030502 Pädiatrie.indd - Verlag Systemische Medizin

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Internationale Artikel
Kurze Notizen aus der TCM
für kleine Patienten
Dr. Gunter Neeb
Einführung: Milz-Qi-Leere-Syndrom
Nummer Eins im Westen und andere
Folgen der Zivilisation
Warum Antibiotika das Milz-Yang schädigen und
die Nässebildung fördern
A. Westliche Biomedizin und Allergien:
Antibiotika schaden oft der Mund- und Darmflora, die
vorwiegend aus Bakterien besteht. Folgen sind häufig
Durchfälle oder Pilzbefall des Mundraumes, wie z. B.
der durch Candida albicans verursachter Soor beim
Kleinkind.
Pilze leben in geringer Anzahl auch in Mund- und
Darmtrakt, werden aber durch bakterielle Enzyme
und/oder die Senkung des PH-Wertes in den leicht
saueren Bereich, wie z. B. mittels Milchsäurebakterien,
an übermäßiger Ausbreitung gehemmt.
Wird nun das Bakterien/Pilz-Verhältnis zugunsten
der Pilze verschoben, so kommt es oft zur Mykose, wie
z. B. in der Scheide nach PH-Wert-Erhöhung durch
Antibiotikaeinsatz.
Letztlich verschiebt der Mensch durch sein Eingreifen hier die Balance zwischen zwei Bewohnern
der gleichen Schleimhäute oder Organe, so wie ein
Jäger, der wegen Tollwutgefahr alle Füchse abschießt,
im Jahr danach mit einer Hasenplage auf den Feldern
rechnen muss.
Die gesunde Darmflora aber hat nicht nur eine Balancefunktion, sondern ist auch selbst durch E. coli
(die bis zu 1/4 des Stuhls ausmachen) und andere enzymspaltende Bakterien an der Verdauung beteiligt,
d. h., der Verdauungsprozess wird durch ein Fehlen
dieser Bakterien erschwert, verlangsamt und ausscheidungspflichtige Stoffwechselendprodukte bleiben länger liegen oder akkumulieren sich sogar. Der Stuhl
wird dünn und träge und der Darmtrakt reizempfindlicher.
Wie einige skandinavische Studien zeigen, fördert
eine frühe Dysbiose auch die Allergiebereitschaft: Man
weiß z. B., dass Lactobacilli plantarum das IL-Profil verändert und allergische IgE-Produktion hemmt.1
Hingegen verschiebt sich das biologische Gleichgewicht seit dem zivilen Einsatz von Antibiotika zuguns2
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ten der Pilze, was dann eine Veränderung der Darmflora bei Kleinkindern nach sich zieht, die wiederum
eine verzögerte Entwicklung der Balance zwischen TH1 Zellen und TH-2-ähnlichen Zytokine herbeiführt.2
Fremde Keime wie z. B. Pilze stören die gesunde Darmflora (insbesondere kurzkettige Fettsäuren), was auch
besonders gehäuft bei allergischen Kleinkindern vorkommt.3 Eine kürzlich veröffentlichte amerikanische
Studie4 zeigte auch auf, dass sich die Wahrscheinlichkeit, später Asthma zu bekommen, bei Kleinkindern
um ein Vielfaches erhöht hatte, wenn sie während der
ersten sechs Lebensmonate Antibiotika bekommen
hatten. Die Studienleiterin Dr. Johnson empfahl daher
im ersten Lebenshalbjahr wenn möglich auf Antibiotika zu verzichten.
B. TCM und Nässe:
Pilze im Wald wie auf Haut oder Schleimhaut lieben
Dunkelheit, Feuchtigkeit und Tendieren zum Absteigen in die Tiefe (Myzelbildung) z. B. in den Boden,
alles Eigenschaften des Yin. Als Pathogen machen Pilzerkrankungen schwere Glieder und Müdigkeit, sammeln sich an feuchten Stellen (z. B. Fußpilz, Schleimhaut) und werden durch Phenolketten der ätherischen Öle zerstört und an der Sporenbildung gehindert. Diese Öle sind als leicht flüchtige, aufsteigende,
helle und klare Substanzen mit trocknender Wirkung
eindeutig dem Yang zugeordnet. Pilze stehen also der
„Nässe“-Erkrankung in der TCM sehr nahe, da ja auch
Nässe ein Yin-Pathogen ist, das mit aromatischen
trocknenden und warmen Substanzen behandelt wird,
unbehandelt aber das Yang, vor allem der Milz, schädigt und letztlich zur Schleimbildung führt.
Bakterien dagegen sind den Pilzen gegenüber aufgrund ihrer schnelleren Vermehrungsrate, ihrer Tendenz zu fiebrigen und entzündlichen, also „heißen“
Erkrankungen ihrer Behandlung mit Hitze-kühlenden Arzneien als Gegenspieler der Pilze eindeutig dem
Yang zuzuordnen, was für pathogene wie auch für
symbiotische Bakterien gilt.
