillt, , der so % daB samtliche Bild M innerhalb sei fc ein Zahlenkreis innerhalb hungen um M innerhalb Punkte der Zahlenebene, innerhalb oder auf keiner Drehung unbedeckt. Jc um ! bleiben; ferner dessen samtliche Punkte bei den Dre- ?, bleiben. Dann bezeichnen wir kurz die bei irgend einer Drehung um diejenigen M aus Punkten die bei entstehen, als bedecJct und diejenigen Punkte, auf k oder aus Punkten innerhalb entstehen, als M Aus Axiom III folgt sofort, daB die bedeckten Punkte eine A ein bestimmter Punkt sei abgeschlossene Punktmenge bilden. Ferner welcher Bildpunkt fur einen Punkt unserer Geometrie ist. auBerhalb durch eine Jordansche Kurve, Wenn sich nun ein unbedeckter Punkt , A A verbinden laBt, so aus lauter unbedeckten Punkten besteht, mit Punkte auBerhalb alle Insbesondere sind heifie auficrhalb kk gelegen. die A des Zahlenkreises ! gewiB auBerhalb kk gelegene Punkte. Hilbert, Grundlagen der Geometrie. Jeder bedeckte 130 Anhang IV: Grundlagen der Geometric. Punkt, zu dem in beliebig kleiner Punkte auBerhalb kk Die Punkte auf kk bilden eine abgesclilossene Punktmenge. Diejenigen Punkte J, die weder Punkte auBerhalb kk noch Punkte auf kk sind, sollen Punkte innerlialb kk heiBen. Insbe- Umgebung sich befinden, heiBe ein Punkt auf kk. sondere sind also alle bedeckten Punkte, zu welchen nicht in beliebiger und die Punkte liegen, wie z. B. der Punkt M Nahe unbedeckte Punkte innerbalb k, sicher innerhalb kk gelegen. 3. Indem wir bedenken, um M niemals daB,9 wie f in das Innere M von ! bestimmt war, / A bei den Drehungen Q hineingelangt, erkennen wir; daB bei die Punkte auBerhalb kk wieder in Punkte f einer jeden Drehung um auBerhalb kk, ferner die Punkte auf kk wieder in Punkte auf kk und die Punkte innerhalb kk wiederum in Punkte innerhalb kk iibergehen. Jeder Punkt auf kk ist nach unserer Festsetzung ein bedeckter Punkt, und da wir wissen, daB die Punkte innerhalb k auch innerhalb kk liesren, O " / so schlieBen wir hieraus folgende Tatsache: Zu jedem Punkte K auf kk gibt es gewiB eine Drehung durch welche ein auf der Peripherie von k gelegener Punkt A um M, K nach K a gelangt. A um M Der Radius MK des Zahlenkreises k liefert nach der M eine Jordansche Kurve, welche mit dem verbindet und die sonst ganz innerhalb kk verlauft. Punkte Drehung auf kk K Anhang IV: Grundlagen cler Geometric. 131 Zugleich sehen wir, daB mindestens ein Punkt der Peripherie des Zahlenkreises k, namlich gewifi der Punkt auf kk liegt. , Wir verbinden den auBerhalb kk gelegenen Punkt durch irgend K Kurve mit eine Jordansche M A und bezeichnen K jetzt mit denjenigen liegt und von der Art ist, daB alle auf der Jordanschen Kurve zwischen und A gelegenen Punkte Sodann fassen wir das System aller aus durch auBerhalb kk liegen. d. h. x um den wahren Kreis um hervorgehenden Punkte, Drehungen Die Punkte dieses wahren Kreises sind samtlich durch ins Auge. Punkt dieser Jordanschen Kurve, der auf kk K K M M K Punkte auf kk. Nach Axiom II enthalt K unendlich viele Punkte. 1st K* eine Ver- dichtungsstelle von Punkten des wahren Kreises x, so gehort diese wegen Axiom III ebenfalls zum wahren Kreise x. Bezeichnet l irgend einen K Punkt des wahren Kreises ausfiihren, welche K* in x, K so folgt, wenn wir M diejenige Drehung um eine Yerdichtungs- uberfuhrt ; daB auch K von Punkten des wahren Kreises x ist. Wir erhalten somit den Satz: Der wahre Kreis x ist eine abgescJilossene und in sich dichte d. h. cine stelle perfekte Punktmenge. 4. Das wichtigste Ziel der nachstfolgenden Entwickelungen besteht darin, zu zeigen, daB der wahre Kreis x eine geschlossene Jordansche Kurve ist. Es wird sich ferner herausstellen, daB der wahre Kreis x mit den Punkten auf kk ubereinstimmt. K K des wahren Zunachst beweisen wir, daft irgend zwei Punkte 2 l} Kreises x sick stets untereinander sowokl durck eine Jordanscke Kurve ver binden lassen, die abgesehen von den Endpunkten ganz innerhalb kk verlauft, als durch eine solche Jordansclie Kurve, die abgesehen von den Endpunlden ganz aufierkalb kk verlauft. In der Tat, ziehen wir entsprechend den obigen Ausfiihrungen die welche innerhalb kk den MittelJordanschen Kurven MK^ und 2 mit verbinden, und bestimmen auf der Kurve L beziiglich 2 punkt M KI MK M M von , K K MK 2 gelegenen Punkt P, so ausgehend den letzten auf Kurve zusammen mit dem der ersteren Jordanschen PK^ eine Kurve der letzteren Jordanschen Verbindungskurve von bildet das Stuck Stuck PK 2 der zuerst verlangten Art. Andererseits fassen wir die Drehungen M ins Auge, bei denen um bez. A 2 die dabei aus A Punkte t z t A entstehen, sind nach 3 Punkte auBerhalb kk und lassen sich daher auBer halb kk mit A verbinden. Aus diesen Verbindungskurven und denjenigen K in K bezuglich in K iibergeht; die Jordanschen Kurven, die bei jenen Drehungen aus der in , 3 konstruierten 9* 132 Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. AK entstehen, konnen wir leicht eine K zusammensetzen, die ganz auBerhalb Kurve Kurve zwischen und Jordanschen K Jordansche kk 2 verlauft. 5- Der eben gefundene Satz wahren Kreises K Es seien lt uns in den Stand, setzt in bestimmter Punkte des die Weise anzuordnen. K K K K Kreises Wir x. 2, 3 irgend vier verschiedene Punkte des wahren verbinden die Punkte einerseits durch eine Jordansche , KK% K und K%) innerhalb kk verlauft, und Kurve, die ganz (d. h. zwischen andererseits durch eine solche, die ganz auBerhalb kk verlauft. Da diese beiden Yerbiudungskurven einschlieBlich ihrer Endpunkte 2 stetig sind, K K , so bilden sie zusammen Weise aus K^ , K eine geschlossene Jordansche Kurve. hergestellte 2 Kurve wollen wir stets mit Eine in dieser K K% t bezeichnen. Die ganze Zahlenebene zerfallt dann, abgesehen von K^K^ selbst, nach dem bekannten Jordanschen Satze in zwei Gebiete, namlich das Innere und das AuBere dieser Kurve K^K 2 . K K Lage der Punkte 5J K^ werden durch Betreffs der zwei Falle moglich: erstens die Punkte K 3 , die sind nun Kurve K^K^ nicht getrennt, d. h. sie liegen beide innerhalb oder beide auBerhalb derselben; zweitens die Punkte werden durch die Kurve 3, getrennt, d. h. es liegt auBerhalb der Kurve oder 3 innerhalb und 2 umgekehrt. K K K K Verbinden wir die Punkte &j K^K K K irgend wie anders durch einen inner halb kk und einen auBerhalb kk verlaufenden Weg, so erkennen wir leicht, 17 2 K K zu der neu entstehenden Lage der Punkte 3} geschlossenen Jordanschen Kurve K^K^ gewiB derselbe Fall eintritt, wie In der Tat, liegt beispielsweise der erste Fall vor, und befinden vorhin. sich beide im Innern von K^K^ so verbinde man und s 3 durch einen innerhalb kk verlaufenden Weg W. Sollte derselbe aus dem dafi hinsichtlich der K K K , K KK% Inneren der geschlossenen Kurve heraustreten, so miiBte er im weiteren Verlauf doch schlieBlich wieder in dieses Innere zuruckfiihren; es daher gewiB moglich 7 den auBerhalb K^K2 verlaufenden Teil dieses durch einen nahe an dem betreffenden Stiicke von K^K^ ver Weges ist W laufenden halb zu ersetzen, welcher ganz innerhalb kk und zugleich inner zwischen verlauft, so daB dadurch ein Verbindungsweg Weg KiK^ W* K und K entsteht, welcher ebenfalls ganz innerhalb kk und innerhalb K K verlauft. Setzen wir aus dem innerhalb kk liegenden Teil der Kurve 3 2 K^Ki und dem auBerhalb kk liegenden Teil der Kurve K^K^. eine neue W* offenbar ein geschlossene Jordansche Kurve K^K^ zusammen, so ist innerhalb dieser neuen Kurve verbindet, ohne Weg, welcher 3 und K K K K Kurve K^K^ zu durchsetzen, d. h. werden durch K^K^ 3 und nicht Hieraus nach gewiB getrennt. folgt entsprechender Konstruktion die Anhang IV: Grundlagen K der Geometrie. K 133 KK auBerhalb kk, daB und auch durch die Kurve 3 werden. Wir diirfen daher im ersten Falle schlechthin nicht getrennt 2 sagen: Das Punktewird durch das Punktepaar l} 2 nicht getrennt. Dann aber folgt auch im zweiten Falle, daB wir schlechthin sagen diirfen: Das Punkte wird durch das Punktepaar K, K% getrennt. paar s K K paar 3 K K , K K , Wir Punkte fiihren nun irgend K K ,K K in Drehung um eino K^ K K K M durch welche die aus, Bedenken 2 , 3 , iibergehen. wir, daB Definition eine stetige und eindeutige umkehrbare Transformation der Zahlenebene ist und die Punkte innerhalb kk in Punkte die 1} 2 3 , Drehung nach der innerhalb kk, die Punkte auBerhalb kk in Punkte auBerhalb kk iiberfiihrt, K K K, daB die Punktepaare voneinander getrennt K% und s , oder nicht getrennt liegen, je nachdem die Punktepaare und 3 , l} 2 sich einander trennen oder nicht, d. h. die gegenseitige Lage der Punkte so folgt, K paare K!, und 2 K K 3, K K Ueibt bei einer beliebigen K K um Drehung M un- verandert. Wir leiten in ahnlicher Weise auch die Satze ab, die den iibrigen bekannten Tatsachen hinsichtlich der gegenseitigen Lage der Punktepaare auf der Peri pherie eines gewohnlichen Zahlenkreises entsprechen, namlich die Satze: K K K Wenn durch K K 3y t> i} i} 2 K% durch K K 3 , Wenn getrennt. getrennt werden, so werden auch K K l} getrennt werden, so ivird auch durch K^K^ K K 2} durch 6 und K^K^ 2 , die gegenseitige Trennung von Punktepaaren wie die 3 , durch getrennt. Dadurch sind wir zu dern folgenden Ergebnis gelangt: Die Punkte des wahren Kreises K sind cyklisch, d. h. mit auf K K K K Rucksiclit Punkte eines ge wohnlichen Zahlenkreises angeordnet. Diese Anordnung ist gegenuber den um den Mittelpunkt des wahren Kreises x invariant. M Drehungen 6- Eine weitere wichtige Eigenschaft des wahren Kreises x sprechen wir wie folgt aus: Zu irgend einem Punktepaar Wir Punktepaar des wahren Kreises x gibt dieses Kreises x, welches jencs Kx Punktepaar es stets ein trennt. gewahlten Punkt des wahren und wollen dann von irgend drei andefen Punkten Ki} K%, s des wahren Kreises x sagen, es liege und bez. nicht zwischen 3 2 zwischen und das K durch nachdem das je 3} Punktepaar i} 3 bezeichnen mit einen fest K Kreises x K K K K K x Punktepaar getrennt K K K oder nicht getrennt wird. 2 nehmen im Gegensatz zu der obigen Behauptung an, es seien zwei Punkte des wahren Kreises x, die durch kein Punktepaar , Wir K und K getrennt werden; dann folgt nach unserer Festsetzung gewiB auch, daB zwischen denselben kein Punkt von x liegt. Ferner diirfen wir annehmen, 134 Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. K K K K es gabe einen Punkt von der Art, daB das Punktepaar durch 1} das Punktepaar K, anderenfalls namlich denken wir x getrennt wird; uns in der folgenden Entwickelung die Rollen der Punkte und miteinander vertauscht. Sodann wahlen wir eine unendliche Reihe von K K R Punkten des wahren Kreises K gegen den Punkt konvergieren, und mit verbinden sowobl durch eine innerhalb kk verlaufende Kurve, wie durch eine auBerhalb Jck verlaufende Kurve. Durch Zusammensetzung K K beiden Kurven dieser K^K K^ welche j erhalten wir Punkten der Es K Punkte der Reihe einer dieser 9 geschlossene Jordansche Kurve von unendlich eine K trennt und daher notwendig auch gegen K konvergenten Punktreihe R von vielen sei x, die li. trennen muB. Da JL zwischen K* und JL " K K K K und liegt und nicht zwischen liegen darf, so liegt 2 notwendig und K. Nunmehr verbinden wir analog K.2 mit zwischen durch eine geschlossene Jordansche Kurve K^K und gelangen ebenso zu einem Punkte der Reihe It, der zwischen -ZT3 und 3 liegt u. s. f. Auf diese Weise erhalten wir eine unendliche Reihe von Punkten l} 2 3 von denen jeder Punkt zwischen dem vorangehenden und gelegen ist, und die gegen den Punkt konvergieren. K K K K K K K , , . . . K K Wir fiihren jetzt eine K K K der Punkte bei dieser K 2 3 , . , in den Drehung K und i} . , M um Drehung . K etwa in Da fiber. in einen K Der Punkt iibergeht. t Punkt K? K aus, bei welcher Annahme unserer durch kein Punktepaar getrennt werden, so ist gehe zufolge das gleiche mit K entweder mit K _ und K + liegen; in jedem Falle liegt also K- zwischen K _ und Ki+2 so daB auch die unendliche Reihe von Punkten K, K K KJ, K K^, gewiB von K dem Punktepaar K_ i K+ oder mit i i l K! ir der Fall. Infolgedessen z ist, } 6 K KZ, K 7 stelle , . -STji, d , haben, . . K . miissen. K man wahle so . , daB jeder Punkt dieser Reihe zwischen dem voran konvergieren einen von . l i , gehenden Punkte und dem Punkte gelegen ist. Wir wollen nun zeigen, daB auch die Punkte den Punkt { l i 2 t der Beschaffenheit muB zusammenfallen oder zwischen In der K 3 Tat, verschiedenen Punkt ihnen aus einen } K^ K^l} Q . . , wiirden die gegen Punkte . zur Verdichtungs- K Punkt Da aus. t K samtlich zwischen Kf und K{+8, -Kj + 12; liegen, so gibt es eine geschlossene Jordansche Kurve K^K, die den Punkt K^ von den Punkten nnd daher auch von Q trennt, d. h. Q liegt not Ki + ifKi +s, -ST/+12, JT/+4, K wendig zwischen Punkten K[ folgt K K K l} bj (J . , . . K gegen und K. Wegen der Anordnung der Punkte hieraus, daB einerseits Jordansche Kurve von t QK^ und Q K andererseits liegt. Die i zu den wie es sein die sollte. Punkte geschlossene K K^, K K K K ... nicht miiBte mithin samtliche Punkte trennen; dann konnten aber K konvergieren, K auch zwischen den samtlichen Punkten i} 1} 6} 9 9 , , . . . Anhang IV: Grundlagen der Geometric. Nunmehr K K 1} und ... 