DIABETES UND SCHWANGERSCHAFT Sie haben Diabetes und möchten schwanger werden oder haben aufgrund Ihrer Schwangerschaft Diabetes (Gestationsdiabetes) bekommen. Achten Sie daher auf ein sorgfältige Diabetes­ management und eine gute medizinische Betreuung. Gerade in einer Zeit, in der vieles neu ist, sollten Therapie­ mittel möglichst ein­ fach sein. F­ reeStyle Navigator II zur kontinuierlichen ­Glukosemessung können Schwan­ gere ohne große Vorkenntnisse sofort einsetzen. In einer bewegten Phase ist die lücken­ lose, verlässliche Dokumentation mit FreeStyle Navigator II eine verlässliche Größe. Im Leben mit Diabetes ist eine gute Therapieeinstellung das A und O. Insbesondere in der Schwangerschaft gilt es in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt eine Therapie umzusetzen, mit der es Ihnen gut geht und sich Ihr Kind gesund entwickelt. Gelangt zum Beispiel über­ zuckertes Blut über die Nabelschnur in den kindlichen Organismus, wächst es in den häufigsten Fällen überdurchschnittlich. Am Ende der Schwangerschaft ist es womöglich zu groß. Eine natürliche Geburt wird somit immer unwahrscheinlicher und Ihr Kind muss voraussichtlich mit einem Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden. Wenn Ihre Glukosewerte jedoch konstant in einem bestimmten Ziel­ bereich verlaufen, verringert das Beeinträchtigungen durch schwan­ kende Therapieverläufe. Vielleicht fragen Sie sich aber: „Wie schaffe ich es in einer solch bewegten Phase, in der sich mein Körper verändert und auch sonst viel Neues auf mich zukommt, meinen Glukosespiegel auf einem konstanten Level zu halten? Vorteile kontinuierlicher Messungen Eine kontinuierliche Glukosemessung kann Sie jetzt entlasten. Ihre Werte werden dabei minütlich automatisch aktualisiert. Durch die Analyse der Glukose im Zwischenzellgewebe können sogar Hypo- und Hyperglykämien früher und häufiger erkannt werden. Die zu erwarten­ den Trends werden über Pfeile auf dem Display des Empfängers an­ge­ zeigt. Zusätzlich gibt eine Grafik auf dem Bildschirm Aufschluss über die kontinuierlichen Glukoseverläufe der letzten vier Stunden. DIABETES IN DER SCHWANGERSCHAFT Bessere Beurteilung Die kontinuierliche Messung ermöglicht eine Einschätzung, wie oft Ihre Werte innerhalb von 24 Stunden im gewünschten Bereich liegen. Damit lässt sich Ihr Glukosespiegel insgesamt besser beurteilen. FreeStyle Navigator II zeigt aktuelle Werte und zusätzlich die Richtung, in die sie sich voraussichtlich ent­wickeln werden. Das hilft, kritischen Hochs und Tiefs rechtzeitig gegenzu­ steuern. Über einen Graphen werden die Verläufe der Glukose im Zwischen­ zellgewebe bildlich dargestellt. Gleichzeitig veranschaulichen gut analysierbare Trendpfeile, in welche Richtung sich Ihre Glukosewerte im Zwischenzellgewebe in nächster Zeit voraussichtlich entwickeln werden. Auch das ist eine wertvolle Hilfe, ungewollte kritische Werte zu erkennen und frühzeitig gegenzusteuern. Somit können aktuelle und zu erwartende Werte schnell und einfach analysiert und bei Bedarf Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Individuelle Therapieziele Grundsätzlich ist es wie bei jeder Form des Diabetes wichtig, dass Sie auch in der Schwangerschaft medizinisch gut betreut werden, Ihre Kontrolltermine und die Therapieanweisungen sorgfältig einhalten. Dabei müssen in Absprache mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt individuelle Therapieziele zum Wohl der werdenden Mutter und zum Schutz des ungeborenen Lebens vereinbart werden. SEITE 2 /7 DIABETES IN DER SCHWANGERSCHAFT SEITE 3/7 Gestationsdiabetes – wenn die Schwangerschaft den Blutzucker erhöht Etwa jede zehnte Frau entwickelt während