Geht man nun hin und verschiebt die Bakterien/
Pilz-Relation mittels Antibiotika in Richtung Pilze, so
fördert man das Yin und im pathologischen Sinne, die
Nässebildung, das Yang der Mitte wird also geschwächt,
was natürlich auch durch Ernährung z. B. durch EisZTCM 3/2005
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Pädiatrie
creme (kalt, übermäßig süß und milchhaltig) möglich
ist, so entstehen die typischen Milz-Yang-Leere-Zeichen
wie dünner unverdauter Stuhl (= Mangel an Enzymen
durch die „Yang“-Bakterien), Müdigkeit oder Trägheit
der Verdauung durch Nässe oder Schleimbildung. Die
kopflastige (TCM = Grübeln schwächt die Milz) Gesellschaft mit ihrer stressigen Lebensweise, die die scheinbar so unbeschwerten Kinder sehr wohl durch die gestressten Eltern seelisch empfinden (endokrinologisch
= katabole, immunsuppressive Cortisolwirkung), fördert noch weiter die Mitte-Leere und macht Milz-QiLeere zum Syndrom Nr.1 in der Pädiatrie.
Die fünf häufigsten Syndrome der Pädiatrie
Auch in den Klassikern heißt es, dass das Transportsystem der Mitte noch im Wachsen begriffen ist und Qi
und Blut bei Kindern noch schwach sind. Wenn wir
dazu die anderen Organe anschauen, so kommt man
zu folgenden häufigen Syndromen:
1. Milz-Qi/Yang-Leere durch Ernährung, Kopflastigkeit
und Stress
2. Nieren-Jing oder Nieren-Yang-Leere aufgrund vorhimmlischen Energiemangels durch falsche Ernährung in der Schwangerschaft, Frühgeburt, Medikamente der Mutter (z. B. Cortison bei Blasensprung,
Antibiotika bei Cystitis oder Colpitis)
3. Lungen-Qi oder Yin-Leere durch Nikotin und Rauch
während und nach der Schwangerschaft5, Luftverschmutzung, Formaldehyd u. a. Dämpfe in Möbeln
und Gegenständen des täglichen Gebrauchs
4. Leber-Yang-Fülle durch Überschuss dieses Organs bei
der Geburt, daher oft Krämpfe, exzessive Wutausbrüche oder sogar Ohnmacht, wenn die Überstimulation der Augen durch Fernsehen, Computer u. a.
Medien die Leber überreizt
5. Verdauungsstagnation bei Kleinkindern durch unregelmäßige Ernährung oder übermäßig süße Ernährungsgewohnheiten, stimuliert durch bereits drei
Generationen Überfütterung mit süßen Belohnungen, Konservierungsstoffe und Nahrungsverarbeitung, die die natürlichen Enzyme komplett zerstört,
und uns dann in der Werbung „Probiotika“ aufschwatzen will, die ohnehin nur dann im Darm ankommen können, wenn der Magen seine antibakterielle Säurehürde bereits verloren hat.6
Geburt auch scharf gewürzte Kost gemieden werden. Zur Prävention kann die werdende Mutter auch
vor der Geburt Yin Chen Hao Tang trinken, da Yin
Chen Hao die Hauptarznei bei Neugeborenengelbsucht ist.
Bei schwerem Ikterus kann, wenn das Mekonium
wenig oder kaum entleert wurde, auch ein warmes
Klistier mit 10 g Yin Chen Hao, 10 g Zhi Zi, 3 g Gan
Cao und 2 g Da Huang gemacht werden.
Für die orale Einnahme gilt folgende Regel:
Syndrom
Symptomatik
Fertigarznei
Nässe-Hitze Haut gelblich, warme
Extremitäten, Bauch
gedunsen, Urin dunkel,
kein oder trockener
Stuhl, Unruhe und
Schreien, rote Zungenspitze, Puls shuo
(>140)
Yin Chen Hao Tang
(Yin Chen, Da Huang,
Zhi Zi) oder Yin Chen
10 g, Jin Qian Cao
6 g, Huang Bai 6 g,
Mai Ya 10 g
Kälte-Nässe, Anhaltender Ikterus,
Milz-Leere dünner Körper, Müdigkeit, Inappetenz, Erbrechen, dünner Stuhl,
schlaffe Muskulatur,
blasse Zeigefingervene
und Zunge
Yin Chen Li Zhong
Tang (Yin Chen Hao,
Dang Shen, Bai Zhu,
Gan Jiang, Gan Cao,
Yi Yi Ren) oder: Yin
Chen 10 g, Jin Qian
Cao 6 g, Tong Cao
6 g, Mai Ya 10 g, Bai
Zhu 6 g, Tai Zi Shen
6 g, Fu Ling 10 g
Blutstase
Yin Chen Hao Tang
plus Xiao Yao SanModifikation (Yin
Chen Hao, Bai Zhu,
Gan Cao, Chai Hu,
Fu Ling, Dang Gui,
Chi Shao, Hong Hua,
Chuan Xiong) oder:
Yin Chen 10 g, Mai Ya
10 g, Fu Ling 10 g,
Zhi Zi 3 g, Chai Hu
4 g, Dang Gui 3 g,