11} betrachten wir die gegen Punkte die K der Punkt K nach Axiom III 3 K^ K^, , K K . . , konvergierenden Punkte 3, die nach dem eben Be. , konvergieren. Da mittels einer Drehung um und zugleich in K. iibergeht, so miifite es auch eine Drehung geben, welche und zugleich in wiesenen ebenfalls gegen M J5T 135 in K K t K K die iiberfuhrt. Dies K ist aber ein Wider- gemeinsame Konvergenzstelle sprueh gegen die Definition der Drehung. Somit ist durch Widerlegung unserer Annahme der zu Anfang dieses 6 aufgestellte Satz vollstiindig bewiesen. 6 fassen wir Mit Riicksicht auf die Festsetzungen zu Beginn des den wahren Kreis K unter AusschluB des Punktes als eine x geordnete Punktmenge im Sinne Cantors auf: dann besitzt diese Punktmenge den K Ordnungstypus des Linearkontinuums. Zum Beweise hierfiir bestimmen wir zunachst eine abzahlbare Menge S von Punkten des wahren Kreises K, deren Verdichtungsstellen den wahren S besitzt nach Cantor*) den rationalen Zahlen in ihrer natiirlichen Eine solche Menge Kreis x selbst ausmachen. Ordnungstypus des Systems aller d. h. es ist moglich, den Punkten des Systems S derart Zahlen zuzuordnen, daB, wenn A, S, C irgend drei Punkte zwischen A und C liegt, von den drei zugeordin S sind, von denen neten rationalen Zahlen a, &, c allemal die Zahl & ihrem Werte nach Rangordnung, die rationalen S zwischen a und Es sei nun c liegt. K irgend ein Punkt des wahren Kreises welcher nicht x, B dem System S Punkte von S, so nennen wir angehort; sind dann A, auf Seite von oder derselben auf Seiten verschiedenen gelegen, y und zwischen und oder nicht zwischen nachdem liegt. je Ubertragen wir diese Festsetzung von den Punkten des Systems S auf K A S K A A S B die denselben zugeordneten rationalen Zahlen, so erhalten wir unter Ver- K einen bestimmten Schnitt im Sinne Dedekinds mittelung des Punktes die durch das System der rationalen Zahlen: wir ordnen dem Punkte K durch diesen Schnitt definierte irrationale Zahl Es kann nicht zwei verschiedene Punkte K und K die gleiche irrationale Zahl zugeordnet erscheint. wir eine zwischen so muB 1) es, und da K H Kurve KK KK auf x geben, denen der In Tat, konstruieren und H sei irgend ein gelegener Punkt von x, eine Verdichtungsstelle von Punkten des Systems S ist, geschlossene K zu. Jordansche und folglich innerhalb Beitrage zur Begriindung der transfiniten Mengenlehre, Math. Annalen Bd. 46, man insbesondere 11. 9; hinsichtlich der weiteren SchluBweise des Textes vergleiche Anhang IV: Grundlagen der Geometric. 136 A gewiB auch einen Punkt auch zwischen und KK S und dalier geben, der innerhalb zu Die rationale Zahl a liegt. gehorige daher eine Verschiedenheit der die unter Verjedenfalls bedingt Schnitte, der Punkte und entstanden sind. inittelung K in K A K Wir K wollen endlich zeigen, dafi es auch unigekehrt zu jeder irratioauf x gibt, dem diese zugeordnet erscheint. K nalen Zahl a einen Punkt Zu dem Zwecke a i} az a3 eine Reihe zunehmender und l i} b2} & 3J abnehmender Zahlen, deren jede gegen a konvergiert. Man konstruiere die diesen Zahlen zugehorigen Punkte A l} A 2 A 3 bez. BI, B2 B3 , ... und bezeichne mit irgend eine Verdichtungsstelle dieser sei , . , . . . . . eine Reihe . . Punkte A ,A 2 ,A 3 ,...,B1 ,B2 ,BS Denn wenn wir 1 , der Zahl a zu. Kurve B+ i i, halb von , K , AB , . Der Punkt K gehort dann notwendig eine geschlossene Jordansche allgemein so die Punkte A A A konstruieren, liegen i + i) ., i + s , i+2 , un d folglich auch der Verdichtungspunkt inner -Sj + 2? B{ + d. h. zwischen den Punkten Der unter Verniittelung i i i} { i i AB K . . K 3> A B entstehende Schnitt ist . mithin kein anderer als derjenige, der die Zahl a bestimmt. Betrachten wir nun die Punkte auf der Peripherie eines gewohnlichen Zahlenkreises mit dem Radius 1 und ordnen einem dieser Punkte das Zeichen + oo und den Punkt K^ zu, den iibrigen Punkten dagegen in Zahlen und diesen wiederum die ent- die samtlichen reellen Folge sprechenden Punkte des wahren Kreises x, so gelangen wir zu folgendem Die Punlde des wahren Kreises K lassen sich unter Erhaltung Resultat: ihrer Anordnung umkelirbar eindeutig auf die Punkte der Peripherie eines stetiger gewohnlichen Zahlenkreises mit dem Radius 1 dbbilden. 8. Um 4 bezeichnete Ziel zu erreichen, bleibt nur noch die d. h. die Liickenlosigkeit des wahren Kreises x zu zeigen iibrig. Zu dem Zwecke denken wir uns die Punkte das in Stetigkeit der gewonnenen Abbildung, wahren Kreises x durch die Koordinaten x y der Zahlenebene und die Punkte des Zahlenkreises mit dem Radius 1 durch den Bogen t von einem festen Anfangspunkte an bestimmt: dann haben wir zu beweisen, daB x, y stetige Funktionen von t sind. Es seien nun ti} 2 t3 irgend eine Reihe gegen f* konvergierender des } andererseits . , entweder s amtlich K K K l} 2 5 , , 2 3} , t oder samtlich abnehmender Werte und . K* K K K Kurve K K* 1} . moge. sprechen . seien bez. die diesen Parameterwerten zugeordneten Punkte Kreises x, wahrend der Wert t* einem Punkte auf x ent. des wahren . , wachsender . . } . . Es sei ferner Q eine Punkte der Verdichtungsstelle Konstruieren wir allgemein eine geschlossene Jordansche so liegen notwendig die Punkte K+ K+ K+ i i , i 2 , i 3f . . . und Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. folglich aucli K K* d. h. es liegt deren Verdichtungsstelle Q innerhalb { und demnach mu6 sich auch der zu zwischen Q t K*; K auch der Punkt Q gehorige 137 Wert des Parameters allgemein zwischen t t { und t* befinden. wenn Q und K* zusammenfallt; K%, 3 gegen den Punkt K*. konvergieren Damit ist die Stetigkeit der Funktion x, y vom Parameter t vollig be4 als das erste wichtige wiesen und es folgt eine Tatsache, die wir in der folgende Satz: namlich Ziel unserer Entwickelung hingestellt haben, Der letztere lost sich nur, Widerspruch mithin Der wahre Kreis x K Punkte die ist K i} , . . . in der Zahlenebene eine geschlossene Jordansclie Kurve. 9. wissen, daB die Punkte des wahren Kreises K samtlich zu den Punkten auf kk gehoren; es wird sich auch zeigen, daB letztere Punkte Wir samtlich auf x liegen, so daB der weitergehende Satz gilt: Der walire Kreis x ist identisch mit den Punkten auf kk; die innerx liegenden Punkte sind zugleich die Punkte innerhalb kk und die kk. aufierhalb x liegenden Punkte sind zugleich die Punkte aufterhalb Jialb Um diesen Satz zu erkennen, zeigen wir zunachst, daB der Punkt M, u der ,,Mittelpunkt des wahren Kreises x, mit jedem Punkte J innerhalb x durch eine stetige Kurve verbunden werden kann, ohne daB dabei der wahre Kreis x iiberschritten wird. In der Tat, ziehen wir durch der Zahlenebene, eine sogenannte / in irgend eine gewohnliche Gerade so seien ,,Zahlengerade", K^ und K 2 die ersten Punkte dieser Zahlengeraden, die auf x liegen, nach den beiden auch Punkte auf und 2 Richtungen hin von J aus gerechnet. Da K K MK M bez. durch je eine Jordansche Kurve kk daher und verlaufen innerhalb kk die gewiB ganz MK% verbunden werden, Trifft eine dieser Jordanschen nicht den wahren Kreis x iiberschreiten. etwa im Punkte B, so bildet das KurvenKurven das Greradenstiick t 9 sind, so konnen sie mit KK stiick MB mit dem Geradenstuck Im entgegengesetzten dungsweg. mit dem Geradenstuck KK t 9 eine JB zusammen den gesuchten Verbinzusammen 2 K^ und Falle bilden Kurve geschlossene Jordansche Kurve y ganz innerhalb des Zahlenkreises ! der auBerhalb des Zahlenkreises 8 gelegene Punkt diese MK M ( A y. Da sich 1) liegt, so laBt einem mit gewiB nicht Punkte innerhalb y verbinden, ohne daB dabei ein Punkt der Kurve y Die Kurve y besteht nun aus Punkten innerhalb /r, iiberschritten wird. aus Punkten innerhalb x. Da die letzteren Punkte und aus Punkten auf kk 7i A aus nur durch Uberschreitung eines Punktes auf x, der ebenfalls ein Punkt auf kk ist, erreicht werden kann, so liegt das ganze innerhalb y Verbinden wir also innerhalb kk. gelegene Gebiet notwendig auch mit J durch einen stetigen innerhalb y verlaufenden Weg, so iiberschreitet von M 138 Auhang IV: Grrundlagen der Geometric. dieser Weg den wahren Kreis x sicher nicht und ist mithin von der ge- wiinschten Art. M M durch Wir schlieBen daraus zunachst, daB innerhalb x liegt, des wahren Kreises x liegt innerhalb desselben. Mittelpunkt M Da d. h. der Punkt auf kk mit eine Jordansche Kurve von den die, Endpunkten abgesehen, ganz inner halb kk verlauft und also x gewiB nicht trifft, so liegt jeder Punkt auf kk notwendig auf x oder innerhalb x. Gabe es einen Punkt P auf kk, der innerhalb x liegt, so kb nnte der auBerhalb gelegene Punkt A nicht mit Punkten in beliebiger Nahe von P verbunden werden, ohne daB dabei ein Punkt von x iiberschritten wird; da aber jeder Punkt von x zu den beferner jeder verbunden werden kann, P deckten gehort, so konnte nicht ein Punkt auf kk sein; dies ist ein Widerspruch. Alle Punkte auf kk liegen also zugleich auf x, womit die obige Behauptung vollig erwiesen ist. 10. Das Punktgebilde kk 2 durch eine gewisse Konstruktion aus Zahlenkreise k hervorgegangen. Da der Zahlenkreis k, wie in 3 gezeigt worden ist, mindestens einen Punkt auf kk enthalt und im iibrigen ist in dem ganz auf oder innerhalb kk liegt und die Punkte auf kk nach 9 nichts anderes als der wahre Kreis x sind, so haben wir in der obigen Konstruk tion zugleich ein Mittel, um aus dem Zahlenkreise k einen wahren Kreis x zu konstruieren, welcher eine geschlossene Jordansche Kurve ist und den Zahlenkreis k umschlieBt, diesen von auBen beriihrend; hier und im folgenden sagen wir von zwei Jordanschen Kurven, wenn die eine die andere im Inneren enthalt und mit ihr wenigstens einen Punkt gemein hat, daB die erste die zweite von auBen, diese aber jene von innen beriihrt. Durch durch eine geringe Abanderung des friiheren Verfahrens, namlich Vertauschung der Rollen, die den Punkten innerhalb und eine auBerhalb k zugeteilt worden sind, konnen wir aus dem Zahlenkreise k noch einen anderen wahren Kreis konstruieren: wirbezeichnenjetzt diejenigen Punkte der Zahlenebene, die bei irgend einer Drehung um aus Punkten M auBerhalb oder auf k entstehen, als bedeckt; alle anderen Punkte dagegen als unbedeckt. Wenn nun ein unbedeckter Punkt sich durch eine Jordansche M verbinden lafit, Kurve, die aus lauter unbedeckten Punkten besteht, mit so heiBe dieser Punkt innerhalb kkk. Die Grenzpunkte dieser Punkte innerhalb kkk heifien Punkte auf kkk und alle iibrigen Punkte heiBen 3 aufterhalb kkk. Wir zeigen dann ahnlich wie in 9, daft die Punkte bilden, der eine geschlossene Jordansche auf kkk einen wahren Kreis um Kurve M M umschliefit und innerhalb des Zahlenkreises k ist, den Mittelpunkt diesen von innen beriihrend. verlauft, Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. 139 11. An Stelle des Zahlenkreises k kann man nun eine beliebige geschlossene innerhalb k verlaufende Jordansche Kurve z wahlen, die den Punkt im Innern enthalt: durch Anwendung der ndmlichen Konstruktion erhalten wir M dann zu dieser Kreis urn M, Kurve z sowolil einen bestimmten sie umschliefienden wahren der eine geschlossene Jordansche Kurve ist und z von auften auch einen bestimmten innerhalb z verlaufendcn wahren Kreis der eine geschlossene Jordansche Kurve ist und z von innen beruhrt. Wir bemerken noch, daB jeder solche aus einer Jordanschen Kurve z beruhrt, als um M, konstruierte wahre Kreis auch aus einem Zahlenkreise erzeugt werden kann: man braucht nur denjenigen Zahlenkreis zu wahlen, der innerhalb des vor- gelegten wahren Kreises ihn von innen beriihrend verlauft bez. ihn von aufien beriihrend umschlieBt; denn zwei wahre Kreise, die geschlossene Jordansche Kurven sind und denselben Zahlenkreis sei es beide umschlieBend, sei es beide ganz innerhalb verlaufend beriihren, miiBten gewiB einen Punkt gemein haben und waren folglich iiberhaupt miteinander identisch. 12. Numnehr konnen wir ohne erhebliche die wichtige Tatsache beweisen, daft jeder innerhalb x irgend einen Punkt 11 honstruierten ^vahren ebenso wie die in gehende wahre Kreis um Schwierigkeit P durcli M M im Innern enthalt. ins wahren Kreise um Kurven sind und P ausschlieBen: sie die Jordansche Auge, geschlossene und andererseits alle diejenigen, mogen wahre Kreise erster Art heiBen; Kreise eine geschlossene Jordansche Kurve Zum Beweise fassen wir einerseits die geschlossene Jordansche ist, die M alle Kurven sind und P einschliefien: sie mogen wahre Kreise zweiter Art heiBen. Wir denken uns zunachst aus jedem Zahlenkreise mit dem Mittelden umschlieftenden wahren Kreis erzeugt und fassen dann diepunkt jenigen Zahlenkreise ins Auge aus denen wahre Kreise entspringen, die M ; erster Art sind. Sodann suchen wir fur diese Zahlenkreise den Grenz- den kleinsten Zahlenkreis, der sie samtlicb enthalt. Alle die kleiner als g sind, liefern dann wahre Kreise erster Art. Zahlenkreise, Der aus dem Zahlenkreise g entspringende wahre Kreis y miifite, wenn er nicht durch P geht, diesen Punkt ebenfalls ausschlieBen. Denn lage P inner und halb y, so ziehe man eine ganz innerhalb y verlaufende, die Punkte kreis g } d. h. M P umschlieBende geschlossene Jordansche Kurve und erzeuge aus dieser Dieser wahre Kreis liefie sich, da sie umschlieBt. den wahren Kreis, der er ja gewiB in das Innere des Zahlenkreises g hineintritt, durch einen ferner den Punkt ist; er umschlieBt Zahlenkreis erzeugen, der kleiner als g Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. 