ihrer Schwangerschaft einen sogenannten Gestationsdiabetes. Besteht dieser Verdacht, kann ein Test zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche Aufschluss bringen. Der Auslöser für diese Form des Diabetes ist eine vermehrte Ausschüt­ tung bestimmter Schwangerschaftshormone. Nach der Diagnose wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt umgehend mit Ihnen besprechen, wie sich Ihr Zuckerstoffwechsel wieder normalisieren lässt. FreeStyle Navigator II bildet minütlich den ­Therapieverlauf transparent ab. Eine werdende Mutter muss nicht an regel­ mäßige Kontrollen denken, sondern kann sich auf ihre Schwangerschaft konzentrieren. Hilfreiches Insulin Die gute Nachricht: Werden kritische Blutzuckerwerte in der Schwan­ gerschaft rechtzeitig erkannt und behandelt, sind alle möglichen ­Kom­plikationen vermeidbar. Sie selbst können gegensteuern, indem Sie Ihre Ernährung anpassen, Sport treiben und regelmäßig selbst Ihren Glukosewert kontrollieren. Manchmal ist zusätzlich eine Insulintherapie nötig. Da glukosesenkende Tabletten für Schwangere und Stillende nicht geeignet sind, wird Insulin gespritzt. Wichtig ist natürlich auch, dass Sie regelmäßig zum Arzt gehen und nachsehen lassen, wie es Ihnen und Ihrem Kind geht. Weitere Informationen über Diagnostik und Therapie bei Schwangerschaftsdiabetes entnehmen Sie der PatientenLeitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft, zu finden unter: www.ddg.info/leitlinien/patienten-leitlinien ! DIABETES IN DER SCHWANGERSCHAFT SEITE 4/7 So kommt der FreeStyle Navigator II zu Ihnen: 1. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt schreibt Ihnen ein Rezept für FreeStyle ­Navigator II und ein weiteres für FreeStyle Navigator II Sensoren. 2. Der kostenfreie Antrags- und Versorgungsservice von Abbott Diabetes Care unterstützt Sie bei der Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse. 3. Sobald der Antrag genehmigt ist und uns vorliegt, stellen wir Ihnen FreeStyle Navigator II zu. 4. Ein lizenzsierter Trainer von Abbott Diabetes Care meldet sich bei Ihnen, um einen Termin für die kostenfreie Schulung im Umgang mit FreeStyle Navigator II zu vereinbaren. 5. Sie können das System zur kontinuierlichen Glukosemessung jetzt direkt einsetzen. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie Fragen zu einzelnen Bestellschritten oder zum FreeStyle Navigator II haben. Wir helfen Ihnen gerne weiter! Service-Telefon: +49 6122 58-2281 Service-Fax: +49 8001 83-5477 DIABETES IN DER SCHWANGERSCHAFT Diese Begriffe sollten Sie kennen Diabetes mellitus Verschiedene Störungen des Glukosestoffwechsels mit dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten. Die wichtigsten Formen sind Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes. Die Behandlung erfolgt u. a. mit Insulin. Typ-1-Diabetes Eine Autoimmunerkrankung, an der in Deutschland etwa 350.000 Menschen leiden (Stand 2012). Das Immunsystem greift die Insulin pro­ duzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse an. Sind etwa 80 Prozent der Zellen zerstört, kommt die Insulinproduktion fast zum Erliegen und innerhalb von Tagen bis Wochen entsteht das Vollbild der Krankheit. Symptome sind starker Durst, Harndrang, Abnahme des Körpergewichts und nachlassende Leistungsfähigkeit. Die Krankheit ist nicht heilbar, kann mit Insulin aber gut behandelt werden. Auslöser der Autoimmun­ erkrankung kann u. a. eine Infektion sein. Anders bei Typ-2-Diabetes. Diesen Patienten steht zwar genug Insu­ lin zur Verfügung, die Zellen reagieren aber nur schwach darauf. ­Typ-2-­Diabetes beginnt schleichend und bleibt oft lange unentdeckt. Therapiert wird zunächst mit Ernährungs- und