Tao Ren 2 g
Ganzer Körper und
Skleren deutlich dunkelgelb, Inappetenz
und Erbrechen, gedunsener druckempfindlicher Bauch mit
Abzeichnen der Gefäße,
dünner heller Stuhl,
Petechien oder Hämorrhagieneigung, dunkler
Urin, Fingervene und
Zunge livide, Puls
fein, teils rau (soweit
tastbar)
Modifikationen:
• Starke Hitzezeichen: Huang Qin 10 g, Lian Qiao 3 g
7 kleine Hilfen für 7 Krankheiten
unserer kleinen Patienten
• Ödeme: Fu Ling, Zhu Ling, Ze Xie je 10 g
Neugeborenengelbsucht
• Dünner Stuhl: Yi Yi Ren 10 g, Fu Ling 10 g
Der neonatale Ikterus ist in der TCM meist NässeHitze, manchmal Nässe-Kälte, deshalb sollte vor der
• Kalte Extremitäten: Wu Zhu Yu 3 g, Fu Zi (präparatum) 3 g
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• Erbrechen: Zhu Ru 6 g, Chen Pi 3 g
• Gedunsener Bauch: Hou Po 6 g, Zhi Shi 3 g
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Internationale Artikel
• Dünner Stuhl bei kalten Extremitäten: Rou Dou Kou
3 g, Ding Xiang 1,5 g
• Blutungen: Pu huang 6 g, Xian He Cao 10 g
• Schmerzhaft gedunsener Bauch: Da Huang 6 g, Wu
Ling Zhi 3 g
• Zögernde Rückbildung des Ikterus bei Blut-Stase: Xue
Jie 0,3 g, Qing Dai 0,1 – 0,3 g
• Wenn nach Milcheinschuss noch Ikterus besteht:
Shan Zhi Zi (Gardenia) 30 g dekoktiert und mit Muttermilch gemischt, täglich verabreicht.
Windeldermatitis
Durch die hohe Absorptionskraft der heutigen EinwegWindeln und die hohe Hygiene der modernen Stoffwindel-Dienste kommt es meist nur noch zu leichten
Fällen mit Rötung der Haut ohne erosive Läsionen, wie
sie früher oft der Fall waren. Dennoch ist die Windeldermatitis oft ein Vorzeichen für weitere Nässe-HitzeErkrankungen.
Innerlich (nur bei deutlicher Nässe-Hitze) als hydrophiles Konzentrat:
Syndrom
Bei schweren Erkrankungen mit erosiven Hautwunden 3x täglich mit Qing Dai San einreiben. Qing Dai
(Indigo) und Sesamöl 2:1, bis eine dünn breiige Masse
entsteht.
Obstipation
Bei gestillten Säuglingen gibt es kaum eine Regel, ob
Stuhlgang mehrmals täglich oder einmal die Woche
„normal“ ist. Erst nach dem Zufüttern können sich
„Verstopfungen“ durch Verdauungsstagnation, durch
Hitze beim Zahnen oder durch Schwäche der Verdauungsorgane bei Qi-Leere ergeben. Durch übermäßiges Schwitzen kann auch eine Blut-Yin-Leere Verstopfung entstehen. Wenn alte Hausmittel wie Grapefruitsaft zum Frühstück (Vorsicht, kalt: nur bei
Hitze) oder Zufüttern von Apfelmus usw. nicht greifen, sollte vor allem die Ursache (Infekt, Zahnen,
Schwitzen, schlechte Ernährung) behandelt werden,
erst wenn dies erfolglos ist, sollte man mit Arzneien
beginnen.
4
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Rezeptur
(Beispiel)
Verdauungs- Geschwollener Bauch,
stagnation Inappetenz, heiße Hände
und Füße, tiefgelber Urin,
Zungenbelag dick gelb,
Puls shi-chen (voll-tief),
Fingervene bläulich, Stuhl
kaum oder fest
Zhi Shi Dao Chi
Wan:
Da Huang, Zhi
Shi, Huang Qin,
Huang Lian, Fu
Ling, Ze Xie, Bai
Zhu, Shen Qu
HitzeStuhl hart wie Schafskot,
Trockenheit mit Mühe entleerbar, z. T.
Analfissuren, rotes Gesicht
und Lippen, Mundgeruch,
warme Haut, Zungenbelag trocken, gelb, Puls hua
(schlüpfrig), Fingervene
violett
Ma Zi Ren Wan:
Huo Ma Ren, Da
Huang, Zhi Shi,
Hou Po, Xing Ren,
Bai Shao
Blut-Leere
Stuhl trocken, schwer entleerbar, spröde, glanzlose blasse Haut und Haar,
Schwindel, Herzklopfen,
Zunge blass, Puls xi-ruo
(fein-schwach), Fingervene
blass
Si Wu Tang-Variation: Huo Ma
Ren, He Shou Wu,
Dang Gui, Shou Di
Huang, Bai Shao,
Chuan Xiong,
Zhi Ke
Qi-Leere
geringer Muskeltonus, gelegentliche anstrengende
Stuhlentleerung in kleinen
Mengen aber weich, z. T.
mit Schwitzen und Schnaufen, danach Schwäche,
Zunge unauffällig, Puls xu
(leer), Fingervene blass
Huang Qi Tang:
Huang Qi, Huo ma
Ren, Chen Pi, Bai
Zhu.