140 P, was nicht moglich ist. die geschlossene Jordansche Da, wie erw ahnt, alle wahren Kreise uin Kurven sind, auch aus Zahlenkreisen um M, M der aus g entspringende wahre Kreis ein entspringen ; solcher Kreis erster Art, welcher alle anderen wahren Kreise erster Art so ist offenbar umschliefit. M Indem wir andererseits aus jedem Zahlenkreise init dem Mittelpunkt denjenigen wahren Kreis erzeugt denken, der jenen Zahlenkreis ausbeweisen wir auf Jihnlichem schlieBt, die Existenz Wege eines wahren Kreises zweiter Art, welcher von alien anderen wahren Kreisen zweiter Art umschlossen wird. Wurden nun P die gefundenen wahren Grenzkreise beide nicht durch eine Jordansche Kurve in dem zwischen ihnen man so konnte gehen, gelegenen ringformigen Gebiete ziehen, welche sicher durch unser Verfahren einen wahren Kreis liefern wiirde, der eine geschlossene Jordansche Kurve, aber weder von der ersten noch von der zweiten Art ware; dies ist ein Widerspruch und damit haben wir die zu Anfang von 12 aufgestellte Behauptung bewiesen. 13. Nachdem wir im vorstehenden die wichtigsten Eigenschaften der wahren Kreise um gefunden haben, die durch Punkte innerhalb K wenden wir uns nun zur Untersuchung der Gruppe oiler Bewegungen, laufen, M die den Drehungen bei der um Ebene M wahre Kreis K in der sick erfahrt. Es 8 gemaB die Punkte des wahren seien den Entwickelungen in Kreises K auf die Punkte t dem der Peripherie eines Zahlenkreises mit unter Erhaltung ihrer Anordnung abgebildet: dann entspricht einer jeden Drehung A unserer Ebene um eine bestimmte umkehrbar Radius 1 M eindeutige sich, dem Transformation der Punkte stetige t des Einheitskreises in 5 bei einer Drehung die Anordnung der Punkte auf 7 auch die Anordnung wahren Kreise und daher mit Rucksicht auf da ja nach Diese Transformation der Parameterwerte t ungeandert bleibt. durch eine Formel von der Gestalt darstellen, weder wo A() sich eine stetige Funktion ist, die mit wachsendem t entstets abnimmt und die bei Vermehrung des wachst oder stets Arguments lafit t um 2 it sich ebenfalls Diejenigen Funktionen A(), um die den Betrag 2;r andert. bei wachsendem Argument t ab- nehmen, entsprechen Transformationen, die den Umlaufssinn auf dem wahren Kreise andern, und da zufolge unserer Fassung des Begriftes der Bewegung bei einer Bewegung der Umlaufssinn stets derselbe bleiben soil, Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. so ergibt sich, daB die Funktion bei A() 141 wachsendem Argument stets t wachsen mu6. 14. M fragen zunachst, ob es in dieser Gruppe aller Drehungen um des wahren Kreises x Drehung geben kann, bei welcher ein Punkt Wir eine A ungeandert Es bleibt. Punkt A und die Formel sei t =a der Parameter wert dieser bleibe bei der eigentlichen Ferner dem Parameterwert t wir machen etwa die Sowohl A() als =& durch B irgend ein Punkt des wahren Kreises mit der bei der Drehung seine Lage verandere; sei 7 fest, die = A(T) t dargestellt wird. Drehung A solchen einen fur A Annahme a, worin keine Einschrankung liegt. 1 auch die umgekehrte Funktion ^) sind von der & < A" = A a Art, daB sie bei zunehmendem Argument zunehmen. Wegen (a) schlieBen wir hieraus der Reihe nach, daB samtliche GroBen, die durch die symbolischen Potenzen dargestellt werden, fallt, die Nun unterhalb a liegen. bilden, falls A (6) > & aus- GroBen eine Reihe bestandig zunehmender Werte; im Falle A (6) < 6 gilt das gleiche von der GroBenreihe A- J (6), A- 2 (&), A- 3 (6) ; .... diesen Tatsachen entnehmen wir, daB im ersteren Falle die direkten auf & angewandt, im letzteren die symbo Wiederholungen der Drehung Aus A lischen Potenzen von A(fo) mit negativen Exponenten sich einem Grenzwert g nahern miissen, der zwischen a und I liegt oder mit a ubereinstimmt. Ent- G auf dem wahren Kreise x, so spricht der Grenzzahl g etwa der Punkt mit positiven bez. negativen Exponenten Bebilden die Potenzen von schlieBlich in beliebige Nahe von wegungen, so daB durch sie der Punkt A B G Umgebung von G tibergeht und zugleich durch sie Punkte in beliebig kleiner Umgebung von G bleiben. Nach Axiom III miifite es demnach eine Bewegung geben, welche B in G iiberfiihrt und zugleich G unge andert lafit; dies widersprache dem Begriife der Bewegung. Es ist demnach in beliebig kleiner die Drehung A, welche den Punkt Punkte des Kreises K festlaftt, A d. h. notwendig eine solche, die fur diesen Kreis die Identitdt ist. festlafit, alle 15. Aus der Definition des wahren Kreises leuchtet unmittelbar die folgende Tatsache ein: Anhang IV 142 des Grundlagen der Geometric. : Es gibt stets eine Drehung urn M, welche den beliebig gegebenen Punkt wahren Kreises x in einen anderen beliebig gegebenen Punkt S desselben iiberfiihrt. 16. Wir leiten wegungen Es seien T 0, S, T, Drehung diejenige weitere Eigenschaft eine jetzt wahren Kreises eines Z Punkte auf dem wahren Kreise vier solche um M, Gruppe der Be- fur die in sich ab. x, daB S ubergeht, den Punkt eindeutig durch die Punkte vermoge welcher in Z bewegt, so daB die Lage von Z mitbestimmt ist. Halten wir fest und bewegen S und T auf 0, S, dem wahren Kreise, so erfolgt bei stetiger Anderung von S und T auch die nach T Z Anderung von Um S^, S2 S3 , stetig. dies zu beweisen, . . . , , wahlen wir eine unendliche Reihe von Punkten S gegen den Punkt die Reihe von Punkten Tlf T T 2 , s , . . die ., konvergieren, und eine unendliche T gegen den Punkt konvergieren. Die Drehungen um M, vermoge deren in S1} 8%, S3 , ubergeht, bezeichnen wir bez. mit A 1? A2 , A 3 , und die durch diese Drehungen bez. aus Tl} T2} TS) ... entspringenden Punkte seien Z1} Z2 , Z3 , dann haben . . . . . . . wir zu zeigen, daB die Punkte Zl} Z Z 2 , . s, . . gegen Z . . konvergieren. Es Z Z Z Z* eine Verdichtungsstelle der Punkte Nach Axiom III lf 3, 2, in S und zugleich gibt es dann eine Drehung um M, vermoge deren in Z* ubergeht. Hierdurch erweist sich aber Z* als eindeutig bestimrnt sei T und mit Z identisch. 17. In 14 16 haben wir erkannt, daB die Gruppe aller Drehungen wahren Kreises x in sich die folgenden Eigenschaften besitzt: 1. Es gibt auBer der Identitat keine Drehung um M, welche einen Punkt des wahren Kreises x festlafit. des Wenn 0, S irgend zwei beliebige Punkte des wahren Kreises x sind; so gibt es gewiB eine Drehung um M, welche in S iiberfiihrt. 3. Bei einer um die nach S M, Drehung bewegt, gehe zugleich 2. T Z T in iiber; der somit durch 0, S, eindeutig erfahrt auf x eine stetige Anderung, wenn S und Lage andern. bestimmte Punkt T Z auf x stetig ihre Diese drei Eigenschaften bestimmen vollstandig den Bau der Gruppe der Transformationen A(), die den Bewegungen des wahren Kreises in sich entsprechen. Die Gruppe um M sind, Wir namlich den folgenden Satz auf: Bewegungen des wahren Kreises x in sich, die Drehungen holoedrisch-isomorph mit der Gruppe der gewb hnlichen stellen aller ist Drehungen des Zahleneinheitskreises um M in sich. Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. 143 18. Wenn wir uns diejenige Drehung um M, die den Punkt des wahren dem Parameterwert in den Punkt S mit dem Parameter Kreises x mit wert durch die Transformationsformel s iiberfiihrt, = t A(, s) = nehrnen, so dargestellt denken, wobei wir den Funktionswert A(, 0) erkennen wir auf Grund der gefundenen Eigenschaften der Drehungsgruppe, daB die Funktion beiden Veranderlichen t, s eindeutig und stetig fiir alle Werte der folgt, da s bis auf Vielfache von 2 it A(, s) ist. Auch eindeutig durch zwei zusammengehorige die Funktion A(Y, bei konstantem s) Werte und t bestandig wiichst oder abnimmt, und da sie fiir tritt notwendig der erstere Fall ein. Nun ist und wegen A(2?r ; s) = + 2^ t bestimmt mit wachsendem t A(0 ; s) = t 2n = + s 1st, daB nur entweder in s iibergeht, so s folgt Mithin bat die Funktion schaft, bis bestandig von (t, f) (> f) der einen Veranderlichen Aus diesem Umstande wachst. 2?t A bis kit zu wachsen, t die Eigen- wahrend das Argument t von schlieBen wir sofort folgende Tatsache: Wenn stets eine irgend eine positive Zahl und nur t eine positive Zahl = &(t,t} wird; es ist t < t . <^%it Der Parameterwert vorgelegt ist ; liefert M A(tf, wird, mit wird, mit denjenigen, <p(-^), <p-, fiir denjenigen, t) Wert von = t, 2rt welchen fiir welchen A(M) = 9>( wird, mit ?= >? es einen Punkt des wahren = bezeichnen nun denjenigen gibt t t Kreises von der Art, daB bei einer gewissen Drehung um t sich nach t und zugleich der Punkt t nach t bewegt. Wir so so daB t, ferner setzen wir allgemein fiir welchen der Punkt 144 wo und Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. 2 a eine gerade ganze Zahl bedeutet und n eine ganze Zahl ferner setzen wir Damit ist Funktion die fiir rationalen Argumente, deren alle <p von 2 eine Potenz Ist nun ist, widerspruchslos 6 in einen Dualbruch von der rf _~ 5L 1; 2 #3, , . . . Argument _l_ ?L J_ 3L 4. 2 s 2 < > Da Zahlen der Reihe die bleiben, so nahern sie sich <^<p(l) Die Funktion tp(0]. wachsendem Argument beweisen, da6 sie auch stetig so entwickeln wir , . lauter Ziffern 0, 1 bedeuten. eine Funktion, die mit 1 "^ 2 gewiB niemals abnehmen und sarntlich einem Grenzwert; diesen bezeichnen wir mit ist Nenner Form 2 wo 1st, definiert. ein beliebiges positives <5 ^1 <p(tf) wachst; wir wollen In der Tat, ware sie an einer Stelle ist. stets z V n ~ 3 |_ iL _|_ I ,_, . ~ * _| . _ I <r>2 ^2 2 / nicht stetig, so miiBten die beiden Grrenzwerte T ( Jjcp\ T (a n + x/^l a "\ ] und und mithin voneinander verschieden ausfallen J \ ) die unendliche Reihe von Punkten, die den Parametern entsprechen, gegen einen anderen Punkt konvergieren als die unendliche Reihe von Punkten, die den Parametern /! -f IN ^-^l^t entsprechen. t = in (jp( J ^=qp/-n 90 (o^j ; in Nun ); fiihrt den Punkt den Punkt f /a s dieselbe qp(-2-- J <p(-^n) " " bestandig /a,, + 1\ *-p?-)-" deren Drehung, vermoge = ) ^ (os) +1 1\ ^^l^ -) iibergeht, iiber, abnehmen und Punkt auch zugleich den Punkt und da die der die diesen Zahlen cp (--) , Parameterwerten A kon entsprechenden Punkte daher jedenfalls gegen eine gewisse Stelle vergieren miissen, so konvergieren mit Riicksicht auf Axiom III einer oft Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. 145 angewandten SchluBweise zufolge auch die vorhin genannten unendlichen Reihen von Punkten beide gegen denselben Punkt. Die Funktion eine eindeutige Die Punkt und = t cp (~j/ wachst und stetig stets sie ist, auch in den Umkehrung. stetige Drehung da gestattet, <jp(<?) um M, durch welche iibergeht, fiihrt zugleich Punkt der t den Punkt t = = cp \<i = t <P ( -7;; \A n = + -^ a /) die (X) Werte ( y -^ + 6/J \2 -^ \2 /j t = 9M-^ + da und, (? gegen <p und zugleich (<?) konvergieren, so gibt es nach I welche den Punkt nach in Da fur uber, unter b m irgend eine ganze Zahl verstanden. <p gegen \^~) \2 / = nach t cp d. h. bewegt ; o" = eine stetige Funktion (0) die Zahlen Axiom \2 III eine und zugleich den Punkt ~+ ( cp t 2 /] Drehung, = cp ( -^ j fiir be- es ist so ist, folgt hieraus allgemein liebige Parameter werte r } 6 Damit ist bewiesen, dafi, wenn wir t in der Transformationsformel =A (<, s) umkehrbar eindeutigen Funktion neue Parameter T,T 6 gemaB mittels einer gewissen t } t } s cp an Stelle von , t = t q>(v), sich einfiihren, die Drehung in den r Dieser ausdriickt. Satz =cp(r ) lehrt s = cp(6] neuen Parametern durch =T die } -\- die Form el a Richtigkeit der in 17 aufgestellten Behauptung. Wir setzen noch an Stelle des Parameters 6 den Parameter o> = 2jrtf, und nennen diesen Parameterwert co den Winkel oder die Bogenlange = 0) und S (d. h. (?) auf dem wahren Kreise x; zwischen den Punkten (tf = 0) in den Punkt S (d. h. (?) die Drehung, bei welcher der Punkt Kreises v. in sich um den wahren heifie eine A des Drehung [co] iibergeht, (<3 Winkel co. Hilbert, Grundlagen der Geometrie. 10 Anhang IV: Grundlagen 146 Durch diesen Beweis der Geometrie. 17 haben wir die Untersuchung des Satzes in der Drehungen des wahren Kreises % in sich beendet. 