Bewegungsschulung sowie blutzuckersenkenden Mitteln. Hilft das allein nicht, kommt I­nsulin zum Einsatz. Gestationsdiabetes Eine Störung des Zuckerstoffwechsels, die erstmals in der Schwanger­ schaft auftritt und nach der Entbindung meist wieder verschwindet. Unbehandelt birgt Gestationsdiabetes Risiken: Für die Mutter steigt das Risiko, später an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Die Kinder sind bereits bei der Geburt zu schwer und haben ein höheres Risiko, später über­ gewichtig und selbst Diabetiker zu werden. Seit März 2012 werden alle Schwangeren auf diese Störung hin getestet. Früh erkannt, ist ein Gesta­ tionsdiabetes gut behandelbar. SEITE 5/7 DIABETES IN DER SCHWANGERSCHAFT Blutzucker Der Blutzuckerspiegel zeigt die Konzentration von Glukose (Zucker) im Blut. Für die Angabe des Blutzuckerwertes gibt es zwei Einheiten: Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l). Beide Einheiten lassen sich in die jeweils andere Einheit umrechnen: 1 mmol/l = 18,016 mg/dl bzw. 1 mg/dl = 0,0555 mmol/l. International ist mmol/l die offizielle Einheit. In Deutschland wird in den alten Bundes­ ländern in mg/dl gemessen, in den neuen ist die Einheit mmol/l üblich. Bolus/Basal Injektion von kurz wirksamem Insulin vor einer Mahlzeit, um den Blut­ zuckeranstieg nach dem Essen abzufangen. Die Insulindosis wird an die Mahlzeit angepasst. Anders das Basisinsulin. Es ist ein lang und langsam wirkendes Insulin, das den lebensnotwendigen Insulingrundbedarf deckt, den der Körper auch ohne Nahrungszufuhr hat. Basisinsulin wird in den meisten Fällen je nach Insulinart und Blutzuckerverlauf ein- bis dreimal am Tag gespritzt. Glukose Glukose (Traubenzucker) steckt als kleinster Baustein verschiedener Arten von Zucker und Stärke in vielen Lebensmitteln. Bei der Verdauung werden diese in ihre Bestandteile zerlegt; dabei entsteht Glukose, die durch die Darmwand ins Blut gelangt. Für den weiteren Transport in die Zellen ist Insulin nötig. Die Zellen nutzen Glukose zur Energiegewinnung. Manche Zellen können sogar ausschließlich Glukose zur Energiegewin­ nung verwenden, z. B. die Nervenzellen des Gehirns. Hyperglykämie Bei einer Hyperglykämie sind die Blutzuckerwerte anhaltend erhöht. Frühe Symptome sind Müdigkeit, Schwäche, Durst und vermehrtes Wasserlassen, bei sehr hohen Werten kommt es zu Appetitlosigkeit, Erbrechen bis zu Verwirrung und Bewusstseinsstörungen. Extrem hohe Blutzuckerwerte können unbehandelt eine Ketoazidose (gefährliche Stoff­ wechselentgleisung) auslösen, die in das diabetische Koma münden kann. SEITE 6/7 DIABETES IN DER SCHWANGERSCHAFT Hypoglykämie Bei einer Hypoglykämie sinken die Blutzuckerwerte auf unter 70 mg/dl. Erste Anzeichen sind Zittern und Heißhunger, später können Konzentra­ tionsstörungen sowie Seh- und Sprachstörungen auftreten. Bei extrem niedrigen Werten kann es zu Krampfanfällen bis zur Ohnmacht (hypo­ glykämischer Schock) kommen. Bereits bei den ersten Warnzeichen sollten Diabetiker „schnelle“ Kohlenhydrate in Form von Traubenzucker oder zuckerhaltiger Limonade zu sich nehmen. Kohlenhydrateinheit Die Kohlenhydrateinheit ist eine Alternative zur Broteinheit, mit der sich noch leichter rechnen lässt: Eine KE entspricht 10 g Kohlenhydraten. Kontinuierliche Glukosemessung Die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) misst die Glukose nicht im Blut, sondern in der Gewebsflüssigkeit des Unterhautfetts. Dazu wird ein Sensor unter die Haut geführt, der dort bis zu 5 Tage bleibt und im Minutentakt den Glukosegehalt analysiert. Die CGM misst auch beim Schlafen und Sport und ermöglicht die frühzeitige Erkennung einer Unter- oder Überzuckerung. SEITE 7/7