Bi Qie, Yi Yi Ren, Huang Bai, Fu Ling, Sheng Di Huang,
Chi Shao, Mu Dan Pi, Ze Xie je 6 g, Gan Cao 3 g und Pu
Gong Ying 15 g
Äußerlich: Nach dem Windelwechsel abwaschen
mit Liu Yi San (Hua Shi, Gan Cao) und pudern mit
Hua Shi (Talkum) und Zinkoxid 1:1 (mischt jede Apotheke).
Symptomatik
Bei Nieren-YangLeere:
Rou Cong Rong
Drei-Monats-Koliken
Bei Kleinkindern mit Verdauungsstörungen muss primär zwischen Fülle und Leere unterschieden werden:
Syndrom
Symptomatik
Fertigarznei/
Rezeptur
Milz-Qi/
Yang-Leere
Blaue Vene am Yin TangPunkt, niedriger Muskeltonus, schläft viel, kalte
Hände, weicher Stuhl, wenig
Appetit
Bu Zhong Yi Qi
Tang, Xiao Jian
Zhong Tang,
Li Zhong Tang
Verdauungs- Gerötete Bäckchen wie bei
stagnation Yin-Leere, aktiv und laut,
fester teils trockener stark
riechender Stuhl, teils
Mundgeruch
Bao He Wan,
Xiao Er Qi Xing
Cha (Pulver),
Xiao Er Bao Shi
Pian (Tabl.)
Während die obigen Rezepturen als Fertigarznei in verschiedenen Zubereitungsformen existieren und auch
für ältere Kinder geeignet sind, empfehle ich bei Säuglingen folgende Mischung als hydrophiles Konzentrat
zu 150 ml:
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Pädiatrie
• Mitte-Leere: Huang Qi 12, Bai Zhu 6, Cang Zhu 3,
Sheng Jiang 3, Yi Yi Ren 18, Shan Zha 6, Chen Pi 6,
Xiao Hui Xiang 9, Gan Cao 3, Shan Yao 9 Anteile oder
Gramm.
Leber-Galle
Feuer
• Verdauungsstagnation: Shan Zha 12, Mai ya 12, Shen
Qu 3, Ji Nei Jin 3, Lai Fu Zi 3, Xiao Hui Xiang 6, Dan
Zhu Ye 12, Yi Yi Ren 18, Gan Cao 3, Chen Pi 3 Anteile
oder Gramm.
• Bei starker Kolik: Gou Teng 9 g, Bing Lang 6 g, Lai Fu
Zi 6 g
• Bei ausgeprägter Kälte: Sheng Jiang 12 g, Rou Gui 3 g,
Xiao Hui Xiang 12 g
NässeHitze-Stau
• Bei ausgeprägter Qi-Leere: Ren Shen 12 g
• Bei ausgeprägter Hitze: Huang Lian 3 g, Zhi Zi 9 g
Otitis media
Während chinesische Kinder selten Ohrinfektionen
haben, kommen sie bei uns relativ oft vor. Ob das
nun, wie manche meinen, am größeren Abstand der
Nasenhöhlen zur Ohrtrompete liegt oder am häufigeren Schnullereinsatz im Westen, lässt sich nicht klären. Die „Nasenballons“, die es bei uns in der Apotheke gibt, helfen jedenfalls mit, die Eustach’sche
Röhre freizuhalten.
Bei häufigem Jucken im Ohr kann man drei Knoblauchzehen einen Monat in 10 – 20 ml Mandelöl einlegen und einige Tropfen davon ins Ohr träufeln. Von
Pfefferminzöl, wie bei Flaws beschrieben, rate ich bei
Kleinkindern ab, da dieses zu aggressiv wirken kann.
Zur Vorbeugung bei rezidivierenden Otitiden können das Winterhalbjahr zusätzlich immun stärkende
Milz-Qi-Mischungen gegeben werden, im Akutfall aber
muss man meist auf Long Dan Xie Gan Tang/Wan/Pian
und bei purulenter Otitis auf Xian Fang Huo Ming Yin
zurückgreifen.
Bei älteren Kindern kann schon eine Syndromdifferenzierung erfolgen:
Syndrom
Symptomatik
Wind-Hitze- Heißer Kopf mit
Toxine
Ohrenschmerzen,
z. T. Ohrgeräusche,
Hörminderung,
Zunge rot mit dünngelbem Belag,
Puls fu-shuo
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Formel
Fang Feng 6 g, Bo He
6 g; Jin Yin Hua, Lian
Qiao, Chi Shao, Niu Bang
Zi, Huang Qin, Xuan
Shen je 10 g; zusätzlich
bei Fieber Shi Gao 15 g,
Gua Lou 10 g
Hohes, hartnäckiges
Fieber, starke Ohrschmerzen, oft mit
Trommelfellperforation, Flüssigkeitsaustritt, Mund bitter
und trocken, Stuhl
fest, Urin dunkel,
Belag gelb, Puls
shuo-xian (beschleunigt-gespannt)
Je 10 g Long Dan Cao,
Zhi Zi, Huang Qin, Chai
Hu, Che Qian Zi und Ku
Ding Cha, 15 g Shi Gao,
je 6 g Bai Mu Tong,
Gan Cao und Sheng Di
Huang.