11 und Wegen 12 erkennen wir, daB die in 13 18 fur den wahren Kreis x an- gewandten SchluBweisen und bewiesenen Tatsachen auch M um Kreise giiltig sind, die Wir wenden uns nun innerhalb ?c Es M von einem wahren Kreise sei Kurve schlossene Jordansche aufter der Identitat keine wahren Kreises des ft wahren alle zu der Gruppe der Transformationen alter Punkte um den festen Punkt und beweisen der Drehungen der Ebene Reihe nach folgende Satze: bei den fiir liegen. ist, ft um M Drehung der Ebene daft er eine ge- bekannt, deren Innerem in M um M, dann gibt es welche jeden Punkt liegt: fesilafit. Zum auf [i Beweise bezeichnen wir eine Drehung um M, die jeden Punkt festlaBt, mit M und nehmen dann erstens im Gegensatz zur Be- hauptung an, es gabe auf ft einen Punkt A, in dessen beliebiger Nahe Punkte liegen, die ihre Lage bei einer Drehung M verandern. Um A 12 gewiB moglich ist, einen wahren Kreis a, schlagen wir, was naeh der durch einen gegeniiber veranderlichen Punkt gehe und hinreichend M 14 fiir ihn ist, so daB zufolge der obigen Bemerkung der Satz in zutrifft. Es sei ein Schnittpunkt dieses Kreises mit ft; dann charakte- klein B risiert sich die alle S Bewegung M zugleich als eine Drehung des Kreises a in sich, Bei einer solchen Drehung bleiben aber nach 14 Punkte auf a fest, was nicht der Fall ist; unsere erstere Annahme bei der festbleibt. erweist sich Wir demnach als unzulassig. nunmehr ein System von geschlossenen Jordanschen Kurven um M, zu denen ft gehort und von denen jede die andere entweder ganz ein- oder ganz umschlieBt, so daB durch jeden Punkt der Zahlenebene eine und nur eine Kurve des Systems hindurchgeht. Dann nehmen wir zweitens im Gegensatz zur obigen Behauptung an, es sei A eine Kurve dieses Systems innerhalb ft bez. auBerhalb ft, so daB alle Punkte in konstruieren dem ringformigen Gebiete zwischen ft und A bei jeder in beliebiger Nahe der Kurve A solche bleiben, die nicht bei festbleiben. jeder Drehung sind, wahrend Drehung M fest- Punkte vorhanden M A Punkt auf A, in dessen beliebiger Nahe bei M bewegliche liegen; dann schlagen wir um A einen wahren Kreis, der durch einen dieser beweglichen Punkte lauft und hinreichend klein ist, so daB Es Punkte sei der Satz in ein 14 fiir ihn zutrifft. Da dieser Kreis bei geniigender Klein- heit jedenfalls durch einen Teil des ringformigen bei den festbleibenden Gebietes hindurchlauft, so charakterisiert Bewegungen sich die M Be- Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. M wegung zugleich als eine Drehung des Kreises a in sich, bei welcher unendlich viele Punkte von a festbleiben. Punkte von a alle M daB bei den Drehungen Bei M miiBten daher nach was nicht der Fall festbleiben, Damit ist. Punkte der Ebene alle 147 ist 14 gezeigt, festbleiben. 20. Wir nun folgende wichtige Behauptung stellen Jeder wahre Kreis wahren Kreise aller um auf: geschlossene Jordansche ist eine irgend einen um Ebene, so daft jeder wahre Kreis Punkt M Kurve: das System erfullt M jeden anderen unsere liickenlos solchen Kreis ein- oder umschliefit. Die sdmtlichen Drehungen A [co] unserer Ebene werden durch Transformationsformeln von der Gestalt x und f, g eindeutige M y=g(x,y,G>) f(x,y,G>), darin bedeuten x, y ausgedriickt; ebene = um x, y die Koordinaten in der ZahlenFunktionen in den drei Verdnderlichen bez. stetige Ferner haben fur jeden Punkt x, y die Funktionen f, g hinsichtlich des Argumentes co die Zahl 2n zur kleinsten simultanen Periode, d. h. man x, y, co. Punkt des wahren Kreises durch den Punkt (x, y) je einmal und nur einmal, wenn man a die Werte von bis 2x durdilaufen Idfit. erhdlt jeden Endlich die gilt fur die Zusammensetzung zweier Drehungen Formel A [co] A [to ] =A [co + co J um die Winkel co, co . 21. Zum Beweise der aufgestellten Behauptungen fassen wir wiederum zuins Auge, der 3 18 untersuchten wahren Kreis x um die eine geschlossene Jordansche Kurve ist, und betrachten Drehungen M nachst den in dieses ein, wahren Kreises x so in Nach sich. 18 fiihren wir den Winkel daB durch die Angabe eines Wertes von co co und 2 it zwischen des wahren Kreises % in sich eindeutig bestimmt ist. Nun aber einer jeden Drehung des wahren Kreises x in sich nur entspricht 19 bei Festeine bestimmte Drehung der Ebene um M, da ja nach haltung aller Punkte auf K iiberhaupt alle Punkte der Ebene festbleiben. eine Bewegung Daraus der folgt, Ebene um 20 aufgestellten Formeln fur die Drehung Funktionen f, g fur alle x, y, co eindeutige daB in den in M die sind, die hinsichtlich Funktionen co die Periode 2?c besitzen. g stetige Funktionen in x, y, co sind. Zu eine dem Zwecke sei irgend ein Punkt auf x, ferner co 1? co 2 , co 3 unendliche Reihe von Werten, die gegen einen bestimmten Wert co eine unendliche Reihe von Punkten konvergieren, und T1} T2 TS} Wir beweisen nun, daB /, . . . , . . . , unserer Ebene, die gegen irgend einen Punkt T konvergieren. 10* Diejenigen Anhang IV: Grundlagen der Geometric. 148 Punkte, die aus G) I} o2 3 , . , . Ti} T T Punkte, die aus aus bez. mit S, Punkte Z Da 2 T 1} 2 3 , , bez. bei . . heiBen. . Z, Z3 Z%, . . M, Tlf T, Z Tl} T T3 2 , G T3} T%, , . , . , und . die den Drehungen o^, co 2 eo 3 , entEndlich mogen die Punkte, die den Winkel co hervorgehen, bez. . . . , daB die zeigen, T konvergieren, so konnen wir dessen Innerem die samtlichen gegen . in Auf liegen. . . . konvergieren. . bestimmen, . Slf S2 $3 Es kommt darauf an, zu gegen . , Punkte die um durch eine Drehung bezeichnet werden. den Winkel der Drehungen urn bezeichnen wir mit . . , ein Jordansches Gebiet Punkte Anwendung . Z Z Z3} mogen stehen, bez. bei hervorgehen, . wenden dieses Jordansche Gebiet M nach S bewegt. Das wir dann diejenige Drehung um an, welche so aus G entstehende Jordansche Gebiet heiBe H; dasselbe enthalt gewiB und Z. Endlich konstruieren wir eine geschlossene die Punkte M Jordansche Kurve a, die das Gebiet umschlieBt, ohne daB ein Punkt auf H H ganz im Inneren enthalt h. d. liegt. Wir wollen nun beweisen, daB von den Punkten Z, Z%, Z%, .. gewiB nur eine endliche Anzahl auBerhalb der Kurve a liegen. In der Tat, auBer wiirden unendlich viele von ihnen, etwa die Punkte , ^ it , halb a . die Drehung um M . . . { { man sich allgemein mit Tih durch eine verlaufende Kurve yh verbunden und dann mit yh denke so liegen, G Jordansche innerhalb Z Z Z den Winkel Die so entstehende Kurve ausgefiihrt. eo, A verbindet M. mit Zth und schneidet folglich die Kurve a gewiB in einem auf yk) der bei der Drehung um Punkte, etwa jBA es sei h der Punkt A ; den Winkel innerhalb es gibt G und Da iibergeht. h die B B Punkte t 2} , die Punkte J93 , . . A1} A2) A Art, daB h^ der Grenze von A^ G . , von Indices \, h2 h3 einen Punkt A innerhalb gegen A^, und zugleich . s . B hi , , B^, . . samtlich . samtlich auf a bleiben, . eine unendliche Reihe gewiB A B in o,-A J5 Aj , . . . . so von der . . , G oder auf B gegen einen Punkt Nun wissen wir, daB die Punkte Sl} S2 , $3 gegen III auf Axiom miiBte es demnach eine mit Riicksicht kouvergieren; und A die nach 8 nach um bewegt; zugleich geben, Drehung auf a. konvergieren. . . . , 8 M Denn dies ist aber nicht moglich. H Punkt innerhalb oder auf ist B ein Punkt auf der Kurve bei dieser der a, Drehung Grenze von die das H Gebiet miiBte B A in einen dagegen ganz im Inneren iibergehen; H enthalt. Z Z Z Damit haben wir erkannt, daB das Punktsystem 1} z , innerhalb eines ge wissen Jordanschen Gebietes liegen muB. Es sei nun Z* eine Verdichtungsstelle der Punkte 3, . . . ganz Z Z2) ZS} Da die Axiom Punkte S1} III eine iibergeht. Da 8%, S3 . , . . 1} gegen S konvergieren, so gibt bei welcher in S und zugleich es um M, S Drehung um M, aber bei derjenigen Drehung welche in T . . . nach in Z* iiber- Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. T 149 Z iibergehen sollte, so folgt wegen der vorhin bewiesenen der Funktionen / , g notwendig Z* Eindeutigkeit Z, d. h. die Punkte verdichten sich nur an einer Stelle, namlich an der Stelle Z. Z^, 2) 3 , fiihrt, in = Z Z Damit . . . Punktionen g in x, y, co bewiesen. setzen jetzt in f, g fiir x,y die Koordinaten irgend eines Punktes unserer Ebene ein, der innerhalb oder aufierhalb des Kreises x liegt. Die die Stetigkeit der ist /", P Wir dann entstehenden Funktionen f(m) f g(aa) diirfen nicht beliebig kleine simultane Funktionen von co bleiben, so sind, aber wurde der Punkt was Axiom P waren bei II widersprache. beiden Funktionen f(ai) f g O GJ von bis ohne Doppelpunkte; Kreis um M dar. o den Winkel Denn da to Drehungen um Ebene der allein sie stetige diesem Falle Konstante; in M dann fest Die kleinste simultane Periode jener mufi demnach von der () Form 2 - *Jf - Yb eine ganze positive Zahl bedeutet. wahre Kreis erhalten wird, wenn den Wert sie alien in der Veranderlichen Perioden haben. Hieraus man in der durch folgt, dafi sein, P wo n gehende den Formeln -- laufen n sie stellt Wenden Diese Kurve lafit. daher den durch P ist geschlossen und gehenden waliren wir nunmehr auf die Ebene eine Drenung um * an. so bleiben dabei alle n Punkte dieses durch P gelegten 19 alle Punkte der Ebene und daher miiBten nach festbleiben; die Punkte auf dem wahren Kreise K bleiben aber bei jener Drehung nur fest, wenn n = 1 ist, und damit haben wir die Aussagen des in 20 aufgestellten Satzes in alien Teilen bewiesen. wahren Kreises fest, 22. Wir erkennen Wenn jetzt leicht auch die Richtigkeit der folgenden Tatsachen: irgend zwei Punkte bei einer Sewegung der Ebene festbleiben, so bleiben alle Jeder Punkte fest, d. h. Punkt der Ebene die lafit Sewegung sich ist die Identitdt. durch eine Sewegung (d. h. zwei Punkt der Ebene uberfuhren. Die erstere Tatsache folgt sofort mit Riicksicht auf den Satz in 20; die letztere, wenn wir um jeden der Punkte den wahren Kreis durch den Drehungen) gewifi in jeden anderen anderen legen, wobei diese Kreise sich notwendig treffen miissen. 23. Unser wichtigstes weiteres Ziel besteht darin, den Begriff der wahren Geraden in unserer Geometrie einzufuhren und die fiir den Aufbau der Geometrie notwendigen Eigenschaften dieses Begriffes zu entwickeln. Anhang IV: Grundlagen der Geometric. 150 setzen wir zunachst folgende Benennungen fest: Wenn zwei Paare von Bildpunkten von der Art sind, daB sich und zugleich in uberfuhren lafit, vermoge einer Bewegung A in so sagen wir, die (wahre) Strecke sei Jconyruent (in Zeichen =) der Zu dem Zwecke A, B und A, B A B B AB (wahren) Strecke wenn AB Ferner nennen wir . wahre Kreise eivei Jcongruent, Bewegung gibt, welche ihre Mittelpunkte und zugleich es eine sie selbst ineinander uberfuhrt. Unter einer Halbdrehung Drehung um den Winkel it, H um d. h. M verstehen wir eine die noch einmal aus- einen Punkt eine Drehung, Wenn A, B, C drei Punkte um B in C und demnach auch gefiihrt die Identitat ergibt. bei einer daB sind, so C A bei Halbdrehung zugleich Halbdrehung in A iibergeht, so heiBe B die Mitte der Strecke AC. Wenn C ein Punkt innerhalb bez. auBerhalb des um A durch B dieser geschlagenen wahren Kreises bez. grofier als die Strecke und ,,kleiner" fur ,,gro Ber" ist, nennen wir so AB. Um AC die Strecke Tdeiner analoger Weise die Begriffe Strecken bez. fur beliebige Kreise beliebige in zu definieren, fiihre man Bewegungen aus, vermoge welcher die Anfangspunkte der Strecken bez. die Mittelpunkte der Kreise in den namlichen Punkt fallen. 24. AC Eine wahre Strecke fur AC H^H^ 1 wiirde so die g abe namlich es um Halbdrehungen diese Substitution die zusammengesetzte und C welche jeden der Punkte und somit entnehmen wir nach indem wir 22, symbolisch die eine festlieBe, H H^ und mit Mitten hat hochstens eine Mitte; und bezeichnen wir zwei Mitten 2 Bewegung , Identitat mit 1 bezeichnen, B 1 A darstellen, jy2 - 1 = l d. h. #! = #>; mithin stimmen auch die Mitten selbst uberein. Insbesondere folgern wir hieraus die weitere Tatsache: Wenn zwei Strecken einander so kongruent sind, sind auch ihre Halften einander kongruent. 25. Fur die weiteren Entwicklungen brauchen wir folgenden Hilfssatz: und die die Punkte A lf A%, 3, gegen den Punkt Es mogen Punkte M^, 2 A M M , z , . . . . . A . gegen den Punkt M allgemein bei Ausfuhrung der Halbdrehung iibergeht, so konvergieren die Punkte B 1} konvergieren; wenn dann um M -B2 , B.A , der Punkt i . . . ebenfalls gegen denjenigen Punkt B, der durch die Halbdrehung entsteht. um A { in B i und zwar M aus A IV: Gnmdbgea der Geometric. 151 Zunaehst laBt sich gewifi ein Jordansehes Gebiet finden. mnerhalb B dessen das Punkterstem .R . . Daron Sberzeugen , Q, 3, gefegen ist wir mis dureh das namliche SealufirarJalava, welches in 21 aof das PunktsTstem .Z^, JZ^ ^, angewandt wmdeu ist. Wir . . Auf Grand . wekhe gebea, d. h. fuhrt; aber aneh B* = B B* bezeiehne& nun mit !?. -Bj. Jjfj. Punkte die . eine Punkte der VerdiehtnngBstelle Axioms IQ muB cs dann eine Bewegung If, #* bez. in die Pnnkte B*. M, A uber- des ^i, B* geht aas ^1 durct die HaEbdrehnng nm Jf herror. Da aos durch die Halbdrehung nm Jf berrorgeht, so folgt 5 A uad damit ist der gewuMebie Naehweis erbracht 26. * xigcm, Jf .$a daft jede Streets AB; enter gneiss**, Sbedse Jftfte <f> AC, fe Vkmar ah AB da** woHc* wir dcmfaOg erne ist, MUte Nbstei. Zu dem Zwedte richest wir irgend eine stetige Knrre 7 ron ^i bis Jf and saehen za jedem Punkte Jf dieser Kurre 7 den Punkt j^, so dafi Jf die IGtte ron 4^ wird; dam isi der Ort der Punkte iT wie wir in aas !* 25 bennesenen HHasatze schliefieii. eine stetige Kurre y*. Diese Kurre mondet gewifi in ^, wean dor Ponkt Jf auf der Denn im anderen FaDe nehmen wir an, es Kurre y nach J. h lanfL , / sei Jf,. J/^. J^ eine unendlicne Beihe ron r and !? Warden nun -1 konTergieren, Kurre 7 . Jf jB4 , ^, ^, Bt , B.. . Ponkten aof 7, die gegen die e&tspredieiiden Punkte auf der rersduedene Ver. . eine ron A entnenmen wir daaus 7 dafi es eine Bein beliebiger TffiW ron J. in bePunkte welefae wegong gibi, gewisw and Hahe ron ^i* lafit zn^eidi dm Punkt ^ in betieWge Nine Ke^r ron J* bringt. Dann mofite also auf Grand des Axioms ID bei einer festWeiben and zugieich in ^1* fibergeben, was fefLBJMim Bewegang diditungBsteOe besitzen, 00 ^ " -lT-i-L-.i: der .