Hitze-Zeichen und
Schmerzen am
Abklingen, vermehrt
eitriger Ausfluss,
Zunge rot, Belag
dick, Puls shuo
(beschleunigt)
Je 10 g Jin Yin Hua, Ye
Ju Hua, Pu Gong Ying,
Tian Hua Fen, Chuan
Bei Mu, Chi Shao, Dang
Gui und Chen Pi und je
6 g Fang Feng, Bai Zhi
und Zao Jiao Ci. Bei
viel Ausfluss: Yi Yi Ren
18 g, bei Hörminderung
Shi Chang Pu 9 g, Lu Lu
Tong 9 g
Wenn noch nicht perforiert: Zao Jiao Ci 10 g;
wenn konstipiert Da
Huang 3 g
Externe Otitis-Lösung nach Tang Li-zhen:
Wen es bei der Herstellung nicht gruselt, der kann
auch folgende Lösung verwenden, die lt. Autor eine
schnelle entzündungshemmende Wirkung hat.
Zunächst den Eiter mit 0,3 %-iger Wasserstoffsuperoxidlösung ausspülen, dann 3 – 4 Tropfen Di Long-Sha
Tang-Lösung mit der Pipette einführen. 2 – 3 Mal täglich wiederholen.
Di Long-Sha Tang-Lösung: Etwa 30 frische Regenwürmer mit Wasser abspülen und in 50 g feinen Zucker
einlegen. Nach dem Auflösen alles abfiltern und die
Flüssigkeit in eine kleine Flasche mit Pipette füllen. Im
Kühlschrank aufbewahren.
Wem diese Methode komisch vorkommt, dem sei
gesagt, dass diese Methode durchaus in einer Studie in
Shanghai7 erfolgreich erprobt wurde und dass es auch
bei uns im süddeutschen Raum ein Rezept der Volksheilkunde gibt, wonach bei trockenem Husten mit
Nacktschnecken und Zucker eine Lösung zum Einnehmen hergestellt wird.
Warzen
Meist bei Kindern und Jugendlichen mit Neigung zu
vermehrtem Schwitzen der Extremitäten (Nässe), z. T.
bestehen aber keine typischen Nässe-Zeichen.
Ein einfaches, probates Mittel ist Ya Dan Zi Ye:
40 g. Ya Dan Zi (Brucea) werden mit 80 ml Wasser
15 min. geköchelt (zum Konservieren einfrieren). Bei
Applikation auf die Warzen werden einige Tropfen
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2 x täglich mit einem Tuch aufgetragen. Die Stelle verfärbt sich dann rötlich (harmlose Hautreaktion) und
die Warze trocknet aus und fällt nach einigen Tagen
ab. Die zurückbleibende Pigmentation wird ebenfalls
einige Tage danach abgebaut.
Dekokte werden nach Leere oder Fülle unterschieden:
Syndrom
Rezeptur
Modifikation
NässeToxine mit
Blut-Stase
(Fülle)
Ban Lan Gen 20 g, Tu
Bei Mu 12 g, Hu Zhang
15 g, Zi Cao 15 g, Tu Fu
Ling 20 g
Bei Juckreiz: Xuan
Shen und Yi Yi Ren
streichen und stattdessen je 12 g
Bai Xian Pi und
Di Fu Zi nehmen;
bei Mädchen mit
starkem gelben oder
weißen, dicken Fluor
Xuan Shen streichen
und je 12 g Cang
Zhu und Huang Bai
verwenden.
Xuan Shen 15 g, Yin
Chen Hao 20 g, E Zhu
15 g, Chi Shao 12 g,
Long Dan Cao 10 g,
Yi Yi Ren 20 g,
Gan Cao 5 g
ToxineAkkumulation bei
Milz-Leere
(Leere)
Huang Qi 20 g, Dang
Shen 15 g, Bai Zhu 15 g,
Yi Yi Ren 20 g, Fu Ling
12 g, Ban Lan Gen 15 g,
Hu Zhang 15 g, Zi Cao
12 g, Liu Ji Nu 15 g, Bai
Hua She She Cao 20 g,
E Zhu 12 g, Gan Cao 5 g
Bei weichem, unverdautem Stuhl Hu
Zhang und Zi Cao
streichen, stattdessen je 20 g Shan Yao
und Bai Bian Dou
hinzufügen.
Obige Dosierung bezieht sich auf Patienten mit Warzen
– auch durch Papillomaviren – und muss bei kleineren
Kindern zwischen 6 und 12 Jahren auf etwa die Hälfte
bis Drittel herunter gerechnet oder in Granulat /.
hydrophilem Konzentrat gegeben werden.
Weitere externe Applikation:
Waschung oder Sitzbad bei Befall des Schambereiches
oder als Fußbad
Hu Zhang 30 g, Long Dan Cao 30 g, Da Huang 30 g,
Chi Shao 20 g, Shi Liu Pi 30 g, Ku Fan 20 g, E Zhu 30 g,
Zi Cao 30 g
Zubereitung: 2 l Wasser 30 min. köcheln und 15 –
20 Min. lauwarm baden. Die Arzneien können 2 – 3
Mal abgekocht werden.
Enuresis
Bettnässen bezeichnet das nächtliche Urinieren von
Kindern ab etwa 3 Jahren, oder älteren die bereits trocken waren und wieder mit Bettnässen beginnen. Letzteres kann psychologische Gründe haben, wenn vom
Kind eine Regression ins Babyalter wegen des Neides
auf ein jüngeres Kind angestrebt wird.
6
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In der TCM werden hier ebenfalls drei Syndrome unterschieden:
Syndrom
Symptomatik
Beispielformel, RP
NierenYang/
Blasen-QiLeere
1–2 Mal nachts viel
heller Urin, KälteAbneigung, blasse
Zunge, weißer Belag,
Fingervene blass
Sang Piao Xiao San,
Suo Quan Wan oder
Jing Gui Shen Qi Wan
mit Sang Piao Xiao
und Yi Zhi Ren
MilzLungen-QiLeere
Episodisches Einnässen Bu Zhong Yi Qi Tang
nach Infektion, kleine mit Jin Ying Zi, Wu
Mengen Urin, InfektWei Zi und Fu Pen Zi
neigung, Schwitzen,
weicher Stuhl, schwacher Puls
Nässe-Hitze Dunkler, stark riechender Urin, tags
reizbar, nachts unruhiger Schlaf, Zunge und
Lippen rot, Belag dick,
Puls shuo (beschleunigt), Fingervene
rötlich
Long Dan Xie Gan
Tang mit Hai Piao
Xiao, Shi Hu und Qu
Mai
Aus den Klassikern:
Grundlagen, Diagnose und Therapie
bei Kindern (Auszüge aus den Büchern
von Xu Da-chun (1693 – 1771)
Über Kinder
(aus „Shen Ji Chu Yan“, seinem Spätwerk aus dem
Jahre 1767)
Bei kleinen Kindern gibt es eigentlich nur zwei
Ursachen akuter Erkrankungen, nämlich Hitze und
Schleim. Ihr Körper ist aus reinem Yang8, ist im Inneren warm und wird täglich warm eingewickelt, und
selbst die Tücher, mit welchen man sie warm hält,
werden alle über dem Feuer getrocknet. Im Inneren
und im Äußeren ist also alles heiß, woraus Wind entstehen kann, der wiederum das (pathogene) Feuer
noch mehr anfacht.
Wenn nun in diesem Falle weiter Milch gegeben
wird, so muss Schleim entstehen. Wenn der Schleim
vom Feuer erhitzt wird, so dickt dieser noch weiter ein,
wie ein zähflüssiger Lack. Wenn jetzt die Milch immer
noch weiter gegeben wird, so mischen sich Altes und
Frisches und der Schleim sammelt sich täglich mehr
an, mit der Folge, dass Druck und Völlegefühl entstehen und die Kinder schreien.
Um ihr Schreien zu stillen, werden sie dann gezwungen, noch mehr Milch zu trinken, sodass schließlich die Brust (der Kinder) eng wird, weil das Qi sich
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Pädiatrie
staut. Sie reißen die Augen auf und zittern, sodass es
wie ein (Jing-Feng) Wind-Schreck aussieht.9
Doch obwohl es nach Wind-Schreck aussieht, ist
es gar keiner, sie sind nur bis zum Platzen voll und
aufgetrieben. Wenn ich bei einer solchen Gelegenheit
den Eltern sage, sie sollen die Kleidung verringern und
die Milch einmal aussetzen, so entsteht ein großer
Unwille bei diesen und man beschimpft mich ohne
Unterlass, wie ich nur das arme Kind hungern lassen
könne, wo es doch ohnehin schon vor lauter Leere geschwächt sei.
Doch auch unter den Ärzten ist dieser Hergang
nicht immer deutlich, denn wenn sie nun starke
und trocknende Arzneien wie Ginseng und Astragalus zum Tonisieren verabreichen, so führt das dazu,
dass der Schleim noch weiter eintrocknet und das Qi
sich staut, sodass hernach keine rettende Behandlung
mehr möglich ist. Ich habe unzählige solcher Fälle erlebt, und geraten, die Wärme abkühlen zu lassen, mit
dem Milchfüttern etwas auszusetzen und stattdessen
das Qi des Magens mit klarer Reismilch zu nähren und
mit milden Arzneien, die den Schleim umwandeln
und das Qi bewegen, das Ganze etwas zu regulieren.