- Da mm am ji durcn stetige aasem C A Trr*1T "* zofbleie - AC Ideiner als A J^^ ist. so mnfi B Terbmdende Der diesem Punkte tzcffen. Knrre 7 in irgead enesm Punkte Pnnkt Jf auf 7 ist die Mitte der wahren Streeke gescUagene wafare Kreis die R ^^^l^^U and da ^iC = AB wit, AB Drehung mm A ist, so indet mam doreh cow geeignete andi die gesodtte Mrtte 3T ron Da die Streeke JLC dutch ihre Halbdrehnng am ihre Mitte 3T in die Streeke CA ubezgelit, so folgt aw unserem eben bewiesenea Satze: ^C mm JT Die Streeke dafi die Streeke AC mt Mm der Streeke CA kongmeat AC kJeiner ab die bestimmte am Anfuge dieses Grande gekgte Stredce AB ist _ - 26 : : n 152 Anhang IY: Gnradlagen der Geometric. Zugleich erkennen wir, den Punkt A Strecken bez. AC AC AC 1} 2} wenn daB, auch stets konvergieren, S . . , . gegen 1} 2 . . , , N N N Mitten die A Clf C2 C3 Punkte die z , gegen der . , konvergieren. 27. Fur unsere weiteren Entwicklungen haben wir einige Satze iiber sich beriihrende wahre Kreise notig und zwar kommt es vor allem darauf an, zwei zueinander Jcongruente Kreise zu Jconstruieren die sich einander von , und nur in einem Punkte beruhren. Zu dem Zwecke wahlen wir einen Kreis x so aufien in einem desselben keine Strecke liegt, die klein, der bestimmten in daB innerhalb 26 zu Grunde gelegten Strecke AB kongruent wird; der 20 Satz in zeigt, daB dies gewiB mogda sich lich ist ; sonst die Punkte und J5 A gleichzeitig M beliebig nahe an liefien. bewegen dann sei x halb K Kreis um So- ein inner liegender denselben Mittelpunkt wie x . Wir nehmen nun auf dem Kreise x irgend zwei Punkte an und schlagen um diese zueinander kongruente Kreise a so klein, daB irgend zwei von der irgend zwei Punkte auf Punkten auf x, x, die innerhalb die innerhalb Anordnung der Punkte auf x getrennt seien die Kreises x Kreise liegen. a, /3 Dann liegen gewahlt, daB sie nehme man einen Punkt so klein P /3 und /3 liegen, niemals liegen, im Sinne a. konnen. AuBerdem innerhalb des ganz an der innerhalb a ; Drehung und einen Punkt R an, der innerhalb /3 und x liegt, und schlage dann um P und R zueinander kongruente und Q so klein, daB n ganz innerhalb a und auBerhalb x und ganz innerhalb /3 und innerhalb x fallt. Nun fiihre man eine um den Mittelpunkt von a aus, so daB der Kreis it in einen Kreis iibergeht, der den Kreis x von und auBerhalb x innerhalb Kreise n ferner Q it" liegt, auBen beriihrt: die Beriihrungs- Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. 153 punkte bilden ein Punktsystem, welches mit S bezeichnet werden moge. Sodann fiihre man eine Drehung um den Mittelpunkt von /3 aus, so daB der Kreis Q der den Kreis x von innen be- in einen Kreis Q iibergeht, Die Beriihrungspunkte bilden ein Punktsystem, welches mit ruhrt. T bezeichnet werden rnoge. Da wegen der Wahl der Kreise a, /3 keine zwei Punkte des Systems S durch ein Punktepaar des Systems T auf x getrennt werden, so ist es gewiB moglich, durch eine Drehung der Ebene um den Mittelpunkt des S Kreises x einen der auBersten Punkte von T Punkte von Punkte von S auf x mit einem der auBersten auf x derartig zur Deckung zu bringen, daB die iibrigen in Punkte iibergehen, die von den Punkten des Systems T mit durchweg verschieden sind. Bei dieser Drehung gelangt der Kreis in in in der Weise daB der Punkt dem das dem Kreise Q C, Benihrung Zusammenfallen stattfindet, der einzige Beriihrungspunkt wird. Wir bein seiner neuen Lage mit it und die Mittelpunkte zeichnen den Kreis it" ; it" von it und Q bez. mit P und R. beweisen, daB der Beriihrungspunkt C notwendig In der Tat, ist. die Mitte zwischen den beiden Mittelpunkten P, notwendig kleiner als wegen unserer Wahl von x ist die Strecke Wir wollen nun R PR die bestimmte AB Strecke und besitzt Dann geht nach daher in einen muB eine so Da der Punkt C beiden bei einer solchen mufi er Halbdrehung er Punkt iibergehen, it, Q gemeinsamen mithin stimmt und bleiben Halbdrehung ungeandert Q gemeinsam it, ebenfalls gewiB jeder der beiden Kreise Halbdrehung um C* Punkte des einen Kreises ein Punkt des andern. eine Kreisen 26 it, Q durch in den anderen uber und daher wird aus jedem Mitte; dieselbe heifie C*. ist, den Kreisen folglich bei dieser notwendig mit dem Punkte 0* uberein, um welchen die Halbdrehung ausgefiihrt wurde. Aus dem eben bewiesenen Satze erkennen wir Tatsache zugleich folgende : durch Halbdrehung um den Punkt C auf it von der Kreis 9 der it aufiew beriihrt; es gibt aufier Q Jceinen anderen und nur Kreis, der mit dem Kreise it Congruent ist und ihn im Punkte C Aus dem , Kreise it in entsteht C in diesem einen Punkte von aufien beriihrt. 28. Ferner Wenn gilt der Satz: irgend ein Kreis i von dem Kreise umsclilossen it Punkte wird, so findet diese Beriihrung nur in einem Zum Beweise nehmen wir an, es seien Q, schiedene Beriihrungspuukte der Kreise t und Q it. und beriihrt statt. zwei voneinander ver- Dann fiihren wir eine Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. 154 f Halbdrehung um Q aus; durch diese geht n in einen Kreis der 7f nur im Punkte Q beriihrt, und i geht in einen Kreis i innerhalb x und daher gewiB ganz it fiber, iiber, der aufierhalb verlauft, beide Kreise it, it nur in rend. Ftihren wir jetzt diejenige Q it beriih- Drehung um den Mittelpunkt des Kreises it aus durch welche Q in Q iibergeht, so entsteht aus i ; welcher ganz innerhalb it und daher gewiB auch auBerhalb i liegt, diesen nur in Q beriihrend Damit haben wir ein Kreis i", zwei Kreise Kreis|V in i, Q und nur dem und dieser 27. wir statt Umstand 27 und Die in kongruenten Punkte von in diesem Satze in aufien bertihren, spricht die beide den i", 28 gefundenen Tatsachen bleiben n } p kleinere Kreise nehmen. wider- giiltig, wenn 29. Es sei P der Mittelpunkt des in 27 konstruierten Kreises it und Q Punkt auf it, ferner sei ein beliebiger Punkt. Dann konnen wir unter Heranziehung der Bemerkung am SchluB von 26 und wie in 27 auf Grand des Satzes in 20 gewiB einen Punkt E in solcher Nahe von der angeben, daB innerhalb des Kreises i, der um die Mitte Strecke OE durch und E gelegt wird, keine zu PQ kongruente Strecke existiert und das gleiche auch fur jeden Punkt E und den entsprechenden Kreis i gilt, wenn E noch naher als E an dem Punkte gelegen ist. Alsdann gilt der Satz: Der um die Mitte von OE (beg. OE ) durch gelegte (beg. ) Kreis i (beg. ) wird von dem Kreise um durch E (beg. E ) ganz umschlossen und nur in E (beg. E ) beriihrt. ein M M M . Zum Beweise konstruieren wir denjenigen Kreis eo um 0, der zunachst den Kreis i und zugleich beriihrt. Dieser Kreis c? notwendig kleiner als der Kreis TT; denn umschliefit ist im anderen zu Falle wiirde x kongruente Kreis eintreten PQ der um gelegte ins Inn ere des Kreises und dann miiBte innerhalb i i eine zu kongruente Strecke existieren, was nicht 28 bewiesenen sollte. Nach dem in der Fall sein Satze kann dieser Kreis sei E i . Ware nun E i nur einen Beriihrungspunkt haben; derselbe verschieden von E, so fiihre man um diejenige o> mit i M Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. 155 Drehung aus, durch welch e E nacli gelangt; bei dieser Drehung gein einen Punkt E% des Kreises i, der von El verschieden langt dann und also auch OE% Da die Strecke OE1 der Strecke E2 sein miiBte. ein E des Kreises o sein, so miiBte ebenfalls Punkt z kongruent wird, dies widerspriiche dem Umstande, da6 E^ der einzige den Kreisen 03 und i gemeinsame Punkt sein sollte; d. h. der Kreis to lauft durch E und damit unsere Behauptung bewiesen. ist 30. Bei den folgenden Entwicklungen legen wir die zu Beginn des zu Grunde und erteilen den Punkten 0, konstruierte Strecke Zahlenwerte bez. 1; sodann konstruieren wir die Mitte von OE 29 E OE dieser erteilen die und den Zahlenwert ^, ferner erteilen wir den Mitten Mitte der Strecken (0, ) bez. ft, 1) die Werte % bez. f und dann den Mitten der Strecke (0,1) bez. ft,*), ft, f), (f , 1) die Werte | bez. f, f, f; und so fort. Ferner fiihren wir mit der ganzen Strecke (0, 1) um den Punkt der wert Halbdrehung aus und erteilen allgemein demjenigen Punkte, zur Zahl a gehorigen Punkte hervorgeht, den Zahlensodann fiihren wir um den Punkt 1 eine Halbdrehung aus a; eine aus dem demjenigen Punkte, der aus dem zur Zahl a ge a und so fort denken horigen Punkte hervorgeht, den Zahlenwert 2 und um wir uns abwechselnd Halbdrehungen um ausgefiihrt und und erteilen allgemein E neu entstehenden Punkte entsprechend benannt, bis schliefilich jede Zahl a einem bestimmten Punkte zugeordnet erscheint, wenn a eine die rationale Zahl bedeutet, deren Nenner eine Potenz von 2 ist. 31. Wir erkennen durch diese leicht folgendes Gesetz: zur Zahl a gehorigen Punkt geht den Zuordnung Durch eine Halbdrehung um x iiber. Wenn wir mithin erst eine Punkt x in den Punkt 2 a = und dann eine solche um den Punkt a Halbdrehung um den Punkt wird so Punkt x in den Punkt x + 2 a verwandelt. ausfiihren, jeder jeder 32. Um denen Zahlen zugehoren, untereinander anzuordnen und die von ihnen begrenzten Strecken miteinander zu vergleichen, be29 aufgestellten Satz uber sich beriihrende Kreise nutzen wir den in die Punkte, in folgender Weise: Der Kreis Kreis um um \ durch durch den Punkt | umschliefit ganz den und da dieser die Kreise um -J durch | = i und den Punkt , Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. 156 = um f durch -f durch ~ 4, = durch i| wiederum die letzteren umschlieBt,1 um = j| um , durch jl = \, j| daB u. a s. f., so erkennen wir, (0, positive |-) groBer ist, wenn rationale Zahl Strecken (0, a) eine durch , Strecke die als alle j| um ~ 16 die Kreise = f um ^ bedeutet, deren Nenner eine Po tenz von 2 ist und deren Wert unterhalb liegt. -\- Ferner umschlieBt der Kreis um um durch ^ den Kreis = durch | -J Der zweite um- schlossene Kreis umschlieBt seiner- um und i| Kreise die seits um ~ durch ~ diese durch umschlieBen wiederum neren Kreise um u. s. Nenner Kreise um um ^ groBer als j| eine Potenz von 2 ist und deren liegt. Weiter betrachten wir den Kreis den Kreis klei- daraus erkennen wir, daB die f.; 3|, 3^ als alle Strecken (0, a), wenn a eine positive bez. Strecke (0, ^) groBer ist rationale Zahl bedeutet, deren Wert unterhalb ^ die durch ^ = durch 2 32 u. s. -| f.; um durch -|; derselbe umschlieBt und dieser wiederum umschlieBt die kleineren daraus erkennen wir, daB die Strecke (0, -|) Strecken (0, a) ist, wenn a eine positive rationale Zahl deren Nenner eine Potenz von 2 ist und deren Wert unter alle bedeutet, halb |^ liegt. Durch Fortsetzung dieses SchluBverfahrens finden wir das allgemeine Resultat: Ist a eine positive rationale Zahl, deren und deren Wert unterhalb liegt, so ist Nenner die eine Potenz von 2 ist Strecke (0, a) stets kleiner 2 als die Strecke [0, J 33. Nunmehr sind wir im stande, der Reihe nach folgende Hilfssatze zu beweisen: Die Punkte, die gegen den Punkt 0. Denn im den Zahlen ^, %, | ; t| . . . entsprechen, konvergieren Falle miiBten, da die Strecken (0 ; ^-), kleiner werden, die Punkte --, , -J, ^, ), (0, -|), (0, jg), bestandig (0, ihre Verdichtungsstellen auf einem bestimmten wahren Kreise x um den entgegengesetzten . . . . . . Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. Punkt Es haben. gegen einen Punkt K* im Punkte etwa sei K . O , 9 l eine Reihe , * von Punkten, die O"s auf x konvergieren: dann mogen OK K* Punkte die dem eine Verdichtungsstelle haben. Aus dann die Mitte der Strecke dafi 157 Satze im sein 25 dies geht hervor, miiBte; 27 gefundenen widerspricht unter Hinzuziehung der am Schlusse von Tatsache dem Umstande, daB K* ebenfalls auf dem Kreise x liegt. 34. Es mogen a1} a2 3 , . . , . gegen konvergiert, Punktreihe gegen den Punkt Beweise wahlen und Reihe die die Exponenten ganzen - durch - um liegt durch ebenfalls ,- , U . . w17 n 2) n3) . . . gegen und nach dem , konvergiert. Da 4 32 allgemein der Punkt a zufolge des Satzes in Kreise . 0. wir , Li um 1; Nenner aa , a s , daB derart wird, die unendlicke Zahlenreihe konvergiert auch die diesen Zdhlen entspreckende so Zum positive rationale Zalilen bedeuten, deren Wenn dann Potenzen von 2 sind. , 33 bewiesenen Hilfssatze die in konvergieren, so folgt sofort gegen , innerhalb des Kreises { auch die zu beweisende Behauptung. 35. Endlich der folgende Satz: eine unendliche Reihe von rationalen Zahlen, , 3J deren Nenner Potenzen von 2 sind und die gegen irgend eine reelle Zahl a Es seien konvergieren: gilt a17 a2 . . . dann konvergieren die entsprechenden Punkte alf a 3) a3) ... ebenfalls gegen einen bestimmten Punkt. Zum Beweise nehmen wir das Gegen teil an: es seien etwa V und zwei voneinander verschiedene Yerdichtungsstellen der Punkte a i} a%, a 3 , und zwar mogen die Punkte ar , a2 ,, a^,, und ar f a%,,, a3 ,,, gegen . gegen V" konvergieren. Punkt ak . . Nach den Bemerkungen V , 31 in gibt es F" ... . . , fur Halbdrehungen zusammengesetzte Bedie den Punkt ak und zugleich allgemein wegung, a^ in den Punkt a den Punkt a^, in den Punkt ak uberfiihrt, und da sowobl die Zahlen- jeden eine aus zwei . t ,- Anhang IV: Grundlagen der Geometric. 158 werte af ak auch die Zahlenwerte a{ als ak mit wachsenden Indices ,, kommen; so erkennen wir mit Riicksicht auf den Satz beliebig nahe an in daB es 34, Bewegungen gibt, die einen Punkt in beliebiger Nahe und zugleich einen Punkt in beliebiger Nahe von von in beliebige V Nahe oft V" des Punktes bringen. Dies ist im Hinblick auf Axiom III einer angewandten SchluBweise zufolge nicht moglich. 36. nun dem Punkte, gegen den die Punkte a 1} 2 3 , den Zahlenwert a, so ist damit iiberhaupt jedem reellen konvergieren, Zahlenwerte ein bestimmter Punkt unserer Ebene zugeordnet; wir nennen Erteilen wir . , . . das System aller dieser Punkte eine wahre Gerade, so daB also unter dieser wahren Geraden dasjenige System von Punkten verstanden wird, die aus den Punkten 0, E wenn man entstehen, drehungen ausfuhrt und fortgesetzt die Mitten nimmt, Halb- die Hdufungsstellen aller erhaltenen Punltte hinzu- durch Sewegung aus dieser waliren Geraden entstettenden Punktsysteme heipen wiederum wahre Gerade. Die wahre Gerade zerfallt von jedem ihrer Punkte aus in zwei Halbgerade. Samtliche fiigt. 37. 25 erkennen wir Mit Benutzung des Hilfssatzes in daB bei leicht, der Halbdrehung um einen beliebigen Punkt a unserer wahren Greraden x iibergeht; bei der Ausallgemein der Punkt x in den Punkt 2 a und a geht also all zweier Halbdrehungen um die Punkte in 2 iiber. x x a -f gemein Aus dem Satze in 35 folgern wir leicht, daB auch dann, wenn ftihrung beliebige gegen a konvergente Zahlen sind, die entsprechena den Punkte if az ,aZ) ... stets gegen den entsprechenden Punkt a konvergieren; d. h. die wahre Gerade ist eine stetige Kurve. al} 2 , 3 . , . . 38. die Annahme, daB es zwei Zahlenwerte a und b gabe, wahren Geraden den namlichen Punkt P der Ebene darstellen. Versuchen wir die auf der Der Punkt ~- ist die 1 mit dem Punkte Mitten und - P gelten. a (a, miiBte " und "T ( j y ; o\ d. h. den Punkten Indein wir fortgesetzt die Mitten nehinen, A wir, daB samtliche derselbe Punkte- a-\-B b , 2 daher Das gleiche miiBte dann von den iibereinstimmen. den Strecken - Mitte der Strecke (a, 6); wo An Bn , positive a ~ ( erkennen ganze Zahlen Anhang IV: Grundlagen der Geometrie. 159 2 n bedeuten, rait P identisch sein miiBten, und hieraus nach daB alien zwischen a und b gelegenen reellen folgt 37, iiberhaupt Zahlen der namliche Punkt P der Geraden entsprechen miiBte. Dieser Widerspruch zeigt, daB die wahre Gerade Mnen Doppelpunkt besitet. Summe mit der Ebenso erkennen wir, daB die wahre Gerade nicht in sich selbst zuruck- laufen kann. 39. Zwei Gerade haben hochstens einen In der Tat, hatten sie die Punkt gemein. zwei Punkte A und B gemein und ent- sprachen diesen Punkten auf der einen Geraden die Zahlenwerte a, b und auf der andern Geraden die Zahlenwerte a, b , so miiBten nach 24 auch 31 und die Mitten miteinander iibereinstimmen. Indem wir fort- 38 die Mitten nehmen, schlieBen wir in ahnlicher Weise, gesetzt wie in daB samtliche zwischen a und b bez. a und b gelegenen Punkte auf beiden Geraden und mithin diese Geraden selbst miteinander identisch sind. 40. Unsere wahre Gerade schneidet jeden den Punkt um um einen ihrer Punkte, etwa gelegten Kreis. In der Tat, bei der entgegengesetzten Annahme sind nur zwei Falle moglich: entweder es gibt einen bestimmten Kreis K um den Punkt 0, von der wahren Geraden g noch getroffen wird, wahrend die den um von g nicht mehr getroffen werden; oder es gibt einen bestimmten Kreis K, der von g nicht getroffen wird, wahrend alle innerhalb x verlaufenden Kreise um den Punkt von g der Kreis K umschlieBenden Kreise getroffen werden. Da die Gerade g ihrer Konstruktion gemaB fiber jeden ihrer Punkte hinaus stets fortgesetzt werden kann und, wie in 38 gezeigt worden ist, keinen Doppelpunkt besitzen darf, so miiBte es im ersteren Falle gewiB einen innerhalb K verlaufenden Kreis um den Punkt geben, den auf sie B auf der Fortan zwei Stellen A, 13 trafe, wobei innerhalb K zu nehmen von und an A hinter nahe g setzung genugend durch welche ist. Fiihrt man nun eine Drehung um den Punkt aus, derselben Seite von A A B ubergeht, so wiirde dabei unsere Gerade g in eine andere ubergehen, 39 bewelche g auBer in noch in schnitte; dies ist dem in in B wiesenen Satze zufolge unmoglich. Im zweiten Falle bezeichne beliebige Nahe die einen wahren Kreis n*, treffe. K einen Punkt des Kreises x, wahre Gerade g gelangt. der kleiner als x Sodann schlage man um M einen ist Kreis in dessen schlage dann um und g etwa im Punkte Man it, der grofier als it* K M und 160 Anhang kleiner als x Punkt K ist. IV: Grundlagen der Geometric. Dieser Kreis n enthalt, da er grofier als it* ist, den er kleiner als x ist, so ergibt unsere An- im Inneren, und da M Verbindung mit dem vorhin Bewiesenen, daB die durch Gerade g stetig innerhalb n verlauft, nach der einen oder anderen gehende Richtung bin verlangert je durch einen Punkt auf it aus dem Kreise it nahme in heraustritt und dann nicht mehr in Gerade g andererseits dem innerhalb kommen ein so enthalt sie soil, den Kreis zuriicklauft. it Da die K gelegenen Punkte beliebig nahe den Punkt notwendig selbst-, hierin liegt it K Widerspruch mit unserer gegenwartigen Annahme. Da um ganze Ebene liickenlos bedeckt, so folgt zugleich aus dem vorigen, daB irgend zwei Punkte in unserer ebenen Geometric stets durch cine wahre Gerade verdas aller System bunden werden Kreise einen Punkt die Jconnen. 41. Wir haben nun zu zeigen, daB die Kongruenzaxiome in unserer ebenen Geometric gultig sind. Zu dem Zwecke wahlen wir und fiihren fur die durch den Winkel o der wahre in Kreis einen bestimmten wahren Kreis x Punkte desselben nach aus 18 die Parameterdarstellung bis 2jt erhalt, dann wird, wenn die Werte einem bestimmten Sinne durchlaufen. Aus dieser ein: Einfuhrung folgt fiir jeden anderen mit x kongruenten Kreis ebenfalls ein bestimmter Umlaufssinn, namlich derjenige, der sich ergibt, wenn wir den Mittelpunkt des Kreises K nach 22 durch zwei hintereinander dem mit angewandte Drehungen Mittelpunkt des vorgelegten Kreises zur Deckung bringen. Da es im Hinblick auf den zu Anfang dieser Ab- handlung definierten Begriff der Bewegung nicht moglich ist, den urspriinglichen Kreis x mit sich selbst im umgekehrten Umlaufssinn zur Deckung zu bringen, so existiert in der Tat fiir jeden Kreis ein be stimmter Umlaufssinn. Jetzt M nehmen wir zwei von einem Punkte ausgehende Halbgeraden, zusammen eine wahre Gerade ausmachen, schlagen um die nicht beide M einen zu K kongruenten Kreis und fixieren dasjenige von den Halbgeraden ausgeschnittene Stuck dieses Kreises, welches einem unterhalb der Zahl it liegenden Parameterintervall entspricht. Der festgesetzte Umlaufssinn fiihrt dann innerhalb des nxierten Kreisbogenstiickes von einer der beiden Halb geraden zu der anderen Halbgeraden: wir bezeichnen die erstere Halb den rechten, die letztere Halbgerade als den linken Schenkel des Winkels zwischen beiden Halbgeraden, wahrend das Parameterintervall Aus unserem BegrifFe selbst das MaB fur diesen Winkel abgibt. it) geraden (< als Anhang IV: Grundlagen der Bewegung folgt dann der erste der Geometrie. 161 fiir Kongruenzsatz zwei Dreiecke in folgender Gestalt: ABC und AB C die Kongruenzen AB = AB AC = AC AC ^BAC = gelten, ivenn ferner AB bez. A B die rechten, AC bez. AC die linken Schenkel der Winlcel BAG bez. B A C sind, so gelten stets auch die Wenn fur zwei Dreiecke f r f , <B } Kongruenzen $:ABC = 3:AB C und ^ACB = ^AC B BC^B C f f , . 42. Nachdem 40 die wahre Gerade definiert und ihre Eigenschaften abgeleitet worden sind, haben wir zwei Falle zu unterscheiden: Erstens nehmen wir an, dafi es durch einen Punkt nur eine Gerade eine die gibt, 30 in unsere Ebene gegebene Gerade nicht schneidet (Parallelenaxiom). Fur gelten dann die samtlichen ebenen Axiome, die ich in meiner Festschrift habe, nur daB fiber die das aufgestellten engeren Fassung des letzten Grundlagen der Geometrie (Kap. Kougruenzaxiom IV, 6 dort Fassung zu nehmen ist. Kongruenzaxioms folgt in Auch mit I) aufgestellt der vorhin in Euklidische ebene Geometrie (vgl. Anhang II S. 92 S. 95). Zweitens nehmen wir an, daB es durch jeden Punkt gerade gibt, die nicht zusammen ein und dieselbe Gerade A und 41 bei dieser engeren Notwendigkeit die zwei Halb- ausmachen, gegebene Gerade g nicht schneiden, wahrend jede in dem gebildeten Winkelraum gelegene von A ausgehende Halbgerade die eine durch sie g schneidet; dabei liege A auBerhalb g. Mit Hilfe der Stetigkeit folgt dann leicht, daB auch umgekehrt zu irgend zwei von einem Punkte A ausgehenden Halbgeraden, die nicht zu sammen ein und dieselbe Gerade ausmachen, stets eine bestimmte Gerade g die Gerade die jene beiden Halbgeraden nicht schneidet, dagegen von jeder anderen Halbgeraden getroffen wird, die von ausgeht und in dem Winkelraum zwischen den beiden gegebenen Halbgeraden verlauft. Unter diesen Umstanden folgt dann die Bolyai-Lobatschefskysche ebene Geo gehort, A auch wenn wir das Kongruenzaxiom IV, 6 in der vorhin auf gestellten engeren Fassung zu Grunde legen, wie sich dies mit Hilfe metrie, meiner 1) ^nden^Rechnung Vgl. meine 1 ) zeigen laBt. Abhandlung: Neue Begriindung der Bolyai-Lobatschefskyschen Anhang III. Das dort eingeschlagene Beweisverfahren ist fur den gegenwartigen Zweck in geeigneter Weise abzuandern, so daB die Stetigkeit herangezogen, dagegen die Anwendung des Satzes von der Gleichheit der Basiswirikel im gleichGeometrie, Hilbert, Grundlagen der Geometrie. 11 Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Kriimmung. 162 Zum Schlusse mochte ich auf den charakteristischen Unterschied hin- wenn wir die vorstehende Begrundung der Geometric mit derjenigen vergleichen, die ich in meiner Festschrift ,Grundlagen der Geometrie" zu geben versucht habe. In dieser Festschrift ist der uns entgegentritt, weisen, ; eine solche hinter alien Anordnung der Axiome ubrigen Axiomen an wobei die Stetigkeit gefordert wird, so daB befolgt worden, leister Stelle dann naturgemaB die Frage in den Vordergrund tritt, inwieweit die bekannten Satze mid SchluBweisen der elementaren Geometrie von der Forderung der Stetigkeit unabhangig sind. In der vorstehenden Untersuchung dagegen wird die Stetigkeit vor alien ubrigen Axiomen an erster Stelle durch die Definition der Ebene und der Bewegung gefordert, so daB Aufgabe darin bestand, das geringste MaB von Forderungen zu ermitteln, um aus demselben unter weitester Benutzung der Stetigkeit die elementaren Gebilde der Geometrie (Kreis und Gerade) und ihre zum Aufbau der Geometrie notwendigen Eigenschaften hier vielmehr die wichtigste gewinnen zu konnen. zeigt, daB hierzu die In der Tat hat die vorstehende Untersuchung gein den obigen Axiomen I III ausgesprochenen Forderungen hinreichend sind. Gottingen, den 10. Mai 1902. Anhang Y. Uber Flachen von konstanter GrauBscher Kriimmung 1 ). Uber Flachen von negativer konstanter Kriimmung. Nach Beltrami 2 ) Krummung verwirklicht eine Flache von negativer konstanter ein Stuck einer Lobatschefskyschen (Nicht-Euklidischen) Geraden der Lobatschefskyschen Ebene die geodatischen Linien der Flache von konstanter Krummung betrachtet und als Ebene, wenn man als Langen und Winkel in der Lobatschefskyschen Ebene die wirklichen Langen und Winkel auf der Flache nimmt. Unter den bisher unterFlachen negativer konstanter Krummung finden wir keine, die und mit stetiger Anderung ihrer Tangentialebene in der Um- suchten sich stetig gebung jeder Stelle iiberallhin ausdehnt; vielmehr besitzen die bekannten schenkligen Dreiecke vermieden wird. Una die Satze fiber die Addition der Enden S. 117) zu gewinnen, betrachten wir die Addition als Grenzfall einer Drehung (S. 115 der Ebene, wenn der Drehpunkt auf einer Geraden ins Unendliche riickt. 1) October 2) Presented to 9, the Society, October 1900. Giornale di Matematiche, Bd. 6, 1868. 27, 1900. Received for publication Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Kriimmung. 163 Flachen negativer konstanter Kriimmung singulare Linien, iiber die hinaus eine stetige Fortsetzung mit stetiger Anderung der Tangentialebene nicht moglich 1st. Aus diesein Grunde gelingt es mittels keiner der bisher bekannten Flacheu negativer konstanter Kriimmung, die ganze Lobatschefskysche Ebene zu verwirklichen, und es erscheint uns die Frage von. prinzipiellem Interesse, ob die ganze Lobatschefskysclic Ebene 1 FlacJie negativer konstanter Kriim uberhaupt nicht durch eine analytische ") Beltramische Weise zur Darstellung gebracJit werden hann. diese Frage zu beantworten, gehen wir von der Annahme einer die mung auf Um 1 aus, die analytischen Flache der negativen konstanten Kriimmung im Endlichen uberall sich regular verhalt und keine singularen Stellen wir werden dann zeigen, dafi diese Annahme auf einen WiderEine solche Flache, wie wir sie annehmen wollen, ist durch aufweist; fiihrt. spruch folgende Aussagen vollstandig charakterisiert: Jede im Endlichen gelegene Verdichtungsstelle von Punkten der Flache ist ebenfalls ein Punkt der Flache. Bedeutet irgend einen Punkt der Flache, so ist es stets moglich, die rechtwinkligen Koordinatenaxen x,y,z so zu legen, dafi der Anfangspunkt des Koordinatensystems wird und die Gleichung der Flache in der Umgebung dieses Punktes folgt lautet: 8 (1) wo die Konstanten = ax + If + ^ wie 2 a, & die (x, y], Relation befriedigen und die Potenzreihe ^5 (x, y) nur Glieder dritter oder hoherer Dimension in x, y enthalt. Offenbar ist dann die 0-Achse die Normale der Flache und die x- und ?/-Achse geben die Richtungen an, die durch die Hauptkriimmungen der Flache bestimmt sind. Die Gleichung ax 2 + 2 by* = in beiden Haupttangenten der Flache durch den Punkt und der x y -Ebene; dieselben sind daher stets voneinander getrennt geben bestimmt 1) die Der leichteren Ausdracksweise wegen setze ich hier fur die zu betrachtende Flache analytischen Charakter voraus, obwohl die Beweisfiihrang und das erlangte Eesultat (vgl. S. 172) giiltig bleiben, wenn in Gleichung (1) $(#,?