Von zehn, die sich an diesen Rat halten, wird achten
oder neunen geholfen, wohingegen kaum einer von
hundert (in den Häusern) überlebt, wo man stattdessen Augen verdreht und dies als Blödsinn abtut.
Was Exanthemerkrankungen10 angeht, so gibt es
auch dort merkwürdige Ansichten. Exanthemerkrankungen sind bei Kindern unvermeidlich und müssen
vorkommen, auch sind sie keine bösartigen Krankheiten. Solange sie bei gemäßigter Witterung vorkommen, so sterben kaum welche daran. Nur bei extrem
kalter oder extrem heißer Witterung kann es manchmal vorkommen, dass bei solchen Kindern mit leerem
Yuan-Qi, wenn die Pusteln dicht gesät sind, letztlich
keine Behandlung möglich ist. Sobald diese Pusteln
herausbrechen und eine weiße Flüssigkeit enthalten,
weiß man, dass sich das Blut11 hierdurch klären wird.
Kind das einflößen, bis sich ihm vor lauter Giften der
Magen umdreht. Wenn sich diese Ärzte derartig böse
Grobheiten mal selber einflößen würden, so würde es
sogar ihnen den eigenen Magen zerreißen, geschweige
denn, den der Kinder.
Wenn nun ein solcher Arzt eine solche Arznei verschreibt, so kann er schon mit absoluter Sicherheit13
voraussagen, wann ein Kind diese Tortur nicht mehr
überleben wird, wofür er wahrscheinlich noch die
Achtung der Eltern erhalten wird, weil er so treffsichere Prognosen erstellen kann, ohne aber dass diese
wissen, dass er in Wirklichkeit mit seiner falsch verabreichten Arznei am Tode schuldig ist. Wenn nun ein
Kind Glück hatte und sein Yuan-Qi stark genug war,
so nimmt man an, dass die nachfolgende Gesundung
ohne diese extrem starken Arzneien nicht möglich gewesen wäre, und trägt das Lob von Mund zu Mund ob
dieser übermenschlich wirksamen Rezeptur.
Noch merkwürdiger dagegen ist, wie manche Ärzte
ängstlich zögern, einem Mann stattlichen Alters Arzneien wie Huang Qin (Scutellaria) und Mai Ya zu geben,
während sie keinen Augenblick verschwenden, (den
Kindern) Da Huang und Shi Gao pfundweise14 zu verabreichen, so etwas schreit wahrlich zum Himmel.
(Es folgt noch ein Abschnitt, in welchem Xu über
das Aufschneiden der Speicheldrüsen bei Parotitis in
einer Provinz Chinas wettert, da er diese fahrlässige
Praktik für abergläubige Beutelschneiderei hält, weil
Mumps auch ohne chirurgische Behandlung gefahrlos
abheilt).
Schlusswort
Pädiatrie ist für die meisten Himmel und Hölle zugleich: Im Himmel ist man, wenn man sieht, wie
leicht, wie schnell und wie gut man den kleinen Patienten mit der TCM helfen kann. Ein Erfolgserlebnis ist
fast immer garantiert!
Gibt man jedoch bevor die Pusteln ausbrechen etliche Liang12 von Rheum und Gypsum (Da Huang, Shi
Gao), so behindert man ihren natürlichen Mechanismus und schädigt das Yuan-Qi.
In der Hölle ist man, wenn man sieht, wie viel Leid
manchmal in einem Kind oder Kleinkind stecken
kann, wenn man helfen möchte, aber nicht kann, weil
die Ursachen nicht körperlicher Art sind, die Krankheit zu weit fortgeschritten ist oder weil einem die Erfahrung fehlt.
Manche verwenden gar Lumbricus (Di Long), Tabanus (Mang Chong) und die ganze Palette an kalten oder
giftigen Arzneien wie Skolopendra (Wu Gong), Buthus
(Tian Xie), und solche Zutaten wie Hühnerköpfe und
Schweineschwänze (sic!) und legen noch zu, indem
sie zu etlichen Liang von Viola yedoyensis (Zi Hua
Di Ding), Forsythia (Jin Yin Hua) und anderen groben Mitteln greifen, alles zusammen kochen und dem
Dennoch kann jeder von uns, auch wenn es noch so
wenig Aussicht auf Heilung gibt, weil z. B. die Krankheit genetischer Art ist, das Leid der kleinen Patienten
etwas mindern, und sei es auch nur, indem man zeigt,
dass man mitfühlt. Wie sagte schon Hölderlin: „Wo
aber das Gefahr ist, da wächst das Rettende auch.“ In
diesem Sinne: „Wo aber das Leid ist, da wächst die
Hoffnung auch.“
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Internationale Artikel
Auszug aus dem Kapitel „Pädiatrie“ im neuen Buch von Dr. Gunter
Neeb „TCM-Fachbuch für Fortgeschrittene, Band 1“, das voraussichtlich nächstes Jahr im VGM erscheinen wird.