/) eine genugend DaB es tatsachlich oft differentierbare nicht analytische Funktion von x,y bedeutet. konstanter und nicht Flachen von Kriimmung gibt, hat negativer analytische reguliire auf meine Anregung hin G. Liitkemeyer in seiner Inauguraldissertation Uber den analytischen Charakter der Integrale von partiellen Differentialgleichungen, Gottingen : 1902, bewiesen. 11* Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Kriimmung. 164 die Richtungen an, in denen durch den beliebigen Punkt die beiden Asymptotenkurven der Flache Jede dieser Asymptotenkurven verlaufen. gehort einer einfachen Schar von Asymptotenkurven an, die die ganze auf der Flache regular und liickenlos iiberUmgebung des Punktes Verstehen wir daher unter u, v geniigend kleine Werte, so konnen wir gewiB folgende Konstruktion ausfiihren. Wir tragen auf einer der decken. gehenden Asymptotenkurven den Parameterwert u von beiden durch Lange ab, ziehen durch den erhaltenen Endpunkt die andere mogliche Asymptotenkurve und tragen auf dieser den Parameterwert v als Lange ab: als der nun erhaltene Endpunkt ist ein Punkt der Flache, der durch die Parameterwerte w, v eindeutig bestimmt ist. Fassen wir demgemaB die rechtwinkligen Koordinaten x, y, z der Flache als Funktionen von w, v auf, indem wir setzen: /i\ (1) so x sind diese /\v), = x(u, jedenfalls = y(u,v), / y fur *\ 2 kleine geniigend /\ z(u,v), Werte von u, v regulare analytische Funktionen von u, v. Die bekannte Theorie der Flachen von der konstanten Kriimmung liefert uns feraer die folgenden Tatsachen: Bedeutet (p den Punkt u, die Werte: 1 den Winkel zwischen den beiden Asymptotenkurven durch v, so erhalten die drei FundamentalgroBen der Flache v\ * / + l I aw (^ /. dx dx du dv dy dy du dv .dzdz dudv COS (p und mithin wird das Quadrat der Ableitung der Bogenlange einer be liebigen Kurve auf der Flache nach einem Parameter t von der Form: Der Winkel <p geniigt als Funktion von u v } der partiellen Differentialgleichung Die Formeln (2) und (3) beweisen den bekannten Satz: 1 ) 1) Dini, theorie Annali di Mathematica, Bd. generate des surfaces, Bd. ferenziale, 67. 3, 4, Nr. 773. 1870, S. 175. Bianchi, Darboux, Le9ons sur Lezioni di geometria la dif- Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Krummung. 165 In jedem Vierecke, das von vier Asymptotenkurven unserer Flache gebildet wird, sind die gegeniiberliegenden Bogen einander gleich. von Die Formel (3) gestattet die Berechnung des Flacheninhaltes eines Asymptotenkurven gebildeten Viereckes mittels seiner Winkel; Darboux 1 ) zu dem folgenden Satze gelangt: a Der Flacheninhalt eines us Asymptotenkurven gebildeten Viereckes auf unserer Flache ist gleich der Summe der Winkel ist auf diesem Wege des Viereckes vermindert um 2 jr. Die Formeln (1) liefern eine Parameterdarstellung unserer Flache, bei welcher die Koordinatenlinien u = const . , v = const . Nach den obigen Ausfiihrungen erweisen Koordinaten x, y, z gewifi fiir geniigend kleine rechtwinkligen umkehrbar als v Werte von u, eindeutige Funktionen der Variabeln u, v die sich Asymptotenkurven sind. die die umkehrbar eindeutige Ab(1) vermitteln jedenfalls 0, bildung eines Stiickes der wv-Ebene in der Umgebung des Punktes u auf ein Stuck unserer Flache in der Umgebung des Punktes 0. v d. h. die Formeln = = Unsere Aufgabe besteht darin, die gesamte Abbildung der ^tw-Ebene auf unsere Flache zu untersuchen, welche durch die analytische Fortsetzung der Formeln (1) erhalten wird. Fassen wir irgend eine Asyrnptotenkurve unserer Flache ins Auge, so erkennen wir sofort, da6 dieselbe im Endlichen keinen singularen Punkt haben und daher auch nirgends aufhoren darf; denn bei Annahme einer solchen singularen Stelle konnten wir in dieselbe den Punkt mit unseren friiheren legen und dies gabe einen Widerspruch ver- Aus- stets zwei regulare Asymptotenkurven wonach durch durchlaufen und eine geniigend kleine Umgebung des Punktes fiihrungeu, unserer erfiillt Flache durch regular verlaufende Asymptotenkurven hin- auf liickenlos wird. Aus diesem Umstande entnehmen wir die analytische Tatsache, daB und unbegrenzt fortUm dies sicher zu erkennen, tragen wir vom Punkte setzbar sind. die Lange u nach der einen oder aus auf der Asymptotenkurve v = anderen Richtung, jenachdem u positiv oder negativ ist, ab, ziehen durch den erhaltenen Endpunkt die andere Asymptotenkurve, tragen dann die Funktionen x, y, z fiir alle rellen u, v eindeutig auf dieser die Lange v nach der einen 1) loc. cit., Bd. 3, Nr. 773. oder anderen Richtung hin, je- Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Kriimmung. 166 nachdem v positiv oder negativ ausfallt, ab und erteilen endlich dem so der die rechtwinkligen Koordinaten x, y, z haben erhaltenen Endpunkte, moge, die Parameterwerte u, v. Auf diese Weise ist jedem Punkte der wy-Ebene jedenfalls ein bestimmter Punkt unserer Flache zugeordnet und die Funktionen x,y,8, die diese Zuordmmg vermitteln, sind eindeutige fur alle reellen Variabeln u, v definierte und regulare analytische Punktionen. Auch zeigt sich sofort, da6 umgekehrt jedem Punkte unserer Flache Um mindestens ein Wertepaar u, v entspricht. dies einzusehen, bezeichnen wir diejenigen Punkte, deren Koordinaten durch Funktionswerte x(u,v), dargestellt werden, mit P, unsere nicht y(u,v), z(u,v] dagegen die Punkte der Flache, die durch Wiirden nun im werden, mit Q. betroffen Abbildung Endlichen ein oder mehrere Punkte Q vorhanden sein, so miiBte es gewiB Punkt A auf der Flache geben, in dessen beliebiger Nahe sowohl Punkte P als auch Punkte Q gelegen sind. Nach den fruheren Ausfiihrungen existieren nun fur die Umgebung des Punktes A zwei Scharen von Asymptotenkurven, deren jede diese Umgebung einfach und liickenlos tiberdeckt. Unter diesen Asymptotenmindestens einen kurven mufi notwendig mindestens eine solche vorhanden sein, die sowohl In der Tat, fassen wir einen Punkt P als auch einen Punkt Q enthalt. eine der beiden durch hindurchgehenden Asymptotenkurven ins Auge A und nehmen wir an, dieselbe bestande aus lauter Punkten P (bez. $), so wiirden die Asymptotenkurven derjenigen Schar, zu welcher jene erstere Asymptotenkurve nicht gehort, mindestens je einen Punkt P (bez. Q) namlich den Schnittpunkt mit der ersteren Asymptotenkurve enthalten. Die samtlichen Kurven dieser Schar konnen aber gewiB nicht aus lauter Punkten P (bez. Q] bestehen, da sonst die ganze Umgebung von A nur P Punkte Es (bez. nun Q] enthielte. die Lange eines Stuckes einer Asymptotenkurve, deren Punkt P und deren Endpunkt ein Punkt Q sein moge. Anfangspunkt Fassen wir die beiden durch den Anfangspunkt P laufenden Asymptoten kurven der Flache ins Auge, so ist jenes Stuck von der Lange I not wendig die Fortsetzung einer dieser beiden Asymptotenkurven, und wenn sei I ein daher u, v die Koordinaten des Anfangspunktes P sind, so wird der + Endpunkt jenes Kurvenstiickes entweder durch die Parameterwerte u oder u,v l dargestellt entgegen unserer Annahme, derzufolge + Endpunkt Q nicht durch die Formeln (1) darstellbar Damit ist bewiesen worden, daB durch die Formeln zur Darstellung gebracht wird, wenn Z, v der sein sollte. (1) die ganze Flache durchlauft. v alle reellen Zahlenwerte u, Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Kriimmung. Endlich die Formeln die TJntersuchung notwendig, einzusehen, jeden Punkt der Flache nur durch (1) daB h. d. darstellen, es fur unsere ist die Abbildung gefundene ein daB Wertepaar u, v Flache imserer geniigend kleine Gebiete, sondern eine ww&e/w&ar-eindeutige sein muB. wv-Ebene nicht bloB 167 fiir auf im ganzen genommen Wir beweisen zu dem Zwecke der Reihe nach folgende Satze: 1. Es gibt auf unserer Flache keine geschlossene, d. h. in sick zuruckkehrende Asymptotenkurve. Zum Beweise nebmen wir im Gegenteil an, es eine sei solcbe Asymptotenkurve auf unserer Flache vorbanden. Wir konstruieren durcb auf diesen jeden Punkt derselben die andere Asymptotenkurve und tragen Kurven stets ein Stuck Die s nach derselben erhaltenen Endpunkte werden dann entweder eine in sich zuab. Seite rucklaufende Asymptotenkurve bilden, oder die Endpunkte des Stiickes s beschreiben erst nach zweimaligem Durchlaufen der Grundkurve eine in sich zu- riickkehrende Asymptotenkurve - - ein wenn unsere Flache eine sogenannte DoppelFassen wir nun eine derjenigen Asymptotenkurven von der ins Auge, die uns vorhin zur Konstruktion der neuen geschlossenen Fall, der eintreten konnte, flache ware. Lange s Asymptotenkurve dienten, so bildet dieselbe doppelt gerechnet zusammen Asymptotenkurven ein Asymptotenviereck, mit den beiden geschlossenen im steht Diese Tatsache aber offenbar genau gleich 2 it ist. der vorhin dem zu angefuhrten Satze,^ wonach Widerspruch Winkelsumme dessen Inhalt Summe dem UberschuB der Asymptotenkurvenvierecks stets gleich seiner Winkel uber 2jc ist und dieser tJberschuB daher notwendig eines positiv sein muB. schneiden Irgend zwei durch einen PunU gehende Asymptotenkurven Flache. unserer sich in keinem anderen Punkte Wir denken uns eine Asymptotenkurve a nach beiden Richtungen derselben hin ins Unendliche verlangert und dann durch einen Punkt Nehmen wir b gezogen. Seite die andere 2. P nach einer Asymptotenkurve dann im Gegensatz zu unserer Behauptung an, daB diese Asymptoten so kurve b die urspriingliche a zum erstenmal im Punkt Pt schnitte, sind die folgenden zwei Falle denkbar: Erstens: die Asymptotenkurve b konnte so verlaufen, von derselben Seite der Asymptotenkurve a her eintritt, daB als sie in P t sie dieselbe verlassen hat; Zweitens: die Asymptotenkurve b konnte derart verlaufen, daB sie Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Kriimmung. 168 von der anderen Seite der urspriinglichen Asymptotenkurve a herkommt und mitliin nach Verlassen des Schnittpunktes Pl nach der namlichen Asymptotenkurve a gerichtet Seite der P Punkte ist, wie anfanglich, als vom sie ausging. Was Wir wollen zeigen, da6 beide Falle unmoglich sind. Fall betrifft, so bezeichnen wir die Lange der Strecke PP Q den ersten auf a mit I und die Mitte dieser Strecke mit Q. Sodann denken wir uns durch jeden Punkt der Asymptotenkurve a die andere Asymptotenkurve gezogen und nach der Seite, nach welcher hin die fragliche Strecke die Lange ^l abgetragen. Aus den Punkten P und PQ P^ auf b liegt, P der Kurve a erhalten Weise l wir den auf diese namlichen Punkt Q als Endpunkt. Die samtlichen erhaltenen Endpunkte bilden mithin eine Asymptotenkurve, welche durch den Punkt geht und zu demselben Q mit der nam Q Punkte lichen Tangente zuriickkehrt. Dies ist unmoglich, da es nach 1. auf unserer Flache keine ge- schlossene Asymptotenkurve gibt. Damit ist gezeigt, daB der erste Fall nicht stattfinden kann. auch der zweite Fall Aber namlich die Asymptoten unmoglich. kurve in der Weise, daB sie nach Uberschreitung des Schnittpunktes die namliche Richtung aufweist, wie friiher in so konnten wir die Verliefe ist P P , PP P der Asymptotenkurve & iiber hinaus t Fortsetzung dieses Stiickes x offenbar dadurch erhalten, daB wir von durch ausgehend jeden Punkt P des Stiickes PP Q von & die andere Asymptotenkurve konstruieren und auf alien diesen Asymptotenkurven nach der betreffenden Seite hin das der Asymptotenkurve a abtragen. Die erhaltenen End gleiche Stuck t bilden die punkte Fortsetzung der Asymptotenkurve 6 von x bis zu einem PP P P Aus diesem Stiicke P^ P2 der Asymptotenkurve konnen 2 wir in gleicher Weise ein neues Stuck der Asymptotenkurve b konstruieren, welches iiber P2 hinausgeht und bis zu einem Punkte P3 auf a reicht u. s. f. Auch ist klar, wie wir die Asymptotenkurve & nach der anderen Richtung Punkte hin iiber P auf a. 1) hinaus durch die entsprechende Konstruktion fortsetzen konnen und so der Reihe nach zu den Kurvenstiicken P P_ 1; P_ 1 P_ 2 . , . . ge- Die Asymptotenkurve b schneidet also die Asymptotenkurve a in den unendlich vielen gleichweit voneinander entfernten Punkten: langen. Anhang V: Fliichen von konstanter GauBscher Kriimmung. *p_3, 169 p_ 2 -t_ p 1; JTp -L , Die Winkel, die die Asymptotenkurve b mit a in bestimmtem Sinne in jenen Schnittpunkten bildet, bezeichnen wir bez. mit Wir nun das welches von den Stticken PP betrachten auf b gebildet wird. P P P P P Asymptotenkurvenviereck Q PP auf a, l X 2 auf P &, 2 t a P^ auf a, 1 , PiP Die vier Winkel dieses Vierecks siud und da nach dem angefuhrten Satze iiber das Asymptotenkurvenviereck der Inhalt desselben gleich dem UberschuB der Summe seiner Winkel iiber 2jc ist und dieser UberschuB daher positiv sein muB so folgt 7 d. h. Ebenso folgt allgemein ak (5) Wegen a;t+1 sein; wir diirfen die _ ft und Aus (5) folgen die a_ p a ft ak+2 , (fc = 0, + 1, +2,...). a x und ax a> 2 Annahme _.j. 1 fl (6) ak+1 der obigen Ungleichung (4) konnen jeden falls a nicht zugleich treffen. > I I ^^ | Ungleichungen: - a_ p+l a -a, >a >a p = (p 1, 2, 3, . . .), ap+l oder Bilden wir die Ungleichungen (6) und (7) durch Addition derselben leicht i + n (a fiir p ) = . 1, 2, 3 . . . , n, so folgt Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Kriimmung. 