Originalliteratur:
Chen Ke-Xi, Wu Xian-Zhong und Wang Yong-Yan (Hg): Zhong Xi Yi
Jie He Lin Chuang Zhen Liao Zong Shu (Sammlung klinischer Diagnose
Therapie nach der Integrierten Chinesischen Medizin), Band 12: Er Ke
Shouce (Band Pädiatrie), Zhong Yi Gu Ji Chubanshe, Beijing 2003
Li Shi-Ming: „Li Bing-Nan Erke Jingyanji“ (Li Bing-Nans gesammelte
Erfahrungen der Pädiatrie), durch: Renmin Weisheng Chubanshe, Beijing 1. Auflage März/2004
Shi Ji (Hrg.): Serie Xiandai Zhongyiyao, Yingyong yu Yangjiu Daxi,
Bd. 8: Er Ke, von Shanghai Zhongyiyao Daxue Chubanshe, Shanghai
1995
Zhu Da-Nian (Haupteditor): Shiyong Zhongyi ErKe Shouce, durch:
Shanghai Kejijiaoyu Chubanshe, Shanghai 1993
Lu Zhao-Ling (Haupteditor): Zhongyi Gujin Yi An Leibian: Band 8, ErKe
Binglei, Zhongguo Jiancai Gongye Chubanshe, Beijing, 2001
Westliche Literatur zum Nachlesen:
Julian Scott: Treating Children with Chinese Herbs, Churchill-Livingston
Julian Scott: Akupunktur in der Behandlung von Kindern, VGM Kötzting
Bob Flaws: Chinesische Heilkunde für Kinder, Joy-Verlag
5 Auch bei Kindern von „Balkon-Rauchern“ liegen durch die via
Kleidung im Staub zu findenden Nikotinpartikel die Nikotinwerte
im Blut 50-mal höher als bei Kindern von reinen Nichtrauchern.
Hierzu gibt es Studien der Charité wie die Multizentrische Allergiestudie (MAS-90) oder aus Schweden: A. JOHANSSON, A. HALLING,
J. LUDVIGSSON, Division of Paediatrics, Dep. od molecular and
Clinical medicine, Linköping University, Sweden: Indoor and outdoor smoking – Impact on children’s health; European Journal of
Public Health 2003 13(1):61-66
6 Vielmehr hierzu, zur Kinderschokolade-Mafia und Breikostproblemen bei H.U. Grimm: „Mund auf – Augen auf!“
7 Zitiert aus: An Xiao-Sheng: Erke Shouce, in Zhongxiyijiehe Linchuan Zhenliao Congshu (Sammlung der Diagnosen und klinischen
Therapien der Integrierten Chinesischen Medizin); Ss. 350; Zhongyu Guji Chubanshe, Beijing 2003, ISBN 7-80174-094-7
8 „Chun-Yang“: Pures Yang, bezieht sich vermutlich darauf, dass
Kinder mehr vorhimmlische Energie haben und erst langsam durch
Aufbau ihrer Mitte, die nachhimmlische Energie aufbauen. Sie
wachsen schnell, haben leicht Fieber, neigen zu akuten Erkrankungen, reagieren aber auch schnell auf diese, alles Zeichen ihres starken Yang.
9 Wind-Schreck = Konvulsionen und Zuckungen durch emotionale
Ursachen
10 Exanthemerkrankungen bei Kindern wie Masern, Röteln, Windpocken usw.
11 Hierbei gelten diese Erkrankungen als Wen-Bing, die die Hitze
durch das Blut ausleiten.
Anmerkungen
12 1 Liang (Maßeinheit) = 31,25 g
1 Alm, Swartz et al. in The Lancet 353, May 1999: Atopy in children
with an anthroposophic lifestyle
13 wörtl.: mit 100 prozentiger Sicherheit (nicht eins von zehn verkehrt)
2 Björksten, Naaber et al in Clinical and Experimental Allergy, Vol. 29;
1999, p. 342-346: The intestinal microflora in allergic Estonian and
Swedisch 2-year-old children.
3 Böttcher, Nordin et al. in Clinical and Experimental Allergy, Vol.30;
p. 1590-1596: Microflora-associated characteristics in faeces from
allergic and non-allergic infants
4 Cole-Johnson, Christine, Ph.D., Henry Ford Hospital, Detroit. The
Western Wayne Tri-County Health, Environment, Allergy and
Asthma Longitudinal Study, known as the WHEALS Study (NIH
NIAID R01 A1050681) in der 30.9.2003 bei der Jahreskonferenz
der Europäischen Gesellschaft für Erkrankungen der Atemwege in
Wien.
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14 wörtl.: „Liang-weise“ und „Jin-weise“
Über den Autor
Dr. med. sin. Gunter Neeb unterrichtet u. a. an der Universität Witten-Herdecke und in verschiedenen medizinischen Institutionen in
Deutschland und Österreich, in der Schweiz, in Schweden, Holland
und Spanien.
Seine Homepage „www.TCMinter.net“ veröffentlichte eine große
Menge neuen Materials aus modernen wissenschaftlichen wie auch
aus klassischen Quellen der Chinesischen Medizin.
ZTCM 3/2005
18.08.2005 14:31:22 Uhr
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