170 nun a Fallt a1 aus, so ist fur geniigend grofie > die erstere dieser beiden falls n samtlich kleiner als demselben Grrunde sind; fiir Gleichungen unmoglich, fallt dagegen x Werte von n jedenda die Winkel ak aus ; > geniigend groBe Werte von n die so folgt aus Unmoglichkeit der letzteren Gleichung. Die Asymptotenkurve & darf daher auf keine der beiden angenommenen Arten verlaufen und mithin ist der Beweis fiir 2. vollstandig erbracht. 3. Stelle, Eine Asymptotenkurve unserer Fldclie durchsetzt sich selbst an keinen Doppelpunkt. Beweise nehmen wir im Gegenteil an, es existiere eine d. h. Zum Jceiner sie besitzt Asymp totenkurve mit einem Doppelpunkt; dann verlegen wir den Anfangspunkt der krummlinigen Koordinaten u, v in diesen Doppelpunkt und wablen die beiden Zweige der Kurvenschleife zu Koordinatenlinien, nach der Schleife bin den positiven Sinn gerechnet. Wir zieben jetzt vom Punkte (s, 0) beginnend auf der t-Koordinatendurch jeden Punkt derselben die andere Asymptotenkurve und tragen auf dieser nacb der positiven Seite bin eine Strecke s ab: wablen wir diese linie Strecke s geniigend klein, so werden die samtlicben erbalte- nen Endpunkte nach einem oben Satze angefiihrten iiber das Asymptotenkurvenviereck wiederum eine Asymptotenkurve bilden. Diese -s,o gebt ( s, 0), daB also, durcbsetzt sicb daber selbst in die soeben konstruierte ( s ; s) aus, durcb den Punkt (s, s) und endigt im Punkte (s, 0) lauft bez. Asymptotenkurve vom Punkte (s, s) bez. ( s, s). die Asymptotenkurve Asymptotenkurve in zwei verschiedenen Punkten (0 und ( s, 0) scbneidet; dies ist nacb 2. uninoglicb. ; s) Wir seben urspriinglicbe und (s,0) bez. (0,s) Wenn wir durch jeden Punkt einer Asymptotenkurve a die andere Asymptotenkurve zielien und auf dieser nach der ndmlichen Seite liin eine 4. bestimmte Strecke s abtragen, so bilden die erhaltenen Endpunkte eine neue Asymptotenkurve liche &, die die urspriing- Asymptotenkurve a an keiner Stelle schneidet. Denn ware P ein Scbnittpunkt Asymptotenkurve 6 mit der urspriinglicben a, und tragen wir der im Satze angegebenen Konder Anhang V: Flachen von konstanter GauBsclier Kriimmung. 171 struktion zufolge von P aus auf der Asymptotenkurve & die Strecke s nach der betreffenden Seite von a hin ab, so bekommen wir einen durch den entstehenden Endpunkt Q hindurchgehenden Asymptotenkurvenzweig, der ebenfalls zur Asymptotenkurve & gehoren muBte und andererseits den anfangs betrachteten Zug der Kurve & in Q schneidet; mithin ware Q ein Doppelpunkt der Asymptotenkurve 6; das Auftreten eines Doppelpunktes ist aber nach 3. unmoglich. Aus den Satzen 1. bis 4. konnen wir sofort diese SchluBfolgerungen ziehen: Die samtlichen Asymptotenkurven unserer Flache Scharen. Irgend zwei derselben Schar angehorende zerfallen in zivei Asymptotenkurven dagegen schneiden sich je zwei Asymptoterikurven die Scharen angehoren, stets in einem und nur einem Punkte schneiden sich nicht; verschiedenen , der Flache. Die Koordinatenlinien u verschiedenen = 0, = sind zwei Asymptotenkurven, die Scharen angehoren. Wegen der Bedeutung der KoordiKoordinatenabschnitte entnehmen wir aus Langen gewisser naten u, v als den eben ausgesprochenen v Tatsachen da6 bestimmt geunserer Flache gehort gebenen Werten von u, v stets nur d. h. die zu untersuchende Abbildung (1) unserer Flache auf die uv-Ebene ist zugleich, ein Punkt zu notwendig eine umketirbar eindeutige. Insbesondere folgt hieraus, daft Flache einen einfachen Zusammenhang besitet und keine Doppel- unsere flache ist. Nachdem wir zu dieser wichtigen Einsicht gelangt sind ; berechnen den gesamten Inhalt unserer Flache auf zwei Wegen; wir werdeu dadurch zu einem Widerspruch gelangen. wir Der erstere Weg ist der folgende. Wir betrachten auf unserer Flache dasjenige aus Asymptotenkurven gebildete Viereck, dessen Ecken durch die Koordinaten U, V] U, V] U, V] V U, Da jeder Winkel dieses Vierecks it sein muB, so ist Winkel des Vierecks jedenfalls 4n und der Inhalt des Vierecks d. h. der UberschuB der Summe seiner Winkel iiber 2 it ist mithin notwendig 2 jr. Lassen wir nun die Werte von u, v unbegrenzt wachsen, so kommt jeder bestimmte Punkt der Flache sicher eininal im Inneren eines Viereckes zu liegen und bleibt dann im Inneren aller bestimmt die sind. Summe < der < < weiteren Vierecke, so daB das unbegrenzt wachsende Viereck schlieBlich die ganze Oberflache umfaBt. Wir entnehmen daraus, daB der Gesamtinhalt unserer Flache <I 2 it sein muB. Andrerseits betrachten wir die geodatischen Linien auf unserer Flache. Wegen der negativen Kriimmung unserer Flache ist jede geodatische Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Kriimmung. 172 zwischen irgend zweien Hirer Punkte gewiB kiirzeste Lime, d. h. als jede andere Linie, die auf der Flache zwischen Linie von kleinerer Lange den namlichen zwei Punkten verlauft und sich durch stetige Anderung in die geodatische Linie iiberfiihren laBt. Wir fassen nun irgend zwei vom Punkt und nehmen ausgehende geodatische Linien auf unserer Flache ins Auge an, dieselben schnitten sich noch in einem anderen Punkt P der Flache. Da nach dem oben Bewiesenen fachen Zusammenhang besitzt, so unsere Flache einen ein- sich jede dieser beiden geodatischen lafit OP in die andere durch stetige Veranderung uberfiihren; es miifite nach deui eben Ausgefiihrten jede derselben kiirzer sein als die andere, was nicht moglich ist. Unsere Annahme der Existenz eines Schnitt- Linien also P Durch zu verwerfen. ist also punktes wir auch, die namlichen Schliisse erkennen daB eine geodatische Linie unserer Flache weder sich durchsetzen noch in sich selbst zuriicklaufen darf. Denken wir uns nun auf alien von ausgehenden geodatischen Linien die gleiche Lange r abgetragen, so bilden die erhaltenen Endpunkte Das von eine geschlossene doppelpunktslose Kurve auf unserer Flache. dieser Kurve umspannte Gebiet besitzt nach den bekannten Formeln der Lobatschefskyschen Geometric den Flacheninhalt Da dieser Ausdruck unendlich wachsende Werte von r selbst iiber fiir Grenzen wachst, so entnehmen wir hieraus, daB auch der GesamtDiese Folgerung steht inhalt unserer Flache unendlich groB sein miiBte. im Widerspruch mit der vorhin bewiesenen Tatsache, wonach jener Inhalt alle ^ 2n stets ausfallen sollte. Wir sind daher gezwungen, unsere Grund- annahme zu verwerfen, d. h. wir erkennen, daft es eine singularitdtenfreie und iiberall regular analytische Flache von konstanter negativer Kriimmung nicht gibt. Insbesondere zu verneinen, ob Ebcne durch lichen auf eine die ist daher auch die su Anfang aufgeworfene Frage Seltramische Weise 1 regular analytische } die ganze Lobatschefskysche Flache im Eaume sich verwirk- lafit. IJber 2 Fldchen von positiver konstanter Kriimmung ). zu Anfang dieser Untersuchung aus von der Frage nach im Endiiberall negativer konstanten Kriimmung, die zu dem und Resultate, daB verlauft, gelangten Wir gingen Flache einer lichen regular analytisch Vgl. die Anmerkung auf S. 163. ebenen Die Frage der Verwirklichung der Nicht-Euklidischen elliptischen 2) Geometric durch die Punkte einer iiberall stetig gekru mmten Flache ist auf meine 1) Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Kriimmung. Wir Flaehe nicht gibt. es eine solche 173 wollen nunmehr mittels der ent- sprechenden Methode die gleiche Frage fur positive konstante Kriim mung behandeln. Offenbar ist die Kugel eine geschlossene singularitatenfreie Flache positiver konstanten Kriimmung, und nach dem von H. Liebmann 1) auf meine Anregung bin gefiihrten Beweise gibt es auch keine andere geschlossene Flache von derselben Eigenschaft. Diese Tatsache der von einem herleiten, beliebigen nun wollen wir aus einem Satze singularitatenfreien Stiicke einer Flache positiver konstanten gilt und folgendermaBen Auf oder einfach abgegrenzt; metirfach wir denken Gebietes sowie in den uns radien auch das in gewift bietes liegt Radius 2 ) Handpunkten desselben so wird das Minimum der sei ein Gebiet im 1 zusammenhangendes dann in jedem Punkte radien der Fldctie Jconstruiert, folglich + Flache der positiven konstanten Kriimmung einer singularitdtenfreies Endlichen Kriimmung lautet: Tdeineren die beiden dieses Maximum Hauptkrummungsder grofieren und der Hauptkrummungs- beiden Punkte angenommen, der im Inner en des Ge denn unsere Flache ein Stuck der Kugel mit dem Iteinem es sei 1. Zum Beweise bedenken wir zunachst, daB wegen unserer Voraus1 und setzung das Produkt der beiden Hauptkriimmungsradien iiberall 1 sein muB. daher der groBere der beiden Hauptkriimmungsradien stets = ^ Aus diesem Grunde radien offenbar Maximum das ist nur dann = 1, wenn der groBeren Hauptkriimmungs beide Hauptkriimmungsradien in jedem Punkte unseres Flachenstiickes = 1 sind. In diesem besonderen Falle ist jeder Punkt des Flachenstiickes ein Nabelpunkt, und man schlieBt dann leicht in der bekannten Weise, daB das Flachenstiick ein Stiick der Kugel mit dem Radius Nunmehr sei das radien unserer Flache hauptung 1 sein muB. Maximum an, es gabe > 1; der groBeren der beiden Hauptkriimmungs dann nehmen wir im Gegensatz zu der Be- im Inneren des Flachenstiickes einen Punkt 0, in tJber die Curvatura Integra und die Topologie geschlossener Flachen. Inauguraldissertation, Grottingen 1901 und Math. Ann. Bd. 57 1903. W. Boy hat in dieser Arbeit eine topologisch sehr interessante ganz im Endlichen gelegene einseitige geschlossene Flache angegeben, die abgesehen von einer geschlossenen Doppelkurve mit dreifachem Punkt, in welcher sich die Anregung von W. Boy untersucht worden: Mantel der Flache durchdringen, keine Singularitat aufweist und den Zusammenhang der Nicht-Euklidischen elliptischen Ebene besitzt. Vgl. ferner die interessanten Arbeiten 1) Grottinger Nachrichten 1899, S. 44. desselben Yerfassars in Math. Ann. Bd. 53 und Bd. 54. Flachen konstanter positiver Kriimmung 2) Den analytischen Charakter der nachzuweisen E. Holmgren G. Lutkemeyer in der S. 163 genannten Inauguraldissertation und den Math. Ann. Bd. 57 gelungen. ist in Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Kriimmung. 174 Da welchem jenes Maximum stattfinde. Nabelpunkt sein kann und iiberdies wird ist, so von jeder die Punkt gewiB kein Punkt unserer Flache regularer Punktes liickenlos und einfach dieses Umgebung dieser ein der beiden Scharen von Kriimmungslinien der Flache beBenutzen wir diese Kriimmungslinien als Koordinatenlinien und deckt. den Punkt stanter als Anfangspunkt des krummlinigen Koordinatennach der bekannten Theorie der Flachen positiver kon selbst systems, so gelten Kriimmung die folgenden Tatsachen 1 ). Es bedeute rt den groBeren der beiden Hauptkriimmungsradien fiir = (0, 0); es ist den Punkt (u, v) in der Umgebung des Anfaugspunktes in dieser Umgebung dann geniigt die r Man 1. > setze GroBe Q reelle positive als Funktion von u f v der partiellen Differentialgleichung g*g Da abnehmendem bei r _e-*?-e d* Q , e Funktion Q notwendig wachst, so muB Q einen Minimalwert 0, v die Funktion von u, v an der Stelle u als 2 " 1 *"*" = = aufweisen, und demnach hat die Entwicklung von Q nach Potenzen der Variabeln u, v notwendig die Grestalt = a + aw + 2 9 wo a, cc, /3, reelle Umstande u, v niemals folgen gleichungen fiir wollen wir gleichung (8) einsetzen: 1) 2fiuv + yv 2 Werte annehmen darf. Aus letzterem a und y notwendig die Un- die fiir und y^>0. fiir Q in die Differential erhalten wir dann Entwicklung u = 0, v = Konstante a den Wert von p im Punkte mithin positiv < , Konstanten a^O die + : Andererseits falls + negative die (9) Da yv~ -\- y Konstante bedeuten und dabei die quadratische Form au 2 fiir 2fiuv ausfallt, so ist hier = (0, 0) der Ausdruck rechter darstellt Hand und jeden- 0; die letztere Gleichung fiihii deshalb zu der Ungleichung Darboux, Le9ons sur la theorie Bianchi, Lezioni di geometria differenziale, g^nerale 264. des surfaces, Bd. 3, Nr. 776. Anhang V: Flachen von konstanter GauBscher Krummung. welche mit den Ungleichungen unsere in (9) urspriingliche Annahme, Inneren des Flachen stii ekes liege, Widerspruch wonach als die Stelle steht. 175 Damit 1st Maximums im des und mithin der oben unzutreffend aufgestellte Satz als richtig erkannt. Der eben bewiesene Satz lehrt offenbar folgende Tatsache. Wenn wir aus der Kugeloberflache ein beliebiges Stuck ausgeschnitten denken und dann dieses Stuck beliebig verbiegen, so findet sich das groBeren vorkommenden aller Rande des Hauptkriimmungsradien Eine geschlossene Flache Flachenstiickes. Rand und daraus folgt, eine singularitdtenfreie geschlossene Krummung Resultat verbiegen 1 stets driickt kann, die wie bereits oben bemerkt ; Kugel mit dafi man die auf besitzt 1 positiven sein als dem keinen sofort der Satz, Flache mit der dem Radius Maximum stets daft konstanteti mufl. Dieses Ganzes nicht aus, Kugel ohne daB auf der Flache irgendwo eine Singularitat zugleich auftritt. Gottingen, 1900. Zum Schlusse spreche ich meinem Freunde Hermann Minkowski und Dr. Max Dehn fur ihre Unterstiitzung beim Lesen der Korrektur und die empfangenen mannigfachen und wertvollen Ratschlage meinen herzlichsten Dank aus. Gottingen, August 1903. K1 1 U KIN Astronomy Mathematics 100 Evans Statistics Computer Science Library 642-3381 Hall UNIVERSITY OF CALIFORNIA, BERKELEY FORM NO. DD3, 1/83 BERKELEY, CA 94720 QJ \